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Technoseum und San Plasch (Tschlin): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Landesmuseum.jpg|thumb|Das Technoseum]]
[[Datei:Tschlin-San-Plansch.jpg|thumb|San Plasch]]
[[Datei:Landesmuseum für Technik und Arbeit Zufahrtsbereich.JPG|miniatur|Zufahrtsbereich]]
[[Datei:ZZZ_30_032.jpg|thumb|Innenansicht]]
Das '''Technoseum''' (bis 2009: ''Landesmuseum für Technik und Arbeit'') im [[Baden-Württemberg|baden-württembergischen]] [[Mannheim]] bietet Anschauungsmaterial zur [[Industrialisierung]] des deutschen Südwestens.
Die '''Kirche San Plasch''' ([[rätoromanisch]] im Idiom [[Unterengadinische Sprache|Vallader]] ''baselgia San Plasch'' für «St. Blasius-Kirche») in [[Tschlin]] im [[Engadin|Unterengadin]] ist ein [[evangelisch]]-[[Reformierte Kirche|reformiertes]] [[Kirche (Bauwerk)|Gotteshaus]] am nördlichen oberen Dorfrand auf 1'564 m.ü.M.


== Die Dauerausstellung ==
== Geschichte und Ausstattung ==
Die Bausubstanz der Mauern des [[Kirchenschiff]]s ist [[Mittelalter|mittelalterlich]]. Das heutige [[spätgotisch]]e Gebäude wurde kurz vor der [[Reformation]] 1515 errichtet.
Bei Besuchern, die das Gebäude von oben nach unten durchwandern, soll sich der Eindruck einer Zeitreise durch die Industrialisierung des Landes einstellen.
Der [[Kirchturm]] mit dreigeschossiger [[Glockenstube]] schliesst im Osten an die Fassade an, zeigt [[Romanik|romanischen]] Stil und trägt ein [[Zeltdach]]. Schiff und [[Chor (Architektur)|Chor]] werden von einem durch Rankenmalerei verzierten [[Sterngewölbe]] getragen. An den Wänden finden sich Gemälde aus der Gründungszeit, die die Verfolgung und Gefangennahme des heiligen [[Blasius von Sebaste|Blasius]] ([[rätoromanisch]] ''Plasch'') zeigen, unter dessen [[Patrozinium]] die Kirche ursprünglich auch stand. Die durch hochwertige Schnitzereien verschönerte [[Kanzel]] aus der [[Barock]]zeit datiert auf das Jahr 1709.
Im Chor findet sich ein Bibelschrank aus der Zeit des [[Rokoko]] ca. 1760.


San Plasch wurde 1959/60 und letztmalig 2008-2011 einer Restaurierung unterzogen.
Exemplarische Stationen des technischen, sozialen und politischen Wandels seit dem 18. Jahrhundert sind: Uhren, Papierherstellung, Weberei. Es gibt Inszenierungen von Wohn- und Arbeitsstätten, außerdem werden Maschinen aus Produktion, Verkehr und Büro vorgeführt. Dadurch lassen sich die tiefgreifenden Veränderungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse bis in die Gegenwart hinein erlebnishaft nachvollziehen.


Vor der Kirche steht der [[Duonna Lupa|Duonna-Lupa]]-Brunnen.
Die Zukunftswerkstatt ''Elementa'' ergänzt spielerisch die bislang im Landesmuseum gezeigten Themen und Exponate der Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Sie vermittelt nicht nur naturwissenschaftliche Grundlagen, sondern zeigt gleichzeitig, zu welchen technischen Erfindungen naturwissenschaftliche Experimente führten und führen.


== Kirchliche Organisation ==
Die Sammlungen können über das [[BAM-Portal]] durchsucht werden.
Tschlin bildet mit [[Martina GR|Martina]] und [[Strada im Engadin|Strada]] eine [[Kirchgemeinde]] und zusammen mit [[Ramosch]] eine [[Pastorationsgemeinschaft]].
Innerhalb der [[Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden|evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden]] gehört Tschlin zum [[Kolloquium (Graubünden)|Kolloquium VIII ''Engiadina Bassa - Val Müstair'']].


== Sonderausstellungen ==
== Galerie ==
<gallery perrow=5>
Vom 18. März 2010 bis zum 3. Oktober 2010 zeigt das Technoseum eine große Sonderausstellung zum Thema Nanotechnologie. Unter dem Motto „Nano! Nutzen und Visionen einer neuen Technologie“ werden verschiedene Phänomene der Nanowelt gezeigt, unter anderem, warum eine Lotus-Blüte immer sauber bleibt oder Geckos an der Wand entlanglaufen können. Die Besucher lernen die vielen verschiedenen Anwendungsgebiete der Nanotechnologie näher kennen: Von Krebstherapie über speziell beschichtete Oberflächen, die dadurch kratzresistent oder schmutz abweisend werden, bis hin zu Lebensmitteln, die Nanopartikel enthalten. Die Ausstellung will aber auch die Chancen und Risiken dieser Technologie aufzeigen.
Datei:ZZZ_30_037.jpg|Deckengewölbe

Datei:ZZZ_30_038.jpg|Empore und Orgel
Ältere Sonderausstellungen:
Datei:ZZZ_30_039.jpg|Kanzel
* [[Körperwelten]] (1997/98 erstmals in Europa gezeigt)
Datei:ZZZ_30_040.jpg|Tauf- und Abendmahlstisch
* [[Jules Verne]]: Technik und Fiktion (1999/2000)
Datei:ZZZ_30_041.jpg|Fresken
* [[Mythos]] Jahrhundertwende: Mensch, Natur, Maschine in Zukunftsbildern 1800 - 1900 - 2000 (2000/01)
Datei:ZZZ_30_042.jpg|Fresken
* [[Gehirn]] und Denken: Kosmos im Kopf (2001/02)
Datei:ZZZ_30_043.jpg|Fresken und Pfeiler
* Alle [[Zeit]] der Welt (2002/03)
Datei:ZZZ_30_044.jpg|Fresken im Chor hinter der Kanzel
* Tanz um die [[Dessertbanane|Banane]]: Handelsware und Kultobjekt (2003/04)
Datei:ZZZ_30_046.jpg|Freske an der linken Trennwand zum Chor
* [[E-Gitarre|Stromgitarren]]: E-Gitarren, Musiker, Geschichte, Kult (2004)
Datei:ZZZ_30_045.jpg|Blick aus dem Chor in das Schiff
* Lust am [[Automobil|Auto]] (2004/05)
</gallery>
* [[Albert Einstein|Einstein]] begreifen (2005/06)
* Der Blick ins Unsichtbare: [[Nanoteilchen]], [[Mikrosystem]]e, [[Parasitismus|Parasiten]] (2006/07)
* Abenteuer [[Raumfahrt]]: Aufbruch ins [[Universum|Weltall]] (2006/07)
* Mannheim auf Achse. [[Mobilität]] im Wandel 1607 - 2007 (2007/08)
* Macht [[Musik]] (2008)

== Das Gebäude ==
Das Museumsgebäude wurde von der Berliner Architektin [[Ingeborg Kuhler]] entworfen. Die Planungs- und Bauzeit dauerte von 1982 bis 1990.

Das Gebäude ist in weiß gehalten. Von außen betrachtet wirken die einzelnen Stockwerke wie schiefe Ebenen. Dahinter steht das Konzept des "arbeitenden" Museums. Das heißt, das Gebäude soll wie eine Einladung wirken, in einer abwärts verlaufenden "Raum-Zeit-Spirale" durch die Sozial- und Industriegeschichte des deutschen Südwestens zu wandern.

Das Museum zeigt wie ein veredelter Rohbau sein Tragwerk. Das gilt allerdings nicht für den Kopfbau im Westen. Der Hauptteil des Gebäudes besteht aus einer Stahlskelett-Verbund-Konstruktion mit ausbetonierten Doppel-T-Stützen und -Trägern, die trotz schwerer Lasten und großer Spannweiten die erforderliche Tragfähigkeit und Steifheit gewährleistet.

