Elektra/Musician und Max Haufler: Unterschied zwischen den Seiten
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<!--schweizbezogen-->'''Max Haufler''' (* [[4. Juni]] [[1910]] in [[Basel]]; † [[25. Juni]] [[1965]] in [[Zürich]]) war ein [[Schweizer]] [[Schauspieler]], [[Filmregisseur]], [[Drehbuchautor]] und [[Maler]]. Neben [[Emil Hegetschweiler]], [[Heinrich Gretler]], [[Alfred Rasser]] und [[Ruedi Walter]] gehörte er zu den fünf grossen Volksschauspielern der Schweiz. |
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'''Elektra/Musician''' war ein US-amerikanisches Jazz-Label. |
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== Leben == |
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Das Label ''Elektra/Musician'' wurde 1982 von [[Bruce Lundvall]] als Sublabel von [[Elektra Records]] gegründet. Musiker, deren Aufnahmen auf dem Label veröffentlicht wurden, waren [[Chico Freeman]], die Formation ''Sphere'', [[Freddie Hubbard]] und ''The Griffith Park Collection'',<ref>''The Griffith Park Collection'' war eine kurzlebige ''All-Star''-Formation aus Hubbard, [[Joe Henderson]], [[Chick Corea]], [[Stanley Clarke]] und [[Lenny White]]. Sie veröffentlichten 1982/83 zwei Alben auf diesem Label.</ref> [[Charles Lloyd]], [[Bobby McFerrin]], [[Bill Evans (Jazzpianist)|Bill Evans]] und [[McCoy Tyner]], [[Jazzrock]]-Musiker wie [[Lee Ritenour]], [[Grover Washington Jr.]], [[Eric Gale]], ''[[Steps Ahead]]'' und [[Billy Cobham]], aber auch Musiker und Bands des [[Avantgarde Jazz]] wie das [[World Saxophone Quartet]], [[Bill Laswell]] und [[Wayne Horvitz]].<ref>{{Discogs Label|Elektra Musician}}</ref> |
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Sohn des Glasmalers Fritz Haufler und der Italienierin Anna Artaria. Nach der Scheidung der Eltern wächst er mit der Mutter und den Geschwistern in der Nachbarschaft von [[Hermann Hesse]] im Tessin ([[Monte Verità]] und Agnuzzo) auf. |
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Erst als Jugendlicher besuchte er die Schule. Melancholischer Art wollte er sich bereits mit 12 Jahren das Leben nehmen. Mit 17 lernte er sich selbst das Malen bei und nahm Unterricht bei [[Paul Camenisch]]. 1928 stellt er in Basel, Zürich und St. Gallen aus und schloss Freundschaft mit [[Coghuf]]. Als [[Freilichtmalerei|Pleinair-Maler]] bereiste er nun England, Frankreich, Norwegen und Deutschland und schlug sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Seinen Lebensunterhalt musste er sich zusätzlich mit Gelegenheitsarbeiten verdienen. Zurück in Basel wurde Haufler 1934 Mitglied der expressionistischen Bewegung [[Rot-Blau]] und der [[Gruppe 33]], zu der auch sein Onkel, der Architekt Paul Artaria gehörte. Während eines Aufenthaltes in Paris im Jahr 1935 bei der Akademie von [[Amédée Ozenfant]] entschloss er sich dem [[Kabarett]] zuzuwenden. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz trat er im antifaschistischen Basler ''Cabaret Resslirytti'' auf. |
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Auf dem Label wurden auch historische Aufnahmen des [[Bebop]] von [[Charlie Parker]] (''One Night in Washington''), [[Lennie Tristano]] und [[Dizzy Gillespie]] wiederveröffentlicht. |
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Seine Begeisterung als Filmschaffender erwachte 1936. Sein Ziel, die Herstellung von qulitativ hochstehenden Filmen in der Schweiz, versuchte er als Mitbegründer der ''Clarté-Filmgemeinschaft'' (1937) und der ''Clarté-Film AG'' (1938–1941) zu erreichen. Sein erste Regiearbeit war ''Farinet'' (1939). Für die Gloriafilm inszenierte er dann ''Emil, me mues halt rede mitenand!'' (1941) und ''Menschen, die vorüberziehen...'' (1942). Die Filme wurden zwar von den Kritikern gelobt, konnten aber die finanziellen Erwartungen der Geldgeber nicht erfüllen. Seine chronische Depression, die Kostenüberschreitungen und die schwierigen Kriegsjahre verhinderten weitere Filmprojekte. |
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Dank [[Heinrich Fueter]] konnte er immerhin noch kurze Werbe- und Auftragsfilme drehen. Für die Gloriafilm entstanden ''Wir bauen auf'' (1943), ''Die bildspendende Flüssigkeit'' (1944), ''Rieter-Werkfilm'' (1945) und ''Das Gesetz der Strasse'' (1946), für die Condor-Film schliesslich ''Venezianische Rhapsodie'' (1949), ''Die Herstellung von Maggis Produkten'' (1950), ''Ein Menschenalter'' (1954) und ''Modernste Vermessungsinstrumente'' (1955). Die horrenden Kostenüberschreitungen und sein schwieriger Charakter verhinderten nun endgültig seine Tätigkeit als Regisseur. Seine letzte Regiearbeit mit einer gespielten Handlung war der Werbefilm ''Der Geist von Allenwil'' (1951). |
