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Der Zuordnung können je nach Forschungsinteresse verschiedene Merkmale zugrunde liegen. In der Sprachwissenschaft bzw. Textlinguistik ist der Begriff ‚Textsorte‘ nicht einheitlich definiert. Grundsätzlich kann die Textsorte jedoch als eine Gruppe (siehe [[Gattung (Literatur)|Gattung]]) von Texten (schriftliche, wie auch mündliche) angesehen werden, die sich durch bestimmte Bündel von Merkmalen auszeichnen. Mit ähnlicher oder synonymer Bedeutung werden auch die Begriffe ''Textklasse, Textart, Texttyp, [[Textform]]'' oder ''[[Textmuster]]'' verwendet. In den letzten Jahren besteht allerdings der Konsens, die Begriffe ''Textsorte'' bzw. ''Textklasse'' vorrangig auf empirisch vorfindliche ''Textformen'' zu beziehen (z. B. [[Kontaktanzeige]]), während mit ''Texttyp'' theoriebezogene Kategorien bzw. wissenschaftliche Klassifikationen bezeichnet werden (z. B. Kontakttext). Die Menge an Textsorten in einer Einzelsprache hängt von dem angewandten Klassifikationsschema ab.
 
Textsortenforschungn
== Textsortenforschung ==
 
Die Textsortenforschung verfolgt das Ziel, [[Text]]e anhand ihrer jeweils charakteristischen Merkmale einer Textsorte zuzuordnen und diese zu beschreiben. Dabei werden sowohl innere als auch äußere Faktoren der Texte analysiert: die Klassifizierung erfolgt nach Form und Gebrauch eines Textes. Mitunter können Unterschiede zwischen schriftlichen und mündlichen, Literatur- und Gebrauchstexten, wissenschaftlichen und nicht wissenschaftlichen Texten usw. erschlossen werden. Die Forschung stellt sich dabei auch der Problematik, ob Textsorten einer generellen [[Klassifikation|Typologie]] von Texten unterliegen oder ob sie diese im Einzelfall erst schaffen.
 
Eine Zuordnung von Texten zu Textsorten vermittelt in der [[Sprachgeschichte|Sprach-]] und [[Literaturgeschichte]] Erkenntnisse über die Entstehung von Texten, ihre historischen Formen und ihre Entwicklung unter sich verändernden sprachlichen, sozialen u. a. Einflüssen. Ein weiteres Interesse der Textsortenforschung in Hinblick auf die [[Wissenssoziologie]] ist die Verknüpfung von Textsorten mit [[Massenmedien|Medien]] und [[Kommunikationsmittel]]n sowie deren Verwendung und Verbreitung.
 
Allgemein kann zwischen textinternen und textexternen Kriterien zur Textsortenbestimmung unterschieden werden:
 
Die textinternen Kriterien sind an die Text-Oberfläche und an die Text-Tiefenstruktur gebunden.
An die Text-Oberfläche gebundene Kriterien sind beispielsweise lautlich-paraverbaler bzw. graphischer Natur (im schriftsprachlichen Bereich wird z. B. zwischen Handschrift, Maschinenschrift und Druck unterschieden), der Wortschatz und das Satzbaumuster (so ist es unwahrscheinlich, in Liebesbriefen geballte Nominalkonstruktionen und gehäufte Partizipialgefüge vorzufinden).
An die Text-Tiefenstruktur gebundene Kriterien sind unter anderem das Thema (deutlich sichtbar an der Benennung vieler Textsorten z. B. ‚Kochrezept‘, ‚Gebrauchsanweisung‘), die Themenbindung und der Themenverlauf (z. B. wird bei einem Vortrag meist ein einziges Thema durchgehalten, beim Privatbrief variiert es oft).
 
Die textexternen Kriterien sind an den Kommunikationszusammenhang gebunden. Dazu gehören hauptsächlich die Textfunktion (z. B. Urteil vs. Gesuch), das Trägermedium (z. B. Brief vs. Telefonanruf) und die Kommunikationssituation, in die ein Text eingebettet ist (bestimmt durch Faktoren wie Zeit, Ort, Umstände und soziales Umfeld).
 
== Alltägliche Klassifikation von Textsorten ==