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Georg Daniel Teutsch und Max Otte: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Georg Daniel Teutsch.jpg|thumb|Bischof Georg Daniel Teutsch]]
[[Datei:Max Otte.JPG|thumb|upright|Max Otte]]


'''Max Otte''', eigentlich ''Matthias Otte'' (* [[7. Oktober]] [[1964]] in [[Plettenberg]]) ist ein Ökonom, Professor für allgemeine und internationale [[Betriebswirtschaftslehre]] an der [[Fachhochschule Worms]], Leiter des 2003 von ihm gegründeten ''Instituts für Vermögensentwicklung GmbH'' (IFVE) in Köln sowie unabhängiger Fondsmanager und seit 2011 Dozent an der [[Universität Graz]]. Er besitzt die deutsche und US-amerikanische Staatsbürgerschaft und lebt in Köln.
'''Georg Daniel Teutsch''' (* [[12. Dezember]] [[1817]] in [[Schäßburg]]; † [[2. Juli]] [[1893]] in [[Hermannstadt]]) war im 19. Jahrhundert [[Bischof]] der [[Evangelische Kirche A. B. in Rumänien|Evangelischen Kirche A.B.]] [[Siebenbürgen]]s. Außerdem wirkte er als [[Lehrer]], [[Theologe]], [[Historiker]] und [[Politiker]].
Aufgrund der national-politischen Bewegungen und der wirtschaftlichen Entwicklung des 19. Jahrhunderts ist eine Trennung zwischen den einzelnen Wirkungsbereichen fast nicht möglich.


== Biografie ==
== Wirken ==


1983 machte Otte sein Abitur in Plettenberg.<ref>[http://www.plbg.de/lexikon/personen/otte.htm Plettenberg-Lexikon – ''Max (Matthias) Otte'']</ref> Er studierte Volkswirtschaftslehre in Köln und wurde dort Mitglied der [[Turnerschaft Merovingia-Zittavia zu Köln]], einer [[Mensur (Studentenverbindung)|pflichtschlagenden]] und [[Couleur|farbentragenden]] [[Studentenverbindung]] im [[Coburger Convent]]. Nach seiner Promotion an der [[Princeton University]] und einer Tätigkeit als [[M&A]]-Berater war Otte von 1998 bis 2000 [[Assistant Professor]] an der [[Boston University]].<ref>{{Internetquelle |url=http://daserste.ndr.de/annewill/archiv/gaesteliste547.html |titel=Anne Will |titelerg=Sendung vom 15. Mai 2011, Die Gäste im Studio |werk=„dasErste.de“ |datum=2011-05-15 |zugriff=2011-05-16}}</ref>
Teutsch wurde am 12. Dezember 1817 in Schäßburg (heute Sighisoara, [[Kreis Mureș]]) als zweites von vier Kindern des Ehepaares Martin Benjamin Teutsch und Maria Katharina, geb. Weiß in eine Handwerkerfamilie hineingeboren.


Bekannt wurde Otte 2008 nach Eintreten der [[Finanzkrise 2007]], da er in seinem 2006 veröffentlichten Buch ''Der Crash kommt'' eine große [[Finanzkrise]] vorausgesagt hatte.<ref>{{internetquelle|autor=Peter Nowak|url=http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29091/1.html|titel=Zwischen Karl Marx und Max Otte| werk=[[Telepolis]] |datum=8. November 2008|zugriff=24. Januar 2010}}</ref><ref>{{internetquelle|autor=Joachim Wille|url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/reportage/?em_cnt=1622763&em_loc=1773|titel=Wirtschaftsprofessor: Der Crash-Prophet
Er besuchte die Grundschule und das Gymnasium in der Bergschule aus [[Schäßburg]] (heute Lic. teoretic Joseph Haltrich), wo er am 1. August 1837 die [[Matura]] ablegte. Danach studierte er ab Herbst 1837 Geschichte und Evangelische Theologie in [[Wien]], um es ein Jahr danach in [[Berlin]] fortzusetzen. Nach dem zweiten Studienjahr kehrte er nach Schäßburg zurück, um das Studium als [[Autodidakt]] abzuschließen. Er war Hauslehrer der Familie Magyay in Karlsburg ([[Alba Iulia]]) und Baksay in Marossolymos (Falkendorf, rum. [[Șoimuș (Hunedoara)|Șoimuș]]). Zeitgleich nutzte er den Zugang zu der Karlsburger Bibliothek (gegründet vom katholischen Bischof [[Ignác Batthyány|Batthyany]]) und zu der [[Brukenthal-Museum|Brukenthalbibliothek]] in [[Hermannstadt]], beide reich an Handschriften und Büchern zur Siebenbürgischen Geschichte.
|werk=[[Frankfurter Rundschau]] |datum= 1. November 2008 |zugriff=24. Januar 2010}}</ref><ref>{{internetquelle|autor=Kerstin Kohlenberg & [[Wolfgang Uchatius]]|url=http://www.zeit.de/2008/49/DOS-Wo-steckt-das-Geld|titel=Wo ist das Geld geblieben?|werk=[[Die Zeit]]|datum=27. November 2008|zugriff=24. Januar 2010}}</ref>


{{Quelle}}
1842 kehrte er nach Schäßburg zurück, um im darauf folgenden Jahr, am 3.-4.Januar 1843, sein Studium mit einer [[Dissertation]] in den Fächern Geschichte, Pädagogik und Theologie abzuschließen. Darauf wurde er Lehrer an der „Schäßburger Bergschule“, Konrektor 1845 und Rektor von 1850-1863. 1863 wechselte Georg Daniel Teutsch vom Lehramt ins Pfarramt, und wurde zunächst Pfarrer der evangelischen Gemeinde [[Agnetheln]]. Am 19. September 1867 wurde er zum [[Bischof]] der [[Evangelische Kirche A.B. in Rumänien|Evangelischen Kirche A.B. in Siebenbürgen]] gewählt. In diesem Amt blieb er bis zu seinem Tod.
Otte forderte frühzeitig eine Verstaatlichung der Bank [[Hypo Real Estate]]. Im November 2009 wurde er mit 10.000 von 24.000 Stimmen von den Lesern von ''[[Börse Online]]'' zum 'Börsianer des Jahres 2009' gewählt. Im November 2010 erhielt er erneut mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen.


