Deutsche Reichsbahn (1920–1945) und Helmstadt: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Begriffsklärungshinweis}} |
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{{Dieser Artikel|behandelt die deutsche Staatsbahn von 1920 bis 1949, zur Deutschen Reichsbahn in der ehemaligen DDR siehe [[Deutsche Reichsbahn (DDR)]].}} |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Name = Helmstadt |
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{{Infobox Unternehmen |
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|Art = Markt |
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|Wappen = Wappen Helmstadt.png |
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|Breitengrad = 49/46//N |
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| Unternehmensform = 1924–1937: Eigene Unternehmensform (vergleichbar mit [[Aktiengesellschaft]]),<br />1937–1949: [[Sondervermögen des Bundes|Sondervermögen des Reiches]] |
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|Längengrad = 9/43//E |
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| Gründungsdatum = |
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|Lageplan = Helmstadt in WÜ.svg |
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| Auflösungsdatum = 1949 |
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|Bundesland = Bayern |
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|Regierungsbezirk = Unterfranken |
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| Leitung = |
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|Landkreis = Würzburg |
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| Mitarbeiterzahl = |
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|Verwaltungsgemeinschaft= Helmstadt |
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| Umsatz = |
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|Höhe = 301 |
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|Fläche = 22.80 |
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|PLZ = 97264 |
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|Vorwahl = 09369 |
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|Kfz = WÜ |
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|Gemeindeschlüssel = 09679144 |
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|Straße = Im Kies 8 |
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|Website = [http://www.helmstadt-ufr.de www.helmstadt-ufr.de] |
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|Bürgermeister = Edgar Martin |
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|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]/Initiative Demokrat.Bürger |
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}} |
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'''Helmstadt''' ist ein [[Marktrecht|Markt]] im [[Unterfranken|unterfränkischen]] [[Landkreis Würzburg]] und Sitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Helmstadt]]. |
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Die '''Deutsche Reichsbahn''', auch kurz ''Reichsbahn'' oder ''Reichseisenbahn'' genannt, war die staatliche [[Eisenbahnunternehmen|Eisenbahngesellschaft]] in der [[Weimarer Republik]] und während der [[Zeit des Nationalsozialismus]]. In der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] ging sie 1949 in der neugegründeten [[Deutsche Bundesbahn|Deutsche Bundesbahn]] auf, in der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] blieb sie ''faktisch'' unter dem alten Namen [[Deutsche Reichsbahn (DDR)|Deutsche Reichsbahn]] weiter bestehen. |
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== Geografie == |
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Helmstadt liegt in der [[Planungsregion Würzburg]]. |
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Es existieren folgende [[Gemarkung]]en: Helmstadt, Holzkirchhausen. |
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<!-- === Religionen === --> |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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{| class="prettytable" style="text-align:center;" |
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{{Hauptartikel|Geschichte der Eisenbahn in Deutschland}} |
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! width=70px | Jahr |
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! width=100px | Einwohnerzahl |
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=== {{anker|Die Deutschen Reichseisenbahnen}}{{anker|Deutsche Reichseisenbahnen}}Deutsche Reichseisenbahnen (1920 bis 1924) === |
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{{anker|Die Deutschen Reichseisenbahnen}}{{anker|Deutsche Reichseisenbahnen}} |
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| 1970 || 2.097 |
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Die ersten im Eigentum des [[Deutsche Reichsgründung|1871 gegründeten Deutschen Reiches]] befindlichen [[Eisenbahn]]en waren die „[[Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen]]“, deren ''Kaiserliche General-Direktion der Eisenbahnen in Elsass-Lothringen'' ihren Sitz in [[Straßburg]] hatte. Sie entstanden, nachdem [[Frankreich]] 1871 das Gebiet von [[Reichsland Elsaß-Lothringen|Elsaß-Lothringen]] an das Deutsche Reich abgetreten hatte und die sich gerade konstituierende [[Dritte Französische Republik]] das dortige Netz formal von der ''Französischen Ostbahn-Gesellschaft ([[Chemin de Fer de l’Est|Compagnie des chemins de fer de l’Est]])'' käuflich erworben und dann wieder dem [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] verkauft hatte. Nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] fiel diese staatliche ''Reichseisenbahn'' wieder an Frankreich zurück. |
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| 1987 || 2.307 |
