Duisburg und Versteck: Unterschied zwischen den Seiten
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→Beispiele: So wird der Satz verständlich. |
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Das '''Versteck''' ist ein Ort, an dem sich Menschen oder Tiere aufhalten, die von [[Feind]]en oder von potentiellen [[Beutetier]]en nicht bemerkt werden wollen und als passiver Schutz, um Beute aufzubewahren, oder um Feinden aufzulauern. In letzterem Fall spricht man in der Jägersprache auch von einem [[Ansitzjagd|Ansitz]]. Des Weiteren bezeichnet es einen Ort, an dem Besitztümer in einem versteckten [[Speicher]] aufbewahrt werden, um sie dem Zugriff von Anderen zu entziehen. |
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{{Vorlage: Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Art = Stadt |
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|Name = Duisburg |
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|Wappen = Duisburg_Wappen.svg |
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|Breitengrad = 51/26 |
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|Längengrad = 6/46 |
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|Karte = Locator map DU in Germany.svg |
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|Lageplan = North rhine w DU.svg |
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|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Duisburg |
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|Bundesland = Nordrhein-Westfalen |
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|Regierungsbezirk = [[Regierungsbezirk Düsseldorf|Düsseldorf]] |
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|Kreis = Kreisfreie Stadt |
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|Höhe = 31 |
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|Fläche = 232.82 |
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|PLZ = 47001 – 47279 |
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|PLZ-alt = 4100 |
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|Vorwahl = 0203 <br /><small>02065 (Rheinhausen)<br />02066 (Homberg/Hochheide) <br />02841 (Baerl) <br />02844 (Binsheim) <br />02151 (Rumeln-Kaldenhausen)</small> |
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|Kfz = DU |
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|Gemeindeschlüssel = 05112000 |
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|NUTS = DEA12 |
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|LOCODE = DE DUI |
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|Gliederung = Sieben [[Stadtbezirk]]e |
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|Straße = |
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|Adresse = Burgplatz 19<br />47051 Duisburg |
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|Adresse-Verband = |
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|Website = [http://www.duisburg.de/ www.duisburg.de] |
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|Bürgermeister = [[Adolf Sauerland]] |
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|Bürgermeistertitel = [[Oberbürgermeister]] |
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|Partei = [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] |
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== Beispiele == |
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Die [[kreisfreie Stadt]] '''Duisburg''' ([{{IPA|dyːsbʊə̯k}}], regional [{{IPA|dyːsbʊə̯ç}}]) liegt zugleich am [[Region Niederrhein|Niederrhein]] und am westlichen Rand des [[Ruhrgebiet]]es. Die Halbmillionenmetropole ist die fünftgrößte Stadt [[Nordrhein-Westfalen]]s, die fünfzehntgrößte Stadt [[Deutschland]]s und ein [[Oberzentrum]] am Niederrhein. Sie gehört zum [[Regierungsbezirk Düsseldorf]]. |
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*Zum Zweck der Eiablage und [[Brutpflege]] sowie zum [[Schlaf]]en (auch [[Winterschlaf]]) suchen Lebewesen oft Orte auf, die als Versteck dienen. Ein derartiges Versteck ist dadurch charakterisiert, dass es schwer einzusehen – also [[Tarnung (Biologie)|getarnt]] – und meist auch schwer zugänglich ist. |
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__TOC__ |
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*Verstecken und Versteckte(s) suchen kann auch Inhalt von [[Kinderspiel]]en sein, allen voran vom [[Versteckspiel]]. |
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Die an der [[Ruhr]]<nowiki>mündung</nowiki> und dem Ausgangspunkt des historischen [[Hellweg]]s gelegene Metropole entwickelte sich bereits im Mittelalter zu einem urbanem Handelszentrum, verlor jedoch im 13. Jahrhundert auf Grund der Verlagerung des Rheins, die die Stadt vom Strom abschloss, erheblich an wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. |
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*Im [[Militär]]wesen ist ein Versteck ein getarntes [[Biwak]], in dem sich die Truppe verbirgt, ruht und versorgt. Dieses wird für zehn Soldaten zumeist aus acht [[Zeltbahn]]en im Viereck - je zwei auf jeder Seite - gebildet. Jeweils mindestens ein Soldat befindet sich auf Feuerwache und einer als Alarmposten außerhalb des Verstecks. Ein Kochfeuer wird nur für die Zubereitung von Verpflegung unterhalten, zu meist vor Aufbruch aus dem Versteck, um die Tarnung durch Geruch nicht zu gefährden.<br> Ein Versteckraum für einen Jagdkampfzug besteht aus bis zu fünf einzelnen Verstecken für die drei oder vier Gruppen, den Zugtrupp und unterstützende weitere Teile des [[Jagdkampf]]zugs. In der Ausbildung wird die Tarnung des Verstecks, der geräuschlose, schnelle Abbau und das Verlassen geübt. Abgesetzt zum Versteck ist ein Sammelpunkt befohlen, der der vermuteten Feindrichtung entgegen liegt. Wesentlich ist die Spurentarnung um das Versteck, auch durch Vermeidung von Spuren durch das Sammeln von Tarnmaterial oder bei der Wasserbeschaffung. So konnte während des Malaysiakonflikts das Versteck irregulärer Kräfte durch Spuren an Wasserstellen aufgeklärt werden. Ein Versorgungspunkt wie ein Erddepot wird nicht gleichzeitig als Versteck benutzt. Beide werden immer getrennt voneinander angelegt, um bei einem plötzlichen Ausweichen nach [[Militärische Aufklärung|Aufklärung]] nicht den Versorgungspunkt zu verlieren. |
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Im 19. Jahrhundert wuchs sie wegen ihrer günstigen Lage entlang des Rheins und der Nähe zu den Kohlelagerstätten im Ruhrgebiet auf der Basis der Eisen und Stahl erzeugenden [[Industrie]] zu einem bedeutenden Industriestandort. |
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Ein Fernspähtrupp benutzt ein „Fuchsloch“ als Nahversteck zur permanenten Aufklärung und Überwachung von Geländepunkten wie Marschstraßen oder beweglichen Stäben höherer Kommandobehörden. Nachteil eines solchen als Erdbunker angelegten Verstecks ist der Zeitansatz von zwei Nächten für den Ausbau. Vorteil ist ein bedingter Witterungsschutz und gute Tarnung. |
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[[Kategorie:Verhaltensbiologie]] |
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Der [[Duisburg-Ruhrorter Häfen|Hafen]] mit seinem Zentrum im Stadtteil [[Ruhrort]] gilt als der größte [[Binnenhafen]] der Welt<ref>[http://www.dokumentation.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,5270406,00.html ZDF-Dokumentation vom 1. Mai 2007]</ref>. Er prägt das Bild der Stadt genauso wie die Eisen- und Stahlindustrie. Fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Roheisens stammt aus den acht<ref>[http://www.rp-online.de/public/article/duisburg/511580/5600-Tonnen-Roheisen-taeglich.html Pressebericht über die Einweihungsfeier des Hochofens 8 von ThyssenKrupp Steel (TKS)]</ref> Duisburger Hochöfen<ref>[http://www.stahl-online.de/wirtschaft_und_politik/stahl_in_zahlen/Bilder/2008/KARTE_bedeu_2008_jan08.pdf Standorte der Stahlerzeugung in der Bundesrepublik Deutschland]</ref> . Die traditionelle Stahlproduktion und Metallverarbeitung in Duisburg konzentriert sich zunehmend auf die Erzeugung von High-Tech-Produkten. Durch diesen seit den 1970er Jahren anhaltenden [[Regionaler Strukturwandel|Strukturwandel]] ([[Stahlkrise]]) leidet die Stadt durch den Rückgang des Arbeitskräftebedarfs insbesondere in der [[Montanindustrie]] seit Jahrzehnten unter einer der höchsten Arbeitslosenquoten Westdeutschlands. |
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[[Kategorie:Kriegs- und Gefechtsführung]] |
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[[Kategorie:Militärische Ausbildung]] |
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Mit der Gründung der Gesamthochschule Duisburg im Jahr 1972 – die mittlerweile in der [[Universität Duisburg-Essen]] aufgegangen ist – hat Duisburg auch als Wissenschafts- und Hightech-Standort an Profil gewonnen. Gleichzeitig bleibt die [[Logistik]] ein wichtiges ökonomisches Standbein der Stadt am Schnittpunkt von Ruhrgebiet und [[Rheinschiene]]. |
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== Name der Stadt == |
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[[en:safe house]] |
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1065: ''Tusburch in pago Ruriggowe'' (MGH Diplomata Henrici IV Nr. 172). |
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[[es:Casa de seguridad]] |
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[[nl:Safehouse]] |
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Die erste Silbe des Namens der Stadt soll auf das germanische „dheus“ zurückgehen, was so viel wie „feuchtes Gebiet“ oder „Überschwemmungsgebiet“ bedeutet. ''Duisburg'' bedeutet demnach „befestigter Ort im Überschwemmungsgebiet“. Eine andere Deutung geht davon aus, dass der Name sich vom altdeutschen „duis“ = Hügel ableitet. Danach bedeutet ''Duisburg'' so viel wie „Burg auf dem Hügel“. |
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[[pt:Esconderijo]] |
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Damit könnte die auf einer leichten Anhöhe über dem Rhein stehende ursprüngliche Hofanlage mit Graben, Wall und Palisadenzaun im Bereich des heutigen Rathauses gemeint sein. |
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Duisburg ist nicht der einzige Ort in Europa mit diesem Namen. Ein heutiger Ortsteil von [[Tervuren]] in Belgien, der 1977 eingemeindet wurde, trägt denselben Namen. In der [[Niederlande|niederländischen]] Provinz [[Gelderland]] gibt es eine Stadt namens [[Doesburg]]. Auch geographische Objekte tragen ein 'Duis' im Namen, wie der Hügel Duisbergkopf im Quellgebiet der [[Wurm (Fluss)|Wurm]] bei [[Aachen]] und der Düesberg in [[Münster (Westfalen)]]. Auch ein Stadtteil Bonns nennt sich Duisdorf. |
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Möglich ist auch, dass es sich bei Duisburg um das in den „Zehn Büchern Fränkischer Geschichte“ des Bischofs [[Gregor von Tours]] genannte römische ''Dispargum'' handelt <ref name="perspektivplan">http://www.essenhyp.de/media/pdf_2007/Perspektivplan_online.pdf</ref>. In den schriftlichen Erläuterungen zum [[Johannes Corputius|Corputiusplan]] des Jahres 1566 wird die Identität von Dispargum mit Duisburg noch als selbstverständlich angenommen. |
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== Geografie == |
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=== Geografische Lage === |
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[[Bild:Duisburg-nrw.jpg|thumb|Lage der Stadt in Nordrhein-Westfalen]] |
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Duisburg liegt am Rande des niederbergischen Hügellandes, an der Mündung der [[Ruhr]] in den [[Rhein#Niederrhein|Rhein]]. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten dieser Flüsse. Im Norden der Stadt münden die Alte [[Emscher]] und die Kleine Emscher in den Rhein. |
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In der [[Landesplanung]] ist Duisburg als [[Oberzentrum]] eingestuft. Als rheinische Stadt gehört sie dem [[Landschaftsverband Rheinland]] (LVR) an, als Ruhrgebietsstadt ist sie Mitglied des [[Regionalverband Ruhr|Regionalverbands Ruhr]] (RVR). |
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Höchste Erhebung der Stadt ist der Standort [[Haus Hartenfels]] mit 82,52 m über NN, der tiefste Punkt liegt mit 14,85 m über NN in Duisburg-Walsum (Kurfürstenstraße). Die mittlere Höhenlage des Stadtkerns beträgt 33,5 m über NN (Duisburg-Mitte, Königstraße/Ecke Hohe Straße). |
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Ein Drittel der Duisburger Bevölkerung lebt durch [[Bergschaden|Bergsenken]] unterhalb des Wasserspiegels vom Rhein in einem [[Überschwemmungsgebiet|Poldergebiet]] – geschützt durch hohe Rheindeiche und Grundwasserpumpwerke. Der [[Pegel (Wasserstandsmessung)|Pegelnullpunkt]] (Sohle des Flussbetts) liegt in Ruhrort 16,09 m über dem Meeresspiegel. |
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=== Nachbargemeinden === |
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Die Stadt Duisburg grenzt im Westen und Norden an die Städte [[Moers]], [[Rheinberg]] und [[Dinslaken]] im [[Kreis Wesel]], im Osten an die [[Kreisfreie Stadt|kreisfreien Städte]] [[Oberhausen]] und [[Mülheim an der Ruhr]], im Süden an die Stadt [[Ratingen]] im [[Kreis Mettmann]], die kreisfreie Stadt [[Düsseldorf]], die Stadt [[Meerbusch]] im [[Rhein-Kreis Neuss]] und die kreisfreie Stadt [[Krefeld]]. |
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Die Stadt Duisburg hat sich bereits 1973 mit flussabwärts gelegenen Landkreisen zur [[Euregio Rhein-Waal]] zusammengeschlossen. Dazu gehören die niederrheinischen Kreise [[Kreis Kleve|Kleve]] und [[Kreis Wesel|Wesel]], die Städte [[Arnheim]] und [[Nimwegen]] sowie einige grenznahe niederländische Provinzen. |
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=== Stadtgliederung === |
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[[Bild:Bezirke_Duisburg.png|miniatur|Stadtbezirke in Duisburg]] |
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''Siehe auch [[Liste der Stadtteile und Stadtbezirke von Duisburg]]'' |
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Seit der kommunalen Neuordnung vom 1. Januar 1975 unterteilt sich das Duisburger Stadtgebiet in 46 [[Stadtteil]]e, die sich auf die sieben [[Stadtbezirk]]e [[Walsum]], [[Hamborn]], [[Meiderich/Beeck]], [[Homberg/Ruhrort/Baerl]], [[Duisburg-Mitte]], [[Rheinhausen (Duisburg)|Rheinhausen]] und [[Duisburg-Süd]] verteilen. Bei der Kommunalwahl wählen die Bürger für jeden Stadtbezirk eine Bezirksvertretung, die über 19 Mitglieder verfügen. Außerdem besitzt jeder Stadtbezirk ein Bezirksamt. |
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Der Stadtbezirk Mitte ist der einzige Bezirk mit einer sechsstelligen Einwohnerzahl (105.961) und damit gleichzeitig der größte unter den sieben Stadtbezirken. Gefolgt wird er von Rheinhausen (77.933), Meiderich/Beeck (73.881), Süd (73.321) und Hamborn (71.891). Mit 51.528 Einwohnern ist der nördlichste Bezirk Duisburgs, Walsum, der zweitkleinste, der kleinste ist Homberg/Ruhrort/Baerl, wo 41.153 Menschen leben. (<small>Stand 2008</small>) <ref> [http://duisburg.de/micro/statistik_und_stadtforschung/medien-3/EW_OT_31.12.2007.pdf Einwohner nach Ortsteilen und Stadtbezirken am 31. Dezember 2007] </ref> |
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Dabei ist der Stadtbezirk Homberg/Ruhrort/Baerl mit einer Fläche von 37,1 [[Quadratkilometer]]n flächenmäßig der drittgrößte Bezirk in Duisburg, größer sind nur Süd (49,84 km²) und Rheinhausen (38,68 km²). Die weiteren Stadtbezirke weisen Flächen zwischen 34,98 km² und 20,84 km² auf. |
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=== Klima === |
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Durch seine Lage im Westen der Bundesrepublik weist Duisburg ein ganzjährig [[Gemäßigte Zone|gemäßigtes Klima]] auf. Die Niederschlagssumme liegt daher bei etwa 710 mm. Dies entspricht etwa dem Deutschlanddurchschnitt. Außerdem weist Duisburg eine hohe Durchschnittstemperatur auf, der [[Deutscher Wetterdienst|Deutsche Wetterdienst]] führt Duisburg zusammen mit [[Heidelberg]] als wärmsten Ort Deutschlands auf. Beleg hierfür ist die offiziell gültige Messperiode, welche von 1961 bis 1990 dauerte, in der die Durchschnittstemperatur in Duisburg bei 10,9° Celsius lag. Die hohe Temperatur wird zum einen begünstigt durch das [[Stadtklima]] und zum anderen durch das milde Winterklima des Niederrheins. Dabei wird das Winterklima des Niederrheins durch die Nähe zur [[Nordsee]] und die atlantischen [[Tiefdruckgebiet]]e beeinflusst. <ref> [http://www.wissenschaft-online.de/artikel/895125 ''Wo ist Deutschlands wärmster Ort?''], spektrumdirekt, 21. Juli 2007 </ref> |
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{{Klimatabelle| |
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| TABELLE = |
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| DIAGRAMM TEMPERATUR = |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = |
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| QUELLE = [http://weather.msn.com/monthly_averages.aspx?wealocations=wc:GMXX0027 - Duisburg, DEU] |
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| Überschrift = Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte |
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| Ort = Duisburg |
