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S-Bahn Hamburg und Bleidenstadt: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox S-Bahn
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
| Ortsteil = Bleidenstadt
|Name=
| Gemeindeart = Stadt
|Name2=
| Gemeindename = Taunusstein
|Logo=
| Alternativanzeige-Gemeindename =
|Farbe= #408040
| Ortswappen =
|Bild= Topografischer Netzplan S-Bahn Hamburg.png
| lat_deg = 50
|Bildtext=
| lat_min = 8
|Stadt= Hamburg
| lat_sec = 20
|Staat= D
| lon_deg = 8
|Verkehrsverbund= [[Hamburger Verkehrsverbund|HVV]]
| lon_min = 8
|Linien= 4 (+2 Verstärkerlinien)
| lon_sec = 15
|Streckenlänge= 144
| Bundesland = Hessen
|Stationen= 68
| Höhe = 310
|Fernbf= 4
| Höhe-bis = 454
|Tunnelbf= 11
| Höhe-Bezug = NN
|Taktfolge= 10 min
| Fläche =
|Passagiere= 221 Mio./Jahr (2010)<ref>{{Internetquelle|titel=S-Bahn Hamburg: Neuer Fahrgastrekord und hohe Pünktlichkeit|werk=Abendblattbericht|datum=5. Januar 2011|url=http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=2&ved=0CCQQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fhamburg%2Farticle1748257%2FHamburgs-S-Bahn-fuhr-2010-puenktlich-wie-nie.html&rct=j&q=http%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fhamburg%2Farticle1748257%2FHamburgs-S-Bahn-fuhr-2010-puenktlich-wie-nie.html&ei=1QYlTbToIJOs8QPlzYS8Ag&usg=AFQjCNHkyNcE38rEw03tFAWNNA3j3yl1tQ&sig2=___eghk4wQEZbbcoi3jwCw&cad=rja| zugriff=2011-02-06}}</ref>
| Einwohner = 7362
|Einzugsbereich=
| Einwohner-Stand-Datum = 2008-12-00
|Mitarbeiter= ca. 900
| Eingemeindungsdatum = 1971-10-01
|Fahrzeuge= [[DB-Baureihe 472|BR 472/473]], [[DBAG-Baureihe 474|474/874]]
| Postleitzahl1 = 65232
|Betreiber= S-Bahn Hamburg GmbH
| Postleitzahl2 =
|StromACO= 15 kV 16,7 Hz
| Vorwahl1 = 06128
|StromDCO=
| Vorwahl2 =
|StromACS=
| Lagekarte =
|StromDCS= <br> 1,2 kV
| Lagekarte-Beschreibung =
|Strom=
}}
}}


'''Bleidenstadt''' ist der größte Stadtteil von [[Taunusstein]] im [[Rheingau-Taunus-Kreis]], [[Hessen]].
Die '''S-Bahn Hamburg''' ist ein Eisenbahnsystem für den Personennahverkehr im Großraum [[Hamburg]]. Sie gehört mit der [[U-Bahn Hamburg|U-Bahn]], der [[AKN Eisenbahn|AKN]] und der [[Regionalbahn]] zum Angebot des schienengebundenen Personennahverkehrs in der Hansestadt und ihrem Umland.


== Lage ==
Sie wird seit [[1907]] als elektrische Stadtschnellbahn unter der Regie der jeweiligen [[Staatsbahn]] betrieben, aktuelle Betreiberin ist die S-Bahn Hamburg GmbH, eine eigenständige Tochter der [[DB Regio]]. Die S-Bahn ist Gründungsmitglied des [[Hamburger Verkehrsverbund]]es und befördert an einem Werktag durchschnittlich 700.000 Fahrgäste, im Jahr 2010 nutzten insgesamt rund 221 Millionen Passagiere die S-Bahn.
Bleidenstadt liegt im [[Aar (Lahn)|Aartal]] südwestlich im Taunussteiner Stadtgebiet. Benachbarte Orte sind Hahn, Watzhahn, Seitzenhahn (alle Taunusstein), [[Hohenstein (Untertaunus)|Hohenstein]] und [[Wiesbaden]].

Als einzige Schnellbahn in Deutschland verwendet die Hamburger S-Bahn sowohl [[Gleichstrom|Gleichspannung]] (1.200&nbsp;[[Volt]]), die aus einer neben dem Gleis angebrachten [[Stromschiene]] entnommen wird, als auch Wechselspannung (15&nbsp;kV / 16,7&nbsp;Hz), die über konventionelle [[Oberleitung]] bezogen wird.

== Netz und Betrieb ==
=== Streckennetz ===
[[Datei:SBahnHHStammstrecken.JPG|thumb|Züge der S-Bahn auf der ''Verbindungsbahn'' (links) und auf der Tunnelrampe der ''City-S-Bahn'' (rechts)]]
Das Streckennetz der Hamburger S-Bahn hat eine Länge von rund 144&nbsp;km und umfasst 68&nbsp;Bahnhöfe und Haltepunkte. Es besteht aus zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Stammstrecken – der nördlichen [[Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn|Verbindungsbahn]] und der südlichen [[City-S-Bahn Hamburg|City-S-Bahn]] –, an die sich im Westen zwei und im Osten vier Streckenarme anschließen. Die Stammstrecken sind am [[Bahnhof Hamburg-Altona|Bahnhof Altona]] und am [[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] miteinander verbunden. 113,2&nbsp;km des Netzes sind über [[Stromschiene]] für den [[Gleichstrom]]-Betrieb elektrifiziert und getrennt vom sonstigen Eisenbahnverkehr. Der rund 31,9&nbsp;km lange Streckenabschnitt zwischen [[Hamburg-Neugraben-Fischbek|Neugraben]], [[Buxtehude]] und [[Stade]] wird im Mischbetrieb mit dem Regional- und Güterverkehr bedient und ist über reguläre [[Oberleitung]] für [[Wechselstrom]]betrieb ausgerüstet. Innerhalb des Gleichstromnetzes sind rund 12,5&nbsp;km als Tunnelstrecken angelegt, 7,9&nbsp;km sind eingleisig ausgeführt.

Ähnlich wie in [[S-Bahn Berlin|Berlin]] spielt die S-Bahn in Hamburg durch ihre hohe Taktfrequenz und die gute Erschließung des Stadtgebietes eine bedeutende Rolle für den Nahverkehr in der Stadt. Anders als in Berlin hat sie jedoch nur geringe Bedeutung für den Regionalverkehr, da das S-Bahn-Netz hauptsächlich auf Hamburger Stadtgebiet liegt und lediglich der Südast der Linie S3 das Umland in erwähnenswerter Weise erschließt.

Seit 2004 fahren Züge der [[Bahnstrecke Neumünster-Kaltenkirchen-Altona|Linie A1]] der [[AKN Eisenbahn|AKN]] über die Verbindungsbahn zum ''Hauptbahnhof'' und benutzten dabei die Gleise der S-Bahn. Die AKN setzt dabei [[Zweisystemfahrzeug|Zwei-System-Fahrzeuge]] ein, deren Stromversorgung im S-Bahn-Netz über [[Stromschiene]] und auf den nicht elektrifizierten Strecken im Hamburger Westen und in [[Schleswig-Holstein]] über [[Dieselaggregat]]e erfolgt. Die AKN nahm damit in gewisser Weise die Einführung des Zwei-System-Betriebs der S-Bahn vorweg, die offiziell erst am 9.&nbsp;Dezember 2007 mit der Netzerweiterung in das südwestliche Hamburger Umland nach ''Buxtehude'' und ''Stade'' erfolgte.

=== Linien ===
Es werden vier Haupt- (S1, S21, S3, S31) und zwei Verstärkerlinien (S11, S2) betrieben. Die Linien mit einstelliger Linienbezeichnung benutzen die innerstädtische Tunnelstrecke der ''City-S-Bahn'' über [[Bahnhof Hamburg Jungfernstieg|Jungfernstieg]], Linien mit zweistelliger Linienbezeichnung benutzen die ''Verbindungsbahn'' über [[Bahnhof Hamburg-Dammtor|Dammtor]].

Bis 2002 wurden zudem einzelne Linien der [[Regionalbahn]] als S-Bahn bezeichnet; die lokbespannten Züge zwischen ''Hauptbahnhof'' und [[Ahrensburg]] fuhren als S4 (heute R10), zwischen ''Altona'' und [[Elmshorn]] als S5 (R60 und R70), und – vor Verlängerung der elektrischen S-Bahn nach ''Aumühle'' 1969 – zwischen ''Bergedorf'' und [[Friedrichsruh]] als S6 (R20). Die Bezeichnung S3 trugen ursprünglich die Regionalzüge zwischen ''Hauptbahnhof'' und [[Maschen]] sowie ''Neugraben'' (R30 und R50). Nach Eröffnung der Harburger S-Bahn 1983/1984 wurden sie, wie auch die Züge nach [[Hittfeld]] (R40), als Linie „zu&nbsp;S3“ geführt. Entsprechend liefen die Fahrten zwischen ''Aumühle'' und ''Friedrichsruh'' unter der Bezeichnung „zu&nbsp;S21“.

(Bahnhöfe, deren Namen in der folgenden Tabelle in fetter Schrift angegeben sind, bieten Möglichkeiten zur Wendung eines Zuges.)

{| class="prettytable" style="clear:both;"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Linie
! Start – Ziel
! Haltestellen
! Länge
! Fahrtzeit
|-
! [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]]
| align="center" | '''Wedel – Hamburg Airport (Flughafen) / − Poppenbüttel'''
| '''[[Wedel]]''' – '''[[Hamburg-Rissen|Rissen]]''' – '''[[Hamburg-Sülldorf|Sülldorf]]''' – [[Hamburg-Iserbrook|Iserbrook]] – '''[[Hamburg-Blankenese|Blankenese]]''' – [[Hamburg-Hochkamp|Hochkamp]] – '''[[Klein Flottbek]]''' ([[Botanischer Garten Hamburg|Botanischer Garten]]) – '''[[Hamburg-Othmarschen|Othmarschen]]''' – [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]] – '''[[Bahnhof Hamburg-Altona|Altona]]''' – Königstraße – [[Reeperbahn]] – '''[[Landungsbrücken]]''' – [[Hamburg-Neustadt|Stadthausbrücke]] – [[Jungfernstieg]] – '''[[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]''' – '''[[Berliner Tor (Hamburg)|Berliner Tor]]''' – Landwehr – '''[[Bahnhof Hasselbrook|Hasselbrook]]''' – Wandsbeker Chaussee – Friedrichsberg – '''[[Hamburg-Barmbek-Nord|Barmbek]]''' – [[Hamburger Stadtpark|Alte Wöhr (Stadtpark)]] – [[City Nord|Rübenkamp (City Nord)]] – '''[[Hamburg-Ohlsdorf|Ohlsdorf]]''' – ''(vordere drei Wagen:)'' '''[[Flughafen Hamburg|Hamburg Airport (Flughafen)]]''' / ''(hintere drei Wagen:)'' [[Klein Borstel|Kornweg (Klein Borstel)]] – Hoheneichen – [[Hamburg-Wellingsbüttel|Wellingsbüttel]] – '''[[Hamburg-Poppenbüttel|Poppenbüttel]]'''
|41,8 km / 38,6 km
|64/72 min
|-
! [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| align="center" | '''Blankenese – Ohlsdorf'''
'''(– Poppenbüttel)'''<br />''(verkehrt nur in der [[Verkehrszeiten|Hauptverkehrszeit]])''
| '''[[Hamburg-Blankenese|Blankenese]]''' – Hochkamp – '''[[Klein Flottbek]]''' ([[Botanischer Garten Hamburg|Botanischer Garten]]) – '''[[Hamburg-Othmarschen|Othmarschen]]''' – [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]] – '''[[Bahnhof Hamburg-Altona|Altona]]''' – [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]] – '''[[Bahnhof Hamburg Sternschanze|Sternschanze]]''' – [[Bahnhof Hamburg Dammtor|Dammtor]] – '''[[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]''' – '''[[Berliner Tor (Hamburg)|Berliner Tor]]''' – Landwehr – '''[[Bahnhof Hasselbrook|Hasselbrook]]''' – Wandsbeker Chaussee – Friedrichsberg – '''[[Hamburg-Barmbek-Nord|Barmbek]]''' – [[Hamburger Stadtpark|Alte Wöhr (Stadtpark)]] – [[City Nord|Rübenkamp (City Nord)]] – '''[[Hamburg-Ohlsdorf|Ohlsdorf]]''' (– [[Klein Borstel|Kornweg (Klein Borstel)]] – Hoheneichen – [[Hamburg-Wellingsbüttel|Wellingsbüttel]] – '''[[Hamburg-Poppenbüttel|Poppenbüttel]]''')
|32,9 km
|55 min
|-
! [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]]
| align="center" | '''Altona – Bergedorf'''<br />''(verkehrt nur in der Hauptverkehrszeit)''
| '''[[Bahnhof Hamburg-Altona|Altona]]''' – Königstraße – [[Reeperbahn]] – '''[[Landungsbrücken]]''' – [[Hamburg-Neustadt|Stadthausbrücke]] – [[Jungfernstieg]] – '''[[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]''' – '''[[Berliner Tor (Hamburg)|Berliner Tor]]''' – [[Hamburg-Rothenburgsort|Rothenburgsort]] – [[Tiefstack]] – [[Hamburg-Billwerder|Billwerder]]-[[Hamburg-Moorfleet|Moorfleet]] – Mittlerer Landweg – [[Hamburg-Allermöhe|Allermöhe]] – [[Nettelnburg]] – '''[[Hamburg-Bergedorf|Bergedorf]]'''
|22,3 km
|34 min
|-
! [[Datei:Hamburg S21.svg|33px]]
| align="center" | '''Elbgaustraße – Aumühle'''
| '''Elbgaustraße''' – '''[[Hamburg-Eidelstedt|Eidelstedt]]''' – [[Hamburg-Stellingen|Stellingen]] – [[Hamburg-Langenfelde|Langenfelde]] – Diebsteich – [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]] – '''[[Bahnhof Hamburg Sternschanze|Sternschanze]]''' – [[Bahnhof Hamburg Dammtor|Dammtor]] – '''[[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]''' – '''[[Berliner Tor (Hamburg)|Berliner Tor]]''' – [[Hamburg-Rothenburgsort|Rothenburgsort]] – [[Tiefstack]] – [[Hamburg-Billwerder|Billwerder]]-[[Hamburg-Moorfleet|Moorfleet]] – Mittlerer Landweg – [[Hamburg-Allermöhe|Allermöhe]] – [[Nettelnburg]] – '''[[Hamburg-Bergedorf|Bergedorf]]''' – [[Reinbek]] – '''[[Wohltorf]]''' – '''[[Aumühle]]'''
|35,8 km
|50 min
|-
! [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| align="center" | '''Pinneberg – Stade'''
| '''[[Pinneberg]]''' – Thesdorf – [[Halstenbek]] – [[Krupunder]] – '''Elbgaustraße''' – '''[[Hamburg-Eidelstedt|Eidelstedt]]''' – [[Hamburg-Stellingen|Stellingen]] – [[Hamburg-Langenfelde|Langenfelde]] – Diebsteich – '''[[Bahnhof Hamburg-Altona|Altona]]''' – Königstraße – [[Reeperbahn]] – '''[[Landungsbrücken]]''' – [[Hamburg-Neustadt|Stadthausbrücke]] – [[Jungfernstieg]] – '''[[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]''' – '''[[Hamburg-Hammerbrook|Hammerbrook (City Süd)]]''' – [[Hamburg-Veddel|Veddel (BallinStadt)]] – '''[[Hamburg-Wilhelmsburg|Wilhelmsburg]]''' – [[Bahnhof Hamburg-Harburg|Harburg]] – '''[[Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus|Harburg Rathaus]]''' – [[Hamburg-Heimfeld|Heimfeld]] – [[Hamburg-Hausbruch|Neuwiedenthal]] – '''[[Hamburg-Neugraben-Fischbek|Neugraben]]''' – [[Hamburg-Neugraben-Fischbek|Fischbek]] – [[Neu Wulmstorf]] – '''[[Buxtehude]]''' – [[Neukloster]] – '''[[Horneburg]]''' – [[Dollern]] – [[Agathenburg]] – '''[[Stade]]'''
|75,3 km
|100 min
|-
! [[Datei:Hamburg S31.svg|33px]]
| align="center" | '''Altona – Berliner&nbsp;Tor / – Harburg-Rathaus (–&nbsp;Neugraben)'''
| '''[[Bahnhof Hamburg-Altona|Altona]]''' – [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]] – '''[[Bahnhof Hamburg Sternschanze|Sternschanze]]''' – [[Bahnhof Hamburg Dammtor|Dammtor]] – '''[[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]''' – ''(in der [[Schwachverkehrszeit]]:'' '''[[Berliner Tor (Hamburg)|Berliner Tor]]''', ''sonst:)'' '''[[Hamburg-Hammerbrook|Hammerbrook]]''' – [[Hamburg-Veddel|Veddel (BallinStadt)]] – '''[[Hamburg-Wilhelmsburg|Wilhelmsburg]]''' – [[Bahnhof Hamburg-Harburg|Harburg]] – '''[[Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus|Harburg Rathaus]]''' (''nur in der Hauptverkehrszeit:'' – [[Hamburg-Heimfeld|Heimfeld]] – [[Hamburg-Hausbruch|Neuwiedenthal]] – '''[[Hamburg-Neugraben-Fischbek|Neugraben]]''')
|28,6 km
|13/26/36 min
|}

=== Fahrplan ===
Die Hamburger S-Bahn verkehrt täglich von ca. 4 Uhr bis ca. 1 Uhr. In den Nächten von Freitag auf Sonnabend sowie vor Sonn- und Feiertagen wird auf den meisten Strecken im Hamburger Stadtgebiet ein durchgehender Nachtverkehr angeboten.

Die Züge der S-Bahn fahren nach einem [[Taktfahrplan]]. Der Grundtakt beträgt auf allen Linien tagsüber 10 Minuten, am frühen Morgen und in der Nacht 20 Minuten. Die Hauptlinien S1, S21, S3 und S31 verkehren ganztägig, die Verstärkerlinien S2 und S11 nur in den [[Verkehrszeiten|Hauptverkehrszeiten]] am Morgen und späten Nachmittag. Durch Bündelung mehrerer Linien auf einzelnen Strecken, insbesondere auf der ''City-S-Bahn'' und auf der ''Verbindungsbahn'', ergeben sich abschnittsweise kürzere Zugfolgen.

Die Außenäste von ''Blankenese'' nach ''Wedel'', von ''Bergedorf'' nach ''Aumühle'' und von ''Neugraben'' nach ''Buxtehude''/''Stade'' werden teilweise mit längeren Taktabständen bedient. ''Wedel'' wird nur in den werktäglichen Hauptverkehrszeiten alle 10 Minuten, ansonsten alle 20 Minuten angefahren, ''Aumühle'' fast ausschließlich alle 20 Minuten. ''Buxtehude'' wird nur werktags in den Hauptverkehrszeiten alle 10 Minuten, ansonsten tagsüber alle 20 Minuten und am Wochenende sowie an Feiertagen halbstündlich bedient, ''Stade'' nur in den Hauptverkehrszeiten alle 20 Minuten, ansonsten tagsüber stündlich. Am Wochenende wird zudem die Strecke nach ''Pinneberg'' mit ausgedünntem Angebot bedient; die Linie S21 verkehrt von ''Sternschanze'' nach ''Elbgaustraße'' ab Samstagnachmittag sowie an Sonn- und Feiertagen nur 20-minütig.

=== Zugsicherung ===
Die [[Zugsicherung]] erfolgt über [[PZB]]. Auf Gleichstromstrecken wird eine von der DB abgewandelte Variante verwendet. So wird nach einer 1000&nbsp;Hz-Beeinflussung eine Geschwindigkeit von 65 km/h überwacht. Des Weiteren wurde auf eine restriktive Überwachung („Wechselblinken“) verzichtet; nur nach einem Halt und einer 500&nbsp;Hz-Beeinflussung wird der Modus 500&nbsp;Hz-restriktiv aktiviert (max. 25 km/h).
Auf der Wechselstromstrecke wird die gleiche PZB wie bei der DB im mittleren Bereich (Überwachungsgeschwindigkeit =&nbsp;70&nbsp;km/h) verwendet. Dazu muss der Tf vor der Systemwechselstelle in Neugraben von S-Bahn-PZB auf DB-PZB umstellen.

== Unternehmen ==
[[Datei:S-Bahn-Logo rot.svg|left|60px|Firmenzeichen der S-Bahn Hamburg GmbH – ein S-Bahn-Logo in rot]]
[[Datei:S-Bahnlogo alt.JPG|thumb|Logo der Hamburger S-Bahn bis Dezember 2007…]]
[[Datei:S-Bahnlogo neu 3.JPG|thumb|… und ab Dezember 2007.]]
Die Hamburger S-Bahn wird von der ''S-Bahn Hamburg GmbH'' betrieben, die 1997 als selbstständige Tochter der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]] gegründet wurde. Das Unternehmen beschäftigt ca. 900 Mitarbeiter in den Bereichen Fahrdienst, Instandhaltung, Zugabfertigung und [[Disposition (Wirtschaft)|Disposition]]. Rund 300 weitere Angestellte sind in [[Subunternehmen]] in den Bereichen Sicherheit und Reinigung tätig.

Bis zum 1. März 2010 gehörte die ''S-Bahn Hamburg GmbH'' zusammen mit der ''S-Bahn Berlin GmbH'' zum Geschäftsbereich [[DB Stadtverkehr]], seitdem sind beide Unternehmen dem Bereich [[DB Regio]] zugeordnet, dem auch alle anderen von der DB betriebenen S-Bahnen unterstehen. Die DB reagierte mit der Umstrukturierung auf die im Jahr 2009 aufgedeckten Sicherheitsmängel am Rollmaterial der Berliner S-Bahn, die im Rahmen der standardmäßig durchgeführten Überprüfungen der S-Bahn Berlin GmbH nicht aufgedeckt wurden. Mit der Reorganisation sollen die Sicherheits- und Qualitätsstandards der ''DB&nbsp;Regio'' einheitlich auf alle Schienennahverkehrsangebote der DB ausgeweitet werden, obgleich bei der S-Bahn Hamburg keine vergleichbaren Mängel aufgetreten waren<ref>{{Internetquelle|titel=DB legt Ermittlungsbericht vor: Fahrzeugmängel und Managementfehler bei S-Bahn Berlin Ursache für Krise - Konzern zieht umfangreiche Konsequenzen|werk=Pressemitteilung der DB AG|datum=23. Februar 2010|url=http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/unternehmen/presse/presseinformationen/ubp/p20100223.html|zugriff=24. Februar 2010}}</ref>.

Bis November 2007 zeichnete sich das Logo der Betreibergesellschaft durch eine farbliche Anomalie gegenüber den Logos der anderen S-Bahnen in Deutschland aus; während die S-Bahn als Verkehrsmittel auch in Hamburg durch ein weißes „S“ in einem ''grünen'' Kreis symbolisiert wird, zeigte das Firmenzeichen ein weißes „S“ auf ''rotem'' Grund. Hintergrund dieser Gestaltung war die Entscheidung der seinerzeit neu gegründeten S-Bahn Hamburg GmbH, dass die S-Bahn-Züge anstelle des DB-Logos das klassische „S“ tragen sollten. Da dessen grüner Hintergrund allerdings zu stark mit den ansonsten verkehrsroten Zügen kontrastierte, wurde das Logo farblich angepasst<ref>Jens Perbandt, Michael Krische: ''Alster-Exoten. Die S-Bahn Hamburg und ihre Spezialitäten.'' In: ''Bahn-Extra''. S-Bahnen. Fakten, Zahlen, Netzpläne - Alle deutschen S-Bahnen von Rostock bis München. Geranova, München 2003, 5, {{ISSN|0937-7174}}</ref>. Allerdings wurde das S-Bahn-Logo auf der Stirnseite mittlerweile wieder durch das Logo der Deutschen Bahn ersetzt. Im Zuge der Vereinheitlichung der S-Bahn-Logos in Deutschland wurden zwischen Ende 2007 und Mitte 2008 sukzessive sämtliche roten Logos an den Zügen durch das einheitliche grüne Logo ersetzt.