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In den übrigen deutschen Ländern unterstanden die jeweiligen staatlichen Eisenbahnen dagegen weiterhin der Landeshoheit, nachdem [[Otto von Bismarck]] vergeblich versucht hatte, die Haupteisenbahnlinien für das Reich zu erwerben. Dies scheiterte ebenso am Widerspruch der [[Mittelstaat]]en, wie der 1875 von [[Albert von Maybach]] dem [[Bundesrat (Deutsches Reich)|Bundesrat]] vorgelegte Entwurf eines Reichseisenbahngesetzes. |
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| 2000 || 2.669 |
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In Befolgung der Bestimmungen der [[Weimarer Verfassung]] vom 11. August 1919 wurde am 1. April 1920 der Staatsvertrag zur Gründung der ''Deutschen Reichseisenbahnen'' in Kraft gesetzt und damit die vormaligen [[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|Länderbahnen]] der [[Hoheit (Staatsrecht)|Hoheit]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]] unterstellt. Im einzelnen waren dies |
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| 2004 || 2.639 |
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* die [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]], |
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* die [[Königlich Bayerische Staatseisenbahnen|Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen]], |
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* die [[Königlich Sächsische Staatseisenbahnen|Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen]], |
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* die [[Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen|Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen]], |
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* die [[Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen|Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen]], |
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* die [[Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen|Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen]], |
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* die [[Großherzoglich Oldenburgische Staatseisenbahnen|Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen]] und |
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* die [[Friedrich-Franz-Eisenbahn|Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn]]. |
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=== {{anker|Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft}}{{anker|Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft}}Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (1924 bis 1937) === |
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Der 1924 entwickelte [[Dawes-Plan]] sah unter anderem vor, die Reichseisenbahnen komplett an die [[Deutsche Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg|Reparationsgläubiger]] zu verpfänden. Die Reichsregierung erließ daher am 12. Februar 1924 die Verordnung zur Schaffung der ''Deutschen Reichsbahn'' als [[Öffentliches Unternehmen|Staatsunternehmen]]. Da den Reparationsgläubigern diese Maßnahmen nicht weit genug gingen, wurde am 30. August 1924 das (die Reichsverfassung durchbrechende) „Gesetz über die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Reichsbahngesetz)“ zur Gründung der privat[[wirtschaft]]lichen Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft erlassen. Gleichzeitig mit dem Reichsbahngesetz wurde die Gesellschaft mit einer [[Verzinsliches Wertpapier|Schuldverschreibung]] zugunsten der Sieger in Höhe von elf Milliarden [[Goldmark]] belastet. Die [[Weltwirtschaftskrise]] und die ständigen Geldabflüsse durch die [[Reparationen]] (etwa 660 Millionen [[Reichsmark]] jährlich) belasteten die Reichsbahn erheblich. Erst 1931 wurde die Reichsbahn auf der [[Konferenz von Lausanne]] von den finanziellen Verpflichtungen befreit. |
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Während dieser Zeit wurde die Deutsche Reichsbahn durch folgende Ereignisse erweitert: |
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* 1. Oktober 1930: Übernahme der [[Hafenbahn Bremen]] |
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* 27. Juni 1933: Gründung des Tochterunternehmens [[Reichsautobahn]] |
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* 1. März 1935: Eingliederung der [[Eisenbahnen des Saargebietes]] |
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Der Beginn der ''Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft'' war durch die Entwicklung eines Fahrzeugtypenprogrammes gekennzeichnet, um den sehr heterogenen Fahrzeugpark der Länderbahnen durch die [[Einheitsdampflokomotive]]n zu harmonisieren. Tatsächlich konnte die Fahrzeugbeschaffung jedoch aus finanziellen Gründen und aufgrund von Verzögerungen beim Ausbau der Strecken auf höhere Achslasten zunächst nicht in den gewünschten Stückzahlen erfolgen. Bis zum Ende der 1930er-Jahre hinein dominierten die übernommenen Baureihen der Länderbahnen, insbesondere die preußischen Baureihen. Es wurden sogar einige Länderbahnbaureihen, wie die [[preußische P 8]] (BR 38.10), die [[DRG-Baureihe 39|preußische P 10]] (BR 39), die [[preußische G 12]] (BR 58.10) und die [[DRG-Baureihe 95|preußische T 20]] (BR 95) noch in den ersten Jahren der Reichsbahnzeit weitergebaut. Die [[bayerische S 3/6]] (BR 18.5) wurde sogar noch bis 1930 gebaut. |
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Erst mit dem Beschaffungsprogramm für die [[Kriegslokomotive]]n wurden Güterzuglokomotiven in nennenswerten Stückzahlen gebaut – nun aber aufgrund einer anderen Zielsetzung. |
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Das Streckennetz umfasste 1935 68.728 Kilometer, davon 30.330 km [[Haupt- und Nebenbahnstrecke|Haupt]]-, 27.209 km Neben- und 10.496 km [[Kleinbahn]]en.<ref>''Schlag nach! – Wissenswerte Tatsachen aus allen Gebieten''. Seite 341. Bibliographisches Institut AG, Leipzig 1938.</ref> |