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| hmjan = 5 |
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| hmfeb = 6 |
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| hmmär = 10 |
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| hmapr = 14 |
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| hmmai = 19 |
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| hmjun = 22 |
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| hmjul = 24 |
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| hmaug = 24 |
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| hmsep = 20 |
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| hmokt = 15 |
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| hmnov = 9 |
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| hmdez = 6 |
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| lmjan = 1 |
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| lmfeb = 1 |
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| lmmär = 4 |
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| lmapr = 5 |
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| lmmai = 9 |
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| lmjun = 12 |
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| lmjul = 14 |
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| lmaug = 14 |
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| lmsep = 11 |
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| lmokt = 8 |
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| lmnov = 4 |
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| lmdez = 2 |
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| avjan = |
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| avfeb = |
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| avmär = |
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| avapr = |
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| avmai = |
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| avjun = |
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| avjul = |
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| avaug = |
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| avsep = |
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| avokt = |
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| avnov = |
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| avdez = |
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| nbjan = 65 |
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| nbfeb = 50 |
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| nbmär = 55 |
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| nbapr = 50 |
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| nbmai = 50 |
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| nbjun = 70 |
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| nbjul = 70 |
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| nbaug = 70 |
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| nbsep = 60 |
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| nbokt = 55 |
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| nbnov = 65 |
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| nbdez = 50 |
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}} |
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== Geschichte == |
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→''Hauptartikel: [[Geschichte der Stadt Duisburg]].'' |
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[[Bild:Duisburg_im_Mittelalter,_Modell.jpg|thumb|Duisburg im Mittelalter (Modellaufnahme)]] |
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[[Bild:Duisburg_Teil_der_alten_Stadtbefestigung.jpg|thumb|Stadtbefestigung]] |
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=== Römische und nachrömische Zeit === |
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Intensive Ausgrabungen haben eine feste Besiedlung des hochwassergeschützten „Burgplatzes“ bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert nachgewiesen. Die [[Römisches Reich|Römer]] unterhielten hier eine regelmäßige Präsenz zur Sicherung des Rheinübergangs und der Ruhrmündung, die den Legionen als Brückenkopf diente. |
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Der „Alte Markt“ war seit dem 5. Jahrhundert der zentrale Handelsplatz der Stadt, die durch ihre Lage am [[Hellweg]] und an einer Rheinfurt ausgezeichnet war. Die erste schriftliche Erwähnung Duisburgs wird auf 883 datiert, Quelle ist die Chronik des [[Regino von Prüm]]: die [[Normannen]] beziehungsweise [[Wikinger]] erobern Duisburg und überwintern hier. Aufgrund der günstigen geographischen Lage Duisburgs auf einer Hochterrasse am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr hatte die Stadt eine strategisch wichtige Lage. Bereits um 740 wurde mit der Anlage eines Königshofes begonnen. |
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=== Mittelalter und frühe Neuzeit === |
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Im 10. Jahrhundert erfolgte der Ausbau des Königshofes zu einer [[Königspfalz]].<ref>Heinrich Gottfried Philipp Gengler: ''Regesteh und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter'', Erlangen 1863, [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA943 S. 943-958].</ref> Belegt sind mindestens 18 Königsaufenthalte in jenem Jahrhundert. 929 fand in der Stadt eine Reichssynode statt. 1002 traf der [[Erzbistum|Erzbischof]] von [[Köln]] auf [[Heinrich II. (HRR)|Heinrich II.]] und krönte ihn zusammen mit dem Bischof von Lüttich zum König. |
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Im Jahre 1173 bewilligte [[Friedrich I. (HRR)|Barbarossa]] die Abhaltung von jährlich zwei vierzehntägigen Tuchmessen. Bis 1290 war Duisburg [[Freie Reichsstadt|reichsfreie Stadt]], dann wurde sie von König [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf von Habsburg]] gegen 2.000 Silbermark an den Grafen von Kleve verpfändet. |
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Durch die Verlagerung des Rheins von der Stadt weg, die vor etwa 1.000 Jahren geschah, und die im 13. und 14. Jahrhundert zunehmende Verlandung des toten Rheinarms wurde die wirtschaftliche Entwicklung jedoch unterbrochen. Von der Kaufmannsstadt entwickelte sich Duisburg zur Ackerbürgerstadt. Die Duisburger Messen gingen im 14. Jahrhundert auf [[Frankfurt am Main]] über. Ab 1407 wurde Duisburg auf Anregung Kölns hin Mitglied der [[Hanse]]. Das Wirken von [[Gerhard Mercator]] und die Gründung der [[Alte Universität Duisburg|Universität]] im Jahre 1655 schufen die Anerkennung als „Gelehrtes Duisburg“ („Duisburgum Doctum“). |
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1666 fiel Duisburg mit dem [[Herzogtum Kleve]] an [[Mark Brandenburg|Brandenburg]] beziehungsweise [[Preußen]]. 1674 verbot [[Kurfürst]] [[Friedrich Wilhelm I. (Brandenburg)|Friedrich Wilhelm]] der Stadt, sich weiterhin als [[Freie Reichsstadt|Reichsstadt]] zu bezeichnen. |
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=== Zeit der Industrialisierung === |
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[[Bild:Marketplace_Duisburg.jpg|thumb|Markt auf dem Duisburger Burgplatz, 1850]] |
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[[Bild:Bundesarchiv Bild 102-00659A, Duisburg, Luftbild vom Binnenhafen.jpg|thumb|Luftbild vom Binnenhafen, 1931]] |
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[[Bild:Bundesarchiv Bild 102-12562, Duisburg, Binnenhafen.jpg|thumb|Binnenhafen, 1931]] |
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[[Bild:duisburg_stadtmaueramhafen.jpg|thumb|Duisburg, Stadtmauer am Innenhafen]] |
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Das Aufblühen von Tabak- und Textilmanufakturen im ausgehenden 17. Jahrhundert leitete eine Entwicklung ein, die schließlich mit der [[Hochindustrialisierung in Deutschland|Hochindustrialisierung]] Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ausbau der Rhein-Ruhr-Mündung zum größten Binnenhafen der Welt zur „Montanstadt“ führte. 1824 wurde mit dem Bau der [[Curtius]]-Schwefelsäurefabrik die erste große Fabrik errichtet. |
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1846 wurde Duisburg an die Strecke der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]] angebunden. Große Industriewerke (unter anderem [[ThyssenKrupp|Thyssen]] und [[Friedrich Krupp AG|Krupp]]) siedelten sich nördlich und südlich von Duisburg an und bestimmten nach der Eingemeindung die Entwicklung der Gesamtstadt maßgeblich mit. |
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Die Werke, die in der Nähe alter Siedlungsräume entstanden, zogen Arbeiter vom Niederrhein, aus dem Deutschen Reich, den Niederlanden, Österreich und Polen an. Es entstanden neue Siedlungen um die alten Kerne und die Einwohnerzahlen wuchsen rasant. 1904 wurde Duisburg Großstadt, 1905 wurde mit der Eingemeindung Ruhrorts und Meiderichs der Ruhrorter Hafen, dessen erstes Becken 1716 gebaut wurde, mit den Duisburger Häfen unter eine Verwaltung gestellt. |
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=== Weimarer Republik und Nationalsozialismus === |
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Nach Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] 1918 herrschte auch in Duisburg Anarchie. Es gab Streiks, Straßenschlachten und Feuergefechte zwischen rechten und linken Gruppierungen. Eine [[Hyperinflation]] enteignete den Mittelstand. 1921 folgte die Besetzung der Stadt durch Franzosen und Belgier. Zu Begehung des französischen Nationalfeiertags paradierten französische Truppen am 14. Juli 1922 durch die Straßen der besetzten Stadt. Im September des Jahres 1925 verließen die französischen und belgischen Truppen die Stadt wieder, nachdem die deutsche Regierung den [[Dawes-Plan]] akzeptiert hatte. Nach einer Phase der wirtschaftlichen Beruhigung geriet die Stadt jedoch bereits Ende 1929 in eine neue [[Rezession]]. Die [[Weltwirtschaftskrise]] zu Beginn der 1930er Jahre traf die Stadt besonders hart. Damals hatte sie mit 34,1 Prozent die höchste [[Arbeitslosigkeit|Arbeitslosenquote]] des deutschen Reiches. |
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1929 wurden Duisburg und Hamborn zur Stadt [[Duisburg-Hamborn]] zusammengelegt. Bereits 1935 wurde dieser gemeinsame Stadtkreis in Duisburg umbenannt. |
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In der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] am 9. November 1938 zerstörten Duisburger [[Nationalsozialisten]] die große [[Duisburger Synagoge|Synagoge]] in der Junkernstraße. |
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=== Zweiter Weltkrieg === |
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In der Zeit von 1942 bis 1944 gab es in Duisburg ein [[Konzentrationslager]]. Dieses befand sich anfangs in [[Meiderich|Duisburg-Ratingsee]], wurde aber 1943 in die bereits zerbombte Diakonenanstalt am Kuhlenwall verlegt. Zunächst war das Duisburger Lager ein so genanntes Außenlager des [[KZ Sachsenhausen|Konzentrationslager Sachsenhausen]], später wurde das Duisburger Lager dem [[KZ Buchenwald|Konzentrationslager Buchenwald]] unterstellt. Die Insassen kamen zwangsweise unter anderem zu Aufräumarbeiten nach Luftangriffen zum Einsatz. |
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Als bedeutender Standort der Chemie-, Stahl- und Hüttenindustrie war Duisburg ein regelmäßiges Angriffsziel alliierter Bomber. Dabei wurden nicht nur Häfen, Gleis- und Industrieanlagen, sondern auch gezielt die zivile Bevölkerung im Rahmen der britischen [[area bombing directive|Area Bombing Directive]] angegriffen. Als eine Einflugschneise zum Ruhrgebiet erlebte die Stadt daher ab 1942 praktisch täglich Luftalarme. |
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Nach offizieller Zählung der Duisburger Luftschutz-Polizei im Jahr 1945 war die Stadt 299 Bombenangriffen ausgesetzt. Neue Forschungen haben ergeben, dass es insgesamt 311 Angriffe auf die Stadt gab. Durch die immense Anzahl und Schwere der Angriffe wurde das alte Stadtbild erheblich zerstört. Bei Kriegsende waren rund 80 Prozent der Wohngebäude zerstört oder stark beschädigt. In den Nachkriegsjahren mussten wesentliche Bereiche der Stadt einschließlich der Infrastruktur neu aufgebaut werden. Im Rahmen dieses Wiederaufbaus verschwanden viele weitere historische Merkmale, nicht nur in der Altstadt. |
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''Detailliertere Informationen zum Zweiten Weltkrieg finden sich im Artikel [[Geschichte der Stadt Duisburg]]. |
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=== Nachkriegszeit und Gegenwart === |
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[[Bild:DuisburgUeberblick.jpg|thumb|Überblick über den Ostteil und das Zentrum Duisburgs mit [[Sechs-Seen-Platte]], Bettenturm der Sportschule im [[Sportpark Wedau]], [[MSV-Arena]], [[Salvatorkirche (Duisburg)|Salvatorkirche]] und Industrie im Norden]] |
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Nach der Währungsreform war die Stadt durch einen ungebrochenen Aufstieg in allen Lebensbereichen gekennzeichnet. Kohle und Stahl wurden wieder die Motoren des Wiederaufbaus. Ende der [[1950er Jahre]] zählte der Arbeitsamtsbezirk Duisburg kaum Arbeitslose. |
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Die Wirtschaftskraft der Region Duisburg war überdurchschnittlich und lag um fast 50 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Es erfolgte ein gewaltiger Zustrom von Menschen in die Stadt. Bis 1961 schnellte die Einwohnerzahl auf 502.933 hoch. Trotz der Kohlenkrise, die im Jahre 1957 begann und die auch in Duisburg zur Schließung von Zechen führte, erlebte die Stahlindustrie in den 1960er Jahren eine gute Konjunktur. Vermehrt suchte die Industrie ausländisches Arbeitskräftepotential. Bedingt durch die Konjunkturkrise in der ersten Hälfte der 1970er Jahre sank aber in den [[1970er Jahre]]n die Zahl der Beschäftigten. |
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1975 wurden die Orte [[Walsum]], [[Homberg (Duisburg)|Homberg]], [[Rheinhausen (Duisburg)|Rheinhausen]], [[Rumeln-Kaldenhausen]] und [[Baerl]] eingemeindet. Ein symbolträchtiger Arbeitskampf in Rheinhausen, mit dem die Schließung des dortigen [[Krupp]]-Stahlwerks verhindert werden sollte, erfasste ganz Duisburg und strahlte auf weite Teile des Ruhrgebiet aus. Doch letztlich blieben die massiven Streik- und Protestaktionen erfolglos, und die Krupp-Hütte wurde 1993 endgültig geschlossen. |
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Duisburg, das 20 Jahre zuvor noch zu den deutschen Städten mit den höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen zählte, hatte aufgrund der einseitigen Industriestruktur nun mit erheblichen Standortproblemen zu kämpfen. 1988 gründeten die Stadt Duisburg und die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer deshalb in einer gemeinsamen Initiative in einem bundesweit bis dahin einmaligen Modell die Gesellschaft für [[Wirtschaftsförderung]] Duisburg mbH. Sie wurde in sog. Public Private Partnership von verschiedenen Unternehmen und der Stadt getragen und finanziert. Sie sollte u. a. helfen, den Flächenengpass im Stadtgebiet zu beseitigen und freigewordene Industrieflächen für neue Industrien und für die Ansiedlung von Dienstleistungs- und Transportunternehmen aufzubereiten. Doch die Unternehmensneuansiedlungen konnten den Verlust der Arbeitsplätze auch im neuen Jahrtausend nicht ausgleichen. |
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[[Bild:Duisburg Innenhafen Ludwigturm.jpg|thumb|Innenhafen, äußerer Bereich]] |
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[[Bild:Duisburg Innenhafenpanorama.jpg|thumb|Innenhafen, innerer Bereich]] |
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Besonders bedrohlich für die Stadt wurden die erheblichen Kaufkraftverluste, die eine Folge der hohen Erwerbslosigkeit und des rasanten Bevölkerungsrückgangs waren. Hinzu kam die zunehmende Attraktivität benachbarter Niederrheinstädte für Einkäuferinnen und Einkäufer. Waren es früher die Anwohner des Niederrheins, die zum Einkaufen nach Duisburg fuhren, so blieben diese im Zuge der Stadtentwicklungen am Niederrhein zunehmend aus. Die Nachbarstadt Oberhausen konnte sich diesem Trend mit der Errichtung der Einkaufs-„Mall“ ''[[CentrO]]'' erfolgreich entgegenstellen, was die Abwanderung von Kaufkraft aus Duisburg hinaus jedoch zusätzlich verschärfte. Auch in Duisburg war viele Jahre lang die vieldiskutierte Ansiedlung einer „Mall“ (Arbeitstitel: ''MultiCasa)'' am Hauptbahnhof auf dem Gebiet des stillgelegten Güterbahnhofs in Innenstadtnähe geplant. Da der Stadtrat 2005 in einer umstrittenen Entscheidung beschloss, das Baugelände gegen den Willen des Investors als Sondergebiet auszuweisen, ist dieses Projekt vom Tisch. Zurzeit ist geplant, dort – wie im Innenhafen – Büros und Gewerbe anzusiedeln. Seit September 2008 ist das innerstädtische Einkaufszentrum, das [[Forum Duisburg]], an der Königstraße eröffnet, welches zusammen mit dem ebenfalls neu erbauten ''City Palais,'' in dem sich die neue [[Mercatorhalle]] und ein Spielkasino befinden, den neuen Anziehungspunkt in der Stadtmitte bilden. Am Rande der Innenstadt hat sich der [[Innenhafen Duisburg|Innenhafen]] als gelungenes Beispiel einer Stadtumgestaltung etabliert, wo demnächst ein Büro- und Hotelgebäude mit einer Nutzfläche von ca. 35.000 m² entstehen - das sogenannte „[[Eurogate Duisburg|Eurogate]]“. Die vorbereitenden Bauarbeiten haben bereits 2007 begonnen. |