=== Ausschreibung des S-Bahn-Betriebs ===
Der zurzeit gültige Verkehrsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt und der S-Bahn Hamburg GmbH läuft Ende 2017 aus. Nachdem der Senat ursprünglich angekündigt hatte, den Betrieb erstmals öffentlich [[Ausschreibung|auszuschreiben]], befinden sich die Seiten zurzeit in Verhandlungen über eine Direktvergabe der Leistungen. Der Senat erwartet im Gegenzug, dass die S-Bahn die Qualität ihrer Leistungen, dies umfasst auch die Qualität der Stationen und Fahrzeuge sowie die Barrierefreiheit, erhöht.

Ein wesentliches Hindernis bei der Vergabe an einen anderen Anbieter wären die technischen Spezifikationen des S-Bahn-Systems gewesen, insbesondere die Stromversorgung über Stromschiene und der Zwei-System-Betrieb. Im Falle einer Ausschreibung hätten Mitbewerber entweder einen an das Netz angepassten Fahrzeugpark vorweisen müssen oder sich mit der S-Bahn Hamburg GmbH über eine Nutzung der bestehenden Fahrzeuge verständigen müssen. Beispiele für die reine Betriebsvergabe bestehen beispielsweise mit der [[metronom Eisenbahngesellschaft]], deren Fahrzeuge sich im Besitz der [[Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen|LNVG]] befinden, oder bei der [[Stockholm]]er [[Tunnelbana|U-Bahn]], deren Fahrzeuge der öffentlichen [[Storstockholms Lokaltrafik|SL]] gehören, jedoch von der [[MTR Corporation]] betrieben werden.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Geschichte der S-Bahn Hamburg|Hauptartikel: Geschichte der S-Bahn Hamburg]]
=== 1866–1906 – Vorausgehende Entwicklungen und Eröffnung ===
Am 16. Juli 1866 wurde der Personenverkehr auf der [[Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn|Verbindungsbahn]], der späteren ersten Stammstrecke der S-Bahn, zwischen dem hamburgischen ''Bahnhof Klosterthor'' und dem preußischen [[Bahnhof Hamburg-Altona|Altonaer Bahnhof]] aufgenommen. Die Strecke wurden 1867 zunächst bis [[Altona-Blankeneser Eisenbahn|Blankenese]] und 1883 bis [[Wedel]] erweitert<ref>Robert Schwandl: ''Hamburg U-Bahn & S-Bahn Album''. Robert-Schwandl-Verlag, Berlin 2004, S.&nbsp;86&nbsp;ff. ISBN 3-936573-05-0</ref>.


Die Geschichte Bleidenstadts lässt sich in mehrere große Abschnitte gliedern. Sie beginnt mit etwa 700 Jahren Klosterzeit. Nach dessen Umwandlung in ein weltliches Ritterstift im Jahr 1495 folgten zweimal 150 Jahre Stiftszeit: von 1495 bis in den 30-jährigen Krieg und von 1650 bis zur Säkularisation. Dann folgten 150 Jahre Nassau und Preußen.
Um dem in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts sprunghaft gewachsenen Mobilitätsbedarf von Bevölkerung und Wirtschaft zu begegnen, begann 1893 der Ausbau der ''Verbindungsbahn'' von zwei auf vier Gleise, wobei eines der Gleispaare dem städtischen Verkehr vorbehalten sein sollte. Ebenso wurde die vollständige Verlegung der Trasse auf einen Bahndamm begonnen, wodurch alle plangleichen Kreuzungen mit dem Straßenverkehr beseitigt werden konnten. Ergänzend dazu schlossen Hamburg und [[Preußen]] 1898 einen Vertrag über die Neuordnung des Eisenbahnverkehrs ab, in dem unter anderem die Aufgabe der vier bisherigen Hamburger Kopfbahnhöfe und die Einrichtung eines neuen [[Hamburg Hauptbahnhof|Zentralbahnhofes]] an ihrer Stelle festgelegt wurden.


Im Jahre 812 wurde Bleidenstadt zum ersten Mal in einer Urkunde zur Weihe des [[Benediktiner]]klosters durch Erzbischof [[Richulf]] <ref>[http://www.gda.bayern.de/publik/nachr/html/an48.htm Archivalien Kloster St. Ferrutius]</ref> erwähnt. Kaiser Karl (742 - 814) übertrug dem [[Kurmainz|Erzbistum Mainz]] das Gebiet ungefähr zwischen dem [[Taunushauptkamm]], der [[Lahn]], der ''Hohen Straße'' (der heutigen [[Bäderstraße Taunus|Bäderstraße]]) und der [[Hühnerstraße]] zur Verwaltung. Die Verbindung nach Mainz über den Taunuskamm gewährleistete der "Alte Mainzer Weg" und der Rast- und Lagerplatz "An der Unner" nahe dem [[Seitzenhahn]]er Quellgebiet.
Die preußische Eisenbahndirektion Altona eröffnete am 5.&nbsp;Dezember 1906 unter der Bezeichnung [[Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn]] den Personenverkehr zwischen den Städten ''Blankenese'', [[Hamburg-Altona|Altona (Elbe)]] und Hamburg mit [[Dampflokomotive|dampfbespannten]] Zügen. Am selben Tag nahm auch der neue Hamburger Hauptbahnhof den regulären Betrieb auf.


Im Jahre 1389 wurde der Osttrakt des [[Kloster]]s durch Brandstiftung zerstört. 1495 wurde das Kloster in ein weltliches [[Ritterstift]] umgewandelt. Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] verließ 1631 die Dienerschaft das Stift [[Ferrutius|St. Ferrutius]] und zog sich ins Mutterstift St. Alban nach Mainz zurück. Erst nach dem Krieg wurde das Stift Bleidenstadt wiederbelebt und bestand bis zur Säkularisation. Das Stiftsterritorium unterstand der Regierung des Fürsterzbischofs von Mainz. Einige Häuser des Dorfes Bleidenstadt (das Dorf gehörte zur Grafschaft Wehen), die den Dreißigjährigen Krieg überstanden hatten, gruppierten sich an der Ostgrenze des Stifts (heute "Bleischter Eck"). Das Dorf dehnte sich in der Folgezeit bis zur so genannten ''Hellers Mühle'' (Bleidenstadter Dorfmühle) aus.
Die ''Stadt- und Vorortbahn'' bediente die Strecke der 1867 eröffneten ''Altona-Blankeneser Eisenbahn'', die Nahverkehrsgleise der ''Verbindungsbahn'' und eine zweigleisige Neubaustrecke nach ''Hasselbrook'' und ''Ohlsdorf''. Die Strecke verläuft östlich des Hauptbahnhofes zunächst parallel zur Strecke der [[Lübeck-Büchener Eisenbahn]] bis ''Hasselbrook'' und weiter auf eigener Trasse zum seinerzeit neu entstehenden [[Friedhof Ohlsdorf]].


1713 stellte Pfarrer Brühl eine Personenliste seines evangelischen Kirchspiels auf. Das Dorf Bleidenstadt hatte 57 Personen; davon 12 mit katholischer Konfession. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Stift St Ferrutius in Bleidenstadt etwa 200 Personen. Nach langen Verhandlungen zwischen dem Nassauischen [[Amt Wehen]] und dem Stift Bleidenstadt wurde 1776 auf dem Territorium des Stifts, direkt neben der Pfarrkirche St Ferrutius, eine fiskalische (staatliche) Schule erbaut, das heutige katholische Pfarrhaus. Erst 100 Jahre später, 1879, wurde eine weitere Schule im "Bleischter Eck" erbaut.
=== 1907/1908 – Aufnahme des elektrischen Betriebs ===
[[Datei:Hh-hbf-detail.jpg|thumb| Wanddetail im Hauptbahnhof: Bolzen zur Befestigung der Ausleger für die Oberleitung]]
Einem Vertragsschluss von 1904 folgend wurde die gesamte Strecke mit [[Oberleitung]] versehen und für den Betrieb mit [[Einphasenwechselstrom]] mit einer Spannung von 6,3&nbsp;kV und einer Frequenz von 25&nbsp;[[Hertz (Einheit)|Hz]] ausgestattet. Der Strom wurde in einem bahneigenen [[Kraftwerk Leverkusenstraße|Kohlekraftwerk in der Leverkusenstraße]] im heutigen Hamburger Stadtteil [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]] an der Grenze zum Stadtteil [[Hamburg-Altona-Nord|Altona-Nord]] erzeugt. Dieses Kraftwerk versorgte auch die [[Altonaer Hafenbahn]], die den [[Schellfischtunnel]] befuhr.


Am 20. Dezember 1802 wurde die Säkularisation des Stiftes St Ferrutius durch [[Nassau-Usingen]] vollzogen. Zusammen mit Bleidenstadt gehörte es zur Zeit des [[Herzogtum Nassau|Herzogtums Nassau]] zum [[Amt Wehen]]. Nach der Annexion des Herzogtums durch [[Preußen]] wurde der Ort 1867 dem [[Untertaunuskreis]] im [[Regierungsbezirk Wiesbaden]] zugeordnet.
Am 1. Oktober 1907 kamen die ersten Elektrotriebzüge zum Einsatz, ab dem 29.&nbsp;Januar 1908 wurde die Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn auf gesamter Länge zwischen Blankenese und Ohlsdorf ausschließlich elektrisch betrieben. Diese Daten gelten als Beginn der eigentlichen ''Hamburger S-Bahn''.


1950, nach dem 2. Weltkrieg, zählte Bleidenstadt um die 900 Einwohner. Innerhalb von 10 Jahren verdreifachte sich die Einwohnerzahl und verdoppelte sich in den nächsten 10 Jahren noch einmal. 1970 hatte der Ort 5487 Einwohner. 1971 schloss sich Bleidenstadt im Vorfeld der [[Gebietsreform in Hessen]] mit neun Nachbarorten freiwillig zur Stadt ''Taunusstein'' zusammen.
=== 1914–1918 – Betrieb während des Ersten Weltkriegs ===
Die angespannte wirtschaftliche Lage während der Kriegsjahre erlaubte nur einen eingeschränkten Betrieb der S-Bahn. Vor allem die Versorgung mit Ersatzteilen konnte mit zunehmender Kriegsdauer immer weniger gewährleistet werden. Hinzu kam, dass durch die Einberufung des Großteils der männlichen Bevölkerung Personalmangel im Betriebswerk der S-Bahn bestand. Am Ende des Krieges waren von 140 Elektrotriebwagen noch 34 Einheiten betriebsfähig.


[[File:Bundesarchiv B 145 Bild-F000102-0008, Bleidenstadt-Taunus, Siedlung für Flüchtlinge.jpg|thumb|Eine neu errichtete Wohnsiedlung für Flüchtlinge in Bleidenstadt, 1952]]
=== 1924 – Netzerweiterung um die Alstertalbahn ===
Eine örtliche Grundstücksgesellschaft baute ab 1914 eine Streckenverlängerung vom hamburgischen ''Ohlsdorf'' in das preußische [[Hamburg-Poppenbüttel|Poppenbüttel]], um die Erschließung der an Hamburg angrenzenden Gemeinden entlang der [[Alster]] zu verbessern. Nach Konkurs des Unternehmens übernahm der [[Kreis Stormarn]] die weitere Ausführung des Vorhabens. Die Strecke wurde 1918 eröffnet und zunächst mit [[Benzol]]-[[Verbrennungstriebwagen]] befahren, da aufgrund der kriegsbedingten Kupferknappheit keine Oberleitung gebaut werden konnte. Später verschenkte Stormarn die Strecke an die [[Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft]], die diese elektrifizierte und so ab 1924 den Betrieb der [[Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn]] bis ''Poppenbüttel'' ausdehnen konnte.


=== 1934 – Bezeichnung als S-Bahn ===
=== Bauwerke ===
==== Die katholische Pfarrkirche St. Ferrutius.====
In Berlin, wo ab 1924 ein ähnliches System elektrischer Stadtschnellbahnen auf den dortigen [[S-Bahn Berlin|Stadt-, Ring- und Vorortbahnen]] entstand, wurde für dieses 1930 die prägnante Kurzform '''S-Bahn''' eingeführt. Mit diesem Begriff bezeichnete die Reichsbahn ab 1934 auch ihre ''Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn''. Darüber hinaus wurde er auf die nicht-elektrisch betriebenen Strecken innerhalb des örtlichen Vororttarifes angewandt; dieser galt auch auf den dampfbetriebenen Strecken von ''Blankenese'' nach ''Wedel'', von ''Altona'' nach [[Elmshorn]] und von Hamburg nach [[Friedrichsruh]] und nach [[Hamburg-Harburg|Harburg]].


Über dem Hauptportal der katholischen Kirche St. Ferrutius prangt die Statue des heiligen Ferrutius (Schutzpatron) aus dem 17.Jahrhundert.
=== 1939–1945 – Aufnahme des Gleichstrombetriebs und Zweiter Weltkrieg ===
Im Gebäude befinden sich ein im Chor eingebauter Wandtabernakel aus Sandstein aus der Zeit der Hochgotik, ein Taufstein von 1696, eine spätbarocke Madonnenfigur und eine mit barockem Umbau versehene Orgel.
[[Datei:Hh-s-bahn-gleichrichterwerk.jpg|thumb|links|Portal am [[Gleichrichter]]werk Berliner&nbsp;Tor: „25000&nbsp;Volt / 1200&nbsp;Volt“]]
[[Datei:Stromschiene Hamburger S-Bahn.jpg|thumb|Stromschienen der Hamburger S-Bahn, hier mit Abdeckung aus Kunststoff]]
Nach fast 30-jährigem Betrieb war in den 1930er Jahren die Notwendigkeit abzusehen, Anlagen und Fahrzeuge der S-Bahn zu erneuern. Da sich bei der Berliner S-Bahn die Stromversorgung über eine seitliche [[Stromschiene]] bewährt hatte, entschied die Reichsbahn 1937, das System für Hamburg zu übernehmen und den Wechselstrombetrieb mit Oberleitung aufzugeben. Um eine bessere Anfahrbeschleunigung zu ermöglichen, verwendet das Hamburger System eine Spannung von 1.200&nbsp;Volt gegenüber den in Berlin verwendeten 750 Volt; die Hamburger und Berliner Fahrzeuge sind unter anderem aus diesem Grund nicht miteinander kompatibel. Die ersten mit Gleichstrom betriebenen Züge der neuen Baureihe [[DRG-Baureihe ET 171|ET&nbsp;171]] wurden 1939 geliefert; am 22.&nbsp;April 1940 begann der fahrplanmäßige Betrieb zwischen ''Ohlsdorf'' und ''Poppenbüttel'' parallel zu den weiterhin verkehrenden Wechselstromzügen. Dem ersten Abschnitt folgte am 15.&nbsp;Juli desselben Jahres die Strecke zwischen ''Blankenese'' und ''Altona'', am 10.&nbsp;April 1941 wurde schließlich der durchgehende Betrieb von ''Blankenese'' nach ''Poppenbüttel'' aufgenommen. Bis 1943 konnten insgesamt 47 Gleichstromzüge der Baureihe ''ET&nbsp;171'' ausgeliefert werden.


==== Die evangelische [[Kirchengebäude|Kirche]] ''St. Peter auf dem Berg'' ====
In den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb der S-Bahn nicht beeinträchtigt, da die Kriegshandlungen größtenteils außerhalb Deutschlands stattfanden. Die nationalsozialistische Verwaltung der Stadt plante sogar einen umfangreichen Ausbau des S-Bahn-Netzes. Nachdem Hamburg jedoch ab 1943 durch alliierte [[Operation Gomorrha|Luftangriffe]] verstärkt in die Kriegshandlungen einbezogen wurde, ruhten die Pläne zum Ausbau bis auf weiteres. Ein Großteil der Fahrzeuge der S-Bahn wurde durch die Angriffe beschädigt, am Ende des Krieges waren 55 der 145 vorhandenen Wechselstrom-Einheiten zerstört, der Rest war stark beschädigt. Von den 47 Gleichstrom-Einheiten wurden lediglich vier stärker beschädigt, drei von ihnen konnten jedoch vollständig wiederhergestellt werden<ref>Lothar Nissle: ''Chronik der Hamburger S-Bahn. 100 Jahre elektrischer Betrieb''. Historische S-Bahn Hamburg e.V. Carius, Kiel 2007</ref>.


Die evangelische Kirche St. Peter auf dem Berg beinhaltet das älteste Steindenkmal des Stadtteils, eine Grabplatte des 1363 verstorbenen Pfarrers Johannes von Spangenberg. Der Turm ist im unteren Teil romanischen Ursprungs. An der Ostseite der Kirche über dem Eingangsportal befinden sich Ornamente in einem Rosenfenster aus Sandstein.
=== Netzerweiterungen 1950 bis 1965 ===
[[Datei:S-Suelldorf01.JPG|thumb|Der Zugang zum Bahnsteig in ''Sülldorf'' erfolgt über einen Bahnübergang]]
Die Gleichstrom-S-Bahn wurde 1950 über die eingleisige Vorortstrecke von ''Blankenese'' nach [[Hamburg-Sülldorf|Sülldorf]] und 1954 bis ''Wedel'' verlängert. 1958 wurde auch die [[Berlin-Hamburger Bahn|Fernbahnstrecke nach Berlin]], auf der es infolge der deutschen Teilung kaum noch Fernverkehr gab, bis [[Hamburg-Bergedorf|Bergedorf]] für den Gleichstrombetrieb ausgerüstet. Dies war die erste Strecke, auf der die S-Bahn im Mischbetrieb mit Fernzügen fuhr, deren Zahl bis 1990 jedoch sehr gering blieb. Zugleich erhielt die S-Bahn auf diese Weise eine zweite Linie; die Bergedorfer Züge fuhren über ''Berliner Tor'' bis ''Altona''.
Am Bahnhof ''Holstenstraße'' wurde 1962 von der Verbindungsbahn abzweigend eine Verbindung der S-Bahn zur Strecke der [[AKN Eisenbahn|Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn]] (AKN) geschaffen, deren Endpunkt dafür nach ''Langenfelde'' zurück verlegt wurde. Die S-Bahn wurde 1965 auf der Trasse der AKN bis [[Hamburg-Eidelstedt|Eidelstedt]] und entlang der Fernstrecke nach [[Kiel]] bis zum Bahnhof ''Elbgaustraße'' verlängert.


=== 1965 – Gründung des HVV ===
==== Das Pfortenhaus des Klosters und Stiftes: ====
Am 29. November 1965 gründeten die [[Deutsche Bundesbahn]], die [[Hamburger Hochbahn AG]], die [[Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG]] und die [[HADAG Seetouristik und Fährdienst AG|HADAG]] den [[Hamburger Verkehrsverbund]] (HVV) als weltweit ersten [[Verkehrsverbund]]. Ende Dezember [[1966]] wurden auch die DB-Strecken des Hamburger Vororttarifs in den HVV einbezogen.


Das Pfortenhaus in der Stiftstraße 15 gilt als ältestes Steinhaus von Bleidenstadt.
Am 2.&nbsp;Januar 1967 führte die S-Bahn erstmals Linienbezeichnungen zur Unterscheidung der Linien ein, deren Darstellung mit einem führenden ''S'' seitdem für andere S-Bahn-Systeme im deutschsprachigen Raum übernommen wurde. Zuvor wurden die beiden damaligen Linien der Hamburger S-Bahn durch unterschiedliche Farbigkeit der Schrift auf dem Fahrtzielband an der Triebwagenfront gekennzeichnet; die Ziele der Stammstrecke ''Wedel–Poppenbüttel'' (seit 1967 S1) waren in schwarzer Schrift, diejenigen der Erweiterungen nach ''Bergedorf'' und ''Elbgaustraße'' (S2) dagegen in Rot gehalten.
Bleidenstadt (Kloster und Stift) hatte ja Zehnt- (Zoll)rechte, einen eigenen Markt und Gerichtsbarkeit.
Gegenüber dieses Gebäudes gab es einen verhältnismäßig großen "Parkplatz", wo die Ankommenden sich stationieren konnten.


==== Der Erbleihhof des Ritterstifts St Ferrutius in Bleidenstadt ====
=== Netzerweiterungen 1967 bis 2002 ===
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F043249-0034, Hamburg, Hauptbahnhof.jpg|thumb|links|Bis zur Eröffnung der ''City-S-Bahn'' verfügte die S-Bahn am Hauptbahnhof lediglich über einen Hallenbahnsteig]]
[[Datei:Hamburg U-Bahn Landungsbruecken 01 KMJ.jpg|thumb|S- und U-Bahn-Station ''Landungsbrücken'' (links)]]
[[Datei:JungfernstiegS-Bahnsteig01.JPG|thumb|S-Bahnsteig der Tunnelstation ''Jungfernstieg'' mit alter Deckenverkleidung]]
In den zwei Jahrzehnten nach Gründung des HVV wurde das Netz der S-Bahn relativ kontinuierlich ausgebaut: 1967 auf neuen eigenen Gleisen von ''Elbgaustraße'' bis ''Pinneberg'', 1969 auf den bestehenden Fernbahngleisen von ''Bergedorf'' bis [[Aumühle]].


Noch heute ist auf der nördlichen Stirnseite des Anwesens der Stiftstr. 3 zu lesen:
Zur Entlastung der Verbindungsbahn und zur besseren Erschließung des Hamburger Zentrums entstand ab 1967 mit der ''[[City-S-Bahn Hamburg|City-S-Bahn]]'' eine zweite Stammstrecke, die die [[Hamburger Innenstadt]] im Tunnel unterquert und wie die ''Verbindungsbahn'' den ''Hauptbahnhof'' und den ''Fernbahnhof Altona'' verbindet. Sie wurde 1975 auf dem Abschnitt zwischen ''Hauptbahnhof'' und [[Landungsbrücken]] eröffnet, 1979 bis ''Altona'' verlängert und 1981 durch die ''Diebsteich-Kurve'' – einen oberirdischen Abschnitt von ''Altona'' bis ''Diebsteich'' vervollständigt. 1981 erhielt die S-Bahn am Hauptbahnhof einen neuen Tunnelbahnsteig (neue Gleise 1 und 2). Dieser wird seitdem für die west- bzw. stadteinwärts fahrenden Züge verwendet, der Hallenbahnsteig (neue Gleise 3 und 4; vormals 1 und 2) für die ost- bzw. stadtauswärts verkehrenden Züge. Mit der Eröffnung des Tunnelbahnsteiges wurde die Bedienung von Gleis 5 (vormals 3) durch die S-Bahn aufgegeben, deren zum [[Bahnhof Hamburg Berliner Tor|Berliner Tor]] verkehrende Züge hier hielten.
Gaststätte und Metzgerei "Zur goldenen Krone".


Dieser Erbleihhof des Ritterstifts St Ferrutius in Bleidenstadt gehört zu dem fundamentalen Gesamtgebäudekomplex des Klosters und späteren Stifts. 1803 wurde es im Rahmen der Sekularisation vom Nassauischen Staat vereinnahmt.
1983 wurde die Gleichstrom-S-Bahn (als Linie S3) vom Hauptbahnhof über [[Hamburg-Wilhelmsburg|Wilhelmsburg]] nach ''Harburg Rathaus'' großteils entlang der bestehenden Fernbahnstrecke erweitert. Im Bereich von [[Hamburg-Hammerbrook|Hammerbrook]] verläuft die Trasse auf einem neu errichteten Beton-[[Viadukt]] und in der [[Hamburg-Harburg|Harburger]] Innenstadt im Tunnel. 1984 wurde die S3 über ''Heimfeld'' und dann entlang der [[Niederelbebahn]] bis [[Hamburg-Neugraben-Fischbek|Neugraben]] verlängert.


