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Lateinamerika und Kathrin Weßel: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Bundesarchiv Bild 183-1986-1102-007, Kathrin Ullrich.jpg|thumb|Kathrin Ullrich (1986)]]
[[Datei:Lateinamerika.png|miniatur|Karte Lateinamerikas]]
'''Kathrin Weßel''' (gebürtig '''Kathrin Ullrich'''; * [[14. August]] [[1967]] in [[Annaberg-Buchholz]]) ist eine ehemalige deutsche [[Langstreckenlauf|Langstreckenläuferin]], die Ende der 1980er und Anfang der 1990er zu den weltbesten [[Kampfbahn|Bahnläuferinnen]] zählte und später im [[Straßenlauf]] erfolgreich war.
'''Lateinamerika''' ist ein politisch-kultureller Begriff, der dazu dient, die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder Amerikas von den [[anglo-amerikanisch]]en Ländern [[Amerika]]s abzugrenzen.<ref name="Quetz">[http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamerika/lateinamerika-im-ueberblick/lateinamerika-eine-begriffsbestimmung.html Peter Gärtner: „Lateinamerika – Eine Begriffsbestimmung“], in: ''Quetzal: Politik und Kultur in Lateinamerika.'' Oktober 2007.</ref> Der Wortteil ''Latein-'' bezieht sich auf das [[Latein]]ische als Ursprung der [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]]. In der heute üblichen Definition des Begriffs werden zu Lateinamerika nur die Länder gezählt, in denen das [[Spanische Sprache|Spanische]] oder das [[Portugiesische Sprache|Portugiesische]] vorherrschen. Dazu gehören die Länder [[Südamerika]]s (ohne [[Guyana]], [[Suriname]] und [[Französisch-Guayana]]), [[Mexiko]], [[Zentralamerika]] (ohne [[Belize]]) und die spanischsprachigen Gebiete der [[Karibik]]. Die Länder Lateinamerikas haben zusammen eine Fläche von etwa 20 Millionen km², und die Bevölkerung umfasst rund 500 Millionen Menschen.


Ihre sportliche Karriere begann in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], in der sie von 1987 bis 1990 jeweils viermal Meisterin im [[3000-Meter-Lauf|3000-]] und im [[10.000-Meter-Lauf]] wurde. 1987 wurde sie Dritte der [[Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987]] in [[Rom]] und stellte dabei mit 31:11,34 min einen Deutschen Rekord über 10.000 m auf. Bei den [[Olympische Sommerspiele 1988|Olympischen Spielen 1988]] in [[Seoul]] wurde sie Vierte über dieselbe Distanz. 1989 blieb sie mit 14:59,01 als erste deutsche Läuferin über [[5000-Meter-Lauf|5000 m]] unter 15 Minuten, und bei den [[Leichtathletik-Europameisterschaften 1990|Europameisterschaften 1990]] wurde sie Zweite über 10.000 m.
== Länder Lateinamerikas ==
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
| '''[[Nordamerika]]''' || '''[[Zentralamerika]]''' || '''[[Karibik]]''' || '''[[Südamerika]]'''


Beim 10.000-Meter-Lauf der [[Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1991]] in [[Tokio]] wurde sie Vierte, nachdem sie zuvor 1991 am 30. Juni in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] mit 31:03,62 den aktuellen Deutschen Rekord über diese Distanz aufgestellt hatte. Am 10. September desselben Jahres verbesserte sie in [[Berlin]] ihren 5000-m-Rekord auf 14:58,71.Ihre ersten Erfolge im Straßenlauf feierte sie bei den [[25 km von Berlin]], wo sie 1991 und 1992 gewann und bei ihrem zweiten Sieg mit 1:24:41 den aktuellen Deutschen Rekord über diese Distanz aufstellte. 1992 siegte sie beim [[Schweizer Frauenlauf]], 1994 beim [[Berliner Halbmarathon]] (in 1:10:47, ihrer persönlichen Bestzeit über diese Distanz) und 1995 beim [[Basler Stadtlauf]].
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| [[Mexiko]] || [[Costa Rica]] || [[Dominikanische Republik]] || [[Argentinien]]
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| || [[El Salvador]] || [[Kuba]] || [[Bolivien]]
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| || [[Guatemala]] || [[Puerto Rico]] || [[Brasilien]]
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| || [[Nicaragua]] || || [[Ecuador]]
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| || [[Panama]] || || [[Kolumbien]]
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| || || || [[Paraguay]]
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| || || || [[Peru]]
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|}