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=== Eingemeindungen === |
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[[Bild:Eingemeindunggen Duisburg.svg|thumb|Entwicklung des Duisburger Stadtgebietes bis 1929]] |
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Zu Beginn des 19. Jahrhundert bildete die [[Stadt]] Duisburg im Kreis Wesel im [[Preußen|preußischen]] [[Herzogtum Kleve]] zusammen mit der als Enklave im [[Herzogtum Berg]] und im [[Landkreis]] Düsseldorf liegenden Ortschaft [[Wanheim-Angerhausen]] die Bürgermeisterei Duisburg. Unter den klevischen Städten zählte sie zur viertwichtigsten nach Kleve, Wesel und Xanten. |
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Zum Stadtgebiet gehörten weitere [[Dorf|Dörfer]] beziehungsweise [[Wohnplatz|Wohnplätze]] und Siedlungen, wie etwa Duissern, Feldmark – das heutige Dellviertel, Neuenkamp, das heutige Neudorf und Hochfeld. 1801 wurde das zu [[Moers]] gehörende Kasslerfeld nach Duisburg umgemeindet. |
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1815 kam die Stadt nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft wieder zu [[Preußen]] und wurde im Zuge der Verwaltungsgliederung des Preußischen Staates 1816 dem neu gebildeten [[Kreis Dinslaken|Landkreis Dinslaken]] im [[Regierungsbezirk Kleve]] in der [[Provinz Jülich-Kleve-Berg]] zugeteilt. Schon 1822/[[1823|23]] traten die erste Änderungen ein: Die beiden Rheinprovinzen wurden vereinigt, ebenfalls die Regierungsbezirke Kleve und [[Regierungsbezirk Düsseldorf|Düsseldorf]] und aus den Landkreisen Dinslaken und [[Landkreis Essen|Essen]] der neue [[Landkreis Duisburg]] gebildet. 1857 schied die Stadt Duisburg durch Einführung der Städteordnung aus der [[Amt (Kommunalrecht)|Bürgermeisterei]] Duisburg aus. Die Bürgermeisterei Duisburg-Land bestand danach nur noch aus der Ortschaft Wanheim-Angerhausen. Im Jahre 1873 wurde Duisburg kreisfrei und 1902 das mittlerweile zum [[Landkreis Ruhrort]] gehörende Wanheim-Angerhausen wieder mit der Stadt Duisburg vereinigt. |
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Danach folgten weitere Eingliederungen, und zwar: |
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* am 1. Oktober 1905: die Städte Meiderich ([[Stadtrecht]]e seit 1895) und Ruhrort (Stadtrechte seit 1857, mit der 1904 eingegliederten Gemeinde Beeck). |
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* am 1. August 1929: die Stadt [[Hamborn]] (seit 1900 kreisangehörige Stadt im Landkreis Ruhrort, später Dinslaken und seit 1911 Stadtkreis) sowie die Ortschaften [[Rahm (Duisburg)|Rahm]], [[Huckingen]], Buchholz, Wedau, Bissingheim, Mündelheim, Großenbaum, Serm, Ehingen und Hüttenheim (alle [[Amt Angermund]], Landkreis Düsseldorf). Die neugegliederte Stadt erhielt zunächst den Namen [[Duisburg-Hamborn]], der 1935 in „Duisburg“ geändert wurde. |
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* am 1. Januar 1975: die Städte [[Homberg (Duisburg)|Homberg]] (Stadtrechte seit 1921), [[Rheinhausen (Duisburg)|Rheinhausen]] (gebildet 1923 aus den Bürgermeistereien [[Friemersheim (Duisburg)|Friemersheim]] und [[Hochemmerich]], Stadtrechte seit 1934) und [[Walsum]] (Stadtrechte seit 1958), die Gemeinde [[Rumeln-Kaldenhausen]] (bis 1950 Amt Rumeln) sowie der Ortsteil [[Baerl]] der Gemeinde Rheinkamp (bis 1950 Bürgermeisterei Repelen-Baerl). |
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'''Duisburg-Hamborn''' |
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„Duisburg-Hamborn“ war von 1929 bis 1935 der Name der heutigen Stadt Duisburg. Ihren Doppelnamen erhielt die neu gebildete Stadt 1929, als die beiden Stadtkreise Duisburg und Hamborn zusammen mit den im Süden liegenden Gemeinden zu einem neuen Stadtkreis vereinigt wurden. 1935 wurde die Stadt in „Duisburg“ umbenannt. Schon vorher waren die Doppelnamen von [[Barmen-Elberfeld]] in [[Wuppertal]] und von [[Gelsenkirchen-Buer (Stadt)|Gelsenkirchen-Buer]] aufgegeben worden. 1940 wurde auch Krefeld-Uerdingen in [[Krefeld]] umbenannt. |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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→ ''Hauptartikel: [[Einwohnerentwicklung von Duisburg]]'' |
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Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte die Stadt lediglich etwa 4.000 Einwohner. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung nahm die Bevölkerung in der Stadt zu. 1903 überschritt die Bevölkerung erstmals die Zahl von 100.000. Durch Eingemeindungen in die Stadt wurde bereits 1906 die Marke von 200.000 erreicht. 1929 wurde durch neuerliche Eingemeindungen die Marke von 400.000 überschritten. Der höchste Stand erreichte Duisburg 1975 mit 591.635 Einwohnern, als weitere Stadtteile eingemeindet worden waren. Seit diesem Zeitpunkt nimmt die Bevölkerung kontinuierlich ab. Heute hat die Stadt etwa 493.000 Einwohner. |
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=== Demografie === |
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[[Bild:Bevölkerungspyramide Duisburg 2006.png|thumb|Bevölkerungspyramide Duisburgs im Jahr 2006]] |
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Wie es bei nahezu allen Großstädten der Fall ist, so ist auch Duisburg in seinen heutigen Grenzen das Ergebnis mehrerer [[Gebietsreform]]en. Die Stadt war lange Zeit die zehntgrößte Stadt Deutschlands, da sie jedoch in den letzten 30 Jahren mehr als 17 Prozent ihrer Einwohner verloren hat, steht sie nunmehr auf dem [[Liste der Großstädte in Deutschland|15. Platz]]. 2005/2006 wurde die Stadt von [[Leipzig]], [[Dresden]] und [[Nürnberg]] überholt. Noch Anfang der 1970er Jahre lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt etwa 650.000 Menschen. |
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Auf dem Gebiet vor den großen Eingemeindungen lebten am 31. Dezember 1974 nach Angaben des [[Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW|Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen]] 428.594 Menschen. Bis heute ist die Zahl der dort lebenden Einwohner um 21 Prozent auf knapp 340.000 gesunken. Gegenüber 1961 ist das sogar ein Verlust von 32 Prozent. |
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Anfang der 1970er Jahre betrug der Anteil ausländischer Bürger nicht einmal sechs Prozent, heute liegt der Anteil der Menschen mit ausländischem Pass bei etwa 15 Prozent. In den letzten zehn Jahren haben sich etwa 45.000 Menschen mit [[Migration (Soziologie)|Migrationshintergrund]] einbürgern lassen. Insgesamt haben dem Bericht des Statistischen Bundesamtes vom Mai 2007 zufolge 25,9 % der Duisburger Bevölkerung einen Migrationshintergrund. |
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Zum Vergleich: Stuttgart 40,1 %, Frankfurt am Main 39,5 %, Düsseldorf 32,3 %, Dortmund 28,1 %, Essen 21,4 %. |
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Der Sozialbericht 2008 der Stadt Duisburg weist einen Anteil von 32,7 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus – einen Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. |
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== Politik und Gesellschaft == |
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An der Spitze der Stadt Duisburg stand schon seit etwa 1270 ein [[Gemeinderat (Deutschland)|Rat]] und seit 1275 zwei [[Bürgermeister]]. Der Rat hatte zehn bis 22 Mitglieder. Der Wahlmodus für den Rat wurde mehrfach geändert. In der Regel wechselten seine Mitglieder jährlich am 10. August (Laurentiustag). Ab 1566 behielt sich der Herzog von Kleve das Recht, den Bürgermeister und zwei Räte selbst zu ernennen. Dennoch machte der Herzog hiervon kaum Gebrauch. Neben dem Rat taucht seit dem 15. Jahrhundert ein weiteres Gremium als Bürgerbeteiligung auf, der „Sechzehner“. Ihm gehörten je vier Vertreter der vier Stadtviertel an. Ein weiteres größeres Gremium war der „Vierundzwanziger“. Jedoch kann man bei beiden Gremien nicht von einer echten Bürgerbeteiligung im heutigen Sinne sprechen. Sie hatten meist nur beratende Funktion. 1713 wurde die freie Ratswahl vorübergehend aufgehoben. 1807 wurde in französische Zeit die [[Munizipalverfassung]] mit einem Munizipalrat eingeführt. Seit 1856 gab es „Stadtverordnete“, später Ratsherren. Die Leitung der Stadt übernahm in französischer Zeit der Maire, in [[Preußen|preußischer]] Zeit ein Bürgermeister beziehungsweise später [[Oberbürgermeister]]. |
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Während der Zeit der [[Nationalsozialisten]] wurde der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] einen neuen Oberbürgermeister ein, und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den [[Oberbürgermeister]] als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen [[Oberbürgermeister]]. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. |
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2004 wurde zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren ein Oberbürgermeister gewählt, der nicht der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] angehört. [[Adolf Sauerland]], CDU, gewann im zweiten Wahlgang mit 61,2 Prozent gegen seine Vorgängerin [[Bärbel Zieling]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]].<ref>[http://www.spd-duisburg.de/ratsfraktion/wahlergebnisseduisburg/index.html Alle Wahlergebnisse in Duisburg seit 1949]</ref> |
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In jedem Stadtbezirk gibt es eine [[Bezirksvertretung]]. Diese werden bei jeder [[Kommunalwahl]] neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksbürgermeister (ehem. [[Bezirksvorsteher]]). Die [[CDU]] stellt seit der letzten Wahl vier Bezirksvorsteher: Katharina Gottschling (Rheinhausen), Hildegard Fischer (Homberg/Ruhrort/Baerl), Heinrich Klose (Stadtmitte), Arno Müller (Süd). Drei Bezirksvorsteher gehören der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] an: Heinz Plückelmann (Walsum), Uwe Heider (Hamborn), Wilhelm Jankowski (Meiderich/Beeck). |
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=== Bürgermeister bis 1876 === |
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* 1851–1863: [[Gottfried Schlegtendal]] |
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* 1863–1873: [[Otto Keller (Bürgermeister)|Otto Keller]] |
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* 1873–1876: [[Friedrich Wilhelm Wegner]] (ab 1876 „Oberbürgermeister“) |
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=== Die Oberbürgermeister seit 1876 === |
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* 1876–1879: [[Friedrich Wilhelm Wegner]] |
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* 1879–1914: [[Karl Lehr]] |
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* 1914–1933: [[Karl Jarres]] ([[Deutsche Volkspartei|DVP]]) |
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* 1933–1934: [[Ernst Heinrich Kelter]] |
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* 1934–1937: [[Just Dillgardt]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]) |
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* 1937–1945: [[Hermann Freytag (Bürgermeister)|Hermann Freytag]] (NSDAP) |
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* 1945–1947: [[Heinrich Weitz]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) |
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* 1947–1948: [[Leo Storm]] (CDU) |
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* 1948–1969: [[August Seeling]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
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* 1969–1974: [[Arnold Masselter]] (SPD) |
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* 1975: [[Ernst Ermert]] (SPD), Ratskommissar |
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* 1975–1997: [[Josef Krings]] (SPD) |
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* 1997–2004: [[Bärbel Zieling]] (SPD) |
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* seit 2004: [[Adolf Sauerland]] (CDU) |
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=== Die Oberstadtdirektoren 1946 bis 1997 === |
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* 1946–1956: [[Gustav Klimpel]] |
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* 1956–1960: [[Fritz Seydaack]] |
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* 1960–1967: [[Gerhard Bothur]] (SPD) |
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* 1967–1978: [[Ernst Caumanns]] (SPD) |
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* 1978–1986: [[Herbert Krämer]] (SPD) |
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* 1986–1994: [[Richard R. Klein]] (SPD) |
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* 1994–1997: [[Norbert Giersch]] (SPD) |
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=== Der Stadtrat === |
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→ ''Siehe auch: [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Duisburg]]'' |
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Der Stadtrat der Stadt Duisburg hat insgesamt 74 Mitglieder. Bei der letzten Wahl im September 2009 verteilten sie sich wie folgt auf die Parteien: |
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|- bgcolor="#eeeeee" align="center" |
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| width = "10%" | |
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| width = "8%" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] |
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| width = "8%" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] |
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| width = "8%" | [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] |
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| width = "8%" | [[Die Linke]] |
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| width = "8%" | [[Freie Demokratische Partei|FDP]] |
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| width = "8%" | [[Bürgerliche Liberale|BL]] |
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| width = "8%" | [[Sozial, Gerecht, Unabhängig|SGU]] |
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| width = "8%" | [[Junges Duisburg|JUDU]] |
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| width = "8%" | [[Duisburger Alternative Liste|DAL]] |
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| width = "8%" | [[Bürger Union Duisburg/Freie Wähler NRW|FW-BU]] |
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! width = "10%" | Gesamt |
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| 6 |
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| 3 |
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| 1 |
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| 74 |
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|} <ref>http://wahlarchiv.krzn.de/kw2009/wep020/</ref> |
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* Derzeit strebt die SPD eine gemeinsame Kooperation mit der Linken und den Grünen an. Die Gespräche dazu laufen jedoch noch. |
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→ ''Siehe auch: [[Kommunalwahl in Duisburg 2009]]'' |
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=== Finanzielle Situation der Stadt === |
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Ähnlich wie viele andere Großstädte steckt Duisburg seit Jahren in einer finanziellen Krise. So genannte Kassenkredite sollen eigentlich nur kurzfristige Engpässe vermeiden. Die gelegentliche Liquiditätsspritze wurde jedoch für zahlreiche Gemeinden zum Dauertropf. |
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Im Duisburger Entwurf für das Haushaltsjahr 2006 wurde als Höchstbetrag für Kassenkredite 1,25 Milliarden Euro festgelegt (0,7 Mrd. 2004). <ref>http://www.nrw.dgb.de/themen/Wirtschaftspolitik/Finanzmarktkrise/Papier_Finanzsituation_der_Kommunen_in_NRW DGB Bericht - Seite 8 </ref>Durch die so genannte Haushaltsicherung soll die Neuverschuldung beendet werden. Das wird in Duisburg für 2013 bis 2019 angestrebt. Danach könnten Alt-Schulden abgetragen werden. Duisburg steht unter der Finanzaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf. |
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=== Stadtwappen === |
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[[Bild:Stadtwappen der kreisfreien Stadt Duisburg.png|thumb|upright|Ehemaliges Wappen der Stadt Duisburg]] |
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Das [[Wappen]] der Stadt Duisburg zeigt in von Gold und Rot geteiltem Schild oben einen wachsenden, rot gezungten schwarzen Doppeladler, unten eine dreitürmige silberne gezinnte Burg. Die Stadtflagge ist weiß-rot belegt mit dem Wappen. Das Wappen wurde der Stadt am 31. Januar 1977 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es ist jedoch bereits im Jahre 1527 bezeugt. Es kann teilweise als „redendes“ Wappen bezeichnet werden, denn die Burg weist auf den Namen der Stadt hin. Der Reichsadler deutet auf die Zugehörigkeit zum Reich und weist auf die ehemalige Reichsfreiheit hin, die jedoch bereits 1290 an die Herren von Kleve verpfändet war. |
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=== Städtepartnerschaften === |