Ursprünglich war noch ein zweiter Bauabschnitt geplant. Aufgrund zunehmender Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte wurde diese Planung nicht weiter verfolgt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Fadrina Hofmann: ''Die Kirche San Plasch erstrahlt in neuem Glanz'', in: [[Die Südostschweiz]] vom 7.Oktober 2011, S.8
* Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Baden-Württemberg: ''Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim''. Karlsruhe 1986
* Thomas Schmid: Das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim-Architekturhistorische Untersuchung, Dissertation Univ. Heidelberg 1992, ISBN 3-89349-439-1
* Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim: ''Rundgang''. Mannheim 1992
* Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim (Hg.): ''Ausstellungskatalog''. Mannheim 2001, ISBN 3-9804930-6-7


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Commonscat|Church San Plasch (Tschlin)|San Plasch}}
{{commonscat|Landesmuseum für Technik und Arbeit|Technoseum}}
* [http://www.graubuendenkultur.ch/baudenkmaeler/detailausgabe.php?vortid=31729&saveref=1&keyword= Die Tschliner Kirche mit Fotografie des Kircheninneren auf ''graubündenkultur'']
{{BAM|Landesmuseum|Technik|Arbeit|Mannheim}}
* [http://www.technoseum.de Homepage des Museums]
* [http://www.technoseum.de/ausstellungen/nano/ Ausstellung Nano!]
* [http://www.macht-musik.de Ausstellung Macht Musik]
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[[Kategorie:Verkehrsmuseum]]
[[Kategorie:Museum in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Technikmuseum]]
[[Kategorie:Kultur (Mannheim)]]
[[Kategorie:Gebäude (Mannheim)]]
[[Kategorie:Europäisches Museum des Jahres|!1992]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1990er Jahren]]


[[Kategorie:Kirchengebäude der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden|Tschlin, San Plasch]]
[[en:State Museum for Work and Technology, Mannheim]]
[[Kategorie:Blasiuskirche|Tschlin]]
[[ro:Muzeul Tehnic al landului Baden-Württemberg (Mannheim)]]
[[Kategorie:Tschlin]]
[[Kategorie:Kulturgut von regionaler Bedeutung im Kanton Graubünden]]

Version vom 19. November 2011, 14:40 Uhr

San Plasch
Innenansicht

Die Kirche San Plasch (rätoromanisch im Idiom Vallader baselgia San Plasch für «St. Blasius-Kirche») in Tschlin im Unterengadin ist ein evangelisch-reformiertes Gotteshaus am nördlichen oberen Dorfrand auf 1'564 m.ü.M.

Geschichte und Ausstattung

Die Bausubstanz der Mauern des Kirchenschiffs ist mittelalterlich. Das heutige spätgotische Gebäude wurde kurz vor der Reformation 1515 errichtet. Der Kirchturm mit dreigeschossiger Glockenstube schliesst im Osten an die Fassade an, zeigt romanischen Stil und trägt ein Zeltdach. Schiff und Chor werden von einem durch Rankenmalerei verzierten Sterngewölbe getragen. An den Wänden finden sich Gemälde aus der Gründungszeit, die die Verfolgung und Gefangennahme des heiligen Blasius (rätoromanisch Plasch) zeigen, unter dessen Patrozinium die Kirche ursprünglich auch stand. Die durch hochwertige Schnitzereien verschönerte Kanzel aus der Barockzeit datiert auf das Jahr 1709. Im Chor findet sich ein Bibelschrank aus der Zeit des Rokoko ca. 1760.

San Plasch wurde 1959/60 und letztmalig 2008-2011 einer Restaurierung unterzogen.

Vor der Kirche steht der Duonna-Lupa-Brunnen.

Kirchliche Organisation

Tschlin bildet mit Martina und Strada eine Kirchgemeinde und zusammen mit Ramosch eine Pastorationsgemeinschaft. Innerhalb der evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden gehört Tschlin zum Kolloquium VIII Engiadina Bassa - Val Müstair.

Galerie

Literatur

  • Fadrina Hofmann: Die Kirche San Plasch erstrahlt in neuem Glanz, in: Die Südostschweiz vom 7.Oktober 2011, S.8

Koordinaten: 46° 52′ 21,8″ N, 10° 25′ 35,6″ O; CH1903: 827736 / 195624