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Wienerisch und British Broadcasting Corporation: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Wienerische''' ist die in der österreichischen Hauptstadt [[Wien]] gesprochene Stadtmundart und zählt zum [[Bairische Dialekte#Mittelbairisch|ostmittelbairischen Dialekt]]. Seine Eigenheiten sind vor allem im Bereich des Wortschatzes zu finden. Schon im umliegenden [[Niederösterreich]] sind viele seiner Ausdrücke und [[Redewendung]]en nicht mehr gebräuchlich, weiter westlich werden sie oft gar nicht mehr verstanden.
{{Infobox Fernsehsender
|ID = [[Datei:BBC.svg|rahmenlos]]
|EP = Analog: [[Kabelfernsehen|Kabel]], [[Satellitenfernsehen|Satellit]] [[Ultrakurzwelle|UKW]], [[Mittelwelle|MW]], [[Langwelle|LW]], [[Kurzwelle|KW]]<br />Digital: [[DVB-T]], [[DVB-C]], [[DVB-S]], [[Digital Audio Broadcasting|DAB]], [[Digital Radio Mondiale|DRM]], [[Internet Protocol Television|IPTV]]
|LR = {{Vereinigtes Königreich}}
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|IN =
|EAS = 18. Oktober 1922
|RE = [[Öffentlich-rechtlicher Rundfunk|Öffentlich-rechtlich]]
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|HP = [http://www.bbc.co.uk/ Offizielle Homepage]
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[[Datei:BBC Television Centre.JPG|thumb|BBC Television Centre in London]]
Die '''British Broadcasting Corporation''' ('''BBC''' [{{IPA|biːbiːˈsiː}}]) ist eine [[Vereinigtes Königreich|britische]] Rundfunkanstalt, die mehrere [[Hörfunk]]- und [[Fernsehen|Fernsehprogramme]] sowie eine umfangreiche und einflussreiche [[Website]] betreibt.


== Sprachliche Eigenheiten ==
== Geschichte ==
Das Wienerische ist merklich zu unterscheiden sowohl von der österreichischen Form der [[deutsche Sprache|deutschen Hochsprache]] ([[Standarddeutsch]]) sowie anderen in Österreich gesprochenen Dialekten (''siehe auch [[Österreichisches Deutsch]] und [[Bairische Dialekte]]'').


=== Die Anfänge ===
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts unterschied man noch vier Wiener Dialekte (benannt nach den Bezirken, in denen der jeweilige Dialekt beheimatet war): [[Favoritnerisch]], [[Meidlingerisch]], [[Ottakringerisch]] und [[Floridsdorferisch]]. Heute ist diese Unterscheidung nicht mehr zutreffend und man geht von ''einem'' Wiener Dialekt aus, dessen Verwendung sich jedoch [[Varietät (Linguistik)|diastratisch]] auffächert. Auch das früher im Adel und im gehobenen Bürgertum Wiens gebräuchliche ''[[Schönbrunner Deutsch]]'', das „durch z.&nbsp;B. den Gebrauch von [[Nasalvokal]]en gekennzeichnet“<ref>[[Moosmüller]] 1987, S. 1</ref> ist, ist vor allem noch in Teenagerkreisen der Bezirke [[Hietzing|13]], [[Währing|18]] und [[Döbling|19]] präsent und ist Gegenstand zahlreicher [[Parodie]]n (beispielsweise in den [[Graf Bobby|Graf-Bobby]]-Filmen aus den 60er Jahren mit [[Peter Alexander]] und [[Gunther Philipp]] oder im [[Wiener Kabarett]] der 1950er und 1960er Jahre).
[[File:BBC-Year Book 1931.jpg|thumb|Der jährliche [[Almanach]] der BBC<br />''The BBC Year Book 1931'']]
[[File:BBC licences 1930.jpg|thumb|Die Rundfunklizenzen der BBC seit 1929 im steilen Aufwind]]
Die damals benannte ''British Broadcasting Company'' wurde am 18. Oktober 1922 von [[John Reith]], [[Cecil Lewis]], [[Arthur Burrows]] und [[Stanton Jefferies]] in [[London]] als unabhängiger Radiosender gegründet. Die erste Ausstrahlung eines Programms fand am 14. November 1922 aus einem Londoner Studio statt, einige Tage später wurde auch aus [[Birmingham]] und [[Manchester]] gesendet. Reiths Vision war ein Sender, der neben Bildung und Information auch Unterhaltung bieten und dabei unabhängig von der Regierung und von [[Werbung]] sein sollte. 1925 konnte der Versorgungsbereich durch die Inbetriebnahme eines [[Langwelle]]nsenders in [[Daventry]] auf fast die gesamte britische Insel ausgedehnt werden.


1927 wurde diese ''British Broadcasting Company'' in ''British Broadcasting Corporation'' umbenannt, nachdem ihr die [[Royal Charter]] erteilt wurde (ähnlich dem deutschen [[Rundfunkstaatsvertrag]]; regelt Programmauftrag, Struktur und Finanzierung der Anstalt). In Hinsicht auf die Aktualität und Neutralität der Berichterstattung sowie die Transparenz der Quellen spielte die BBC weltweit eine Vorreiterrolle. Bereits Anfang der 1930er Jahre bezog die Redaktion des "News Bulletin" ihre Nachrichten von vier Agenturen<ref>Laut BBC Year Book 1931 belieferten die Agenturen [[Reuters|Reuter's]], [http://en.wikipedia.org/wiki/Press_Association Press Association], Central News und [[The Exchange Telegraph Co. Ltd.|Exchange Telegraph Company]] die Nachrichtenredaktion mit Aktualitäten.</ref>
=== Aussprache ===
Die [[Phonologie]] des Wienerischen unterscheidet sich von jener anderer [[Bairische_Dialekte#Mittelbairisch|mittelbairischer Dialekte]] nicht sonderlich. So finden sich folgende typische Merkmale des Mittelbairischen auch im Wienerischen:
* [[Fortis#Fortes und Lenes im süddeutschen Sprachraum, in Ostösterreich und im Sächsischen|Binnenhochdeutsche Konsonantenschwächung]]: [[Lenisierung]] der stimmlosen [[Fortis]]-Konsonanten [p, t, k] zu stimmlosen [[Lenis]]-Konsonanten [{{IPA|b̥}}, {{IPA|d̥}}, {{IPA|g̊}}]. Das [k] im Anlaut bleibt jedoch in der Regel ein Fortis, wenn ein Vokal folgt (vgl. etwa ''Kotzn'' 'Katzen' vs. ''grotzn'' 'kratzen').
* Vokalisierung des [l] im Wortinneren nach einem Vokal,
: z.&nbsp;B. ''also'' → ''oeso'' [{{IPA|ˈɔe̯so}}], ''Soldat'' → ''Soedot'' [{{IPA|sɔe̯ˈdɔːt}}], ''fehlen'' → ''föhn'' [{{IPA|fœːn}}], ''Kälte'' → ''Köödn'' [{{IPA|ˈkøːd̥n̩}}]
* Vokalisierung des [l] am Wortende nach einem Vokal,
: z.&nbsp;B. ''schnell'' → ''schnöö'' [{{IPA|ʃnœː}}], ''viel'' → ''vüü'' [{{IPA|fʏː}}]
* Delabialisierung (Entrundung) [[palatal]]er (d.&nbsp;h. vorderer) gerundeter [[Vokal]]e,
: z.&nbsp;B. ''Glück'' [{{IPA|ˈglʏk}}] → ''Glick'' [{{IPA|ˈglɪk}}], ''schön'' [{{IPA|ˈʃøːn}}] → ''schee'' [{{IPA|ˈʃẽː}}]
* Labialisierung (Rundung) palataler ungerundeter Vokale vor [{{IPA|l}}],
: z.&nbsp;B. ''schneller'' → ''schnöller'' [{{IPA|ˈʃnœlɐ}}], ''vielleicht'' → ''vülleicht'' [{{IPA|fʏˈlæːçt}}], ''wild'' → ''wüüd'' [{{IPA|vyːd̥}}]


1932 startete die BBC die ersten regelmäßigen [[Kurzwelle]]nsendungen, die erste regelmäßige Fernsehausstrahlung der BBC fand am 2. November 1936 statt, seit 1929 gab es bereits Fernsehversuchssendungen. John Reith wurde 1940 in den [[Peer (Adel)|Adelsstand]] erhoben.
Folgende auffällige Eigenheiten des Wienerischen sind jedoch festzustellen:
* [[Monophthongierung]]: Im Vergleich zum [[Standarddeutsch]] und zu anderen bairischen Dialekten werden [[Diphthong]]e (Zwielaute) monophthongiert, was aber im Falle des ''ei'' und des ''au'' von einheimischen Laien nicht als solches empfunden wird. Beispiele:
** standarddeutsch ''heiß'' – bairisch ''hoaß'' – wienerisch ''haaß'' [{{IPA|haːs}}]
** standarddeutsch ''weiß'' – wienerisch ''wääß'' [{{IPA|væːs}}]
** standarddeutsch ''Haus'' – wienerisch ''Håås'' [{{IPA|hɒːs}}]
* Typisch sind teilweise sehr gezogen ausgesprochene Selbstlaute, insbesondere am Satzende. Ein Beispiel: ''Heeaasd, i bin do ned bleeed, wooos waaasn ii, wea des woooa'' ('Hörst du, ich bin doch nicht blöd, was weiß denn ich, wer das war').
* [[Meidlinger L]]: eine spezifische Realisierung des /l/, die vor allem der Arbeiterschicht zugesprochen wird
* Vokaleinschub bei Konsonantenfolgen ([[Sprossvokal]]): Ebenfalls vor allem der Arbeiterschicht zugesprochen wird die Realisierung eines mitunter zwischen aufeinanderfolgende Konsonanten (meist in der [[Stammsilbe]]) eingeschobenen, kurzen – oft nur angedeuteten – Vokals ([[Fast offener Zentralvokal|a-Schwa]]). Dieser Vokaleinschub führt in der Aussprache meist zu einer zusätzlichen Silbe, die über die Wortverlängerung eine Intensivierung – oft im negativen Sinne – fühlen lässt. Beispiele:
** standarddeutsch ''Verschwinde!'' – wienerisch ''Vaschwind!'' – intensiviert ''Vasch'''a'''wind!''
** standarddeutsch ''Verbrecher!'' – wienerisch ''Vabrecha!'' – intensiviert ''Vab'''a'''recha!''
** standarddeutsch ''abgebrannt'' – wienerisch ''oobrennt'' – intensiviert ''oob'''a'''rennt''
** standarddeutsch ''Geradeaus!'' – wienerisch ''Groodaus!'' – intensiviert ''G'''a'''roodaus!''


=== Grammatik ===
=== Jüngere Geschichte ===
Die BBC wird hauptsächlich durch [[Rundfunkgebühren]] finanziert, die Zusammensetzung des Budgets ist jedoch etwas anders als bei den [[Öffentlich-rechtlicher Rundfunk|öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten]] in Deutschland.
In der [[Grammatik]] finden sich keine Besonderheiten gegenüber anderen [[Bairische Dialekte|bairischen Dialekten]]. Es finden sich die typischen Abweichungen vom Standarddeutschen wieder, u.&nbsp;a. die Vermeidung des [[Genitiv]]s, [[Akkusativ]]- statt [[Dativ]]-Konstruktionen (z.&nbsp;B. ''mit die Kinder'' statt ''mit den Kindern''), schon wesentlich seltener [[Dativ]]- statt [[Akkusativ]]-Konstruktionen (z.&nbsp;B. ''Griaß Ihna!'' statt ''Grüß Sie!'' usw., die Verwendung der [[Präposition]] ''ohne'' mit Dativ statt Akkusativ, etwa bei ''ohne mir'' vs. ''ohne mi'') u.&nbsp;dgl.
Wehle erwähnt die Skurrilität der Eins-Mehrzahl (z.B. I brauchert heut a påår mehlige Erdäpfel – håms ãã?). Dafür fehlt wiederum die Einzahl von Ei (z.B. Jessas, i brauchert no ã Eier. – Nur ans? – Jå, i såg jå: ã Eier!).<ref>Vgl. Wehle 1980, S. 40.</ref>


1997 wurde das terrestrische Sendernetz der BBC für 244 Millionen Pfund an Castle Transmission Services (Crown Castle) verkauft. Die BBC mietet seitdem die Sendeanlagen für die Ausstrahlung ihrer Programme unter anderem dort an. 2004 und 2005 wurden zudem die Rundfunktechnik und Teile der Produktion an Investoren verkauft.
=== Morphologie ===
==== Das Morphem {ur} ====
Im Wienerischen wird das [[Morphem]] {ur} (gesprochen [uːɐ]) vielseitig genutzt:
* Es handelt sich beim standardsprachlichen ''ur-'' um ein [[Präfix]] zu [[Substantiv]]en, [[Adjektiv]]en und [[Adverb]]ien – also um kein eigenständiges Wort –, das eigentlich ‘ursprünglich’ bedeutet, jedoch im Wienerischen auch – wie in folgenden Beispielen – rein verstärkende Bedeutung haben kann: Wenn jemand ''da Uahiafla'' ist, handelt es sich um eine Steigerung des Schimpfwortes ''Hiafla''. Eine ''Uahetz'' meint einen ‘Riesenspaß’. Wenn jemand ''uablad'' ist, dann handelt es sich um eine sehr übergewichtige Person.
* Es kann aber im Wienerischen auch als [[Steigerungspartikel]] zu [[Verb]]en verwendet werden, wobei es sich dann wie ein eigenständiges Wort verhält (Probe: Ersatz durch ''sehr, überaus'' u. dgl.), z.&nbsp;B. in ''Des gfreit mi ua'' (‘Das freut mich sehr’).
* Es kann aber auch eine ganze [[Verbalphrase]] gesteigert werden, etwa in ''Du wiast ua <sub>VP</sub>[die Probleme kriagn]'' oder ''Wia hobn ua <sub>VP</sub>[die Gaude g'hobt]''.
* Besonders oft wird ''ua'' in sarkastischen/ironischen Zusammenhängen verwendet: ''Des woa ja uagscheid!'' meint ‘Das war ja sehr intelligent’ als Kommentar zu einer dummen Handlung.


Heute sendet der [[BBC World Service]] in 33 Sprachen über Kurzwelle und Satellit. Seit etwa 2000 stellt die BBC ihre Programme auch über Kabel, Satellit und Antenne empfangbare digitale Formate ([[Digital Audio Broadcasting|DAB]], [[DVB-C]], [[DVB-S]] und [[DVB-T]]) um. Das ermöglichte eine Reihe neuer Sender ([[BBC Three]], [[BBC Four]], [[CBeebies]], CBBC Channel, BBC Parliament und [[BBC News]]) zu starten, sowie zahlreiche internationale Angebote wie beispielsweise [[BBC Prime]]). Seit 2009 wird ausschließlich digital gesendet.
Häufig wird diese Art der Steigerung bei Jugendlichen angetroffen, ältere, erwachsene Wiener benützen sie entweder gar nicht oder nur sehr selten.


Im Juli 2003 geriet die BBC-Berichterstattung durch die Affäre um den Tod des britischen [[Biologische Waffe|Biowaffen]]-Experten [[David Kelly (Mikrobiologe)|David Kelly]] unter Druck. Die Untersuchungskommission zum Selbstmord von Kelly hatte einen BBC-Beitrag als unhaltbar kritisiert, der behauptete, dass die Regierung Geheimdienstinformationen über Massenvernichtungswaffen vor dem Krieg im Irak aufgebauscht haben soll. Die BBC habe wichtige Fakten nicht überprüft und diesen Fehler später nicht eingestanden. Kelly sollte die Informationen für den Bericht geliefert haben. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse im Januar 2004 im [[Hutton-Bericht]] entschuldigte sich die BBC mehrmals bei [[Premierminister]] [[Tony Blair]]. Innerhalb der BBC war daraufhin ein heftiger Streit entbrannt. Mitarbeiter werfen der Leitung vor, den Bericht Lord Huttons akzeptiert zu haben, obwohl BBC-Anwälte darin zahlreiche Fehler entdeckt hätten. Die BBC-Anwälte bemängelten, dass zwölf wichtige Bereiche in Lord Huttons Bericht ignoriert worden seien. Die Ergebnisse des vorgestellten Berichts seien demnach falsch.
==== Verkleinerungsformen ====
BBC-Insider erklärten dem Blatt ''[[The Independent]]'', dass der Bericht der Anwälte eine breite Basis für das Unternehmen geboten hätte, Lord Huttons Ergebnisse anzufechten – vielleicht sogar auf dem juristischen Weg. Dies, heißt es in dem Zeitungsbericht, sei jedoch innerhalb der BBC-Führung nur kurz beraten und dann verworfen worden. Stattdessen sind als Konsequenz Generaldirektor Greg Dyke und Aufsichtsratschef Gavyn Davies zurückgetreten.
Die für das Bairische typischen [[Diminutivaffix|Diminutivsuffixe]] ''-(e)l'' und ''-erl'' sind im Wienerischen – so lautet zumindest das [[Klischee]] – besonders häufig anzutreffen. So überrascht es auch nicht, wenn man diese Suffixe z.&nbsp;B. in Spitznamen für Wiener Baulichkeiten wiederfindet: Der [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdom]] wird meist kurz ''Steffl'' genannt; die unterirdische Passage mit Straßenbahnschleife beim [[Schottentor]] wird ihrer an eine Kochpfanne erinnernden Form wegen als ''Jonasreindl'' ([[Franz Jonas]] war der während deren Errichtung amtierende Bürgermeister; ''Reindl'' ist bairisch für 'kleiner Kochtopf') bezeichnet; das [[Dorotheum]] kennt man in Wien auch als ''Pfandl'' ('Pfandleihanstalt'). – Es gilt zu beachten, dass ''-(e)l'' und ''-erl'' manchmal [[distinktiv]] (bedeutungsunterscheidend) eingesetzt werden. So gibt es z.&nbsp;B. zwei Verkleinerungsvarianten von ''Haus'', die nicht verwechselt werden sollten: Die eine Variante – ''Häuserl'' – meint erwartungsgemäß 'kleines Haus', die andere – ''Häusl'' – meint jedoch '[[Toilette]]'. Und ein Lamperl ist keine kleine Lampe, wie der Deutsche oft meint, sondern ein kleines Schaf (Lamm - vgl. engl. lamb).


Im Herbst 2004 begann die BBC, ihre Archive der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Vorerst werden etwa 2000 größtenteils naturwissenschaftliche Videoclips veröffentlicht. Das Archivmaterial kann unbegrenzt genutzt werden, nur die kommerzielle Nutzung ist untersagt.
=== Wortschatz ===
Im Bereich des [[Wortschatz]]es weist sich das Wienerische am deutlichsten als eigenständig aus.


Die BBC gilt im modernen Medienzeitalter trotz ihrer Vorreiterrolle in der Einführung moderner Technologien (beispielsweise [[Ceefax]] (BBC-[[Videotext]]), [[Internet]], [[Digitalfernsehen|digitale Ausstrahlung]]) mit ihren zentralistischen und bürokratischen Strukturen sowie einem überdimensionierten Verwaltungsapparat als schwerfällig und teuer. Angesichts dieses Reform- und Verschlankungsbedarfs der BBC kündigte BBC-Generaldirektor [[Mark Thompson]] im Dezember 2004 an, dass bis 2007 2900 Stellen von insgesamt über 27.000 Stellen, 2500 davon in der Verwaltung, gestrichen würden. Ferner kündigte er Einsparungen von 320 Millionen [[Britisches Pfund|Pfund]] pro Jahr an, die vor allem der Programmgestaltung zugutekommen sollen. Etwa 1800 Mitarbeiter, bis zu 50 Prozent von allen, sollen bis spätestens 2013 in ein neues Funkhaus in die Nähe von [[Manchester]] umziehen.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/4074741.stm BBC News - Entertainment - Printable version BBC shake-up: At-a-glance]</ref>
==== Einflüsse auf den Wortschatz ====
Das Wienerische bewahrt einerseits viele [[mittelhochdeutsch]]e und teilweise auch [[althochdeutsch]]e Wurzeln, andererseits hat es Ausdrücke aus vielen fremden Sprachen, vor allem aus dem Gebiet der ehemaligen [[Österreich-Ungarn|k.u.k. Monarchie]], integriert. [[Peter Wehle|Wehle]] spricht in diesem Zusammenhang von der ''Kühlschrank-'' respektive ''Schmelztiegelfunktion''.<ref>Vgl. Wehle 1980, S. 11f.</ref>


Anfang März 2005 entschied die britische Regierung, die Royal Charter, die Ende 2006 auslief, um zehn Jahre zu verlängern.<ref>[http://www.zeit.de/2005/09/bbc_charta Das Ende der Quotenjagd - Zeit online]</ref> Das Prinzip der Gebührenfinanzierung sollte dabei vorerst bestehen bleiben. Außerdem sollten Management und das Aufsichtsgremium der BBC reformiert werden. Bislang überwachte das [[BBC Board of Governors]] die Anstalt. An dessen Stelle trat ab 2007 das [[BBC Trust]].
==== Beispiele ====
Die Transkription des Wienerischen ist nicht standardisiert, der Lautwert der Beispiele ist daher im Folgenden nur unvollkommen wiedergegeben.


Für neue Dienste wie den [[iPlayer]] (seit Ende 2007, die [[Mediathek]]) prüft ein oft zitierter [[Public Value|Public-Value]]-Test den gesellschaftlichen [[Mehrwertstrategie|Mehrwert]] verglichen mit kommerziellen Angeboten. Ein [[Qualität]]sbegriff des Publikums ist natürlich nur ungenauer als die [[Einschaltquote]]n zu messen.
* aus dem Althochdeutschen: ''Zähnd'' (‘Zähne’, von ''zand''), ''Hemad'' (‘Hemd’, von ''hemidi'')
* aus dem Mittelhochdeutschen: ''Greißler'' (‘(kleiner) Lebensmittelhändler’, von ''griuzel'' ([[Diminutiv]] von ''gruz'' ‘Korn’)), ''Baaz'' (‘schleimige Masse’, von ''batzen'' ‘klebrig/weich sein’), ''si ohgfrettn'' (‘sich abmühen’, von ''gefrett'', das; -s, ‘Ärger, Mühe’)
* aus dem [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] und [[Jiddisch]]en: ''Masl'' (‘Glück’, von hebr. ''mazal''), ''Hawara'' (‘Freund/Gefährte’, von hebr. ''chaver''), ''Gannef'' (‘Gauner’, von hebr. ''ganav''), ''Schnorrer'' (‘eine Person, die häufig um Gefälligkeiten bittet’, vom Jiddischen)
* aus dem [[Tschechische Sprache|Tschechischen]]: ''Motschga'' (‘unappetitlicher Brei’, von ''močka'' ‘Pfeifenrückstand’ oder ''omáčka'' ‘Soße, Suppe’), ''Pfrnak'' (‘(große) Nase’, von ''frňák'')
* aus dem [[Ungarische Sprache|Ungarischen]]: ''Maschekseitn'' (‘die andere Seite’, von ''a másik''), ''Gattihosn'' (‘(lange) Unterhose’, von ''gatya'' 'Hose')
* aus dem [[Italienische Sprache|Italienischen]]: ''Gspusi'' (‘Freundin’, von ''sposa''), ''Gstanzl'' (‘Strophe eines (Scherz-)Liedes’, von ''stanza'')
* aus dem [[Französische Sprache|Französischen]]: ''Trottoa'' (‘Gehsteig’, von ''trottoir''), ''Lawua'' (‘Waschschüssel’, von ''lavoir''), ''Loschie'' (‘Unterkunft’, von ''logis''), ''Blafoo'' (‘Zimmerdecke’, von ''plafond''), ''Potschampel'' (‘Nachttopf’, von ''pot de chambre''), ''Paraplüü'' (‘Regenschirm’, von ''parapluie'')


Unter politischem Druck wurden im Frühjahr 2010 Pläne laut, um Ausgaben einzusparen, zwei Radiosender zu schließen und Webinhalte auf die Hälfte zu reduzieren.<ref>Mark Sweney, Steve Busfield:[http://www.guardian.co.uk/media/2010/feb/26/bbc-protests-6music-asian-network-radio-closure ''BBC to close two radio stations and halve web output after Tory pressure.''] [[The Guardian]], 26. Februar 2010.</ref> Im Oktober 2010 erreichte die neue britische Regierung im Rahmen ihrer umfassenden öffentlichen Sparmaßnahmen, dass die Rundfunkgebühr der britischen Fernsehzuschauer für die nächsten sechs Jahre auf jeweils 145,50 Pfund (rund 166 Euro) pro Jahr eingefroren wird. Insgesamt musste die BBC einen Verlust von 16 Prozent ihrer öffentlichen Finanzierung bis 2016 hinnehmen. Der britische Staat sparte damit jährlich 340 Millionen Pfund. Die Fernsehgewerkschaft [[Betcu]] rechnete mit Stellenstreichungen, da nach ihrer Aussage sonst keine Einsparungen in dieser Höhe möglich seien. Erste Überlegung, die BBC solle künftig die Gebührenbefreiung für Senioren über 75 Jahren selbst übernehmen, wurde wieder verworfen. Stattdessen war eine wesentliche Änderung, dass die Kosten für den World Service (das Weltprogramm in 33 Sprachen) nicht mehr vom [[Britisches Außenministerium|Außenministerium]] sondern von der BBC selbst übernommen werden müssen. Der World Service hatte bis dahin für Großbritannien als ehemalige Kolonialmacht eine große Bedeutung für die eigene Außendarstellung.<ref>http://www.tagesschau.de/ausland/bbckuerzungen100.html</ref>
Der Wortschatz des Wiener Dialekts wird u.&nbsp;a. erfasst und beschrieben im ''[[Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich]]''.


== Hintergrund zum Status der BBC ==
=== [[Pragmatik (Linguistik)|Pragmatik]] ===
Die BBC war anfangs auch stark auf die Informationsversorgung der [[Britische Kolonien|britischen Kolonien]] und der [[Commonwealth]]staaten ausgerichtet.
Im Wienerischen findet man vermehrt folgende pragmatische Eigenheiten:
Ab 1932 versorgte der damalige Empire Service diese Gebiete. Der spätere Auslandsdienst [[BBC World Service]] verdiente sich aber auch Reputation durch die unabhängige Informationsversorgung von Krisen- oder Kriegsgebieten weltweit. Dies ist ein grundlegender Unterschied zum deutschen Auslandsprogramm, der [[Deutsche Welle|Deutschen Welle]], welche neben der Nachrichtenversorgung deutscher Hörer im Ausland insbesondere zur Aufgabe hat, Deutschland zu repräsentieren. Darunter zählen vor allen Dingen Kulturberichte und die Näherbringung der deutschen Sprache.
* Die sehr häufig vorkommenden [[Ironie|ironischen Sprechakte]] werden oft weder durch [[Intonation (Phonetik)|Intonation]] noch durch [[Nonverbale Kommunikation|Mimik oder Gestik]] markiert. Dies ist – besonders für Auswärtige – eine Quelle für Missverständnisse.
* Übertreibung: [[Hyperbel (Sprache)|Hyperbolische]] Diskurse sind sehr häufig anzutreffen.
: Ein Beispiel: ''I bin an hoibn Dog ummadumgrennt, woa in hundert Gschäfter und hob nix gfundn'' entspricht wörtlich: ‘Ich bin einen halben Tag umhergelaufen, war in hundert Geschäften und habe nichts zum Einkaufen gefunden.’ – Gemeint ist damit aber, dass die Person vielleicht eine Stunde in vielleicht drei Geschäften war und nur ganz wenig eingekauft hat. Das wird von Wienern genau so verstanden.
: Zum hyperbolischen Diskurs gehört auch – als „gegenläufige Übertreibung“ – die Verkleinerung, kenntlich durch [[Diminutiv]]suffixe wie ''-l'' oder ''-erl'' (etwa in ''Kaffeetscherl, Plauscherl …'').


Besondere Bedeutung erlangte das deutsche Programm der BBC, das aus dem weltbekannten [[Bush House]] in London sendete, in den Weltkriegsjahren zwischen 1939 und 1945. Das verbotene Abhören von BBC London war in Deutschland meist die einzige Möglichkeit, um an gesicherte Informationen über die Kriegssituation und die Frontlage zu gelangen. Darauf standen hohe Strafen. So wurde beispielsweise der Jugendliche [[Helmuth Hübener]] vom [[Volksgerichtshof]] wegen Abhörens von [[Feindsender]]n zum Tode verurteilt. Er hatte die Radiosendungen mit Durchschlägen auf Flugblätter gedruckt und in [[Hamburg]] verteilt. Die tiefen Paukentöne „Ta Ta Ta Taaa“ (das Kopfmotiv aus Beethovens 5. Sinfonie) wurden während des Zweiten Weltkriegs von der BBC wegen ihrer Bedeutung als Buchstabe „V“ für Victory im Morse-Alphabet (···—) als Jingle verwendet. Dieses damalige Erkennungszeichen von BBC London wurde zur Legende. Das deutsche Programm der BBC wurde nach über sechzig Jahren aus Kostengründen im März 1999 eingestellt.
Betrachtet man typische [[Sprechakte]] einer Sprachgemeinschaft als Spiegel ihrer [[Mentalität]], kann man die oben genannten Eigenheiten als markante Bestandteile des berühmten [[Wiener Schmäh]]s bezeichnen.


Im Nachkriegsdeutschland war die BBC Vorbild für den Aufbau eines vom Staat unabhängigen Rundfunksystems. Ein Missbrauch der Medien durch den Staat wie in der [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] sollte damit verhindert werden. Nach dem Vorbild der BBC entstand in der britischen Zone der [[Nordwestdeutscher Rundfunk|NWDR]], der mit [[Hugh Greene]] anfangs auch einen britischen Intendanten hatte.
==Tendenzen==
In jüngster Zeit wurde das Wienerische zunehmend zu Gunsten des [[deutsche Sprache|Standarddeutschen]] zurückgedrängt, es entwickelte sich ein Standarddeutsch mit typisch Wiener [[Akzent (Aussprache)|Akzent]] (z.&nbsp;B.: ''Was hast’n für eine Note g’schrieben?'' statt original Wienerisch ''Wos host ’n fir a Notn kriegt?''). Die für das Wienerische typische [[Monophthongierung]], durch die es sich von den benachbarten Dialekten phonetisch besonders unterscheidet (vgl. [[Isoglosse]]), bleibt aber zumeist erhalten, allerdings in einer Form, in der das dabei entstehende „Pseudo-Standarddeutsch“ von vielen Auswärtigen (besonders aus den benachbarten Bundesländern) als hässlich empfunden wird. (Beispiel: ''Wäääßt, wos wir heut in der Schule für än gråååsliches Fläääsch kriegt ham?'' ['Weißt du, was für ein widerliches Fleisch wir heute in der Schule vorgesetzt bekamen?'] Die monophthongierten [[Diphthong]]e, wie <ei> ~ ''äää'' oder <au> ~ ''ååå'', werden dabei besonders betont und in die Länge gezogen.)


Ein großer Schwerpunkt der BBC ist die Bildung.<ref>[http://www.bbc.co.uk/learning/]</ref> Die Anzahl von Bildungssendungen für alle Altersstufen, die im [[Fernsehen]] zu sehen oder auf [[DVD]], [[Video Home System|VHS]] zu erwerben ist, scheint fast unüberschaubar. Das Niveau und der Anspruch sind meist hoch. Mittlerweile sind einige der BBC-Reportagen auch [[Synchronisation|synchronisiert]] im deutschen Fernsehen, beispielsweise auf dem Privatsender [[VOX]] unter der Bezeichnung BBC Exklusiv, zu sehen. Der gute Ruf im Ausland ist neben den oben genannten Punkten auch auf die qualitativ sehr guten Programme zurückzuführen.
Grund für die Zurückdrängung des typischen Wiener Dialekts ist die – durch die Medien zusätzlich verstärkte – Einstellung, dass „Urwienerisch“ dem [[Proletariat]] zuzurechnen sei. Mit weiter steigendem Lebensstandard ist außerdem damit zu rechnen, dass das ursprüngliche Wienerische, da es tendenziell als ein Ausdruck der Herkunft aus niederen sozialen Schichten gilt, weiter zurückgedrängt werden wird, wobei dem Wienerischen eigene Wörter (z.&nbsp;B. ''Zwutschgerl'') jedoch zurzeit weiterhin allgemein im Gebrauch stehen.


Die BBC verkauft weltweit ihre Fernsehsendungen (insbesondere Dokumentationen, Fernsehfilme, Comedyserien) und lizenziert eigenentwickelte innovative Unterhaltungsformate.
== Wienerische Literatur und Musik ==


Im Inland hat die BBC, die weltweit größte gebührenfinanzierte und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, immer noch eine nicht zu unterschätzende Medienmacht. Den Hauptanteil der Sendefrequenzen belegt trotz der Einführung eines dualen Rundfunksystems immer noch die BBC. Im Vergleich zu Deutschland sind nur relativ wenige private Rundfunk- und Fernsehprogramme (insbesondere [[Channel 4]] [ist allerdings öffentlich-rechtlich, doch rein werbefinanziert], [[Independent Television|ITV]], [[Channel Five|Five]] und der [[Bezahlfernsehen|Bezahlfernsehsender]] [[BSkyB]]) lizenziert. Die Situation in Großbritannien entspricht hier vielmehr jener in Österreich, wo der öffentlich-rechtliche [[ORF]] großen Einfluss ausübt, die wenigen Privatsender jedoch beinahe vernachlässigbar sind.
Das Wienerische hat eine lange Tradition als Sprache für Literatur und Gesang.


''BBC Worldwide'', die kommerzielle Tochter der BBC, nutzt u.a. in Joint Ventures Rechte und Inhalte der BBC zunehmend. Der Umsatzanteil außerhalb Großbritanniens verzehnfachte sich 2006/7 auf fast 46 %. Insgesamt lag die Gewinnsteigerung bei 24 % (ging auf 810 Millionen Pfund hinauf).
===Theater===
====Volksstück====
Das [[Alt-Wiener Volkstheater]] des 18. und 19.&nbsp;Jahrhunderts hatte die unteren und mittleren Gesellschaftsschichten als Zielpublikum und bediente sich auch ihrer Sprache. Die wichtigsten Autoren waren: [[Josef Alois Gleich]], [[Karl Meisl]], [[Adolf Bäuerle]], [[Ferdinand Raimund]] und [[Johann Nepomuk Nestroy]].


== Empfang ==
Für das 20.&nbsp;Jahrhundert sind vor allem [[Jura Soyfer]] („Der Lechner Edi schaut ins Paradies“) und [[Ödön von Horváth]] („[[Geschichten aus dem Wiener Wald]]“) zu nennen. Waren die Alt-Wiener Volksstücke noch durchwegs komödiantisch (und dennoch – soweit es die [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]] erlaubte – zeitkritisch), zeigte sich im Volksstück der 1930er Jahre eine strukturelle Änderung hin zu einem Ende, das keine dauerhafte Illusion einer heilen Welt zulässt. Die Konstante im Volksstück blieb jedoch die quasi authentische Sprache des Volkes.
Die Verschlüsselung der Programme wurde bereits im Jahre 2003 aufgehoben, somit ist der Empfang aller BBC-TV-Sender grundsätzlich möglich. Abgestrahlt werden die meisten Programme allerdings über [[Astra (Satellit)|Astra]] 2D auf 28,2 Grad Ost, der sehr stark auf die Britischen Inseln fokussiert ist. Dadurch ist der Empfang nur im Nordwesten der Bundesrepublik und in Teilen Südwestdeutschlands problemlos möglich. Östlich der Verbindungslinie [[Hamburg]] - [[Augsburg]] sind daher unübliche 100 cm-Antennen notwendig, die notwendige Größe steigt in Richtung Osten weiter an und erreicht in [[Berlin]] und [[Dresden]] 150 cm.
Empfang im Westen [[Deutschland]]s, in den [[Benelux-Länder]]n, in der [[Schweiz]], in [[Frankreich]] und im Norden [[Spanien]]s ist weitgehend unproblematisch. Die Programme „BBC News“, „BBC Alba“ (gälisches Programm oft mit englischen Untertiteln) und „BBC Parliament“ werden seit geraumer Zeit über den Satelliten Astra 2A ausgestrahlt und sind wegen der leistungsstärkeren Ausleuchtzone mit Satellitenspiegeln ab 33 cm deutschlandweit zu empfangen. Gleiches gilt für insgesamt sieben sog. „BBC-Streams“, die für interaktive Programme genutzt werden <ref>http://sat.beitinger.de/astra_2d.html (enthält auch Links zur Belegung von [[Astra (Satellit)|Astra]] 2)</ref>


Aufgrund der Marktdominanz der [[British Sky Broadcasting]] wurde von einer Reihe britischer Sender die Vereinigung ''Freesat'' eingerichtet, unter anderem mit den Sendern der [[Independent Television|ITV]], [[Channel 4]] und im Laufe von 2008 auch [[Channel Five|Five]]. Ziel ist eine bessere Vermarktung dieser Sender als Alternative zum [[PayTV]]. Freesat wird auch künftig unverschlüsselt ausgestrahlt.
Aus sprachlicher Sicht abzugrenzen sind hier die Volksstücke des Wiener Schriftstellers [[Ludwig Anzengruber]] aus dem letzten Drittel des 19.&nbsp;Jahrhunderts. Anzengruber verwendete in seinen Stücken eine Art „überregionalen Kunstdialekt“, der nicht authentisch ist.


In den [[Niederlande]]n sind BBC One und BBC Two über Kabel empfangbar. In der [[Schweiz]] sind ebenfalls sämtliche BBC-Programme digital in den Kabelnetzen der [[cablecom]] verfügbar. [[BBC World Service]] wird weltweit in wichtigen Städten wie zum Beispiel [[Berlin]] auf [[Ultrakurzwelle|UKW]] gesendet.
====Mittelstück====
Eine Besonderheit der Wiener Kleinkunstbühnen der 1930er und 40er Jahre war das sogenannte [[Mittelstück]], ein zwischen der Servierpause und der Zahlpause eines [[Kabarett]]programms aufgeführtes, kürzeres, zeitkritisches Theaterstück. Besonders erfolgreich – und durchgängig auf Wienerisch – war [[Rudolf Weys]]' Mittelstück „Pratermärchen“ (1936). Die nachhaltigsten Mittelstücke stammen aber von [[Jura Soyfer]].<ref>Vgl. Rösler 1993, S. 162ff.</ref>
====Andere Dramenformen====
[[Karl Kraus]] verfasste zwischen 1915 und 1922 sein [[Satire|satirisches]] [[Erster Weltkrieg|Erster-Weltkrieg]]-Drama „[[Die letzten Tage der Menschheit]]“ und verwendete, entsprechend seiner Intention, möglichst realitätsnah den kriegshetzerischen Irrwitz seiner Zeitgenossen zu dokumentieren, Dialoge fernab der Schriftsprache; so findet sich auch das Wienerische jener Zeit in diesem Text wieder.


Ausstrahlungsformate:
1961 sorgte das zunächst im TV gezeigte, dann oft auf Bühnen aufgeführte Ein-Personen-Stück „[[Der Herr Karl]]“ von [[Helmut Qualtinger]] und [[Carl Merz]] für Aufregung. Die Titelfigur ist ein [[Opportunismus|opportunist]]ischer Wiener, der seine subjektiven Erfahrungen des österreichischen Alltags der letzten Jahrzehnte seinem (nicht in Erscheinung tretenden) ihn anlernenden Vorgänger als Hilfskraft im Lager eines Feinkostladens erzählt.


;Radio AM ([[Langwelle|LW]]/[[Mittelwelle|MW]]/[[Kurzwelle|KW]]): schlechte Qualität mit üblichem Empfänger; bspw. [[BBC World Service]] auf MW 648 kHz oder Radio Five Live auf 693 und 909 kHz; Langwelle auf 198 kHz (BBC Radio 4).
=== Lyrik ===
;Radio DRM-Testsendungen ([[Digital Radio Mondiale]]) auf MW 1296 kHz: gute Tonqualität, die Sendungen finden vor allem abends statt
;Radio FM ([[Ultrakurzwelle|UKW]]): für Fernempfang ungeeignet
;Radio [[Digital Audio Broadcasting|DAB]] (Digital-Radio): für Fernempfang ungeeignet
;Radio digital Satellit ([[DVB-S]]): via [[Astra (Satellit)|Astra]] 2A. [[BBC World Service]] auch auf [[Astra (Satellit)|Astra]] 19.2° Ost.
;Radio [[DVB-T]]: für Fernempfang ungeeignet
;Radio [[Worldspace]]: Empfang nur mit einem speziellen Worldspace Receiver
;Fernsehen analog terrestrisch ([[Phase Alternating Line|PAL]]/AM [[SSBSC]]): für Fernempfang ungeeignet
;Fernsehen digital terrestrisch (DVB-T): für Fernempfang ungeeignet
;Fernsehen digital Satellit ([[DVB-S]]): via [[Astra 2D]]
;[[Web]]: Unter den Markennamen ''bbc.co.uk'' (früher: BBC Online) bietet die Rundfunkanstalt ein umfangreiches Informationsangebot mit über zwei Millionen Seiten an; viele Programme und Einzelsendungen sind über [[Streaming Media|Streaming]]-Verfahren und [[Audio On Demand|Audio-on-Demand]]-Dienste abrufbar.


:Mit dem ''BBC Radio Player'', einem Pop-up-Browser, können 18 BBC-Radioprogramme und 40 BBC-Lokalstationen weltweit live aufgerufen werden. Außerdem können im Player alle Sendungen sämtlicher Radiostationen (auch der Regionalsender) eine Woche lang zu jedem beliebigen Zeitpunkt unentgeltlich nachgehört werden (''Audio-on-Demand'').
[[Josef Weinheber]] veröffentlichte 1935 seinen erfolgreichen Gedichtband „Wien wörtlich“, in dem auch Gedichte auf Wienerisch enthalten sind („Es wäre nicht Wien“, „Der Phäake“).


Man beachte weiterhin für analoges Fernsehen, dass die Empfangsnorm etwas von dem in Deutschland verwendeten PAL B/G abweicht. Das Vereinigte Königreich verwendet PAL-I (anderer Tonträgerabstand) und für den Stereo-Ton [[NICAM]].
Ebenfalls in den 1930ern schrieb [[Peter Hammerschlag]] seine skurrilen Gedichte, einige davon auf Wienerisch („Pülcherdialog ad infinitum“) oder zumindest mit wienerischem Einschlag – veröffentlicht wurden sie allerdings erst in den 1970ern von [[Friedrich Torberg]].


== Senderbelegung ==
In den 1950ern kam es mit einem Schwung zu einer Reihe von einflussreichen Veröffentlichungen auf Wienerisch. Hier sind [[H. C. Artmann]] („med ana schwoazzn dintn“) und die [[Wiener Gruppe]], vor allem [[Gerhard Rühm]] und [[Konrad Bayer]] („glaubst i bin bled“) hervorzuheben.
=== Hörfunk ===
==== Digital und Analog ====
* [[Datei:BBC Radio 1.svg|60px]] [[BBC Radio 1]]: Pop, Rock, DJ-Shows für jugendliche Zielgruppen
* [[Datei:BBC Radio 2.svg|60px]] [[BBC Radio 2]]: Leichte Unterhaltung für erwachsene Zielgruppen
* [[Datei:Logo BBC Radio 3.svg|60px]] [[BBC Radio 3]]: Klassische [[Musik]] und moderne akustische Musikrichtungen
* [[Datei:Logo BBC Radio 4.svg|60px]] [[BBC Radio 4]]: Nachrichten, Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft, Hörspiele
* [[Datei:Logo BBC Radio 5 Live.svg|60px]] [[BBC Radio Five Live]]: Nachrichten und Sport
* [[Datei:Logo BBC Asian Network.svg|60px]] [[BBC Asian Network]]: Sender von/für asiatische Minderheiten. Dieses Programm soll im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms in Kürze eingestellt werden (Stand: März 2010).<ref>http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2010/mar/02/rupert-murdoch-tory-media-policyy/</ref>
* [[File:BBC World Service.svg|60px]] [[BBC World Service]]: Auslandsprogramm: Weltnachrichten und Dokumentarsendungen
* [[BBC Local Radio]]: Regionalprogramme für 46 Gebiete Großbritanniens


==== Nur Digital ====
In den 1970ern brachten es die Mundartdichter [[Trude Marzik]] („Aus der Kuchlkredenz“) und [[Anton Krutisch]] („Wiener Lavendel“) zu einer gewissen Popularität.
* [[Datei:Logo BBC Radio 1Xtra.svg|60px]] [[BBC Radio 1Xtra]]: Soul, Hip-Hop, R&B, Garage
* [[File:BBC Radio 4 Extra.svg|60px]] [[BBC Radio 4 Extra]]: Humor, [[Kinderfunk]] und Hörspiele aus dem BBC-Archiv (rund um die Uhr), ersetzt [[BBC Radio 7]]
* [[Datei:Logo BBC Radio 5 Live Sports Extra.svg|60px]] [[BBC Radio Five Live|BBC Radio 5 Live Sports Extra]]: weitere Sportereignisse
* [[Datei:Logo BBC 6 Music.svg|60px]] [[BBC 6 Music]]: Spartenmusik


===Prosa===
=== Fernsehen ===
==== Digital und Analog ====
Im umfangreichen humoristischen Werk [[Alexander Roda Roda|Roda Rodas]] (1872–1945) findet man unter anderem wienerische Dialoge (z.&nbsp;B. in „Wie man dem Wienerherzen wehetut“).
* [[Datei:BBC One logo.svg|60px]] [[BBC One]] - Schwerpunkt eher Massenunterhaltung
* [[Datei:BBC Two.svg|60px]] [[BBC Two]] - Schwerpunkt anspruchsvollere Programme


==== Nur Digital ====
1906 erschien in Wien der berühmt-berüchtigte pornografische Roman „[[Josefine Mutzenbacher|Josefine Mutzenbacher. Die Lebensgeschichte einer wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt]]“, dessen Dialoge sich – entsprechend dem Milieu, in dem die Handlung angesiedelt ist – besonders hinsichtlich des Sexual-Wortschatzes des Wienerischen bedienen.
* [[Datei:BBC Three.svg|60px]] [[BBC Three]] - Kultur, Drama, Humor
* [[Datei:BBC Four.svg|60px]] [[BBC Four]] - Kultur
* [[Datei:BBC-News-Einfach.svg|60px]] [[BBC News]] - 24 Stunden Nachrichten
* [[File:CBBCLogo.svg|60px]] [[CBBC]] - Kinderprogramm
* [[Datei:CBeebies.svg|60px]] [[CBeebies]] - Kleinkinderprogramm
* [[File:BBC One HD.svg|60px]] [[BBC One|BBC One HD]] - BBC One Simulcast in HD
* [[File:BBC HD.svg|60px]] [[BBC HD]] - HD Vollprogramm
* [[Datei:BBC Parliament 2010.svg|60px]] [[BBC Parliament]] - Liveübertragung aus Westminster
* [[File:BBC Red Button.svg|60px]] [[BBC Red Button]] - interaktives Fernsehen


==== Im Ausland ====
1971 veröffentlichte [[Wolfgang Teuschl]] „[[Da Jesus und seine Hawara]]“, eine Übertragung des [[Evangelium (Buch)|Evangelium]]s ins Wienerische, die sehr populär wurde und heute als Klassiker gilt.
* [[File:BBC_America.svg|60px]] [[:en:BBC America|BBC America]]
* [[File:BBC Canada logo.svg|60px]] [[:en:BBC Canada|BBC Canada]]
* [[:en:BBC Food|BBC Food]]
* [[:en:BBC_Lifestyle|BBC Lifestyle]]
* [[:en:BBC Kids|BBC Kids (Canada)]]
* [[:en:BBC Persian|BBC Persian]] - [[Persische Sprache|persischsprachiger (Farsi)]] Sender <ref>Carsten Volkery: [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,631136,00.html ''BBC IN IRAN - Programm gegen die Jubel-Perser''], auf [[Spiegel Online]], 18. Juni 2009, abgerufen am 18. Juni 2009</ref>
* [[File:BBC World News red.svg|60px]] [[BBC World News]] - 24 Stunden Nachrichten (nur außerhalb des Vereinigten Königreichs)
* [[File:BBC-Prime-Logo.svg|60px]] [[BBC Prime]] - Unterhaltungsprogramm (nur außerhalb des Vereinigten Königreichs)
* [[Datei:BBC Entertainment Logo.svg|60px]] [[BBC Entertainment]] - (nur außerhalb des Vereinigten Königreichs)
* [[:en:BBC Knowledge (Worldwide)|BBC Knowledge]] - (nur außerhalb des Vereinigten Königreichs)
* [[File:CBeebies.svg|60px]] [[CBeebies]] - (nur außerhalb des Vereinigten Königreichs)
* [[File:BBC HD.svg|60px]] [[:en:BBC HD (worldwide)|BBC HD]] - (nur außerhalb des Vereinigten Königreichs)
* [[File:Animal_Planet.png|60px]] [[Animal Planet]]
* [[File:Liv Brasil.png|60px]] [[:en:Liv (Latin American TV channel)|Liv]]
* [[:en:UKTV|UK.TV]]
* [[:en:UKTV_(Australia_and_New_Zealand)|UKTV]] - (Australien und Neuseeland)


== Auszeichnungen ==
Zahlreiche Mundartbücher verfasste [[Hans Werner Sokop]], der auch Kinderbuchklassiker wie den „Struwwelpeter“, viele Geschichten von Wilhelm Busch und „Der kleine Prinz“ ins Wienerische übertrug.
* 1997: [[Rose von Montreux]] - ''Ehrenrose''


===Comics===
== Literatur ==
* Ralf Kaumanns, Veit Siegenheim & Eva Marie Knoll: BBC - Value for Money & Creative Future - Die strategische Neuausrichtung der BBC. München 2007 (ISBN 978-3-88927-419-9).
In der Mundart-Reihe der Comicserie ''[[Asterix]]'' erschienen folgende ins Wienerische übertragene Bände:
* [http://www.bbc.co.uk/foi/docs/annual_reports_and_reviews/annual_report_and_accounts/Annual_Report_and_Accounts_2006_07_Part_1_BBC_Trust.pdf BBC Annual Report and Accounts 2006-07 – Part 1 – BBC Trust (pdf, engl.)]
*''Da große Grobn'' (1997), von [[Günter Brödl]] (als ''Dr. a.&nbsp;D. [[Kurt Ostbahn]]'')
* [http://www.bbc.co.uk/foi/docs/annual_reports_and_reviews/annual_report_and_accounts/Annual_Report_and_Accounts_2006_07_Part_2_BBC_Executive.pdf BBC Annual Report and Accounts 2006-07 – Part 2 – BBC Executive (pdf, engl.)]
*''Da Woasoga'' (1998), von Günter Brödl (als ''Dr. a.&nbsp;D. Kurt Ostbahn'')
* [http://www.bbc.co.uk/bbctrust/about/how_we_govern/charter_and_agreement/index.shtml Royal Charter and Agreement (engl.)]
*''Asterix oes Legionäa'' (1999), von [[H. C. Artmann]]


=== Wienerlied ===
== Siehe auch ==
* [[Sportler des Jahres (Großbritannien)|BBC Sports Personality of the Year]]
* [[BBC Sports Personality of the Year Coach Award]]
* [[BBC African Footballer of the Year]]
* [[World News Network]]
* [[BBC Micro]]


== Einzelnachweise ==
Das alteingesessene [[Wienerlied]] konserviert gleichsam den Wortschatz und die Redensarten seiner Entstehungszeit. Das Wienerlied erlebte seine Hochblüte in der Zeit zwischen 1880 und 1930, wofür erhaltene Aufnahmen etwa von [[Maly Nagl]] aus den 1920ern und 30ern („I brauch’ ka schöne Leich’ …!“, „Mei Alte sauft so viel wia i“) ein eindrucksvolles Zeugnis ablegen. Als wichtige Autoren des Wienerliedes sind [[Wilhelm Wiesberg]] (1850–1896) („D' Hausherrnsöhnl'n“) und [[Carl Lorens]] (1851–1909) („Jetzt trink ma no a Flascherl Wein“) hervorzuheben.

Der aufkommende [[Schlager]] und die überregional orientierte Unterhaltungsindustrie verwässerten aber das Genre zusehends.
In den 1970er Jahren wurde das Genre u.&nbsp;a. durch [[Horst Chmela]] („Ana hot immer des Bummerl“), [[Karl Hodina]] („Herrgott aus Sta'“) und [[André Heller]] („Wean, du bist a Taschnfeitl“) wiederbelebt. Auch [[Roland Neuwirth]], der sich als Erneuerer des Wienerlieds begreift, trat zu dieser Zeit zum ersten Mal in Erscheinung und zeigte im Laufe seiner Karriere auch, dass die musikalische Ausdrucksform des [[Blues]] und der Wiener Dialekt sehr gut zusammenpassen.

Viele Schauspieler von Wiener Bühnen sangen (und singen) ebenfalls Wienerlieder: z.&nbsp;B. [[Alexander Girardi]] („Fiakerlied“), [[Hans Moser]] („Die Reblaus“, „In der Kellergass’n“), [[Paul Hörbiger]] („Weil i a alter Drahrer bin“), [[Fritz Imhoff]] („Ja, wenn der Regen lauter Gumpoldskirchner wär“), [[Heinz Conrads]] usw., in späterer Zeit [[Peter Alexander]], [[Michael Heltau]] und [[Stephan Paryla]].

Auch etliche Wiener Opernsänger würdig(t)en das Wienerlied mit ihren Vorträgen, etwa [[Erich Kunz]], [[Heinz Holecek]], [[Walter Berry]] und [[Heinz Zednik]].

=== Kabarettlied ===
Seit den 1910ern bis in die 50er, nur unterbrochen durch eine von den Nazis erzwungene Emigration in die USA, war [[Hermann Leopoldi]] („In der Barnabitengass’n“, „Schnucki, ach Schnucki“) ein Fixstern unter den Wiener Vortragskünstlern.

In den 1950ern und auch den Folgejahren konterkarierten Kabarettisten wie [[Gerhard Bronner]] („Die alte Engelmacherin“, „Krügerl vorm G’sicht“, gemeinsam vorgetragen mit [[Helmut Qualtinger]]) und [[Georg Kreisler]] das Wienerlied. In späterer Zeit taten es ihnen Kabarettisten wie [[Josef Hader]] („Warum“) gleich.

Aber nicht nur mit dem Wienerlied als zu unterminierender Schablone zeigte sich das auf Wienerisch vorgetragene Kabarettlied als ideales Mittel satirischer Botschaften. Das Duo [[Gerhard Bronner]] und [[Helmut Qualtinger]] („Der Halbwilde“, „Der g’schupfte Ferdl“ usw.) sowie [[Georg Kreisler]] („Tauben vergiften“, „Am Totenbett“), aber z.&nbsp;B. auch [[Alfred Dorfer]] („I waas oft ned“) sind hier anzuführen.

In den 1950/60er Jahren spiegelten die kabarettistischen Lieder von [[Pirron und Knapp]] („Tröpferlbad“, „Hausmastarock“) die Wiener Lebensweise wider und waren so gut wie jedem bekannt.

=== [[Austropop]] ===

Als Startschuss für die sogenannte „Dialektwelle“ der österreichischen Popmusik gilt gemeinhin das 1970 veröffentlichte Lied „A Glock’n, die 24 Stunden läut'“, vorgetragen von der Wienerin [[Marianne Mendt]], geschrieben von [[Gerhard Bronner]]. Im selben Jahr erschien das von der [[Ö3]]-[[Die Musicbox|Musicbox]] produzierte „Glaubst i bin bled“ der [[Worried Men Skiffle Group]].<ref>[[DoRo Produktion|DoRo]]-Dokumentation ''Weltberühmt in Österreich - 50 Jahre Austropop''</ref> 1971 folgte „Da Hofa“ von [[Wolfgang Ambros]] und „Sie habn a Haus baut“ von [[Arik Brauer]], 1972 „Der Tschik“ von [[Georg Danzer]] sowie „Alle Menschen san ma zwider“ von [[Kurt Sowinetz]].

In den folgenden Jahren konnten Ambros („Es lebe der Zentralfriedhof“, „Die Blume aus dem Gemeindebau“) und Danzer („Jö schau“, „Hupf in Gatsch“) ihren Ruf als Wiener Originale festigen. Daneben etablierten sich andere Wiener Künstler, die im Dialekt ihrer Heimatstadt singen: [[Sigi Maron]] („He Taxi“, „Da Hausmasta“), [[Peter Cornelius (Sänger)|Peter Cornelius]] („Hampelmann“, „Du entschuldige, i kenn di“), [[Heli Deinboek]] („Waun de Neurosen blüh’n“, „Too dörti für Gerti“), [[Rainhard Fendrich]] („Ich bin ein Negerant, Madame“, „Zwischen 1 und 4“), die [[Neue Deutsche Welle|Neue-Deutsche-Welle]]-Band [[DÖF]] („Taxi“, „L. Hirschinger“), [[Kurt Ostbahn|Ostbahn-Kurti]] („I hea di klopfn“, „Neiche Schoin“), [[Richard Weihs]] („Grantscherbn Blues“, „Ringlgschpü“), [[Alkbottle]] usw.

Auch „Zugereiste“ wie der Steirer [[Ludwig Hirsch]] („Die Omama“) und die Schweizerin [[Maria Bill]] („I mecht landen“) lieferten Beiträge zum wienerischen Austropop.

Die musikalischen Vorbilder für den Austropop sind zwar hauptsächlich in den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] zu suchen, aber auch dem Wienerlied wurde wiederholt Reverenz erwiesen. Beispiele hierfür sind Ambros’ „Wem heit net schlecht is“ (1975), Danzers „Heut’ bin i wieder fett wie ein Radierer“ (1972), das 1984 aufgenommene Ambros/Fendrich-Duett „'s Naserl“ (eine alte [[Hans Moser|Hans-Moser]]-Nummer aus dem Film „Ober, zahlen“) oder der Wienerlied-Ausflug „Leckt’s mi“ der steirischen [[Erste Allgemeine Verunsicherung|EAV]].

Dass man auf Wienerisch auch [[Rap|rappen]] kann, bewiesen unter anderem [[Falco]] („[[Der Kommissar (Lied)|Der Kommissar]]“, 1981), [[Drahdiwaberl]] („Die Galeere“, 1983) und [[Schönheitsfehler (Band)|Schönheitsfehler]] („A guata Tag (in da Betonwüste)“, 1996).

== Typische Worte und Redewendungen ==
Der Versuch einer Annäherung an eine bilderreiche Sprache, in der die [[Höflichkeitsform]] kaum gesprochen wird. Ausnahmen, wie das [[Schönbrunner Deutsch]], sind als Bestätigung der Regel anzusehen.

=== [[Interjektion]]en ===

* ''Öha!'' = ‘Hoppala!’
* ''Kruzzitiakn!'' (Kruzitürken - von "[[Kuruzen]] und Türken") = ‘Verdammt!’
* ''Kruzifix noamoi!'' (Cruzifix noch einmal!) = ‘Verdammt nochmal!’
* ''Himml, Oasch und Zwirn!'' (Himmel, Arsch und Zwirn!) = ‘Verdammt nochmal!’
* ''Na Oida!'' (Na Alter!) = Ausdruck des Erstaunens, der Erbostheit bzw. der Ungläubigkeit
* ''Jessasmarantjosef!'' = ‘Jesus, Maria und Josef!’ (erschrockener Ausruf)
* ''I hau mi’ oh!'' (Ich haue mich ab) = ‘Ich lach mich tot!’ (Ausdruck der Belustigung oder der Verwunderung)
* ''Bist du deppat!'' = Ausdruck des Erstaunens über einen Sachverhalt; aber: ''Bist deppat?'' (Bist du blöd?) = aggressive Fragestellung/Feststellung über eine Person
* ''Ja eh ur!'' = Ja wirklich!
* ''I eh a!'' = Ich natürlich auch! (Die Beifügung "eh" hat, ähnlich dem "ur/ua", oft eine mehrfache Bedeutung, bleibt aber in den häufigsten Fällen ein unterstützender/bekräftigender Ausdruck)

=== [[Appell (Kommunikation)|Appell]]e ===

* ''Heast, Oida!'' = ‘Hörst du, Alter!’ (meist vor Satzbeginn als Anrede, nicht sehr höflich)
* ''Heast, Deppata!'' = ‘Hörst du, Dummkopf!’ (in genervter Form, also noch unhöflicher)
* ''Zah’ au(n)!'' (Zieh an!) = ‘Beeile dich gefälligst!’
* ''Lass’ mi aug’lahnt!'' (Lass mich angelehnt!) = ‘Lass mich in Ruhe!’ (Im Gegensatz zu „jemanden anlehnen“ = Diese Person gegen eine Mauer lehnen, um dann mit ihr Geschlechtsverkehr zu betreiben.)
* ''Lass’ mi in Kraut!'' (Lass mich im Kraut) = ‘Lass mich in Ruhe!’
* ''Rutsch ma’n Buggl owe!'' (Rutsche mir den Buckel herunter) = ‘Lass mich in Ruhe, deine Anliegen interessieren mich nicht!’
* ''Mochts, wos woits!'' = ‘Macht das was ihr wollt. Ich hab sowieso nichts zu sagen!’
* ''Reiß di zam!'' = ‘Nimm dich zusammen!’
* ''Seavas!'' (Servus) = ‘Hallo!’ bzw. ‘Tschüss!’ (auch als Interjektion des Erstaunens, ''Na seavas!'')
* ''Hawe d’ Ehre''/ Dere = ‘Habe die Ehre’ zur Begrüßung oder Verabschiedung (auch Erstaunen: ''Na Hawedere!'')
* ''Hau di über d’ Heisa!'' (Hau dich über die Häuser!) = ‘Verschwinde!’
* ''Brauchst a poa Watschn?'' (Brauchst du ein paar Ohrfeigen?) = ‘Suchst du Streit?’
* ''Do is öha.'' = ‘Bis dahin und nicht weiter!’
* ''Moch Meta!'' = ‘Verschwinde!’
* ''Valier di!'' = ‘Verschwinde!’ oder ‘Verschwinden Sie!’, da die Höflichkeitsform im Wienerischen meist nicht vorkommt.

==== „Sei still! / Halt den Mund!“ ====

In Ermangelung geeigneter Argumente bleibt in einem konfliktreicheren Gespräch oft nur übrig, seinem Gegenüber den Mund zu verbieten. Im Wienerischen findet sich hierfür eine Vielzahl von Varianten: ''Gusch!'' (< frz. „Couche!“ = ‘Leg dich!’ [an einen Hund gerichtet]), ''Sei staad!'' (‘Sei still!’), ''Hoit de Pappn!'', ''Hoit’s Mäu!'' (‘Halt das Maul!’), ''Hoit den Schlapfen!'' (‘Halt den Pantoffel!’), ''Hoit de Goschn!'', ''Hoit den Suppnschlitz!'', ''Hoit’s zaum!'' (‘Halt es [das Maul] zusammen [verschlossen]’), ''Red ned zruck, waun i viere red!'' (‘Sprich nicht zurück, wenn ich nach vorne rede’), ''Schleich di ham!'' (‘Verzieh dich nach Hause!’) usw.

=== Aus der Arbeitswelt ===
*''Postla'' = ‘Postbote’
*''Taxla'' = ‘Taxifahrer’
*''Kiwara ([[Kiberer]]), Kiwarei'', auch: ''die Heh'' = ‘Polizist(en), (Kriminal-)Polizei’
*''Heh'' = uniformierte Polizisten
*''Huastenzuckerl'' = derselbe, uniformiert
*''waaße maus'' = Polizist auf einem Motorrad
*''Pompfüneberer'' = ‘Bestatter’, von frz. ''pompes funèbres''
*''Post'n' = ‘Anstellung, Posten’, meist im Verwaltungsbereich (Anstellung als Beamter)
*''Hock'n' = ‘Anstellung’ bzw. die ‘Arbeit’ an sich, meist in Handwerksbetrieben; ''a Muadshockn'' (eine Mordsarbeit) = ‘viel Arbeit’
*''an Haring nehmen'' = spontan einen nicht angekündigten Urlaubstag nehmen (''i nimm ma an Haring'')
*''hocknstaad'' = ‘arbeitslos’
*''Pfoff'' (Sg.), ''Pfoffn'' (Pl.) = ‘Pfarrer’
*''Funknschuasta'' (Funkenschuster) = scherzhaft für ‘Elektriker’
*''Pappnschlossa'' = scherzhaft für ‘Zahnarzt’
*''Pfostnwixa'' = scherzhaft für ‘Zimmerer’
*''Leimbeidl'' = scherzhaft für ‘Tischler’
*''Gschirlscheissa'' = scherzhaft für ‘Gärtner’
*''Pfostn'' = ‘ungeschulte Hilfsarbeitskraft’
*''Greißla'' ([[Greißler]]) = ‘Gemischtwarenhändler (Tante-Emma-Laden)’
*''pfuschen'' = ‘Schwarzarbeit verrichten’ (auch ''am Pfusch'' für ‘in der Arbeit’)
*''Pfusch'' = ‘schlechte Arbeit’ (auch ''hiepfuscht, zuwepfuscht'' für ‘schlampig Erledigtes’) bzw. ‘Schwarzarbeit‘
*''Bugl'' (Buckel) oder auch ''Lehrbugl'' = ‘junger Lehrling, Lehrbub’
*''tschinöön'' = ‘arbeiten’ (auch ''Wos tschinööst'n?'' für ‘Als was arbeitest du?’) von ungar.: ''csinál'' = machen, tun)
*''Fichtnmoped, Fichtnmoppal'' (Fichtenmoped) = scherzhaft für ‘Motorsäge’
*''Deckl (Deckel)'' = ‘Führerschein, Kontrollkarte d. Prostituierten’
*''Umfolla'' = Bezeichnung für Politiker oder andere Personen der Öffentlichkeit, die Versprechen nicht einhalten

=== Aus dem „Milieu“ ===
*''Peitscherlbua'' (Peitschenbub) = ‘[[Zuhälter]]’
*''[[Strizzi]]'' = ‘[[Zuhälter]]’, kleiner Gauner
*''Asfoitschwoibn'' (Asphaltschwalbe) = ‘Prostituierte’
*''Prodahua'' (Praterhure) = ‘besonders billige Prostituierte’ (meist aus dem Gebiet um den Wiener Prater, 2. Bezirk)
*''Blosbaa'' (Blasgebein) = ‘besonders billige Prostituierte, meist vom Drogenstrich’
*''Bugl'' = Leibwächter
*''Giftler'' = ‘Drogensüchtiger’
**''Mei Oide hot die Tant'' = ‘Meine Ernährerin hat ihre Tage’
*''Fölsn'' (Felsen) / ''Sta'' (Stein) = ‘[[Justizanstalt Stein|Strafanstalt Stein an der Donau]]’
*''des Anser'' (das Einser) = ‘Strafanstalt Landesgericht Wien’
*''des Zwara'' (das Zweier) = ‘alte Strafanstalt Hernalser Gürtel’
*''de Liesl'' = ‘Polizeistrafanstalt Roßauer Lände’, ehemals hieß die Straße Elisabeth-Kai, hin zur Verlängerung zum Franz-Joseph-Kai.
*''es is grean'' (grün) = ‘Polizei im Anmarsch’ (von der früheren grünen Polizeiuniform)
*''Jaukerl'' = ‘Spritze’
*''... Meta gmocht = ‘... Jahre Haftstrafe abgesessen’, auch, dass jemand schnell verschwunden ist.
*''haschn'' = ‘Marihuana konsumieren’
*''haatzn'' (heizen) = ‘Marihuana rauchen‘ oder ‘eine Zigarette rauchen’
*''waach'' (weich) = ‘durch Cannabis hervorgerufener Rauschzustand’
*''Häfn'' = ‘Gefängnis’
*''Schmoiz'' (Schmalz) = ‘Haftstrafe’
*''Kua'' (Kur) = ‘Haftstrafe’
*''Speis(e)koat´n'' (Speisekarte) = ‘Vorstrafenregister’
*''Durt wochsn de [[Feitel|Feidln]] so laung ausn Bodn.'' (Dort wachsen die Messer so lang aus dem Boden. [mit entsprechender Gestikulierung]) = ‘eine unsichere Gegend’

===Aus dem Alltag===
*''Tschik'' = ‘Zigarette’
*''Bahöl''/''Bahöö'' = ‘Aufruhr, Wirbel’
*''Glei’ spüt’s Granada!'' (Gleich spielt es Granada!) = ‘Ankündigung/Androhung eines Bahöls’ (Mit [[Granada (Lied)|„Granada“]] ist wohl das populäre, temporeiche Lied des mexikanischen Komponisten [[Agustín Lara]] gemeint.)
*''Ramassuri'' oder ''Remassuri'' = ‘Durcheinander’ (z.&nbsp;B.: ''Ramassuri? Ramazamma!'' [''Ramazamma'' = ‘räumen wir zusammen’])
*''Gschnas'' = ‘Faschingsfeier’, ‘Maskenfest’
*''Eiskostn'' (Eiskasten) = ‘Kühlschrank’
*''Semmerl, Weckerl'' = ‘kleines Brötchen’
*''Guakal'' = ‘Essiggurken’ oder ein gelungener Trick beim Fußball
*''Leberkaas'' = ‘Fleischkäse’, aber auch eine Bezeichnung für [[Pferd]], dem Lieferanten des Fleisches
*''Eierschwammerl'' = ‘Pfifferling’
*''Sackerl'' = ‘Tüte, Kunststofftragtasche’
*''Kiddl'' = ‘Rock (das Bekleidungsstück), Arbeitsmantel, Kittel’
*''Tschäsn'' = ‘Auto’(eher abwertend gemeint)
*''Schissl'' = ‘Auto (Auto, sc. Schüssel, fahrbarer Untersatz)’
*''Kistn'' = 'Auto' (wortwörtlich Kiste; bezieht sich auf ein altes oder heruntergekommenes Auto/Fahrzeug), auch Computer
*''Kraxn'' = ’nicht mehr gut funktionierendes elektrisches Gerät, vorzugsweise Auto’
*''Klumpat'' = ’Kram, etwas schlecht Funktionierendes’
*''an Potschn hom'' = ‘einen platten Reifen haben’, auch: ‘blöd sein’
*''hinich auf de Schläuch'' = ‘gehbehindert, wörtl.: kaputte Reifen/Schläuche haben’
*''Potschnkino'' = ‘Pantoffelkino’ (Fernseher zu Hause)
*''Potschn'' = ‘Schlapfen, Pantoffel’
*''Gschroppn'' = ‘Kinder’ (scherz-/boshaft)
*''Gfraster'' = ‘(nie die eigenen) Kinder’ (boshaft, verärgert, meist bei Lärm, der bei Spielen so entsteht)
*''Gretzn'' (Krätze) = neben ‘Hautausschlag’ vor allem ‘ungezogenes, auch vorlautes Kind’, im übertragenen Sinne auch für ein altes, geiferndes Weib oder eine Person, die als solches dargestellt werden soll
*''Tschopperl'' = verniedlichend für ‘hilfsbedürftige Person’, auch: ‘kleines Kind’
*''Spezi'' = ‘Freund, Kumpel’, auch ‘Cola mit Fanta gemischt’
*''Spatzi'' = liebevoll für ‘Freund(in)‘
*''de zwa hom a Pantscherl'' = ‘die zwei haben ein Verhältnis’
*''Weh'' = ‘Verlierer’ (''Na wos sois, er is hoid a Weh.'')
*''Lulu'' (m.) = ‘Weichling’ - eigentlich Kindersprache für Urin, aber auch für die Geschlechtsteile
*''Tachinierer'' = ‘Minderleister’
*''Negerant'' = ‘Habenichts’
*''Bsoffener'' = ‘stark Betrunkener’
*''Bsuff'' = ‘Alkoholiker’, ''im Bsuff'' = ‘im Rausch’
*''Hamur'' = ‘Humor, Weinlaune’
*''L'amua-Haatscha'' = ‘langsame Schnulze’, von frz. ''l’amour''
*''Menasch'' = von zu Hause mitgenommene Speisen, meist für die Mittagspause gedacht, von frz. ''menage'' ‘Haushalt’
*''do fäuts'' (da fäult es) = ‘da stinkt es’
*''Leiberl'' = ‘T-Shirt’
*''Laberl'' = ‘kleiner Laib’, Fleischlaberl:''[[Frikadelle]]''
*''Woama'' = ‘Homosexueller’
*''Obi gspritzt'' = ‘Apfelsaft mit Mineralwasser verdünnt’ (Obi = Markenname für einen Apfelsaft)
*''Prolotoaster'' = scherzhaft für ‘Solarium’
*''Proletenschlauch'' = bösartig für ‘U-Bahn’
*''Waastl'' = ‘unschöner, übergewichtiger Hund’
*''Blaada'' = ‘übergewichtiger Mensch (wtl.: Geblähter)’
*''Hatscher'' = ‘weiter, mühevoller Weg’
*''Gscheada'' = ‘ländlicher Mensch’
*''[[Tschusch]]'' = ‘Ausländer, insbes. aus dem Balkan [abwertend]’
*''Fotznhobel'' = scherzhaft für ‘Mundharmonika’
*''Viech'' = ‘Tier, Wanze, sehr muskulöser Mann’
*''Tschick'', ''Spee'', ''Spau'' (Span) = ‘Zigarette’
*''Schnorrst ma a(n) Tschick?'' = ‘Bekomme ich eine Zigarette von dir?’
*''Loss an Tschick umewoxn!'' = ‘Reich mir eine Zigarette herüber (lass … herüberwachsen)’
*''Schastromml'' = ‘alte Frau’
*''Bluza'' (Blutzer) = ‘Kopf’
*''Ha(r)pfn'' = ‘Bett’
*''Kramuri'' = ‘Kram’, ‘Krimskrams’
*''Peckerl'' = ‘Tattoo’
*''brunzn, wischerln, schiffn'' = ‘urinieren’
*''I-Tipferl-Reiter'' = ‘Pedant’
*''Tschurifetzn'' = ‘postkoitales Reinigungstuch’, ‘Intimpflegetuch’

Die Ausdrücke für (mehr oder minder schlecht funktionierende) Kraftfahrzeuge, wie ''Tschäsn'', ''Schissl'', speziell auch ''Kistn'' und ''Kraxn'' werden metaphorisch auch für [[Computer]] verwendet.

===Aus dem scherzhaften Diskurs===
*''Aansapanier'' ([[Panieren|Einserpanier]]) = ‘Sonntagsanzug’ im Sinn von Hülle
*''Wuchtldrucker'' oder ''Gschichtldrucker'' = ‘Lügner’, jemand der maßlos übertreibt, (''Druckst ma jetzt a Wuchtel?'')
*''Schittst mi jetzt (mi’n Tee) au?'' = ‘Lügst du mich jetzt an?’
*''a Eitrige mid an Bugl, an Siassn und an Sechzehna Blech'' / ''a Eitrige mid an Bugl, an Siassn und ana Hüsn'' = ‘[[Käsekrainer]] mit einem Brotscherzerl, süßem Senf und einem [[Ottakringer]] Dosenbier (Blech)/Flaschenbier (Hüsn)’ – Ottakring ist der 16. Wiener Gemeindebezirk
*''Dosnsemml oder Blechsemml oder Blechweckal'' = ‘Dosenbier’
*''Schmähtandler'' = ‘Scherzkeks’
*''[[Marmeladinger]]'' oder ''[[Piefke]]'' = ‘(Nord-)Deutscher’
*''Gfüder'' (Gefüllter) = ‘Korpulenter’
*''Gstopfter'' = ‘Person mit viel Geld’
*''Maxi'' (auch ''Maxerl'') = ‘kleines Männlein’, oft ‘Spielstein’, auch das gleichnamige Moped der Marke Puch
*''Proda'' = eigentlich ‘[[Wiener Prater|Prater]]’ (große Grünfläche mit Vergnügungspark in Wien), auch Ausdruck für ‘protzige Armband- oder Taschenuhr’
*"Proda" = eigentlich "Bräter" (mechanischer Grillspießwender, ein uhrähnliches Getriebe, seit dem Mittelalter in Verwendung) für minderwertige Uhr.
*''Pflostahirschn'' = scherzhaft für ‘Pferd’, auch für ‘die soziale Oberschicht’ bzw. ‘Bewohner der inneren Bezirke Wiens’
*''Moch a Säun, hau di in de Pania und fliag o!'' = ‘Steh auf, zieh deine Klamotten an und geh weg!’
*''Schinakel'' auch ''Schifanakl'' = ‘kleines Boot’, deshalb auch witzig ‘riesengroßer Schuh’
*''Füzpappn''= scherzhafte Bezeichnung für jemanden mit Vollbart

===Eigenschaften und Befindlichkeiten===

*''leiwand'' = ‘super, cool, gut’ (z.&nbsp;B. ''Des Festl woa leiwand'' = ‘Das Fest war super’)
*''(na) fraunk'' = ‘ehrlich’, bestätigende und zusätzlich Nachdruck verleihende Phrase (vgl. [[Englische Sprache|engl.]] ''frank(ly)'' = "offen (gestanden)")
*''deppert/augschitt'' (angeschüttet) = ‘dumm’
*''schaasaugad'' = ‘teilweise sehbehindert’ (wird auch verwendet wenn jemand etwas übersieht)
*''derrisch'' = ‘taub’
*''patschert'' = ‘tollpatschig’
*''Grant'' = negative Befindlichkeit, Gefühl des Ärgers/Zorns
*''staad'' = ruhig/untätig
*''schmähstad'' = so verblüfft, dass man keinen ''[[Wiener Schmäh|Schmäh]]'' als Antwort findet
*''gsacklt/gschoint'' (in Schale) = ‘gut angezogen’
*''spitz sein'' = ‘Geld haben, sexuell erregt sein’
*''blad'' (gebläht) / ''gfüht'' (gefüllt) = ‘fett, dick’
*''dulli'' = ‘vortrefflich, sehr schön’, sonst wenig gebräuchlich, häufiger die Steigerungen: ''klass, leiwand''
*''gschmeidig'' = geschmeidig ; des woa ua gschmeidig ; etwas war sehr gut/toll bzw. ''gschmeidig grennt'' = gut gelaufen
*''gstopft'' = ‘reich,verwöhnt’

====(völlig) betrunken sein====
*''an Offn hom'' (einen Affen haben)
*''bummzua'' (völlig zu)
*''b’soffen wia r a Heisltschick'' (angesoffen wie ein Zigarettenstummel im Urinal)
*''bladlwaach'' (weich/biegsam wie ein Blatt)
*''blunznfett'' (fett wie eine Blutwurst)
*''im Öö sei'' (im Öl sein)
*''an Fetzn hom'' (einen Fetzen haben)
*''hockndicht'' (vollkommen besoffen)
*''fett wia a Radiara'' (ziemlich betrunken)
*''a (Damen-)Spitzal haum'' (leicht betrunken sein)
*''komplett erledigt sei'' (sehr müde oder gänzlich betrunken sein)
*''fett wie d' russische Erdn'' (betrunken wie die russische Erde)

===Tätigkeiten===
*''motschkern'' = ‘meckern’
*''sudern'' = ‘jammern’
*''raunzn'' = ‘Kombination aus meckern und jammern’
*''ratschn, trotschn'' = ‘reden, schnattern, tratschen’
*''hatschn'' = ‘gehen, schlendern, humpeln’
*''(weg-)stampern'' = ‘wegjagen’
*''rean, wana, blazn'' = ‘weinen’
*''hutschn'' = ‘schaukeln’ (Kinder wiegen)
*''auzahn'' = ‚sich beeilen‘
*''owezahn'' = ‘faul sein’
*''owehaun'' = ‘betrügen (in der Partnerschaft)’
*''tachinieren'' = ‘bei der Arbeit so wenig arbeiten wie möglich, faulenzen’
*''vasetzn'' = ‘versteigern, ins Pfandleihhaus bringen’, auch: ‘jemanden versetzen’
*''aufmascherln'' =‘aufdonnern’
*''daunehaun'' = ‘wegwerfen’
*''an Friedhofsjodla mochn'' = ‘husten’
*''bäule gehn'' = ‘abhauen, verschwinden’
*''tschäule gaungan'' (gegangen) = ‘kaputt geworden, etw. verloren’
*''kräuhn'' (kriechen) = ‘gehen’
*''zuwekräuhn'' = ‘hergehen’, auch: ''jmd. zuwekräuhn'' = ‘sich an jmd. ranschmeißen/anbaggern’
*''a scheene Leich mochn'' = ‘ein schönes Begräbnis ausrichten’
*''an Boizn drahn'' (einen Bolzen drehen) = ‘einen Fehler machen’
*''fladern'' = ‘stehlen’
*''budan'' (pudern), ''schnacksln'', ''fegln'' (vögeln), ''wetzn'', ''pempan'' = ‘Geschlechtsverkehr durchführen’
*''si fetzn'' = ‘sich prügeln’
*''herstraan'' (herstreuen) = ‘vergewaltigen’
*''si oohaun'' (sich abhauen) = ‘hemmungslos lachen’

==== „sterben“ ====

Den Wienern wird einerseits [[Fatalismus]] („Is eh ois wuascht“ [Es ist sowieso alles egal]), andererseits Überlebenswille („A echta Weana geht net unta“ [Ein echter Wiener geht nicht unter]) nachgesagt. Als Resultat des Kompromisses dieser zwei Extreme lässt sich wohl der makabre Humor, der sich im Wienerischen unter anderem in vielen scherzhaften Ausdrücken für 'sterben' zeigt, erklären. Ein plakatives Beispiel dafür ist etwa [[Roland Neuwirth]]s „Ein echtes Wienerlied“, dessen Text sich aus lauter [[Euphemismus|Euphemismen]] für das Sterben zusammensetzt.

*'''n Holzpyjama auziagn'' (den Holzpyjama [Sarg] anziehen)
*''ohgrotzn'' (abkratzen)
*''ohbangln''
*''a Bangl reißn''
*''ohküühn'' (abkühlen)
*''mid’n 71er foahn'' (die [[Wiener Straßenbahn|Straßenbahnlinie]] 71 fährt zum [[Wiener Zentralfriedhof]])
*''in Leffl ohgebn'' (den Löffel abgeben)
*''si d’ Schleifn gebn''
*''de Potschn streckn''
*''maukas gehn''
*''aushuastn'' (aushusten)
*''si di Eadepfen von unt auschaun'' (sich die Kartoffeln von unten anschauen)
*''I heng mi ins fensterkreiz'' sich im Fensterkreuz erhängen
*''schaun, ob da Deckl passt'' (einen Abgang machen)
*''si söwa de zwa Meta tiafa bringa'' (sich selbst die zwei Meter tiefer bringen) = ‚Selbstmord begehen‘
*''hamdrahn'' – umbringen (von „heimdrehen“ – sich ins Bett legen und sich nach Hause – also zum Tod – drehen)
*''ins Pendl haun'' = ‚sich aufhängen‘
*''koide Chirurgie'' = ‚Pathologie‘, österr. auch: ‚Prosektur‘

===[[Invektive]]n===
*''Gscherter'' = ‘einer vom Land’, was für einen Wiener alle Österreicher außer sie selbst sind (jedoch in der Provinz das Gegenteil bedeutend, damit werden die Wiener gemeint) (wörtlich: ‘Gescherter/Geschorener’, also ‘Kurzhaariger’ – Leibeigene durften das Haar nur kurz geschoren tragen)
*''Fetznschädl'' = ‘Idiot (Lumpenkopf)’ , neu 'Turban-/KopftuchträgerIn'
*''Fetzenbaungad'' = ‘Puppe aus Lumpen’, aber auch ‘liederliche Person’
*''Baungad'' (< [[Bankert]] ‘uneheliches Kind’) = ‘schlimmes Kind’ („De Baungadn mochn heit wida an Krawöö ois wia!“ = ‘Die Kinder sind heute wieder laut’)
*''Fallot'' = ‘Gauner, Betrüger’
*''Bü(l)cher'' (von ''Pilger'') = ‘Gauner’
*''Owezahrer'' = ‘Nichtstuer, Schlechtmacher, Spielverderber’
*''Sandler'' = ‘Obdachloser’
*''Saundhos'' (Sandhase) = ‘Obdachloser’
*''Trutschn'' = ‘hochmütige Frau’
*''Schaßtromml'' (Furztrommel) = ‘unsympathische Person’ (meist auf eine ältere Frau bezogen), (eigentlich ein Volksmusikinstrument das Laute von sich gibt, die an eine abgehende Blähung erinnern)
*''Oaschgeign'' (Arschgeige) = ‘unsympathische Person’ (meist auf einen Mann bezogen)
*''Ungustl'' = ‘widerlicher Typ’
*''Dillo'' = ‘unintelligenter Mensch’
*''Koffa'' (auch ''Vollkoffa'' usw.) = ‘Idiot’, ''an Koffa ostön'' = ‘einen Darmwind lassen’
*''Dodl'' = ‘Idiot’
*''Gurkn'' = ‘Idiot’
*''Ei'' = ‘Idiot’
*''Deppata'' = ‘Idiot’ (wie ‘Koffa‘ usw., aber mit schimpfhafterem Charakter)
*''Hiafla'' = ‘ungeschickter und/oder dummer Mensch (von: Huftier, Ochs)’
*''Trampl'' = ‘unbegabtes Weib’ (also wie ‘Trottel’, aber weiblich)
*''Fut'' = ‘Vagina, eig. Vulva’ (höchst vulgär)
*''Brunzbuschn'' = ‘Vagina, eig. Vulva’ (noch vulgärer)
*''Grantscheam'' = ‘schlecht gelaunte Person’
*''Dünngsöchter'' = ‘dumme Person (zu kurz geselcht)’
*''Blitzgneisser'' = ‘jemand, der schnell versteht’ (immer ironisch gemeint!)
*''Nudlaug'' = ‘Person mit schwächerem Augenlicht’, auch ‘Idiot’ (besonders derb, da aus der Sexualmetaphorik)
*''Frotz'' = ‘ungezogenes Kind‘, oft auch ‘Tussi, promiskes Fräulein’
*''Gfries''/''Wisasch'' (< frz. ''visage'') = ‘Gesicht’ (bösartig)
*''Einedrahra'' = ‘Angeber, Wichtigtuer’ – ''eine'' = ‘hinein’, ''Drahra'' = ‘Dreher’, also jemanden um den Finger wickeln
*''Beidl'' = ‘Schimpfwort für einen Mann’ (Von ‘Beutel’ – meint die äußeren männlichen Geschlechtsorgane. Das ''d'' wird sehr schwach betont.)
*''Mistlbocha'' (Mistelbacher) = ‘uniformierter Polizist’ (Mistelbach (eine Stadt in Niederösterreich) ist dem Volksmunde nach die Heimat vieler [Wiener] Polizisten.)
* ''Bosnigl'' (Bosniak) = ‘boshafter Mensch’ (nach den in Wien unbeliebten bosnischen Regimentern, die bei Unruhen hart durchgriffen)
====[[Ethnophaulismus|Ethnophaulismen]]====
<!-- *''[[Tschusch]]'' = ‘Gastarbeiter’ (insbesondere Osteuropa und Balkan)
*''Kimmltiak'' ([[Kümmeltürke]]) = ‘aus der Türkei stammende Person’ -->
*''Kanak'' ([[Kanake (Schimpfwort)|Kanake]]) = ‘Ausländer’
*''Tschusch'' = 'Ausländer'
*''Kinesara'' = ‘Chinese’
*''Gschlitzta'' = ‘Chinese, Japaner’
*''Itaka'' = ‘Italiener’
*''Polack'' = ‘Pole’
*''Katzlmocha'' = ‘Italiener’
*''Krowot'' = ‘Kroate’
*''Bunter'' / ''Bloßhaxata'' / ''Bloßhapata'' / ''Lumbumba'' / ''Buschtschusch'' / ''Zulukaffa'' / ''Bimbo'' / ''Bananenbiager'' = ‘Schwarzafrikaner’
*''Kamötreiwa'' (Kameltreiber) = ‘aus dem arabischen Raum stammende Person’
*''Piefke / -->Marmeladinger'' = ‘(Nord-)Deutscher’

==== Beleidigende Phrasen ====
* ''Gusch, sunst boschts!'' = ‘Halt den Mund, sonst muss ich dir eine verpassen!’ (Androhung von körperlicher Gewalt)
* ''Du beidlst am Watschnbaam!'' (''Watschn'' = ‘Ohrfeige’) = ‘Pass auf was du machst/sagst!’ (wörtlich: ‘Du rüttelst am Ohrfeigenbaum!’, wobei die Ohrfeigen natürlich die (leicht herabfallenden) Früchte des Baumes sind)
* ''Wüst an Tschuck aufs Aug?'' / ''Wüst an Tschuck aufs Guck?'' (''Guck'' = ‘Auge’) = ‘Soll ich dir ein Veilchen verpassen?’ (Androhung von körperlicher Gewalt)
* ''Homs da ins Hian gschissn?'' = [[rhetorische Frage]], mit der die geistige Intaktheit des Gegenübers angezweifelt wird
* ''Dia homs ins Hian gschissn und ned owelossn.'' = ‘Du bist ein Vollidiot.’
* ''Wüst a Packl Haustetschn?.'' = ‘Willst du eine Packung hausgemachter Ohrfeigen?’
* ''Drah di ham.'' (Bring dich selbst um.) = ‘Du sollst weggehen.’
* ''Heast Gschissana!'' = ‘Pass auf, du Idiot!’
* ''Wüst ned scheissn geh?'' = ‘Lass mich in Ruhe!’ / ‘Hast du denn nichts Besseres zu tun?’
* ''(Bist) depat?'' = ‘Stimmt was nicht?’, ‘Geht es dir nicht gut?’ (Diese Phrase wird meist nach einer Tat eines anderen gesagt, die einem missfällt.)
* ''Leck di Tant in Oasch!'' = wichtig dabei die Mimik, entweder Erstaunen oder sehr starke negative Motivation
* ''Hau di üba d’ Heisa!'' (Wirf dich über die Häuser!) = ‘Verschwinde!’
* ''Blos ma’n Bock auf!'' (Blas mir den Schuh auf!) = ‚Lass mich in Ruhe!‘
* ''Red’s in a Sackl und stö’s vor die Tia!'' (Sprich es in ein Sackerl und stelle es vor die Tür!’) ‘Das interessiert mich nicht’
* ''Moch a Lackerl und schwimm in die Donau!'' = ‘Verschwinde!’
* ''Hupf in Gatsch (und schlog a Wön)!'' (Spring in den Schlamm (und schlag eine Welle)!) = "Verschwinde!"
* ''Schbü Schas und vaduft!'' = ‘Verschwinde!’ (wörtlich: ‘Spiele Furz und verdufte!‘)
* ''Bei dia haums es Kind wegghaut und de Nochgebuat aufzogn!'' = ‘Du bist hässlich!’ (wörtlich: ‘Bei dir haben sie das Kind weggeworfen und die Nachgeburt großgezogen!‘)
* ''Geh leck mi do (am oasch)!''= ‘Leck mich doch (am Arsch)‘!
* ''Du konst mi moi du trotl!''= ‘Du kannst mich mal, du Trottl!‘
* ''Bist augrennt?'' (Bist du wo angerannt?) = ‘Spinnst du?‘
* ''Dazö des meina Haund!''`= ‘Erzähl das meiner Hand (Interessiert mich nicht)‘!
* ''Host an bickn???''`=Mir scheint dein Geist ist verwirrt und will sich in Gefahr bringen (Wenn du so weitermachst verprügle ich dich)

===Höflichkeitsformeln===
Im Wienerischen finden sich etliche Ausdrücke, die noch das Unterwürfige aus der [[k.u.k.]]-Zeit aufzeigen (auch bekannt als ''Schönbrunner Deutsch'' oder ''Kaiserdeutsch'').
*''[[G'schamster Diener|G'schamsta Dina]]'' = ‘gehorsamster Diener’
*''Küss d’ Hand!'' = ‘Küss die Hand!’
*''gn’ä Frau'' = ‘gnädige Frau’
*''D´ere!'' = Kurzform von ‘(Ich) habe die Ehre!’
*''Hawad´ere / Habad`ere'' = Habe die Ehre! (Meine Verehrung!)’

===Phrasen===
* ''Gell?'' (auch ''göö?'') = ‘Nicht wahr?’ (ähnlich dem Kanadischen ‘eh?’)
* ''Do hauts oba da die Wadln fire!'' = ‘Erstaunen über einen Erschöpfungszustand’, meist belustigt (wörtlich: ‘Da haut es dir die Unterschenkel/Unterbeine vor’)
* ''Wos liegt des pickt'' = ‘Was liegt, das klebt’ (beim Karten- oder Schachspielen gehört, Rücknahme der Karte nach dem Ausspielen ist nicht mehr möglich)
* ''no na net'' auch ''Na ned nana'' = ‘Das hätte ich nie gewusst!’ (sarkastisch)
* ''Tuad ma laaaad!'' = ‘Tut mir leid!’
* ''Maarantana!'' auch ''Haabedere!'' = ‘Ach, du liebe Zeit!’ (Bestürzung)
* ''Scheiß mi au, Paula/Scheiß mi au, Paula, da Gaskriag kummt!'' = drückt Verwunderung, Erstaunen oder Belustigung über einen konkreten Sachverhalt aus
* ''I dapox ned'' = (ich packe es nicht, meint: ich verkrafte es nicht) drückt entweder Ärger über etwas oder starke Belustigung aus.
* ''G´frasta!'' = ‘drückt Missmut - vorzugweise gegen Kindern und Jugendlichen gerichtet - aus’
* ''G´frieser'' = ‘Missmut gegenüber Erwachsenen’, bedeutet aber auch ‘Gesicht’

===Typische Wiener Maßeinheiten, Weg- und Richtungsangaben===

*''Deka'' (von „Dekagramm“) = In Wien sagt man anstatt 100 Gramm [z.&nbsp;B. Wurst] 10 Deka [nur in Bezug auf Speisen, z.&nbsp;B. an der Feinkosttheke].
*''da ua Meta'' (ein beträchtlicher Meter) = ‘eine große (meist zu gehende) Distanz’
*''a brada Weg'' (ein breiter Weg) = ‘ein weiter Weg’
*''a bissl'' = ‘ein bisschen’. Wird gern beim Schimpfen für ‘sehr viel’ gebraucht: ''a bissl schwanger'', ''a bissl deppad''
*''a wengerl, a Äuzerl'' = ‘ein bisschen’
*''halbert'' (auch ''hoibert'') = ‘halb, halbwegs, fast’ (z.&nbsp;B. ''des woa a hoiberte Gschicht'', ‘das war fast eine ganze Geschichte’, oder ''Ist er arbeitsfähig?'' ''Ja, so halbert.'')
*''um Heisa daneben'' (um Häuser daneben) = ‘weit gefehlt’
*''um an Bettl'' (um einen Bettel) = ‘sehr billig, fast kostenlos’
*''und wenn’s [[Graz]] kost’ '' = ‘um jeden Preis’
*''net um a Gschloss'' = ‘nicht um die Burg ’
*''ums Oaschleckn ned'' = ‘etwas knapp verpasst/nicht geschafft haben’
*''a Botzn Auto'' = ‘ein großes Auto’
*''viere'' = ‘nach vorn’ (z.&nbsp;B.: ''Geh viere.'' = ‘Geh nach vorn.’)
*''viera'' = ‘(her)vor’ (z.&nbsp;B.: ''Kum viera.'' = ‘Komm hervor.’)
*''zruck'' = ‘zurück’
*''umme'' = ‘hinüber’ (''ummegehn'' = ‘hinübergehen’)
*''umma'' = ‘herüber‘
*''eine'' = ‘hinein’
*''eina'' = ‘herein’
*''ausse'' = ‘hinaus’
*''aussa'' = ‘heraus’
*''obe'' = ‘hinunter’
*''oba'' = ‘herunter’
*''aufe'' = ‘hinauf’
*''aufa'' = ‘herauf’
*''zuwe'' = ‘näher (heran)’
*''ummadum'' = ‚umher‘ (''ummadum gehn'' = ‚umher gehen‘)
*''rundummadum'' = ‚um etwas herum‘ (''geh rundummadum'' = ‚geh daran herum‘)
*''Kilo'' = bei Geldbeträgen und Geschwindigkeitsangaben wird ''Kilo'' im Wienerischen – entgegen der Erwartung – nicht für ‘tausend’, sondern für ‘hundert’ verwendet. Dies begründet sich durch das in Österreich gebräuchliche „[[Dekagramm]]“ (1 dag = 10 Gramm), von dem 100 Einheiten ein Kilo (1000 Gramm) ergeben. ''Zwaa Kilo'' entsprechen also z.&nbsp;B. 200 Euro oder 200&nbsp;km/h, nicht 2.000!
*''Fleckal'' = früher bei Geldbeträgen in Schilling, ein Fleck = 1.000-Schilling-Schein
*''Krügel'' = 0,5 Liter Bier vom Fass
*''Seidel'' (oft falsch ''Seiterl'' geschrieben) = 0,3 Liter Bier vom Fass (vom italienischen ''sitella'', einem mittelalterlichen urnenförmigen Gefäß für Wein)
*''Pfiff'' = 0,176 Liter Bier vom Fass (manchmal fälschlich auch 0,2 Liter oder 0,1 Liter)
*''a Hüüsn'' (eine Hülse) = 0,5 Liter Bier, meist aus der Dose

==Quellen==
<references />
<references />


== Siehe auch ==
== Weblinks ==
* [http://www.bbc.co.uk/ Offizielle Homepage]
* [http://news.bbc.co.uk BBC News Online - Nachrichtenangebot der BBC für die Welt]
* [http://www.bbcgermany.de/ BBCGermany]
* [http://www.mediadb.eu/datenbanken/internationale-medienkonzerne/bbc.html Konzernporträt auf mediadb.eu]
* [http://sat.beitinger.de/astra_2d.html Interessante Infos zum digitalen Empfang der BBC Fernsehsender in Deutschland via Satellit (free to the air)]
* [http://www.sofradio.eu/27361/bbc_1xtra.html BBC 1Xtra Live Radio]
* [http://www.sofradio.eu/27359/bbc_5_live_sports_extra.html BBC 5 Live Sports Extra Live Radio]
* [http://www.sofradio.eu/27360/bbc_6_music.html BBC 6 Music Live Radio]


{{Commonscat|BBC}}
*[[Meidlinger L]]
*[[Wiener Schmäh]]
*[[Wienerlied]]

==Literatur==
===Allgemein===
*Beppo Beyerl, Klaus Hirtner, Gerald Jatzek: ''Wienerisch – das andere Deutsch.'' 6. Auflage. Reise Know-how Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld 2006, ISBN 3-89416-269-4.
*Mauriz Schuster, Hans Schikola: ''Das alte Wienerisch.'' Deuticke, Wien 1996, ISBN 3-216-30210-5.

===Phonologie===
*Sylvia Moosmüller: ''Soziophonologische Variation im gegenwärtigen Wiener Deutsch. Eine empirische Untersuchung.'' Franz Steiner <!-- Verlag Wiesbaden GmbH -->, Stuttgart 1987, ISBN 3-515-05093-0.
===Wortschatz===
*Arthur Fetzer (Hrsg.): ''Schmutzige Wörter Wienerisch–Deutsch.'' Eichborn, Frankfurt/Main 1993, ISBN 3-8218-2356-9.
*Maria Hornung, Sigmar Grüner: ''Wörterbuch der Wiener Mundart.'' Neubearbeitung. öbvhpt, Wien 2002, ISBN 3-209-03474-5.
*[[Wolfgang Teuschl]]: ''Wiener Dialekt-Lexikon.'' 2. Auflage. Schwarzer, Purkersdorf 1994, ISBN 3-900392-05-6.
*[[Peter Wehle]]: ''Sprechen Sie Wienerisch?'' Ueberreuter, Wien/Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5.
*[[Oswald Wiener]]: ''Beiträge zur Ädöologie des Wienerischen''. In: ''Josefine Mutzenbacher. Die Lebensgeschichte einer wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt.'' Rogner & Bernhard, München 1969, S. 285–389.
*[[Josef Hader]]: ''Wienerisch mit The Grooves.'' digital publishing, München 2008, Audio-CD plus Textheft, ISBN 978-3-89747-723-0.

===Anthologien===
*Walter Rösler (Hrsg.): ''Gehn ma halt a bisserl unter. Kabarett in Wien von den Anfängen bis heute.'' 2. Auflage. Henschel, Berlin 1993, ISBN 3-89487-185-7.

== Weblinks ==
===Wortschatz===
*[http://www.janko.at/Wienerisch/index.htm Sprechen Sie Wienerisch?]
*[http://www.vienna24.at/wienerisch.php Wienerisch – kleines Wörterbuch]
*[http://www.ostarrichi.org/ Wörterbuch Österreichisch–Deutsch]
*[http://www.wienerlieder.at/index.asp?flangu=DE-DE-WI&aflangu=DE-DE-WI&n1=6383&n2=6384&m=0 Weatabiachl auf Wienerlieder.at]
*[http://www.adastra.at/fussball/index.htm Wörterliste des Wiener Fußballerjargons]


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Version vom 15. September 2011, 15:51 Uhr

Vorlage:Infobox Fernsehsender

BBC Television Centre in London

Die British Broadcasting Corporation (BBC [biːbiːˈsiː]) ist eine britische Rundfunkanstalt, die mehrere Hörfunk- und Fernsehprogramme sowie eine umfangreiche und einflussreiche Website betreibt.

Geschichte

Die Anfänge

Der jährliche Almanach der BBC
The BBC Year Book 1931
Die Rundfunklizenzen der BBC seit 1929 im steilen Aufwind

Die damals benannte British Broadcasting Company wurde am 18. Oktober 1922 von John Reith, Cecil Lewis, Arthur Burrows und Stanton Jefferies in London als unabhängiger Radiosender gegründet. Die erste Ausstrahlung eines Programms fand am 14. November 1922 aus einem Londoner Studio statt, einige Tage später wurde auch aus Birmingham und Manchester gesendet. Reiths Vision war ein Sender, der neben Bildung und Information auch Unterhaltung bieten und dabei unabhängig von der Regierung und von Werbung sein sollte. 1925 konnte der Versorgungsbereich durch die Inbetriebnahme eines Langwellensenders in Daventry auf fast die gesamte britische Insel ausgedehnt werden.

1927 wurde diese British Broadcasting Company in British Broadcasting Corporation umbenannt, nachdem ihr die Royal Charter erteilt wurde (ähnlich dem deutschen Rundfunkstaatsvertrag; regelt Programmauftrag, Struktur und Finanzierung der Anstalt). In Hinsicht auf die Aktualität und Neutralität der Berichterstattung sowie die Transparenz der Quellen spielte die BBC weltweit eine Vorreiterrolle. Bereits Anfang der 1930er Jahre bezog die Redaktion des "News Bulletin" ihre Nachrichten von vier Agenturen[1]

1932 startete die BBC die ersten regelmäßigen Kurzwellensendungen, die erste regelmäßige Fernsehausstrahlung der BBC fand am 2. November 1936 statt, seit 1929 gab es bereits Fernsehversuchssendungen. John Reith wurde 1940 in den Adelsstand erhoben.

Jüngere Geschichte

Die BBC wird hauptsächlich durch Rundfunkgebühren finanziert, die Zusammensetzung des Budgets ist jedoch etwas anders als bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland.

1997 wurde das terrestrische Sendernetz der BBC für 244 Millionen Pfund an Castle Transmission Services (Crown Castle) verkauft. Die BBC mietet seitdem die Sendeanlagen für die Ausstrahlung ihrer Programme unter anderem dort an. 2004 und 2005 wurden zudem die Rundfunktechnik und Teile der Produktion an Investoren verkauft.

Heute sendet der BBC World Service in 33 Sprachen über Kurzwelle und Satellit. Seit etwa 2000 stellt die BBC ihre Programme auch über Kabel, Satellit und Antenne empfangbare digitale Formate (DAB, DVB-C, DVB-S und DVB-T) um. Das ermöglichte eine Reihe neuer Sender (BBC Three, BBC Four, CBeebies, CBBC Channel, BBC Parliament und BBC News) zu starten, sowie zahlreiche internationale Angebote wie beispielsweise BBC Prime). Seit 2009 wird ausschließlich digital gesendet.

Im Juli 2003 geriet die BBC-Berichterstattung durch die Affäre um den Tod des britischen Biowaffen-Experten David Kelly unter Druck. Die Untersuchungskommission zum Selbstmord von Kelly hatte einen BBC-Beitrag als unhaltbar kritisiert, der behauptete, dass die Regierung Geheimdienstinformationen über Massenvernichtungswaffen vor dem Krieg im Irak aufgebauscht haben soll. Die BBC habe wichtige Fakten nicht überprüft und diesen Fehler später nicht eingestanden. Kelly sollte die Informationen für den Bericht geliefert haben. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse im Januar 2004 im Hutton-Bericht entschuldigte sich die BBC mehrmals bei Premierminister Tony Blair. Innerhalb der BBC war daraufhin ein heftiger Streit entbrannt. Mitarbeiter werfen der Leitung vor, den Bericht Lord Huttons akzeptiert zu haben, obwohl BBC-Anwälte darin zahlreiche Fehler entdeckt hätten. Die BBC-Anwälte bemängelten, dass zwölf wichtige Bereiche in Lord Huttons Bericht ignoriert worden seien. Die Ergebnisse des vorgestellten Berichts seien demnach falsch. BBC-Insider erklärten dem Blatt The Independent, dass der Bericht der Anwälte eine breite Basis für das Unternehmen geboten hätte, Lord Huttons Ergebnisse anzufechten – vielleicht sogar auf dem juristischen Weg. Dies, heißt es in dem Zeitungsbericht, sei jedoch innerhalb der BBC-Führung nur kurz beraten und dann verworfen worden. Stattdessen sind als Konsequenz Generaldirektor Greg Dyke und Aufsichtsratschef Gavyn Davies zurückgetreten.

Im Herbst 2004 begann die BBC, ihre Archive der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Vorerst werden etwa 2000 größtenteils naturwissenschaftliche Videoclips veröffentlicht. Das Archivmaterial kann unbegrenzt genutzt werden, nur die kommerzielle Nutzung ist untersagt.

Die BBC gilt im modernen Medienzeitalter trotz ihrer Vorreiterrolle in der Einführung moderner Technologien (beispielsweise Ceefax (BBC-Videotext), Internet, digitale Ausstrahlung) mit ihren zentralistischen und bürokratischen Strukturen sowie einem überdimensionierten Verwaltungsapparat als schwerfällig und teuer. Angesichts dieses Reform- und Verschlankungsbedarfs der BBC kündigte BBC-Generaldirektor Mark Thompson im Dezember 2004 an, dass bis 2007 2900 Stellen von insgesamt über 27.000 Stellen, 2500 davon in der Verwaltung, gestrichen würden. Ferner kündigte er Einsparungen von 320 Millionen Pfund pro Jahr an, die vor allem der Programmgestaltung zugutekommen sollen. Etwa 1800 Mitarbeiter, bis zu 50 Prozent von allen, sollen bis spätestens 2013 in ein neues Funkhaus in die Nähe von Manchester umziehen.[2]

Anfang März 2005 entschied die britische Regierung, die Royal Charter, die Ende 2006 auslief, um zehn Jahre zu verlängern.[3] Das Prinzip der Gebührenfinanzierung sollte dabei vorerst bestehen bleiben. Außerdem sollten Management und das Aufsichtsgremium der BBC reformiert werden. Bislang überwachte das BBC Board of Governors die Anstalt. An dessen Stelle trat ab 2007 das BBC Trust.

Für neue Dienste wie den iPlayer (seit Ende 2007, die Mediathek) prüft ein oft zitierter Public-Value-Test den gesellschaftlichen Mehrwert verglichen mit kommerziellen Angeboten. Ein Qualitätsbegriff des Publikums ist natürlich nur ungenauer als die Einschaltquoten zu messen.

Unter politischem Druck wurden im Frühjahr 2010 Pläne laut, um Ausgaben einzusparen, zwei Radiosender zu schließen und Webinhalte auf die Hälfte zu reduzieren.[4] Im Oktober 2010 erreichte die neue britische Regierung im Rahmen ihrer umfassenden öffentlichen Sparmaßnahmen, dass die Rundfunkgebühr der britischen Fernsehzuschauer für die nächsten sechs Jahre auf jeweils 145,50 Pfund (rund 166 Euro) pro Jahr eingefroren wird. Insgesamt musste die BBC einen Verlust von 16 Prozent ihrer öffentlichen Finanzierung bis 2016 hinnehmen. Der britische Staat sparte damit jährlich 340 Millionen Pfund. Die Fernsehgewerkschaft Betcu rechnete mit Stellenstreichungen, da nach ihrer Aussage sonst keine Einsparungen in dieser Höhe möglich seien. Erste Überlegung, die BBC solle künftig die Gebührenbefreiung für Senioren über 75 Jahren selbst übernehmen, wurde wieder verworfen. Stattdessen war eine wesentliche Änderung, dass die Kosten für den World Service (das Weltprogramm in 33 Sprachen) nicht mehr vom Außenministerium sondern von der BBC selbst übernommen werden müssen. Der World Service hatte bis dahin für Großbritannien als ehemalige Kolonialmacht eine große Bedeutung für die eigene Außendarstellung.[5]

Hintergrund zum Status der BBC

Die BBC war anfangs auch stark auf die Informationsversorgung der britischen Kolonien und der Commonwealthstaaten ausgerichtet. Ab 1932 versorgte der damalige Empire Service diese Gebiete. Der spätere Auslandsdienst BBC World Service verdiente sich aber auch Reputation durch die unabhängige Informationsversorgung von Krisen- oder Kriegsgebieten weltweit. Dies ist ein grundlegender Unterschied zum deutschen Auslandsprogramm, der Deutschen Welle, welche neben der Nachrichtenversorgung deutscher Hörer im Ausland insbesondere zur Aufgabe hat, Deutschland zu repräsentieren. Darunter zählen vor allen Dingen Kulturberichte und die Näherbringung der deutschen Sprache.

Besondere Bedeutung erlangte das deutsche Programm der BBC, das aus dem weltbekannten Bush House in London sendete, in den Weltkriegsjahren zwischen 1939 und 1945. Das verbotene Abhören von BBC London war in Deutschland meist die einzige Möglichkeit, um an gesicherte Informationen über die Kriegssituation und die Frontlage zu gelangen. Darauf standen hohe Strafen. So wurde beispielsweise der Jugendliche Helmuth Hübener vom Volksgerichtshof wegen Abhörens von Feindsendern zum Tode verurteilt. Er hatte die Radiosendungen mit Durchschlägen auf Flugblätter gedruckt und in Hamburg verteilt. Die tiefen Paukentöne „Ta Ta Ta Taaa“ (das Kopfmotiv aus Beethovens 5. Sinfonie) wurden während des Zweiten Weltkriegs von der BBC wegen ihrer Bedeutung als Buchstabe „V“ für Victory im Morse-Alphabet (···—) als Jingle verwendet. Dieses damalige Erkennungszeichen von BBC London wurde zur Legende. Das deutsche Programm der BBC wurde nach über sechzig Jahren aus Kostengründen im März 1999 eingestellt.

Im Nachkriegsdeutschland war die BBC Vorbild für den Aufbau eines vom Staat unabhängigen Rundfunksystems. Ein Missbrauch der Medien durch den Staat wie in der NS-Zeit sollte damit verhindert werden. Nach dem Vorbild der BBC entstand in der britischen Zone der NWDR, der mit Hugh Greene anfangs auch einen britischen Intendanten hatte.

Ein großer Schwerpunkt der BBC ist die Bildung.[6] Die Anzahl von Bildungssendungen für alle Altersstufen, die im Fernsehen zu sehen oder auf DVD, VHS zu erwerben ist, scheint fast unüberschaubar. Das Niveau und der Anspruch sind meist hoch. Mittlerweile sind einige der BBC-Reportagen auch synchronisiert im deutschen Fernsehen, beispielsweise auf dem Privatsender VOX unter der Bezeichnung BBC Exklusiv, zu sehen. Der gute Ruf im Ausland ist neben den oben genannten Punkten auch auf die qualitativ sehr guten Programme zurückzuführen.

Die BBC verkauft weltweit ihre Fernsehsendungen (insbesondere Dokumentationen, Fernsehfilme, Comedyserien) und lizenziert eigenentwickelte innovative Unterhaltungsformate.

Im Inland hat die BBC, die weltweit größte gebührenfinanzierte und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, immer noch eine nicht zu unterschätzende Medienmacht. Den Hauptanteil der Sendefrequenzen belegt trotz der Einführung eines dualen Rundfunksystems immer noch die BBC. Im Vergleich zu Deutschland sind nur relativ wenige private Rundfunk- und Fernsehprogramme (insbesondere Channel 4 [ist allerdings öffentlich-rechtlich, doch rein werbefinanziert], ITV, Five und der Bezahlfernsehsender BSkyB) lizenziert. Die Situation in Großbritannien entspricht hier vielmehr jener in Österreich, wo der öffentlich-rechtliche ORF großen Einfluss ausübt, die wenigen Privatsender jedoch beinahe vernachlässigbar sind.

BBC Worldwide, die kommerzielle Tochter der BBC, nutzt u.a. in Joint Ventures Rechte und Inhalte der BBC zunehmend. Der Umsatzanteil außerhalb Großbritanniens verzehnfachte sich 2006/7 auf fast 46 %. Insgesamt lag die Gewinnsteigerung bei 24 % (ging auf 810 Millionen Pfund hinauf).

Empfang

Die Verschlüsselung der Programme wurde bereits im Jahre 2003 aufgehoben, somit ist der Empfang aller BBC-TV-Sender grundsätzlich möglich. Abgestrahlt werden die meisten Programme allerdings über Astra 2D auf 28,2 Grad Ost, der sehr stark auf die Britischen Inseln fokussiert ist. Dadurch ist der Empfang nur im Nordwesten der Bundesrepublik und in Teilen Südwestdeutschlands problemlos möglich. Östlich der Verbindungslinie Hamburg - Augsburg sind daher unübliche 100 cm-Antennen notwendig, die notwendige Größe steigt in Richtung Osten weiter an und erreicht in Berlin und Dresden 150 cm. Empfang im Westen Deutschlands, in den Benelux-Ländern, in der Schweiz, in Frankreich und im Norden Spaniens ist weitgehend unproblematisch. Die Programme „BBC News“, „BBC Alba“ (gälisches Programm oft mit englischen Untertiteln) und „BBC Parliament“ werden seit geraumer Zeit über den Satelliten Astra 2A ausgestrahlt und sind wegen der leistungsstärkeren Ausleuchtzone mit Satellitenspiegeln ab 33 cm deutschlandweit zu empfangen. Gleiches gilt für insgesamt sieben sog. „BBC-Streams“, die für interaktive Programme genutzt werden [7]

Aufgrund der Marktdominanz der British Sky Broadcasting wurde von einer Reihe britischer Sender die Vereinigung Freesat eingerichtet, unter anderem mit den Sendern der ITV, Channel 4 und im Laufe von 2008 auch Five. Ziel ist eine bessere Vermarktung dieser Sender als Alternative zum PayTV. Freesat wird auch künftig unverschlüsselt ausgestrahlt.

In den Niederlanden sind BBC One und BBC Two über Kabel empfangbar. In der Schweiz sind ebenfalls sämtliche BBC-Programme digital in den Kabelnetzen der cablecom verfügbar. BBC World Service wird weltweit in wichtigen Städten wie zum Beispiel Berlin auf UKW gesendet.

Ausstrahlungsformate:

Radio AM (LW/MW/KW)
schlechte Qualität mit üblichem Empfänger; bspw. BBC World Service auf MW 648 kHz oder Radio Five Live auf 693 und 909 kHz; Langwelle auf 198 kHz (BBC Radio 4).
Radio DRM-Testsendungen (Digital Radio Mondiale) auf MW 1296 kHz
gute Tonqualität, die Sendungen finden vor allem abends statt
Radio FM (UKW)
für Fernempfang ungeeignet
Radio DAB (Digital-Radio)
für Fernempfang ungeeignet
Radio digital Satellit (DVB-S)
via Astra 2A. BBC World Service auch auf Astra 19.2° Ost.
Radio DVB-T
für Fernempfang ungeeignet
Radio Worldspace
Empfang nur mit einem speziellen Worldspace Receiver
Fernsehen analog terrestrisch (PAL/AM SSBSC)
für Fernempfang ungeeignet
Fernsehen digital terrestrisch (DVB-T)
für Fernempfang ungeeignet
Fernsehen digital Satellit (DVB-S)
via Astra 2D
Web
Unter den Markennamen bbc.co.uk (früher: BBC Online) bietet die Rundfunkanstalt ein umfangreiches Informationsangebot mit über zwei Millionen Seiten an; viele Programme und Einzelsendungen sind über Streaming-Verfahren und Audio-on-Demand-Dienste abrufbar.
Mit dem BBC Radio Player, einem Pop-up-Browser, können 18 BBC-Radioprogramme und 40 BBC-Lokalstationen weltweit live aufgerufen werden. Außerdem können im Player alle Sendungen sämtlicher Radiostationen (auch der Regionalsender) eine Woche lang zu jedem beliebigen Zeitpunkt unentgeltlich nachgehört werden (Audio-on-Demand).

Man beachte weiterhin für analoges Fernsehen, dass die Empfangsnorm etwas von dem in Deutschland verwendeten PAL B/G abweicht. Das Vereinigte Königreich verwendet PAL-I (anderer Tonträgerabstand) und für den Stereo-Ton NICAM.

Senderbelegung

Hörfunk

Digital und Analog

  • BBC Radio 1: Pop, Rock, DJ-Shows für jugendliche Zielgruppen
  • BBC Radio 2: Leichte Unterhaltung für erwachsene Zielgruppen
  • BBC Radio 3: Klassische Musik und moderne akustische Musikrichtungen
  • BBC Radio 4: Nachrichten, Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft, Hörspiele
  • BBC Radio Five Live: Nachrichten und Sport
  • BBC Asian Network: Sender von/für asiatische Minderheiten. Dieses Programm soll im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms in Kürze eingestellt werden (Stand: März 2010).[8]
  • BBC World Service: Auslandsprogramm: Weltnachrichten und Dokumentarsendungen
  • BBC Local Radio: Regionalprogramme für 46 Gebiete Großbritanniens

Nur Digital

Fernsehen

Digital und Analog

  • BBC One - Schwerpunkt eher Massenunterhaltung
  • BBC Two - Schwerpunkt anspruchsvollere Programme

Nur Digital

Im Ausland

Auszeichnungen

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Laut BBC Year Book 1931 belieferten die Agenturen Reuter's, Press Association, Central News und Exchange Telegraph Company die Nachrichtenredaktion mit Aktualitäten.
  2. BBC News - Entertainment - Printable version BBC shake-up: At-a-glance
  3. Das Ende der Quotenjagd - Zeit online
  4. Mark Sweney, Steve Busfield:BBC to close two radio stations and halve web output after Tory pressure. The Guardian, 26. Februar 2010.
  5. http://www.tagesschau.de/ausland/bbckuerzungen100.html
  6. [1]
  7. http://sat.beitinger.de/astra_2d.html (enthält auch Links zur Belegung von Astra 2)
  8. http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2010/mar/02/rupert-murdoch-tory-media-policyy/
  9. Carsten Volkery: BBC IN IRAN - Programm gegen die Jubel-Perser, auf Spiegel Online, 18. Juni 2009, abgerufen am 18. Juni 2009
Commons: BBC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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