Schon während der Abwesenheit der Dienerschaft des Ritterstiftes St Ferrutius, die 1631 ins Mutterstift St Alban in Mainz geflüchtet war, wurden die Anwesen des Stifts in Bleidenstadt, der Erbleihhof in der Stiftstr. und der Schafhof, von der Familie Halm versorgt.
Aufgrund der starken Verkehrszunahme auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] wurden das S- und Fernbahnnetz zwischen ''Berliner Tor'' und ''Aumühle'' im Rahmen des [[Verkehrsprojekt Deutsche Einheit|Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr.&nbsp;1]] in den 1990er Jahren getrennt. Ab 1994 wurde dazu der S-Bahn-Verkehr zwischen ''Bergedorf'' und ''Aumühle'' (Linie S21) vorübergehend eingestellt. Der Abschnitt bis [[Reinbek]] konnte 1997 auf eigenen Gleisen wieder eröffnet werden. Die Fertigstellung bis Aumühle verzögerte sich aufgrund von Anwohnerklagen bis 2002. 1999 wurde die neue Haltestelle ''Allermöhe'' zwischen ''Mittlerer Landweg'' und ''Nettelnburg'' in Betrieb genommen, um die Neubausiedlung [[Hamburg-Allermöhe|Neu-Allermöhe West]] besser anzubinden, wobei der dazu notwendige Platz zwischen den Gleisen bereits vorhanden war.


Am 23. Juni 1669 erhält Peter Halm aus dem Stift Bleidenstadt (ca 1620 geboren) den Erbleihhof auf Lebenszeit.
Am 10. September 2001 wurde in Hamburg-Altona eine [[Betriebszentrale]] für die Steuerung des S-Bahn-Betriebs in Betrieb genommen. Rund 80&nbsp;Millionen&nbsp;DM wurden investiert<ref name="eri-2001-478">Meldung ''Neue Betriebszentrale für Hamburger S-Bahn''. In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 11/2001, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;478</ref>.
Sein Bruder Jakob die Erbleihe des Schafhofes. Jakob war verheiratet mit Gertrud Pump, der Schwester der Stiftsmüllerin Agnes Schuck. Sie hatten 10 Kinder.
Peter Halm heiratete (ca. 1662) die Anna Maria Lufft († 28. Dezember 1689) Sie hatten 7 Kinder.
Als Peter Halm am 29. Januar 1696 starb, stand keiner seiner Söhne für die Erbleihe zur Verfügung.
Die Erbleihe ging an seinen Schwiegersohn Sebastian Ring, der die älteste Tochter Anna Catharina (* 7. Februar 1664) am 16. Januar 1685 Geheiratet hatte.
Vor der Hochzeit hatte sich Sebastian Ring mit seinem Bruder Christoph im Bauernhof Stiftstr.2 niedergelassen. Die Brüder Ring waren Söhne des wohlbeständigen Bauers Joh Adam Ring aus Hettenhain. Christoph war Schuhmacher (Sutor) und hatte 1689 eine Johannette Lill geheiratet. Sie hatten 9 Kinder.
Nun musste sich Sebastian Ring, entsprechend einer Forderung aus dem ihmn gegebenen Erbleihbrief vom 23. Juni 1696, aus seiner hessisch-kasselischen Leibeigenschaft freikaufen. Erst danach konnte ihm der Erbleihhof übergeben werden.
Der endgültige Erbleihbrief ist vom 14. Januar 1698 und spricht die Erbleihe auf drei Generationen aus. In der Erbfolge gibt es viele Schwierigkeiten. 1791 steht der erst 10-jährige Anton (* 1781) zur Erbfolge. Sein Stiefvater Christian Bretz, Erbleiher des Spechtischen Hofes in Hahn, tritt in die Vormundschaft. Diese Vereinbarung wird bei der Säkularisation übernommen.
25jährig übernimmt bestimmungsgemäß 1806 Anton Ring den Hof. Er stirbt am 28. Januar 1828.


Nun wird das Hofgut, entsprechend der Säkularisationsverträge, zur Verpachtung ausgeschrieben.
=== 2007 – Aufnahme des Zwei-System-Betriebs ===
Der erste Termin der Ausschreibung bringt nicht die Pacht in der gewünschten Höhe.
[[Datei:S-BahnHHPantograf2.JPG|thumb|S-Bahn unter Fahrdraht am Endhaltepunkt ''Stade'']]
Beim zweiten Ausschreibungstermin wird der Hof an den Bleidenstadter Schultheißen Christian Gottlieb auf 30 Jahre für eine Pacht von 48 1/2 Malter (1 Malter = 110 Ltr) Korn und 60 Malter Hafer verpachtet. Und er muss das Fusselvieh (Decktiere) halten.
Zum Winterfahrplanwechsel 2007/08 erfolgte die Verlängerung der Linie S3 von ''Neugraben'' über [[Buxtehude]] nach [[Stade]]. Das Netz der S-Bahn wuchs damit um 32 Kilometer und erlebte seine bisher größte Erweiterung, die in einem einzelnen Schritt vollzogen wurde. Die S-Bahn verkehrt auf der Strecke im Mischbetrieb mit dem Regional- und Güterverkehr auf den Gleisen der DB&nbsp;Netz AG unter Fahrdraht. Mit der Erweiterung erreichte die Hamburger S-Bahn erstmals [[Niedersachsen]] und nahm als erste Schnellbahn in Deutschland den kombinierten Betrieb mit Gleich- und Wechselstrom über [[Stromschiene]] und [[Oberleitung]] auf. Aufgrund der wesentlich geringeren Taktdichte, insbesondere zwischen ''Buxtehude'' und ''Stade'', hat die S-Bahn auf diesem Abschnitt jedoch weitgehend den Charakter einer [[Regionalbahn]].
Die Witwe des Anton Ring war nicht imstande bei dem Gebot zu überbieten. In den rund 130 Jahren des Hofes in den Händen der Fam Ring, wurde das Anwesen auch als "Ringsches Hofgut" genannt.
1858 starb Christian Gottlieb.


Das Gut hatte 1828 eine Größe von 72 Morgen, 72 Ruthen, 13 Schuh Ackerland und 26 Morgen, 100 Ruthen und 8 Schuh Wiesen.
Die S-Bahn bedient auf dem Abschnitt die zuvor vom Regionalverkehr genutzten Haltestellen und Bahnhöfe [[Stade]], [[Agathenburg]], [[Dollern]], [[Horneburg]], [[Neukloster]], [[Buxtehude]] und [[Neu Wulmstorf]] sowie den neuen Haltepunkt [[Hamburg-Neugraben-Fischbek|Fischbek]]. Von den genannten Stationen werden zurzeit nur noch ''Stade'', ''Horneburg'' und ''Buxtehude'' zusätzlich durch die Regionalbahn bedient, zudem wurde der Regionalbahn-Haltepunkt am vormaligen Endpunkt der S3 in ''Neugraben'' aufgelassen. Dieser diente bis zur Eröffnung der Erweiterung als Umsteigepunkt für Reisende aus und in Richtung ''Stade''.
Dazu kamen noch 14 Ruthen und 8 Schuh Gartenland. Noch heute als "Hofäcker" und "Hofwiesen" bezeichnet.


Die Maße vor 1868:<br>
Die Bereitstellung der zum Betrieb notwendigen Fahrzeuge kostete rund 87 Millionen EUR und umfasste den Neubau von neun Zwei-System-Triebzügen und den Umbau von 33 in Betrieb befindlichen Fahrzeugen.
1 Morgen = 3400 m² (danach 2553 m²)<br>
Die Kosten für die Anpassungsmaßnahmen und Neubauten an Schienennetz und Stationen betrugen rund 162&nbsp;Millionen&nbsp;Euro<ref>{{internetquelle|titel=S-Bahn-Bau unter Hochdruck|werk=Hamburger Abendblatt|datum=29. November 2007|url=http://www.abendblatt.de/daten/2007/11/29/821827.html|zugriff=10. April 2008}}</ref>.
1 Ruthe = 21,25 m² (danach 14,18 m²)


==== Die Klosterbrücke über die Aar im Hahner Weg (Klosterweg) ====
=== 2008 – Anbindung des Flughafens ===
[[Datei:Hamburg Airport (Flughafen).JPG|thumb|Station ''Hamburg Airport (Flughafen)'']]
Die jüngste und bis auf weiteres letzte Erweiterung des S-Bahn-Netzes erfolgte am 12.&nbsp;Dezember 2008 mit der Eröffnung einer rund drei Kilometer langen, größtenteils unterirdisch geführten Zweigstrecke von ''Ohlsdorf'' zum [[Flughafen Hamburg|Hamburger Flughafen]] in [[Hamburg-Fuhlsbüttel|Fuhlsbüttel]]. Die einzige neue Haltestelle der Erweiterung ist jene am Flughafen. Kurzzeitig wurde die Einrichtung des Zwischenhaltepunktes ''Erdkampsweg'' erwogen, aufgrund des geringen Verkehrswertes wurde der Vorschlag jedoch nicht weiter verfolgt. Die Strecke schuf erstmals seit Stilllegung der [[Straßenbahn Hamburg|Straßenbahnlinie 9]] 1974 eine direkte Schienenverbindung zwischen [[Hamburger Innenstadt|City]], [[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] und Flughafen.


Die Brücke ist ein Urelement der Aufbaustruktur des Klosters Sankt Ferrutius in Bleidenstadt.
Mit der Eröffnung der Stichstrecke wurde erstmals die planmäßige [[Flügelung]] einer Linie eingeführt; Züge der Linie S1 verkehren bis ''Ohlsdorf'' als Vollzug mit sechs Wagen und werden hier in zwei Kurzzüge mit jeweils drei Wagen geteilt, von denen der vordere zum Flughafen und der hintere nach ''Poppenbüttel'' weiterverkehrt. Zuvor war es jedoch während der Schwachverkehrszeit bereits üblich, die aus der Innenstadt kommenden Vollzüge in ''Ohlsdorf'' zu schwächen und als Kurzzug bis ''Poppenbüttel'' weiterzuführen. Der Bahnsteig der Station am Flughafen ist für die Bedienung mit Vollzügen ausgelegt, die beispielsweise bei Großveranstaltungen eingesetzt werden können.
Sie befindet sich auf der Planungslinie (Zenitlinie) der Klosterkonstruktion, die vom Schafhof zum Chor der Ferrutiuskirche, der Brücke selbst, dann zum Lehenshof (Stiftischer Hof) in Hahn über den Halberg zur Burg in Neuhof verläuft.
Sie ist die älteste befestigte Brücke im oberen Aartal und des Wehener Grundes.
Als 1779 die Brücke erneuert werden musste, sollten sich alle Gemeinden des Wehener Grundes an den Kosten beteiligen.
Aber ausnahmslos alle Gemeinden hatten Ausreden dies nicht zu tun.
Das Stift St Ferrutius zahlte alleine.
So entstand diese 2-bogige Bruchsteinbrücke in Korbbogenform und Wellenbrechern über die Aar, wie sie in ihren Grundfesten heute noch steht.
Dieser Brückenübergang der Aar datiert aus der Gründungszeit des Klosters im 8. Jhd..


==== Die Galgenwiese ====
Der erste Spatenstich für die Strecke erfolgte am 11. April 2001. Die geschätzten Baukosten betrugen im Jahr 2003 rund 228 Millionen EUR, bis zur Fertigstellung erhöhte sich die Summe auf rund 280 Millionen EUR. Die Kosten wurden gemeinsam vom Bund (60 Prozent) und von der Freien und Hansestadt (40 Prozent) getragen.<ref name="eri-2003-197">''Hamburger Flughafen-S-Bahn''. In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 5/2003, {{ISSN|1421-2811}}, S.&nbsp;197.</ref>


Nördlich des Klosters Bleidenstadt zwischen dem alten Bett der Aar und der früher auch einmal als "Galgenweg" bezeichneten Vogtlandstraße befinden sich die "Galgenwiesen". Sie sind im Osten durch die Klosterbrücke begrenzt und reichen bis zum Hopfengartenweg an der Gärtnerei.
=== Eröffnungsdaten (elektrischer Betrieb) ===
In ihrer Mitte war der Gerichtsplatz; nahe der Kreuzung Vogtlandstr./Am Schillberg.
{| class="wikitable" style="clear:both;"
Das Kloster und in Folge das Stift hatten eine eigene Gerichtsbarkeit. Die Rechtsprechung erfolgte in der Regel durch 14 Personen - 12 Schöffen, dem Gerichtsmann und dem Schultheißen. Insbesondere Grenz- und Nutzungsstreitigkeiten wurden hier geregelt, und wer es verdient hatte, seiner Strafe zugeführt. Akten über Verfahren und Urteile existieren nicht; es wurde nur mündlich verhandelt.
|- class="hintergrundfarbe6"
Ein Galgen stand etwas erhöht im Hang und somit zur Abschreckung von weit her schon sichtbar; aber bereits außerhalb der Stiftsgrenze. Die Grenze säumte eine dichte Hecke entlang des Galgenweges.
! Eröffnungsdatum
! Start – Ziel
! Streckenname
|-
! 1. Oktober 1907
| align="center" | [[Hamburg-Blankenese|Blankenese]] – [[Hamburg-Ohlsdorf|Ohlsdorf]]
| [[Altona-Blankeneser Eisenbahn]] / [[Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn|Verbindungsbahn]]
|-
! 12. März 1924
| align="center" | Ohlsdorf – [[Hamburg-Poppenbüttel|Poppenbüttel]]
| [[Alstertalbahn]]
|-
! 14. Mai 1950
| align="center" | Blankenese – [[Hamburg-Sülldorf|Sülldorf]]
| rowspan="2" | Altona-Blankeneser Eisenbahn
|-
! 23. Mai 1954
| align="center" | Sülldorf – [[Wedel]]
|-
! 1. Juni 1958
| align="center" | [[Berliner Tor (Hamburg)|Berliner Tor]] – [[Bahnhof Hamburg-Bergedorf|Bergedorf]]
| [[Berlin-Hamburger Bahn]]
|-
! 22. Februar 1962
| align="center" | [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]] – [[Hamburg-Langenfelde|Langenfelde]]
| [[Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn|Verbindungsbahn]] / Pinneberger S-Bahn
|-
! 26. September 1965
| align="center" | Langenfelde – Elbgaustraße
| rowspan="2" | [[Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel|Altona-Kieler Eisenbahn]]
|-
! 24. September 1967
| align="center" | Elbgaustraße – [[Pinneberg]]
|-
! 1. Juni 1969
| align="center" | Bergedorf – [[Aumühle]]
| [[Berlin-Hamburger Bahn]]
|-
! 1. Juni 1975
| align="center" | Hauptbahnhof – [[Landungsbrücken]]
| rowspan="3" | [[City-S-Bahn Hamburg|City-S-Bahn]]
|-
! 21. April 1979
| align="center" | Landungsbrücken – Altona
|-
! 31. Mai 1981
| align="center" | Altona – Diebsteich
|-
! 25. September 1983
| align="center" | Hauptbahnhof – [[Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus|Harburg Rathaus]]
| rowspan="2" | [[Harburger S-Bahn]]
|-
! 5. August 1984
| align="center" | Harburg Rathaus – [[Hamburg-Neugraben-Fischbek|Neugraben]]
|-
! 6. Dezember 2007
| align="center" | Neugraben – [[Stade]]
| [[Niederelbebahn]]
|-
! 12. Dezember 2008
| align="center" | Ohlsdorf – [[Flughafen Hamburg|Hamburg Airport (Flughafen)]]
| [[Flughafen-S-Bahn Hamburg|Flughafen-S-Bahn]]
|}


==== Grenzsteine des Stifts St Ferrutius von 1747 ====
== Projektierte Erweiterungen ==
[[Datei:Hamburg S-Bahn Projekte.png|miniatur|Mögliche Erweiterungsvorhaben]]
=== In der Umsetzung befindliche Vorhaben ===
Mit der Eröffnung der Strecke zum [[Flughafen Hamburg|Flughafen]] am 12. Dezember 2008 erreichte das S-Bahn-Netz seinen vorläufigen Endausbau. Zurzeit befinden sich keine Vorhaben in der Umsetzung. Aktuelle Baumaßnahmen beschränken sich auf die Erneuerung der Gleisanlagen, den barrierefreien Ausbau sowie Sanierungsmaßnahmen an den Stationen.


Der im Eingangsbereich des Anwesens Stiftstr. 16 bei Renovierungsarbeiten eingemauerte Grenzstein befindet sich genau gegenüber dem Pfortenhaus des ehemaligen Klosters Bleidenstadt. Ein weiterer Grenzstein ist eingemauert in die Garagenwand der Aarstr. 63. Ein weiterer Grenzstein steht an der Abzweigung der Vogtlandstraße (Ferrutiusweg) vom Hahner Weg (Klosterweg). Diese Steine stehen bis zu 10 m Genauigkeit auf ihrem Ursprungsfeld. Ein weiterer Stiftsgrenzstein steht als Dekoration im Vorgarten des Anwesens Stephanstr. 47.
Es bestehen jedoch umfangreiche Überlegungen und teilweise weitgediehene Planungen für verschiedene Ausbau- und Verdichtungsvorhaben des Netzes, deren Umsetzung mittelfristig erfolgen soll. Die nebenbestehende Karte gibt eine Übersicht aller zurzeit geplanten Vorhaben. Aufgrund ihrer eher unsicheren bzw. sehr langfristigen Perspektive und des ungesicherten Trassenverlaufs ist die unten beschriebene Strecke vom Flughafen nach Kaltenkirchen in der Karte nicht enthalten.


=== Weitere Vorhaben ===
==== Salva Guardia ====
Wie die Grenzsteine des Stifts befanden sich auch die Schutzschilde um das zu schützende Kloster- und Stiftsgebiet.
==== Netzerweiterungen ====
Nach Pfr. Fenner von Fenneberg (1888) befindet sich eine solche Salva Guardia (Schutzschild) im Staatsarchiv.
===== Bad Oldesloe über Hasselbrook =====
Einzigartig in Nassau.
{| class="wikitable"
Eine buntfarbige Blechtafel mit folgender Inschrift:
|- class="hintergrundfarbe6"
"Kaiserliche Salva Guardia
! Linie
die deutsche Kaiserkrone, ein Kreuz, die Freiherrenkrone
! width="175" | Start – Ziel
In einem darunter abgebildeten Schild:
! Haltestellen (unter Vorbehalt)
drei Schwalben, drei Lilien, fünf rote Kugeln.
! Betrieb
Den Abschluss bilde ein achteckiges Kreuz, das wohl die Nachbildung des Stiftskreuzes sein mag und darunter die Unterschrift:
|-
Ritterstift Bleidenstatt".
! [[Datei:Hamburg S4.svg|33px]]
Die Salva Guardia ist ein Schutzbrief, der dem Kloster und folgenden Stift Bleidenstadt ausgestellt wurde von den deutschen Kaisern,zum Zwecke das Anwesen vor Brandschatzung, Plünderung, Zerstörung, namentlich in Kriegszeiten, zu bewahren.
| align="center" | '''Hasselbrook – Bad Oldesloe'''
Im Mai 2010 wurde das Überbleibsel aus Kloster- und Stiftszeit St. Ferrutius Bleidenstadt vom Hess.Landesamt für Denkmalpflege zum geschützten Kulturgut ausgezeichnet.
| '''[[Hasselbrook]]''' – Claudiusstraße – Bovestraße – Holstenhofweg – [[Hamburg-Tonndorf|Tonndorf]] – Pulverhof – [[Hamburg-Rahlstedt|Rahlstedt]] – '''[[Ahrensburg]]''' – Gartenholz – '''[[Bargteheide]]''' – Kupfermühle – '''[[Bad Oldesloe]]'''
Am Fronleichnamstag, dem 3. Juni 2010 wurde zur Kennzeichnung eine Emailletafel mit dem blauweißen Emblem der Haager Konventionen (1954) am Turm der Pfarrkirche St. Ferrutius angebracht.
| Elektrifizierung über Oberleitung, 4-gleisiger Ausbau bis Ahrensburg, 3-gleisiger Ausbau bis Bargteheide, Mischverkehr bis Bad Oldesloe
|}
[[Datei:Hasselbrook Kleingaerten.JPG|thumb|Die Flächen zwischen der S-Bahn-Strecke in Richtung ''Hamburg Airport (Flughafen) / Poppenbüttel'' (links) und der Strecke nach Lübeck (rechts) nördlich der Station ''Hasselbrook'' werden vorgehalten, um die Verlegung zusätzlicher Gleise für die S-Bahn zu erlauben]]
Die Strecke soll am S- und Regionalbahn-Haltepunkt ''Hasselbrook'' aus dem bestehenden Netz ausfädeln und entlang der [[Bahnstrecke Lübeck–Hamburg|Strecke Lübeck–Hamburg]] über [[Hamburg-Rahlstedt|Rahlstedt]] nach [[Ahrensburg]] und [[Bad Oldesloe]] verlaufen. Die Strecke entspräche damit bis ''Ahrensburg'' dem Verlauf der Regionalbahn-Linie&nbsp;10, die zwischen 1966 und 2002 bereits bis ''Ahrensburg'' als S-Bahn tarifiert und unter der Bezeichnung S4 geführt, jedoch mit lokomotivbespannten [[Wendezug|Wendezügen]] bedient wurde.


==== Die Bleidenstadter Stiftsmühle ====
Für den Ausbau der S-Bahn sollen im Hamburger Stadtgebiet die vier neuen Haltepunkte ''Claudiusstraße'', ''Bovestraße'', ''Holstenhofweg'' und ''Pulverhof'' eingerichtet werden, die Station ''Wandsbek'' würde durch ''Claudiusstraße'' und ''Bovestraße'' ersetzt. Die aktuellen Planungen sehen vor, zwischen ''Hasselbrook'' und ''Ahrensburg'' zwei weitere Gleise einzurichten, von ''Ahrensburg'' bis ''Bargteheide'' würde ein weiteres Gleis gebaut. Diese sollen mit Oberleitung elektrifiziert werden, so dass in Ausnahmefällen auch ein Mischbetrieb mit anderen Zuggattungen möglich wäre. Insgesamt hätte die 4-gleisige Strecke zwischen ''Hasselbrook'' und ''Ahrensburg'' eine Länge von rund 17,3&nbsp;km, die Gesamtstrecke bis nach ''Bad Oldesloe'' betrüge 36&nbsp;km. Das Konzept sieht den Einsatz eines zurzeit in der Ausschreibung befindlichen Zwei-System-Fahrzeugs der Baureihe ''ET&nbsp;490'' vor. Die Linie soll durch eine neu einzurichtende Linie S4 bedient werden, die ab ''Hasselbrook'' stadteinwärts über den [[City-S-Bahn Hamburg|City-Tunnel]] verkehrt und in ''Altona'' bzw. am zukünftigen Fernbahnhof ''Altona&nbsp;Nord'' (nicht verbindlicher Projektname) endet. Langfristig wird eine Fortführung der Linie nach [[Itzehoe]] und [[Neumünster]] angestrebt. In der Hauptverkehrszeit (HVZ) soll die Linie im 10-Minuten-Takt nach ''Ahrensburg-Gartenholz'' fahren. ''Bargteheide'' soll in der HVZ im 20-Minuten-Takt und ''Bad Oldesloe'' grundsätzlich im Stundentakt bedient werden. Die S-Bahn Hamburg erwartet nach dem Ausbau einen Fahrgastzuwachs von zurzeit täglich 30.000 Personen auf 50.000, insgesamt würden rund 250.000 Menschen im Umfeld der Strecke vom Ausbau profitieren.


Als 1323 Wehen die Stadtrechte verliehen werden, verliert das Kloster Bleidenstadt seine "Hoheitsrechte" über Wehen und besonders auch seinen dortigen Besitz, wie den Wehener Schafhof (ab 1700 dann Heckenmühle) und die Aarmühle, auch Arden- und Ahrermühle genannt.
Das hauptsächliche Hindernis bei der Entwicklung des Vorhabens ist die Frage der Kostenverteilung zwischen den Ländern [[Hamburg]] und [[Schleswig-Holstein]], über die lange Zeit keine Einigung erzielt werden konnte<ref>{{internetquelle|titel=S-Bahn-Linie 4 – Finanzierung weiter unklar|werk=Hamburger Abendblatt|datum=6. Februar 2008| url= http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/06/844522.html|zugriff=6. Februar 2008}}</ref>. Zur Höhe der Kosten liegen unterschiedliche Schätzungen vor, aktuell werden für die Strecke zwischen ''Hasselbrook'' und ''Ahrensburg'' 350 Millionen EUR erwartet<ref>{{internetquelle|titel=Bahnprojekt: S4 – Die Weichen sind gestellt |werk=Hamburger Abendblatt|datum=2. März 2011|url= http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article1801211/Bahnprojekt-S-4-die-Weichen-sind-gestellt.html|zugriff= 5. März 2011}}</ref>, hinzu kommen Kosten für die zum Betrieb erforderlichen zusätzlichen Fahrzeuge.
So wurde für die Versorgung des Klosters Bleidenstadt ein Mühlenneubau notwendig.