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Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand der Gedanke der [[Städtepartnerschaft|Städtepartnerschaften]] in Europa, dessen Ziele es waren, die Annäherung ehemaliger Kriegsgegner zu fördern und den Frieden in Europa wiederherzustellen. In diesem Sinne schloss die Stadt Duisburg mit der [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Hafenstadt [[Portsmouth]] im Jahr 1950 ihre erste Städtepartnerschaft, die noch heute sehr lebendig ist, was unter anderem in vielfältigen Austauschprogrammen zum Ausdruck kommt. Der 1948 in Duisburg stationierte britische Stadtkommandant Captain Colin Hutchison, der persönliche Kontakte nach Portsmouth hatte, schlug seinerzeit die Städtepartnerschaft vor. Ebenso lebendig ist die Partnerschaft zur [[Frankreich|französischen]] Hafenstadt [[Calais]], die seit 1964 besteht. |
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Heute sind die Ziele der Städtepartnerschaften weitaus umfangreicher. Sie reichen von der Unterstützung des Prozesses der europäischen Einigung über die weltweite Völkerverständigung bis hin zur Förderung wirtschaftlicher und kultureller Interessen. So schloss die Stadt Duisburg in der Vergangenheit beispielsweise Städtepartnerschaften mit der [[China|chinesischen]] Stadt [[Wuhan]] oder der [[Türkei|türkischen]] Stadt [[Gaziantep]]. |
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Die Stadt Duisburg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft: |
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{| style="background: #F5F5F5; padding:0em 1em 0em 1em;" |
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| width="400" valign="top" | |
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* {{flagicon|UK}} [[Portsmouth]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1950 |
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* {{flagicon|France}} [[Calais]] ([[Frankreich]]), seit 1964 |
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* {{flagicon|Togo}} [[Lomé]] ([[Togo]]), seit 1973 |
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* {{flagicon|China}} [[Wuhan]] ([[Volksrepublik China]]), seit 1982 |
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| width="400" | |
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* {{flagicon|Lithuania}} [[Vilnius]] ([[Litauen]]), seit 1985 |
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* {{flagicon|Turkey}} [[Gaziantep]] ([[Türkei]]), seit 2005 |
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* {{flagicon|Russia}} [[Perm (Stadt)|Perm]] ([[Russland]]), seit 2007 |
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* {{flagicon|Honduras}} [[San Pedro Sula]] ([[Honduras]]), seit 2008 |
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=== Religionen === |
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Duisburg gehörte im [[Mittelalter]] zum [[Bistum Lüttich]], später zum [[Erzbistum Köln]]. |
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; Protestantische Kirchen |
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[[Datei:Salvatorkirche (Duisburg).jpg|thumb|Salvatorkirche]]1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne gepredigt und in den Folgejahren auch das [[Abendmahl]] in beiderlei Gestalt („Brot und Wein“) gefeiert, so dass bis 1555 die [[Reformation]] endgültig Fuß fassen konnte. Vorherrschend war das [[Reformierte Kirche|reformierte]] Bekenntnis. 1610 wurde in der Duisburger Salvatorkirche der Synodalverband der reformierten Gemeinden [[Herzogtum Jülich|Jülich]], [[Herzogtum Kleve|Kleve]] und [[Herzogtum Berg|Berg]] gegründet, zu dem auch die Gemeinde in Duisburg gehörte. Die [[Gegenreformation]] konnte sich nicht durchsetzen. 1727 bildete sich auch eine [[Lutheraner|lutherische]] Gemeinde. Beide Konfessionen vereinigten sich 1891 zur unierten Gemeinde von Duisburg. In [[Preußen|preußischer]] Zeit wurde Duisburg Sitz einer Superintendentur innerhalb Rheinischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen, aus der später der Kirchenkreis Duisburg innerhalb der heutigen [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelischen Kirche im Rheinland]] hervorging. Walsum gehört zum Kirchenkreis [[Dinslaken]] und das linksrheinische Duisburg zum Kirchenkreis [[Moers]]. Duisburg ist Sitz der großen evangelischen Hilfsorganisation [[Kindernothilfe]]. |
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; Katholische Kirche |
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[[Datei:Liebfrauenkirche Duisburg - mit Stahlskulptur.jpg|thumb|Liebfrauenkirche]] |
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Die nach der Reformation in Duisburg verbliebenen [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] gehörten weiterhin zum [[Erzbistum Köln]]. Nach dessen Auflösung 1801 kam Duisburg zum [[Bistum Münster]]. Seit 1958 gehören die Pfarrgemeinden in den damaligen Grenzen Duisburgs zum neu gegründeten [[Bistum Essen]]. Nach der 2006 erfolgten Neuordnung der Pfarreienstruktur sind dies die Pfarreien St. Norbert, St. Johann (beide Hamborn), St. Michael (Meiderich), Liebfrauen (Mitte) und St. Judas Thaddäus (DU-Süd), die jeweils aus mehreren ehemals selbständigen Gemeinden bestehen. Die 18 Pfarrgemeinden des linksrheinischen Dekanats Duisburg-West und des zum Dekanat Dinslaken gehörenden Pfarrverbands Walsum – diese Gebiete wurden erst 1975 nach Duisburg eingemeindet – gehören weiterhin zum Bistum Münster. |
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; Andere christliche Kirchen |
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Die evangelischen und römisch-katholischen Kirchengemeinden in Duisburg sind Mitglieder in der 1993 gegründeten [[Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland|Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen]] Duisburg. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören darüber hinaus die [[Griechisch-Orthodoxe Kirche]], die [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche]] (Duisburg ist Propsteisitz des Sprengels West), die [[Armenische Apostolische Kirche]], die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer [[Freikirche]]n sowie die [[Apostolische Gemeinschaft]] mit fünf Gemeinden in Beeck, Hamborn, Obermarxloh, Walsum und Wanheimerort an. Auch in Duisburg vertreten ist die [[Neuapostolische Kirche]] mit 15 Kirchengebäuden innerhalb des Stadtgebietes. |
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[[Datei:Duisburg Jewish Community Center-Zvi Hecker.jpg|thumb|Jüdisches Gemeindezentrum]] |
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; Judentum |
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Die jüdische Gemeinde der Städte Duisburg, [[Mülheim an der Ruhr]] und [[Oberhausen]] hat ein gemeinsames [[Synagoge (Duisburg)|Gemeindezentrum mit Synagoge]] im [[Duisburger Innenhafen]]. Für die etwa 2.800 Mitglieder starke Gemeinde wurde ein Umzug aus dem kleinen Mülheimer Gemeindezentrum notwendig. Gemeinsam beschlossen die Jüdische Gemeinde und die drei Städte Duisburg, Mülheim und Oberhausen einen Neubau in Duisburg. Seit Einweihung des Gemeindezentrums der [[Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen|Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen]] im Jahre 1999 ist dieser Ort mit Leben gefüllt. Es finden dort u.a. Kulturveranstaltungen statt, so eine Jüdische Buchmesse sowie die Jüdischen Kulturtage im Rheinland für das westliche Ruhrgebiet. Aber auch das Engagement im Bereich der Familien- und Jugendarbeit ist in den Räumen des Gemeindezentrums in Duisburg mit dem ''[[Kinder- und Jugendzentrum Tikwatejnu]]'' beheimatet − Tikwatejnu ist Hebräisch und bedeutet übersetzt "Unsere Hoffnung". |
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; Islam |
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Etwa acht Prozent der Duisburger Bürgerinnen und Bürger bekennen sich zum [[Islam]]. In einigen Stadtbezirken Duisburgs ist der Anteil der islamischen Bevölkerung wesentlich höher. Im Stadtteil Marxloh wurde am 26. Oktober 2008 die [[Duisburger Merkez-Moschee]] eröffnet. Das integrative Konzept und die Zusammenarbeit von Stadt und islamischen Religionsvereinen hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. <ref>[http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,3956571,00.html ''Moscheebau in Duisburg. Wie man religiöse Vorurteile überwindet''], ZDF am 16. Juli 2006</ref> |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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Duisburg bietet ein großes Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen. Herausragend wichtiges Ereignis sind die alljährlich seit 1977 (außer 2005) stattfindenden [[Duisburger Akzente]], die sich jeweils mit einem kulturell aktuellen Thema auseinandersetzen, und das [[Traumzeit-Festival]] im [[Landschaftspark Duisburg-Nord]]. Überregional bedeutsam sind die im gesamten Ruhrgebiet stattfindende [[RuhrTriennale]] und das [[Klavierfestival Ruhr]]. |
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Von besonderer Bedeutung sind die Stätten und Aktivitäten der [[Industriekultur]], die dem gesamten Ruhrgebiet ein neues Gesicht geben sollen. Der [[Landschaftspark Duisburg-Nord]], der Hafenstadtteil Ruhrort und der am Rande des Stadtzentrums gelegene Innenhafen sind die Duisburger Hauptattraktionen an der [[Route der Industriekultur]]. |
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=== Theater === |
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[[Bild:Stadttheater Duisburg 2008 (2851).jpg|thumb|Das Stadttheater]] |
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Das 1912 im klassizistischen Stil erbaute [[Theater Duisburg]] (Entwurf: Martin Dülfer) gilt als das kulturelle Zentrum Duisburgs. Es wird seit 1956 von der [[Deutsche Oper am Rhein|Deutschen Oper am Rhein]] zusammen mit den [[Duisburger Philharmoniker]]n bespielt. Die Deutsche Oper am Rhein ist eine Theatergemeinschaft der Nachbarstädte [[Düsseldorf]] und Duisburg. Sie hat neben [[Oper]] und [[Operette]]/[[Musical]] auch [[Ballett]] im Programm. |
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Bereits von 1887 bis 1921 bestand eine Theaterehe mit Düsseldorf. Diese wurde von einer eigenständigen Duisburger Oper und einer Theatergemeinschaft mit dem [[Schauspielhaus Bochum]] abgelöst, die bis 1935 bestand. |
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Duisburg besitzt kein eigenes Schauspielensemble. Im Stadttheater werden Inszenierungen anderer Theater, insbesondere aus der Rhein-Ruhr-Region, gezeigt. |
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Weitere Theater sind das Kleinkunsttheater „[[Die Säule]]“ im Dellviertel, die Kleine Bühne Friemersheim, das Kinder- und Jugendtheater „Kom’ma“ in Rheinhausen sowie die Kleinkunstbühne Meiderich. Aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten senkte sich für die freie Schauspielbühne „[[Comödie|Comödie Duisburg]]“ der Vorhang im Juli 2008. |
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=== Veranstaltungsorte === |
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1962 wurde die Duisburger [[Mercatorhalle]] in der Innenstadt eingeweiht. Sie ersetzte die 1887 eröffnete und 1942 zerstörte [[Tonhalle Duisburg|Tonhalle]], die an der gleichen Stelle stand. Die Mercatorhalle galt 40 Jahre lang als die „gute Stube“ der Stadt. Diese Konzert- und Veranstaltungshalle wurde 2005 abgerissen, um Platz für das [[City Palais]] zu schaffen, das unter anderem ein im Februar 2007 eröffnetes Spielcasino und die „neue“ Mercatorhalle beherbergt. Der große Saal dieser Halle bietet Platz für 1750 Personen und wurde im April 2007 eröffnet. Die [[Duisburger Philharmoniker]] haben in der Mercatorhalle ihre Spielstätte. |
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Das [[Theater am Marientor]] ''(TaM)'' ist ein ehemaliges Musicaltheater („Les Miserables“) und wird heute für unterschiedlichste Bühnenveranstaltungen angemietet. Die Duisburger Philharmoniker nutzten es während der Schließung der Mercatorhalle als Ausweichquartier. |
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Die Rhein-Ruhr-Halle in [[Hamborn]] fasst bis zu 4450 Sitzplätze. Unrenoviert und nicht optimal beheizt verlor sie mit der Zeit etwas an Bedeutung. In den Stadtteilen befinden sich außerdem die Rheinhausen-Halle, die Stadthalle [[Walsum]], die Glückauf-Halle in [[Homberg (Duisburg)|Homberg]]-[[Hochheide (Duisburg)|Hochheide]] und der [[Steinhof (Duisburg)|Steinhof]] in [[Huckingen]]. |
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Veranstaltungsorte in der Kulisse einer stillgelegten Eisenhütte sind die Kraftzentrale (bis zu 4140 Plätze), die Gießhalle und die Gebläsehalle im [[Landschaftspark Duisburg-Nord]]. Regelmäßige Comedy- und Musikveranstaltungen (letztere vor allem mit lokalen Gruppen) finden auch in der ''Kulturzentrale HundertMeister'' am Dellplatz, im Kultur- u. Freizeitzentrum [[Die Säule]] und im ''[[Pulp (Gaststätte)|Pulp]]'' statt, ein 2002 zu einer mittelalterlich anmutenden Burg umgebautes Bahnhofsgebäude. Ebenfalls in [[Hochfeld]] befindet sich das Kulturzentrum Alte Feuerwache. |
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=== Gastronomie und Nachtleben === |
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[[Bild:Schifferbörse - Duisburg-Ruhrort.jpg|thumb|Die Schifferbörse]] |
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In Duisburg gibt es zahlreiche [[Bar (Lokal)|Bars]], [[Café]]s, [[Diskothek]]en, Lokale und [[Restaurant]]s. Besonders bekannt ist die Gastronomie-Meile am Duisburger Innenhafen. Entlang der mit einem Damm abgeteilten und aufgestauten Wasserfläche befinden sich teils in wieder hergerichteten alten Getreidespeichern, teils modernen Bürokomplexen mehrere Gastronomiebetriebe, Restaurants, Cafés, Biergärten und Cocktailbars. |
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Ebenso bekannt für seine vielen Lokale ist der Dellplatz in der Duisburger Innenstadt. Weit bekannt ist die ''Kulturzentrale HundertMeister'', in der Kulturveranstaltungen verschiedenster Art stattfinden, wie Konzerte, Theater oder Comedy. In unmittelbarer Nähe befindet sich Duisburgs älteste Hausbrauerei, das ''Webster'' aus dem Jahr 1992, wo ebenfalls Konzerte stattfinden können. Im Universitätsviertel mit der ältesten Duisburger Studentenkneipe Finkenkrug, die die größte Bierauswahl Nordrhein-Westfalens besitzt, findet man eine abwechslungsreiche Kneipenlandschaft. |
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Zu den bekanntesten Restaurants zählen das Restaurant in Duisburgs ältestem Wohngebäude, dem ''Dreigiebelhaus'', welches 1536 erbaut wurde, und die ''Gaststätte Lindenwirtin'' in Duissern, die in einem um 1760 gebauten Fachwerkhaus untergebracht ist. Ebenfalls bekannt ist die ''Schifferbörse'' im Hafenstadtteil Ruhrort. |
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Insgesamt gibt es in Duisburg neun Diskotheken. Dazu zählt der ''Delta Musik Park'' in Duisburg-Hamborn, der in einem ehemaligen Zirkuszelt untergebracht ist. Mit einer Nutzfläche von 4.500 Quadratmetern zählt das Delta zu den größten Diskotheken in Deutschland. Im ehemaligen Bahnhofsgebäude im Stadtteil Hochfeld befindet sich das Tanzlokal des ''Eventschlosses Pulp''. |
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Im Jahr 2007 eröffnete das ''[[Spielbank Duisburg|Casino Duisburg]]'' im Citypalais, welches die größte Spielbank der Westspiel-Gruppe ist. Es verfügt über 354 Automaten im Automatencasino und 29 Spieltische im klassischen Spiel. In den ersten zehn Monaten zählte das Duisburger Casino 700.000 Besucher und erwirtschaftete Bruttospielertrag von 55,4 Millionen Euro, womit es hinter Berlin und Stuttgart den dritthöchsten Bruttospielertrag aller deutschen Spielbanken erzielte. <ref> [http://www.rp-online.de/public/article/duisburg/544203/Viel-Besucher-kleine-Einsaetze.html ''Viel Besucher kleine Einsätze''], Rheinische Post, Lokalausgabe Duisburg, 14. März 2008 </ref> |
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=== Lichtspielhäuser === |
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[[Bild:Duisburg UCI Kinowelt.jpg|thumb|Am Hauptbahnhof befindet sich das UCI-Multiplex-Kino]] |
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In Duisburg gibt es heute noch zwei Lichtspielhäuser. Dabei gab es in den [[1960er Jahre]] in fast jedem Stadtteil ein Lichtspieltheater, doch das Kinosterben machte auch vor Duisburg nicht halt. Zuletzt blieben mit dem „Europa“ (das bis zur Insolvenz im Sommer 2008 die „Comödie“ beherbergte), dem „Gloria“ (jetzt ein Modegeschäft) und dem „Residenz“ (im Zuge des Baus des Einkaufszentrums „[[Forum Duisburg]]“ abgerissen) noch drei innerstädtische Kinozentren übrig. Doch letztlich haben auch sie unter anderem wegen der Konkurrenz mit dem ''[[United Cinema International|UCI]]-[[Multiplex-Kino]]'' am Hauptbahnhof schließen müssen. |
