Technoseum und Prinz-Heinrich-Baude: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Landesmuseum.jpg|thumb|Das Technoseum]] |
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[[Datei:Prinz-Heinrich-Baude.jpg|miniatur|Postkarte der Baude von 1910, im Hintergrund die Schneekoppe]] |
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[[Datei:Landesmuseum für Technik und Arbeit Zufahrtsbereich.JPG|miniatur|Zufahrtsbereich]] |
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[[Datei:2007-08-cesko-111.jpg|thumb|In der Nähe des hellen Felsens unter der Schneekoppe stand die Prinz-Heinrich-Baude]] |
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Das '''Technoseum''' (bis 2009: ''Landesmuseum für Technik und Arbeit'') im [[Baden-Württemberg|baden-württembergischen]] [[Mannheim]] bietet Anschauungsmaterial zur [[Industrialisierung]] des deutschen Südwestens. |
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Die '''Prinz-Heinrich-Baude''' war ein Unterkunftshaus (Berghotel) im [[Riesengebirge]], das von [[Karpacz|Krummhübel]] und von der [[Špindlerova bouda|Spindlerbaude]] aus erreicht wurde. Sie lag etwa auf halber Strecke entlang des Kammwegs zur Wiesenbaude Richtung Schneekoppe. |
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== Bau der Baude == |
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Die Baude wurde in den Jahren 1888/89 in exponierter Aussichtslage am Gebirgskamm oberhalb des Großen Teichs als erste touristische Bergbaude im Riesengebirge in einer Höhe von 1410 m ü. N.N. errichtet. Erbauer und Eigentümer bis 1919 war Gustav Elsner. Den Namen [[Heinrich von Preußen (1862–1929)|Prinz-Heinrich]]-Baude erhielt die Baude nach dem jüngeren Bruder des letzten Deutschen Kaisers, Kaiser Wilhelm II. Die Baude hatte 30 Zimmer mit 70 Betten und war mit dem damals modernsten Stand der Technik ausgestattet: Hochquellwasserleitung, Bäder, Zentralheizung, Telefon, Acetylengaslicht. Spätere Erweiterungen folgten. |
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Bei Besuchern, die das Gebäude von oben nach unten durchwandern, soll sich der Eindruck einer Zeitreise durch die Industrialisierung des Landes einstellen. |
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Um 1888 gab es im Riesengebirge noch keine touristischen Bauden mit Ausnahme derer auf der Schneekoppe. Gast- und Logierhäuser waren lediglich Anbauten an bestehenden Bauernhäusern in Ortschaften am Rande des Gebirges in Krummhübel. Die Prinz-Heinrich-Baude entstand am Ende der wenigen existierenden schlecht ausgebauten Wanderwege zum Kamm. Elsner hat 1888 vom Grafen Schaffgotsch als Grundherrn die Erlaubnis zum Bau der Baude erhalten und Baumeister Hermann Kahl-Arnsdorf hat daraufhin eine Zeichnung angefertigt. Die Einweihung fand am 8. Juni 1889 statt. |
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Exemplarische Stationen des technischen, sozialen und politischen Wandels seit dem 18. Jahrhundert sind: Uhren, Papierherstellung, Weberei. Es gibt Inszenierungen von Wohn- und Arbeitsstätten, außerdem werden Maschinen aus Produktion, Verkehr und Büro vorgeführt. Dadurch lassen sich die tiefgreifenden Veränderungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse bis in die Gegenwart hinein erlebnishaft nachvollziehen. |
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Literarische Erwähnung fand die Heinrichsbaude im zehnten Kapitel von [[Theodor Fontane]]s Roman [[Die Poggenpuhl]]s: Sophie von Poggenpuhl ist gezwungen, mit Verwandten in der Heinrichsbaude zu übernachten, nachdem sie sich bei einer Fahrt mit dem Hörnerschlitten verletzt hat, und schickt ihrer Mutter eine Ansichtskarte von der Baude.<ref>[http://books.google.de/books?id=e_B-WHEeXDkC&pg=PA76&lpg=PA76&dq=poggenpuhls+heinrichsbaude&source=bl&ots=yMX7jr4qIx&sig=LxpKX21t52b-NrL9lmbS3kTgaIM&hl=de&ei=kIrFTs3XB4PHsgaw95n7Bg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCEQ6AEwAA#v=onepage&q=poggenpuhls%20heinrichsbaude&f=false Theodor Fontane, Die Poggenpuhls]</ref> |
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Die Zukunftswerkstatt ''Elementa'' ergänzt spielerisch die bislang im Landesmuseum gezeigten Themen und Exponate der Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Sie vermittelt nicht nur naturwissenschaftliche Grundlagen, sondern zeigt gleichzeitig, zu welchen technischen Erfindungen naturwissenschaftliche Experimente führten und führen. |
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Die Sammlungen können über das [[BAM-Portal]] durchsucht werden. |
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging das Gebiet an Polen. 1946 brannte die Baude ab. Es erfolgte kein Wiederaufbau. 2004 wurde am einstigen Standort der Prinz-Heinrich-Baude eine Messingtafel mit Abbild und Text in polnischer Sprache aufgestellt. |
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== Weblink == |
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{{Commonscat|Bouda prince Jindřicha}} |
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Vom 18. März 2010 bis zum 3. Oktober 2010 zeigt das Technoseum eine große Sonderausstellung zum Thema Nanotechnologie. Unter dem Motto „Nano! Nutzen und Visionen einer neuen Technologie“ werden verschiedene Phänomene der Nanowelt gezeigt, unter anderem, warum eine Lotus-Blüte immer sauber bleibt oder Geckos an der Wand entlanglaufen können. Die Besucher lernen die vielen verschiedenen Anwendungsgebiete der Nanotechnologie näher kennen: Von Krebstherapie über speziell beschichtete Oberflächen, die dadurch kratzresistent oder schmutz abweisend werden, bis hin zu Lebensmitteln, die Nanopartikel enthalten. Die Ausstellung will aber auch die Chancen und Risiken dieser Technologie aufzeigen. |
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* [http://www.riesengebirgler.de/gebirge/Baude/Prinz_Heinrich_Baude.htm riesengebirgler.de] |
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== Einzelnachweise == |
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Ältere Sonderausstellungen: |
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<references/> |
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* [[Körperwelten]] (1997/98 erstmals in Europa gezeigt) |
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* [[Jules Verne]]: Technik und Fiktion (1999/2000) |
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* [[Mythos]] Jahrhundertwende: Mensch, Natur, Maschine in Zukunftsbildern 1800 - 1900 - 2000 (2000/01) |
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* [[Gehirn]] und Denken: Kosmos im Kopf (2001/02) |
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* Alle [[Zeit]] der Welt (2002/03) |
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* Tanz um die [[Dessertbanane|Banane]]: Handelsware und Kultobjekt (2003/04) |
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* [[E-Gitarre|Stromgitarren]]: E-Gitarren, Musiker, Geschichte, Kult (2004) |
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* Lust am [[Automobil|Auto]] (2004/05) |
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* [[Albert Einstein|Einstein]] begreifen (2005/06) |
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* Der Blick ins Unsichtbare: [[Nanoteilchen]], [[Mikrosystem]]e, [[Parasitismus|Parasiten]] (2006/07) |
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* Abenteuer [[Raumfahrt]]: Aufbruch ins [[Universum|Weltall]] (2006/07) |
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* Mannheim auf Achse. [[Mobilität]] im Wandel 1607 - 2007 (2007/08) |
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* Macht [[Musik]] (2008) |
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== Das Gebäude == |
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Das Museumsgebäude wurde von der Berliner Architektin [[Ingeborg Kuhler]] entworfen. Die Planungs- und Bauzeit dauerte von 1982 bis 1990. |
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[[cs:Bouda prince Jindřicha]] |
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Das Gebäude ist in weiß gehalten. Von außen betrachtet wirken die einzelnen Stockwerke wie schiefe Ebenen. Dahinter steht das Konzept des "arbeitenden" Museums. Das heißt, das Gebäude soll wie eine Einladung wirken, in einer abwärts verlaufenden "Raum-Zeit-Spirale" durch die Sozial- und Industriegeschichte des deutschen Südwestens zu wandern. |
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[[pl:Schronisko im. Księcia Henryka]] |
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Das Museum zeigt wie ein veredelter Rohbau sein Tragwerk. Das gilt allerdings nicht für den Kopfbau im Westen. Der Hauptteil des Gebäudes besteht aus einer Stahlskelett-Verbund-Konstruktion mit ausbetonierten Doppel-T-Stützen und -Trägern, die trotz schwerer Lasten und großer Spannweiten die erforderliche Tragfähigkeit und Steifheit gewährleistet. |