Der von ihm betreute und Mitte März 2008 aufgelegte PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) schaffte bis zum 28. April 2010 eine Performance von 38% und ließ damit den DAX um 38 Prozent, den MSCI World um 33 Prozent und den Eurostoxx 50 um mehr als 60% hinter sich. Am 31. März 2011 hatte der Fonds eine Performance von 51% erzielt. Im Jahr 2011 wurde er in einen Mischfonds umgewandelt und erhielt die Vertriebszulassung für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Georg Daniel Teutsch heiratete in erster Ehe Charlotte Berwerth 1845, die ein Jahr später verstarb und in zweiter Ehe deren Schwester Wilhelmine. Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor, einer seiner Söhne, [[Friedrich Teutsch]], wurde in der Zeitspanne von 1903 bis 1932 selbst auch Sachsenbischof.


Im April 2010 forderte Otte einen Austritt der am stärksten verschuldeten Staaten Europas aus der Eurozone.<ref>[http://cicero.de/97.php?ress_id=6&item=5648 Ulrich Hottelet (Cicero, Interview mit Max Otte): „Irland, Spanien, Portugal und Griechenland sollten aus der Euro-Zone austreten“]</ref> <!--Am 8. April 2011 sagte er gegenüber dem Handelsblatt: „Das wirkliche Problem der Weltwirtschaft sind die USA.“-->
== Wirkungskreis ==


Otte setzt sich als unabhängiger Hedgefondsmanager für eine massive [[Finanzmarktregulierung]] ein und fordert sinnvolle Eigenkapitalregeln als Basis der Haftung von Banken in einer Marktwirtschaft. Das Verbot ungedeckter [[Leerverkauf|Leerverkäufe]] 2010 durch die Bundesregierung unterstützte er.
Sein Wirken kann in drei große Bereiche eingeteilt werden: Lehramt, Theologie und Politik. Seine Arbeit war auf den Erhalt der kulturellen, wirtschaftlichen und territorialen Autonomie des [[Siebenbürger Sachsen|“Sachsenvolks”]] ausgerichtet. Um dieses erreichen zu können, hat er oft auf die Geschichte des “Sachsenvolks” aus [[Siebenbürgen]] zurückgegriffen, ein Gebiet, das er während seiner ganzen Laufbahn, unabhängig seines entsprechenden Amtes, erforscht hat.


Otte wird seit 2008 öfter in Fernsehsendungen eingeladen und veröffentlichte Artikel in mehreren bekannten Zeitungen und Zeitschriften etwa zu ''Möglichkeiten zum Umgang mit der Schuldenkrise Griechenlands und anderer EU-Mitgliedstaaten''<ref> In: ''Wirtschaftsdienst.'' 2010/3</ref>
=== Lehramt ===


Otte trat mit [[Wilhelm Hankel]], William Engdahl und [[Eberhard Hamer]] am 26. und 27. März 2011 bei einem Wochenendseminar über die „Erfolgreiche Vorbereitung auf die Welt-Währungsreform“ in Fulda auf.<ref>[http://www.dolphin-economics.de/joomla/index.php ''Über das Wochenend-Exklusivseminar „Erfolgreiche Vorbereitung auf die Welt-Währungsreform“ am 26. und 27. März 2011 in Fulda''] (Bericht eines Teilnehmers)</ref>
Seinen ersten Beruf, den des [[Lehrer]]s, hat er 21 Jahre lang an der Schäßburger Bergschule ausgeübt, davon 13 Jahre als Direktor/Rektor der Schule (1842-1863). Während seiner Lehramtszeit reformierte und entwickelte er das Schulwesen der Bergschule, wobei diese landesweiten Ruhm erlangte. In dieser Schule wurden Lehrer und Pfarrer ausgebildet. Die Schulzeit des Seminars wurde von 2 auf 3 Jahre erweitert. Der Organisationsentwurf der [[Schulreform]], der bis 1883 in Geltung blieb, wurde von ihm gutgeheißen und später im Auftrag des Oberkonsistoriums in Endfassung gebracht. Er vereinheitlichte landesweit den Grundschul- Gymnasial- und Seminarunterricht, wobei sowohl der klassisch-humanistische Unterricht wie auch die Realfächer gleichermaßen berücksichtigt wurden. Diesem ersten Beruf sollte er später, als Pfarrer und noch mehr als Bischof, die Treue halten; nach Amtsantritt in [[Agnetheln]] förderte er den Bau einer neuen Schule (die heute seinen Namen trägt) und wirkte für den Ausbau und die gesetzliche Regelung des [[Volksschule|Volksschulunterrichtes]].