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In den späten 1930er-Jahren wurde vor allem die Geschwindigkeits-Entwicklung mit [[Schnelltriebwagen]] wie dem [[DRG 877|Fliegenden Hamburger]] und [[Stromlinie]]n-[[Dampflokomotive]]n wie der [[DRG-Baureihe 05|Baureihe 05]], die bis zu 200 km/h Spitzengeschwindigkeit erreichten, forciert. Das Verkehrsnetz war vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vornehmlich in Ost-West-Richtung organisiert. Die „Rennstrecken“ ihrer Zeit waren damals die [[Preußische Ostbahn]], die durch den [[Polnischer Korridor|polnischen Korridor]] verlief (dort durch den schlechten Zustand der [[Gleis]]e langsamer), die Strecken von [[Berlin]] nach [[Hamburg]], über [[Hannover]] ins [[Ruhrgebiet]], über [[Frankfurt am Main]] nach Südwestdeutschland, auf der die Dieselschnell[[triebwagen]] verkehrten, und die [[Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn|Schlesische Bahn]] von [[Berlin]] nach [[Breslau]]. |
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==== Gruppenverwaltung Bayern ==== |
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Weitgehend selbstständig war die Gruppenverwaltung Bayern gemäß § III 14 Geschäftsordnung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft mit eigenem Zentralamt (Zentrales Maschinen- und Bauamt) Sie war verantwortlich für die Elektrifizierung vieler Strecken nach Aufnahme der [[Bahnstrom]]erzeugung im [[Walchenseekraftwerk]] und für die eigenständige Erprobung und Beschaffung von Lokomotiven und Reisezugwagen. Die Gruppenverwaltung stellte u.a. Lokomotiven der [[DRG-Baureihe E 32|Baureihe E 32]] und Triebwagen [[DRG-Baureihe ET 85|Baureihe ET 85]] in Dienst. |
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1933 wurde die Gruppenverwaltung aufgelöst. Die Verwaltung wurde von der Deutschen Reichsbahn übernommen. |
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==== Leitung der Reichsbahn ==== |
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An der Spitze der Reichsbahn stand ein Generaldirektor. |
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* 1924 bis 1926 [[Rudolf Oeser (Politiker)|Rudolf Oeser]] |
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* 1926 bis 1945 [[Julius Dorpmüller]] |
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Durch das Reichsbahngesetz vom 11. Juli 1939 war der [[Reichsverkehrsministerium|Reichsverkehrsminister]] von Amts wegen Generaldirektor der Reichsbahn. Dorpmüller, der seit 1937 auch das Amt des Reichsverkehrsministers innehatte, blieb damit auch nach 1939 auf geänderter Rechtsgrundlage im Amt des Generaldirektors. |
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=== {{Anker|Deutsche Reichsbahn}}Deutsche Reichsbahn (1937 bis 1945) === |
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[[Datei:Militärfahrkarte1938.jpg|miniatur|Militärfahrkarte 1938 von [[Rendsburg]] nach [[Königsberg (Preußen)|Königsberg (Pr.)]]]] |
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Mit dem [[Gesetz zur Neuregelung der Verhältnisse der Reichsbank und der Deutschen Reichsbahn]] vom 10. Februar 1937 wurde die Reichsbahn wieder unter die [[Hoheit (Staatsrecht)|Reichshoheit]] gestellt und in „Deutsche Reichsbahn“ zurückbenannt. |
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Bereits die Angriffsoperationen beziehungsweise der [[Anschluss Österreichs|Einmarsch in Österreich]] und im [[Sudetenland]] 1938 waren mit Hilfe der Reichsbahn zustande gekommen. Eine entscheidende Rolle kam ihr im [[Angriffskrieg]] beim [[Polenfeldzug|Überfall auf Polen]] und die [[Sowjetunion]] zu. Konnte bei der Offensive gegen [[Polen]] (sowie bei den Operationen gegen Frankreich, [[Dänemark]], [[Jugoslawien]], [[Griechenland]] etc.) noch das dortige [[Normalspur]]netz problemlos weitergenutzt werden, so stellte sich nach dem [[Unternehmen Barbarossa|Überfall auf die Sowjetunion]] am 22. Juni 1941 das Problem, die dortige [[Breitspurbahn|Breitspur]] auf die deutsche Normalspur umzuspuren bzw. umzunageln<-(wie bitte auf deutsch nochmal, dieses Wort gibt es nicht ausser im Lexikon der Nazis). Hauptgrund dafür war, dass es – entgegen den deutschen Planungen – den [[Rote Armee|sowjetischen Truppen]] und Eisenbahnern gelungen war, einen Großteil des [[Rollmaterial]]s bei ihrem [[Rückzug]] mit sich zu führen oder zu vernichten. Daher musste jetzt das auf Normalspur ausgelegte deutsche Material hier zusätzliche Logistikaufgaben übernehmen, was aber die Verlegung der [[Schiene (Schienenverkehr)|Schienen]] auf Normalspur voraussetzte. Welch hoher Aufwand hier getrieben wurde, zeigt sich daran, dass es den Reichsbahnern und den Eisenbahntruppen der [[Wehrmacht]] gelang, zwischen 22. Juni und 8. Oktober 1941 insgesamt 16.148 Kilometer der sowjetischen Gleisanlagen auf die deutsche Normalspur umzunageln.<ref>[http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/index.html.de Bundesarchiv - Öffentlichkeitsarbeit<!-- Bot generated title -->]</ref> |
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[[Datei:Yad Vashem - Denkmal zur Erinnerung an die Deportierten.jpg|miniatur|links|Mit [[Güterwagen der Verbandsbauart#A2 - Gedeckter Güterwagen|Waggons dieses Typs]] wurden während des Holocausts Menschen in die [[Vernichtungslager]] transportiert. Denkmal zur Erinnerung an die Deportierten, Schoah-Gedenkstätte [[Yad Vashem|Jad Vaschem]], Mai 2004]] |
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[[Datei:Grossmarkthalle-ffm-gedenktafek-001.jpg|miniatur|Gedenktafel zu den Deportationstransporten jüdischer Menschen aus [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] zwischen 1941 und 1945]] |
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Die Logistik der Reichsbahn war bedeutend für die Durchführung der Angriffskriege, die Vorbereitung zum Einfall in die [[Sowjetunion]] soll der größte Eisenbahnaufmarsch in der Geschichte gewesen sein. Zur [[Holocaust|Vernichtung der Juden]] war die [[Logistik]] der Reichsbahn ebenfalls ein wichtiger Baustein. Die [[Juden|jüdischen]] Menschen wurden von der Deutschen Reichsbahn wie [[Vieh]] mit aus geschlossenen [[Güterwagen]] bestehenden [[Zug (Eisenbahn)|Zügen]] in die [[Vernichtungslager|Vernichtungs]]- und [[Konzentrationslager]] gebracht. Diese Transporte mit [[Viehwaggon|Viehwagen]] zum Beispiel aus dem [[Güterbahnhof]] der [[Großmarkthalle (Frankfurt)|Großmarkthalle]] spielte daher eine bedeutende Rolle bei dem [[Völkermord]] innerhalb der Vernichtungsmaschinerie des [[Holocaust]]. Seit 1997 erinnert dort eine [[Gedenktafel]]<ref>[http://www.stadtgeschichte-ffm.de/service/gedenktafeln/grossmarkthalle.html Gedenktafel an der Großmarkthalle], dokumentiert beim Institut für Stadtgeschichte, [[Karmeliterkloster]], Frankfurt am Main</ref> daran.<ref>[http://www.german-foreign-policy.com/de/extra/11000kinder/berichte.php?PHPSESSID=atpaubrq1kpbl70a8gfb0qib86 ''Auf dem deutschen Schienennetz nach Auschwitz: 11.000 Kinder'']</ref> |
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Charakteristisch für die ersten sechseinhalb Jahre dieses Zeitraumes war das rasante [[Wachstum]] der Deutschen Reichsbahn, das fast ausschließlich durch Übernahmen anderer Eisenbahnen zustande kam. Dies betraf sowohl Teile fremder Staatsbahnen (in [[Österreich]] der gesamten [[Staatsbahn]]) in den an das Deutsche Reich angegliederten Gebieten, als auch [[Privatbahn]]en im Kernland und in angegliederten Gebieten: |
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{| class="wikitable" |
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|+ Von der Deutschen Reichsbahn übernommene bzw. in diese eingegliederte Staatsbahnen |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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! style="vertical-align:top; width:15%;"| Übernahme- |
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datum |
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! style="vertical-align:top; width:35%;"| Name |
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! style="vertical-align:top; width:50%;"| Bemerkungen |
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| 18. März 1938 |
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| [[Österreichische Bundesbahnen]] (BBÖ) |
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|Die Übernahme der Fahrzeuge erfolgte offiziell erst am 1. Januar 1939. |
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| 19. Oktober 1938 |
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| Teile der [[Československé státní dráhy|Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD)]] |
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| nur Bahnstrecken, die sich in den an das Deutsche Reich abgetretenen Gebieten („[[Sudetenland]]“) befanden |
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| 23. März 1939 |
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| Teile der Litauischen Eisenbahn |
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| Eisenbahnen im [[Memelland|Memelgebiet]] |
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| 1. November 1939 |
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| Teile der Polnischen Staatsbahnen ([[Polskie Koleje Państwowe|PKP]]) |
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| Strecken in bis 1918 deutschen Gebieten sowie in angrenzenden Gebieten mit deutschsprachiger Minderheit |
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| ab 1940 |
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| Teile der Nationalgesellschaft der Belgischen Eisenbahnen ([[Nationale Maatschappij der Belgische Spoorwegen/Société Nationale des Chemins de fer Belges|NMBS/SNCB]]) |
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| schrittweise Übernahme in den 1920 an Belgien abgetretenen Gebieten |
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| 1941 |
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| Teile der Jugoslawischen Eisenbahnen ([[Jugoslovenske Železnice|JŽ-JЖ]]) |
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| Strecken innerhalb der eingegliederten Gebiete „[[Untersteiermark]] und [[Krain|Oberkrain]]“ |
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| 1941 |
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| Teile der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD/СЖД) |
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| Strecken, die sich im bis 1939 polnischen Bezirk [[Białystok]] befanden |
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|} |
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{| class="wikitable" |
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|+ Von der Deutschen Reichsbahn übernommene bzw. in diese eingegliederte private Bahngesellschaften |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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! style="vertical-align:top; width:15%;"| Übernahme- |
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datum |
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! style="vertical-align:top; width:75%;"| Name |
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! style="vertical-align:top; width:10%;"| Strecken- |
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länge |
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| 1. Januar 1938 |
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| [[Lübeck-Büchener Eisenbahn]] (LBE) |
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| style="text-align:right;"| 160,8 km |
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|- |
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| 1. Januar 1938 |
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| [[Braunschweigische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft|Braunschweigische Landes-Eisenbahn]] (BLE) |
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| style="text-align:right;"| 109,5 km |
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| 1. August 1938 |
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| [[Lokalbahn Aktien-Gesellschaft]] München ([[Lokalbahn Aktien-Gesellschaft|LAG]]) |
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| style="text-align:right;"| 187,7 km |
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| 1. Januar 1939 |
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| [[Lausitzer Eisenbahn-Gesellschaft]] |
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| style="text-align:right;"| 80,9 km |
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| 1939 bis 1940 |
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| im ehemaligen Österreich: [[Schneebergbahn]], [[Schafbergbahn]], [[Steyrtalbahn]], [[Waldviertler Schmalspurbahnen|Niederösterreichische Waldviertelbahn]], [[Aspangbahn|Eisenbahn Wien–Aspang]], [[Mühlkreisbahn]] |
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| style="text-align:right;"| |
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| 1940 |
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| 9 ehemals [[Tschechoslowakei|tschechoslowakische]] Privatbahnen, auf denen die DR bereits im Oktober 1938 die Betriebsführung übernommen hatte |
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| style="text-align:right;"| |
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| ab 1940 |
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| Eisenbahnen in [[Luxemburg]] (Prinz-Heinrich-Bahn, Wilhelm-Luxemburg-Bahn, Luxemburgische Schmalspurbahnen) |
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| style="text-align:right;"| |
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|- |
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| 1. Januar 1941 |
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| [[Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft]] |
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| style="text-align:right;"| 112,6 km |
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|- |
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| 1. Januar 1941 |
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| [[Prignitzer Eisenbahn AG]] |
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| style="text-align:right;"| 61,5 km |
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|- |
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| 1. Januar 1941 |
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| [[Wittenberge-Perleberger Eisenbahn]] |
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| style="text-align:right;"| 10 km |
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|- |
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| 1. Mai 1941 |
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| [[Eutin-Lübecker Eisenbahn|Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft]] (ELE) |
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| style="text-align:right;"| 39,3 km |
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|- |
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| 1. August 1941 |
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| [[Kreis Oldenburger Eisenbahn]] (KOE) |
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| style="text-align:right;"| 72,3 km |
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|- |
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| 1. Januar 1943 |
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| Kleinbahn Toitz-Rustow-Loitz |
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| style="text-align:right;"| 7 km |
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|- |
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| 1. Juli 1943 |
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| [[Schipkau-Finsterwalder Eisenbahn|Schipkau-Finsterwalder Eisenbahn-Gesellschaft]] |
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| style="text-align:right;"| 33 km |
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|} |
|} |
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== Politik == |
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=== {{Anker|Deutsche Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet}} Deutsche Reichsbahn (nach 1945) === |
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Helmstadt ist eine politisch selbstständige Gemeinde. Bei der Gebietsreform 1978 wurde das ehemals selbstständige Holzkirchhausen als Ortsteil eingemeindet. |
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Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] 1945 gingen die Teile der Deutschen Reichsbahn, die außerhalb der im [[Potsdamer Abkommen]] festgelegten neuen deutschen Grenzen lagen, in das Eigentum und die Verwaltung der jeweiligen Staaten über, auf deren Territorium sie sich nun befanden. Darüber hinaus übernahmen die Besatzungsmächte den Betrieb der verbliebenen Deutschen Reichsbahn in den jeweiligen [[Besatzungszone]]n, so dass auch die Organisation der Deutschen Reichsbahn zunächst in vier Bereiche aufgeteilt wurde. |
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Helmstadt gehört seit der Landkreisreform am 1. Juli 1972 zum Landkreis Würzburg. Zuvor war es Gemeinde des aufgelösten Landkreises Marktheidenfeld. Es gehört zum Regierungsbezirk Unterfranken im Freistaat Bayern. Nach der Gebietsreform wurde Helmstadt als Regionalplatz II ausgewiesen d. h. als bevorzugt zu entwickelndes Kleinzentrum. |
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In der [[Amerikanische Besatzungszone|amerikanischen Zone]] wurden die Reichsbahndirektionen [[Augsburg]], Frankfurt am Main, [[Kassel]], [[München]], [[Regensburg]] und [[Stuttgart]] der ''Oberbetriebsleitung United States Zone'' in Frankfurt am Main unterstellt. |
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Durch seine gut ausgebaute Infrastruktur bietet der Ort seinen Bewohnern viele für einen modernen Wohnbereich wichtige Einrichtungen. Dazu gehören Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheke, Kindergarten, Grund- und Hauptschule. Firmen, Post und Banken bieten Arbeitsplätze am Ort an. Durch ein vielfältiges Vereinsleben stehen verschiedene Freizeitangebote zur Verfügung. |