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Neben dem Multiplex-Kino befindet sich am Dellplatz mit dem [[Filmforum Duisburg|Filmforum]] das älteste [[Kommunales Kino|kommunale Kino]] Deutschlands <ref>[http://www.duisburg.de/freizeit/kultur/buehne_film/film.php filmforum Duisburg auf www.duisburg.de]</ref>. Das Filmforum, welches 1970 eröffnet wurde, besitzt einen Kinosaal im Stile der 1950er Jahre und ein bedeutendes [[Filmgeschichte|filmhistorisches]] Archiv. Alljährlich ist es zudem Ausrichter der ''[[Duisburger Filmwoche]]''. Seit 1996 veranstaltet das Filmforum zusammen mit dem Landschaftspark Nord das ''Sommerkino''. Für etwa einen Monat dient die Gießhalle des Landschaftsparks als Kulisse für das [[Freilichtkino]], das neben aktuellen Filmen auch Klassiker zeigt. |
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=== Museen und Kunst === |
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[[Datei: Eberhard Bosslet Subwaystation Duisburg 2000 rot.jpg|thumb|right|Eberhard Bosslet - U-Bahnhof - Auf dem Damm, Meiderich, seit 2001 ]] |
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[[Datei:DuisburgInnenstadt.jpg|thumb|„Lebensretter“-Brunnen von Niki de Saint Phalle in der Innenstadt]] |
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[[Datei:Duisburg museum kueppersmuehle sammlg grothe.jpg|thumb|Museum Küppersmühle Aufnahme 2005]] |
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Das [[Lehmbruck-Museum|Wilhelm-Lehmbruck Museum – Zentrum Internationaler Skulptur]] ist in einem vom Sohn Lehmbrucks entworfenen Museumsbau von 1964 untergebracht. Es zeigt – ausgehend von dem Werk des Duisburger Künstlers [[Wilhelm Lehmbruck]] (1881–1919) – eine europaweit einmalige Sammlung moderner Bildhauerkunst. |
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Das nahezu allseitig verglaste Lehmbruck-Museum liegt am Westrand des [[Kant]]parkes, eines öffentlichen ''Skulpturenparkes'' mit 40 Plastiken. Der „Dialog zwischen Museum und Außenwelt“ soll sich in der angrenzenden Fußgängerzone mit seiner ''Brunnenmeile'' und den von Künstlern gestalteten U-Bahn-Stationen (unter anderen von [[Eberhard Bosslet]], [[Isa Genzken]] und [[Gerhard Richter]]) fortsetzen. |
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Ein auffälliges [[Wahrzeichen]] der Stadt ist der „Lebensretter“<ref>in der Region auch unter der englischen Bezeichnung „Lifesaver“ bekannt</ref>-Brunnen mit einer sieben Meter hohen vogelartigen Schutz gewährenden und Stärke ausstrahlenden Figur, an die sich eine kleinere Figur hilfesuchend anklammert. Diese Figurenkombination im Stil der [[Pop-Art|poppigen]] „[[Nana (Skulptur)|Nana]]“-Figuren stammt von der französischen Künstlerin [[Niki de Saint Phalle]]. Die Brunnenfigur steht auf einer von [[Jean Tinguely]] aus Schrottteilen konstruierten [[Drehbewegung|rotierenden]] Plattform. |
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Ebenfalls an den in Meiderich geborenen Lehmbruck erinnert ein von der Stadt Duisburg vergebenes „[[Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium]]“ für junge Künstler, dessen Stipendiaten kostenlose Wohnateliers im historischen Dreigiebelhaus zur Verfügung gestellt werden. |
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Das [[Museum Küppersmühle|Museum Küppersmühle für moderne Kunst]] präsentiert sich in einem von [[Herzog & de Meuron]] umgestalteten Innenhafen-Getreidespeicher. Die Sammlung Junge Kunst in den Räumen der König-Brauerei in Beeck, das [[Museum DKM]] der gleichnamigen Stiftung sowie die [[Cubus Kunsthalle]] beschäftigen sich ebenfalls mit moderner Kunst. |
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Das [[Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg|Kultur- und Stadthistorisches Museum]] befindet sich seit 1991 in einem ehemaligen Getreidespeicher am Innenhafen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die wissenschaftsgeschichtlich wertvollen Globen der Mercator-Schatzkammer, die dem Lebenswerk des Mathematikers und Kartografen [[Gerhard Mercator]] gewidmet wurde. Im selben Gebäude untergebracht ist das [[Museum Stadt Königsberg]], das die Geschichte der alten ostpreußischen Stadt darstellt. |
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Das [[Museum der Deutschen Binnenschifffahrt]] ist mit seiner umfangreichen Sammlung in einem ehemaligen Jugendstil-Hallenbad in Ruhrort/Laar untergebracht. Zum Museum gehören zwei historische Dampfschiffe, die im Ruhrorter Hafen ankern. |
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Kleinere Museen sind das [[Haniel Museum]] in Ruhrort, das ''Lehrerhaus'' Friemersheim in Rheinhausen, das ''Niederrheinische Karnevalsmuseum'' am Mattlerbusch, das ''Naturwissenschaftliche Museum'' in Wedau, das ''Bienenmuseum'' in Rumeln-Kaldenhausen und das ''Bergbaumuseum'' Rheinhausener Bergbausammlung. Das ''Radiomuseum'' in Ruhrort zeigt außer Radios auch Schallplattenspieler. |
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Das [[Atlantis Kindermuseum]], untergebracht in einem Innenhafen-Getreidespeicher, war eine naturwissenschaftlich-technische Erlebniswelt, die Ende 2007 schließen musste. Stattdessen ist jetzt das „Legoland Discovery Centre“ in der Werhahnmühle untergebracht. |
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2010 soll ein NS-Dokumentationszentrum gebaut werden, das in einem Neubau gemeinsam mit der Volkshochschule und der Stadtbibliothek untergebracht ist. Schwerpunkt des Zentrums soll eine Dauerausstellung zum Thema ''Duisburg im Nationalsozialismus'' sein. |
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=== Bauwerke === |
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[[Datei:Salvatorkirche.jpg|thumb|[[Salvatorkirche (Duisburg)|Salvatorkirche]]]] |
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[[Datei:Duisburg Karmeliter.JPG|thumb|Karmelkirche Duisburg. Blick in den gotischen Chor der alten Minoritenkirche]] |
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Das Duisburger Rathaus geht zurück auf den mittelalterlichen Könighof, der an derselben Stelle gestanden hat. Das heutige, im Stil der Frührenaissance (Historismus) errichtete Gebäude, wurde 1902 durch den Karlsruher Architekten [[Friedrich Ratzel (Architekt)|Friedrich Ratzel]] fertiggestellt. Das erste Rathaus, das sich hier befand, stammte aus dem Mittelalter und wurde im Jahre 1361 zum ersten Mal erwähnt. Es wurde 1802 abgebrochen und am Ort des alten Gerichtshauses am Weinmarkt neu erbaut. 1843 wurde dieses Rathaus abermals durch einen Neubau an der heutigen Stelle ersetzt. Seit 1878 befindet sich auf der Mitte des Burgplatzes vor dem Rathaus der Mercatorbrunnen. |
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Die neben dem Rathaus stehende [[Salvatorkirche (Duisburg)|Salvatorkirche]] befindet sich ebenfalls auf dem Gelände des Königshofes. Hier stand erstmals im 9. Jahrhundert eine Kirche. Nach einem Brand im 13. Jahrhundert wurde 1415 der Neubau fertiggestellt. Seit 1571 ist die am [[Innenhafen Duisburg|Innenhafen]] gelegene Salvatorkirche evangelisch. In die benachbarte katholische Karmelkirche von 1961 sind Teile der im Krieg zerstörten [[Minoriten]]kirche von 1271 integriert worden. Zuvor gehörte diese Klosterkirche in den Komplex der im Krieg zerstörten ältesten katholischen Stadtkirche, der Liebfrauenkirche. |
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Rathaus, Salvatorkirche und Liebfrauenkirche bildeten vor dem Zweiten Weltkrieg die typische Drei-Türme-Silhouette der Stadt. |
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Die [[Liebfrauenkirche (Duisburg)|Liebfrauenkirche]] wurde nach dem Krieg an anderer Stelle inmitten des neuen Duisburger Stadtzentrums am Stadttheater wiederaufgebaut. Die Glasfenster, Baldachin und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände der Liebfrauenkirche stammen aus der Vatikankirche der Brüsseler Weltausstellung von 1958. |
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1153 wurde die Marienkirche als erste Niederlassung des [[Johanniterorden]]s in Deutschland errichtet. Der heutige klassizistische Bau geht zum größten Teil auf das Jahr 1802 zurück. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Kirche evangelisch. |
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Die [[Abtei Hamborn]] mit der Abteikirche St. Johann Baptist im Norden der Stadt geht auf das 11./12. Jahrhundert zurück, ein Vorgängerbau ist von 900. Die Abtei gehört zum [[Prämonstratenser]]-Orden. Die spätromanische katholische Pfarrkirche St. Dionysius in [[Mündelheim]] wurde 1221 erbaut. |
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Das 1999 fertiggestellte [[Duisburger Synagoge|Jüdisches Gemeindezentrum]] (Architekt: Zvi Hecker) liegt im Innenhafen unweit der in der Pogromnacht 1938 zerstörten alten Synagoge von 1875. Sie gilt als ein herausragendes Beispiel zeitgenössischer skulpturaler Architektur. |
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Mit der im Oktober 2008 fertig gestellten [[DITIB-Merkez-Moschee|Merkez-Camii]] der DITIB in [[Marxloh]] steht in Duisburg ein Gebetsraum für 1.200 Gläubige mit einem 34 Meter hohen Minarett und einem 23 Meter hohen silberfarbene Kuppeldach. |
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Das am Rande des Innenhafens gelegene Dreigiebelhaus, errichtet 1536, ist das älteste noch erhaltene Wohngebäude Duisburgs. Der ältere Gebäudeteil des Amts- und Landgerichts Duisburg wurde 1876 im Stil der Neo-Renaissance fertiggestellt. |
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Die von [[Herzog & de Meuron]] 1999 zum Museum umgebaute Küppersmühle von 1909 ist der architektonisch bedeutsamste Teil der Speicherzeile im Innenhafen. |
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Zwischen 1981 und 1991 wurden 23 Ziegel-Rundbauten – „Keksdosen“ – (Architekten: [[Peter Poelzig]] u. a.) errichtet. Sie sind die markantesten Gebäude der in Neudorf am Rande des [[Duisburger Stadtwald]]es gelegenen Universität. Das im Universitäts-Stadtteil gelegene „Haus der Wirtschaftsförderung“, das Technologiezentrum und das Mikroelektronikzentrum wurden 1992 bis 1996 von [[Norman Foster]] errichtet. |
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=== Sport === |
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Die Dachorganisation der Duisburger [[Sportverein]]e stellt der Stadtsportbund (SSB) Duisburg dar, welcher dem [[Landessportbund Nordrhein-Westfalen]] angeschlossen ist. Insgesamt gehören dem SSB Duisburg ungefähr 500 Vereine mit über 110.000 Mitgliedern an. <ref> [http://www.ssb-duisburg.de/ Internetauftritt des Stadtsportbundes Duisburg] </ref> |
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Duisburg ist Sitz des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, des [[Deutscher Kanu-Verband|Deutschen Kanu-Verbandes]], des [[Westdeutscher Fußball- und Leichtathletikverband|Westdeutschen- Fußball und Leichtathletikverbandes]] sowie weiterer überregionaler Sportverbände. |
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==== Sportvereine ==== |
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[[Datei:MSV-Arena 20080416.jpg|thumb|Der MSV ist der bekannteste Verein aus Duisburg]] |
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[[Datei:Bully Duisburg vs Mannheim (1).jpg|thumb|Die Füchse Duisburg spielten von 2005 bis 2009 in der DEL]] |
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Der bekannteste Sportverein in Duisburg ist der 1902 gegründete [[MSV Duisburg]], damals noch unter dem Namen Meidericher Spielverein. Berühmt ist der Club durch seine Fußballmannschaft, die aufgrund ihrer gestreiften Trikots ''„Zebras“'' genannt werden. 1963 gehörte der MSV zu den Gründungsmitgliedern der [[Fußball-Bundesliga]] und spielt nach wechselhaften Jahren in der jetzigen Saison 2008/2009 in der 2. Bundesliga. Schon vor 1963 sorgte der Meidericher SV für Furore. Damals galt Duisburg als Fußballhochburg im Ruhrgebiet. In der Stadt gab es insgesamt drei große, landesweit bekannte Vereine, obwohl nie ein Duisburger Verein nationale Erfolge verbuchen konnte. Neben dem MSV waren dies der [[Eintracht Duisburg 1848#Duisburger SV|Duisburger SV]] (der 1964 mit dem TuS Duisburg 48/99 zu Eintracht Duisburg fusionierte) und die [[Hamborn 07|Sportfreunde Hamborn 07]]. |
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In der Frauenfußball-Bundesliga gehört der [[FCR 2001 Duisburg]] (vormals FC Rumeln-Kaldenhausen) zu den besten Mannschaften und sorgt seit Jahren im Frauenfußball für positive Schlagzeilen. Bereits in den 80er und 90er Jahren gab es mit dem KBC Duisburg eine Spitzenmannschaft im Frauenfußball (Deutscher Pokalsieger 1983, Deutscher Meister 1985), die Abteilung wechselte im Jahr 1997 zum Verein Eintracht Duisburg 1848 e.V. und hat im Jahr 2009 über 100 Mitglieder. |
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Zu den überregional bekannten Sportclubs aus Duisburg zählt der [[EV Duisburg|Eissportverein „Füchse“ Duisburg]] (EVD), der bis 2009 in der [[Deutsche Eishockey-Liga|Deutschen Eishockey-Liga]] spielte. Der EVD ist der Nachfolgeverein des Duisburger SC, der von 1979 bis 1981 in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv war. |
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Im linksrheinischen Rheinhausen ist der traditionsreiche [[Handball]]-Regionalligist und ehemalige Bundesligist [[OSC Rheinhausen]] beheimatet. |
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Ein traditionsreicher [[Hockey]]verein ist der [[Club Raffelberg]] (CR), der in den 50er Jahren zwei Deutsche Meisterschaften im Feldhockey feiern konnte. Heute spielt der CR in der 2. Hockey-Bundesliga. |
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Im Wasserball sind gleich vier Duisburger Mannschaften in beiden höchsten [[Wasserball]]spielklassen vertreten. Der [[ASC Duisburg|Amateur-Schwimm-Club Duisburg (ASCD)]] wurde in der abgelaufenen Spielzeit deutscher Vizemeister, die zweite Mannschaft spielt in der 2. Liga, ebenso wie der siebenmalige deutsche Wasserballmeister [[Duisburger Schwimmverein von 1898|Duisburger SV 98]] und der PSV Duisburg. |
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Neben diesen Vereinen gibt es noch weitere Clubs aus Duisburg, die mit ihren Mannschaften in den ersten Ligen ihrer Sportarten vertreten sind, teilweise sehr Erfolgreich. |
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* die RESG Walsum (mit 16 Meisterschaften deutscher Rekordmeister im [[Rollhockey]]) |
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* der [[Duisburg Ducks|SHC Duisburg Ducks]] (mit acht Meisterschaften deutscher Rekordmeister im [[Inline-Skaterhockey]], dazu dreimal Europapokalsieger) |
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* [[1. BC Duisburg]] ist einer der erfolgreichsten Vereine der deutschen Bowling-Bundesliga |
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* TuRa 88 Duisburg ([[Trampolin|Trampolin-Bundesliga]]) |
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* BSG Duisburg ([[Billard|Billard-Bundesliga]]) |
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* [[VfL Duisburg-Süd]] ([[Gewichtheben|Gewichtheber-Bundesliga]]) |
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==== Sportveranstaltungen ==== |
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[[Bild:Drachenbootregatta.jpg|thumb|Drachenbootregatta im Innenhafen]] |
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Das ganze Jahr über finden viele Sportveranstaltungen statt. Zu den berühmtesten Veranstaltungen gehören der [[Rhein-Ruhr-Marathon]] und die Duisburger-Tanz-Tage. Darüber hinaus gibt es noch weitere Sportveranstaltungen in der Stadt. |
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* Duskatet (Inlineskating Touren durch das Stadtgebiet) |
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* Citirun (Unternehmerlauf in der Duisburger Innenstadt zu Gunsten karitativer Zwecke) |
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* Nike Winterlaufserie des ASV Duisburg (größte Winterlaufserie in Deutschland) |
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* [[Kaiserberg (Duisburg)|Kaiserbergfest]] (traditionelles Sportfest, dass 1883 erstmals auf dem Kaiserberg ausgetragen wurde; heute findet es im Sportpark Wedau statt) |
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* [[Drachenboot]]funregatta im Innenhafen |
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* Große Duisburger Radwanderung |
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* Innenhafenlauf |
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* Sportschau (Sportgala des Stadtsportbundes Duisburg) |
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* 24 Stunden von Duisburg (24 Stunden [[Mountain-Bike|Mountain-Bike-Rennen]] im Landschaftspark Duisburg-Nord) |
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[[Datei:Unversiade_DU89_08.jpg|thumb|Sonderfahrt Universiade Duisburg´89]] |
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Die Sportstadt Duisburg wurde ebenfalls bekannt durch die Ausrichtung internationaler Sportveranstaltungen, vor allem durch [[Kanu-Weltmeisterschaft|Kanu]]- und [[Ruderweltmeisterschaften]] im [[Sportpark Wedau]]. Zuletzt war Duisburg Ausrichter der [[Kanurennsport-Weltmeisterschaft 2007]] mit 90 teilnehmenden Nationen. 1989 fand in der Ruhrgebietsstadt die [[Universiade]] statt und 2005 die [[World Games 2005|World Games]]. |
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==== Sportstätten ==== |
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[[Bild:Haupttribüne MSV-Arena.jpg|thumb|MSV-Arena]] |
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In den einzelnen Stadtteilen gibt es eine Vielzahl an Außensportanlagen, die überwiegend an Sportvereine verpachtet sind und die von diesen unterhalten und gepflegt werden. Für die Duisburger Vereine besteht außerdem die Möglichkeit auf die Turnhallen oder Schwimmbäder, die teilweise privat betrieben werden, im Stadtgebiet zurückzugreifen. Zudem gibt es in Duisburg zwei [[Golf (Sport)|Golfanlagen]] in den Stadtteilen Röttgersbach und Huckingen, die zusammen eine Fläche von 1.160.000 Quadratmeter aufweisen. |
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Die größten und bekanntesten Sportstätten befinden sich im Sportpark Wedau. Zu diesen zählt die 31.500 Zuschauer fassende [[MSV-Arena]], die 2005 das alte [[Wedaustadion]] ersetzte. In der MSV-Arena trägt der Fußball-Zweitligist MSV Duisburg seine Heimspiele aus. In direkter Nachbarschaft liegen das Schwimmstadion und die [[SCANIA-Arena]], die Heimspielstätte des EV Duisburg. Im östlichen Teil des Sportparks befindet sich die [[Regattabahn Duisburg]], die zu den modernsten ihrer Art weltweit gehört. Dort liegt auch das Bundes- und Landesleistungszentrum für den Kanurennsport. Im Sportpark befinden sich noch das Leichtathletikstadion und die Sportschule Wedau. |
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Weitere wichtige Sportstätten sind in den Stadtteilen zu finden. |
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* Rhein-Ruhr-Halle |
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* [[PCC-Stadion]] (Fußballstadion, Spielstätte des Niederrhein-Ligisten [[VfB Homberg]] und der Frauen des FCR 2001 Duisburg) |
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* [[Schwelgernstadion]] |
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* Sporthalle an der Krefelder Straße (Heimspielstätte des OSC Rheinhausen) |
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=== Erholung und Freizeit === |
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[[Bild:duisburg_industriepark_meiderich.jpg|thumb|Landschaftspark Duisburg-Nord]] |
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[[Bild:werhahnmuehle03.jpg|thumb|Speicherzeile im Innenhafen]] |
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In Duisburg gibt es zahlreiche Naherholungsgebiete, wo die Bevölkerung ihren Freizeittätigkeiten nachgehen kann. Obwohl Duisburg eine Industriestadt ist, gibt es in der Stadt eine Vielzahl an Grünflächen und Parkanlagen. Alleine 2.500 Hektar des Duisburger Stadtgebietes sind von [[Wald|Wäldern]] bedeckt. Zu den größten Wäldern zählen der ''[[Baerler Busch]]'' und der ''Driesenbusch'' in Walsum, aber vor allem der ''[[Duisburger Stadtwald]]'', der nach dem ''[[Grunewald (Forst)|Berliner Grunewald]]'' und der ''[[Eilenriede]]'' in [[Hannover]] der drittgrößte Stadtwald in Deutschland ist. |
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Außerdem gibt es in Duisburg knapp ein Dutzend [[Park]]anlagen. Zu den berühmtesten zählen der ''Stadtpark'' in Meiderich und der ''Biegerpark'' in Huckingen, im besonderen aber der 1979 errichtete ''[[Revierpark Mattlerbusch]]'' im Norden der Stadt mit der Niederrhein-Therme als Kernstück. |
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In Hochfeld entsteht zurzeit der [[Rheinpark Duisburg|Rheinpark]] auf einem ehemaligen Industriegelände. Auf dem 60 Hektar großen Grundstück entsteht ein neues Stadtquartier, welches ähnlich wie der Innenhafen die Elemente Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbinden soll. Im Mai 2009 wurde die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des RheinParks mit 25 ha Frei- und Erholungsflächen abgeschlossen. |
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Weitere Möglichkeiten sich am Rhein zu erholen bieten die Rheinauen in [[Rheinaue Walsum|Walsum]], Friemersheim und Mündelheim.Duisburg verfügt über zwei [[Botanischer Garten|botanische Gärten]]. Der älteste befindet sich am [[Kaiserberg (Duisburg)|Kaiserberg]] und wurde 1890 gegründet, er zeigt meist einheimische Pflanzen. Der größere botanische Garten befindet sich im Stadtteil Hamborn, welcher im Jahre 1905 angelegt wurde. Auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern werden etwa 2.500 Arten [[Tropen|tropischer]] und [[Subtropen|subtropischer]] Gewächse in sechs Häusern präsentiert. So verfügt der Garten über ein Tropenhaus, ein Subtropenhaus, ein Gewächshaus für [[Kaktus|Kakteen]] sowie eines mit [[Seerose]]n. Ein Gewächshaus widmet sich den Pflanzen mit besonderen Kulturansprüchen, so beispielsweise Insekten fangende Pflanzen wie [[Venusfliegenfalle]], [[Sonnentau]], [[Kannenpflanzen|Kannen]]- und [[Schlauchpflanzen]]. |
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Neben der Gastronomie-Meile und den Museen bietet der ''Innenhafen'' noch weitere Erholungsmöglichkeiten, insbesondere der Garten der Erinnerung lädt Erholungssuchende ein. Des Weiteren finden am ''Innenhafen'' das ganze Jahr über Veranstaltungen statt, wie die Marina-Märkte, der Innenhafenlauf oder das internationale Hafenfest. |
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In Duisburg-Meiderich liegt der ''[[Landschaftspark Duisburg-Nord]]''. Auf dem Gelände eines ehemaligen Hüttenwerkes entstand im Rahmen der [[Internationale Bauausstellung Emscher Park]] (IBA) ein rund 200 Hektar großer Park neuen Typs und bietet heute zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Klettern in alten Erzbunkern oder Tauchen in einem [[Gasbehälter|Gasometer]]. Im Jahr finden auf dem Gelände des Landschaftsparks rund 470 Veranstaltungen verschiedenster Art statt, zum Beispiel Messen und Konzerte. Außerdem ließ man die Natur das Gelände zurückerobern und mittlerweile haben sich mehr als 300 Pflanzenarten im Park angesiedelt. Pro Jahr hat der Park mehr als 700.000 Besucher. <ref> |
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[http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duisburg/nord/2008/2/10/news-22180646/detail.html Der Besucher-Magnet], Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Duisburg-Nord, 10. Februar 2008 </ref> |
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Durch Duisburg führen auch Themenrouten der [[Route der Industriekultur]], zum Beispiel die ''[[Route der Industriekultur – Duisburg: Industriekultur am Rhein|Industriekultur am Rhein]]'' oder die Route ''[[Route der Industriekultur – Duisburg: Stadt und Hafen|Duisburg: Stadt und Hafen]]''. |
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[[Bild:Duisburg Masurensee.jpg|thumb|upright=1.4|Sechs-Seen-Platte: Masurensee]] |
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In unmittelbarer Nähe zum Sportpark Wedau und zum Duisburger Stadtwald befindet sich im Duisburger Süden die ''[[Sechs-Seen-Platte]]''. Durch Kiesarbeiten entstanden ab Mitte der 1910er Jahre sechs Seen mit einer Wasserfläche von 150 Hektar, das gesamte Naherholungsgebiet hat eine Fläche von 283 Hektar. Während die nördlichen Seen hauptsächlich der Freizeitgestaltung dienen, hier gibt es unten anderem ein Freibad und einen Bootsverleih, finden rund um die südlichen Seen Renaturierungsmaßnahmen statt, dennoch kann man hier nach Erholung suchen. <ref> [http://duisburg.de/tourismus_freizeit_kultur_sport/tourismus_freizeit/sonne_wasser/sechseenplatte.php Die Sechs-Seen-Platte vorgestellt auf www.duisburg.de] </ref> |
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Im linksrheinischen Rheinhausen liegt der ''[[Toeppersee]]'', der 1898 in Folge von Kiesarbeiten entstand und 1966 zum Freizeitsee ausgebaut wurde. Am Toeppersee befinden sich unter anderem ein Bootsverleih, eine [[Minigolf]]- und eine von zwei Duisburger [[Wasserski]]anlagen. Die zweite Wasserskianlage befindet sich im Strandbad im Sportpark Wedau. |
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Entlang des Parallelkanals der Regattabahn im Sportpark Wedau entstand Ende 2007/Anfang 2008 die ''[[Wasserwelt Wedau]]''. Die Wasserwelt verbindet die Bereiche Erholung am Wasser, [[Funsport]] und Sport miteinander. So wurden ein Hochseilgarten und ein Wasserspielplatz geschaffen, außerdem dient der Weg der Bewegung der sportlichen Betätigung. Er gehört zum 3-Wege-Konzept, welches neben dem Weg der Bewegung noch den Weg des Wissens (vermittelt Wissen rund um das Wasser) und den Weg der Sinne (Naturerlebnisweg) beinhaltet. Der ''Sportpark Wedau'' ist insgesamt etwa 200 Hektar groß und gehört somit zu den größten Sport- und Erholungsgebieten Deutschlands. |
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Im Jahr 1934 wurde der ''[[Duisburger Zoo]]'' als [[Tierpark]] gegründet und gehört heute zu den modernsten und größten zoologischen Gärten Deutschlands. Berühmt ist der Zoo vor allem für sein [[Delfine|Delfinarium]], das in den 1960er Jahren errichtet und 1995 modernisiert wurde. Außerdem sind in Duisburg seltene Tierarten zu bestaunen wie [[Koala]]s, [[Wombat]]s, [[Fossa]]s oder ein [[Delfine|Flussdelfin]], insgesamt leben im Zoo Duisburg rund 2179 Tiere in 274 Arten (Stand: 2008). |
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Jährlich wird der zoologische Garten, der an den Hängen des Kaiserberges liegt und von der Bundesautobahn 3 geteilt wird, von mehr als einer Million Menschen besucht. <ref> [http://duisburg.de/tourismus_freizeit_kultur_sport/tourismus_freizeit/natur_tiere/102010100000197187.php Der Duisburger Zoo vorgestellt auf www.duisburg.de] </ref> |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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[[Bild:Forum Duisburg zur Weihnachtszeit.jpg|thumb|Zwei Millionen Besucher zählt der Duisburger Weihnachtsmarkt]] |
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[[Bild:Karnevalsumzug Duisburg-Serm (2).JPG|thumb|Der Karneval spielt in Duisburg eine wichtige Rolle]] |
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[[Bild:Ruhrort_in_Flammen_2007_(1).JPG|thumb|Höhenfeuerwerk ''Ruhrort in Flammen'']] |
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Im Leben der Duisburger Bürger spielt der ''[[Karneval]]'' eine bedeutende Rolle. Im [[Archiv der Stadt Duisburg]] befindet sich eine Stadtrechnung aus dem Jahre 1377, aus der hervorgeht, dass die Ratsherren und die Bürgerschaft ausgiebig Fastabend („Vastavent“) feierten. Große Karnevalsbälle wurden allerdings erst ab dem 19. Jahrhundert gefeiert. Die ersten ''[[Karnevalsverein]]e'' gründeten sich Anfang des 20. Jahrhunderts, heute gibt es in Duisburg zirka 30 Karnevalsvereine mit 3500 Mitgliedern. Alljährlich beginnt die Session mit der ''[[Karnevalsprinz|Prinzenkürung]]'' und dem ''[[Hoppeditz]]-Erwachen'' am [[11. November]], ehe sie mit dem ''Straßenkarneval'' im Frühjahr ihren Höhepunkt erreicht. Neben dem ''[[Rosenmontagszug]]'' in der Innenstadt, der sich 1928 erstmals durch Duisburgs Straßen schlängelte, gibt es [[Karnevalsumzug|Karnevalsumzüge]] in den Stadtteilen Meiderich, [[Serm (Duisburg)|Serm]], [[Homberg (Duisburg)|Homberg]], [[Neumühl]] und Wehofen. Durch die Straßen des Stadtteils [[Hamborn]] windet sich am Karnevalssonntag der nach eigenen Angaben größte Kinderkarnevalszug Europas. |
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Besonders viele Veranstaltungen finden in der Duisburger Innenstadt statt. An einem Wochenende im Sommer wird das große ''Duisburger [[Stadtfest]]'' veranstaltet, das an drei Tagen ein vielseitiges Angebot bietet, von Konzerten über Modeschauen bis hin zu Kabarett. Seit 1995 findet Ende Mai/Anfang Juni das ''Matjesfest'' statt, bei dem es sich in der Hauptsache um [[Heringe|Heringspezialitäten]] dreht, aber rund um das dreitägige Spektakel gibt es zusätzlich noch ein Kulturprogramm. Durch den Weinhandel wurde Duisburg im Mittelalter zu einer wohlhabenden Stadt. Die Fortsetzung des [[Wein]]handels bietet das seit 1986 ausgerichtete ''Duisburger Weinfest'', auf dem mehr als 40 [[Winzer]] aus den [[Weinbauort|deutschen Weinanbauregionen]] ihre Weine anbieten. Das Weinfest findet meist Ende Juli/Anfang August statt. Darüber hinaus gibt es noch weitere bekannte Veranstaltungen in der Duisburger Innenstadt wie das ''Kunsthandwerkerfestival'' oder die Automesse ''Duisburg in Lack und Chrom''. Von Ende November bis kurz vor Heiligabend findet der ''Duisburger [[Weihnachtsmarkt]]'' statt. Neben den rund 130 Ständen zählen das [[Riesenrad]], die Eislaufbahn und der Kristallbaum auf dem König-Heinrich-Platz zu den Höhepunkten des Marktes, der mit zwei Millionen Besuchern zu den größten Weihnachtsmärkten in Deutschland gehört. |
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In der Hafenstadt gibt es im [[Kalender]]jahr zwei Hafenfeste. Zum einen das ''internationale Hafenfest'' im Innenhafen mit der Drachenboot-Funregatta, welches Mitte Juni stattfindet, und zum anderen das ''Ruhrorter Hafenfest''. Entlang der [[Promenade|Hafenpromenade]] wird Ende Juli/Anfang August ein umfangreiches Kulturprogramm angeboten, außerdem präsentieren sich die im Hafen tätigen Firmen. Das Highlight des Hafenfestes ist das [[Höhenfeuerwerk]] ''Ruhrort in Flammen'', das alle drei Jahre den Namen ''Niederrhein in Flammen'' trägt. |
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In einer Samstagnacht im Juni oder Juli wird im Ruhrgebiet die ''[[ExtraSchicht]]'' ausgerichtet, die auch unter dem Namen ''Nacht der Industriekultur'' bekannt ist. Bei diesem Event handelt es sich um ein [[Fest|Kulturfestival]] vor [[Industriekultur|industriellem Ambiente]]. Unter anderem sind der Landschaftspark Nord und der Innenhafen regelmäßig in diese Veranstaltung eingebunden. |
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In den Stadtteilen finden ebenfalls regelmäßige Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel [[Schützenfest]]e, Weihnachts- und Adventsmärkte oder Umzüge zu [[Martinstag|St. Martin]]. Zu den bekannteren Festen zählen die ''Beachparty'' im Strandbad Wedau, ''Soul am See'', das ''Rheinhauser Stadtfest'' oder die ''Beecker Kirmes''. Bereits für das Jahr 1539 lässt sich die ''Beecker Kirmes'' nachweisen, obwohl sie viel älter sein soll. Die „größte Kirmes am Niederrhein“ findet alljährlich Ende August statt. Ursprünglich war sie das Kirchweihfest der Kirche des Oberhofs im heutigen Stadtteil [[Beeck (Duisburg)|Beeck]]. Dieser Hof bestand bereits im 9. Jahrhundert. Der Patron der Kirche war der heilige [[Laurentius]]. Sein Namenstag am 10. August fällt in die Haupterntezeit, weshalb man die Kirmes auf den Montag nach Bartholomäi, dem 24. August, verlegte. |
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== Infrastruktur und Wirtschaft == |
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[[Bild:Duisburg_Ruhrorter_Häfen.jpg|thumb|Plan der Duisburger Häfen]] |
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=== Verkehr === |
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Schon vor über fünftausend Jahren zogen Reisende durch das Duisburger Gebiet und über die Rheinfurt zum [[Hellweg]]. Heute ist Duisburg ein Verkehrsknotenpunkt von europäischer Bedeutung, der durch zahlreiche Straßen, Schienenwege und Brücken erschlossen ist. Die ältesten Brücken sind die [[Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke|Eisenbahnbrücke Hochfeld–Rheinhausen]], deren Vorläufer bereits 1873 entstanden ist, und die [[Friedrich-Ebert-Brücke (Duisburg)|Friedrich-Ebert-Brücke]] zwischen [[Ruhrort]] und [[Homberg (Duisburg)|Homberg]], die auf 1907 zurück geht. Insgesamt befinden sich 650 Brücken im Duisburger Stadtgebiet (Stand 2008), wobei nur 156 von der Stadt Duisburg verwaltet werden. Der Rest steht unter der Verwaltung von Bahn, Hafen und anderen. <ref>[http://www.brueckenweb.de/Themen/staedte/staedteanzbruecken.php Brückenweb - Städte mit vielen Brücken]</ref> |
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Duisburg ist ein internationales Handels- und Logistikzentrum und hat einen optimalen Anschluss an das Straßen-, Schienen- und Wasserstraßennetz. Mit dem unmittelbar hinter der Stadtgrenze gelegenen Rhein-Ruhr-Airport „[[Flughafen Düsseldorf International|Düsseldorf International]]“, der sieben Bahnminuten vom [[Hauptbahnhof Duisburg|Duisburger Hauptbahnhof]] entfernt liegt, gibt es zudem eine direkte Flughafenanbindung. |
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==== Schiffsverkehr ==== |
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[[Bild:Harbor_Ruhrort.jpg|thumb|Im Duisburger Hafen]] |
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Der [[Duisburg-Ruhrorter Häfen|Duisburger Hafen]] „duisport“ gilt als der größte [[Binnenhafen]] der Welt und als Sehenswürdigkeit der Stadt. |
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Er besitzt einen [[Seehafen]]-Status, da mit flussgängigen Seeschiffen im Linienverkehr Häfen in Europa, Afrika und im vorderen Orient bedient werden, und umfasst ein [[Freihafen]]-Gelände. Der Hafen ist ein sogenannter Seehafen-Hub. |
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Der Mittelpunkt des Hafens liegt noch heute im Bereich der Ruhrmündung, wo bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts der erste [[Ruhrort]]er Hafen geschaffen wurde. Jährlich werden dort rund 40 Millionen Tonnen Güter aller Art umgeschlagen. Über 20.000 Schiffe laufen pro Jahr den Hafen an. Kernstück sind die öffentlichen Hafenanlagen mit einer Ausdehnung von 740 Hektar, 21 Hafenbecken von über 180 Hektar ergeben eine Uferlänge von 40 Kilometer. Dazu kommt noch das Logport Logistic Center Duisburg mit 265 Hektar Fläche. Etliche Unternehmen verfügen darüber hinaus über private Hafenanlagen, so dass der Gesamtumschlag bei über 110 Millionen Tonnen liegt<ref>[http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/duisburg/2008/4/1/news-34633950/detail.html ''Hafen platzt aus den Nähten''], Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Duisburg, 1. April 2008</ref>. |