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Ursprünglich war noch ein zweiter Bauabschnitt geplant. Aufgrund zunehmender Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte wurde diese Planung nicht weiter verfolgt. |
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== Literatur == |
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* Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Baden-Württemberg: ''Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim''. Karlsruhe 1986 |
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* Thomas Schmid: Das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim-Architekturhistorische Untersuchung, Dissertation Univ. Heidelberg 1992, ISBN 3-89349-439-1 |
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* Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim: ''Rundgang''. Mannheim 1992 |
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* Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim (Hg.): ''Ausstellungskatalog''. Mannheim 2001, ISBN 3-9804930-6-7 |
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{{commonscat|Landesmuseum für Technik und Arbeit|Technoseum}} |
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{{BAM|Landesmuseum|Technik|Arbeit|Mannheim}} |
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* [http://www.technoseum.de Homepage des Museums] |
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* [http://www.technoseum.de/ausstellungen/nano/ Ausstellung Nano!] |
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* [http://www.macht-musik.de Ausstellung Macht Musik] |
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[[Kategorie:Verkehrsmuseum]] |
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[[Kategorie:Museum in Baden-Württemberg]] |
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[[Kategorie:Technikmuseum]] |
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[[Kategorie:Kultur (Mannheim)]] |
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[[Kategorie:Gebäude (Mannheim)]] |
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[[Kategorie:Europäisches Museum des Jahres|!1992]] |
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[[Kategorie:Erbaut in den 1990er Jahren]] |
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[[en:State Museum for Work and Technology, Mannheim]] |
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[[ro:Muzeul Tehnic al landului Baden-Württemberg (Mannheim)]] |
Version vom 19. November 2011, 14:30 Uhr


Die Prinz-Heinrich-Baude war ein Unterkunftshaus (Berghotel) im Riesengebirge, das von Krummhübel und von der Spindlerbaude aus erreicht wurde. Sie lag etwa auf halber Strecke entlang des Kammwegs zur Wiesenbaude Richtung Schneekoppe.
Bau der Baude
Die Baude wurde in den Jahren 1888/89 in exponierter Aussichtslage am Gebirgskamm oberhalb des Großen Teichs als erste touristische Bergbaude im Riesengebirge in einer Höhe von 1410 m ü. N.N. errichtet. Erbauer und Eigentümer bis 1919 war Gustav Elsner. Den Namen Prinz-Heinrich-Baude erhielt die Baude nach dem jüngeren Bruder des letzten Deutschen Kaisers, Kaiser Wilhelm II. Die Baude hatte 30 Zimmer mit 70 Betten und war mit dem damals modernsten Stand der Technik ausgestattet: Hochquellwasserleitung, Bäder, Zentralheizung, Telefon, Acetylengaslicht. Spätere Erweiterungen folgten.
Um 1888 gab es im Riesengebirge noch keine touristischen Bauden mit Ausnahme derer auf der Schneekoppe. Gast- und Logierhäuser waren lediglich Anbauten an bestehenden Bauernhäusern in Ortschaften am Rande des Gebirges in Krummhübel. Die Prinz-Heinrich-Baude entstand am Ende der wenigen existierenden schlecht ausgebauten Wanderwege zum Kamm. Elsner hat 1888 vom Grafen Schaffgotsch als Grundherrn die Erlaubnis zum Bau der Baude erhalten und Baumeister Hermann Kahl-Arnsdorf hat daraufhin eine Zeichnung angefertigt. Die Einweihung fand am 8. Juni 1889 statt.
Literarische Erwähnung fand die Heinrichsbaude im zehnten Kapitel von Theodor Fontanes Roman Die Poggenpuhls: Sophie von Poggenpuhl ist gezwungen, mit Verwandten in der Heinrichsbaude zu übernachten, nachdem sie sich bei einer Fahrt mit dem Hörnerschlitten verletzt hat, und schickt ihrer Mutter eine Ansichtskarte von der Baude.[1]
Abriss
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging das Gebiet an Polen. 1946 brannte die Baude ab. Es erfolgte kein Wiederaufbau. 2004 wurde am einstigen Standort der Prinz-Heinrich-Baude eine Messingtafel mit Abbild und Text in polnischer Sprache aufgestellt.
Weblink
Einzelnachweise
Koordinaten: 50° 45′ 20,1″ N, 15° 41′ 27,7″ O