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Die Reichsbahndirektionen [[Essen]], [[Hamburg]], [[Hannover]], [[Köln]], [[Münster (Westfalen)|Münster]] und [[Wuppertal]] wurden in der ''[[Reichsbahn-Generaldirektion]] in der [[Britische Besatzungszone|Britischen Zone]]'' unter Generaldirektor Max Leibbrand in [[Bielefeld]] zusammengefasst. |
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Die Gemeinde ist immer bestrebt, neue Wohngebiete sowie Gewerbeflächen auszuweisen. |
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Entsprechend der Bildung der [[Bizone]] entstand 1946 die ''Hauptverwaltung der Eisenbahnen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebiets'' unter Leitung von Generaldirektor Max Leibbrand in Bielefeld. Sie verlegte 1947 ihren Sitz nach [[Offenbach am Main]] und nannte sich „Deutsche Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet“ und nach Gründung der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik Deutschland]] ab 7. September 1949 „[[Deutsche Bundesbahn]]“. |
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Seit dem 1. Mai 1978 ist Helmstadt Sitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft. Sie umfasst die Gemeinden Helmstadt mit Holzkirchhausen, Holzkirchen mit Wüstenzell, Remlingen und Uettingen. |
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In diese wurde anschließend die [[Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen]] mit Sitz in [[Speyer]] eingegliedert, die zunächst die Eisenbahndirektionen [[Karlsruhe]], [[Mainz]] und [[Saarbrücken]] umfasste. Nachdem alsbald das [[Saarland]] aus der französischen Zone herausgelöst wurde und eine eigene Staatsbahn – die [[Eisenbahnen des Saarlandes]] – erhielt, ging das restliche Netz der ED Saarbrücken auf eine neue Direktion in [[Trier]] über. |
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<!-- === Wappen === --> |
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<!-- === Städtepartnerschaften === --> |
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<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == --> |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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Die Stadt Karlsruhe gehörte zwar zur US-Zone, die dortige ED verwaltete aber die Bahnen in [[Baden (Südbaden)|Baden]] und [[Württemberg-Hohenzollern]], während die RBD [[Stuttgart]] für das in der US-Zone gelegene Land [[Württemberg-Baden]] zuständig war. |
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[[Datei:20080319_helmstadt_denkmal_hansboehm.jpg|thumb|300px|Denkmal für [[Hans Böhm (Pauker von Niklashausen)|Hans Böhm]], errichtet 2007]] |
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=== Wirtschaft === |
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Die Staatsbahn in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] – ab 1949 DDR – behielt die Bezeichnung „Deutsche Reichsbahn“ aus statusrechtlichen Gründen bei. Im [[Potsdamer Abkommen]] wurde festgelegt, dass die Betriebsrechte in Berlin allein der Deutschen Reichsbahn obliegen. Eine Umbenennung hätte zum Verlust der Betriebsrechte in West-Berlin geführt. So behielt die [[Deutsche Reichsbahn (DDR)|Deutsche Reichsbahn]] die Betriebsrechte für den Eisenbahnverkehr einschließlich der S-Bahn im Westteil Berlins. Sie umfasste die Reichsbahndirektionen Berlin, Cottbus, Dresden, Erfurt, [[Reichsbahndirektion Greifswald|Greifswald]], Halle, Magdeburg und Schwerin. Der zunehmende [[Kalter Krieg|Ost-West-Konflikt]] wirkte sich auch unmittelbar auf die S-Bahn aus und gipfelte im [[S-Bahn-Boykott]] nach dem [[Mauerbau]]. Zum 1. Januar 1994 vereinigte sie sich mit der Deutschen Bundesbahn zur handelsrechtlich organisierten Kapitalgesellschaft [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] (DB AG). |
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Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 132 und im Bereich Handel und Verkehr 179 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 181 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 999. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1253 ha, davon waren 1211 ha Ackerfläche und 33 ha Dauergrünfläche. 2006 gibt es noch 5 Hauptberufliche Landwirte (Bauern). |
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<!-- === Verkehr === --> |
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=== Bildung === |
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Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999): |
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*Kindergärten: 125 Kindergartenplätze (besucht von 118 Kindern, Jan 2007) |
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*Haupt- und Grundschule: mit 41 Lehrern und 751 Schülern |
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<!-- == Persönlichkeiten == --> |
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== Bezeichnungen und Fahrzeugbeschriftungen == |
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<!-- == Literatur == --> |
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Die Abkürzung der Deutschen Reichsbahn lautete während ihrer gesamten Existenz '''DR'''. Bis 1937 wurde das Abkürzen dieses Namens jedoch weitestgehend vermieden, da Abkürzungen außerhalb des innerbetrieblichen Schriftverkehrs eher verpönt waren. Zu den wenigen Anwendungsbereichen der Abkürzung zählten unter anderem das [[Regolamento Internazionale Veicoli|RIV]]-Raster und die amtlichen Autokennzeichen der Reichsbahn Kraftfahrzeuge in den 30er- und 40er-Jahren. |
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<!-- == Sonstiges == --> |
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== Weblinks == |
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Um die Unterscheidung zwischen den einzelnen Epochen der Deutschen Reichsbahn zu erleichtern, führten die Fachmedien im Nachhinein – ursprünglich nur zur Verwendung bei der [[Modelleisenbahn|Modellbahn]] gedacht – alternative Abkürzungen ein. Dabei handelt es sich um das Kürzel ''DRG'' sowie das deutlich später entstandene Kürzel ''DRB''. Da es naturgemäß keinerlei Regelungen zu deren Anwendung gibt, wurden und werden diese Kürzel je nach Nutzer und Zeitpunkt der Nutzung recht unterschiedlich verwendet. Dabei kommt das Mitte des 20. Jahrhunderts eingeführte Kürzel ''DRG'' für den Zeitraum ab [[1920]] oder ab [[1924]] bis [[1937]], [[1945]] oder [[1949]] zur Anwendung. Die erst Ende des 20. Jahrhunderts erfundene Abkürzung ''DRB'' verdrängte daraufhin das Kürzel ''DRG'' weitestgehend, wenn auch nicht vollständig aus dem Zeitraum ab [[1937]]; das Ende des Verwendungszeitraumes wird auch hier unterschiedlich mit [[1945]] oder [[1949]] gehandhabt. Zeitgenössisch oder gar offiziell ist jedoch keine dieser alternativen Abkürzungen. |
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{{Commonscat}} |
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* {{HdBG GKZ|9679144}} |
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=== Fahrzeugkennzeichnung ab 1924 === |
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* {{LStDV GKZ|9679144}} |
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Das 1924 eingeführte Emblem der Deutschen Reichsbahn zeigt die stilisierte schwarze Silhouette des Reichsadlers auf kreisförmigen gelbem Hintergrund, der von einem schwarzen Ring umgeben ist, auf dem der ringförmige gelbe Schriftzug „Deutsche Reichsbahn“ steht. Dieses Emblem wurde auf den Seitenwänden von [[Gepäckwagen (Eisenbahnwagen)|Gepäck]]-, [[Personenwagen|Personen]]- und [[Triebwagen]] angebracht. Die [[Lokomotive]]n wurden mit dem einzeiligen Schriftzug „Deutsche Reichsbahn“ gekennzeichnet. An [[Eisenbahnwagen|Wagen]] des hochwertigen [[Personenverkehr]]s war teilweise der einzeilige Schriftzug zusätzlich zum Emblem angebracht. |
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Alle [[Güterwagen der Austauschbauart|Güterwagen]] wurden mit dem Schriftzug „Deutsche Reichsbahn“ gekennzeichnet, sowie dem Namen eines „Gattungsbezirks“, einer „Wagennummer“ und einem [[Gattungszeichen deutscher Eisenbahnwagen|Gattungszeichen]]. Nur sehr wenige Güterwagen erhielten den schwarzen Reichsadler auf weißen Grund, dieses Emblem war ohne Schriftzug. Die Kraftfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn waren fast alle mit dem Schriftzug „Deutsche Reichsbahn“ und dem Reichsadler versehen. |
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=== Fahrzeugkennzeichnung ab 1937 === |
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Mit der Änderung der Rechtsform der Deutschen Reichsbahn im Jahre 1937 wurden auch das Emblem und Teile der Personenwagen-Beschriftungen geändert. Das nun eingeführte Emblem zeigte den auf einem [[Lorbeerkranz]] mit [[Swastika|Hakenkreuz]] stehenden Reichsadler mit ausgebreiteten Schwingen. Verwendung fand dieses Emblem bei der Deutschen Reichsbahn bei Lokomotiven, Trieb- und Personenwagen, teilweise bei Kraftfahrzeugen und auf besonderen [[Güterwagen der geschweißten Bauart|Güterwaggons]]. |
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An den Seitenwänden von Trieb- und Personenwagen wurde das Emblem zumeist um die Abkürzung ''DR'' ergänzt, wobei das ''D'' unterhalb des einen, das ''R'' unterhalb des anderen Flügels, beide auf Höhe des Hakenkreuzes angebracht wurden. |
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Bei neugebauten [[Güterwagen]] wurden nur noch die Buchstaben D und R angebracht. |
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Die Kraftfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn trugen weiterhin den alten Schriftzug, aber erhielten nun den neuen Reichsadler ohne die Buchstaben D und R sowie einen neuen Farbanstrich in [[RAL-Farbe|RAL]] 46 (schwarzgrau, heute RAL 7021). |
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=== Fahrzeugkennzeichnung ab 1945 === |
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Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden an allen Fahrzeugen der Deutschen Reichsbahn die Embleme entfernt, die Wagenkennzeichnungen (Gattungszeichen, Gattungsbezirk, Wagennummer) blieben aber bis etwa 1948 erhalten. In der sowjetischen Besatzungszone wurden aber die [[Gattungsbezirke]] deren Namensgeber Städte bzw. Direktionen, die jenseits der Oder-Neiße-Linie lagen, ersetzt durch Ost Städtename. Die Abkürzung ''DR'' diente weiterhin der Eigentumskennzeichnung von Trieb-, Personen- und Güterwagen, während der einzeilige Schriftzug ''Deutsche Reichsbahn'' nur an [[Lokomotive]]n beibehalten beziehungsweise neu angebracht wurde. Ab 1948 wurden an den meisten Fahrzeuge das sogenannte Zonenkennzeichen angebracht, diese waren die Name der [[Besatzungszone]]n in der die [[Fahrzeug]]e beheimatet waren (Brit-US-Zone, Zone-Fr., USSR-Zone). Ab 1949 wurde in den westlichen Besatzungszonen mit der Umzeichnung der Fahrzeuge auf den neuen Eigentümer, die Deutsche Bundesbahn, begonnen. Während erst ab 1951 mit der vollständigen Umzeichnung der Fahrzeuge der Deutsche Demokratische Republik begonnen wurde, wobei die Eigentumskennzeichnung DR beibehalten wurde. |
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== Siehe auch == |
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* [[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland]] |
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* [[Dienstränge der Deutschen Reichsbahn]] |
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* Projekt „[[Zug der Erinnerung]]“ (ab 2007, zur Beteiligung an den Deportationen des [[Holocaust]]s) |
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* [[Deportation von Juden aus Deutschland|Deportation deutscher Juden]] |
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* [[Dienstnadel für deutsche Eisenbahnerinnen]] |
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== Literatur == |
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* Hans Bock, Franz Garrecht: ''Julius Dorpmüller - Ein Leben für die Eisenbahn'', Ritzau KG - Verlag Zeit und Eisenbahn, ISBN 3-921304-39-3 |
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* Roland Beier, Hans Sternhart: ''Deutsche Reichsbahn in Österreich 1938–1945 (–1953)''. Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, Band 14, Slezak, Wien 1999, ISBN 3-85416-186-7. |
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* Alfred C. Mierzejewski: ''The most valuable asset of the Reich. A history of the German National Railway.'' |
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** Vol 1: 1920–1932, Chapel Hill und London, The University of North Carolina Press 1999. |
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** Vol 2: 1933–1945, Chapel Hill und London, The University of North Carolina Press 2000. |
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* Lothar Gall, Manfred Pohl: ''Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' Verlag C.H. Beck, München 1999. |
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* Wolfgang Diener:''Anstrich und Bezeichnung von Güterwagen''. Verlag Dr. Bernhard Abend, Stuttgart 1992. |
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* Berndt Rieger: ''Der Fahrdienstleiter des Todes. [[Franz Novak]], der Transportexperte [[Adolf Eichmann|Eichmanns]]. Eine Biographie.'' Verlag Books on Demand GmbH. 2001. ISBN 3-8311-2541-4. |
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* Peter Schymanietz: ''Die Organisation der deutschen Eisenbahnen 1835–1975''. Freiburg 1977. |
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* Alfred Gottwaldt: ''Eisenbahner gegen Hitler – Widerstand und Verfolgung bei der Reichsbahn 1933–1945'', Marix Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86539-204-6. |
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* Alfred Gottwaldt: ''Dorpmüllers Reichsbahn – Die Ära des Reichsverkehrsministers Julius Dorpmüller 1920–1945'', EK-Verlag, Freiburg 2010, ISBN 978-3-88255-726-8. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Würzburg}} |
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== Weblinks == |
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* [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=dra&datum=19200004&zoom=2&seite=00000773&x=10&y=10 Reichsgesetzblatt 95/1920: Staatsvertrag über den Übergang der Staatseisenbahnen auf das Reich] |
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* [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=dra&datum=19240004&zoom=2&seite=00000057&x=15&y=7 Reichsgesetzblatt 10/1924: Verordnung über die Schaffung eines Unternehmens „Deutsche Reichsbahn“] |
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* [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=drb&datum=19370004&seite=00000047&zoom=2 Reichsgesetzblatt 8/1937: Gesetz zur Neuregelung der Verhältnisse der Reichsbank und der Deutschen Reichsbahn] |
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* [http://www.fh-merseburg.de/~nosske/EpocheII/ Zahlreiche Informationen zu den Fahrzeugen und zur DRG allgemein]. Abgerufen am 15. Februar 2009. |
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Version vom 1. September 2011, 18:45 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 46′ N, 9° 43′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Helmstadt | |
Höhe: | 301 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,79 km2 | |
Einwohner: | 2547 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97264 | |
Vorwahl: | 09369 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 144 | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Im Kies 8 97264 Helmstadt | |
Website: | www.helmstadt-ufr.de | |
Bürgermeister: | Edgar Martin (CSU/Initiative Demokrat.Bürger) | |
Lage des Marktes Helmstadt im Landkreis Würzburg | ||
![]() |
Helmstadt ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Helmstadt.
Geografie
Helmstadt liegt in der Planungsregion Würzburg.
Es existieren folgende Gemarkungen: Helmstadt, Holzkirchhausen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohnerzahl |
---|---|
1970 | 2.097 |
1987 | 2.307 |
2000 | 2.669 |
2004 | 2.639 |
Politik
Helmstadt ist eine politisch selbstständige Gemeinde. Bei der Gebietsreform 1978 wurde das ehemals selbstständige Holzkirchhausen als Ortsteil eingemeindet.
Helmstadt gehört seit der Landkreisreform am 1. Juli 1972 zum Landkreis Würzburg. Zuvor war es Gemeinde des aufgelösten Landkreises Marktheidenfeld. Es gehört zum Regierungsbezirk Unterfranken im Freistaat Bayern. Nach der Gebietsreform wurde Helmstadt als Regionalplatz II ausgewiesen d. h. als bevorzugt zu entwickelndes Kleinzentrum.
Durch seine gut ausgebaute Infrastruktur bietet der Ort seinen Bewohnern viele für einen modernen Wohnbereich wichtige Einrichtungen. Dazu gehören Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheke, Kindergarten, Grund- und Hauptschule. Firmen, Post und Banken bieten Arbeitsplätze am Ort an. Durch ein vielfältiges Vereinsleben stehen verschiedene Freizeitangebote zur Verfügung.
Die Gemeinde ist immer bestrebt, neue Wohngebiete sowie Gewerbeflächen auszuweisen.
Seit dem 1. Mai 1978 ist Helmstadt Sitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft. Sie umfasst die Gemeinden Helmstadt mit Holzkirchhausen, Holzkirchen mit Wüstenzell, Remlingen und Uettingen.
Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 132 und im Bereich Handel und Verkehr 179 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 181 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 999. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1253 ha, davon waren 1211 ha Ackerfläche und 33 ha Dauergrünfläche. 2006 gibt es noch 5 Hauptberufliche Landwirte (Bauern).
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 125 Kindergartenplätze (besucht von 118 Kindern, Jan 2007)
- Haupt- und Grundschule: mit 41 Lehrern und 751 Schülern
Weblinks
- Wappen von Helmstadt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte