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Realsozialismus und Neuweilnau: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
Die Begriffe '''Realsozialismus''', '''realer Sozialismus''' oder '''real existierender Sozialismus''' wurden ausgehend von der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] ab den 1970er Jahren als Fremd- und Selbstbezeichnung verschiedener [[Gesellschaftsformation|Gesellschaftssysteme]] in Europa, Asien und auf [[Kuba]] eingeführt und verwendet. Gemeinsam war die Vorherrschaft einer [[Kommunistische Partei|Kommunistischen Partei]] und ein Selbstverständnis als [[Sozialismus|sozialistisch]] zumeist im [[Sowjetunion|sowjetischen]] Einflussbereich.<ref>Klaus Ziemer, ''Real existierender Sozialismus'', in: Dieter Nohlen und Rainer Olaf Schultze (Hrsg.), Lexikon der Politikwissenschaft. Theorien, Methoden, Begriffe, 3. Aufl., C.H. Beck, München 2005, S. 823&nbsp;f.</ref> Die [[Staatsform]] war „[[Volksrepublik]]“ oder „demokratische Volksrepublik“; das [[Politisches System|politische System]] realsozialistischer Gesellschaften war durch eine [[Autokratie|autokratische]] [[Ein-Parteien-Herrschaft]] gekennzeichnet, das Wirtschaftssystem durch [[Planwirtschaft]] oder deutliche planwirtschaftliche Elemente.
| Ortsteil = Neuweilnau
| Gemeindeart =
| Gemeindename = Weilrod
| Ortswappen =
| lat_deg = 50
| lat_min = 19
| lat_sec = 03
| lon_deg = 08
| lon_min = 24
| lon_sec = 28
| Bundesland = Hessen
| Höhe = 360
| Höhe-bis =
| Höhe-Bezug = NN
| Fläche =
| Einwohner = 165
| Einwohner-Stand-Datum = 2009-12-31
| Eingemeindungsdatum = 1972-07-11
| Postleitzahl1 = 61276
| Vorwahl1 = 06083
| Poskarte = Deutschland Hessen
}}
[[Bild:Ansicht Neuweilnau.JPG|thumb|270px|Ansicht Neuweilnau von Altweilnau]]


'''Neuweilnau''' ist ein Ortsteil der Gemeinde [[Weilrod]] im [[Hochtaunuskreis]], [[Hessen]].
== Begriffsbildung ==
Der Begriff wurde von [[Erich Honecker]] auf der 9. Tagung des [[Zentralkomitee der SED|ZK der SED]] im Mai 1973 geprägt.<ref>Peter Borowsky, ''Die DDR in den siebziger Jahren'', [[Informationen zur politischen Bildung]] 258 ([http://www.bpb.de/popup/popup_druckversion.html?guid=05049451825358354051911907431409 online]; abgerufen am 7. Juni 2010).</ref> Er bringt zum Ausdruck, dass in den entsprechenden Staaten [[Marxismus|marxistischer]] Anspruch und empirische [[Realität]] auseinanderfallen. Andere sozialistische Strömungen, die die Staaten des sowjetischen Einflussbereichs wegen mangelnder [[Demokratie]] oder wegen der [[Verstaatlichung]] statt der geforderten [[Vergesellschaftung]] der [[Produktionsmittel]] kritisierten, sollten mit dem Begriff als [[Utopischer Sozialismus|utopisch]] denunziert werden. Später wurde der Begriff auch außerhalb der [[Sozialistische Bruderländer|realsozialistischen Staatenwelt]] benutzt, um eben diese [[Diskrepanz]] zu kritisieren.<ref>Klaus Ziemer, ''Real existierender Sozialismus'', in: Dieter Nohlen und Rainer Olaf Schultze (Hrsg.), Lexikon der Politikwissenschaft. Theorien, Methoden, Begriffe, 3. Aufl., C.H. Beck, München 2005, S. 823&nbsp;f.</ref> Insbesondere der [[Totalitarismus|totalitäre]] [[Stalinismus]] gilt als Synonym für diese Diskrepanz.


== Geographische Lage ==
[[Rudolf Bahro]]s ''Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus'' erkannte das Vorgehen von [[Lenin]] und [[Josef Stalin|Stalin]] beim Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion als richtig an. Er unterstellte aber den realsozialistischen Staaten in einer Art „Protoform“ des theoretischen Modells steckengeblieben zu sein.<ref>Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus. Europäische Verlagsanstalt (EVA), Köln/Frankfurt 1977, ISBN 3-434-00353-3.</ref> Laut [[Manfred Hildermeier]] wurde der Begriff bereits Ende der 1960er Jahre verwendet, er sei für die sozialistischen Staaten der gesamten Ära [[Leonid Iljitsch Breschnew|Breschnew]] angemessen. Statt einer chaotischen [[Diktatur]] habe man halbwegs geregelte Machtstrukturen eingerichtet. Parallel lief in den westlichen Staaten der Aufstieg der [[Politologie]] als Wissenschaft.<ref>[[Manfred Hildermeier]], ''Die Sowjetunion 1917–1991'', Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007, S. 147&nbsp;ff.</ref>
Neuweilnau liegt im östlichen [[Hintertaunus]] des [[Naturpark Hochtaunus|Naturparks Hochtaunus]]. Das Dorf liegt oberhalb des [[Weil (Fluss)|Weiltals]] in einer Höhenlage von 320 Meter bis 500 Meter über [[Normalnull|NN]].<br />
Nachbarorte sind [[Cratzenbach]] (nordwestlich), [[Altweilnau]] (östlich) und [[Riedelbach]] (südwestlich).


== Geschichte ==
[[Stefan Wolle]] zufolge seien mit dem Begriff mehrere spezifische Probleme der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] verbunden. Zunächst sei diese nicht als [[Nationalstaat]] begründet gewesen und mangels historischer Basis besonders auf ideologische Kategorien angewiesen gewesen. Der Hinweis auf die „reale Existenz“ sei nur dort sinnvoll, wo dieselbe bestritten werde oder komplett in Frage gestellt sei. Der Begriff passe in ein parteiamtliches Vokabular, welches mehr an pietististische Innerlichkeit als an politischen Diskurs erinnere. Er verrate eine permanente Verteidigungshaltung gegenüber dem Verlust der Utopie wie den eigenen theoretischen Ansprüchen.<ref name="wo">[[Stefan Wolle]], ''Die heile Welt der Diktatur'', Ch. Links Verlag, 1998, S. 237&nbsp;ff.</ref>
Neuweilnau kann ein genaues Entstehungsdatum vorweisen. Das hat der Ort seinem Gründer zu verdanken: [[Heinrich V. Graf von Weilnau|Heinrich von Weilnau]]. Denn der hatte durch Erbauseinandersetzungen in der Familie der [[Grafschaft Diez|Grafen von Diez]] 1302 die Zusage bekommen, eine neue Burg in der Art der alten Burg Weilnau auf dem Rödelnberg jenseits der Weil spätestens bis Sommer 1303 hingestellt zu bekommen. Bauen musste die Burg damals sein Verwandter Graf [[Gerhard von Diez]]. Im Gegenzug verzichtete Heinrich von Weilnau auf seinen Anteil an der Altweilnauer Burg. So entstanden aus der ehemaligen [[Grafschaft Weilnau|Herrschaft Weilnau]] die Orte [[Altweilnau]] und Neuweilnau. Bereits 1326 kamen Burg und Herrschaft Neuweilnau an die Grafen von Nassau. Von der alten Burganlage, deren Bergfried 1709 abgerissen wurde, ist heute wenig erhalten. Anfang des 16. Jahrhunderts sorgten die Schlossherren für den kontinuierlichen Ausbau zum Renaissance-Schlösschen. Aus seinen Zeiten als Residenzsitz des Grafen Philipp III. von Nassau stammen noch einige herausragende Fachwerkgebäude, wie etwa das Preveniushaus von 1650. Das Fachwerkhaus Nr. 24 hat fränkische Erker und Schnitzereien. Heute ist das Schloss, das über dem Dorf thront, Dienstsitz des [[Forstamt|Forstamtes]] Weilrod und begehrte Örtlichkeit für verträumte standesamtliche Trauungen in höfischem Ambiente.


[[Datei:Neuweilnau, Ort und Schloss.JPG|thumb|upright|Neuweilnau, Ort und Schloss]]
[[Benedikt Sarnov]] sieht in dem Begriff ''Realsozialismus'' nicht einen Euphemismus, sondern eine Form des [[Neusprech]], über die man sich schon früh lustig gemacht habe.<ref name="Sarnov">[[Benedikt Sarnov]], ''Our Soviet [[Newspeak]]: A Short Encyclopedia of Real Socialism.'' Moskau 2002, ISBN 5-85646-059-6 (Наш советский новояз. Маленькая энциклопедия реального социализма.), ''Real Socialism'', S. 472–474.</ref>


== Sehenswerte Gebäude ==
Der Germanist [[Carsten Gansel]] stellte verschiedene spezielle Wechselwirkungen des DDR-Realsozialismus auf Literatur wie das kollektive Gedächtnis fest. Der Begriff wurde demnach vor allem genutzt, Ansätze zu Reformen des „realen“ Sozialismus als konterrevolutionär oder utopisch zu brandmarken, insbesondere in Zusammenhang mit dem [[Prager Frühling]].<ref>[[Carsten Gansel]], ''Gedächtnis und Literatur in den „geschlossenen Gesellschaften“ des Real-Sozialismus zwischen 1945 und 1989'', V&R unipress GmbH, 2007.</ref>


=== Pfarrkirche ===
== Internationales Umfeld ==
Die evangelische Pfarrkirche als kleiner barocker Saalbau mit einer schlichten Ausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert.
[[Datei:Sino-Soviet split 1980.svg|400px|miniatur|Weltweite Verbreitung realsozialistischer Staaten vor 1990; Orientierung an der Sowjetunion (rot); Orientierung an China (gelb); Nordkorea und Jugoslawien (schwarz)]]


=== Schloss Neuweilnau ===
Eine wesentliche Rolle bei der Diskussion um den Realsozialismus spielte das [[Chinesisch-sowjetisches Zerwürfnis|Chinesisch-sowjetische Zerwürfnis]], welches von Ende der 1950er bis weit in die 1980er Jahre hin andauerte. In der Zeit dieses [[Schisma]]s der kommunistischen Bewegungen sprachen beide einander das Recht ab, für den Sozialismus zu sprechen. Der Realsozialismus wurde von [[Trotzkismus|Trotzkisten]] und [[Rätekommunismus|Rätekommunisten]] auch als „[[Staatskapitalismus]]“ kritisiert. Im Umfeld der [[K-Gruppe]]n wurden die verschiedenen Zuordnungen zu verschiedenen Sonderwegen, neben China auch Albanien, [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Jugoslawien]] oder [[Nordkorea]] teilweise erbittert diskutiert.<ref>So z.&nbsp;B. in [[Charles Bettelheim]] u.&nbsp;a., ''China 1972. Ökonomie, Betrieb und Erziehung seit der Kulturrevolution'', hrsg. gemeinsam mit Maria Antonietta Macciochi, Wagenbach, Berlin 1975.</ref> Nach dem Ende der [[Kulturrevolution]] zogen sich im Ausland Angehörige und Vordenker insbesondere maoistischer Gruppierungen wie [[Charles Bettelheim]] enttäuscht zurück.
Von der 1302 erbauten Burg sind nur noch Teile der Ringmauer und ein runder Turmstumpf erhalten. Das heutige [[Schloss Neuweilnau]] wurde im 1506–1513 durch Ludwig I von Nassau-Weilburg erbaut, 1564–1566 durch Graf Albrecht von Nassau-Weilburg erweitert. Der schlichte typisch Nassauer Renaissancebau hat ein malerisches Torgebäude von 1565/66 mit Zwerchhäusern und Fachwerkgalerie an der Hofseite. Bestens erhalten ist das Kellergewölbe im Schloss.


=== Sonderrolle Chinas ===
=== Park Dreieich ===
Erreicht man Neuweilnau vom oberen Weiltal her, so fällt am Ortseingang links ein mittelalterlich anmutender Turm ins Auge. Dieser Turm ist Teil des in Privatbesitz befindlichen Parks Dreieich. Auch wenn das Aussehen anderes vermuten lässt, ist der Turm erst Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden. Der damalige Eigentümer, der Frankfurter Industrielle [[Paul Fevre]] (später Paul Faber) ließ den Turm im romantisierenden Stil der damaligen Zeit als [[Ruine]] errichten. Unterhalb des Turms wurde ein 80 Meter langer Tunnel angelegt, der sich in der Mitte zu einer kleinen Grotte mit Sitzgelegenheiten erweitert. Eine "Kapelle", die nie als Gotteshaus sondern immer nur als Aussichtspunkt gedacht war und das eigentlichen Herrenhaus ergänzen den 15.000 Quadratmeter großen Park, der der Öffentlichkeit nicht offen steht<ref>Taunus Zeitung vom 12. August 2009, Seite 16</ref>.
[[John Kenneth Galbraith]] hielt den Einfluss des politischen Systems auf die Wirtschaft für begrenzt. Historische relative Unterschiede, wie etwa in Osteuropa, zwischen einzelnen Staaten seien nie durch den Sozialismus auszuräumen gewesen. Das grundsätzliche Scheitern realsozialistischer Systeme in Entwicklungsländern liege insbesondere am Mangel an Planungs- und Verwaltungskapazität in den entsprechenden Ländern, China bestätige als Ausnahme mit jahrtausendelanger Verwaltungshistorie die Regel.<ref>John Kenneth Galbraith ''The nature of mass poverty.'' dt.: ''Die Arroganz der Satten. Strategien für die Überwindung der weltweiten Massenarmut.'' Scherz, Bern/München 1980.</ref>


<gallery>
Ein zentraler interner Unterschied war der Umgang mit der [[Landwirtschaft]]. In der [[Sowjetunion]] wurde die wirtschaftlich erfolgreiche, aber ideologisch unpassende [[Neue Ökonomische Politik]] als ''[[Friedensvertrag von Brest-Litowsk|Brest-Litowsk]] gegenüber den [[Kulaken]]'' apostrophiert, die Bauern wurden so bald wie möglich brutal kollektiviert.<ref name="RS">Robert W. Cox, ''“Real Socialism” in historical perspective'', in: Ralph Miliband und Leo Panitch (eds.): ''Communist Regimes: The Aftermath.'' Socialist Register, Merlin Press, London 1991 ([http://thesocialistregister.com online]).</ref>
Datei:Neuweilnau, Park Dreieich, Eingang.JPG|Park Dreieich, Eingang
Datei:Neuweilnau, Park Dreieich, Kapelle.JPG|Park Dreieich, Kapelle
Datei:Neuweilnau, Park Dreieich, Turm.JPG|Park Dreieich, Turm
Datei:Schloss-neuweilnau-taunus001.jpg|Schloss Neuweilnau vom Aussichtsturm auf dem [[Pferdskopf (Taunus)|Pferdskopf]]
</gallery>


== Quellen ==
Im Gegensatz dazu war in China selbst die erfolgreiche Mobilisierung der Bauern wie die wirtschaftlich erfolgreiche Versorgung der Armee auf dem [[Langer Marsch|Langen Marsch]] ein wesentliches und prägendes Element der Revolution in China.<ref name="RS"/> Die [[Volksbefreiungsarmee]] war lange nach dem Bürgerkrieg als wirtschaftlicher Akteur, sowohl hinsichtlich Grundbesitz wie auch mit verschiedenen Firmen innerhalb und jenseits des Rüstungsbereiches erfolgreich und präsent. Die PLA war seit Beginn gezwungen, die Soldaten mit Nahrungsmitteln aus eigener Regie zu versorgen.<ref name="LoC"/> Die Armee ist für die chinesische Gesellschaft von zentraler Bedeutung, auch wenn Anfang der 1980er Jahre damit begonnen wurde, die zivile Produktion der PLA aus dem Gesamtverband zu lösen.<ref name="LoC">[http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/cntoc.html ''A Country Study: China – Library of Congress Call Number DS706 .C489 1988'']</ref> .<ref>„Chinas Volksbefreiungsarmee feiert ihren 80. Geburtstag mit einer großen Ausstellung im Pekinger Militärmuseum. Sie ist immer noch ein mächtiger Staat im Staate. Alle Reaktionäre sind Papiertiger“, von Andreas Schlieker, TAZ 12. August 2007.</ref>
* Ortschronik: Neuweilnau im Taunus

== Bestehende realsozialistische Gesellschaften ==
Der Realsozialismus in den Staaten des europäischen [[Ostblock]]s ist seit 1989 komplett zusammengebrochen. Demgegenüber bestehen realsozialistische Gesellschaften in Lateinamerika und Asien bis in die Gegenwart weiter oder wurden weiterentwickelt. Bekannt wurde unter anderem der [[Sozialismus chinesischer Prägung]] unter dem Motto [[Deng Xiaoping]]s ''Es spielt keine Rolle, ob die Katze schwarz oder weiß ist; solange sie Mäuse fängt, ist sie bereits eine gute Katze''. Zunächst sah man weder im Zustand des Protosozialismus noch in der „Entfachung der Produktivkräfte“ ein Problem, solange die politische Vorherrschaft der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] (KPCh) zu sichern war.

Mit dem ähnlichen Konzept des [[Đổi mới]] in [[Vietnam]] wurde dort eine erhebliche Ausweitung der wirtschaftlichen Produktion, insbesondere auch von [[Cash Crops]] wie [[Kaffee]] erzielt. Für die Lösung realsozialistischer [[Kaffeekrise in der DDR|Versorgungsprobleme mit Konsumgütern in der DDR]] kam dies allerdings zu spät.

== Literatur ==
* [[Rudolf Bahro]]: ''Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus'', Tribüne Verlag 1977, Neuauflage: Bund-Verlag 1990 ([http://www.umweltdebatte.de/index-die%20alternative.htm Informationen]).
* Antonio Carlo: ''Politische und ökonomische Struktur der UdSSR (1917–1975). Diktatur des Proletariats oder bürokratischer Kollektivismus'', Wagenbach, Berlin 1972.
* Klaus Steinitz: ''Das Scheitern des Realsozialismus. Schlussfolgerungen für die Linke im 21. Jahrhundert'', VSA, Hamburg 2007. ISBN 978-3-89965-235-2.
* Mathias Wiards: ''Krise im Realsozialisms. Die Politische Ökonomie der DDR in den 80er Jahren'', Argument, Hamburg 2001.
* [[Wolfgang Caspart]]: ''Der Marxismus. Von der Weltrevolution zur Politischen Korrektheit.'' Eckartschrift 165. Österreichische Landsmannschaft, Wien 2003, ISBN 3-902350-02-4.
* Martin Blumentritt, Eberhard Braun, Wolfram Burisch: ''Kritische Philosophie gesellschaftlicher Praxis. Auseinandersetzungen mit der Marxschen Theorie nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus.'' ISBN 3-8260-1011-6.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Commonscat|Neuweilnau}}
* [http://www.oei.fu-berlin.de/publikationen/boi/boi_23/index.html Osteuropa-Institut der FU Berlin: Berliner Osteuropa Info Nr. 23/2005: Alltag und Ideologie im Realsozialismus (Textsammlung)], auch [http://www.oei.fu-berlin.de/media/publikationen/boi/boi_23/boi_23_gesamtes_heft.pdf komplett als PDF; 19 MB]
* [[Bernd Senf]] (1998): [http://www.berndsenf.de/pdf/Die%20Marxsche%20Utopie%20und%20der%20Realsozialismus.pdf „Die Marxsche Utopie und der Realsozialismus. Übereinstimmung oder Widerspruch?“] (PDF; 166 kB)
* [http://web.archive.org/web/20060209231541/http://members.aol.com/Streitpunkte/ks0603.html Klaus Hermann: „Zur Kritik und Theorie des Realsozialismus“, in: Kommunistische Streitpunkte, Nr. 6/2000]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>

{{Navigationsleiste Ortsteile von Weilrod}}


[[Kategorie:Marxismus-Leninismus|Realsozialismus]]
[[Kategorie:Ort im Hochtaunuskreis]]
[[Kategorie:Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe]]
[[Kategorie:Weilrod]]


[[nl:Neuweilnau]]
[[cs:Reálný socialismus]]
[[en:Real socialism]]
[[fi:Reaalisosialismi]]
[[hr:Real-socijalizam]]
[[pl:Realny socjalizm]]
[[scn:Sucialìsmu riàli]]
[[sh:Realni socijalizam]]
[[sv:Realsocialism]]
[[uk:Реальний соціалізм]]

Version vom 14. August 2011, 09:06 Uhr

Neuweilnau
Gemeinde Weilrod
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 360 m ü. NN
Einwohner: 165 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 11. Juli 1972
Postleitzahl: 61276
Vorwahl: 06083
Neuweilnau (Hessen)
Neuweilnau (Hessen)
Neuweilnau ohne Koordinaten
Lage von Neuweilnau in Hessen

Ansicht Neuweilnau von Altweilnau

Neuweilnau ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im Hochtaunuskreis, Hessen.

Geographische Lage

Neuweilnau liegt im östlichen Hintertaunus des Naturparks Hochtaunus. Das Dorf liegt oberhalb des Weiltals in einer Höhenlage von 320 Meter bis 500 Meter über NN.
Nachbarorte sind Cratzenbach (nordwestlich), Altweilnau (östlich) und Riedelbach (südwestlich).

Geschichte

Neuweilnau kann ein genaues Entstehungsdatum vorweisen. Das hat der Ort seinem Gründer zu verdanken: Heinrich von Weilnau. Denn der hatte durch Erbauseinandersetzungen in der Familie der Grafen von Diez 1302 die Zusage bekommen, eine neue Burg in der Art der alten Burg Weilnau auf dem Rödelnberg jenseits der Weil spätestens bis Sommer 1303 hingestellt zu bekommen. Bauen musste die Burg damals sein Verwandter Graf Gerhard von Diez. Im Gegenzug verzichtete Heinrich von Weilnau auf seinen Anteil an der Altweilnauer Burg. So entstanden aus der ehemaligen Herrschaft Weilnau die Orte Altweilnau und Neuweilnau. Bereits 1326 kamen Burg und Herrschaft Neuweilnau an die Grafen von Nassau. Von der alten Burganlage, deren Bergfried 1709 abgerissen wurde, ist heute wenig erhalten. Anfang des 16. Jahrhunderts sorgten die Schlossherren für den kontinuierlichen Ausbau zum Renaissance-Schlösschen. Aus seinen Zeiten als Residenzsitz des Grafen Philipp III. von Nassau stammen noch einige herausragende Fachwerkgebäude, wie etwa das Preveniushaus von 1650. Das Fachwerkhaus Nr. 24 hat fränkische Erker und Schnitzereien. Heute ist das Schloss, das über dem Dorf thront, Dienstsitz des Forstamtes Weilrod und begehrte Örtlichkeit für verträumte standesamtliche Trauungen in höfischem Ambiente.

Neuweilnau, Ort und Schloss

Sehenswerte Gebäude

Pfarrkirche

Die evangelische Pfarrkirche als kleiner barocker Saalbau mit einer schlichten Ausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Schloss Neuweilnau

Von der 1302 erbauten Burg sind nur noch Teile der Ringmauer und ein runder Turmstumpf erhalten. Das heutige Schloss Neuweilnau wurde im 1506–1513 durch Ludwig I von Nassau-Weilburg erbaut, 1564–1566 durch Graf Albrecht von Nassau-Weilburg erweitert. Der schlichte typisch Nassauer Renaissancebau hat ein malerisches Torgebäude von 1565/66 mit Zwerchhäusern und Fachwerkgalerie an der Hofseite. Bestens erhalten ist das Kellergewölbe im Schloss.

Park Dreieich

Erreicht man Neuweilnau vom oberen Weiltal her, so fällt am Ortseingang links ein mittelalterlich anmutender Turm ins Auge. Dieser Turm ist Teil des in Privatbesitz befindlichen Parks Dreieich. Auch wenn das Aussehen anderes vermuten lässt, ist der Turm erst Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden. Der damalige Eigentümer, der Frankfurter Industrielle Paul Fevre (später Paul Faber) ließ den Turm im romantisierenden Stil der damaligen Zeit als Ruine errichten. Unterhalb des Turms wurde ein 80 Meter langer Tunnel angelegt, der sich in der Mitte zu einer kleinen Grotte mit Sitzgelegenheiten erweitert. Eine "Kapelle", die nie als Gotteshaus sondern immer nur als Aussichtspunkt gedacht war und das eigentlichen Herrenhaus ergänzen den 15.000 Quadratmeter großen Park, der der Öffentlichkeit nicht offen steht[1].

Quellen

  • Ortschronik: Neuweilnau im Taunus

Einzelnachweise

  1. Taunus Zeitung vom 12. August 2009, Seite 16