1998 wurde sie Zweite beim [[Köln-Marathon]] und nach einer Babypause 2001 jeweils Dritte beim [[Hamburg-Marathon]] und beim [[Berlin-Marathon]], bei letzterem mit ihrer persönlichen Bestzeit von 2:28:27. 2002 gewann sie beim [[Regensburg-Marathon]] mit dem aktuellen Streckenrekord von 2:30:36 und wiederholte diesen Sieg 2003. Ihr letzter Marathonsieg gelang ihr 2004 beim [[Mannheim-Marathon]]. Von 1991 bis 1996 wurde sie sechsmal in Folge Deutsche Meisterin über 10.000 m und setzte so ihre Erfolgsserie aus der DDR-Meisterschaft fort. Außerdem wurde sie 1994 (als Gesamtdritte des [[Frankfurt-Marathon]]s) und 2002 (als Gesamtachte des [[Berlin-Marathon]]s) Deutsche Meisterin im Marathon.
== Erweiterte Definitionen ==


Kathrin Weßel startete bis zur Wende für den [[SC Dynamo Berlin]], später für den [[SC Charlottenburg]] und den [[OSC Berlin]]. In ihrer aktiven Zeit war sie 1,69 m groß und wog 54 kg. Am 25. September 1992 heiratete sie den Langstreckenläufer André Weßel, mit dem sie eine Tochter hat. 2004 erklärte sie ihren Rücktritt vom Leistungssport.
* Im wörtlichen Sinne schließt Lateinamerika auch alle französischsprachigen Gebiete Amerikas (und der Karibik) ein, was in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] auch so definiert wird.
* [[Haiti]] hat trotz seiner [[Französische Sprache|französischen]] Amtssprache durch die gemeinsame Geschichte und die Landesgrenze mit der Dominikanischen Republik eine engere Bindung zu den spanisch- und portugiesischsprachigen Staaten als andere Länder der Karibik. Aus diesem Grund wird es manchmal auch zu Lateinamerika gezählt.<ref name="Quetz" />
* Unter Berücksichtigung, dass in den [[Niederlande|niederländischen]] Gebieten [[Aruba]] und [[Niederländische Antillen]] [[Papiamento]], eine [[Kreolsprache]] mit teilweise romanischen Wurzeln, gesprochen wird, werden diese Länder manchmal in die Definition Lateinamerikas eingeschlossen.
* Unter dem Gesichtspunkt der [[Kolonialismus|Kolonialgeschichte]] wird manchmal auch die gesamte Karibik zu Lateinamerika gezählt. In Statistiken internationaler Organisationen wird sie jedoch meist getrennt ausgewiesen (''Latin America and the Caribbean'').
* Einer weiteren hin und wieder in den USA verwendeten Definition zufolge bezieht sich Lateinamerika auf ''alle'' amerikanischen Staaten südlich der Vereinigten Staaten unter Einschluss von Belize, [[Jamaika]], [[Barbados]], [[Trinidad und Tobago]], Guyana, [[Antigua und Barbuda]], [[St. Lucia]], [[Dominica]], [[Grenada]], [[St. Vincent]], [[St. Kitts und Nevis]], der [[Grenadinen]] und der [[Bahamas]].


== Begriffsgeschichte ==
== Weblinks ==


{{IAAF|61948}}
Die Bezeichnung ''Lateinamerika'' wurde zuerst während der [[Französische Intervention in Mexiko|französischen Besetzung]] von [[Mexiko]] (1862–1867) vorgeschlagen, als [[Napoléon III.]] Erzherzog [[Maximilian I. (Mexiko)|Maximilians]] Interessen unterstützte, [[Kaiserreich Mexiko (1864–1867)|Kaiser von Mexiko]] zu werden. Die Franzosen hofften, dass ein umfassender Begriff vom „lateinischen“ Amerika ihre Absichten unterstützen werde. Das Wort ersetzte die bis dahin gebräuchlichen Begriffe [[Iberoamerika]] und [[Hispanoamerika]].<ref name="Quetz" /> Die Mexikaner vertrieben später die Franzosen, aber der Wortteil ''Latein-'' blieb.
* [http://www.ndr.de/edmonton2001/php/sportler.phtml?id=4207 Portrait] auf der Website des [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]]


== Sprachen ==


{{SORTIERUNG:Wessel, Kathrin}}
[[Datei:Map-Most Widely Spoken Native Languages in Latin America.png|miniatur|Die verbreitetsten indigenen Sprachen in Lateinamerika:
[[Kategorie:Langstreckenläufer (Deutschland)]]
{{Farblegende|#0000FF|Quechua}}
[[Kategorie:Marathonläufer (Deutschland)]]
{{Farblegende|#F9DC38|Guaraní}}
[[Kategorie:Leichtathlet (DDR)]]
{{Farblegende|#FF9922|Aymara}}
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (DDR)]]
{{Farblegende|#CC0000|Nahuatl}}
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (Deutschland)]]
{{Farblegende|#006600|Mayasprachen}}
[[Kategorie:DDR-Meister (Leichtathletik)]]
{{Farblegende|#000000|Mapuche}}
[[Kategorie:Deutscher Meister (Leichtathletik)]]
]]
[[Kategorie:Frau]]

[[Kategorie:Geboren 1967]]
Die vorherrschende Sprache in den meisten Ländern Lateinamerikas ist [[Spanische Sprache|Spanisch]]. In Brasilien, dem bevölkerungsreichsten Land der Region, wird [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]] in seiner brasilianischen Variante gesprochen.
[[Kategorie:Person (Annaberg-Buchholz)]]

Andere europäische Sprachen, die in Lateinamerika verbreitet sind, sind Englisch (zum Teil in Argentinien, Nicaragua, Panama und Puerto Rico), in geringerem Umfang auch [[Deutsche Sprache|Deutsch]] (im Süden Brasiliens und Chiles, in Argentinien und in deutschsprachigen Orten Venezuelas, Uruguays und Paraguays), [[Italienische Sprache|Italienisch]] (in Brasilien, Argentinien, Uruguay und Venezuela) sowie [[Walisische Sprache|Walisisch]] (im Süden Argentiniens).

In Peru ist [[Quechua (Sprache)|Quechua]] neben Spanisch zweite Amtssprache. Das im Hochland Ecuadors verbreitete, mit Quechua verwandte [[Kichwa]] (oder ''Quichua'') ist dort zwar nicht Amtssprache, jedoch verfassungsmäßig anerkannt. In Bolivien haben [[Aymara (Sprache)|Aymara]], Quechua und [[Guaraní (Sprache)|Guaraní]] neben dem Spanischen offiziellen Status. Guaraní ist neben Spanisch eine der offiziellen Sprachen Paraguays, wo es von einer zweisprachigen Mehrheit verwendet wird. An der Karibikküste Nicaraguas haben Englisch sowie indigene Sprachen wie [[Miskito]], [[Sumo (Volk)|Sumo]] oder [[Rama (Volk)|Rama]] offiziellen Status. Kolumbien erkennt alle indigenen Sprachen, die im Land gesprochen werden, als offizielle Sprachen an, doch es handelt sich dabei um weniger als ein Prozent Muttersprachler. [[Nahuatl]] ist eine der 62 indigenen Sprachen, die in Mexiko gesprochen werden und die von der Regierung neben Spanisch als Nationalsprachen anerkannt werden. Die bekannteste indigene Sprache in Chile ist [[Mapudungun]] („Araukanisch“) der [[Mapuche]] in Südchile, daneben sind in Nordchile Aymara und auf der [[Osterinsel]] [[Rapanui (Sprache)|Rapanui]] verbreitet.

== Religion ==

Aufgrund seiner Kolonialgeschichte ist Lateinamerika überwiegend [[katholisch]] geprägt. Etwa 80 % der Lateinamerikaner sind katholisch, obwohl der Einfluss der Kirche vor allem in Brasilien deutlich schwindet (nur noch rund 75 % Katholiken). Seit einigen Jahren steigt allerdings die Zahl der Protestanten und Freikirchen, die heute insgesamt etwa 10 % ausmachen.