Otte bezog sich schon 2008 in der öffentlichen Diskussion um die Finanzkrise positiv auf [[Oswald Spengler]] und dessen [[Kulturpessimismus|kulturpessimistische]] These vom „Untergang des Abendlandes“.<ref>[http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/16/0,1872,7161328,00/F5515/thread1794262.php Joachim Petrick (ZDF, 25. September 2008): ''Können wir den Banken noch vertrauen? Naht der Untergang des Abendlandes als usaland oder der des Sparschweins?'']</ref>
Das 1879 erlassene ungarische Schulgesetz, welches die Einführung der [[Ungarische Sprache|ungarischen Sprache]] in den deutsch-evangelischen Schulen verfügte, weckte die besondere Aufmerksamkeit Georg Daniel Teutschs und seiner Mitarbeiter. Der einmütige Protest begründete sich dadurch, dass die Mehrheit der Grundschüler keine Gelegenheit hatten, diese Sprache jemals zu gebrauchen. Es bestand die Sorge, dass diese Maßnahme der [[Magyarisierung]] Vorschub leisten würde.
In der Zeitung [[Junge Freiheit]] veröffentlichte er am 6. Mai 2011 einen Artikel über Spenglers Aktualität: Er habe die letzten Stufen der westlichen Zivilisation analysiert, in denen auch die Demokratie ende und durch diktatorische Tendenzen („Cäsarismus“) abgelöst werde. Darin sah Otte „bestechende“ Parallelen zur Gegenwart.<ref>[http://www.jf-archiv.de/archiv11/201119050649.htm Max Otte (Junge Freiheit, 6. Mai 2011): ''Das Zeitalter der Cäsaren. Weltbeamte, Freihändler, Milliardäre: Oswald Spenglers Schicksalsfragen und düstere Prophezeiungen sind von bestechender Aktualität'']</ref> Am Folgetag ist er in München mit [[Karlheinz Weißmann]] und [[Frank Lisson]] bei einer vom [[Institut für Staatspolitik]] organisierten Gedenkveranstaltung zum Todestag Spenglers aufgetreten und hat über „Leben, Werk und Bedeutung Spenglers“ referiert.<ref>[http://www.aida-archiv.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2342:geheimes-treffen-auf-dem-muenchner-nordfriedhof&catid=41:parteien-und-organisationen&Itemid=151 Robert Andreasch (A.I.D.A, 21. Mai 2011): ''Geheimes Treffen auf dem Münchner Nordfriedhof'']; [http://www.der-rechte-rand.de/?p=550 Volker Weiß (Der rechte Rand Nr. 131 Juli/August 2011, Seite 20): ''Immer noch aktuell: Spengler. Verehrung in der deutschen Rechten''; Otte ist dort als Teilnehmer auf einem Foto abgelichtet.]</ref>


== Werk ==
Gegen Ende seines Lebens wurde unter seiner Leitung das Lehrerseminar aus [[Hermannstadt]] ins Leben gerufen. Ein großes Anliegen war ihm zeit seines ganzen Lebens der [[Fortschritt]] der [[Landwirtschaft]], die er nach Kräften unterstützt hat.


In seinem Buch ''A Rising Middle Power? German Foreign Policy in Transformation. 1988–1998.'' (2000) untersucht Otte die neuere deutsche Außenpolitik seit der Wiedervereinigung. Neben einer politökonomischen Analyse des Machtpotentials der Bundesrepublik enthält das Buch drei Fallstudien zur Einführung des EURO, zu Militäreinsätzen und zur Osterweiterung der EU. Otte meint, die Macht der Bundesrepublik sei geringer gewachsen als die Anforderungen an das wiedervereinigte Land. Deutschland verfolge daher weiter die Diplomatie einer typischen [[Mittelmacht]], die auf Ausgleich bedacht sei.
Im Laufe seines Lebens wurden Teutsch verschiedene Ehrungen verliehen, wie seine Berufung in den Gelehrtenausschuss des [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Museums]], die Verleihung der philosophischen [[Ehrendoktor]]würde der [[Universität Jena]] und die Wahl zum [[Ehrenmitglied]] des [[Leipzig]]er [[Schiller]]vereins.


In seinem Buch ''Investieren statt Sparen. Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut'' beschreibt Otte Möglichkeiten für Privatanleger zum langfristigen Vermögensaufbau.
In diese Zeitspanne als Lehrer gehört auch die [[Revolution]] von 1848; er war [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] der Schäßburger [[Bürgerwehr]], die gemeinsam mit der [[Kaiserliche Armee|kaiserlichen Armee]] den [[Bürgerkrieg]] gegen die von [[Josef Bem]] geleitete [[k.u. Landwehr|ungarische Armee]] gewann.


In ''Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten'' (2006) sagte Otte eine große Finanzkrise für 2007 bis 2010 voraus. Er sieht sich als politischen Ökonomen in der Tradition von [[Friedrich List]], [[Karl Marx]], [[Max Weber]], [[Werner Sombart]], [[Alexander Rüstow]] und [[Wilhelm Röpke]] und nimmt Anleihen bei der [[Österreichische Schule|Österreichischen Schule]]. Er erwartete zutreffend, dass der U.S.-Immobilienmarkt und [[Subprime-Markt|Subprime-Papiere]] Auslöser der Krise sein würden. Als Ursachen nannte er:
=== Theologie ===
* Anstieg der Schulden seit Beginn der neoliberalen Revolution Anfang der 1980er Jahre, insbesondere in den USA
* Aufgeblähte Finanzvermögen, Deregulierung und eine lockere Geldpolitik
* Verschiebung des Weltwirtschaftszentrums
* exzessive [[Globalisierung]]
* Verfall der Wirtschaftssitten, u.a. auch durch [[Finanzderivat]]e
* demographische Herausforderungen.


== Veröffentlichungen ==
Nach Antritt seines Amtes als Pfarrer, entsprechend seiner [[Ausbildung]] in der [[Tradition]] jener Jahre, wirkte er für die Inkraftsetzung der neuen [[Kirchenordnung]], die er 1861 maßgeblich mitbestimmt hat. Der Bischofssitz wurde nach seiner Wahl zum [[Bischof]] von [[Birthälm]] nach [[Hermannstadt]] zurückverlegt. Entsprechend der neuen Kirchenverfassung förderte Teutsch in der Folgezeit die Zusammenarbeit zwischen den Geistlichen und den Weltlichen. Die [[Volkskirche]] wurde unter seiner Führung als Bischof vollendet und gestärkt. Dazu trugen auch die [[Visitation]]en bei, die er von 1870 bis 1884 vornahm. Er schaffte die Visitation sämtlicher Gemeinden der [[Landeskirche]], außer einer einzigen, die wegen [[Typhus]] (Kleinalisch) gesperrt war. Die Berichte, die er über ihre Durchführung dem Landeskonsistorium erstattete, gaben den Zustand der Kirche und des Volkes zu dieser Zeit wieder. Sie sind ein zeitgeschichtliches Dokument erster Ordnung. Das Ergebnis dieser Visitation ist nicht einheitlich; seine Berichte über die verschiedenen [[Kirchenbezirk]]e spiegeln ein äußerst buntes und unterschiedliches Bild wider und beleuchten alle Bereiche der jeweilig visitierten [[Gemeinde]].
* ''The United States, Japan, West Germany and Europe in the international economy 1977–1987. Between conflict and coordination.'' Schulz-Kirchner, Idstein 1988, ISBN 3-925196-67-6
* mit Nikolaus Rollwage: ''Makroökonomik. Makro-Wissen effizient erworben. Mit 25 Kontrollfragen.'' WRW, Köln 1989, ISBN 3-927250-31-7; 2. Auflage: ''Makroökonomik. Mit Kontrollfragen und Lösungen.'' ebd. 1991, ISBN 3-927250-32-5
* ''Allgemeine Wirtschaftspolitik.'' WRW, Köln 1990, ISBN 3-927250-51-1; 2. erweiterte Auflage ebd. 1991, ISBN 3-927250-52-X
* ''Marketing. Mit Kontrollfragen und Lösungen.'' WRW, Köln 1990, ISBN 3-927250-61-9; 2. erweiterte Auflage ebd. 1992, ISBN 3-927250-62-7; 3. neu bearbeitete Auflage: ''Marketing. Mit Übungsaufgaben und Lösungen.'' ebd. 1996, ISBN 3-927250-63-5
* ''Fitness und Karriere. Der neue Lebensstil für Spitzenkräfte.'' Gabler, Wiesbaden 1995, ISBN 3-409-19197-6
* ''Amerika für Geschäftsleute. Das Einmaleins der ungeschriebenen Regeln.'' Campus-Verlag, Frankfurt/New York 1996, ISBN 3-593-35592-2; aktualisierte Ausgabe: Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-35791-1
* {{Literatur
|Titel=Investieren statt sparen. Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut
|Auflage=Aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe. |Verlag=Ullstein |Ort=Berlin |Jahr=2008
|ISBN=978-3-548-37224-2 |DNB=986966665 |OCLC=244037121
|Kommentar=1. Auflage 2000 unter dem Titel „''Investieren statt sparen. Wie Sie mit Aktien alle 5 Jahre Ihr Vermögen verdoppeln''“, ISBN 3-430-17286-1
}}
* ''Investieren statt sparen. Wie Sie mit Aktien alle 5 Jahre Ihr Vermögen verdoppeln.'' Econ, München 2000, ISBN 3-430-17286-1; aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe: ''Investieren statt sparen. Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut.'' Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-37224-2
* {{Literatur
|Titel=A Rising Middle Power? German Foreign Policy in Transformation. 1989–1999
|Verlag=St. Martin’s Press |Ort=New York |Jahr=2000
|ISBN=0-312-22653-5 |DNB=971920699 |OCLC=42733831
|Kommentar=Zweite ISBN 978-0-333-91517-2
}}
* ''Organisation. Mit Übungsaufgaben und Lösungen.'' WRW-Verlag, Köln 2001, ISBN 3-927250-06-6
* mit Volker Gelfarth: ''Investieren statt spekulieren. Mit Aktien von Top-Unternehmen zum Gewinn.'' Econ, München 2001, ISBN 3-430-17284-5
* mit Katja Zacharias, Dimitrios Patsavas & Helmut Gellermann: ''Investieren in Biotech-Aktien. So nutzen Sie die Chancen der Zukunft.'' Econ, München 2001, ISBN 3-430-17283-7
* ''So bekommen Sie Ihre Finanzen in den Griff. Ein Investor-Village-Arbeitsbuch.'' Econ, München 2001, ISBN 3-430-14966-5
* ''So bauen Sie Vermögen auf. Ein Investor-Village-Arbeitsbuch.'' Econ, München 2001, ISBN 3-430-14967-3
* ''Der Onvista-Führer zur Aktienanalyse.'' Econ, München 2001, ISBN 3-430-17279-9
* {{Literatur
|Titel=Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten
|Auflage=1. |Verlag=Econ |Ort=Berlin |Jahr=2006
|ISBN=978-3-430-20001-1 |DNB=979905990 |OCLC=180921996
}} <br />'''Komplett aktualisierte und erweiterte Ausgabe:''' {{Literatur
|Titel=Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und was Sie jetzt tun können
|Auflage=1. |Verlag=Ullstein |Ort=Berlin |Jahr=2009
|ISBN=978-3-548-37290-7 |DNB=99185070X |OCLC=314739402
}}
* mit Jens Castner: ''Deutsche Superinvestoren aus Graham- und Doddsville. Erfolgsgeheimnisse der besten Value-Investoren.'' FinanzBuch-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-89879-242-4
* ''Der Informationscrash. Wie wir systematisch für dumm verkauft werden.'' Econ, Berlin 2009, ISBN 978-3-430-20078-3
* mit Jens Castner: ''Erfolgreiches Value-Investieren. Geniale Investmentstrategien in Zeiten globaler Veränderungen.'' FinanzBuch-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-89879-505-0
* ''Die Krise hält sich nicht an Regeln. 99 Fragen zur aktuellen Situation – und wie es weitergeht. Max Otte im Gespräch mit Thomas Helfrich.'' Econ, Berlin 2010, ISBN 978-3430201124
* {{Literatur
|Titel=Stoppt das Euro-Desaster
|Verlag=Ullstein |Ort=Berlin |Auflage=1. |Jahr=2011
|ISBN=978-3-550-08896-4 |DNB=1013304942
}}


;von Max Otte herausgegeben
Er konnte es nicht verhindern, dass im Zuge der nationalen Bewegung unter den Völkern [[Siebenbürgen]]s die magyarisch-lutherische Gemeinden, die seit altershehr zur sächsischen Kirche gehörten, sich in ihr nicht mehr heimisch fühlten und ihren Anschluss an die lutherisch-magyarische Kirche des [[Theiß]]distrikts verlangten. In den Jahren 1876 bis 1886 vollzog sich die Trennung von 16 lutherischen Gemeinden magyarischer Sprache von der deutschsprachigen lutherischen Kirche, allein zehn davon vom [[Brașov|Kronstädter]] Kirchenbezirk.


* [[John Kenneth Galbraith]]: ''Der grosse Crash 1929 - Ursachen, Verlauf, Folgen.'' FinanzBuch-Verlag, München 2008, ISBN 978-3898794558
Als [[Theologe]] war er bestrebt, der [[Nation]] das seiner Meinung nach Edelste der Güter, den [[Glaube]]n an das [[Evangelium (Glaube)|Evangelium]] und in ihm die [[Freiheit]] des Geistes, zu erhalten, die reine Lehre im Sinne des [[Protestantismus|lutherischen Bekenntnisses]]. Für ihn war es eindeutig, dass Recht, Verwaltung und Gericht noch nicht allein die tieferen Werte der Gemeinschaft begründen konnten.
* [[Charles Mackay|Charles MacKay]] & [[Joseph de la Vega]]: ''Gier und Wahnsinn. Warum der Crash immer wieder kommt…Der Klassiker.'' FinanzBuch-Verlag, München 2010, ISBN 978-3898795609
* [[Charles P. Kindleberger]]: ''Die Weltwirtschaftskrise. 1929–1939.'' FinanzBuch-Verlag, München 2010, ISBN 978-3898796149
* [[Adam Fergusson]]: ''Das Ende des Geldes - Hyperinflation und ihre Folgen am Beispiel der Weimarer Republik.'' FinanzBuch-Verlag, München 2011, ISBN 978-3898796279
* [[Niall Ferguson]]: ''Der Bankier Siegmund Warburg - Sein Leben und seine Zeit.'' FinanzBuch-Verlag, München 2011, ISBN 978-3898796262


;Artikel und Interviews von Max Otte
Man kann den Einfluss der Theologen der [[Vermittlung]] feststellen, der Vermittlung zwischen ewigen und zeitlichen Gütern zwischen den einzelnen [[Protestantische Kirche|protestantischen Kirchen]], der Vermittlung zwischen dem [[Christentum|christlichen Glauben]] und den kulturellen [[Schöpfung]]en des menschlichen Geistes. Dieses kam auch seinen liberalen [[Anschauung]]en entgegen, denn vom Gebiete des [[Kirchenrecht]]s her war die [[Verfassung]], für die er sich noch in seiner Zeit als Weltlicher eingesetzt hatte, in ihrem Aufbau aus einer deutschen Unionskirche übernommen worden. Er bezeichnete sich selbst als [[Rationalist]]en. Als Solcher hatte er schon in seiner Dissertation am 3. und 4. Januar 1843 in der theologischen These den Bekenntnisschriften die Eigenschaft abgesprochen, Glaubensnorm zu sein, und somit das Dasein des Teufels geleugnet. Dieses war auch der Grund, weshalb er später für die restaurative Bewegung des [[Katholizismus]] kein Verständnis aufbringen konnte und warum er auch die restaurativ-konfessionellen Bestrebungen in den evangelischen Kirchen ablehnte.


Fragebogen - Max Otte - Ökonom, JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co, 27/11 01. Juli 2011 [http://www.junge-freiheit-archiv.de/archiv11/201127070166.htm]
Seine [[Predigt]]tätigkeit zeigt, wie er die Aufgabe als [[Pfarrer]] und Verkündiger verstand; er sprach in seinen Predigten gerne von der Entwicklung zu einem höheren Ziele hin, in die sich der Einzelne durch sein Streben nach einer höheren [[Sittlichkeit]] einordnen solle. Er bemerkte, dass die [[Reformator]]en die Bahn zur [[Forschung]] geöffnet hätten, so dass der Mensch in den Stand gesetzt werde, die [[Entwicklung]] seiner Zeit vorauszusehen, um in seinem Wirken das Sinnliche zu freiem [[Gehorsam]] unter das Sittliche zu bringen.


„Ein neues 1929 ist möglich“ - Interview von Moritz Schwarz, , JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co, 21. Juli 2011, [http://www.junge-freiheit.de/Ein-neues-1929-ist.144.98.html?&cHash=256ee33d44&tx_ttnews%5BbackPid%5D=10&tx_ttnews%5Bpointer%5D=5&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1259]
Seine [[Verkündigung]] war vornehmlich sittlich geprägt; er sprach von der Vaterliebe [[Gott]]es, der das reuige Kind wieder annimmt. Dazu kam noch die Betonung der Gemeinschaft, in einer Zeit, in der sich die Vereinzelung innerhalb der Gemeinde immer mehr bemerkbar machte. Sein ungebrochener Vorsehungsglauben, der sich aus seinem persönlichen Leben und dem Geschick des eigenen Volkes als kräftig erwiesen hat, birgt in seiner optimistischen Weltanschauung wenig [[Skrupel]] und [[Zweifel]] darüber, ob sein Weg richtig gewesen wäre.

Für ihn, als ehemaligen Lehrer, zählte in erster Reihe die rechte [[Bildung]], die alte [[Weltanschauung|Welt-]] und Lebensanschauung, so dass der [[Glaube]] mit ihnen und nicht mit der „Barbarei“ einhergehen konnte. Darum ist es verständlich, dass er ein [[Anhänger]] der historischen Theologie war. Er suchte von der Geschichte her den Zugang zur Überlieferung von [[Jesus]] zu gewinnen und den Weg des Christentums durch die Geschichte zu verstehen. Das Evangelium war für ihn eine geschichtliche Größe mit einem ewigen Inhalt, ein höchster göttlicher Geist, der nach allen Richtungen [[Menschheit|menschlicher Entwicklung]] gewirkt habe. Es sei Jesus, der mit seinem warmen Herzen für uns einstünde. Er vertrat die Meinung, dass uns im [[Neues Testament|Neuen Testament]] das Christentum [[Christus|Christi]] entgegentrete und seine [[Schrift]]en uns die Entwicklung zur geistigen Reife bringen würde.

Gegen Ende seines Wirkens trat auch seine [[Erkenntnis]] der [[Lebensgemeinschaft]] des Glaubenden mit dem Heiland hervor, weil der Mensch als „ein Hauch des göttlichen Geistes“ zur [[Kindschaft Gottes|Gotteskindschaft]] und [[Brüderliche Liebe|Bruderliebe]] bestimmt sei. Er sah die geschichtliche Entwicklung der Menschheit als einen Weg, der das irdische Dasein zum Anfang des [[Gottesreich]]es umgestalte, wo die [[Gebot]]e Gottes, die zur Gottesliebe und [[Nächstenliebe]] aufrufen, erfüllt werden. Weil dieses in der Kirche geschah, welche die irdische Verwirklichung des Reiches Gottes darstelle, sah er sein [[Lebenswerk]] in der Gestaltung dieser, der [[Volkskirche]], und hinterließ sie der späteren Generationen als Erbe.

Auch als Bischof wurden ihm manche Ehrungen zuteil. Von 1870 war er [[Vorstand]] des [[Verein]]s für Siebenbürgische [[Landeskunde]], [[Mitglied]] des Zentralvorstandes der [[Gustav-Adolf-Stiftung]] ab 1882, [[Ehrendoktor]] der [[Jurist|Juristischen Fakultät]] der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]] und 1884 wurde er zum Ehrendoktor der philosophischen Fakultät von [[Jena]] ernannt. Eine besondere Ehrung war für ihn auch die Einladung zur Einweihung der [[Wittenberger Schlosskirche|Schlosskirche von Wittenberg]] im Oktober 1892.

== Literatur ==
* Friedrich Teutsch: ''Georg Daniel Teutsch-Geschichte seines Lebens.'' W.Krafft Verlag, Hermannstadt 1909
* Friedrich Teutsch: ''Geschichte der Siebenbürger Sachsen: Für das sächsische Volk. IV Band (1868-1919).'' W.Krafft Verlag, Hermannstadt 1926
* Ludwig Binder, Josef Scheerer: ''Die Bischöfe der Evanghelischen Kirche A.B. in Siebenbürgen II - Teil.'' Die Bischöfe der Jahre 1867-1969. Böhlauverlag, KölnWien 1980
* Monica Vlaicu, Thomas Nägler: ''Briefe an Georg Daniel Teutsch.'' Böhlau-Verlag,Köln-Wien, 1994, ISBN 3412108936,ISBN 9783412108939
* {{ADB|37|618|628|Teutsch, Georg Daniel|Friedrich Teutsch|ADB:Teutsch, Georg Daniel}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118162837}}
*{{Wikisource}}
* [http://maxotte.de/ueber-max-otte Webseite von Max Otte]
* {{DNB-Portal|102056161}}
* [http://www.fh-worms.de/Prof-Dr-Otte.2389.0.html Max Otte] auf der Website der ''FH Worms''
*{{BBKL|t/teusch_g_d|autor=[[Erich Wenneker]]|artikel=Teutsch, Georg Daniel|band=11|spalten=733-736}}
* [https://www.privatinvestor.de/html/index.php?content=ifve&key=max_otte Max Otte] auf der Website der ''IFVE GmbH''
* ''[http://www.zehn.de/die-10-wichtigsten-fragen-und-antworten-zur-finanzkrise-55761-0 Die 10 wichtigsten Fragen und Antworten zur Finanzkrise]'' von Max Otte auf ''ZEHN.DE,'' 22. April 2009
* ''[http://www.sueddeutsche.de/geld/interview-mit-max-otte-ich-habe-schamlos-profitiert-1.1026732 Crash-Prophet Max Otte im Interview: „Ich habe von der Krise schamlos profitiert“],'' Interview von A. Mühlauer und H. Wilhelm in der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]],'' 22. November 2010
* [http://cicero.de/97.php?ress_id=6&item=5648 „Irland, Spanien, Portugal und Griechenland sollten aus der Euro-Zone austreten“], Interview mit Max Otte von Ulrich Hottelet auf [[Cicero_(Zeitschrift)|Cicero Online]]
* Juli 2011: [http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/tid-22852/staroekonom-max-otte-die-euro-rettung-ist-demagogie_aid_643101.html focus.de: ''„Die Euro-Rettung ist Demagogie!“'']

== Einzelnachweise ==
<references />


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Version vom 23. Juli 2011, 15:37 Uhr

Datei:Max Otte.JPG
Max Otte

Max Otte, eigentlich Matthias Otte (* 7. Oktober 1964 in Plettenberg) ist ein Ökonom, Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms, Leiter des 2003 von ihm gegründeten Instituts für Vermögensentwicklung GmbH (IFVE) in Köln sowie unabhängiger Fondsmanager und seit 2011 Dozent an der Universität Graz. Er besitzt die deutsche und US-amerikanische Staatsbürgerschaft und lebt in Köln.

Wirken

1983 machte Otte sein Abitur in Plettenberg.[1] Er studierte Volkswirtschaftslehre in Köln und wurde dort Mitglied der Turnerschaft Merovingia-Zittavia zu Köln, einer pflichtschlagenden und farbentragenden Studentenverbindung im Coburger Convent. Nach seiner Promotion an der Princeton University und einer Tätigkeit als M&A-Berater war Otte von 1998 bis 2000 Assistant Professor an der Boston University.[2]

Bekannt wurde Otte 2008 nach Eintreten der Finanzkrise 2007, da er in seinem 2006 veröffentlichten Buch Der Crash kommt eine große Finanzkrise vorausgesagt hatte.[3][4][5]

Otte forderte frühzeitig eine Verstaatlichung der Bank Hypo Real Estate. Im November 2009 wurde er mit 10.000 von 24.000 Stimmen von den Lesern von Börse Online zum 'Börsianer des Jahres 2009' gewählt. Im November 2010 erhielt er erneut mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen.

Der von ihm betreute und Mitte März 2008 aufgelegte PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) schaffte bis zum 28. April 2010 eine Performance von 38% und ließ damit den DAX um 38 Prozent, den MSCI World um 33 Prozent und den Eurostoxx 50 um mehr als 60% hinter sich. Am 31. März 2011 hatte der Fonds eine Performance von 51% erzielt. Im Jahr 2011 wurde er in einen Mischfonds umgewandelt und erhielt die Vertriebszulassung für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Im April 2010 forderte Otte einen Austritt der am stärksten verschuldeten Staaten Europas aus der Eurozone.[6]

Otte setzt sich als unabhängiger Hedgefondsmanager für eine massive Finanzmarktregulierung ein und fordert sinnvolle Eigenkapitalregeln als Basis der Haftung von Banken in einer Marktwirtschaft. Das Verbot ungedeckter Leerverkäufe 2010 durch die Bundesregierung unterstützte er.

Otte wird seit 2008 öfter in Fernsehsendungen eingeladen und veröffentlichte Artikel in mehreren bekannten Zeitungen und Zeitschriften etwa zu Möglichkeiten zum Umgang mit der Schuldenkrise Griechenlands und anderer EU-Mitgliedstaaten[7]

Otte trat mit Wilhelm Hankel, William Engdahl und Eberhard Hamer am 26. und 27. März 2011 bei einem Wochenendseminar über die „Erfolgreiche Vorbereitung auf die Welt-Währungsreform“ in Fulda auf.[8]

Otte bezog sich schon 2008 in der öffentlichen Diskussion um die Finanzkrise positiv auf Oswald Spengler und dessen kulturpessimistische These vom „Untergang des Abendlandes“.[9] In der Zeitung Junge Freiheit veröffentlichte er am 6. Mai 2011 einen Artikel über Spenglers Aktualität: Er habe die letzten Stufen der westlichen Zivilisation analysiert, in denen auch die Demokratie ende und durch diktatorische Tendenzen („Cäsarismus“) abgelöst werde. Darin sah Otte „bestechende“ Parallelen zur Gegenwart.[10] Am Folgetag ist er in München mit Karlheinz Weißmann und Frank Lisson bei einer vom Institut für Staatspolitik organisierten Gedenkveranstaltung zum Todestag Spenglers aufgetreten und hat über „Leben, Werk und Bedeutung Spenglers“ referiert.[11]

Werk

In seinem Buch A Rising Middle Power? German Foreign Policy in Transformation. 1988–1998. (2000) untersucht Otte die neuere deutsche Außenpolitik seit der Wiedervereinigung. Neben einer politökonomischen Analyse des Machtpotentials der Bundesrepublik enthält das Buch drei Fallstudien zur Einführung des EURO, zu Militäreinsätzen und zur Osterweiterung der EU. Otte meint, die Macht der Bundesrepublik sei geringer gewachsen als die Anforderungen an das wiedervereinigte Land. Deutschland verfolge daher weiter die Diplomatie einer typischen Mittelmacht, die auf Ausgleich bedacht sei.

In seinem Buch Investieren statt Sparen. Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut beschreibt Otte Möglichkeiten für Privatanleger zum langfristigen Vermögensaufbau.

In Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten (2006) sagte Otte eine große Finanzkrise für 2007 bis 2010 voraus. Er sieht sich als politischen Ökonomen in der Tradition von Friedrich List, Karl Marx, Max Weber, Werner Sombart, Alexander Rüstow und Wilhelm Röpke und nimmt Anleihen bei der Österreichischen Schule. Er erwartete zutreffend, dass der U.S.-Immobilienmarkt und Subprime-Papiere Auslöser der Krise sein würden. Als Ursachen nannte er:

  • Anstieg der Schulden seit Beginn der neoliberalen Revolution Anfang der 1980er Jahre, insbesondere in den USA
  • Aufgeblähte Finanzvermögen, Deregulierung und eine lockere Geldpolitik
  • Verschiebung des Weltwirtschaftszentrums
  • exzessive Globalisierung
  • Verfall der Wirtschaftssitten, u.a. auch durch Finanzderivate
  • demographische Herausforderungen.

Veröffentlichungen

  • The United States, Japan, West Germany and Europe in the international economy 1977–1987. Between conflict and coordination. Schulz-Kirchner, Idstein 1988, ISBN 3-925196-67-6
  • mit Nikolaus Rollwage: Makroökonomik. Makro-Wissen effizient erworben. Mit 25 Kontrollfragen. WRW, Köln 1989, ISBN 3-927250-31-7; 2. Auflage: Makroökonomik. Mit Kontrollfragen und Lösungen. ebd. 1991, ISBN 3-927250-32-5
  • Allgemeine Wirtschaftspolitik. WRW, Köln 1990, ISBN 3-927250-51-1; 2. erweiterte Auflage ebd. 1991, ISBN 3-927250-52-X
  • Marketing. Mit Kontrollfragen und Lösungen. WRW, Köln 1990, ISBN 3-927250-61-9; 2. erweiterte Auflage ebd. 1992, ISBN 3-927250-62-7; 3. neu bearbeitete Auflage: Marketing. Mit Übungsaufgaben und Lösungen. ebd. 1996, ISBN 3-927250-63-5
  • Fitness und Karriere. Der neue Lebensstil für Spitzenkräfte. Gabler, Wiesbaden 1995, ISBN 3-409-19197-6
  • Amerika für Geschäftsleute. Das Einmaleins der ungeschriebenen Regeln. Campus-Verlag, Frankfurt/New York 1996, ISBN 3-593-35592-2; aktualisierte Ausgabe: Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-35791-1
  • Investieren statt sparen. Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut. Aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe. Auflage. Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-37224-2 (1. Auflage 2000 unter dem Titel „Investieren statt sparen. Wie Sie mit Aktien alle 5 Jahre Ihr Vermögen verdoppeln“, ISBN 3-430-17286-1).
  • Investieren statt sparen. Wie Sie mit Aktien alle 5 Jahre Ihr Vermögen verdoppeln. Econ, München 2000, ISBN 3-430-17286-1; aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe: Investieren statt sparen. Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut. Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-37224-2
  • A Rising Middle Power? German Foreign Policy in Transformation. 1989–1999. St. Martin’s Press, New York 2000, ISBN 0-312-22653-5 (Zweite ISBN 978-0-333-91517-2).
  • Organisation. Mit Übungsaufgaben und Lösungen. WRW-Verlag, Köln 2001, ISBN 3-927250-06-6
  • mit Volker Gelfarth: Investieren statt spekulieren. Mit Aktien von Top-Unternehmen zum Gewinn. Econ, München 2001, ISBN 3-430-17284-5
  • mit Katja Zacharias, Dimitrios Patsavas & Helmut Gellermann: Investieren in Biotech-Aktien. So nutzen Sie die Chancen der Zukunft. Econ, München 2001, ISBN 3-430-17283-7
  • So bekommen Sie Ihre Finanzen in den Griff. Ein Investor-Village-Arbeitsbuch. Econ, München 2001, ISBN 3-430-14966-5
  • So bauen Sie Vermögen auf. Ein Investor-Village-Arbeitsbuch. Econ, München 2001, ISBN 3-430-14967-3
  • Der Onvista-Führer zur Aktienanalyse. Econ, München 2001, ISBN 3-430-17279-9
  • Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten. 1. Auflage. Econ, Berlin 2006, ISBN 978-3-430-20001-1.
    Komplett aktualisierte und erweiterte Ausgabe: Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und was Sie jetzt tun können. 1. Auflage. Ullstein, Berlin 2009, ISBN 978-3-548-37290-7.
  • mit Jens Castner: Deutsche Superinvestoren aus Graham- und Doddsville. Erfolgsgeheimnisse der besten Value-Investoren. FinanzBuch-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-89879-242-4
  • Der Informationscrash. Wie wir systematisch für dumm verkauft werden. Econ, Berlin 2009, ISBN 978-3-430-20078-3
  • mit Jens Castner: Erfolgreiches Value-Investieren. Geniale Investmentstrategien in Zeiten globaler Veränderungen. FinanzBuch-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-89879-505-0
  • Die Krise hält sich nicht an Regeln. 99 Fragen zur aktuellen Situation – und wie es weitergeht. Max Otte im Gespräch mit Thomas Helfrich. Econ, Berlin 2010, ISBN 978-3430201124
  • Stoppt das Euro-Desaster. 1. Auflage. Ullstein, Berlin 2011, ISBN 978-3-550-08896-4.
von Max Otte herausgegeben
Artikel und Interviews von Max Otte

Fragebogen - Max Otte - Ökonom, JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co, 27/11 01. Juli 2011 [1]

„Ein neues 1929 ist möglich“ - Interview von Moritz Schwarz, , JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co, 21. Juli 2011, [2]

Einzelnachweise

  1. Plettenberg-Lexikon – Max (Matthias) Otte
  2. Anne Will. Sendung vom 15. Mai 2011, Die Gäste im Studio. In: „dasErste.de“. 15. Mai 2011, abgerufen am 16. Mai 2011.
  3. Peter Nowak: Zwischen Karl Marx und Max Otte. In: Telepolis. 8. November 2008, abgerufen am 24. Januar 2010.
  4. Joachim Wille: Wirtschaftsprofessor: Der Crash-Prophet. In: Frankfurter Rundschau. 1. November 2008, abgerufen am 24. Januar 2010.
  5. Kerstin Kohlenberg & Wolfgang Uchatius: Wo ist das Geld geblieben? In: Die Zeit. 27. November 2008, abgerufen am 24. Januar 2010.
  6. Ulrich Hottelet (Cicero, Interview mit Max Otte): „Irland, Spanien, Portugal und Griechenland sollten aus der Euro-Zone austreten“
  7. In: Wirtschaftsdienst. 2010/3
  8. Über das Wochenend-Exklusivseminar „Erfolgreiche Vorbereitung auf die Welt-Währungsreform“ am 26. und 27. März 2011 in Fulda (Bericht eines Teilnehmers)
  9. Joachim Petrick (ZDF, 25. September 2008): Können wir den Banken noch vertrauen? Naht der Untergang des Abendlandes als usaland oder der des Sparschweins?
  10. Max Otte (Junge Freiheit, 6. Mai 2011): Das Zeitalter der Cäsaren. Weltbeamte, Freihändler, Milliardäre: Oswald Spenglers Schicksalsfragen und düstere Prophezeiungen sind von bestechender Aktualität
  11. Robert Andreasch (A.I.D.A, 21. Mai 2011): Geheimes Treffen auf dem Münchner Nordfriedhof; Volker Weiß (Der rechte Rand Nr. 131 Juli/August 2011, Seite 20): Immer noch aktuell: Spengler. Verehrung in der deutschen Rechten; Otte ist dort als Teilnehmer auf einem Foto abgelichtet.