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Mehrmals übernahm Haufler die Regieassistenz bei befreundeten Regisseuren. Bei [[Franz Schnyder]] in ''Wilder Urlaub'' (1943) und ''[[Die Käserei in der Vehfreude]]'' (1958) sowie bei [[Kurt Früh]] in ''Der Teufel hat gut lachen'' (1960). Diese Aufgabe übernahm er auch in ''Nach dem Sturm'' (1948), [[Es geschah am hellichten Tag]] (1958) und ''Die Schatten werden länger'' (1961). |
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Bei seinen eigenen Regiearbeiten schrieb er jeweils auch am Drehbuch mit. Für den Film ''Was isch denn i mym Harem los?'' (1937) arbeitete er zum ersten Mal als Drehbuchschreiber. Weiter Drehbuchmitarbeiten waren ''[[Heidi und Peter]]'' (1955), ''[[HD-Soldat Läppli|HD Läppli]]'' (1960) und ''Der Teufel hat gut lachen'' (1961). Für die Dialogführung war er in den Filmen ''Kinder der Berge'' (1958) und ''Die Schatten werden länger'' (1961) zuständig. |
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Nachdem Max Haufler ab 1942 keine Regieaufträge mehr für Spielfilme und ab 1955 für Dokumentarfilme erhielt, musst er sich verstärkt der Schauspielerei widmen, die ihm jedoch zuwider war. Seine erste Filmrolle spielte er bereits 1936 im Film ''S'Vreneli am Thunersee''. Eine erste Glanzrolle hatte er im Film ''[[Steibruch]]'' (1942). Daneben beteiligte er sich an Radiohörspielen, war Mitglied im ''Cabaret Fédéral'' (1949–1951), spielte am [[Schauspielhaus Zürich]] (1951–1957) und gastierte am [[Staatstheater Darmstadt|Landestheater Darmstadt]] (1957–1959). Haufler spielte auch in zwei Werbefilmen, ''Mitenand gahts besser'' (1949) und ''Familie M Junior'' (1953), mit und wurde schliesslich in den 50er Jahren im Schweizer Dialektfilm äusserst populär. Vielfach spielte er Aussenseiterrollen. Als Charakterdarsteller wurde er damit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ab 1955 bekam er Fernsehrollen in der Schweiz und in Deutschland. Englische, deutsche und amerikanische Filmgesellschaften bemühten sich nun um ihn. 1947 spielte er seine erste Rolle in einem englischsprachigen Film, ''White Cradle Inn'', der teilweise in Gstaad gedreht wurde. Produzent [[Günther Stapenhorst]] riet ihm bereits in den 40er Jahren zum Sprung nach Hollywood, was er erst in den 60er Jahren tat. Haufler neigte sein Leben lang zu tiefen Depressionen. 1964 kehrt er aus Hollywood zurück, nachdem er ein Angebot von [[20th Century Fox]] abgelehnt hatte und nahm sich 1965 in seiner Zürcher Wohnung das Leben. Sein Grab befindet sich auf dem Zürcher Friedhof Rehalp (FG 86027). |
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Max Haufler war seit 1931 mit der Hamburgerin Lotte Kohn verheiratet. Ihre Kinder waren Janet (*1931) und Yvar (*1934). 1951 heiratete er die Schauspielerin Walburga Gmür. 1964 wurde diese Ehe geschieden. |
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Nach 1955 versuchte er mehrere eigene Filmprojekte zu verwirkichen. Zwischen 1960 und 1965 bemühte er sich vergeblich, den Roman ''Der Stumme'' von [[Otto F. Walter]] zu verfilmen. Gaudenz Meili verfilmte den Roman im Jahr 1975. Mit dem Film ''Max Haufler, der Stumme'' (1983) von [[Richard Dindo]], indem seine Tochter Janet die Hauptrolle spielte, und Dank einer Wanderausstellung drang sein Werk wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. 1983 wurde auch der bisher unveröffentlichte Film ''Was isch denn i mym Harem los?'' (1937) erstmal uraufgeführt. |
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== Filmografie (Auswahl) == |
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* 1936: S'Vreneli am Thunersee |
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* 1937: Was isch denn i mym Harem los? |
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* 1939: Farinet (''L'or dans la montagne'') |
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* 1942: [[Steibruch]] |
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* 1947: ''White Cradle Inn'' |
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* 1947: Matto regiert |
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* 1948: Nach dem Sturm |
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* 1952: Palace Hotel |
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* 1952: [[Heidi (1952)|Heidi]] |
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* 1954: [[Uli der Knecht (Film)|Uli der Knecht]] |
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* 1955: [[Heidi und Peter]] |
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* 1956: Zwischen uns die Berge |
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* 1957: [[Bäckerei Zürrer]] |
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* 1957: Der 10. Mai |
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* 1958: [[Es geschah am hellichten Tag]] |
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* 1958: Kinder der Berge |
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* 1958: [[Die Käserei in der Vehfreude (Film)|Die Käserei in der Vehfreude]] |
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* 1959: Der Mustergatte |
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* 1959: [[Ein Mann geht durch die Wand]] |
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* 1959: [[Hinter den sieben Gleisen]] |
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* 1960: Anne Bäbi Jowäger - 1. Teil: Wie Jakobli zu einer Frau kommt |
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* 1960: Der Teufel hat gut lachen |
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* 1961: [[Stadt ohne Mitleid]] (''Town Without Pity'') |
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* 1961: Anne Bäbi Jowäger - 2. Teil: Jakobli und Meyeli |
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* 1961: Die Ehe des Herrn Mississippi |
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* 1961: Die Schatten werden länger |
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* 1961: Chikita |
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* 1962: [[Freud (Film)|Freud]] (''Freud'') |
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* 1962: [[Der Prozeß (Film)|Der Prozeß]] (''Le procès'') |
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* 1963: [[Flucht der weißen Hengste]] (''Miracle of the White Stallions'') |
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* 1964: [[Kennwort: Reiher|Kennwort... Reiher]] |
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* 1964: Geld und Geist |
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* 1965: [[Morituri (1965)|Morituri]] (''Morituri'') |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Richard Dindo et al.: ''Max Haufler. Der Maler, Schauspieler, Filmautor und Regisseur''. Texte zum Schweizer Film, Band 6. Schweizerisches Filmzentrum, Zürich 1982, 217 S. |
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* Jac Holzman and Gavan Daws: ''Follow the Music: The Life and High Times of Elektra Records in the Great Years of American Pop Culture.'' (c) 1998 ISBN 0-9661221-1-9 (Über die ersten 20 Jahre von Elektra) |
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* [[Hervé Dumont]]: ''Max Haufler. Censure l’herbier''. Edition Travelling Nr. 50. Cinémathéque suisse, Lausanne 1977, 87 S. |
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* ''Liner Notes'' von ''The Griffith Park Collection'' (Elektra/Musician) |
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== Weblinks == |
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* {{DNB-Portal|12813626X}} |
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* {{IMDb Name|0369250}} |
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*[http://www.cyranos.ch/sfhauf-d.htm Biografie mit Foto] |
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{{Normdaten|PND=12813626X|VIAF=10889202}} |
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{{DEFAULTSORT:Haufler, Max}} |
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[[Kategorie:Drehbuchautor]] |
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[[Kategorie:Filmregisseur]] |
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[[Kategorie:Schweizer Maler]] |
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[[Kategorie:Schweizer]] |
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[[Kategorie:Geboren 1910]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1965]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Haufler, Max |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Schauspieler, Maler, Drehbuchautor und Filmregisseur |
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|GEBURTSDATUM=4. Juni 1910 |
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|GEBURTSORT=[[Basel]] |
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|STERBEDATUM=25. Juni 1965 |
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|STERBEORT=[[Zürich]] |
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}} |
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[[en:Max Haufler]] |
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== Anmerkungen == |
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[[fr:Max Haufler]] |
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<references/> |
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[[Kategorie:US-amerikanisches Musiklabel]] |
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Version vom 27. November 2011, 21:03 Uhr
Max Haufler (* 4. Juni 1910 in Basel; † 25. Juni 1965 in Zürich) war ein Schweizer Schauspieler, Filmregisseur, Drehbuchautor und Maler. Neben Emil Hegetschweiler, Heinrich Gretler, Alfred Rasser und Ruedi Walter gehörte er zu den fünf grossen Volksschauspielern der Schweiz.
Leben
Sohn des Glasmalers Fritz Haufler und der Italienierin Anna Artaria. Nach der Scheidung der Eltern wächst er mit der Mutter und den Geschwistern in der Nachbarschaft von Hermann Hesse im Tessin (Monte Verità und Agnuzzo) auf.
Erst als Jugendlicher besuchte er die Schule. Melancholischer Art wollte er sich bereits mit 12 Jahren das Leben nehmen. Mit 17 lernte er sich selbst das Malen bei und nahm Unterricht bei Paul Camenisch. 1928 stellt er in Basel, Zürich und St. Gallen aus und schloss Freundschaft mit Coghuf. Als Pleinair-Maler bereiste er nun England, Frankreich, Norwegen und Deutschland und schlug sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Seinen Lebensunterhalt musste er sich zusätzlich mit Gelegenheitsarbeiten verdienen. Zurück in Basel wurde Haufler 1934 Mitglied der expressionistischen Bewegung Rot-Blau und der Gruppe 33, zu der auch sein Onkel, der Architekt Paul Artaria gehörte. Während eines Aufenthaltes in Paris im Jahr 1935 bei der Akademie von Amédée Ozenfant entschloss er sich dem Kabarett zuzuwenden. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz trat er im antifaschistischen Basler Cabaret Resslirytti auf.
Seine Begeisterung als Filmschaffender erwachte 1936. Sein Ziel, die Herstellung von qulitativ hochstehenden Filmen in der Schweiz, versuchte er als Mitbegründer der Clarté-Filmgemeinschaft (1937) und der Clarté-Film AG (1938–1941) zu erreichen. Sein erste Regiearbeit war Farinet (1939). Für die Gloriafilm inszenierte er dann Emil, me mues halt rede mitenand! (1941) und Menschen, die vorüberziehen... (1942). Die Filme wurden zwar von den Kritikern gelobt, konnten aber die finanziellen Erwartungen der Geldgeber nicht erfüllen. Seine chronische Depression, die Kostenüberschreitungen und die schwierigen Kriegsjahre verhinderten weitere Filmprojekte.
Dank Heinrich Fueter konnte er immerhin noch kurze Werbe- und Auftragsfilme drehen. Für die Gloriafilm entstanden Wir bauen auf (1943), Die bildspendende Flüssigkeit (1944), Rieter-Werkfilm (1945) und Das Gesetz der Strasse (1946), für die Condor-Film schliesslich Venezianische Rhapsodie (1949), Die Herstellung von Maggis Produkten (1950), Ein Menschenalter (1954) und Modernste Vermessungsinstrumente (1955). Die horrenden Kostenüberschreitungen und sein schwieriger Charakter verhinderten nun endgültig seine Tätigkeit als Regisseur. Seine letzte Regiearbeit mit einer gespielten Handlung war der Werbefilm Der Geist von Allenwil (1951).
Mehrmals übernahm Haufler die Regieassistenz bei befreundeten Regisseuren. Bei Franz Schnyder in Wilder Urlaub (1943) und Die Käserei in der Vehfreude (1958) sowie bei Kurt Früh in Der Teufel hat gut lachen (1960). Diese Aufgabe übernahm er auch in Nach dem Sturm (1948), Es geschah am hellichten Tag (1958) und Die Schatten werden länger (1961).
Bei seinen eigenen Regiearbeiten schrieb er jeweils auch am Drehbuch mit. Für den Film Was isch denn i mym Harem los? (1937) arbeitete er zum ersten Mal als Drehbuchschreiber. Weiter Drehbuchmitarbeiten waren Heidi und Peter (1955), HD Läppli (1960) und Der Teufel hat gut lachen (1961). Für die Dialogführung war er in den Filmen Kinder der Berge (1958) und Die Schatten werden länger (1961) zuständig.
Nachdem Max Haufler ab 1942 keine Regieaufträge mehr für Spielfilme und ab 1955 für Dokumentarfilme erhielt, musst er sich verstärkt der Schauspielerei widmen, die ihm jedoch zuwider war. Seine erste Filmrolle spielte er bereits 1936 im Film S'Vreneli am Thunersee. Eine erste Glanzrolle hatte er im Film Steibruch (1942). Daneben beteiligte er sich an Radiohörspielen, war Mitglied im Cabaret Fédéral (1949–1951), spielte am Schauspielhaus Zürich (1951–1957) und gastierte am Landestheater Darmstadt (1957–1959). Haufler spielte auch in zwei Werbefilmen, Mitenand gahts besser (1949) und Familie M Junior (1953), mit und wurde schliesslich in den 50er Jahren im Schweizer Dialektfilm äusserst populär. Vielfach spielte er Aussenseiterrollen. Als Charakterdarsteller wurde er damit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ab 1955 bekam er Fernsehrollen in der Schweiz und in Deutschland. Englische, deutsche und amerikanische Filmgesellschaften bemühten sich nun um ihn. 1947 spielte er seine erste Rolle in einem englischsprachigen Film, White Cradle Inn, der teilweise in Gstaad gedreht wurde. Produzent Günther Stapenhorst riet ihm bereits in den 40er Jahren zum Sprung nach Hollywood, was er erst in den 60er Jahren tat. Haufler neigte sein Leben lang zu tiefen Depressionen. 1964 kehrt er aus Hollywood zurück, nachdem er ein Angebot von 20th Century Fox abgelehnt hatte und nahm sich 1965 in seiner Zürcher Wohnung das Leben. Sein Grab befindet sich auf dem Zürcher Friedhof Rehalp (FG 86027).
Max Haufler war seit 1931 mit der Hamburgerin Lotte Kohn verheiratet. Ihre Kinder waren Janet (*1931) und Yvar (*1934). 1951 heiratete er die Schauspielerin Walburga Gmür. 1964 wurde diese Ehe geschieden.
Nach 1955 versuchte er mehrere eigene Filmprojekte zu verwirkichen. Zwischen 1960 und 1965 bemühte er sich vergeblich, den Roman Der Stumme von Otto F. Walter zu verfilmen. Gaudenz Meili verfilmte den Roman im Jahr 1975. Mit dem Film Max Haufler, der Stumme (1983) von Richard Dindo, indem seine Tochter Janet die Hauptrolle spielte, und Dank einer Wanderausstellung drang sein Werk wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. 1983 wurde auch der bisher unveröffentlichte Film Was isch denn i mym Harem los? (1937) erstmal uraufgeführt.
Filmografie (Auswahl)
- 1936: S'Vreneli am Thunersee
- 1937: Was isch denn i mym Harem los?
- 1939: Farinet (L'or dans la montagne)
- 1942: Steibruch
- 1947: White Cradle Inn
- 1947: Matto regiert
- 1948: Nach dem Sturm
- 1952: Palace Hotel
- 1952: Heidi
- 1954: Uli der Knecht
- 1955: Heidi und Peter
- 1956: Zwischen uns die Berge
- 1957: Bäckerei Zürrer
- 1957: Der 10. Mai
- 1958: Es geschah am hellichten Tag
- 1958: Kinder der Berge
- 1958: Die Käserei in der Vehfreude
- 1959: Der Mustergatte
- 1959: Ein Mann geht durch die Wand
- 1959: Hinter den sieben Gleisen
- 1960: Anne Bäbi Jowäger - 1. Teil: Wie Jakobli zu einer Frau kommt
- 1960: Der Teufel hat gut lachen
- 1961: Stadt ohne Mitleid (Town Without Pity)
- 1961: Anne Bäbi Jowäger - 2. Teil: Jakobli und Meyeli
- 1961: Die Ehe des Herrn Mississippi
- 1961: Die Schatten werden länger
- 1961: Chikita
- 1962: Freud (Freud)
- 1962: Der Prozeß (Le procès)
- 1963: Flucht der weißen Hengste (Miracle of the White Stallions)
- 1964: Kennwort... Reiher
- 1964: Geld und Geist
- 1965: Morituri (Morituri)
Literatur
- Richard Dindo et al.: Max Haufler. Der Maler, Schauspieler, Filmautor und Regisseur. Texte zum Schweizer Film, Band 6. Schweizerisches Filmzentrum, Zürich 1982, 217 S.
- Hervé Dumont: Max Haufler. Censure l’herbier. Edition Travelling Nr. 50. Cinémathéque suisse, Lausanne 1977, 87 S.
Weblinks
- Literatur von und über Max Haufler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:IMDb Name
- Biografie mit Foto
Personendaten | |
---|---|
NAME | Haufler, Max |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schauspieler, Maler, Drehbuchautor und Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 4. Juni 1910 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 25. Juni 1965 |
STERBEORT | Zürich |