== Soziale Bewegungen ==

{{Überarbeiten|[[Diskussion:Lateinamerika#Abschnitt__.E2.80.9ESoziale_Bewegungen.E2.80.9C_wikifizieren{{!}}Diskussionsseite]]}}

Soziale Bewegungen fanden sich in indigenen Aufständen gegen die Kolonisierung Lateinamerikas, Sklavenerhebungen, den Unabhängigkeitsbewegungen Anfang des 19. Jahrhunderts oder regionalen Bauernrevolten im 19. und 20. Jahrhundert. „Im 20. Jahrhundert spiegelte sich die Dynamik sozialer Bewegungen in verschiedensten Phänomenen wider: Gewerkschaften und Arbeiterparteien, in nationalistisch-populistischen Bewegungen, in Land- und Stadt-Guerillas und in Studentenbewegungen. Die Indígena-, die Frauenbewegungen und die Menschenrechtsaktivitäten, die sich seit den 1990er-Jahren ihren Platz in der politischen Öffentlichkeit erkämpft haben, gehören zu den so genannten Neuen Sozialen Bewegungen“.<ref name="bpb.de">[http://www.bpb.de/themen/P7IRPV,0,Soziale_Bewegungen_in_Lateinamerika.html Bundeszentrale für politische Bildung]</ref>
Als wichtige Eckpunkte sozialer Bewegungen im 20. Jahrhundert gelten die [[Mexikanische Revolution]] mit den Volksbewegungen um die Agrarrevolutionäre [[Emiliano Zapata]] und [[Pancho Villa]], sowie die [[Kubanische Revolution]]. Eine direkte Folge der Kubanischen Revolution war die Gründung von [[Guerilla]]bewegungen in vielen Ländern Lateinamerikas.

In Chile versuchte man mit der [[Unidad Popular]] und [[Salvador Allende]], auf demokratischem Weg den Sozialismus umzusetzen (1970–73), der durch den Militärputsch unter General [[Augusto Pinochet]] gewaltsam beendet wurde. „Pinochets Regime […] wurde zu einem Prototyp des lateinamerikanischen Staatsterrorismus in den 1970er-Jahren: Verfolgung, [[Folter]] und das [[Verschwindenlassen]] von Tausenden ([[Desaparecidos]]).“ Schließlich reiht sich die Sandinistische Revolution in Nicaragua (1979–90), in der soziale Bewegungen wie die Frauenbewegung und christliche Basisgemeinden eine tragende Rolle spielten, in diese Abfolge politischer Ereignisse ein.<ref name="bpb.de" />

Im Zuge des politischen Kampfes gegen die Militärdiktaturen, die beinahe den gesamten Subkontinent während der 1970er Jahre beherrschten, bildeten sich zahlreiche soziale Bewegungen. So organisierten sich etwa in [[Argentinien]] die „[[Abuelas de Plaza de Mayo|Abuelas]]“ und „[[Madres de la Plaza de Mayo]]“, die Großmütter und Mütter von der [[Plaza de Mayo]], die Aufklärung über den Aufenthalt ihrer „verschwundenen“ Angehörigen forderten. In Chile entstand während der Diktatur eine Protestbewegung, die schließlich gegen General Pinochet ein Abwahlreferendum erkämpfte. Auch Frauenbewegungen entstanden unter vielen Diktaturen: „Die Suche nach den verschwundenen Männern […] und die auf den Frauen in immer stärkerem Maße lastende Versorgung der Familie führte zu Zusammenschlüssen unterschiedlicher Art: Volksküchen, Einkaufsgruppen, wechselseitige Unterstützungsnetze in behördlichen Fragen usw.“<ref>Dieter Boris: ''Soziale Bewegungen in Lateinamerika'', Hamburg 1998</ref>