Graf Gerlachs (Bruder des Fürstbischofs zu Mainz) ging dahin, allen Landbesitz, der nicht ausdrückliches Eigentum der Kirche oder der Klöster war, aus der Hand der Klöster oder kirchlichen Herren in die der weltlichen Fürsten zu spielen. Seine Politik war antiklerikal.
Am 28. Februar 2011 erklärte das [[Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung|BMVBS]] seine grundsätzliche Bereitschaft zur Förderung des Projekts, nachdem sich die Landesregierungen Hamburgs und Schleswig-Holsteins erstmals gemeinsam für das Projekt eingesetzt haben und nachdem sich zuvor bereits der [[Bezirk Wandsbek]], der [[Landkreis Stormarn]], die Stadt Ahrensburg, die [[Handelskammer Hamburg]], die für Stormarn zuständige ''IHK zu Lübeck''<ref>Handelskammer Hamburg (Hrsg.): Kammern fordern den Bau der S4 zwischen Hamburg und Ahrensburg. URL: http://www.hk24.de/servicemarken/presse/informationen/pressemeldungen/101309pms4.jsp Abgerufen am 19. Februar 2010</ref>, diverse Machbarkeitsstudien sowie die Anwohner der betroffenen Hamburger Stadtteile und der schleswig-holsteinischen Gemeinden für das Vorhaben ausgesprochen haben.
Für die Konkretisierung der Kostenaufteilung zwischen Bund und den beteiligten Ländern werden noch in der ersten Jahreshälfte 2011 weitere Gespräche mit dem Bundesministerium erfolgen. Nach Klärung der Kostenaufteilung soll die Vorentwurfsplanung ausgeschrieben werden, die Grundlage für die weiteren Schritte zur Realisierung des Projekts sind.


Als die neue Mühle des Klosters stand, wurde sie vom Wehener Grund her, als "Pfaffenmühle" bezeichnet. Diese Bezeichnung finden wir noch auf alten Landkarten Anfang des 20.Jahrhunderts.
Am 1. Mai 2011 führte die S-Bahn Hamburg GmbH mit einer Zwei-System-Einheit des Typs 474 eine Testfahrt auf der Strecke zwischen ''Hasselbrook'' und ''Rahlstedt'' durch. Hintergrund der Testfahrt war nach Aussage des Unternehmens die praktische Erprobung der Kompatibilität der Fahrzeuge mit der Strecke und den Haltepunkten. Das Ergebnis der Untersuchung wird als positiv beurteilt.<ref>{{internetquelle|titel=Die erste Testfahrt der S 4|werk=Hamburger Abendblatt|datum=7. Mai 2011| url= http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article1881404/Die-erste-Testfahrt-der-S-4.html|zugriff=9. Mai 2011}}</ref> Das Unternehmen hat angekündigt, zeitnah eine öffentliche Probefahrt bis ''Ahrensburg'' durchzuführen, die gleichzeitig den symbolischen Auftakt zum Beginn der Vorentwurfsplanung für das Vorhaben darstellen soll.
Ein strategisches Umdenken im Kloster Bleidenstadt war nötig. Hatte man bisher hauptsächlich Wert darauf gelegt, das obere Aartal zu erschließen, also den dann bezeichneten Wehener Grund, war man nun gezwungen von dem Anspruchsgebiet Wehens unabhängig zu bleiben.


Das Aartal westlich von Bleidenstadt war nicht erschlossen. Ein Weg ins Aartal vor Bad Schwalbach verlief nördlich von Bleidenstadt, bis heute als "Alter Schwalbacher Weg" bezeichnet. Man hatte einen Übergang der Aar mit der Bleidenstadter Klosterbrücke im heutigen Hahner Weg und der "Schaffsbrück" am Schafhof, bei den heutigen Tennisplätzen unterhalb des Hängesfelsens.
===== Elmshorn über Pinneberg =====


Die Aar, bis hierher, hatte kein starkes Gefälle. Nun macht aber das Tal eine gewaltige Schleife und starke Seitentäler (Gräben genannt) beginnen. Dort führt das Roßbachtal ins Aartal ein. Nach der Aarschleife ergibt sich eine Talenge und die Aar hat ab der Schafsbrücke ein starkes Gefälle von etwa 4 Metern bis zur Stiftsmühle. Auch ein großer Weiher war hier um 1700 durch die Arbeit vom Müller Wingart entstanden. Der Stiftsweiher ist in unserer Zeit wieder verschwunden, da die Mühle auf Turbinenbetrieb umgestellt wurde.
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! [[Datei:Hamburg S4.svg|33px]]
| align="center" | '''Pinneberg – Elmshorn (– Itzehoe)/(– Neumünster)'''
| '''[[Pinneberg]]''' – [[Prisdorf]] – [[Tornesch]] – Elmshorn Süd – '''[[Elmshorn]]''' (– [[Herzhorn]] – [[Glückstadt]] – [[Krempe (Steinburg)|Krempe]] – [[Kremperheide]] – '''[[Itzehoe]]''') / (– [[Horst (Holstein)|Horst]] – [[Dauenhof]] – [[Wrist]] – [[Brokstedt]] – '''[[Neumünster]]''')
| in Altona Wechsel in das Netz des Regionalverkehrs, Verlegung eines zusätzlichen Gleises für einen Mischbetrieb zwischen Pinneberg und Elmshorn
|}
[[Datei:Pinneberg railway station 2.jpg|miniatur|Bahnsteig der Regionalbahn in ''Pinneberg'', im Hintergrund links der Bahnsteig der S-Bahn]]
Die schleswig-holsteinische Regierung schlägt in ihrem so genannten ''Drei-Achsen-Konzept für den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs Schleswig-Holstein/Hamburg'' den Ausbau der S-Bahn über ''Pinneberg'' hinaus nach [[Elmshorn]] und [[Itzehoe]] vor<ref>{{Literatur|Verlag=Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein|Titel=[http://www.schleswig-holstein.de/MWV/DE/Service/Presse/PI/PDF/2008/080221SchienenAchsenKonzept,templateId=raw,property=publicationFile.pdf Drei-Achsen-Konzept für den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs Schleswig-Holstein/Hamburg]|Ort= Kiel|Jahr= 2008|Zugriff=21. Februar 2008}}</ref>. Die Strecke entspricht damit dem Verlauf der Regionalbahn-Linien 70 (bis Elmshorn) und 60 (ab Elmshorn). Ergänzend hierzu wurde ein Streckenast nach ''Neumünster'' in die Planungen aufgenommen, wobei die Linie am Bahnhof ''Elmshorn'' geflügelt werden soll. Am Bahnhof soll weiterhin ein vierter Bahnsteig zur Entlastung der drei bestehenden eingerichtet werden. Mit ''Elmshorn&nbsp;Süd'' entstünde zudem ein neuer Haltepunkt. Der ursprünglich geplante Haltepunkt ''Pinneberg&nbsp;Nord'' ist in den aktuellen Planungen nicht mehr enthalten.


An dieser Furth errichtet das Kloster die neue Mühle, die heutige "Stiftsmühle". Von den alten Mühlengebäuden ist nichts mehr zu sehen, da ein Brand 1928 die Mühle vernichtete. Sie wurde aber in sehr abgeänderter Form sofort wieder aufgebaut, so wie sie bis heute zu sehen ist.
Das von der S-Bahn Hamburg GmbH vorgelegte Konzept schlägt die Bedienung des Streckenabschnitts durch eine ''Express-S-Bahn-Linie'' vor, die die Strecke zwischen ''Altona''/''Altona Nord'' und ''Pinneberg'' ohne Zwischenhalt und auf den Gleisen des Regionalverkehrs bedienen soll.


==== Die Bleidenstadter Dorfmühle ====
Erste Prognosen gingen von Kosten in Höhe von 150 Millionen Euro für das Vorhaben aus, mittlerweile rechnet die schleswig-holsteinische Landesregierung mit einem Investitionsvolumen von mindestens 180&nbsp;Millionen&nbsp;Euro. Die Klärung der Finanzierung sollte ursprünglich bis zum Jahr 2010 erfolgen, die Realisierung bis 2015 folgen. Über den aktuellen Stand der Planungen auf Seiten Schleswig-Holsteins liegen keine öffentlich zugänglichen Informationen vor.


Diese Mühle wird auch '''"Hellersmühle"''' genannt. Am 25. Dezember 1702 erteilte Fürst Georg August von Nassau dem Zimmergesellen und Müller Johann Engel Wingart die Erlaubnis 'auf der Hohl Wieß der Witwe Claudy Gros in unserem Dorf Bleidenstadt' eine Mühle zu errichten.
Die S-Bahn Hamburg GmbH erklärte bereits in der Vergangenheit die Absicht zum Ausbau nach Elmshorn. Anders als die derzeitige S3 nach Pinneberg würde die S4 bereits in ''Altona'' auf das per Oberleitung elektrifizierte Fernbahngleis wechseln und nicht am jetzigen Pinneberger S-Bahnsteig halten.
J.E. Wingart war der Schwiegersohn des Stiftsmüllers Matthias Scheffgen. Dieser hatte seinen Kindern und auch seinem Schwiegersohn das Müllerhandwek gründlich gelehrt.
Die Mühle wurde direkt neben der vor ein paar Jahren vorher gebauten Backstube der Familie Johannes Gros errichtet. Zwischen diesen Familien bestand eine enge Zusammenarbeit.
J.E. Wingart verstarb frühzeitig und seine Witwe verkaufte ca. 1722 die Mühle an den Müller Martin Schrank, der die Mühle 1744 an seinen Sohn Joh Friedrich, der mit der Schlackenmüllerstochter Anna Maria Mehler verheiratet war, vererbte.
1753 waren Gros und Anna Maria Schrank, geb. Mehler beide verwitwet und heirateten. Sie führten die Mühle bis 1783, danach übernahm der Stiefsohn von Gros, Wilhelm Schrank, die Mühle.
1807 kaufte, der aus der Bungesmühle bei Laufenselden stammende Joh. Peter Heller, seit 1803 in Bleidenstadt verheiratet, die Bleidenstadter Mühle von Wilhelm Schrank.
1858 wurde die Mühle durch einen großen Neubau an der Aarstr erweitert, der noch heute als Bäckerei besteht.
1882 kam es noch einmal zu einem Besitzerwechsel, nachdem 1881 der junge Müller Peter Heller verstarb. Er hinterließ seine Ehefrau Florentine Ernst mit 3 Kindern. Die Witwe heiratete den aus der Müllersfamilie Mehler aus der Hängesmühle stammenden Jakob Möhler aus Würges. Als dieser 1906 starb, er hinterließ 4 eigene Kinder, übernahm sein Stiftsohn Jakob Heller, verheiratet mit Margarethe Bieroth, die Mühle
Der Mahlbetrieb wurde 1940 eingestellt. Die Wirtschaftsgebäude, schöne alte Stallungen und die Scheune, 1960 abgerissen.
Der Gebäudekomplex ist erhalten und dient Wohnzwecken.


===== Kaltenkirchen über Eidelstedt =====
==== Weitere Kulturdenkmäler ====


* Aarstraße 15; Schafhof
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* Aarstraße 46; ehem. Benediktinerkloster St. [[Ferrutius]]
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** Katholische Pfarrkirche
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** Ehemaliges Stiftsgebäude (Dechanei)
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** Ehemalige Zehntscheune(Pfarrzentrum)
! Haltestellen (unter Vorbehalt)
! Betrieb
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! [[Datei:Hamburg S21.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S4.svg|33px]]
| align="center" | '''Eidelstedt – Kaltenkirchen'''
| '''[[Hamburg-Eidelstedt|Eidelstedt]]''' – Eidelstedt Zentrum – Hörgensweg – Schnelsen Süd – [[Hamburg-Schnelsen|Schnelsen]] – Burgwedel – [[Bönningstedt]] – [[Hasloh]] – Quickborn Süd – [[Quickborn]] – [[Ellerau]] – Tanneneck – Ulzburg Süd – [[Henstedt-Ulzburg]] – Kaltenkirchen Süd – '''[[Kaltenkirchen]]'''
| Wechselstrom
|}
[[Datei:Kaltenkirchen-bf2.jpg|thumb|''Kaltenkirchen'': Möglicher zukünftiger Endhaltepunkt der S-Bahn]]
[[Datei:Hh-eidelstedt-zentrumbf.jpg|thumb|''Eidelstedt-Zentrum'': Heutiger AKN-Haltepunkt im Zentrum des Hamburger Stadtteils Eidelstedt]]
Nachdem die Anbindung [[Kaltenkirchen]]s über den Hamburger [[Flughafen Hamburg|Flughafen]] aufgrund der zu hohen erwarteten Kosten von der schleswig-holsteinischen Landesregierung bis auf weiteres zurück gestellt wurde, konzentriert sich das Land auf einen Ausbau der bestehenden, rund 30 Kilometer langen Trasse der [[AKN Eisenbahn]] zwischen [[Hamburg-Eidelstedt|Eidelstedt]], [[Quickborn]] und Kaltenkirchen. Die AKN bietet auf dieser Strecke bereits einen S-Bahn-ähnlichen Verkehr mit einem Takt von 10 bis 20 Minuten an. Die Trasse ist in ''[[Bahnhof Hamburg-Eidelstedt|Eidelstedt]]'' mit dem S-Bahn-Netz verknüpft. Allerdings enden die meisten Kurse der AKN dort, lediglich zwei Fahrten pro Werktag fahren über die [[Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn|Verbindungsbahn]] bis zum Hauptbahnhof. Für Fahrgäste aus und in Richtung Kaltenkirchen besteht somit in den meisten Fällen ein Umsteigezwang. Eine von der AKN in Auftrag gegebene Studie erwartet bei Bedienung der Strecke durch eine umsteigefreie S-Bahn-Verbindung eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen.


* Aarstraße 48; ehem. Gasthaus ''Zur guten Quelle''
Das Vorhaben erfordert umfangreiche bauliche Maßnahmen, unter anderem die Elektrifizierung der Strecke und die Verlängerung der Bahnsteige von heute mindestens 100 Meter auf S-Bahn-taugliche Vollzuglänge (132 Meter).
* Aarstraße 52: Hofreite In der Stiftszeit der Sitz des Ludimagisters ( kath. Lehrers) Seit Mitte des 19. Jhds. im Besitz der Familie Baldering.
* Aarstraße 58; Wohnhaus (Kleiner typischer Bauernhof der Fam Häuser)
* Aarstraße 59; Wohnhaus (Bauernhaus der Fam Gerlach)
* Aarstraße 67; Hofanlage (Bauernhof und Wagnerwerkstatt)
* Aarstraße 72; Gasthof Goldener Engel (Gaststätte, Pfarrhof des Stifts, Sitz des Gerichtsmanns und ab 1800 des Schöffen Mehler)
* Hahner Weg; Brücke
* Kirchstraße; Evangelische Pfarrkirche (Peterskirche)
** Friedhofskreuz
** Kriegerdenkmal
** Ehrenmal
* Kirchstraße 20a; Bahnhof
* Kirchstraße 24; Wohnhaus Kurz nach dem Eisenbahnbau als Ferienhaus erbaut, zum "Goldenen Engel" gehörig.
* Stiftstraße 13; Hofreite der Fam. Hasselbach (bisher keine Geschichtsdaten vorhanden)
* Stiftstraße 16; Grenzstein( ehemaliges Stationsgelände des Klosters und dann Stifts)
* Hohe Wurzel/Rheinhöhenweg; Gustav-Vietor-Turm stand auf Seitzhahner Gebiet


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
Die AKN sieht eine Elektrifizierung über konventionelle Oberleitung vor, die den Einsatz von Zwei-System-Fahrzeugen erforderte, wie sie bereits seit 2007 auf der S-Bahn nach ''Stade'' eingesetzt werden. Das Unternehmen erwartet hierfür Kosten in Höhe von 50&nbsp;Millionen Euro und hat bereits einen Antrag auf Förderung beim [[Bundesebene (Deutschland)|Bund]] gestellt, der zuvor bereits signalisiert habe, 60 Prozent der Kosten zu tragen. Sofern der Bund der Förderung zustimmt, teilte sich der verbleibende Anteil auf das Land Schleswig-Holstein (15 v.H.) und die AKN (25 v.H.) auf<ref>{{internetquelle|titel= AKN will mit S-Bahnen zum Hauptbahnhof durchstarten|werk= Hamburger Abendblatt. Regionalausgabe Pinneberg|datum= 24. März 2010| url= http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article1432801/AKN-will-mit-S-Bahnen-zum-Hauptbahnhof-durchstarten.html|zugriff= 1. April 2010}}</ref>. Hinzu kämen Kosten für die Beschaffung der für den Betrieb erforderlichen zusätzlichen Fahrzeuge, wobei die AKN in jedem Fall um 2020 Neufahrzeuge benötigt, da die heute eingesetzten Züge dann über 40 Jahre alt sein werden und das Ende ihrer wirtschaftlichen Lebenszeit erreicht haben werden.
* Die „Bleischter Kerb“ (immer am letzten August-Wochenende)


=== Öffentliche Einrichtungen ===
Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister erklärte einschränkend, dass zunächst andere investitionsintensive Verkehrsinfrastrukturprojekte in Schleswig-Holstein und Hamburg (Ausbau der [[Bundesautobahn 20|A&nbsp;20]], [[Fehmarnbeltbrücke]], [[Stadtbahn Kiel]], [[U-Bahnlinie 4 (Hamburg)|U4]], [[Stadtbahn Hamburg]] u.a.) zu finanzieren seien<ref>{{internetquelle|titel= S-Bahn soll bis Kaltenkirchen fahren|werk= Hamburger Abendblatt|datum= 13. März 2009| url= http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/13/1083733.html|zugriff= 13. März 2009}}</ref><ref>{{internetquelle|titel= Startschuss: AKN fährt ab 2011 zweigleisig|werk= Hamburger Abendblatt. Regionalausgabe Pinneberg|datum= 26. November 2009| url= http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article1284659/Startschuss-AKN-faehrt-ab-2011-zweigleisig.html|zugriff= 26. November 2009}}</ref>. Gleichwohl drängten sowohl die Landesregierung als auch die AKN auf eine Umsetzung bis 2017 und sehen es hierfür als erforderlich an, noch innerhalb des Jahres 2010 die Vorentwurfsplanungen aufzunehmen. Ob dies erfolgt ist nicht bekannt.
* Katholischer [[Kindergarten]]
* Evangelischer Kindergarten
* [[Grundschule]] „Regenbogenschule“
* Das [[Gymnasium]] von Taunusstein (ehemalige IGS Bleidenstadt jetzt mit Oberstufe)


== Verkehr ==
Seit den 1990er Jahren wurde und wird die Strecke – teilweise unabhängig von dem Ausbau zur S-Bahn – schrittweise durchgehend auf zwei Gleise erweitert. Ab Mitte der 1990er Jahre wurde die Trasse zwischen ''Ulzburg Süd'' – ''Kaltenkirchen'' weitgehend neu errichtet. Zwischen ''Ulzburg Süd'' und ''Kaltenkirchen Süd'' wurden dabei sämtliche [[Bahnübergang|Bahnübergänge]] beseitigt, die Trasse unterquert die Ortszentren von Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen in einem Tunnel bzw. Trog. Seit November 2009 wird der rund 3,3 Kilometer lange Streckenabschnitt ''Hasloh'' – ''Quickborn&nbsp;Süd'' zweigleisig ausgebaut. Die Arbeiten sollen nach 18-monatiger Bauzeit Mitte 2011 abgeschlossen werden. Der Ausbau wird von Seiten des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums unmittelbar in Zusammenhang mit der Erweiterung des S-Bahn-Netzes gestellt und als eine der zentralen Voraussetzungen hierfür betrachtet<ref>{{internetquelle|titel= Start für AKN-Ausbau Hasloh – Quickborn Süd|werk= Pressemeldung des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein|datum= 25. November 2009| url= http://www.schleswig-holstein.de/MWV/DE/Service/Presse/PI/2009/091125AKN__Ausbau.html|zugriff= 26. November 2009}}</ref>. Im April 2011 begannen die Arbeiten für die Erweiterung des (abgesehen von der Einfädelung in Eidelstedt) letzten eingleisigen Streckenteils auf Hamburger Gebiet, von Halstenbeker Straße bis zur Landesgrenze. Zuvor wurde bereits der Abschnitt ''Eidelstedt'' – ''Schnelsen Süd'' ausgebaut.


Durch Bleidenstadt führt die Bundesstraße 54. Diese wurde in den 1850er Jahren erbaut und in den 100 Folgejahren allgemein nur "Chaussee" genannt.
Während die AKN eine Bedienung der Strecke durch die Linie S21 favorisiert, hält die schleswig-holsteinische Landesregierung alternativ eine Durchbindung mit der noch zur Umsetzung ausstehenden Linie S4 nach ''Ahrensburg'' und ''Bad Oldesloe'' für möglich.


Bleidenstadt besitzt einen Haltepunkt an der [[Aartalbahn]], auf der seit 1986 nur noch [[Museumsbahn|Museumszüge]] der [[Nassauische Touristik-Bahn|Nassauischen Touristik-Bahn]] verkehren. Das 1891 aus zweifarbigen Backsteinen errichtete eingeschossige Empfangsgebäude ist typisch für das Aartal. Das Gebäude, das heute als evangelisches Gemeindehaus genutzt wird, steht gemeinsam mit den Gleisanlagen unter Denkmalschutz.<ref>Hessische Kulturdenkmäler: [http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/mapwalk.pl?obj=14225&event=Query.Details Bahnhof Bleidenstadt]</ref> Im Rahmen des Projekts [[Stadtbahn Wiesbaden]] war zwischen 1998 und 2001 eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs zwischen [[Bad Schwalbach]] und [[Wiesbaden]] im Gespräch. Heute existieren Planungen zur [[Aartalbahn#Reaktivierungspläne|Reaktivierung der Aartalbahn]] als Stadt- oder Regionalbahn.
Die S-Bahn Hamburg GmbH bekundete in der Vergangenheit bereits Interesse an einem Ausbau des Netzes nach Kaltenkirchen über Eidelstedt bei Übernahme bzw. Mitbenutzung der Trasse der AKN<ref>{{internetquelle|url=http://www.welt.de/print-welt/article398576/S-Bahn_bis_Bad_Oldesloe_und_Kaltenkirchen.html|titel= S-Bahn bis Bad Oldesloe und Kaltenkirchen|werk=Die Welt|datum=6. Juli 2002|zugriff=6. Februar 2008}}</ref>.


{{Folgenleiste Bahnhof/Start}}
===== Kaltenkirchen über Flughafen =====
{{Folgenleiste Bahnhof/Linie
| Vorheriger = [[Hahn (Taunusstein)#Verkehr|Hahn-Wehen]]
| Typ = M
| Linien = [[Nassauische Touristik-Bahn]]
| Anmerkung = bis vorauss. 2012 ausgesetzt
| Nächster = [[Bahnhof Bad Schwalbach|Bad Schwalbach]]
}}
{{Folgenleiste Bahnhof/Ende}}


== Politik ==
{| class="wikitable"
[[Ortsvorsteher]] ist Hans Michael Türckheim.
|- class="hintergrundfarbe6"
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! Haltestellen (unter Vorbehalt)
! Betrieb
|-
! [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg A2.svg|33px]]
| align="center" | '''Hamburg Airport (Flughafen) – Kaltenkirchen'''
| '''[[Flughafen Hamburg|Hamburg Airport (Flughafen)]]''' – Nordport – '''[[Norderstedt|Norderstedt Mitte]]''' – Moorbekhalle (Schulzentrum Nord) – Friedrichsgabe – Quickborner Straße – Haslohfurth – Meeschensee – Ulzburg Süd – [[Henstedt-Ulzburg]] – Kaltenkirchen Süd – '''[[Kaltenkirchen]]'''
| (Teilweiser) Ausbau des Gleichstrom-Netzes
|}
[[Datei:Aknbahn003.JPG|miniatur|Station ''Norderstedt-Mitte'']]
Als weitere Ausbaumaßnahme beschreibt das ''Drei-Achsen-Konzept'' eine Verbindung [[Kaltenkirchen]]s mit der [[Hamburger Innenstadt]] über den Hamburger Flughafen bei teilweiser Mitbenutzung der bestehenden Trasse der AKN. Die schleswig-holsteinische Landesregierung erklärte im Dezember 2008, dass das Vorhaben aufgrund des hohen finanziellen Aufwandes mittelfristig nicht weiter verfolgt würde<ref>{{internetquelle|werk=Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein|titel= S-Bahn-Verlängerung Hamburg Airport (Flughafen) – Kaltenkirchen mittelfristig nicht machbar – Land will sich auf AKN-Korridor über Quickborn konzentrieren|url= http://www.schleswig-holstein.de/MWV/DE/Service/Presse/PI/2008/081219Machbarkeitsstudie.html|zugriff=23. Dezember 2008}}</ref>. Eine vom [[Kreis Segeberg]] in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie prognostizierte Kosten von mindestens 150 Millionen EUR für das Vorhaben.


=== Ortsansässige Vereine ===
Die Verbindung der beiden Schnellbahnnetze erfordert die Einrichtung einer rund acht Kilometer langen, teilweise unterirdisch geführten und zumindest im Tunnelabschnitt elektrifizierten Neubaustrecke. Nach bisherigen Planungen soll eine neue Station ''Nordport'' ein neues Gewerbe- und Logistikzentrum in [[Norderstedt]] erschließen, an der bestehenden [[U-Bahnlinie 1 (Hamburg)|U-Bahn-Station]] ''Norderstedt Mitte'' soll die Neubaustrecke an die bestehende Strecke der [[Alsternordbahn|AKN]] angebunden werden. Durch die neue Verbindung könnte die Fahrzeit zwischen dem Hamburger Zentrum und Kaltenkirchen von zurzeit einer Stunde auf rund 40 Minuten verkürzt werden. Die Machbarkeitsstudie untersuchte neben der Möglichkeit des Weiterbaus der Linie S1 über ihren Endpunkt am Flughafen den Einsatz von Fahrzeugen der AKN<ref>{{internetquelle|titel=Studie zur Schnellbahn in die City|werk=Hamburger Abendblatt|datum=13. März 2008|url= http://www.abendblatt.de/daten/2008/03/13/858158.html|zugriff=6. April 2008}}</ref>.
* [[TSV Bleidenstadt]]

* 1. Bleidenstadter Carnevals Gesellschaft
Das ''Drei-Achsen-Konzept'' nimmt mit diesem Vorhaben teilweise die seit längerem bestehenden Vorschläge auf, die unter Arbeitstiteln wie „Metro-Express“, „Flugzug“ und „Schienenflieger“ die Schaffung einer Eisenbahnverbindung vom [[Kreis Segeberg]] und dem weiteren Schleswig-Holstein zum Flughafen und in die [[Hamburger Innenstadt|Hamburger City]] vorsehen. Das Projekt wird maßgeblich von der AKN vorangetrieben. Zuletzt gab das Unternehmen Ende 2007 eine Studie in Auftrag, die die genaue Trassierung und die Förderungswürdigkeit des Projektes durch den Bund ermitteln soll. Die AKN favorisiert zurzeit zwei mögliche Streckenführungen, von denen eine dem vom ''Drei-Achsen-Konzept'' vorgeschlagenen Verlauf über ''Norderstedt Mitte'' entspricht. Die alternative Trassierung sieht einen Abzweig ab [[Hasloh]] nordwestlich von Hamburg vor. Für sie sprechen vor allem die geringeren Baukosten, da die Strecke weitgehend über zurzeit landwirtschaftlich genutzte Flächen führte. Die AKN sieht eine vornehmliche Bedienung der Strecke durch ihre Fahrzeuge vor, schließt jedoch die Möglichkeit einer Bedienung durch die S-Bahn nicht aus<ref>{{internetquelle|titel=Mit der AKN zum Flughafen|werk= Hamburg Abendblatt|datum=19. Dezember 2007| url= http://www.abendblatt.de/daten/2007/12/19/829071.html|zugriff=6. April 2007}}</ref>.

==== Nachverdichtung des Netzes ====
Neben Planungen zum Streckenausbau bestehen Überlegungen zur Einrichtung zusätzlicher Haltestellen im bestehenden Netz.
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Linie/n
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! Benachbarte Stationen
! Inbetriebnahme (unter Vorbehalt)
|-
! [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]]
| align="center" | famila
| [[Hamburg-Rissen|Rissen]] – '''[[Wedel]]'''
| Bis 2018
|-
! [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| align="center" | Ottensen
| '''[[Bahnhof Hamburg-Altona|Altona]]''' – [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]]
| Bis 2020
|-
! [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S31.svg|33px]]
| align="center" | Elbbrücken/Veddeler Markt/Kleiner Grasbrook/HafenCity Ost
| [[Hamburg-Hammerbrook|Hammerbrook (City Süd)]] – [[Hamburg-Veddel|Veddel (BallinStadt)]]
| Nicht bekannt
|-
! [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S31 zw.svg|33px]]
| align="center" | Bostelbek
| [[Hamburg-Heimfeld|Heimfeld]] – [[Hamburg-Neuwiedenthal|Neuwiedenthal]]
| Nicht bekannt
|-
|}
'''Ottensen'''

Die Haltestelle ''Ottensen'' läge im gleichnamigen [[Hamburg-Ottensen|Stadtteil]] zwischen den Stationen ''Altona'' und ''Bahrenfeld'' im Bereich der Thomasstraße und erschlösse ein dicht besiedeltes Gebiet im zentralen Bereich des Bezirks. Die Deutsche Bahn hat eine Machbarkeitsstudie zur Haltestelle erarbeitet und sich mit dem HVV und der [[Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt]] auf eine Ausführung der Station mit einem Mittelbahnsteig geeinigt. Zurzeit (Oktober 2010) untersucht das Unternehmen die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Realisierung der Haltestelle. Sollten sich diese als realisierbar erweisen, hat die DB weitergehende Planungen angekündigt<ref>{{Literatur|Verlag=Freie und Hansestadt Hamburg|Titel=Räumliches Leitbild – Entwurf| Seiten=143| Ort= Hamburg|Jahr= 2007}}</ref><ref>Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Drucksache 19/7463</ref>.

'''Elbbrücken/Veddeler Markt/Kleiner Grasbrook/HafenCity Ost'''

[[Datei:Quartier Elbbrücken Westen.JPG|miniatur|Modell des Quartiers ''Elbbrücken'', die gleichnamige Station läge im Bereich der Hochhäuser im Bildmittelgrund]]
Die Stationen ''Elbbrücken'' und ''Veddeler Markt''/''Kleiner Grasbrook''/''HafenCity Ost'' sind Alternativprojekte, das heißt, der Bau der einen Haltestelle schlösse die Realisierung der anderen aus.

Die HafenCity Hamburg GmbH, die für die Entwicklung der [[HafenCity]] zuständige Entwicklungsgesellschaft, stellte im Rahmen der Präsentation des überarbeiteten [[Masterplan]]s für die östliche HafenCity im Mai 2010 Planungen für die Station ''Elbbrücken'' vor. Sie erschlösse den östlichen Teil des gleichnamigen [[Elbbrückenzentrum|Quartiers]], das mit einem hier geplanten Hochhausensemble den östlichen Abschluss der HafenCity bilden wird. Die Station ist zunächst als Erweiterung der [[U-Bahnlinie 4 (Hamburg)|U-Bahn-Linie 4]] geplant, soll mittelfristig jedoch einen Übergang zur S-Bahn erhalten<ref>HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): HafenCity News Extra. Masterplanüberarbeitung östliche HafenCity. Selbstverlag, Hamburg 2010</ref>. Bereits die erste Fassung des Masterplans sah an gleicher Stelle eine S-Bahn-Station mit dem Projektnamen ''Zweibrückenstraße'' vor, machte jedoch keine Aussagen zu einer U-Bahn-Station. Der Senat verwendet als Bezeichnung für die geplante Station den Namen ''HafenCity Ost'', dessen Endgültigkeit jedoch angezweifelt werden kann, da es keine korrespondierenden Haltestellennamen wie ''HafenCity West'' o.ä. gibt. Die [[Hamburger Hochbahn AG|Hochbahn]] stellte dem gegenüber eigene Planungen vor, die eine Station an den Elbbrücken als eine von zwei möglichen Varianten beinhalten und der Station zudem den Arbeitsnamen ''Chicago Square'' geben. Die Station wäre vor allem für Reisende aus südlicher und in südliche Richtung interessant, da die HafenCity und der Süden Hamburgs ohne Umweg über den Hauptbahnhof verbunden würden.

Im April 2009 stellte die S-Bahn Hamburg GmbH im Rahmen einer Pressekonferenz Überlegungen für die Station ''Kleiner Grasbrook'' vor. Die Haltestelle läge südlich von ''Elbbrücken'' im gleichnamigen [[Hamburg-Kleiner Grasbrook|Stadtteil]] zwischen ''Veddel (BallinStadt)'' und ''Hammerbrook (City&nbsp;Süd)''. Der Kleine Grasbrook wird zurzeit vornehmlich hafen- und lagerwirtschaftlich genutzt, seine Entwicklungsperspektive und der sich daraus eventuell ergebende Verkehrsbedarf sind zurzeit noch offen, nachdem sich der Senat mittlerweile von der zwischenzeitlich diskutierten Verlegung der [[Universität Hamburg|Universität]] vom [[Hamburg-Rotherbaum|Rothenbaum]] auf den Kleinen Grasbrook distanziert hat<ref>{{internetquelle|werk=Freie und Hansestadt Hamburg|titel=Perspektiven für die Universität Hamburg| url= http://www.hamburg.de/bwf/1330080/zukunft-uni-hamburg-pm.html|zugriff=2. April 2009}}</ref>. Die Hochbahn sieht als Alternative zur oben beschriebenen Station ''Chicago Square'' eine mögliche Station ''Veddeler Markt'' vor, die ebenfalls als Verknüpfungspunkt zur S-Bahn angelegt werden soll und etwa der Station ''Kleiner Grasbrook'' entspricht. Unter dem Namen ''Kleiner Grasbrook'' plant die Hochbahn indes eine eigenständige Station westlich der S-Bahn-Trasse.

'''Bostelbek'''

Pläne zur Einrichtung eines Zwischenhalts auf dem Abschnitt ''Heimfeld'' – ''Neuwiedenthal'' bestehen seit längerem. Es handelt sich hierbei mit rund 5,9 Kilometern Länge um die längste Strecke innerhalb Hamburgs, die ohne Zwischenhalt befahren wird. Die geplante Station läge in Höhe der Hochtrasse der [[Bundesautobahn 7|A&nbsp;7]], die die [[Niederelbebahn]] hier kreuzt. Die Station ist im [[Flächennutzungsplan]] des Landes Hamburg dargestellt, über Planungsstand und Realisierungschancen können zurzeit keine Aussagen getroffen werden<ref>Flächennutzungsplan der Freien und Hansestadt Hamburg in der Neubekanntmachung vom Oktober 1997 einschließlich der 1. bis 46.&nbsp;Änderung – Stand Dezember 2002 – und aktualisierter nachrichtlicher Übernahmen – Stand August 2002</ref>.

'''famila'''

Die Station ''famila'' hat keinen offiziellen Planungsstatus, ist jedoch als politisches Ziel der Stadt [[Wedel]] in der Vereinbarung über die Zusammenarbeit von [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] im Stadtrat für den Zeitraum 2008 bis 2013 formuliert. Die Station soll in Höhe der Ölweiche in Wedel liegen und ein bestehendes [[Fachmarktzentrum]] erschließen, zu dem unter anderem eine Filiale des [[Verbrauchermarkt]]es [[famila]] gehört. Die Parteien wollen bis 2013 die Finanzierungsgrundlage für das Vorhaben schaffen, die Realisierung soll in der Legislaturperiode 2013–2018 folgen<ref>{{Literatur|Verlag=Stadtrat der Stadt Wedel|Titel= [http://cduovwedel.cdu.morgana.de/mediadb/14210189/14210190/GRNE-CDUVertrag.pdf Ökonomie und Ökologie in Verantwortung für Wedel. Vertrag zur Zusammenarbeit in der Kommunalpolitik Wedel 2008–2013 zwischen GRÜNEN und CDU]| Seiten= 4|Ort= Wedel|Jahr= 2008|Zugriff= 7. September 2008}}</ref>.

=== Bauvorleistungen ===
Im Vergleich zur [[U-Bahn Hamburg|Hamburger U-Bahn]] wurden für die S-Bahn vergleichsweise wenige [[Bauvorleistung|Vorleistungen]] für Streckenerweiterungen erbracht.

In der Station [[Bahnhof Hamburg-Harburg Rathaus|Harburg-Rathaus]] gibt es zwei Nischen, die für einen Tunnel in die Eißendorfer Straße genutzt werden könnten. Eine der Nischen befindet sich im Tunnel südlich des Bahnhofs, die andere liegt innerhalb der unterirdischen Bahnsteighalle am Ausgang „Neue Straße“ hinter einer Wand. Die Größe der Aussparungen kann anhand von Dehnungsfugen in der Wand nachvollzogen werden. Zudem befindet sich dort eine [[Wartungsklappe|Revisionstür]].

Im Bahnhof [[Bahnhof Hamburg-Altona|Altona]] ist der Tunnelmund der S-Bahn auf der Westseite aufgeweitet und würde die Verlegung zumindest eines weiteren Gleises erlauben. Konkrete Verwendungsplanungen gab es zum Zeitpunkt des Baus der Ausfahrt zwischen 1977 und 1979 jedoch nicht. Daher ist diese Bauvorleistung als Überrest der (bis November 1974 geplanten und dann aufgegebenen) Trasse nach Lurup einzustufen.

Entlang der Strecke nach Lübeck, die u.a. von der Regionalbahn-Linie 10 befahren wird, werden Flächen vorgehalten, die bei Einrichtung einer S-Bahn-Linie nach Rahlstedt/Ahrensburg/Bad Oldesloe für die Verlegung zusätzlicher Gleise genutzt werden sollen. Beispielsweise werden nördlich der Station ''Hasselbrook'' Flächen von schwerer Bebauung freigehalten und für Kleingärten genutzt, um eine spätere Umwidmung zu vereinfachen. Ebenfalls als Vorleistung für eine S-Bahn-Linie nach Bad Oldesloe wurde die Regionalbahn-Station ''Ahrensburg-Gartenholz'' so dimensioniert, dass die spätere Verlegung eines zusätzlichen Gleises beispielsweise für die S-Bahn problemlos möglich ist<ref>{{internetquelle|titel= Ahrensburgs neue Brücke: Ein Stahlriese aus Sachsen|werk= Hamburger Abendblatt|datum= 12. August 2009| url= http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article1135702/Ahrensburgs-neue-Bruecke-Ein-Stahlriese-aus-Sachsen.html|zugriff= 14. August 2009}}</ref>.

== Fahrzeuge ==
Die Hamburger S-Bahn verwendet seit Einführung des Gleichstrombetriebs dreiteilige, elektrisch betriebene Triebzüge. Sie werden über eine neben dem Gleis angebrachte und von der Seite bestrichenen [[Stromschiene]] mit Energie versorgt. Der Wagenpark seit Beginn umfasst 292 Fahrzeuge der folgenden Baureihen:

{| class="wikitable" style="clear:both;"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Baureihe
! Hersteller
! Einheiten
! Höchstgeschwindigkeit
! Kapazität
! Baujahre
! Betriebsstatus
! Haupteinsatz
! Bild
|-
| [[DRG-Baureihe ET 171|BR 471/871]]
| [[Linke-Hofmann-Busch|LHB]], [[MAN]], [[Wegmann & Co.|Wegmann]], [[Brown, Boveri & Cie.|BBC]]
| 72
| 80 km/h
| Sitzplätze: 202
| 1939–1943<br />1954–1958
| align="center" | 2001 ausgemustert
| align="center" | –––
|[[Datei:ET171 PA030035.JPG|x55px|zentriert]]
|-
| [[DB-Baureihe ET 170|BR 470/870]]
| [[MAN]], [[Orenstein & Koppel|O&K]], Waggonfabrik Josef Rathgeber,<br /> [[Wegmann & Co.|Wegmann]], [[Siemens-Schuckertwerke|SSW]], [[Brown, Boveri & Cie|BBC]]
| 45
| 100 km/h
| Sitzplätze: 200
| 1959<br />1967–1970
| align="center" | 2002 ausgemustert
| align="center" | –––
|[[Datei:Triebwagen ET 170.jpg|x55px|zentriert]]
|-
| [[DB-Baureihe 472|BR 472/473]]
| [[Linke-Hofmann-Busch|LHB]], [[Messerschmitt-Bölkow-Blohm|MBB]], SSD,<br /> Waggon- und Maschinenbau AG Donauwörth
| 1. Serie (472.1): 30<br />2. Serie (472.2): 32
| 100 km/h
| Sitzplätze: 196<br />Stehplätze: 304
| 1974–1984
| align="center" | Einsatz im Liniendienst
| [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S21.svg|33px]]
|[[Datei:S-Bahn Hamburg Type 472 1.jpg|x55px|zentriert]]
|-
| [[DBAG-Baureihe 474|BR 474/874]]
| Elektrischer Teil: [[Adtranz]], heute [[Bombardier]]<br />Mechanischer Teil: [[Linke-Hofmann-Busch|LHB]]; heute [[Alstom]]
| Ein-System (474.1/2): 70<br />Zwei-System (474.3): 42
| 100 km/h
| Sitzplätze: 208<br />Stehplätze: 306
| 1996–2001<br />2006
| align="center" | Einsatz im Liniendienst
| [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S31.svg|33px]]
|[[Datei:S-Bahn Hamburg Type 474 1.jpg|x55px|zentriert]]
|-
| [[DBAG-Baureihe 490|BR 490]]
| align="center" | Nicht bekannt
| bis zu 120
| 140 km/h
| align="center" | Nicht bekannt
| align="center" | Nicht bekannt
| align="center" | Ausschreibung läuft<br />Einsatz ab Dez. 2017
| align="center" |[[Datei:Hamburg S3.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S4.svg|33px]]
| [[Datei:S-Bahn-Logo.svg|33px|zentriert]]
|}
Die Einheiten werden in [[Mehrfachtraktion|Einzeltraktion]] als ''Kurzzug'', in Doppeltraktion als ''Vollzug'' mit sechs und in Dreifachtraktion als ''Langzug'' mit neun Wagen eingesetzt. Längere Zugbildungen sind technisch möglich, jedoch aufgrund der begrenzten Bahnsteiglängen betrieblich nicht sinnvoll. Fahrplanmäßig sind Langzüge nur auf der S3 zwischen ''Elbgaustraße'' und ''Neugraben'' im Einsatz, auf allen anderen Linien wird planmäßig nur maximal mit Vollzügen gefahren.

Die Baureihen 471, 470 und 472 sind untereindander kuppelbar und konnten in baureihenübergreifenden Mehrfachtraktionen eingesetzt werden. Die Bedingung der Abwärtskompatibilität wurde bei der Konstruktion der neuesten Baureihe 474 nicht mehr gestellt, sie kann daher nicht in Mischtraktionen mit anderen Baureihen eingesetzt werden. Es ist lediglich eine mechanische Kupplung mit der Baureihe 472 möglich, die beispielsweise beim Abschleppen eines Zuges erforderlich sein kann. Sie erfolgt unter Verwendung einer von der Baureihe 474 mitgeführten Übergangskupplung.

Die S-Bahn Hamburg GmbH gab im Juni 2010 bekannt, dass sich ein neues 2-System-Fahrzeug für die zukünftige S4 in Entwicklung befindet. Das neue Fahrzeug soll wie die Baureihe ''474&nbsp;Plus'' durchgängig begehbar sein und eine Höchstgeschwindigkeit von 140&nbsp;km/h erreichen.

=== Modifikationen der BR 474 ===
[[Datei:SBahnPantograph.JPG|thumb|Abgesenkter Pantograf auf dem Mittelwagen eines Zwei-System-Triebzuges]]
Für den Einsatz auf Strecken mit Wechselstrom-[[Oberleitung]] wurden 33 bereits in Betrieb befindliche Einheiten der Baureihe 474 umgebaut sowie neun neue Zwei-System-Züge beschafft (alte Nummern 059–091, neue Nummern 113–145), die als Baureihe 474.3 eingeordnet wurden. Sie verfügen zusätzlich zu ihrer Ausrüstung für den Gleichstrombetrieb über einen [[Stromabnehmer]] für Oberleitungswechselstrom. Aufgrund des geringen [[Lichtraumprofil]]s in den Tunnelabschnitten des Netzes konnte die zusätzliche Ausrüstung nicht in Aufbauten auf dem Wagendach untergebracht werden, wie sie etwa bei Triebzügen der Baureihen [[DBAG-Baureihe 424|ET&nbsp;424]] und [[DBAG-Baureihe 425|ET&nbsp;425]] vorhanden sind. Stattdessen wurde die Decke an den Wagenenden des Mittelwagens herabgezogen, damit sich Stromabnehmer und Drucklufttanks flach in das Profil des Wagendachs einfügen. Die Auslieferung der Zwei-System-Züge erfolgte zwischen August 2005 und August 2007, die Fahrzeuge befanden sich schon vor Eröffnung der Verlängerung nach [[Stade]] im Liniendienst.

Die S-Bahn Hamburg GmbH erwägt, alle bestehenden Einheiten der BR 474 zum so genannten ''474 Plus'' umzurüsten. Die Fahrzeuge erhalten hierbei Durchgänge zwischen den einzelnen Wagenteilen, neue und erweiterte Fahrgastinformationseinrichtungen, ähnlich dem seit den 1980er Jahren in der Hamburger U-Bahn eingesetzten ''Fahrgastfernsehen'', Klimaanlagen sowie eine neue Sitzanordnung, durch die in den Endwagen je ein größeren Mehrzweckabteil geschaffen wird. Ein [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] des ''474&nbsp;Plus'' wurde am 7. Juli 2011 der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kosten für den Umbau betrugen rund 4 Mio. EUR, sollen nach Angabe der S-Bahn Hamburg GmbH jedoch bei den weiteren Einheiten bei je 1 Mio. EUR liegen. Der Prototyp soll 2012 in Dienst gestellt werden, zunächst auf der Linie S1 zum Flughafen. Der Umbau der weiteren Einheiten ist zurzeit noch nicht gesichert.

=== Farbschema ===
[[Datei:ET171 PA030035.JPG|thumb|left|Museumszug der Baureihe ET 171 in ''Aumühle'']]
[[Datei:IBA-S-Bahn.JPG|thumb|Einheit 4130 mit [[Internationale Bauausstellung|IBA]]-Vollwerbung in der Haltestelle ''Harburg Rathaus'' im Jahr 2007]]
Die ersten Wechselstromtriebzüge der Hamburger S-Bahn hatten eine dunkelgrüne Lackierung.

Mit der Einführung des Gleichstrombetriebs mit der Baureihe ET 171 erhielten diese Fahrzeuge einen [[Kobaltblau|kobaltblauen]] Anstrich, wobei zwei schmale umlaufende Zierstreifen sowie das Fensterband des Mittelwagens cremefarben gehalten waren. Dieses Farbschema wurde bei den Fahrzeugen der Baureihe ET&nbsp;470 beibehalten und prägte für Jahrzehnte das Erscheinungsbild der Hamburger S-Bahn.

Ab 1974 kam mit der Baureihe 472 das damalige Farbschema der Deutschen Bundesbahn in Ozeanblau und Beige zur S-Bahn nach Hamburg. Es wurde bei den älteren Fahrzeugen zunächst nur vereinzelt und im Zusammenhang mit Instandsetzungsarbeiten angewendet. Die Umlackierung in ozeanblau/beige des Hamburger Wagenparks war noch nicht abgeschlossen, als in den 1990er Jahren die Deutsche Bahn AG dieses Farbschema zugunsten einer Farbgebung in [[Verkehrsrot]] aufgab.

Die ersten Fahrzeuge der Baureihe 474 wurden zunächst in einem Farbschema aus Weiß, Grau und Rot ausgeliefert, das dem der Hamburger U-Bahn-Wagen des Typs DT4 entsprach. Noch vor Aufnahme des fahrplanmäßigen Einsatzes wurden die neuen Fahrzeuge jedoch dem [[Corporate Design]] der Deutschen Bahn AG angepasst, so dass alle Fahrzeuge der Baureihe 474 einen verkehrsroten Anstrich tragen, mit dem im Rahmen eines Redesign-Programms auch alle Wagen der Baureihe 472 versehen wurden.

Die Fahrzeuge der zu diesem Zeitpunkt bereits zur Ausmusterung vorgesehenen Baureihen 470 und 471 behielten ihre Farben. So waren für ein paar Jahre drei Farbschemata nebeneinander bei der Hamburger S-Bahn vorhanden.

Mit der Umstellung auf die verkehrsrote Farbgebung wurde die [[Werbung]] an der Außenhaut der S-Bahn-Wagen abgeschafft, die es zunächst in Form von Bandwerbung unter den Fenstern und ab den 1970er Jahren vereinzelt auch über den ganzen Triebzug hinweg („Popwerbung“) gegeben hatte. Werbung auf der Außenhaut wurde in den Jahren 2007 und 2010 in beschränktem Umfang wiederbelebt; anlässlich der so genannten ''Zwischenpräsentationsjahre'' der [[IBA Hamburg]] wurde zwischen September und Dezember 2007 ein Triebzug der Baureihe 474.3 mit Vollwerbung für die [[IBA]] ausgestattet, ab Mai 2010 wurde die gleiche Aktion bei zwei Zügen derselben Baureihe durchgeführt. Zudem wurde im Sommer 2010 eine Einheit der Baureihe 474 mit Werbung und Glückwünschen für den Handballverein des [[Hamburger SV|HSV]] umgestaltet. Die Einheit befindet sich zeitlich beschränkt während der Sommerpause des Vereins im Einsatz.

=== Wagenklassen ===
[[Datei:BR474 Innenraum.JPG|thumb|Mittelwagen eines Zwei-System-Triebzuges (BR 474³); am Wagenende ist das heruntergezogene Wagendach erkennbar, über dem der Stromabnehmer liegt]]
Die Züge der Hamburger S-Bahn führen ausschließlich Wagen der zweiten [[Wagenklasse]].

Bis November 2000 verfügte die S-Bahn auch über Wagen der 1.&nbsp;Klasse, für deren Benutzung ein pauschaler [[Zulage|Zuschlag]] erhoben wurde, der nach wie vor für die Schnellbusse (Linien 31–49) sowie für die 1.&nbsp;Klasse bei Schienenverkehrsmitteln im HVV (sofern vorhanden) gilt. Während die beiden Endwagen des dreiteiligen Triebzuges die 2.&nbsp;Klasse führten, war der geräuschärmere, weil – mit Ausnahme der Triebzüge der Baureihe 472/473 – motorlose, Mittelwagen der 1.&nbsp;Klasse zugeordnet. Der Unterschied zwischen erster und zweiter Klasse bestand im Wesentlichen in der Polsterung und den Abständen der Sitze, auch die farbliche Gestaltung der Wagen und Abteile war unterschiedlich.

Zur äußerlichen Unterscheidung der beiden Wagenklassen diente neben den Klassenziffern „1“ und „2“, die im Bereich der Türen angebracht waren, eine unterschiedliche Farbgebung von Außen- und Mittelwagen. Im alten Farbschema der Baureihen 471 und 470 bestand sie aus einem cremefarbenen Fensterband am Mittelwagen des ansonsten kobaltblauen Triebzuges. Im ozeanblau/beige-farbenen Farbschema diente lediglich ein schmaler orangefarbener Streifen über der Fensterreihe zur Kennzeichnung der 1.&nbsp;Klasse. Mit der Zusammenlegung der Klassen wurden diese Kennzeichnungen entfernt.

Die Abschaffung der 1. Wagenklasse war lange Zeit von verschiedenen Seiten gefordert worden. Als es dazu kam, wurde sie vom Betreiber der S-Bahn mit relativ wenig Aufwand angekündigt und stieß auch nur auf ein geringes Medienecho. Für die S-Bahn bot die Abschaffung der 1.&nbsp;Klasse erhebliche betriebliche Vorteile: Im dreiteiligen Triebzug war der komplette Mittelwagen für die 1.&nbsp;Klasse vorgesehen, die jedoch im Vergleich zur 2.&nbsp;Klasse in der Regel schwächer frequentiert wurde. Durch die Abschaffung der 1.&nbsp;Klasse reichte nun häufig der Einsatz von Kurzzügen in der verkehrsschwächeren Zeit, da nun praktisch ein weiterer Wagen pro Zug zur Verfügung stand. Anstelle der zuvor in einem Vollzug angebotenen vier gut ausgelasteten Wagen der 2.&nbsp;Klasse und der zwei nur schwach ausgelasteten Wagen der 1.&nbsp;Klasse reichte nun der Einsatz von lediglich drei Wagen aus.

Die ersten Züge der Baureihe 474 waren anfangs ebenfalls für zwei Wagenklassen ausgestattet. Sie unterschieden sich jedoch nur durch Armlehnen in der 1.&nbsp;Klasse und die Farbgebung der Sitzbezüge voneinander. Wagen späterer Lieferserien unterscheiden sich lediglich in der Farbgebung voneinander. Außerdem wurde die Gestaltung des Innenraums insgesamt vereinfacht, beispielsweise verfügen Züge späterer Lieferungen nicht mehr über Gepäckablagen und die Türbereiche und Abdeckbleche unterhalb der Sitzbänke wurden vereinfacht.

=== Fahrgastinformationseinrichtungen ===
Züge der Baureihe 474 verfügen ab Werk über [[Matrixanzeige]]n in den Wagen, die über Linie und nächste Station des Zuges informieren. Diese Anzeigen werden im Rahmen eines Modernisierungsprogramms bei den Einheiten der älteren Baureihe 472 sukzessive nachgerüstet. Die automatischen Haltestellenansagen in den Zügen werden von [[Ingo Ruff]] gesprochen, der unter anderem die Ansagen der [[S-Bahn Berlin|Berliner S-Bahn]] und der von der [[Hamburger Hochbahn AG|Hochbahn]] betriebenen Busse spricht.

Um die Benutzerfreundlichkeit für sehbehinderte Fahrgäste zu steigern, wurden zunächst bei den Zügen der älteren Baureihe 472 automatische Ansagen eingeführt, die an Bahnsteigen, an denen mehrere Linien verkehren bzw. an denen sich Strecken verzweigen, auf Linie und Fahrtziel hinweisen. Aus technischen Gründen erfolgen diese Ansagen bei der neueren Baureihe 474 bislang ausschließlich durch Personal<ref>Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Drucksache 18/8030</ref>.

Bis Ende Juli 2009 wurden alle Züge der Baureihe 474 zusätzlich zu den Fahrtzielanzeigern an den Frontseiten mit seitlichen Anzeigern ausgestattet. Jede Einheit erhielt auf beiden Längsseiten jeweils 2 zusätzliche Anzeiger (vorderer und hinterer Wagen), die – wie auch die Anzeigen im Wageninneren – über das zuginterne FIS angesteuert werden. Hintergrund der Umrüstung war die Verbesserung der Fahrgastinformation bezüglich der Flügelung der Züge der Linie S1 in ''Ohlsdorf'', bei der der vordere Zugteil planmäßig zum Flughafen, der hintere nach ''Poppenbüttel'' fährt. Durch diese zusätzliche Ausweisung der Zugziele soll den Fahrgästen die Identifikation der „richtigen“ Zughälfte erleichtert werden.

== Stationen ==
Die Hamburger S-Bahn verfügt über 68 Haltestellen und Bahnhöfe, von denen zehn [[Tunnelbahnhof|unterirdisch]] liegen. Es sind dies die fünf Haltestellen der ''City-S-Bahn'' (''Jungfernstieg'', ''Stadthausbrücke'', ''Landungsbrücken'', ''Reeperbahn'' und ''Königstraße''), die drei Haltestellen im Harburger Kerngebiet (''Harburg'', ''Harburg Rathaus'' und ''Heimfeld'') sowie der Bahnhof am [[Flughafen Hamburg|Flughafen]] und der S-Bahn-Teil des Bahnhofs ''Altona''. Auch der Bahnsteig der westwärts fahrenden Züge am ''Hauptbahnhof'' befindet sich in einem Tunnel.

=== Typologie ===
[[Datei:S-BahnHHFahrgastinformationssystem.JPG|thumb|links|Fahrgastinformationstafel der S-Bahn im Hamburger Hauptbahnhof]]
[[Datei:Buxtehude Zielanzeiger S3.JPG|thumb|Von der S-Bahn verwendeter DB-Zugzielanzeiger in ''Buxtehude'']]
Die meisten Stationen der Hamburger S-Bahn verfügen über [[Bahnsteig|Mittelbahnsteig]]e. An den Knotenpunkten ''Hauptbahnhof'' und ''Altona'' gibt es für die stadtein- und stadtauswärts fahrenden Züge jeweils einen eigenen Mittelbahnsteig (Richtungsbahnsteig). Am Endpunkt in ''Pinneberg'' sind die Gleise der S-Bahn zwischen einem seitlichen und einem Mittelbahnsteig angeordnet, dessen andere Bahnsteigkante von den Zügen des Regionalverkehrs genutzt wird. Seitenbahnsteige gibt es darüber hinaus an den dreigleisigen S-Bahnhöfen in ''Bergedorf'', ''Berliner Tor (unten)'', ''Blankenese'' und ''Harburg Rathaus'', am zweigleisigen Haltepunkt ''Billwerder-Moorfleet'' und den eingleisigen Haltestellen in ''Iserbrook'' und ''[[Stade]]''. Die Stationen auf dem [[Wechselstrom]]-Abschnitt auf der [[Niederelbebahn]] verfügen alle über Seitenbahnsteige. Der Mittelbahnsteig in ''[[Horneburg]]'' wurde sogar eigens für die S-Bahn zurückgebaut.

Die Bahnsteige der meisten Stationen im Hamburger Stadtgebiet sind mindestens 200 Meter lang und können von Langzügen bedient werden. Ausnahmen sind die Abschnitte ''(Wedel –) Rissen – Bahrenfeld'' und ''Wandsbeker Chaussee – Hamburg Airport (Flughafen)/Poppenbüttel'' sowie der Haltepunkt ''Fischbek'' und der Abschnitt ''Bergedorf – Aumühle'', an denen maximal Vollzüge halten können. Die Bahnsteige auf dem Wechselstromabschnitt sind ebenfalls maximal für die Bedienung mit Vollzügen ausgelegt. Die Bahnsteige auf dem Abschnitt ''Wandsbeker Chaussee – Barmbek'' sind grundsätzlich für Langzüge geeignet, werden jedoch durch Sperrgitter an den Bahnsteigenden auf Vollzuglänge verkürzt.

=== Ausstattung ===
[[Datei:SBahnHHNotrufsaeule.JPG|thumb|Kombinierte Notruf- und Informationsstele]]
Seit 2001 verfügen die Stationen der Stammstrecken und alle stadteinwärts führenden Bahnsteige sowie die Endhaltestellen über dynamische [[Fahrgastinformationssystem|Zuganzeiger]], die die zuvor eingesetzten [[Fallblattanzeiger]] ersetzen. Weiterhin sind die Streckenabschnitte ''Berliner Tor'' – ''Hamburg Airport (Flughafen)'' der S1 und S11, ''Hammerbrook'' – ''Neugraben'' und der S3 und S31 und ''Diebsteich'' – ''Eidelstedt'' der Linien S3 und S21 sowie der Bahnsteig der S21 und S2 in ''Berliner Tor'' in beiden Richtungen durchgehend mit dynamischen Anzeigern ausgestattet. Mittelfristig sollen jedoch alle Stationen des Gleichstrom-Netzes ausschließlich mit dynamischen Anzeigen ausgerüstet werden. Auf dem Wechselstromabschnitt nach ''Stade'' verfügt der stadteinwärts führende Bahnsteig des Haltepunktes ''Fischbek'' über eine dynamische Anzeige. In ''Stade'', ''Horneburg'', ''Dollern'', ''Neukloster'' und ''Buxtehude'' werden die dynamischen Standard-Anzeigen der DB verwendet.

Die S-Bahn-eigenen dynamischen Zuganzeiger werden vom Betriebsführungssystem (IMS) der S-Bahn angesteuert und informieren zeitnah über Liniennummer, Ziel und Laufweg des nächsten Zuges sowie über Zugstärke (Kurzzug, Vollzug oder Langzug), den Halteplatz am Bahnsteig und die Restwartezeit bis zur Abfahrt in Minuten.
Über so genannte Wechseltexte können neben den Laufwegsinformationen auch spezielle Informationen publiziert werden, beispielsweise Zugbehandlungen, Fahrplanabweichungen oder Informationen zu plötzlich auftretenden Zuglaufstörungen.

Als weitere Fahrgastinformationseinrichtung stehen an allen Haltestellen kombinierte Notruf- und Informationssäulen mit Videoüberwachung zur Verfügung, über die die Fahrgäste direkten Kontakt zur Serviceleitzentrale der S-Bahn aufnehmen können.

In der Station ''Hamburg Airport (Flughafen)'' stehen auf dem Bahnsteig zusätzlich elektronische Informationsseinrichtungen zu Abflug- und Ankunftszeiten zur Verfügung. Entsprechend gibt es innerhalb des Flughafens ein Informationssystem zu den Abfahrten der S-Bahn und zu den Anschlusszügen des Regional- und Fernverkehrs am Hauptbahnhof.
Um die Identifikation der Zughälfte zu erleichtern, die zum Flughafen fährt, verfügen alle Stationen zwischen ''Wedel'' und ''Ohlsdorf'' über Wagenstandsanzeiger bzw. Abschnittsmarkierungen auf dem Bahnsteig, die die entsprechende Zughälfte ausweisen.

Alle unterirdischen Haltestellen und Tunnelabschnitte sind mit Verstärkern für die Benutzung von [[Mobiltelefon]]en ausgestattet.

=== Architektur ===
[[Datei:SBahnDammtor.JPG|thumb|links|Bahnhof Dammtor mit einfahrendem Zug der Baureihe 474]]
[[Datei:Pincerno - Sternschanzenbahnhof 1903.jpg|thumb|links|Ehemaliges Bahnhofsgebäude von ''Sternschanze'', lediglich der Protalbereich ist heue noch erhalten]]
[[Datei:SULandungsbrückenX.JPG|thumb|S- und U-Bahnhof ''Landungsbrücken'' von Süden]]
[[Datei:Hh-jungfernstieg-bhf.jpg|thumb|Zugangspavillon ''Jungfernstieg'']]
[[Datei:Stadthausbrücke Mosaik.JPG|thumb|links|''Stadthausbrücke:'' Der Farbkanon von Braun- und Orangetönen verweist unmissverständlich auf die 1970er Jahre]]
[[Datei:Busumsteigeanlage_S-Bahnhof_Hamburg-Poppenbüttel_(1070442).jpg|thumb|''Poppenbüttel:'' Prämiertes Gebäude der Busumsteigeanlage]]
[[Datei:Allermoeher Wand 2.JPG|thumb|''Allermöhe:'' Von Anwohnern gestaltete Fliesen als Bestandteil der Stationsgestaltung]]
[[Datei:SternschanzeLandkarteX.JPG|thumb|Landkarte an der Station ''Sternschanze'']]
Die meisten Stationen zeichnen sich durch ein funktionsbetontes Design mit offenem Bahnsteig und einfachem Flachdach aus. Insbesondere die Stationen der Pinneberger, Neugrabener und Bergedorfer Strecken zeigen eine gewisse Nüchternheit in der Gestaltung. Viele der ehemals vorhandenen Bahnhofsgebäude wurden im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört oder zu einem späteren Zeitpunkt abgerissen. Einige Empfangsgebäude wie beispielsweise die von ''Hasselbrook'' und ''Rübenkamp'' fielen aus ihrer ursprünglichen Nutzung und werden heute anderweitig genutzt.

Zu den reizvolleren, heute noch erhaltenen Haltestellen des Netzes gehören der 1903 in einem sparsamen [[Jugendstil]] errichtete [[Bahnhof Hamburg Dammtor|Bahnhof Dammtor]], der 1906 fertig gestellte [[Wilhelminismus|wilhelminische]] [[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], das ebenfalls 1906 eröffnete Empfangsgebäude von ''Ohlsdorf'', das im [[Heimatschutzarchitektur|Heimatschutzstil]] gestaltet wurde, und der ebenfalls in einem klaren, reduzierten Jugendstil gehaltene Bahnhof [[Aumühle]] von 1908.

Die Empfangsgebäude von [[Bahnhof Hamburg Sternschanze|Sternschanze]] und [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]] waren wie ''Dammtor'' ursprünglich als repräsentative Stadtbahnhöfe nach Vorbild der [[Berliner Stadtbahn]] angelegt. Nachdem der Bahnhof ''Sternschanze'' von den [[Operation Gomorrha|Luftbombardements]] des Zweiten Weltkrieges weitgehend verschont blieb, entschied sich der Senat in den 1970er Jahren zum Abriss der Bahnhofshalle. Die zweischiffige Halle von ''Holstenstraße'' wurde im Krieg weitgehend zerstört und in den 1980er Jahren schließlich vollständig abgetragen. Die Sockelgeschosse der Bahnhöfe sind jedoch noch erhalten und geben Hinweis auf die ursprüngliche Gestalt.

Attraktive Neugestaltungen und Neubauten der Nachkriegszeit sind die Zugangsgebäude der Tunnelhaltestellen [[Landungsbrücken]] und [[Jungfernstieg]], die Viadukthaltestelle [[Hamburg-Hammerbrook|Hammerbrook (City Süd)]] und die Haltestelle am [[Flughafen Hamburg|Hamburger Flughafen]]. Der heute zu besichtigende, [[Moderne (Architektur)|moderne]] Bau der Station ''Landungsbrücken'' wurde Ende der 1950er Jahre von [[Fritz Trautwein]] und [[Hans Loop]] entworfen und ersetzte ein im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörtes, monumentaleres Gebäude von [[Emil Schaudt]]<ref>Robert Schwandl: ''Hamburg U-Bahn & S-Bahn Album''. Robert-Schwandl-Verlag, Berlin 2004, S. 71</ref>. Eine Besonderheit des Zugangsgebäudes ist, dass es schräg in den Hang des [[Stintfang]]s gebaut wurde. Ursprünglich wurde die Station nur von der Ringlinie der [[U-Bahn Hamburg|U-Bahn]] bedient, der S-Bahn-Zugang folgte erst mit dem Bau der ''City-S-Bahn'' in den 1970er Jahren. Die [[Minimalismus (Architektur)|minimalistischen]] Eingangspavillons der Haltestelle ''Jungfernstieg'' wurden im Rahmen der Neugestaltung der gleichnamigen Promenade im Jahr 2006 errichtet. Der Entwurf stammt vom Hamburger Büro ''André Poitiers Architekt'', das sich zusammen mit ''WES & Partner Landschaftsarchitekten'' für das gestalterische Gesamtkonzept des Jungfernstiegs verantwortlich zeichnet. Die Büros entwickelten neben den Zugängen sämtliche weiteren hochbaulichen Anlagen und [[Stadtmöbel|Einbauten]] auf dem Jungfernstieg<ref>Ulrich Höhns: ''Hamburgs Al(s)ter Ego. Der neue Jungfernstieg''. In: ''Architektur in Hamburg.'' Jahrbuch 2006. Junius, Hamburg 17.2006. {{ISSN|0937-9487}}</ref>.

Die Haltestelle ''Hammerbrook (City Süd)'' zeichnet sich durch ihr [[Futurismus|futuristisches]] Design der Architektengemeinschaft Schramm, Pempelfort, [[Horst von Bassewitz|von Bassewitz]] und Hupertz aus, das Assoziationen an die Dynamik und Geschwindigkeit eines Zuges wecken soll<ref>Robert Schwandl: ''Hamburg U-Bahn & S-Bahn Album''. Robert-Schwandl-Verlag, Berlin 2004, S. 126</ref>. ''Hammerbrook (City&nbsp;Süd)'' ist zudem die einzige aufgeständerte Station des Netzes. ''Hamburg Airport (Flughafen)'' übernimmt als Flughafenbahnhof besondere repräsentative Funktionen gegenüber Besuchern der Stadt, seine Gestaltung spiegelt diesen Anspruch wider; der einzige Untergrundbahnhof mit zweigeschossiger Bahnsteighalle im Hamburger S-Bahn-Netz wird von einem weiten Tonnengewölbe überspannt, dessen helle Farbgebung die großzügige Raumwirkung zusätzlich unterstützt. Die narrative Architektur des Bahnhofes spielt mit verschiedenen [[Aeronautik|aeronautischen]] Motiven; eine über den Bahnsteig ragende Stahlträgerkonstruktion, die einen Fußgängersteg aufnimmt, erinnert zusammen mit dem Gewölbe an den Innenraum des Auftriebskörpers eines [[Luftschiff]]es. Die Trägerkonstruktion selbst greift eines der zentralen Gestaltungselemente der Terminalgebäude auf, das seinerseits von den Konstruktionsprinzipien des Flugzeugbaus abgeleitet ist. Auf diese Weise wird außerdem ein unmittelbarer gestalterischer Bezug zwischen Bahnhof und Flughafen geschaffen.

Die meisten unterirdischen Haltestellen sind in verschiedenen Dekors aus kleinformatigen Fliesen gestaltet. Ausnahmen sind die Station ''Jungfernstieg'', deren Wände mit großformatigen [[Email]]leplatten verkleidet sind, und die Haltestelle ''Hamburg Airport (Flughafen)'', die vorwiegend mit lackierten Metallplatten gestaltet ist. Dekors und Farbwahl der gefliesten Bahnhöfe tragen dem Geschmack der späten 1970er und frühen 1980er Jahre Rechnung. Insbesondere die in dunklen Brauntönen gehaltenen Stationen ''Königstraße'' und ''Hauptbahnhof'' sind zumindest in Hinblick auf die erzielte Raumwirkung optimierungsfähig.

Obschon es sich nicht um ein Bauwerk der S-Bahn im eigentlichen Sinne handelt, ist auch die 2009 fertig gestellte Busumsteigeanlage der [[Hamburger Hochbahn AG|Hochbahn]] am Bahnhof ''Poppenbüttel'' erwähnenswert. Das auffäligste Merkmal des von ''Blunck+Morgen Architekten'' entworfenen Bauwerks ist das sichelförmige Dach, das aus einem Stahlgerüst mit Folienbespannung und aus einer Stahlkonstruktion mit einer leicht organisch gewölbten, facettierten Außenhaut besteht. Der Architekten- und Ingenieurverein Hamburg wählte die Anlage zum Bauwerk des Jahres 2009.

=== Kunst als Teil der Stationsgestaltung ===
Im Gegensatz zu den Anlagen der [[U-Bahn Hamburg|Hochbahn]] finden sich in den Stationen der S-Bahn kaum Erzeugnisse von [[Kunst am Bau]]. Beispiele künstlerischer Gestaltungs- und Dekorationselemente sind hauptsächlich in den Tunnelhaltestellen der ''City-S-Bahn'' und der ''Harburger S-Bahn'' vorhanden. Die insgesamt individuellere Gestaltung der Tunnelhaltestellen ist u.a. dem Umstand geschuldet, dass Fahrgäste in den unterirdischen Stationen nicht die Möglichkeit haben, sich an der Bahnhofsumgebung zu orientieren und daher auf die deutliche Unterscheidbarkeit der Haltestellen selbst angewiesen sind. Zu den wenigen Beispielen für Kunst am Bau zählen ein Wandmosaik im östlichen Verteilergeschoss der 1975 eröffneten Station ''Stadthausbrücke'' und eine Reihe großformatiger Bilder an den Bahnsteighinterwänden der im selben Jahr eröffneten Station ''Landungsbrücken''. Die Bilder stammten ursprünglich vom Hamburger Künstler [[Volker Meier]] und zeigten abstrakte Uferlandschaften und wiesen zusammen mit Anker- und Wellenmotiven auf die nahe gelegene [[Elbe]] und den [[Hamburger Hafen]] hin. 2010 wurden Meiers Bilder gegen Photographien des Segelschiffs [[Rickmer Rickmers (Schiff)|Rickmer Rickmers]], einer bekannten Touristenattraktion an den [[St. Pauli-Landungsbrücken|Landungsbrücken]], ausgetauscht. Gleichzeitig mit dem Tausch der Bilder in ''Landungsbrücken'' wurden an den Tunnelstationen ''Stadthausbrücke'', ''Reeperbahn'', ''Harburg'' und ''Heimfeld'' ähnliche Bilder mit lokalen Bezügen angebracht. Ein weiteres interessantes Beispiel findet sich ferner an der 1999 nachträglich zwischen ''Mittlerer Landweg'' und ''Nettelnburg'' errichteten Station ''Allermöhe''. Der in [[Sichtbeton]] ausgeführte Sockelbau war ursprünglich mit einem Raster quadratischer, einheitlich blauer Fliesen dekoriert. Im Rahmen eines Wettbewerbs zur Förderung der Kunst im öffentlichen Raum, der von einem örtlichen Kunstverein ausgelobt wurde, wurden im Jahr 2007 200 der ursprünglichen Fliesen durch Fliesen ersetzt, die individuelle, von den Bewohnern Allermöhes gestaltete Motive zeigen. Der Bahnhof [[Bahnhof Hamburg Sternschanze|Sternschanze]] zeigt ebenfalls ein Beispiel für Kunst an Bau; die Künstlerin Sabine Mohr hat den südlichen Torbogen zwischen den Brückensträngen westlich des Bahnhofes mit einer auf Kacheln gebrannten Landkarte eines fiktiven Kontinents versehen.

Von September bis Oktober 2010 dienten ausgewählte Stationen entlang der Strecke der S3 als Ausstellungsort für das Projekt „Aussicht auf veränderungen“, das von der [[IBA Hamburg]] initiiert wurde. An den Stationen ''Altona'', ''Landungsbrücken'', ''Veddel (BallinStadt)'', ''Wilhelmsburg'' und ''Harburg'' wurden künstlerische Arbeiten verschiedener zeitgenössischer Künstler und Bürger Hamburgs ausgestellt, das Spektrum umfasste [[Installation (Kunst)|Installationen]], [[Skulptur]]en, [[Videokunst|Videoprojektionen]], [[Aktionskunst]] und [[Performance (Kunst)|Performances]].

=== Zugänglichkeit und Barrierefreiheit ===
Von den 68 Haltepunkten und Bahnhöfen des S-Bahn-Netzes sind 42 mit Aufzügen ausgestattet und so auch für Fahrgäste mit verminderter körperlicher Beweglichkeit wie beispielsweise Rollstuhlfahrer uneingeschränkt zugänglich. Züge der Baureihe 472, die vornehmlich auf der Linie S21 verkehren, erlauben grundsätzlich keinen niveaugleichen Einstieg. Es ist hier eine Stufe zwischen Bahnsteigkante und Tür zu überwinden. Auf den Stationen des Abschnitts der Linie S3 zwischen ''Neugraben'' und ''Stade'' beträgt die Bahnsteighöhe zudem nicht die im restlichen Netz übliche Höhe von 96&nbsp;cm, sondern lediglich 76&nbsp;cm. Auch hier ist somit eine Stufe vorhanden. Lediglich die Stationen ''Buxtehude'' (nur für dort endende Züge, nicht für weiterfahrende Züge) und ''Stade'' verfügen über 96&nbsp;cm hohe Bahnsteige.

Bemerkenswert ist, dass der zentrale Umsteigeknoten ''Jungfernstieg'' sowie die vier anderen Haltestellen der vergleichsweise spät eingerichteten ''City-S-Bahn'' nicht barrierefrei ausgebaut sind. Gleichwohl verfügen alle S-Bahn-Fahrzeuge über Rampen, die vom [[Triebfahrzeugführer]] im Bedarfsfall aufgestellt werden können.

=== Geplante Maßnahmen ===
==== Ausbau der Barrierefreiheit ====
Eine zentrale Aufgabe der näheren Zukunft ist der Ausbau der Barrierefreiheit. Er umfasst als hauptsächliche Maßnahmen den Einbau von Aufzügen und die Installation eines [[Blindenleitsystem]]s sowie häufig weitere grundsätzliche Sanierungsmaßnahmen an den Stationen. Nach Umsetzung aller zurzeit geplanten Vorhaben wären 63 der insgesamt 68 Stationen des Netzes mit Aufzügen ausgestattet, die Anzahl der für sehbehinderte Menschen angepasste Stationen läge darunter.<ref>Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Drucksache 18/6039</ref><ref>{{internetquelle|werk=Hamburger Abendblatt|titel=S-Bahn-Zugänge bekommen Fahrstühle|datum=22. Dezember 2009| url= http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article1317701/S-Bahn-Zugaenge-bekommen-Fahrstuehle.html|zugriff= 22. Dezember 2009}}</ref><ref>{{internetquelle|werk=S-Bahn Hamburg aktuell Dezember 2009|titel=Konjunkturprogramm trägt erste Früchte|datum=8. Dezember 2009| url= http://www.s-bahn-hamburg.de/s_hamburg/view/mdb/s_hamburg/aktuell/pdf/MDB70087-s_aktuell_dezember_2009.pdf|zugriff= 22. Dezember 2009}}</ref><ref>{{internetquelle|werk=Hamburger Morgenpost|titel=Umbau von 20 Bahnhöfen bis zum Jahr 2012|datum=2. Oktober 2009| url= http://archiv.mopo.de/archiv/2009/20091002/hamburg/panorama/umbau_von_20_bahnhoefen_bis_zum_jahr_2012.html|zugriff= 22. Dezember 2009}}</ref>.
{| class="prettytable" style="clear:both;"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Station
! Linie/n
! Status (unter Vorbehalt)
! Zeitraum (unter Vorbehalt)
! Anmerkungen
|-
! align="center" | Alte Wöhr (Stadtpark)
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| <span style="color:#00CD00;"> in Umsetzung </span>
| Anpassung bis Sommer 2012
| Finanziert aus Mitteln der [[Konjunkturpolitik|Konjunkturpakete]] I und [[Konjunkturpaket II|II]]
|-
! align="center" | Bahrenfeld
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| <span style="color:#00CD00;"> in Umsetzung </span>
| Anpassung bis Sommer 2012
| Besondere Priorisierung durch HVV; finanziert aus Mitteln der Konjunkturpakete I und II
|-
! align="center" | Friedrichsberg
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| <span style="color:#00CD00;"> in Umsetzung </span>
| Anpassung bis Sommer 2012
| Finanziert aus Mitteln der Konjunkturpakete I und II
|-
! align="center" | Hasselbrook
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis Ende 2015
| Besondere Priorisierung durch HVV; finanziert aus Mitteln der Konjunkturpakete I und II
|-
! align="center" | Jungfernstieg
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| Planungen vereinbart
| nicht bekannt
| align="center" | –––
|-
! align="center" | Königstraße
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| Planungen vereinbart
| nicht bekannt
| align="center" | –––
|-
! align="center" | Kornweg
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| Planungen vereinbart
| nicht bekannt
| align="center" | –––
|-
! align="center" | Landungsbrücken
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis Ende 2015
| Besondere Priorisierung durch HVV
|-
! align="center" | Landwehr
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| <span style="color:#00CD00;"> in Umsetzung </span>
| Anpassung bis Ende 2011
| Hohe Priorität bei Behindertenverbänden
|-
! align="center" | Poppenbüttel
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis Ende 2015<ref>{{internetquelle|werk=Hamburger Abendblatt|titel=S-Bahn Poppenbüttel: Neue Brücke erst 2012|datum=16. März 2010|url=http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1421545/S-Bahn-Poppenbuettel-Neue-Bruecke-erst-2012.html|zugriff= 17. März 2010}}</ref>
| Besondere Priorisierung durch HVV
|-
! align="center" | Reeperbahn
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| Planungen vereinbart
| nicht bekannt
| Besondere Priorisierung durch HVV
|-
! align="center" | Rübenkamp (City Nord)
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| <span style="color:#00CD00;"> in Umsetzung </span>
| Anpassung bis Ende 2011
| align="center" | –––
|-
! align="center" | Stadthausbrücke
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis Ende 2015
| Besondere Priorisierung durch HVV
|-
! align="center" | Wellingsbüttel
| align="center" | [[Datei:Hamburg S1.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S11.svg|33px]]
| Planungen vereinbart
| nicht bekannt
| align="center" | –––
|-
! align="center" | Diebsteich
| align="center" | [[Datei:Hamburg S21.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis 2020
| Der heutige S-Bahn-Haltepunkt wird im neuen [[Bahnhof Hamburg-Altona#Mögliche zukünftige Entwicklungen|Fernbahnhof Altona]] aufgehen
|-
! align="center" | Mittlerer Landweg
| align="center" | [[Datei:Hamburg S21.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]]
| <span style="color:#00CD00;"> in Umsetzung </span>
| Anpassung bis Ende 2011
| Erfolgt im Zusammenhang mit dem Neubau des Bahnsteigs
|-
! align="center" | Rothenburgsort
| align="center" | [[Datei:Hamburg S21.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis Ende 2015
| Besondere Priorisierung durch HVV
|-
! align="center" | Tiefstack
| align="center" | [[Datei:Hamburg S21.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S2.svg|33px]]
| Planungen vereinbart
| nicht bekannt
| align="center" | –––
|-
! align="center" | Hammerbrook (City Süd)
| align="center" | [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S31.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis Ende 2012
| Besondere Priorisierung durch HVV
|-
! align="center" | Heimfeld
| align="center" | [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]] [[Datei:Hamburg S31 zw.svg|33px]]
| <span style="color:#0000FF;"> Anpassung geplant </span>
| Anpassung bis Ende 2012
| Besondere Priorisierung durch HVV
|-
! align="center" | Krupunder
| align="center" | [[Datei:Hamburg S3.svg|33px]]
| <span style="color:#00CD00;"> in Umsetzung </span>
| Anpassung bis Ende 2011
| Bereits mehrfach verschoben
|}

==== Weitere Aufwertungsmaßnahmen ====
Weitere Stationen werden in den nächsten Jahren umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten unterzogen. Alle geplanten Maßnahmen sind von Seiten des Senats und der Bezirksämter mit der Absicht verbunden, in den Umfeldern der Bahnhöfe Aufwertungsprozesse zu fördern und zu begünstigen.

===== Neugestaltung Bahnhof und ZOB Bergedorf =====
[[Datei:Hh-bergedorf-bhf.jpg|thumb|450px|Das ehemalige Bahnhofsgebäude von ''Bergedorf'', 2008 abgerissen]]
Seit April 2008 wird der Bahnhof ''Bergedorf'' einschließlich der angeschlossenen Busanlage grundlegend neu gestaltet. Neben dem Neubau des Bahnhofsgebäudes und der Verlegung der Bussteige auf das Bahnsteigniveau (+2) erhält der Bahnhof einen neuen Vorplatz, der vom Bahnhofsgebäude, Bestandsbebauung und der Erweiterung eines örtlichen Fachmarktzentrums eingefasst wird. Die Erweiterung des Fachmarktzentrums wurde im Oktober 2010 eröffnet, der ZOB soll als erster Teil der Neugestaltung des Bahnhofes und des ZOB im Mai 2011 in Betrieb gehen, nachdem zuvor eine Fertigstellung bis Dezember 2010 vorgesehen war.

===== Neugestaltung Station Wilhelmsburg =====
Der Masterplan ''Neue Mitte Wilhelmsburg'' sieht vor, die bestehende Station ''Wilhelmsburg'' an gleicher Stelle durch einen Neubau zu ersetzen. Im Rahmen des Vorhabens wird auch die Fußgängerbrücke über die Fernbahngleise neu gebaut. Die Planungen sind Bestandteil des übergeordneten stadtentwicklungspolitischen Ziels des ''Sprungs über die Elbe'' und der ebenfalls mit dem ''Sprung'' verbundenen [[IBA Hamburg]] und der [[Internationale Gartenschau|IGS&nbsp;2013]]. Die Station liegt in unmittelbarer Nähe des zukünftigen Eingangs der IGS und wird während des Ausstellungsbetriebs die wichtigste Station für die ÖPNV-Erschließung des Ausstellungsgeländes sein. Ferner wird auch der Neubau der [[Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt]] in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof liegen.
Im Rahmen eines Gutachterverfahrens wurde der Entwurf des Hamburg-Berliner Büros ''Gössler Kreienbaum'' prämiert. Das Büro profilierte sich im Bereich der Schienenverkehrsinfrastruktur bereits mit den Neugestaltungen der Hauptbahnhöfe von [[Kiel Hauptbahnhof|Kiel]] und [[Lübeck Hauptbahnhof|Lübeck]]<ref>Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Hamburgs Süden blüht auf. URL: http://www.hamburg.de/buergerinfo-buergerservice/wohnen/1380276/2009-04-17-igs-hamburgs-sueden.html Abgerufen am 10. Mai 2009</ref>.

===== Neugestaltung Bahnhof Barmbek =====
Der Bahnhof ''Barmbek'', der gemeinsam mit der [[U-Bahn Hamburg|U-Bahn]] bedient wird und ein wichtiger Knotenpunkt des Stadtbusnetzes ist, wird nach langjährigen Verhandlungen zwischen Senat, Bezirk und Verkehrsbetrieben seit Oktober 2009 grundsaniert und umgebaut, die Arbeiten sollen bis Anfang 2014 abgeschlossen werden<ref>Hamburger Hochbahn AG (Hrsg.): Projekt Bahnhof Barmbek. Pressemitteilung, Selbstverlag, Hamburg 2009. URL: http://www.hochbahn.de/wps/portal/de/home/hochbahn/aktuelles/wir_bauen/barmbek?WCM_PORTLET=PC_7_QI5C5I930GON002FVCDEUT00Q4_WCM&WCM_GLOBAL_CONTEXT=/wps/wcm/connect/de/home/hochbahn/aktuelles/wir_bauen/barmbek Abgerufen am: 24. Oktober 2009</ref>. Der Senat stellt insgesamt 28,4&nbsp;Mio. Euro für die Umgestaltung des Bahnhofes und seines näheren Umfeldes zur Verfügung<ref>Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (Hrsg.): Bekanntmachung über die Sanierung des Bahnhofs Barmbek. URL: http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/727322/2008-10-21-bsu-bhf-barmbek.html Abgerufen am: 22. Oktober 2008</ref>.

===== Einrichtung eines neuen Fernbahnhofs Hamburg-West =====
Die DB plant, den heutigen [[Bahnhof Hamburg-Altona|Bahnhof Altona]] bis spätestens 2020 aufzugeben und durch einen neuen Fernbahnhof im Bereich des S-Bahn-Haltepunktes ''Diebsteich'' zu ersetzen. ''Diebsteich'' ginge mit Realisierung des Vorhabens in diesem neuen Bahnhof auf.

=== Verknüpfung mit anderen Verkehrsträgern ===
[[Datei:Bahnlinien im HVV.png|miniatur|Bahnlinien im HVV]]
Die S-Bahn ist gut mit dem [[U-Bahn Hamburg|U-Bahn-Netz]] Hamburgs verknüpft und bietet an neun Stationen einen Übergang zwischen beiden Systemen mit weitgehend günstigen Umsteigerelationen. Beispielsweise befindet sich der Bahnsteig der S-Bahn der Station ''Jungfernstieg'' unmittelbar unterhalb des Bahnsteigs der Linie U1, in ''Ohlsdorf'' halten beide Bahnen im selben Niveau an parallelen Bahnsteigen. In ''Eidelstedt'' besteht zudem ein bahnsteiggleicher Übergang zur Linie A1 der [[AKN Eisenbahn|AKN]]. An den Stationen ''Hauptbahnhof'', ''Dammtor'', ''Altona'' und ''Harburg'' besteht ein Übergang zum Fern- und Regionalverkehr, an sieben weiteren wird nur ein Übergang zum Regionalverkehr angeboten.

Viele S-Bahn-Haltestellen sind mit wichtigen Knotenpunkten des Busnetzes verbunden, beispielsweise in ''Altona'', ''Bergedorf'', ''Poppenbüttel'' und ''Harburg''. Am Hauptbahnhof besteht ferner Zugang zum Hamburger [[Zentraler Omnibusbahnhof Hamburg|ZOB]] mit überregionalen und internationalen Busverbindungen.

An der Station ''Landungsbrücken'' besteht ein Übergang zu den Elbfähren der [[HADAG Seetouristik und Fährdienst AG|HADAG]], am ''Jungfernstieg'' zu den [[Alsterschiff]]en der [[Alster-Touristik GmbH|Alster-Touristik]], deren Angebot jedoch nicht mehr in den Tarif des HVV integriert ist.

An 36 Stationen des Netzes stehen [[Park-and-ride]]-Anlagen zur Verfügung, die mit Ausnahme von ''Neukloster'' und ''Buxtehude'' von Kunden des HVV kostenlos genutzt werden können.

Die meisten S-Bahn-Stationen im Innenstadtbereich verfügen zudem über Leihstationen des städtischen [[Fahrradverleih]]dienstes [[StadtRAD Hamburg]].

=== Verschiedenes ===
[[Datei:Christiansen 5232.jpg|thumb|links|Waschraum in der Haltestelle ''Reeperbahn'']]
[[Datei:Tfl-Gedanktafel in Harburg.JPG|thumb|Gedenktafel von London Transport in der Station ''Harburg'']]
Einige unterirdische Haltestellen wurden bereits bei ihrem Bau als so genannte [[Schutzraum|Mehrzweckanlagen]] angelegt, die im Katastrophen- und Verteidigungsfall als Schutzraum genutzt werden können. Die Haltestelle ''Harburg-Rathaus'' ist mit 5.000 Schutzplätzen ausgestattet, ''Reeperbahn'' und ''Stadthausbrücke'' verfügen über jeweils 4.500 Plätze. Die Stationen verfügen teilweise über umfangreiche zusätzliche Funktionsräume (Wasch-, Toiletten-, Lagerräume und Küchen) zur Versorgung, die jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind<ref>Ulrich Alexis Christiansen: ''Hamburgs dunkel Welten. Der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt.'' Christoph Links Verlag, Berlin 2008, S.137–142. ISBN 3-86153-473-8</ref>. Im Falle eines Einsatzes der Schutzräume wären zusätzlich S-Bahn-Züge als Unterkünfte in den Tunnelanlagen abgestellt worden.
Lediglich einige verdeckte Bodenöffnungen in den Zugangsbereichen der Haltestellen, hinter denen sich die Schutztore oder deren Führungsschienen befinden, weisen auf die zweite Nutzungsmöglichkeit der Stationen hin.

Der S-Bahnhof [[Hamburg-Othmarschen|Othmarschen]] und die ehemaligen Empfangsgebäude von [[Klein Flottbek]] [[Botanischer Garten Hamburg|(Botanischer Garten)]], [[Hasselbrook]] und [[Hamburg-Barmbek-Nord#Verkehr|Rübenkamp (City Nord)]] sowie die Bahnhöfe [[Hamburg Hauptbahnhof]] und [[Bahnhof Hamburg Dammtor|Dammtor]] stehen unter Denkmalschutz.

Das Design der Haltestellenschilder der Station ''Harburg'' ist an die Gestaltung der Schilder von [[Transport for London]], der Dachgesellschaft der Londoner Verkehrsbetriebe, angelehnt. Eine Gedenktafel, die ''London Transport'', eine Vorgängerkörperschaft von ''Transport for London'', dem HVV anlässlich der Eröffnung der ''Harburger S-Bahn'' 1983 überreicht hat, erinnert in der Station an den Engländer [[Charles Vignoles]], der 1847 die erste Eisenbahn in Harburg gebaut hatte.

Der Streckenabschnitt zwischen ''Klein Flottbek'' und ''Sülldorf'' ist der letzte des Netzes, auf dem [[Formsignal]]e zur Zuglenkung eingesetzt werden. Im Bahnhof ''Sülldorf'' befindet sich ein [[mechanisches Stellwerk]] der Bauform [[Max Jüdel|Jüdel]], das seit 1927 in Betrieb ist. Die Signale werden über Seilzüge angetrieben. Die anderen Bahnhöfe des Abschnitts verfügen über [[Elektromechanisches Stellwerk|elektromechanische Stellwerke]], der Signalantrieb erfolgt elektrisch.

== Infrastruktur ==
[[Datei:S-Bahn-Werk Ohlsdorf.jpg|thumb|Werkshalle des S-Bahn-Betriebswerks Ohlsdorf]]
Das [[Bahnbetriebswerk Hamburg-Ohlsdorf|Betriebs- und Ausbesserungswerk der S-Bahn]] befindet sich in Ohlsdorf südwestlich des gleichnamigen S- und U-Bahnhofs. Sämtliche Reparaturarbeiten sowie ein Großteil der Wartungs- und Reinigungsarbeiten werden hier durchgeführt, teilweise erfolgen Wartungsarbeiten auch in der ''Abstellanlage Elbgaustraße''. Reinigungsarbeiten werden ferner in ''Poppenbüttel'', ''Barmbek'', ''Hasselbrook'', ''Altona'', ''Blankenese'', ''Wedel'' und ''Bergedorf'' durchgeführt.

== Tarif ==
Das Angebot der S-Bahn ist vollständig in das [[Tarifbestimmungen|Tarifsystem]] des [[Hamburger Verkehrsverbund|HVV]] integriert. Die vorwiegend urbane Ausrichtung des Verkehrsmittels zeigt sich deutlich daran, dass der Großteil des Netzes innerhalb der Tarifzone des so genannten ''Großbereichs Hamburg'' liegt, die die Stadt Hamburg und ihren engeren Verflechtungsraum umfasst. Lediglich die Stationen ''Wohltorf'' und ''Aumühle'' der Linie S21 und der Großteil der von der Linie S3 befahrenen Wechselstromstrecke nach ''Stade'' liegen außerhalb des Großbereichs und führen zumindest im Falle ''Stades'' durch vorwiegend ländlich geprägte Räume.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Siehe auch ==
* [[Liste der S-Bahn-Stationen im Hamburger Verkehrsverbund]]
* [[Bw Hamburg-Ohlsdorf]]
* [[Schienenverkehr in Hamburg]]
* [[:Kategorie:Bahnhof der S-Bahn Hamburg]]

== Literatur ==
* Michael Braun: ''Hamburg lernt von Berlin. Punktsieg für Gleichstrom''. in: ''LOK MAGAZIN.'' München 2003, Nr. 259, S. 68–77. {{ISSN|0458-1822}}
* Lars Brüggemann: ''Die Hamburger S-Bahn. Von den Anfängen bis heute''. EK-Verlag, Freiburg 2007. ISBN 3-88255-846-6
* Ulrich Alexis Christiansen: ''Hamburgs dunkle Welten. Der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt.'' Ch. Links, Berlin 2008. ISBN 3-8615-3473-8
* Ralf Heinsohn: ''Schnellbahnen in Hamburg, Die Geschichte von S-Bahn und U-Bahn, 1907–2007''. Norderstedt 2006. ISBN 3-8334-5181-5
* Andreas Janikowski, Jörg Ott: ''Deutschlands S-Bahnen. Geschichte, Technik, Betriebe''. transpress, Stuttgart 2002. ISBN 3-613-71195-8
* Wolfgang Pischek, Jan Borchers, Martin Heimann: ''Die Hamburger S-Bahn. Mit Gleichstrom durch die Hansestadt''. GeraMond, München 2002. ISBN 3-7654-7191-7
* Robert Schwandl: ''Hamburger U-Bahn & S-Bahn Album''. Robert-Schwandl-Verlag, Berlin 2004. ISBN 3-936573-05-0
* Erich Staisch: ''Die Hamburger S-Bahn. Chronik eines modernen Verkehrsmittels''. Hamburg 1984. ISBN 3-455-08874-0
* Erich Staisch (Hrsg.): ''Die Hamburger S-Bahn. Geschichte und Zukunft''. Hamburg 1996. ISBN 3-89234-694-1


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.taunusstein.de/index.php?id=149 Bleidenstadt auf www.taunusstein.de]
{{Commonscat}}
* [http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10755 Historisches Ortslexikon]
* [http://www.s-bahn-hamburg.de/ Offizielle Homepage der S-Bahn Hamburg GmbH]
* [http://www.hamburger-s-bahn.de/ ''Die Hamburger S-Bahn'' von Martin Heimann]
* [http://www.bleidenstadt.de/ Website über Bleidenstadt]
* [http://www.bahnfotokiste.de/s_bahn/ Rund um die Hamburger S-Bahn von Jan Borchers]
* [http://www.alt-bleidenstadt.de/ Historische Aufnahmen von Bleidenstadt]
* [http://www.s4-initiative.de/ Homepage der S4-Initiative Hamburg/Stormarn]


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Version vom 9. Juli 2011, 14:02 Uhr

Bleidenstadt
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 310 (–454) m ü. NN
Einwohner: 7362 (Format invalid)
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 65232
Vorwahl: 06128

Bleidenstadt ist der größte Stadtteil von Taunusstein im Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen.

Lage

Bleidenstadt liegt im Aartal südwestlich im Taunussteiner Stadtgebiet. Benachbarte Orte sind Hahn, Watzhahn, Seitzenhahn (alle Taunusstein), Hohenstein und Wiesbaden.

Geschichte

Die Geschichte Bleidenstadts lässt sich in mehrere große Abschnitte gliedern. Sie beginnt mit etwa 700 Jahren Klosterzeit. Nach dessen Umwandlung in ein weltliches Ritterstift im Jahr 1495 folgten zweimal 150 Jahre Stiftszeit: von 1495 bis in den 30-jährigen Krieg und von 1650 bis zur Säkularisation. Dann folgten 150 Jahre Nassau und Preußen.

Im Jahre 812 wurde Bleidenstadt zum ersten Mal in einer Urkunde zur Weihe des Benediktinerklosters durch Erzbischof Richulf [1] erwähnt. Kaiser Karl (742 - 814) übertrug dem Erzbistum Mainz das Gebiet ungefähr zwischen dem Taunushauptkamm, der Lahn, der Hohen Straße (der heutigen Bäderstraße) und der Hühnerstraße zur Verwaltung. Die Verbindung nach Mainz über den Taunuskamm gewährleistete der "Alte Mainzer Weg" und der Rast- und Lagerplatz "An der Unner" nahe dem Seitzenhahner Quellgebiet.

Im Jahre 1389 wurde der Osttrakt des Klosters durch Brandstiftung zerstört. 1495 wurde das Kloster in ein weltliches Ritterstift umgewandelt. Während des Dreißigjährigen Krieges verließ 1631 die Dienerschaft das Stift St. Ferrutius und zog sich ins Mutterstift St. Alban nach Mainz zurück. Erst nach dem Krieg wurde das Stift Bleidenstadt wiederbelebt und bestand bis zur Säkularisation. Das Stiftsterritorium unterstand der Regierung des Fürsterzbischofs von Mainz. Einige Häuser des Dorfes Bleidenstadt (das Dorf gehörte zur Grafschaft Wehen), die den Dreißigjährigen Krieg überstanden hatten, gruppierten sich an der Ostgrenze des Stifts (heute "Bleischter Eck"). Das Dorf dehnte sich in der Folgezeit bis zur so genannten Hellers Mühle (Bleidenstadter Dorfmühle) aus.

1713 stellte Pfarrer Brühl eine Personenliste seines evangelischen Kirchspiels auf. Das Dorf Bleidenstadt hatte 57 Personen; davon 12 mit katholischer Konfession. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Stift St Ferrutius in Bleidenstadt etwa 200 Personen. Nach langen Verhandlungen zwischen dem Nassauischen Amt Wehen und dem Stift Bleidenstadt wurde 1776 auf dem Territorium des Stifts, direkt neben der Pfarrkirche St Ferrutius, eine fiskalische (staatliche) Schule erbaut, das heutige katholische Pfarrhaus. Erst 100 Jahre später, 1879, wurde eine weitere Schule im "Bleischter Eck" erbaut.

Am 20. Dezember 1802 wurde die Säkularisation des Stiftes St Ferrutius durch Nassau-Usingen vollzogen. Zusammen mit Bleidenstadt gehörte es zur Zeit des Herzogtums Nassau zum Amt Wehen. Nach der Annexion des Herzogtums durch Preußen wurde der Ort 1867 dem Untertaunuskreis im Regierungsbezirk Wiesbaden zugeordnet.

1950, nach dem 2. Weltkrieg, zählte Bleidenstadt um die 900 Einwohner. Innerhalb von 10 Jahren verdreifachte sich die Einwohnerzahl und verdoppelte sich in den nächsten 10 Jahren noch einmal. 1970 hatte der Ort 5487 Einwohner. 1971 schloss sich Bleidenstadt im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen mit neun Nachbarorten freiwillig zur Stadt Taunusstein zusammen.

Eine neu errichtete Wohnsiedlung für Flüchtlinge in Bleidenstadt, 1952

Bauwerke

Die katholische Pfarrkirche St. Ferrutius.

Über dem Hauptportal der katholischen Kirche St. Ferrutius prangt die Statue des heiligen Ferrutius (Schutzpatron) aus dem 17.Jahrhundert. Im Gebäude befinden sich ein im Chor eingebauter Wandtabernakel aus Sandstein aus der Zeit der Hochgotik, ein Taufstein von 1696, eine spätbarocke Madonnenfigur und eine mit barockem Umbau versehene Orgel.

Die evangelische Kirche St. Peter auf dem Berg

Die evangelische Kirche St. Peter auf dem Berg beinhaltet das älteste Steindenkmal des Stadtteils, eine Grabplatte des 1363 verstorbenen Pfarrers Johannes von Spangenberg. Der Turm ist im unteren Teil romanischen Ursprungs. An der Ostseite der Kirche über dem Eingangsportal befinden sich Ornamente in einem Rosenfenster aus Sandstein.

Das Pfortenhaus des Klosters und Stiftes:

Das Pfortenhaus in der Stiftstraße 15 gilt als ältestes Steinhaus von Bleidenstadt. Bleidenstadt (Kloster und Stift) hatte ja Zehnt- (Zoll)rechte, einen eigenen Markt und Gerichtsbarkeit. Gegenüber dieses Gebäudes gab es einen verhältnismäßig großen "Parkplatz", wo die Ankommenden sich stationieren konnten.

Der Erbleihhof des Ritterstifts St Ferrutius in Bleidenstadt

Noch heute ist auf der nördlichen Stirnseite des Anwesens der Stiftstr. 3 zu lesen: Gaststätte und Metzgerei "Zur goldenen Krone".

Dieser Erbleihhof des Ritterstifts St Ferrutius in Bleidenstadt gehört zu dem fundamentalen Gesamtgebäudekomplex des Klosters und späteren Stifts. 1803 wurde es im Rahmen der Sekularisation vom Nassauischen Staat vereinnahmt.

Schon während der Abwesenheit der Dienerschaft des Ritterstiftes St Ferrutius, die 1631 ins Mutterstift St Alban in Mainz geflüchtet war, wurden die Anwesen des Stifts in Bleidenstadt, der Erbleihhof in der Stiftstr. und der Schafhof, von der Familie Halm versorgt.

Am 23. Juni 1669 erhält Peter Halm aus dem Stift Bleidenstadt (ca 1620 geboren) den Erbleihhof auf Lebenszeit. Sein Bruder Jakob die Erbleihe des Schafhofes. Jakob war verheiratet mit Gertrud Pump, der Schwester der Stiftsmüllerin Agnes Schuck. Sie hatten 10 Kinder. Peter Halm heiratete (ca. 1662) die Anna Maria Lufft († 28. Dezember 1689) Sie hatten 7 Kinder. Als Peter Halm am 29. Januar 1696 starb, stand keiner seiner Söhne für die Erbleihe zur Verfügung. Die Erbleihe ging an seinen Schwiegersohn Sebastian Ring, der die älteste Tochter Anna Catharina (* 7. Februar 1664) am 16. Januar 1685 Geheiratet hatte. Vor der Hochzeit hatte sich Sebastian Ring mit seinem Bruder Christoph im Bauernhof Stiftstr.2 niedergelassen. Die Brüder Ring waren Söhne des wohlbeständigen Bauers Joh Adam Ring aus Hettenhain. Christoph war Schuhmacher (Sutor) und hatte 1689 eine Johannette Lill geheiratet. Sie hatten 9 Kinder. Nun musste sich Sebastian Ring, entsprechend einer Forderung aus dem ihmn gegebenen Erbleihbrief vom 23. Juni 1696, aus seiner hessisch-kasselischen Leibeigenschaft freikaufen. Erst danach konnte ihm der Erbleihhof übergeben werden. Der endgültige Erbleihbrief ist vom 14. Januar 1698 und spricht die Erbleihe auf drei Generationen aus. In der Erbfolge gibt es viele Schwierigkeiten. 1791 steht der erst 10-jährige Anton (* 1781) zur Erbfolge. Sein Stiefvater Christian Bretz, Erbleiher des Spechtischen Hofes in Hahn, tritt in die Vormundschaft. Diese Vereinbarung wird bei der Säkularisation übernommen. 25jährig übernimmt bestimmungsgemäß 1806 Anton Ring den Hof. Er stirbt am 28. Januar 1828.

Nun wird das Hofgut, entsprechend der Säkularisationsverträge, zur Verpachtung ausgeschrieben. Der erste Termin der Ausschreibung bringt nicht die Pacht in der gewünschten Höhe. Beim zweiten Ausschreibungstermin wird der Hof an den Bleidenstadter Schultheißen Christian Gottlieb auf 30 Jahre für eine Pacht von 48 1/2 Malter (1 Malter = 110 Ltr) Korn und 60 Malter Hafer verpachtet. Und er muss das Fusselvieh (Decktiere) halten. Die Witwe des Anton Ring war nicht imstande bei dem Gebot zu überbieten. In den rund 130 Jahren des Hofes in den Händen der Fam Ring, wurde das Anwesen auch als "Ringsches Hofgut" genannt. 1858 starb Christian Gottlieb.

Das Gut hatte 1828 eine Größe von 72 Morgen, 72 Ruthen, 13 Schuh Ackerland und 26 Morgen, 100 Ruthen und 8 Schuh Wiesen. Dazu kamen noch 14 Ruthen und 8 Schuh Gartenland. Noch heute als "Hofäcker" und "Hofwiesen" bezeichnet.

Die Maße vor 1868:
1 Morgen = 3400 m² (danach 2553 m²)
1 Ruthe = 21,25 m² (danach 14,18 m²)

Die Klosterbrücke über die Aar im Hahner Weg (Klosterweg)

Die Brücke ist ein Urelement der Aufbaustruktur des Klosters Sankt Ferrutius in Bleidenstadt. Sie befindet sich auf der Planungslinie (Zenitlinie) der Klosterkonstruktion, die vom Schafhof zum Chor der Ferrutiuskirche, der Brücke selbst, dann zum Lehenshof (Stiftischer Hof) in Hahn über den Halberg zur Burg in Neuhof verläuft. Sie ist die älteste befestigte Brücke im oberen Aartal und des Wehener Grundes. Als 1779 die Brücke erneuert werden musste, sollten sich alle Gemeinden des Wehener Grundes an den Kosten beteiligen. Aber ausnahmslos alle Gemeinden hatten Ausreden dies nicht zu tun. Das Stift St Ferrutius zahlte alleine. So entstand diese 2-bogige Bruchsteinbrücke in Korbbogenform und Wellenbrechern über die Aar, wie sie in ihren Grundfesten heute noch steht. Dieser Brückenübergang der Aar datiert aus der Gründungszeit des Klosters im 8. Jhd..

Die Galgenwiese

Nördlich des Klosters Bleidenstadt zwischen dem alten Bett der Aar und der früher auch einmal als "Galgenweg" bezeichneten Vogtlandstraße befinden sich die "Galgenwiesen". Sie sind im Osten durch die Klosterbrücke begrenzt und reichen bis zum Hopfengartenweg an der Gärtnerei. In ihrer Mitte war der Gerichtsplatz; nahe der Kreuzung Vogtlandstr./Am Schillberg. Das Kloster und in Folge das Stift hatten eine eigene Gerichtsbarkeit. Die Rechtsprechung erfolgte in der Regel durch 14 Personen - 12 Schöffen, dem Gerichtsmann und dem Schultheißen. Insbesondere Grenz- und Nutzungsstreitigkeiten wurden hier geregelt, und wer es verdient hatte, seiner Strafe zugeführt. Akten über Verfahren und Urteile existieren nicht; es wurde nur mündlich verhandelt. Ein Galgen stand etwas erhöht im Hang und somit zur Abschreckung von weit her schon sichtbar; aber bereits außerhalb der Stiftsgrenze. Die Grenze säumte eine dichte Hecke entlang des Galgenweges.

Grenzsteine des Stifts St Ferrutius von 1747

Der im Eingangsbereich des Anwesens Stiftstr. 16 bei Renovierungsarbeiten eingemauerte Grenzstein befindet sich genau gegenüber dem Pfortenhaus des ehemaligen Klosters Bleidenstadt. Ein weiterer Grenzstein ist eingemauert in die Garagenwand der Aarstr. 63. Ein weiterer Grenzstein steht an der Abzweigung der Vogtlandstraße (Ferrutiusweg) vom Hahner Weg (Klosterweg). Diese Steine stehen bis zu 10 m Genauigkeit auf ihrem Ursprungsfeld. Ein weiterer Stiftsgrenzstein steht als Dekoration im Vorgarten des Anwesens Stephanstr. 47.

Salva Guardia

Wie die Grenzsteine des Stifts befanden sich auch die Schutzschilde um das zu schützende Kloster- und Stiftsgebiet. Nach Pfr. Fenner von Fenneberg (1888) befindet sich eine solche Salva Guardia (Schutzschild) im Staatsarchiv. Einzigartig in Nassau. Eine buntfarbige Blechtafel mit folgender Inschrift: "Kaiserliche Salva Guardia die deutsche Kaiserkrone, ein Kreuz, die Freiherrenkrone In einem darunter abgebildeten Schild: drei Schwalben, drei Lilien, fünf rote Kugeln. Den Abschluss bilde ein achteckiges Kreuz, das wohl die Nachbildung des Stiftskreuzes sein mag und darunter die Unterschrift: Ritterstift Bleidenstatt". Die Salva Guardia ist ein Schutzbrief, der dem Kloster und folgenden Stift Bleidenstadt ausgestellt wurde von den deutschen Kaisern,zum Zwecke das Anwesen vor Brandschatzung, Plünderung, Zerstörung, namentlich in Kriegszeiten, zu bewahren. Im Mai 2010 wurde das Überbleibsel aus Kloster- und Stiftszeit St. Ferrutius Bleidenstadt vom Hess.Landesamt für Denkmalpflege zum geschützten Kulturgut ausgezeichnet. Am Fronleichnamstag, dem 3. Juni 2010 wurde zur Kennzeichnung eine Emailletafel mit dem blauweißen Emblem der Haager Konventionen (1954) am Turm der Pfarrkirche St. Ferrutius angebracht.

Die Bleidenstadter Stiftsmühle

Als 1323 Wehen die Stadtrechte verliehen werden, verliert das Kloster Bleidenstadt seine "Hoheitsrechte" über Wehen und besonders auch seinen dortigen Besitz, wie den Wehener Schafhof (ab 1700 dann Heckenmühle) und die Aarmühle, auch Arden- und Ahrermühle genannt. So wurde für die Versorgung des Klosters Bleidenstadt ein Mühlenneubau notwendig.

Graf Gerlachs (Bruder des Fürstbischofs zu Mainz) ging dahin, allen Landbesitz, der nicht ausdrückliches Eigentum der Kirche oder der Klöster war, aus der Hand der Klöster oder kirchlichen Herren in die der weltlichen Fürsten zu spielen. Seine Politik war antiklerikal.

Als die neue Mühle des Klosters stand, wurde sie vom Wehener Grund her, als "Pfaffenmühle" bezeichnet. Diese Bezeichnung finden wir noch auf alten Landkarten Anfang des 20.Jahrhunderts. Ein strategisches Umdenken im Kloster Bleidenstadt war nötig. Hatte man bisher hauptsächlich Wert darauf gelegt, das obere Aartal zu erschließen, also den dann bezeichneten Wehener Grund, war man nun gezwungen von dem Anspruchsgebiet Wehens unabhängig zu bleiben.

Das Aartal westlich von Bleidenstadt war nicht erschlossen. Ein Weg ins Aartal vor Bad Schwalbach verlief nördlich von Bleidenstadt, bis heute als "Alter Schwalbacher Weg" bezeichnet. Man hatte einen Übergang der Aar mit der Bleidenstadter Klosterbrücke im heutigen Hahner Weg und der "Schaffsbrück" am Schafhof, bei den heutigen Tennisplätzen unterhalb des Hängesfelsens.

Die Aar, bis hierher, hatte kein starkes Gefälle. Nun macht aber das Tal eine gewaltige Schleife und starke Seitentäler (Gräben genannt) beginnen. Dort führt das Roßbachtal ins Aartal ein. Nach der Aarschleife ergibt sich eine Talenge und die Aar hat ab der Schafsbrücke ein starkes Gefälle von etwa 4 Metern bis zur Stiftsmühle. Auch ein großer Weiher war hier um 1700 durch die Arbeit vom Müller Wingart entstanden. Der Stiftsweiher ist in unserer Zeit wieder verschwunden, da die Mühle auf Turbinenbetrieb umgestellt wurde.

An dieser Furth errichtet das Kloster die neue Mühle, die heutige "Stiftsmühle". Von den alten Mühlengebäuden ist nichts mehr zu sehen, da ein Brand 1928 die Mühle vernichtete. Sie wurde aber in sehr abgeänderter Form sofort wieder aufgebaut, so wie sie bis heute zu sehen ist.

Die Bleidenstadter Dorfmühle

Diese Mühle wird auch "Hellersmühle" genannt. Am 25. Dezember 1702 erteilte Fürst Georg August von Nassau dem Zimmergesellen und Müller Johann Engel Wingart die Erlaubnis 'auf der Hohl Wieß der Witwe Claudy Gros in unserem Dorf Bleidenstadt' eine Mühle zu errichten. J.E. Wingart war der Schwiegersohn des Stiftsmüllers Matthias Scheffgen. Dieser hatte seinen Kindern und auch seinem Schwiegersohn das Müllerhandwek gründlich gelehrt. Die Mühle wurde direkt neben der vor ein paar Jahren vorher gebauten Backstube der Familie Johannes Gros errichtet. Zwischen diesen Familien bestand eine enge Zusammenarbeit. J.E. Wingart verstarb frühzeitig und seine Witwe verkaufte ca. 1722 die Mühle an den Müller Martin Schrank, der die Mühle 1744 an seinen Sohn Joh Friedrich, der mit der Schlackenmüllerstochter Anna Maria Mehler verheiratet war, vererbte. 1753 waren Gros und Anna Maria Schrank, geb. Mehler beide verwitwet und heirateten. Sie führten die Mühle bis 1783, danach übernahm der Stiefsohn von Gros, Wilhelm Schrank, die Mühle. 1807 kaufte, der aus der Bungesmühle bei Laufenselden stammende Joh. Peter Heller, seit 1803 in Bleidenstadt verheiratet, die Bleidenstadter Mühle von Wilhelm Schrank. 1858 wurde die Mühle durch einen großen Neubau an der Aarstr erweitert, der noch heute als Bäckerei besteht. 1882 kam es noch einmal zu einem Besitzerwechsel, nachdem 1881 der junge Müller Peter Heller verstarb. Er hinterließ seine Ehefrau Florentine Ernst mit 3 Kindern. Die Witwe heiratete den aus der Müllersfamilie Mehler aus der Hängesmühle stammenden Jakob Möhler aus Würges. Als dieser 1906 starb, er hinterließ 4 eigene Kinder, übernahm sein Stiftsohn Jakob Heller, verheiratet mit Margarethe Bieroth, die Mühle Der Mahlbetrieb wurde 1940 eingestellt. Die Wirtschaftsgebäude, schöne alte Stallungen und die Scheune, 1960 abgerissen. Der Gebäudekomplex ist erhalten und dient Wohnzwecken.

Weitere Kulturdenkmäler

  • Aarstraße 15; Schafhof
  • Aarstraße 46; ehem. Benediktinerkloster St. Ferrutius
    • Katholische Pfarrkirche
    • Ehemaliges Stiftsgebäude (Dechanei)
    • Ehemalige Zehntscheune(Pfarrzentrum)
  • Aarstraße 48; ehem. Gasthaus Zur guten Quelle
  • Aarstraße 52: Hofreite In der Stiftszeit der Sitz des Ludimagisters ( kath. Lehrers) Seit Mitte des 19. Jhds. im Besitz der Familie Baldering.
  • Aarstraße 58; Wohnhaus (Kleiner typischer Bauernhof der Fam Häuser)
  • Aarstraße 59; Wohnhaus (Bauernhaus der Fam Gerlach)
  • Aarstraße 67; Hofanlage (Bauernhof und Wagnerwerkstatt)
  • Aarstraße 72; Gasthof Goldener Engel (Gaststätte, Pfarrhof des Stifts, Sitz des Gerichtsmanns und ab 1800 des Schöffen Mehler)
  • Hahner Weg; Brücke
  • Kirchstraße; Evangelische Pfarrkirche (Peterskirche)
    • Friedhofskreuz
    • Kriegerdenkmal
    • Ehrenmal
  • Kirchstraße 20a; Bahnhof
  • Kirchstraße 24; Wohnhaus Kurz nach dem Eisenbahnbau als Ferienhaus erbaut, zum "Goldenen Engel" gehörig.
  • Stiftstraße 13; Hofreite der Fam. Hasselbach (bisher keine Geschichtsdaten vorhanden)
  • Stiftstraße 16; Grenzstein( ehemaliges Stationsgelände des Klosters und dann Stifts)
  • Hohe Wurzel/Rheinhöhenweg; Gustav-Vietor-Turm stand auf Seitzhahner Gebiet

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Die „Bleischter Kerb“ (immer am letzten August-Wochenende)

Öffentliche Einrichtungen

  • Katholischer Kindergarten
  • Evangelischer Kindergarten
  • Grundschule „Regenbogenschule“
  • Das Gymnasium von Taunusstein (ehemalige IGS Bleidenstadt jetzt mit Oberstufe)

Verkehr

Durch Bleidenstadt führt die Bundesstraße 54. Diese wurde in den 1850er Jahren erbaut und in den 100 Folgejahren allgemein nur "Chaussee" genannt.

Bleidenstadt besitzt einen Haltepunkt an der Aartalbahn, auf der seit 1986 nur noch Museumszüge der Nassauischen Touristik-Bahn verkehren. Das 1891 aus zweifarbigen Backsteinen errichtete eingeschossige Empfangsgebäude ist typisch für das Aartal. Das Gebäude, das heute als evangelisches Gemeindehaus genutzt wird, steht gemeinsam mit den Gleisanlagen unter Denkmalschutz.[2] Im Rahmen des Projekts Stadtbahn Wiesbaden war zwischen 1998 und 2001 eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs zwischen Bad Schwalbach und Wiesbaden im Gespräch. Heute existieren Planungen zur Reaktivierung der Aartalbahn als Stadt- oder Regionalbahn.

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Politik

Ortsvorsteher ist Hans Michael Türckheim.

Ortsansässige Vereine

Einzelnachweise

  1. Archivalien Kloster St. Ferrutius
  2. Hessische Kulturdenkmäler: Bahnhof Bleidenstadt