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==== Straßenverkehr ==== |
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In den 1930er Jahren wurde Duisburg durch die heutige [[Bundesautobahn 3|A 3]] ([[Liste der Europastraßen#E26 bis E50|E 35]]) an das Autobahnnetz angeschlossen. Das Kreuz Kaiserberg der Autobahn [[Bundesautobahn 3|A 3]] mit den damaligen Autobahnen [[Bundesautobahn 2|A 2]] und Autobahn [[Bundesautobahn 430|A 430]] wurde als „Spaghettiknoten“ berühmt. Aus diesen beiden wurde mittlerweile die Autobahn [[Bundesautobahn 40|A 40]] ([[Liste der Europastraßen#E26 bis E50|E 34]]) (genannt „Ruhrschnellweg“). Die Autobahn A2 existiert ab dem Kreuz Oberhausen weiter. |
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Weitere Autobahnen sind die [[Bundesautobahn 42|A 42]] (genannt „Emscherschnellweg“), die Stadtautobahn [[Bundesautobahn 59|A 59]] (genannt „Nord-Süd-Achse“), die [[Bundesautobahn 57|A 57]] im Westen und die [[Bundesautobahn 524|A 524]] als südliche Anbindung an das Kreuz Breitscheid. |
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Mit der Rückstufung der Bundesstraßen [[Bundesstraße 8|B 8]], [[Bundesstrasse 57|B 57]], [[Bundesstrasse 60|B 60]] und [[Bundesstraße 231|B 231]] zu Landstraßen verfügt die Stadt mit der [[Bundesstraße 288|B 288]] nur noch über eine Bundesstraße. |
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==== Schienenverkehr ==== |
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[[Datei:Duisburg Hauptbahnhof wiki.jpg|miniatur|Hauptbahnhof]] |
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=====Schienenpersonennah- und -fernverkehr===== |
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Bereits 1846 wurde Duisburg durch die [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]] an das Bahnnetz angeschlossen. 1862 folgte der Bahnhof der [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft]], ab 1870 gab es mit dem Bahnhof der [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft]] gleich drei Bahnhöfe in unmittelbarer Nachbarschaft. |
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Nach der Übernahme der nominell privaten Eisenbahn-Gesellschaften durch die [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]] entstand 1886 an deren Stelle der erste „Centralbahnhof“ in Insellage, mit Zufahrt von Norden von der Mülheimer Straße aus, die zu dieser Zeit noch [[Niveaufreiheit|niveaugleich]] überquert wurde. |
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Dem Ausbau zu einem zwölfgleisigen [[Durchgangsbahnhof]] musste der Inselbahnhof weichen, 1934 wurde an der Westseite der Gleisanlagen das Empfangsgebäude des heutigen [[Duisburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhofes]] im Stile des [[Funktionalismus (Design)|Funktionalismus]] errichtet. Dieser ist ein bedeutender [[Fernbahnhof]], der unter anderem [[Intercity-Express|ICE]]-Linienverbindungen in Richtung [[Amsterdam]], [[Berlin]], [[Basel]] und [[München]] anbietet. |
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Der zweitgrößte Duisburger [[Regionalbahnhof|Bahnhof]], Rheinhausen, besitzt eine [[Regional-Express]]-Anbindung. Darüber hinaus verfügt Duisburg über 15 kleinere Stationen, die von [[Regionalbahn]]en der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]], der [[Prignitzer Eisenbahn]] oder der [[S-Bahn]] angefahren werden. |
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[[Datei:Stadtbahn-DU-hbf.jpg|miniatur|U-Bahnhof ''Duisburg Hbf'']] |
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=====Öffentlicher Personennahverkehr===== |
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Kern des Netzes der [[Duisburger Verkehrsgesellschaft AG]] (DVG) sind drei (fahrplantechnisch vier) [[Stadtbahn]]linien, von denen eine gemeinsam mit der Düsseldorfer [[Rheinbahn AG]] betrieben wird. Diese die U79 ist aus der [[Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn GmbH|D-Bahn]] hervorgegangen, einer Überland-[[Straßenbahn]] nach [[Düsseldorf]]. Im Innenstadtbereich ist die Stadtbahn als U-Bahn geführt, die 1992 eröffnet wurde. 2000 wurde die U79 mit der Fertigstellung eines Tunnels unter Ruhr und Häfen bis nach Meiderich verlängert. Die anderen Linien (901, 902 und 903) stellen neben der Erschließung der Stadtteile [[Hamborn]], [[Walsum]] und Hüttenheim auch Verbindungen in die Nachbarstädte [[Dinslaken]] und [[Mülheim an der Ruhr]] dar. |
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Von den Plänen Ende der 1960er Jahren, ein vollständiges [[Stadtbahn Duisburg|U-Stadtbahnsystem]] in Duisburg zu errichten, hat man mittlerweile aus finanziellen Gründen und aufgrund fehlender Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen Abstand genommen. |
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'''Güterverkehr''' |
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Im Eisenbahngüterverkehr ist Duisburg nach Stilllegung seiner [[Rangierbahnhof|Rangierbahnhöfe]] Duisburg-Wedau, Hohenbudberg und des Hauptgüterbahnhofs kein [[Eisenbahnknoten]] mehr, aber es besteht nach wie vor die “Eisenbahn und Häfen GmbH“ bei der [[ThyssenKrupp|ThyssenKrupp AG]] als eine der größten Werksbahnen Europas. |
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Seit 1999 steuert die Deutsche Bahn AG aus der Betriebszentrale in Duisburg-Duissern den Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen. |
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''Siehe auch: [[Duisburg Hauptbahnhof]], [[Bahnhöfe in Duisburg]], [[Stadtbahn Duisburg]].'' |
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=== Unternehmen === |
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[[Bild:Stahlwerk Duisburg Bruckhausen bei Nacht.jpg|thumb|Stahlindustrie bei Bruckhausen bei Nacht]] |
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Duisburg ist bis heute das bedeutendste Zentrum der [[Stahlindustrie]] in Mitteleuropa und verfügt über die größte Ausdehnung an Produktionsstätten dieses Bereichs weltweit. |
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Mittlerweile stehen sämtliche der sieben im Ruhrgebiet betriebenen [[Hochofen|Hochöfen]] in Duisburg. Etwa die Hälfte des in Deutschland erzeugten Roheisens und ein Drittel des Rohstahls werden in Duisburg produziert. |
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Alle Schachtanlagen, die zumeist im Duisburger Norden und dem heutigen Duisburger Westen lagen, sind nun geschlossen. |
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Durch den Strukturwandel in der Stahlindustrie kam es zu einem erheblichen Arbeitsplatzabbau. |
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Noch in den 1960er Jahren zählte die Stadt zu jenen mit den höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen in der Bundesrepublik. Gab es damals noch fast 70.000 Stahlarbeiter, so sind heute davon lediglich 16.000 übrig geblieben. |
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Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist so von knapp 280.000 auf nur noch 150.000 gesunken, so dass die Stadt heute noch in Folge dessen unter einer überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit leidet. |
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Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze entspricht nicht einmal einem Drittel der Einwohner Duisburgs. Damit liegt die Stadt auf dem gleichen Niveau wie [[Essen]] (0,3 Arbeitsplätze pro Einwohner). In der Nachbarstadt Krefeld beispielsweise kommen 0,67 Arbeitsplätze je Einwohner. Sie hat damit absolut sogar mehr Arbeitsplätze als Duisburg. |
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Täglich pendeln 70.000 Arbeitnehmer nach Duisburg, während es 60.000 ins Duisburger Umland zieht. Die meisten Auspendler, etwa 15.000, haben ihren Arbeitsplatz in Düsseldorf, wo die Duisburger auch die größte Einpendlergruppe stellen. |
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Ihre ehemalige Funktion als zentrale Einkaufsstadt weit über ihre Grenzen hinaus hat die Stadt weitestgehend verloren. Seit Jahren wird ein Abfluss von Kaufkraft beklagt. Mit unter 100.000 Quadratmetern verfügt die Duisburger Innenstadt über eine vergleichsweise geringe Handelsfläche. Zur Zeit allerdings entstehen neue Handelsflächen, die die Quadratmeterzahl um etwa ein Fünftel erhöhen wird. |
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Heute prägen die chemische und die Papierindustrie, Unternehmen des Anlagen-, Maschinen- und Schiffbaus, Hersteller von Präzisionsinstrumenten sowie bekannte Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie die Wirtschaftsstruktur der Stadt. Traditionell in Duisburg ansässig sind auch große Dienstleistungsunternehmen aus den Bereichen Handel, Verkehr und Logistik. |
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Eine wichtige Funktion im Strukturwandel hat die Logistik. So entstand beispielsweise mit dem „Logport“ ein neues internationales Logistikzentrum. Dort stand bis 1993 das durch den Rheinhausener Arbeitskampf bundesweit bekannt gewordene [[Krupp]]-Stahlwerk. |
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Bereits 1987 wurde in Neudorf das Mikroelektronische Zentrum gegründet. Im heutigen „Tectrum“ werden in den früher von Daimler genutzten Gebäuden sowie in den von [[Norman Foster]] entworfenen zwei Neubauten Büroräume, Produktions- und Laborflächen für Unternehmen aus allen Bereichen der Elektronik und ihrer Anwendungen angeboten. |
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Erste Erfolge im Bereich des Aufbaus einer mittelstandsorientierten Gründungskultur entstand mit der Ansiedlung der microTEC Gesellschaft für Mikrotechnologie mbH. Im Jahr 2006 ist die Anzahl der im „Tectrum“ ansässigen Unternehmen bereits auf über 50 Unternehmen gestiegen. Die Unternehmen sollen mit industriellen Anwendungen von Mikro- und Nanotechnologien, sowie Informationstechnologien eine Basis für neue Arbeitsplätze in Duisburg bilden. Die Universität Duisburg-Essen sowie die angegliederten Institute bieten dabei direkte Anknüpfungspunkte. |
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Etwa ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte Duisburg auch den Bereich unternehmensorientierter Dienstleistungen und wurde zu einer Art „Hochburg“ für Callcenter. Große Unternehmen wie die [[Deutsche Bahn AG]], [[Citibank]] und [[Dresdner Bank]], aber auch das Telekommunikationsunternehmen [[Hansenet|Alice/HanseNet]], welches das Zugangsgeschäft von [[AOL]] Deutschland übernommen hat, sowie die sanvartis GmbH (ehemals Gesundheitsscout24) betreiben Callcenter in Duisburg zur bundesweiten Abdeckung ihrer Servicerufnummern. Hier finden mittlerweile gut 5000 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz. |
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In Duisburg findet sich auch mit Zoo Zajac die größte Zoohandlung der Welt, das Zoofachgeschäft ist über 8.000 m² groß. |
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Auch die Stadtverwaltung selbst ist als ''Konzern Stadt Duisburg'' mit ihren Gesellschaften und Eigenbetrieben ein wichtiges „Unternehmen“. Die Privatisierung ehemaliger Verwaltungsbereiche hat zu einer Veflechtung im privatwirtschaftlichen Bereich geführt. |
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==== Bedeutende Großbetriebe und Unternehmen in Duisburg ==== |
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{{NurListe}} |
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* Duisburger Traditionsunternehmen: [[Franz Haniel & Cie. GmbH]], [[Klöckner-Werke]] AG, Grillo-Werke AG, Lehnkering GmbH, [[Krohne Messtechnik]] GmbH & Co. KG, Sachtleben Chemie GmbH, [[König-Brauerei]] GmbH, [[Hövelmann|RheinfelsQuellen H. Hövelmann]] GmbH & Co. KG, WOMA GmbH |
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[[Bild:HKM Duisburg-Huckingen.jpg|thumb|upright=1.4|Hüttenwerke Krupp Mannesmann am Rhein]] |
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* Montanindustrie: [[RAG Aktiengesellschaft|Deutsche Steinkohle AG]] – Schachtanlage Walsum, [[ThyssenKrupp]] Steel AG, [[Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH|Hüttenwerke Krupp Mannesmann]] GmbH, [[Mittal Steel Company|Mittal Steel]] Ruhrort GmbH, DK Recycling und Roheisen GmbH |
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* Logistik: [[Kühne + Nagel]] (Niederlassung Duisburg), [[Deutsche Bahn]] AG – Geschäftsbereich DB Netz, [[Deutsche Post AG]] – Briefverteilzentrum, [[Deutsche Bahn]] AG – Geschäftsbereich [[DB Schenker Rail]], [[ABX Logistics|ABX Logistics GmbH]], New Wave Logistics GmbH, [[Wincanton (Unternehmen)|Wincanton GmbH]], [[Rhenus]] AG & Co. KG, E.H. Harms GmbH & Co. KG Automobile-Logistics, Garbe Logistics AG, Industriereifenkontor Lüdtke GmbH, Vos Logistics Oss BV |
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* Tourismus: [[Alltours|alltours Flugreisen GmbH]], IFA Hotel & Touristik AG, Schauinsland Reisen GmbH |
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* Globale Unternehmen: Imperial Holdings Ltd., [[Makita]] Werkzeuge GmbH, [[Norske Skog]] Walsum GmbH, Shimadzu Europa GmbH, [[Siemens Power Generation]] Industrial Applications, [[Hitachi (Unternehmen)|Hitachi]] Power Europe GmbH |
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=== Medien === |
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[[Bild:Medienhaus Duisburg.jpg|thumb|Medienhaus am Harry-Epstein-Platz]] |
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Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Duisburger Bevölkerung durch zwei [[Tageszeitung]]en versorgt. Bei der einen Tageszeitung handelte es sich um die 1851 gegründete und 1941 untergegangene ''[[Rhein- und Ruhrzeitung]]''. Die zweite Tageszeitung war der 1881 gegründete ''[[Duisburger General-Anzeiger]],'' der bis in die 1960er Jahre das wichtigste Tagesblatt für Duisburg und die Region blieb. Im Zuge der Konzentration im Pressewesen verschwand er. |
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Heute berichten gleich drei Lokalredaktionen verschiedener Tageszeitungen über das aktuelle Tagesgeschehen. Im Medienhaus, das in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes liegt, sind die Duisburger Lokalredaktionen der beiden Tageszeitungen ''[[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]] (WAZ)'' und ''[[Neue Ruhr Zeitung]] (NRZ),'' deren Zentralredaktionen sich in [[Essen]] befinden, beheimatet. Die ''[[Rheinische Post]] (RP)'' mit Hauptsitz in [[Düsseldorf]] besitzt ebenfalls eine Lokalredaktion in Duisburg. Außerdem betreibt die ''[[WAZ-Mediengruppe]]'' Stadtteilredaktionen in den Stadtteilen Hamborn, Rheinhausen und Huckingen, die Rheinische Post verfügt darüber hinaus über eine eigene Stadtteilredaktion in Rheinhausen. |
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Weitere Printmedien in Duisburg sind der ''Wochenanzeiger'', der mittwochs und samstags erscheint, das einmal wöchentlich erscheinende ''Stadtpanorama'' und die Zeitung ''Location'', die einmal monatlich über Veranstaltungen aller Art informiert. Weiterhin erscheinen im Duisburger Süden der Nordbote und der Lokalkurier. |
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Mit ''[[Radio Duisburg]]'' ging am 1. April 1990 der erste lokale Radiosender Nordrhein-Westfalens auf Sendung. Der Sender sendet täglich bis zu acht Stunden Lokalprogramm, außerdem wird auf der Frequenz von Radio Duisburg Programme des [[Bürgerfunk]]es ausgestrahlt. Das Restprogramm und die Nachrichten zur vollen Stunde werden von [[Radio NRW]] übernommen. Von 6.30 Uhr bis 19.30 Uhr strahlt Radio Duisburg zudem zu jeder halben Stunde Lokalnachrichten aus, ferner werden alle Spiele des MSV Duisburg, sowie einzelne Spiele der Füchse Duisburg und des FCR Duisburg 2001 live übertragen. |
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Der ''[[Westdeutscher Rundfunk|WDR]]'' eröffnete im Februar 2007 sein neues Regionalstudio am Duisburger Innenhafen. In seinem Studio produziert der WDR die Fernsehsendung „Lokalzeit aus Duisburg“, die zweimal täglich über Nachrichten aus der Stadt Duisburg, sowie den Kreisen Kleve und Wesel informiert. Für den Radiosender ''[[WDR 2]]'' werden zudem Regionalnachrichten produziert. |
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2006 nahm mit ''Studio 47'' der erste private lokale Fernsehsender Nordrhein-Westfalens, seinen Sendebetrieb auf. Das Programm von Studio 47 wird werktags in der Zeit von 17 bis 21 Uhr ausgestrahlt, zu empfangen ist es nur über Kabel. Seit 2005 strahlt der Duisburger Sender ''[[Kanal Avrupa]]'' europaweit ein türkischsprachiges Fernsehprogramm aus. |
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=== Bildung und Forschung === |
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In der Stadt gibt es 88 Grundschulen, 20 Hauptschulen, 15 Förderschulen, zehn Realschulen, 13 Gesamtschulen, neun Berufskollegs und 14 Gymnasien. Mit dem [[Landfermann-Gymnasium]] besitzt die Stadt eine der [[Liste der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum|ältesten Schulen in ganz Deutschland]], deren Wurzeln auf die bereits vor 1280 als Schola Duisburgensis gegründete ehemalige Lateinschule zurückreichen. Das 1832 als Sonntagsschule gegründete [[Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg]] war 1846 die erste Schule in kommunaler Trägerschaft der Stadt Duisburg. |
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Die ''[[Universität Duisburg-Essen]]'' entstand am 1. Januar 2003 durch die Vereinigung der Universitäten in Essen und Duisburg, die mit über 30.000 Studenten und 3.400 Mitarbeitern zu den größten Universitäten Nordrhein-Westfalens gehört. <ref>[http://www.duisburg.de/wirtschaft_bildung_branchen/bildung_forschung/hochschulen/index.php Universität Duisburg/Essen auf www.duisburg.de] </ref> Das Fächerspektrum erstreckt sich über Geistes-, Gesellschafts-, Wirtschaftswissenschaften, sowie Ingenieur- und Naturwissenschaften einschließlich der Medizin. 1972 wurde die Duisburger Universität als [[Gesamthochschule]] durch den Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Maschinenbau gegründet und 1980 in ''Universität – Gesamthochschule – Duisburg'' umbenannt. Von 1994 bis zur Vereinigung mit der Essener Universität trug sie den Namen ''Gerhard-Mercator-Universität Duisburg.'' Bereits von 1655 bis 1818 gab es in Duisburg eine [[Alte Universität Duisburg|Universität]], die vom [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm]] gegründet worden war. |
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Im Stadtteil [[Großenbaum]] befindet sich der Standort Duisburg der ''Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW''. In den vier Fachbereichen kommunaler Verwaltungsdienst, staatlicher Verwaltungsdienst, Polizeivollzugsdienst, und sozialer Verwaltungsdienst werden Beamte für den gehobenen Dienst ausgebildet. |
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Die 1900 gegründete ''Musikhochschule'' ist seit 1987 eine Abteilung der [[Folkwang Hochschule im Ruhrgebiet|Folkwang-Hochschule]]. Am Standort Duisburg werden zwei Studiengänge angeboten, zum einen zum Diplompädagogen im Studiengang Musikpädagogik, zum anderen zum Diplommusiker im Studiengang Künstlerische Instrumentalausbildung. <ref>[http://www.duisburg.de/wirtschaft_bildung_branchen/bildung_forschung/hochschulen/musikhochschule.php Musikhochschule auf www.duisburg.de] </ref> |
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Im Jahr 1919 wurde die ''Volkshochschule'' (VHS) Duisburg eröffnet. An ihr bieten über 700 Kursleiter Weiterbildungsmöglichkeiten in allgemeinen, politischen, beruflichen und kulturellen Bereichen an. |
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Die Duisburger Forschungslandschaft wird von einer Reihe von Instituten, die an der Universität angesiedelt sind, geprägt. Dazu zählen das ''[[Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme]]'' (IMS), das ''Institut für Energie- und Umwelttechnik'' (IUTA), das ''Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme'' (DST), das ''Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung'' (RISP)], das ''[[Salomon Ludwig Steinheim-Institut]]'' für Deutsch-Jüdische Geschichte e.V. (StI), das ''Forschungsinstitut für wirtschaftliche Entwicklungen im Pazifikraum'' (FIP), das ''Zentrum für BrennstoffzellenTechnik'' (ZBT) und das ''Deutsch-Französisches Institut für Automation und Robotik'' (IAR). Das innerhalb der Universität angesiedelte ''[[Institut für Entwicklung und Frieden]]'' (INEF) geht auf eine von [[Willy Brandt]] gegründete Stiftung zurück. |
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Weitere Bildungsträger in Duisburg sind die ''Deutsche Angestellten Akademie'', das ''Bildungszentrum des Bauhandwerks'', die ''Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie'' (VWA) Duisburg, die ''Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt'' (SLV) Duisburg, die ''PTA Lehranstalt'', die ''Gemeinnützige Gesellschaft für Beschäftigungsförderung'' (GfB) Duisburg, das ''Bildungszentrum der Wirtschaft'', das Institut für Maßnahmen zur Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung (IMBSE) und das ''Institut für Technische Dokumentation, Schulung und Beratung'' (ITS) Duisburg. |
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Mit fast 1.000.000 Medienbeständen zählt die [[Stadtbibliothek Duisburg|Duisburger Stadtbibliothek]] zu den großen Stadtbüchereien Deutschlands. In den 1970er Jahren gab es ein umfangreiches Zweigstellennetz, das neben sechs Stadtbezirksbibliotheken auch viele Stadtteilbibliotheken umfasste. Im Zuge der Sparmaßnahmen sind heute sieben Stadtbezirksbibliotheken und sechs Stadtteilbibliotheken übrig geblieben – die Zentralbibliothek in der Innenstadt verfügt über eine vergleichsweise umfangreiche Sammlung türkischsprachiger Literatur. Seit 1970 findet hier auch die [[Internationale_Kinder-_und_Jugendbuchausstellung_(IKiBu)|Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung (IKiBu)]] statt. |
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Von besonderer Bedeutung sind auch die Universitätsbibliothek der Universität Duisburg-Essen und das Archiv der Stadt Duisburg. |
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<!--- == Natur und Umwelt == |
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In einem aktuellen städtischen Projekt wird mit den Duisburger Grünflächen in den rechtsrheinischen Stadtteilen ein Biotopverbund gestaltet. |
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2009 wurde das ''[[Konfuzius-Institut]] Metropole Ruhr'' eröffnet, das an der [[Universität Duisburg-Essen]] angesiedelt ist und als Kulturinstitut Kenntnisse über die chinesische Sprache und Kultur vermitteln will. Darüber hinaus werden Unternehmen und Politiker beraten, die Kontakte nach China pflegen. Das Duisburger Konfuzius-Institut ist das neunte Institut in Deutschland und wie alle eine offizielle Einrichtung der Volksrepublik. |
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== Persönlichkeiten == |
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[[Bild:HorstSchimanski.jpg|thumb|Götz George spielt Horst Schimanski]] |
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''Hauptartikel: [[Liste der Ehrenbürger von Duisburg]] und [[Liste Duisburger Persönlichkeiten]]. |
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Der mittelalterliche Geograph [[Gerhard Mercator]], der 1594 in Duisburg gestorben ist, war einer der bedeutendsten Bürger der Stadt. Auch die Industriellen [[August Thyssen]] und der in Ruhrort geborene [[Franz Haniel]] haben Duisburg im 19. und 20. Jahrhundert entscheidend geprägt. Berühmtester Duisburger Künstler ist der 1881 in Meiderich geborene [[Wilhelm Lehmbruck]]. Der bedeutendste Politiker, der mit Duisburg in Verbindung steht, ist [[Karl Jarres]], der fast 20 Jahre lang – von 1914 bis 1933 – Duisburgs Oberbürgermeister war und von 1923 bis 1925 das Amt des Reichsministers des Innern bekleidete. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 erhielt Jarres im ersten Wahlgang die meisten Stimmen, zog jedoch im zweiten Wahlgang seine Kandidatur zugunsten von Hindenburg zurück. [[Horst Schimanski]], ein fiktiver Duisburger Kriminalkommissar, den [[Götz George]] seit 1981 verkörpert und der bis heute als Ruheständler aktiv ist, zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Duisburger Figuren. |
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== Literatur == |
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* [[Heinrich Averdunk]]: ''Geschichte der Stadt Duisburg bis zur endgültigen Vereinigung mit dem Hause Hohenzollern (1666).'' Duisburg 1894. |
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* Heinrich Averdunk und Walter Ring: ''Geschichte der Stadt Duisburg.'' Essen 1927. 2. Auflage: Ratingen 1949. |
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* Liselotte Cremer u. a. (Bearb.): ''Duisburg. Auswahlverzeichnis aus den Beständen des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek.'' Duisburg 1983. |
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* Jan-Pieter Barbian (Hrsg.), Eberhard Kröger und Manfred Komorowski (Bearb.): ''Duisburg-Bibliographie: Verzeichnis der Schriften zu Duisburg für den Zeitraum 1987 bis 2001.'' Essen 2004, ISBN 3-89861-306-2, |
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* ''Evangelische Kirche in Duisburg.'' Duisburg (?) 1950. |
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* [[Ludger Heid]] u. a.: ''Kleine Geschichte der Stadt Duisburg. Von den Anfängen bis zu den 80er Jahren.'' 4. Auflage. Duisburg 1996. |
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* [[Günter von Roden]]: ''Geschichte der Stadt Duisburg.'' 2 Bände. Band 1: ''Das alte Duisburg von den Anfängen bis 1905.'' 5. Auflage. Duisburg 1980. Band 2: ''Die Ortsteile von den Anfängen. Die Gesamtstadt seit 1905.'' 2. Auflage. Duisburg 1979. |
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== Quellen und Anmerkungen == |
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<references/> |
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== Weblinks == |
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{{Commons|Duisburg}} |
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* [http://www.duisburg.de/ Website der Stadt Duisburg] |
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{{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Nordrhein-Westfalen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/D/Duisburg|Duisburg}} |
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*[http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Die-Dritte-Seite;art705,2209779 „Stahl, Staublunge und Schimanski“], [[Tagesspiegel]], 26. Mai 2004 |
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*[http://www.rp-online.de/public/article/duisburg/347399/Vom-haesslichen-Entlein-zur-Stadt-von-Welt.html Vom Hässlichen Entlein zur Stadt von Welt (RP)] |
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*[http://die-bildersammlung.de/search.php?search_keywords=Duisburg Bilder aus Duisburg] |
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{{Navigationsleiste Kreise und kreisfreie Städte in Nordrhein-Westfalen}} |
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[[Kategorie:Duisburg| ]] |
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[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen]] |
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[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen]] |
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[[Kategorie:Gemeinde in Nordrhein-Westfalen]] |
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[[Kategorie:Reichsstadt]] |
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[[Kategorie:Hansestadt]] |
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[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]] |
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[[Kategorie:Deutsche Universitätsstadt]] |
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[[af:Duisburg]] |
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[[ar:دويسبورغ]] |
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[[bg:Дуйсбург]] |
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[[br:Duisburg]] |
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[[ca:Duisburg]] |
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[[cs:Duisburg]] |
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[[cy:Duisburg]] |
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[[da:Duisburg]] |
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[[el:Ντούισμπουργκ]] |
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[[en:Duisburg]] |
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[[eo:Duisburg]] |
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[[es:Duisburgo]] |
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[[et:Duisburg]] |
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[[fa:دویسبورگ]] |
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[[fi:Duisburg]] |
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[[fr:Duisbourg]] |
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[[gl:Duisburgo - Duisburg]] |
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[[he:דיסבורג]] |
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[[hu:Duisburg]] |
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[[id:Duisburg]] |
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[[is:Duisburg]] |
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[[it:Duisburg]] |
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[[ja:デュースブルク]] |
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[[ka:დუისბურგი]] |
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[[kk:Дуйсбург]] |
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[[ko:뒤스부르크]] |
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[[ksh:Duisburch]] |
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[[la:Thuiscoburgum]] |
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[[lb:Duisburg]] |
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[[lt:Duisburgas]] |
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[[lv:Dīsburga]] |
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[[na:Duisburg]] |
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[[nds:Duisborg]] |
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[[ng:Duisburg]] |
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[[nl:Duisburg]] |
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[[nn:Duisburg]] |
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[[no:Duisburg]] |
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[[oc:Duisburg]] |
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[[pl:Duisburg]] |
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[[pt:Duisburgo]] |
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[[ro:Duisburg]] |
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[[ru:Дуйсбург]] |
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[[simple:Duisburg]] |
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[[sk:Duisburg]] |
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[[sr:Дуизбург]] |
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[[sv:Duisburg]] |
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[[tr:Duisburg]] |
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[[vo:Duisburg]] |
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[[zh:杜伊斯堡]] |
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[[zh-min-nan:Duisburg]] |
Version vom 22. November 2011, 20:26 Uhr
Das Versteck ist ein Ort, an dem sich Menschen oder Tiere aufhalten, die von Feinden oder von potentiellen Beutetieren nicht bemerkt werden wollen und als passiver Schutz, um Beute aufzubewahren, oder um Feinden aufzulauern. In letzterem Fall spricht man in der Jägersprache auch von einem Ansitz. Des Weiteren bezeichnet es einen Ort, an dem Besitztümer in einem versteckten Speicher aufbewahrt werden, um sie dem Zugriff von Anderen zu entziehen.
Beispiele
- Zum Zweck der Eiablage und Brutpflege sowie zum Schlafen (auch Winterschlaf) suchen Lebewesen oft Orte auf, die als Versteck dienen. Ein derartiges Versteck ist dadurch charakterisiert, dass es schwer einzusehen – also getarnt – und meist auch schwer zugänglich ist.
- Verstecken und Versteckte(s) suchen kann auch Inhalt von Kinderspielen sein, allen voran vom Versteckspiel.
- Im Militärwesen ist ein Versteck ein getarntes Biwak, in dem sich die Truppe verbirgt, ruht und versorgt. Dieses wird für zehn Soldaten zumeist aus acht Zeltbahnen im Viereck - je zwei auf jeder Seite - gebildet. Jeweils mindestens ein Soldat befindet sich auf Feuerwache und einer als Alarmposten außerhalb des Verstecks. Ein Kochfeuer wird nur für die Zubereitung von Verpflegung unterhalten, zu meist vor Aufbruch aus dem Versteck, um die Tarnung durch Geruch nicht zu gefährden.
Ein Versteckraum für einen Jagdkampfzug besteht aus bis zu fünf einzelnen Verstecken für die drei oder vier Gruppen, den Zugtrupp und unterstützende weitere Teile des Jagdkampfzugs. In der Ausbildung wird die Tarnung des Verstecks, der geräuschlose, schnelle Abbau und das Verlassen geübt. Abgesetzt zum Versteck ist ein Sammelpunkt befohlen, der der vermuteten Feindrichtung entgegen liegt. Wesentlich ist die Spurentarnung um das Versteck, auch durch Vermeidung von Spuren durch das Sammeln von Tarnmaterial oder bei der Wasserbeschaffung. So konnte während des Malaysiakonflikts das Versteck irregulärer Kräfte durch Spuren an Wasserstellen aufgeklärt werden. Ein Versorgungspunkt wie ein Erddepot wird nicht gleichzeitig als Versteck benutzt. Beide werden immer getrennt voneinander angelegt, um bei einem plötzlichen Ausweichen nach Aufklärung nicht den Versorgungspunkt zu verlieren.
Ein Fernspähtrupp benutzt ein „Fuchsloch“ als Nahversteck zur permanenten Aufklärung und Überwachung von Geländepunkten wie Marschstraßen oder beweglichen Stäben höherer Kommandobehörden. Nachteil eines solchen als Erdbunker angelegten Verstecks ist der Zeitansatz von zwei Nächten für den Ausbau. Vorteil ist ein bedingter Witterungsschutz und gute Tarnung.