Nach dem Abgang der Generäle erlebten die sozialen Bewegungen in Lateinamerika zunächst einen Rückgang ihrer Aktivitäten. Zu Beginn des neuen Jahrtausends trat eine neue Welle von sozialen Bewegungen in Erscheinung. Während die gewerkschaftliche Organisierung geschwächt wurde, erlebten soziale Bewegungen in Verbindung mit indigenen Bewegungen, z.&nbsp;B. in Bolivien und Ecuador, einen Aufschwung. Ein Wesensmerkmal dieser Bewegungen ist deren territoriale Gebundenheit – im Gegensatz zur Orientierung auf die Fabrik bei früheren sozialen Bewegungen. „Das heißt: Stadtviertel schließen sich zusammen, Piqueteros, Arbeitslose blockieren an bestimmten Punkten der Stadt Verkehrsknoten und erheben Forderungen, nicht um den Produktionsprozess stillzulegen, aus dem sie ja heraus gefallen sind, sondern den Zirkulationsprozess.“<ref>Dieter Boris: ''Der Neoliberalismus und die Volksbewegungen – Wohin geht die Entwicklung in Lateinamerika?''</ref>
Dennoch: „Zwar hängen weder Entstehung noch Mobilisierungsschübe oder Organisationsweisen sozialer Bewegungen direkt von materiellen Verhältnissen ab. Dennoch entzünden sie sich immer wieder an Konflikten um unerfüllte Erwartungen, die durchaus auf materiellen Grundlagen fußen. So ist es einerseits nach wie vor der postkoloniale Konflikt um die Landfrage, der soziale Bewegungen auf den Plan ruft. […] Andererseits ist es die angedrohte oder durchgesetzte Rücknahme sozialer Errungenschaften wie beispielsweise der freie Zugang zu Bildung(sinstitutionen), die zum Aufkommen von Bewegungen wie dem größten Studierendenstreik an der größten Universität Lateinamerikas, der UNAM in Mexiko-Stadt, führte.“<ref name="grundrisse.net">[http://www.grundrisse.net/grundrisse20/jens_petz_kastner.htm Jens Petz Kastner: Modifizierte Stärke - Soziale Bewegungen in Lateinamerika im Überblick]</ref> Weitere Merkmale der aktuellen sozialen Bewegungen sind die Ablehnung des Avantgarde-Konzeptes und ein über Partikularinteressen hinausgehender gesamtgesellschaftlicher Anspruch, der insbesondere bei Prozessen der Demokratisierung relevant wird. Das Verhältnis zwischen Bewegungen und Parteien ist ambivalent: Während etwa in Mexiko und Venezuela die Parteien gegenüber den sozialen Bewegungen an Relevanz verloren haben, geht die Entwicklung mit der MAS (Bewegung zum Sozialismus) in Bolivien und der PT (Arbeiterpartei) in Brasilien in die andere Richtung.<ref name="grundrisse.net" />

=== Der Fall Argentinien ===

Der Volksaufstand in Argentinien im Dezember 2001 führte der Welt die Krise der repräsentativen Demokratie in Lateinamerika deutlich vor Augen. Innerhalb kurzer Zeit wurden mehrere Präsidenten zum Rücktritt gezwungen und verallgemeinerte sich die Parole „¡Que se vayan todos!“ („Sie [die Politiker] sollen alle abhauen!“). Bereits vor, während und nach dieser allgemeinen Erhebung traten soziale Bewegungen in Erscheinung, bei denen sich einige der beschriebenen Aspekte bündelten. Im Zuge des Aufstandes wurden verschiedene Protestformen zusammengeführt und es bildete sich eine Assoziation von unterschiedlichen Schichten der Bevölkerung heraus. So blockierten Aktivisten der Arbeitslosenbewegung (Piqueteros) Straßen, vereinigten sich Angehörige der Mittelschicht und Arbeiter in den Nachbarschaftsversammlungen (Asambleas), besetzten Arbeiter von ihren Chefs verlassene Fabriken und demonstrierten Menschen aus der Mittelschicht kochtopfschlagend in den Städten Argentiniens (Cacerolazo). Insbesondere Teile der Piqueteros machten dabei einen Politisierungsschub durch: „Von ihren ursprünglichen Forderungen nach mehr Rechten und Wohlfahrtsprogrammen gingen sie dazu über, die herrschende Wirtschaftsordnung insgesamt zu kritisieren und das damit verbundene politische Modell in Frage zu stellen.“<ref name="lateinamerikanachrichten.de">[http://www.lateinamerikanachrichten.de/?/artikel/1318.html Timo Berger: Wenn Arbeitslose mobil machen, fährt gar nichts mehr – Straßenblockaden, Märsche und Nachbarschaftshilfe]</ref>

== Forschungs- und Dokumentationseinrichtungen zu Lateinamerika ==
* [[CEISAL]]
* [[Cibera]]
* [[GIGA German Institute of Global and Area Studies]]
* [[Ibero-Amerikanisches Institut]]
* [[Lateinamerika-Institut (Berlin)|Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin]]
* [[Lateinamerika-Institut (Wien)|Österreichisches Lateinamerika-Institut]]
* Lateinamerika-Zentrum der [[Universität Hamburg]]
* [[REDIAL]]
* Zentralinstitut für Lateinamerika-Studien der [[Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt|Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt]] (ZILAS)<ref name="zilas">[http://www.ku-eichstaett.de/Forschungseinr/ZILAS ZILAS]</ref>

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur ==
=== Monographien ===
* Helen Miller Bailey, Abraham P. Nasatir: ''Lateinamerika. Von Iberischen Kolonialreichen zu autonomen Republiken.'' Kindler, München 1969.
* Tulio Halperín Donghi: ''Geschichte Lateinamerikas von der Unabhängigkeit bis zur Gegenwart.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-40353-2.
* [[Dieter Nohlen]], [[Franz Nuscheler]] (Hrsg.): ''Südamerika.'' Dietz, Bonn 1995, ISBN 3-8012-0202-X (Handbuch der Dritten Welt, Bd. 2).
* Walter L. Bernecker (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte Lateinamerikas.'' Klett-Cotta, Stuttgart 1996 (3 Bände).
* Hans-Joachim König: ''Kleine Geschichte Lateinamerikas.'' Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-15-010612-9.
* Dieter Nohlen, Franz Nuscheler (Hrsg.): ''Mittelamerika und Karibik.'' 3. Auflage. Dietz, Bonn 1995, ISBN 3-8012-0203-8 (Handbuch der Dritten Welt, Bd. 3).
* Barbara Tenenbaum (Hrsg.): ''Encyclopedia of Latin American History and Culture.'' Vol. 1-5, Scribner & Macmillan, New York 1996, ISBN 0-684-19253-5.
* Nikolaus Werz: ''Lateinamerika. Eine Einführung.'' 2. Aufl., Nomos, Baden-Baden 2008, ISBN 978-3-8329-3586-3.
* Norbert Rehrmann: ''Lateinamerikanische Geschichte. Kultur, Politik, Wirtschaft im Überblick.'' Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-55676-6.
* Romeo Rey: ''Geschichte Lateinamerikas vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.'' Beck, München 2006, ISBN 3-406-54093-7.
* {{Literatur | Herausgeber=Stefan Rinke, Georg Fischer, Frederik Schulze | Titel=Geschichte Lateinamerikas vom 19. bis zum 21. Jahrhundert | TitelErg=Quellenband | Verlag=[[J. B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung|J. B. Metzler]] | Ort=Stuttgart, Weimar | Jahr=2009 | ISBN=978-3-476-02296-7}}
* Dieter Boris: ''Lateinamerikas Politische Ökonomie: Aufbruch aus historischen Abhängigkeiten im 21. Jahrhundert.'' VSA, Hamburg 2009.

=== Fachzeitschriften im deutschen Sprachraum ===
* ''Atención: Jahrbuch des Österreichischen Lateinamerika-Instituts''
* ''GIGA Focus Lateinamerika''
* [[Iberoamericana|Iberoamericana. América Latina – España – Portugal]]
* ''ila – Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika''
* [[Lateinamerika Nachrichten]]
* [[Lateinamerika-Analysen]]
* ''Ibero-Analysen: Dokumente, Berichte und Analysen aus dem Ibero-Amerikanischen Institut Preußischer Kulturbesitz''
* ''Matices: Zeitschrift zu Lateinamerika, Spanien und Portugal''
* ''Quetzal: Politik und Kultur in Lateinamerika''
* ''Jahrbuch für Geschichte Lateinamerikas = Anuario de historia de América Latina.''

== Siehe auch ==
* [[Lateinamerikanistik]]
* [[Latino]]
* [[US-Lateinamerikanische Beziehungen]]

== Weblinks ==
{{Commons|América Latina}}
* [http://www.lateinamerika-studien.at/content/geschichtepolitik/geschichte/geschichte-titel.html Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert]
* [http://bpb.de/lateinamerika Lateinamerika-Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung]
* [http://www.lateinamerika-studien.at/content/kultur/ethnologie/ethnologie-titel.html Kultur- und Sozialanthropologie Lateinamerikas. Eine Einführung]
* [http://lanic.utexas.edu/ Latin American Network Information Center]
* [http://www.adlaf.de/ Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung]


{{Personendaten
[[Kategorie:Lateinamerika| ]]
|NAME=Weßel, Kathrin
[[Kategorie:Kulturraum]]
|ALTERNATIVNAMEN=Ullrich, Kathrin
[[Kategorie:Region in Amerika]]
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Langstreckenläuferin
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[[cs:Kathrin Weßelová]]
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[[tl:Latinong Amerika]]
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[[uk:Латинська Америка]]
[[ur:لاطینی امریکہ]]
[[vec:Merica latina]]
[[vi:Mỹ Latinh]]
[[war:Amerika Latina]]
[[yo:Amẹ́ríkà Látìnì]]
[[zh:拉丁美洲]]
[[zh-min-nan:Latin Bí-chiu]]
[[zh-yue:拉丁美洲]]

Version vom 8. November 2011, 00:06 Uhr

Kathrin Ullrich (1986)

Kathrin Weßel (gebürtig Kathrin Ullrich; * 14. August 1967 in Annaberg-Buchholz) ist eine ehemalige deutsche Langstreckenläuferin, die Ende der 1980er und Anfang der 1990er zu den weltbesten Bahnläuferinnen zählte und später im Straßenlauf erfolgreich war.

Ihre sportliche Karriere begann in der DDR, in der sie von 1987 bis 1990 jeweils viermal Meisterin im 3000- und im 10.000-Meter-Lauf wurde. 1987 wurde sie Dritte der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987 in Rom und stellte dabei mit 31:11,34 min einen Deutschen Rekord über 10.000 m auf. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde sie Vierte über dieselbe Distanz. 1989 blieb sie mit 14:59,01 als erste deutsche Läuferin über 5000 m unter 15 Minuten, und bei den Europameisterschaften 1990 wurde sie Zweite über 10.000 m.

Beim 10.000-Meter-Lauf der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1991 in Tokio wurde sie Vierte, nachdem sie zuvor 1991 am 30. Juni in Frankfurt mit 31:03,62 den aktuellen Deutschen Rekord über diese Distanz aufgestellt hatte. Am 10. September desselben Jahres verbesserte sie in Berlin ihren 5000-m-Rekord auf 14:58,71.Ihre ersten Erfolge im Straßenlauf feierte sie bei den 25 km von Berlin, wo sie 1991 und 1992 gewann und bei ihrem zweiten Sieg mit 1:24:41 den aktuellen Deutschen Rekord über diese Distanz aufstellte. 1992 siegte sie beim Schweizer Frauenlauf, 1994 beim Berliner Halbmarathon (in 1:10:47, ihrer persönlichen Bestzeit über diese Distanz) und 1995 beim Basler Stadtlauf.

1998 wurde sie Zweite beim Köln-Marathon und nach einer Babypause 2001 jeweils Dritte beim Hamburg-Marathon und beim Berlin-Marathon, bei letzterem mit ihrer persönlichen Bestzeit von 2:28:27. 2002 gewann sie beim Regensburg-Marathon mit dem aktuellen Streckenrekord von 2:30:36 und wiederholte diesen Sieg 2003. Ihr letzter Marathonsieg gelang ihr 2004 beim Mannheim-Marathon. Von 1991 bis 1996 wurde sie sechsmal in Folge Deutsche Meisterin über 10.000 m und setzte so ihre Erfolgsserie aus der DDR-Meisterschaft fort. Außerdem wurde sie 1994 (als Gesamtdritte des Frankfurt-Marathons) und 2002 (als Gesamtachte des Berlin-Marathons) Deutsche Meisterin im Marathon.

Kathrin Weßel startete bis zur Wende für den SC Dynamo Berlin, später für den SC Charlottenburg und den OSC Berlin. In ihrer aktiven Zeit war sie 1,69 m groß und wog 54 kg. Am 25. September 1992 heiratete sie den Langstreckenläufer André Weßel, mit dem sie eine Tochter hat. 2004 erklärte sie ihren Rücktritt vom Leistungssport.

Vorlage:World AthleticsVorlage:IAAF ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt.