Kronberg im Taunus und Viognier: Unterschied zwischen den Seiten
→Ampelographische Sortenmerkmale: Link verbessert |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Viognier.jpg|thumb|Trauben und Blätter der Rebsorte Viognier; Die Aufnahme entstand in Kalifornien im Monat August.]] |
|||
{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
|||
[[Datei:Vionier - Feuilles.jpg|thumb|Blätter der Rebsorte Viognier; Die Aufnahme entstand im Weinbaugebiet Rhône im Monat Juli 2010.]] |
|||
|Art = Stadt |
|||
'''Viognier''' ist eine weiße [[Rebsorte]], die überwiegend an der [[Rhône (Weinanbaugebiet)|Rhône]] kultiviert wird. Der aus ihr entstehende [[Wein]] ist zumeist alkoholstark, hat eine kräftige Farbe und ein prägnantes Geschmacksbild. Charakteristisch ist sein [[Aromen im Wein|aromatischer]] Duft, der zuweilen an [[Aprikose]]n, [[Pfirsich]]e und Blütenaromen (insbesondere [[Veilchen]] oder [[Maiglöckchen]]) erinnern kann. Im Bereich [[Condrieu]] wird in [[Steillagenweinbau|Steillagen]] ein teurer [[Weißwein]] aus Viognier hergestellt, der dennoch jung getrunken werden sollte. Bekannt ist ebenfalls der Wein von [[Château-Grillet]]. |
|||
|Wappen = Wappen Kronberg im Taunus.png |
|||
|Breitengrad = 50/11//N |
|||
|Längengrad = 8/30//E |
|||
|Lageplan = |
|||
|Bundesland = Hessen |
|||
|Regierungsbezirk = Darmstadt |
|||
|Landkreis = Hochtaunuskreis |
|||
|Höhe = 200–400 |
|||
|Fläche = 18.62 |
|||
|Einwohner = 17576<!-- Bitte nicht per Hand aktualisieren: [[Wikipedia:WikiProjekt_Kommunen_und_Landkreise_in_Deutschland/Einwohnerzahlen]] --> |
|||
|Stand = 2007-12-31 |
|||
|PLZ = 61476 |
|||
|PLZ-alt = 6242 |
|||
|Vorwahl = 06173 |
|||
|Kfz = HG |
|||
|Gemeindeschlüssel = 06 4 34 006 |
|||
|Straße = Katharinenstraße 7 |
|||
|Website = [http://www.kronberg.de/ www.kronberg.de] |
|||
|Bürgermeister = Klaus Temmen |
|||
|Partei = parteilos |
|||
}} |
|||
Die Erträge des Viognier sind schwach, und nach der [[Reblaus]]krise Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele der schwer zu bearbeitenden Steillagen aufgelassen. Aus diesem Grund war die Traube fast verschwunden, 1968 wurden nur noch 14 ha Rebfläche in Frankreich verzeichnet. Mitte der 1980er Jahre erlebten die Rhôneweine eine Renaissance und mit ihr auch die Viognierrebe. In Condrieu, der Heimatgemeinde des Viognier, entwickelte sich der Bestand von 8 ha (1968) über 20 ha (1980) auf 108 ha im Jahr 2000. Dies entspricht jedoch gerade der Hälfte der zugelassenen Fläche. |
|||
'''Kronberg im Taunus''' ist eine Stadt im [[Hochtaunuskreis]] (früher: [[Obertaunuskreis]]) im Bundesland [[Hessen]]. Sie gehört zum [[Regierungsbezirk Darmstadt]] und hat 18.321 Einwohner. Die Stadt ist Endpunkt der Frankfurter S-Bahnlinie S 4, der Nachfolgerin der [[Kronberger Bahn]]. |
|||
Die Traube erfreut sich mittlerweile wachsender Beliebtheit im Département [[Ardèche (Département)|Ardèche]] sowie in der Region Languedoc-Roussillon im Département Hérault, besonders in Roquebrun. Im Jahr 2007 wurden in Frankreich insgesamt 4.111 ha Rebfläche mit Viognier erhoben (Quelle ONIVINS <ref> [http://www.onivins.fr/pdfs/456.pdf LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF)], Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008 </ref>, <ref> [http://www.onivins.fr/pdfs/457.pdf LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF)], Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008 </ref>). Auch in [[Kalifornien]] (→ [[Weinbau in Kalifornien]]) (dort wurde die Winzervereinigung ''The Viognier Guild'' gegründet, 2773 acres = 1.120 Hektar, Stand 2007 <ref> [http://www.nass.usda.gov/Statistics_by_State/California/Publications/Fruits_and_Nuts/200704gabtb00.pdf California Grape acreage 2007 Crop (PDF)], vom California Department of Food and Agriculture, Sacramento, Veröffentlicht im April 2008 </ref>) und [[Australien]] (1.369 Hektar, Stand 2007) <ref> https://www.awbc.com.au/winefacts/data/free.asp?subcatid=102 Statistik des Australian Government </ref> profitiert man von der wachsenden Beliebtheit dieses markanten Weißweines. Im Jahr 2007 lag die bestockte Rebfläche in Neuseeland bei noch steigender Tendenz bei 129 Hektar. <ref> http://www.nzwine.com/assets/NZW_Stats_Annual_2007_Final_for_web.pdf (PDF) New Zealand Winegrowers Statistical annual 2007</ref>. In Chile wurden im Jahr 2006 insgesamt 262 Hektar erhoben, die überwiegend in der [[Región del Libertador General Bernardo O’Higgins]] angepflanzt sind <ref> [http://www.sag.gob.cl/pls/portal/docs/PAGE/PG_SAG_BIBLIOTECA/BIBL_INSYPROD/BIBLIO_INS_VINOS/BIBLIO_INS_VINOS_INFORMES/CATASTRO2006.PDF CATASTRO VITICOLA NACIONAL 2006 (PDF)], vom SAG Chile, Veröffentlicht 2007, in spanischer Sprache </ref>. In der Schweiz liegt die bestockte Rebfläche bei 28,9 Hektar (Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG <ref> [http://www.blw.admin.ch/themen/00013/00084/index.html?download=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1ae2IZn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCDfIN9fmym162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--&lang=fr Das Weinjahr 2008 (PDF)], Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG </ref>). |
|||
== Geographie == |
|||
<!--- === Geographische Lage === ---> |
|||
=== Nachbargemeinden === |
|||
Kronberg grenzt im Norden und Osten an die Stadt [[Oberursel (Taunus)|Oberursel]], im Südosten an die Stadt [[Steinbach (Taunus)|Steinbach]], im Westen an die Stadt [[Königstein im Taunus|Königstein]] sowie im Süden an die Städte [[Eschborn]] und [[Schwalbach am Taunus|Schwalbach]] (beide [[Main-Taunus-Kreis]]). |
|||
Siehe auch die Artikel [[Weinbau in Frankreich]], [[Weinbau in Australien]], [[Weinbau in Chile]], [[Weinbau in Neuseeland]], [[Weinbau in der Schweiz]] und [[Weinbau in den Vereinigten Staaten]] sowie die [[Liste der Rebsorten]]. |
|||
=== Gliederung === |
|||
Kronberg besteht aus den drei Stadtteilen Kronberg (8.190 Einw.), Oberhöchstadt (6.333 Einw.) und Schönberg (3.798 Einw.) |
|||
(Stand: 31. Dez. 2006, Quelle: Hess. Stat. Landesamt / Haushalt Kronberg 2007) |
|||
Synonyme: Galopine (im Weiler La Tronche bei Grenoble), Petit Viognier, Petit Vionnier, Viogné, Viogner, Vionnier |
|||
=== Stadtbild === |
|||
[[Bild:Kronberg002.jpg|thumb|left|Kronberger Altstadt und Burg]] |
|||
Kronberg liegt am Fuße des [[Taunus]], im Norden, Westen und Osten von Wäldern umgeben. Neben einer sehr gut erhaltenen geschlossenen Altstadt mit der [[Burg Kronberg]] (mit Freiturm ([[Bergfried]]), ältestes Gebäude der Stadt, 13.–16. Jahrhundert), dem „Hellhof“ (ein von den Kronberger Rittern erbauter Adelshof, erstmals 1424 genannt, heute teilweise zur Galerie umgebaut), dem „Recepturhof“ ([[Kurmainz]]er Verwaltungsgebäude), der ev. Kirche St. Johann (1440), der „[[Streitkirche]]“ (1758) sind noch [[Schlosshotel Kronberg|Schloss Friedrichshof]] (1889–1893, seit 1954 „Schlosshotel Kronberg“), der Stadtpark, der [[Edelkastanie]]nwald, die [[Streuobstwiese]]n und die Kronthaler Mineralquellen erwähnenswert. |
|||
== Abstammung == |
|||
Seit dem 28. Juni 1966 ist Kronberg staatlich anerkannter [[Luftkurort]]. |
|||
Anfang 2004 wurde bekannt, dass die Sorte Viognier mit der italienischen Sorte [[Freisa]] verwandt ist. Die Forscher Anna Schneider vom Agrar-Institut des [[Consiglio Nazionale delle Ricerche|CNR]] in [[Grugliasco]] bei [[Turin]] und José Vouillamoz ([[University of California, Davis]] sowie ''Istituto Agrario di San Michele all'Adige'' in [[San Michele all'Adige]]) führten [[Mikrobiologie|mikrobiologische]] [[DNA-Sequenzierung|DNA]] Analysen an über 1500 Rebsorten durch. 30 von 32 [[Marker (Genetik)|Indikatoren]] sind bei Freisa und Viognier identisch. |
|||
== Geschichte == |
|||
=== 1220–1704 === |
|||
[[Bild:Kronberger-burg-museum007.jpg|thumb|left|Stadt im Mittelalter]] |
|||
[[Bild:Schlacht bei Eschborn.jpeg|thumb|Schlacht bei Eschborn 1389]] Mit dem Bau der Burg Kronberg im Taunus (um 1220, nach Dr. Gerd Strickausen bereits Mitte des 12. Jahrhunderts) teilten sich die „Ritter von Askenburne“ ([[Eschborn]]), die dort eine Turmburg besaßen. Nach Kronberg zog und benannte sich der „Kronenstamm“, während der „Flügelstamm“ erst ca. 1250 nach Kronberg kam. |
|||
Die gleiche Untersuchung lässt darauf schließen, das der italienische [[Nebbiolo]] seinerseits von der Sorte Freisa abstammt. <ref> [http://www.decanter.com/news/47718.html Nebbiolo is viognier cousin, conference hears], veröffentlicht im Decanter</ref> |
|||
Die ersten (eingeschränkten) [[Stadtrecht]]e erhielt die kleine Siedlung am Burghang bereits am 25. April 1330 durch [[Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig den Bayern]]. Am 31. März 1367 verlieh (der Luxemburger) [[Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] Kronberg auch die [[Marktrecht]]e sowie die [[Blutgerichtsbarkeit]]: |
|||
:''„dass sie in dem vom Reiche lehnrührigen Schlosse zu Kronenberg Gericht und sieben Schöffen, welche über Schuld, Renten, Gülte, Nutzen, Gefälle, um Scheltworte, Frevel, Unrecht und alles, was Leib und Gut betrifft, richten mögen, sodann daselbst Galgen, Stöcke und Halsgericht haben dürfen, verleiht auch allen, die Bürger zu Kronenberg sind oder werden, Christen und Juden, das Recht von Frankfurt, sowie dem Orte einen Wochenmarkt nach Frankfurter Recht auf jeden Mittwoch“'' |
|||
Zusammen mit den [[Burg Hattstein|Hattsteinern]] und [[Burg Reifenberg (Oberreifenberg)|Reifenbergern]] erklären die Kronberger Ritter der Stadt Frankfurt im Jahr 1389 die sogenannte „Kronberger Fehde“. Als am 13. Mai die Frankfurter mit einem Groß-Aufgebot zur Burg Kronberg zogen, eilten hanauische ([[Ulrich V. von Hanau]]) und kurpfälzische (150 [[Kürassiere]] des [[Ruprecht I. (Pfalz)|Ruprecht von der Pfalz]]) Truppen den Belagerten zu Hilfe, vertrieben am 14. Mai die Frankfurter in der „Schlacht bei Eschborn“ und nahmen 620 Gefangene, darunter einige adlige Ratsmitglieder und sämtliche Bäcker, Metzger, Schlosser und Schuhmacher der Stadt. Die Limburger Chronik vermerkte dazu: |
|||
:''„Also schlug der kleine Hauff den großen Hauff nieder. Das war nicht Wunder, denn der große Hauffe flohe und der kleine stritte. O Frankfurt! Frankfurt! Gedenke dieser Schlacht!“'' |
|||
[[Bild:Kronberger-burg001.jpg|thumb|Eingang Burg Kronberg]] |
|||
== Ampelographische Sortenmerkmale == |
|||
Erst die für damalige Verhältnisse unglaublich hohe (am 22. August verhandelte) Lösegeld-Zahlung von 73.000 [[Goldgulden]], an deren Abtragung Frankfurt ca. 120 Jahre zu leiden hatte, beendete den Streit mit Frankfurt und begründeten den Bau der „[[Frankfurter Landwehr]]“. Man schloss aber schnell Frieden (1391) und suchte das Bündnis mit den Cronbergern. 1394 ernannte der Frankfurter Rat Hartmuth von Cronberg für 2 Jahre zum Amtmann von Bonames, und 1395 schloss Johann von Cronberg einen ausführlichen Bundesvertrag mit Frankfurt ab, der die Kronberger verpflichtete, die Frankfurter Bürger und ihre Messen zu schützen. Im Jahre 1398 luden schließlich die „Schießgesellen zu Cronenberg… die Schießgesellen zue Franckenfurd unsern guten frunden“ zu einem „Schießen umb eyn Cleynod“ ein. Dieser Brief gilt als der älteste überlieferte Schützenladebrief Deutschlands. |
|||
In der [[Ampelographie]] wird der [[Habitus (Biologie)|Habitus]] folgendermaßen beschrieben: |
|||
* Die Triebspitze ist offen. Sie ist weißwollig bis fast filzig behaart, grünlich mit leicht rötlichfarbenem Anflug. Die bronzefarben gefleckten, blasigen Jungblätter sind nur spinnwebig behaart. |
|||
* Die mittelgroßen Blätter sind fünflappig und mäßig tief gebuchtet. Die Stielbucht ist U - förmig offen. Das Blatt ist stumpf gezahnt. Die Zähne sind im Vergleich zu anderen Rebsorten eng gesetzt. |
|||
* Die konus- bis walzenförmige Traube ist mittelgroß, teils geschultert und dichtbeerig. Die rundlichen bis leicht länglichen Beeren sind klein und von bernstein - weißer Farbe. Die Beeren verfügen über eine dicke Schale und haben im Geschmack eine leichte Muskatnote. |
|||
Die Rebsorte reift ca. 15 - 20 Tage nach dem [[Gutedel]] und gilt somit im internationalen Vergleich fast noch als früh reifend. |
|||
[[Bild:Merian_Cronberg.jpg|thumb|left|Merian-Stich Cronberg 1655]] |
|||
Da Hartmut XII. von Cronberg, der fälschlicherweise als der Reformator der Stadt gilt (Kronberg wurde 1526 unter Philipp dem Großmütigen von Hessen lutherisch), zuvor seinem Cousin [[Franz von Sickingen]] bei dessen Angriffen auf Trier und Worms beistand, belagerten 1522 der Trierer Erzbischof [[Richard von Greiffenklau zu Vollrads]], [[Ludwig V. (Pfalz)|Ludwig von der Pfalz]] sowie der Landgraf [[Philipp von Hessen]] Stadt und Burg Kronberg und erzwangen die bedingungslose Kapitulation. Hartmut floh. Da Kronberg aber Reichslehen war, musste Philipp 1541 Burg und Stadt an Hartmut unter Erteilung der Schutzrechte für die lutherische Kirche zurückgeben. Diese Schutzrechte wurden durch die [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] im 17. und 18. Jahrhundert bestätigt, somit blieben die späteren Mainzer Versuche einer [[Gegenreformation]] (1626–1649) und der Entkonfessionalisierung der Kirche (Simultanisierung, 1737–1768) erfolglos. |
|||
Die Sorte ist anfällig gegen den [[Echter Mehltau|Echten Mehltau]] , neigt jedoch kaum zur [[Verrieselung (Weinbau)|Verrieselung]] und kommt gut mit der Trockenheit in den Sommermonaten zurecht. |
|||
''„Der letztere des uralten Geschlechts von Cronberg“'' ist im Jahre 1704 kinderlos ''„… in Gott selig entschlafen Herr Johann Niclas von und zu Cronberg, Herr zu Yben, Rodenberg, Hollenfels und Altenbamberg“'' (so seine Grabinschrift). Er verstarb auf Burg Hohlenfels (heute Gemeinde [[Hahnstätten]]) über dem [[Aar (Lahn)|Aartal]]. Kronberg sowie die Gemeinden [[Schönberg]], [[Niederhöchstadt]] und [[Eschborn]] fielen als [[Reichslehen]] daraufhin an das [[Kurmainz|Kurfürstentum Mainz]]. |
|||
Trotz allgemein schwacher Erträge sind sie meist noch zu hoch, so dass durch eine gezielte [[Traubenausdünnung]] eine Ertragsminderung durchgeführt werden muss, um gute Weinqualitäten zu erzielen. Zum Herausarbeiten aller Qualitäten dieser Sorte gelten bei qualitätsorientierten Winzern der Rhône 30 Hektoliter/Hektar als Obergrenze. |
|||
=== 1704–1866 === |
|||
[[Bild:Kronberger-burg-museum006.jpg|thumb|left|Klage der ev. Bürger gegen Mainz 1738]] In der Kurmainzer Zeit führten die (mehrheitlich) evangelischen Bürger Klage gegen Mainz wegen religiöser "Drangsalen". Die Auseinandersetzungen eskalierten anlässlich des Baus des heute „[[Streitkirche]]“ genannten Gebäudes, das 1758 als katholische Kirche direkt neben der evangelischen Kirche St. Johann geplant war. Dies führte zu heftigen Protesten der evangelischen Bürger, die bis zum [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstag]] in Regensburg gelangten und denen dort nach einigen Jahren stattgegeben wurde. Der Bau wurde nie geweiht, das Glockengestühl wieder abgebrochen. Das Gebäude dient seit 1768 zivilen Zwecken (Apotheke, Gasthaus, heute auch als Museum der [[Kronberger Malerkolonie]]). |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references/> |
|||
== Weblinks == |
|||
* [http://www.vivc.de/datasheet/dataResult.php?data=13106 Viognier in der Datenbank des [[Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof|Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof]].] |
|||
Im [[Frieden von Lunéville]] 1801 verlor das Kurfürstentum Mainz seine weltlichen Gebiete, darunter auch das Reichslehen Kronberg, das 1802 vom Fürsten von [[Haus Nassau|Nassau-Usingen]] in Beschlag genommen wurde, 1803 wurde es ihm formell zugesprochen. Im [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg 1866]] schlägt sich der der Herzog von Nassau auf die Seite Österreichs und verliert dadurch sein Land an [[Preußen]]. |
|||
[[Bild:Kronberg1900.jpg|thumb|left|200px|Cronberg ca. 1890–1900]] |
|||
[[Bild:Cronberg Hauptstrasse 1900.jpeg|thumb|200px|Das dörfliche Cronberg ca. 1900]] |
|||
=== 1866–1945 === |
|||
Reiche Industrielle, Kaufleute und Bankiers entdeckten in der Mitte des 19. Jahrhundert die idyllische und klimatisch günstige Lage des Taunusstädtchens in unmittelbarer Nähe Frankfurts und errichteten Villen und Sommersitze in Kronberg und Schönberg. Auch Künstler, darunter [[Anton Burger]] und [[Jakob Fürchtegott Dielmann]], kamen nach Kronberg und begründeten die [[Kronberger Malerkolonie]], die bis in das 20. Jahrhundert bestand. Einige Werke der Kronberger Maler sind im Museum in der Streitkirche ausgestellt. Das bislang durch Kleinbauern und Handwerker geprägte Städtchen erlangte in seiner „preußischen Epoche“ durch den Bau der [[Kronberger Bahn|Bahnverbindung Kronberg-Rödelheim]] (1874) sowie des [[Schloss Friedrichshof]] (1889–1894) einen ersten Aufschwung. |
|||
Es gab aber auch eine landwirtschaftliche Vergangenheit. In der Region wurde sehr viel Obst und Gemüse angebaut. Dadurch entstand die genossenschaftliche Einrichtung einer Obstverwertungsgesellschaft mit einer heute nicht mehr existierenden Markthalle. Landesweit wurden beispielsweise Erdbeeren (bis in die 50er-Jahre) unter dem Begriff „Kronberger Erdbeeren“ vermarktet. Der Apfelanbau hatte eine große Bedeutung. Apfelwein wurde gekeltert. Nicht zu vergessen die Kronberger (Edel-)Kastanien, auch „Käste“ genannt, die sich Goethe bis nach Weimar nachsenden ließ. |
|||
=== seit 1945 === |
|||
[[Bild:Vatikan-kronberg001.jpg|thumb|left|Gedenktafel zum Apostolischen Visitator]] |
|||
[[Bild:P+p-vatikan-kronberg001.jpg|thumb|Kirche „Peter und Paul“ mit Gedenktafel]] |
|||
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gehörte Kronberg zu [[Groß-Hessen]], dem heutigen Bundesland [[Hessen]]. |
|||
[[1946]] wurde von Papst [[Pius XII.]] die Päpstliche Mission für die Flüchtlinge in Deutschland nach Kronberg verlegt. Apostolischer [[Visitator]] und Leiter der Einrichtung war der deutschstämmige Bischof von Fargo in Nord-Dakota (USA) [[Aloysius Muench]]. Sein Seelsorge-Auftrag umfasste die Betreuung der Geflüchteten und Vertriebenen aus Osteuropa. Bis zum Sommer 1949 organisierte er von Kronberg aus den Transport von rund 950 Güterwagons mit päpstlichen Hilfsgütern nach Deutschland. Unterstützung fand er auch bei der US-Regierung; vor der Aufnahme seiner Tätigkeit in Kronberg erhielt er vom US-Verteidigungsminister [[Robert P. Patterson]] die Ernennungsurkunde als Verbindungsbeauftragter für religiöse Angelegenheiten bei der US-Militärregierung in Deutschland. Durch seine Kontakte in die USA vermittelte Muench einen beachtlichen Spendenfluss ins zerstörte Deutschland. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde die Kronberger Apostolische Mission 1951 aufgelöst. Muench wurde anschließend erster Apostolischer [[Nuntius]] in der Bundesrepublik Deutschland.Im Jahre 1959 ernannte Papst Johannes XXIII. den Erzbischof Muench zum Kardinal. |
|||
Im Rahmen der [[Gebietsreform]] in Hessen am 1. April 1972 fusionierte Kronberg mit den bis zu diesem Zeitpunkt selbständigen Gemeinden [[Oberhöchstadt]] und [[Schönberg]]. |
|||
[[Bild:Kronberg-taunus001.jpg|thumb|Die Kronberger Burg über der Altstadt]] |
|||
== Politik == |
|||
[[Bild:Kronberg-rathaus001.jpg|thumb|Rathaus]] |
|||
[[Bild:Kronberg-stadthalle001.jpg|thumb|Stadthalle am Berliner Platz]] |
|||
[[Bild:StAlban-Kronberg-Schoenberg.JPG|thumb|St. Alban im OT Schönberg]] |
|||
=== Stadtverordnetenversammlung === |
|||
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis: |
|||
{| class="prettytable" |
|||
|--- class="hintergrundfarbe5" |
|||
|colspan="2" | '''Parteien und Wählergemeinschaften''' |
|||
|align="center" | '''%<br />2006''' |
|||
|align="center" | '''Sitze<br />2006''' |
|||
|align="center" | '''%<br />2001''' |
|||
|align="center" | '''Sitze<br />2001''' |
|||
|---- |
|||
|CDU |
|||
|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands]] |
|||
|align="right" |37,1 |
|||
|align="right" |12 |
|||
|align="right" |43,7 |
|||
|align="right" |14 |
|||
|---- |
|||
|SPD |
|||
|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] |
|||
|align="right" |22,0 |
|||
|align="right" |7 |
|||
|align="right" |25,7 |
|||
|align="right" |9 |
|||
|---- |
|||
| GRÜNE |
|||
|[[Bündnis 90/Die Grünen]] |
|||
|align="right" |8,6 |
|||
|align="right" |3 |
|||
|align="right" |9,7 |
|||
|align="right" |3 |
|||
|---- |
|||
| FDP |
|||
| [[Freie Demokratische Partei]] |
|||
|align="right" |7,8 |
|||
|align="right" |3 |
|||
|align="right" |9,5 |
|||
|align="right" |3 |
|||
|---- |
|||
|UBG |
|||
|Unabhängige Bürgergemeinschaft Kronberg Ts. |
|||
|align="right" |13,1 |
|||
|align="right" |4 |
|||
|align="right" |11,5 |
|||
|align="right" |4 |
|||
|---- |
|||
|KfB |
|||
|Kronberg für die Bürger |
|||
|align="right" |11,5 |
|||
|align="right" |4 |
|||
|align="right" |– |
|||
|align="right" |– |
|||
|--- class="hintergrundfarbe5" |
|||
|colspan="2" |'''Gesamt''' |
|||
|align="right" |'''100,0''' |
|||
|align="right" |'''33''' |
|||
|align="right" |'''100,0''' |
|||
|align="right" |'''33''' |
|||
|--- class="hintergrundfarbe5" |
|||
|colspan="2" |'''Wahlbeteiligung in %''' |
|||
|colspan="2" align="right" |'''54,0''' |
|||
|colspan="2" align="right" |'''61,1''' |
|||
|---- |
|||
|} |
|||
Ein Stadtverordneter trat nach der Wahl aus der FDP aus und war bis 8/2008 fraktionslos. |
|||
Seit August 2008 ist er Mitglied der CDU-Fraktion ( CDU jetzt 13 Sitze, FDP 2 Sitze ) |
|||
Regierungskoalition (seit 21. September 2006): SPD, UBG, KfB und Bündnis 90/ DIE GRÜNEN |
|||
=== Städtepartnerschaften === |
|||
* [[Le Lavandou]], Frankreich (2. September 1972) |
|||
* [[Ballenstedt|Ballenstedt am Harz]] (6. Oktober 1988) |
|||
* [[Porto Recanati]], Italien (5. September 1993) |
|||
* [[Aberystwyth]], Wales (1. November 1997) |
|||
* [[Guldental]] (keine formelle Partnerstadt, doch 'befreundet') |
|||
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
|||
=== Kirchen === |
|||
* ev. [[Stadtkirche St. Johann]] |
|||
* kath. [[St. Peter und Paul (Kronberg)|St. Peter und Paul]] |
|||
* kath. [[St. Albanus (Kronberg-Schönberg)|St. Albanus]], Schönberg |
|||
* kath. [[St. Vitus (Kronberg)|St. Vitus]], Oberhöchstadt |
|||
=== Feste === |
|||
Das größte Straßenfest in der Altstadt (rund um die Steinstraße) ist die „Thäler Kerb.“ Seit 1967 (Gründung des Thäler Kerbe-Vereins) wird sie wieder gefeiert, immer am Dienstag und Mittwoch nach dem ersten Juli-Sonntag. Während der beiden Festtage regiert das „Thäler Pärchen“, die Miss Bembel und der Thäler Bürgermeister. |
|||
[[Bild:Kronberg-schulgarten004.jpg|thumb|Schulgarten, von Nordseite]] |
|||
[[Bild:Kronberg-schulgarten005.jpg|thumb|Schulgarten mit Rostropowitsch-Denkmal]] |
|||
[[Bild:Rostropowitsch-denkmal-kronberg003.jpg|thumb|Rostropowitsch-Denkmal]] |
|||
[[Bild:Rostropowitsch-denkmal-kronberg003a.jpg|thumb|Detail]] |
|||
'''Weitere Feste''' |
|||
* Dallesfest in Oberhöchstadt |
|||
* Brunnenfest in Schönberg (2. Samstag im August) |
|||
* Oberhöchstädter [[Kirchweih|Kerb]] |
|||
* Kürbis-Festival auf der Burg Kronberg (Oktober) |
|||
* Internationales Straßentheaterfestival |
|||
=== Märkte === |
|||
* Flohmarkt in der Altstadt (1. Sonntag im Juli) |
|||
* Bilder- und Weinmarkt (1. Wochenende im August) |
|||
* Herbstmarkt (Bund der Selbstständigen, 2. Wochenende im September) |
|||
* Apfelmarkt (im September oder Oktober) |
|||
* Herbstfrüchtefestival auf der Burg (im Oktober) |
|||
* Weihnachtsmärkte in Kronberg und Oberhöchstadt |
|||
* Mittelalter Markt (Alle zwei Jahre an Pfingsten) |
|||
=== Vereine === |
|||
Die Kronberger Bürger organisieren und pflegen ein reges Vereinsleben in den Bereichen Jugend, Kultur und Sport. Alle (mehr als 100) aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. |
|||
(Der älteste Verein besteht übrigens seit 1398: Cronberger Schützengesellschaft von 1398 e.V.) |
|||
Aktualisierte Listen mit Internet- Adresse und Ansprechpartnern finden sich unter |
|||
Homepage der Stadt Kronberg [http://www.kronberg.de/ Kronberg / Stadtleben / Verbände-Vereine] und beim Stadtjugendring der Stadt Kronberg [http://www.sjr-kronberg.de/ Stadtjugendring] |
|||
=== Musik-Festivals === |
|||
* „Cello-Festival“ der [[Kronberg Academy]], seit 1993 alle 2 Jahre |
|||
* [[International Pablo Casals Cello Competition]], seit 2000 alle 4 Jahre |
|||
=== Andere Festivals === |
|||
*Schafhof Festival der Linsenhoff-UNICEF-Stiftung (unregelmäßig, letztes Festival 2007) |
|||
== Museen und Galerien == |
|||
* Museum auf der Burg Kronberg |
|||
* Museum der [[Kronberger Malerkolonie]] in der [[Streitkirche]] |
|||
* Fritz-Best-Museum |
|||
* Braun-Museum (Museum des Herstellers [[Braun (Elektrogeräte)|Braun]]) |
|||
* Galerie Ossenpohl |
|||
* Galerie Hellhof |
|||
* Galerie Hana |
|||
* Galerie Sties |
|||
* Galerie Satyra |
|||
* Galerie Heilkunst |
|||
* ArtXchange |
|||
== Verkehr == |
|||
Am nördlichen Rand Kronbergs verläuft die B455 als umgehungsstraße von Wiesbaden nach Bad Homburg, so erreicht man von Kronberg schnell die A3 und A661. In südlicher Richtung erreicht man schnell die A5 und A66. Die Frankfurter S-Bahnlinie S5 verbindet Kronberg mit der Frankfurter Innenstadt, dem Hauptbahnhof und der Nachbarstadt Eschborn. Südlich von Frankfurt führt diese Linie nach Langen (Hessen), einige Züge fahren bis Darmstadt Hbf. Kronberg hat ein eigenes kleines Stadtbussystem (2 reguläre Linien sowie Anruf-Sammeltaxen). Regionale Buslinien verbinden Kronberg mit den Nachbarstädten und dem nahen Frankfurter Norden. |
|||
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
|||
[[Bild:Heilquelle 32.jpg|thumb|Eine der öffentlich zugängigen Mineralquellen im 'Kronthal']] |
|||
* Sitz internationaler Firmen, wie [[Accenture]], [[Braun (Elektrogeräte)|Braun]], [[Celanese]], [[Fidelity]], Preyer Information Technology. |
|||
* [[Opelzoo|Opel-Zoo]] – Ein zwischen Kronberg und [[Königstein im Taunus|Königstein]] gelegenes Tierfreigehege. Der Opel-Zoo entstand aus einer privaten Tierhaltung eines Enkels des Gründers der Opel-Werke, [[Georg von Opel]]. |
|||
* Obstbau – Kronberg ist vor allem bekannt für seine [[Esskastanie]]n und die [[Erdbeere|Erdbeerfelder]]; darüber hinaus bestehen einige [[Streuobstwiese]]n. |
|||
* [[Mineralquelle]]n im 'Kronthal' |
|||
* In Kronberg befindet sich mit dem „[[Schloss Friedrichshof|Schlosshotel Kronberg]]“ ein Hotel der Spitzenklasse, das der „Leading Hotels of the World“-Gruppe angehört. |
|||
=== Medien === |
|||
* Taunus Zeitung |
|||
* Kronberger Bote |
|||
=== Schulen/Ausbildungsstätten === |
|||
* Grundschule Kronberg – 'Kronthal- Schule', ehemals im früheren Gebäude der Altkönigschule in der Heinrich-Winter-Straße (jetzt bis zur Fertigstellung (Sommer 2009) des dortigen Neubaus im Provisorium nahe der Altkönigschule (Schönberger Str.)) |
|||
* Grundschule Schönberg – 'Viktoria- Schule' |
|||
* Grundschule Oberhöchstadt – 'Schöne Aussicht' |
|||
* Altkönigschule (weiterführende Schule, Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe) |
|||
* Montessori-Schule |
|||
* Religionspädagogisches Studienzentrum der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (Schönberg) |
|||
* DRK Altenpflegeschule (Kronberg) |
|||
* Fritz-Emmel-Haus, Jugendbildungsstätte des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder BdP – Landesverband Hessen |
|||
== Persönlichkeiten == |
|||
[[Bild:Kronberg-altstadt003.jpg|thumb|Altstadtstrassen]] |
|||
[[Bild:Kronberg-altstadt004.jpg|thumb|„Durchblick“]] |
|||
=== Söhne und Töchter der Stadt === |
|||
* Eberwin II. von Cronberg (?–1308), ab 1300 [[Bischof von Worms]] |
|||
* Johannes von Cronberg (?–?) um 1300, Chorbischof zu Straßburg |
|||
* [[Walter von Cronberg]] (1477–1543) Hoch- und Deutschmeister des [[Deutscher Orden|Deutschen Ritterordens]] |
|||
* [[Hartmut XII. (Cronberg)|Hartmuth XII.]] von Cronberg (1488–1549) früher Weggefährte [[Martin Luther]]s, Verfasser zahlreicher „reformatorischer“ Schriften. |
|||
* [[Johann Schweikhard von Kronberg|Johann Schweikhard von Cronberg]] (1553–1626) ab 1604 [[Kurfürst]] und [[Erzbischof]] zu [[Mainz]], Erbauer des [[Schloss Johannisburg|Schlosses]] in [[Aschaffenburg]] |
|||
* [[Johann Daniel von Cronberg]] (ca. 1616–1668) Mitglied der „[[Fruchtbringende Gesellschaft|Fruchtbringenden Gesellschaft]]“ |
|||
=== Ehrenbürger === |
|||
''siehe: [[Liste der Ehrenbürger von Kronberg im Taunus]]'' |
|||
=== Bekannte Einwohner === |
|||
* [[Johann Ludwig Christ]] (1739–1813) ev. Pfarrer, [[Pomologie|Pomologe]] |
|||
* [[Jakob Fürchtegott Dielmann]] (1809–1885) Begründer der [[Kronberger Malerkolonie]] |
|||
* [[Victoria von Großbritannien und Irland (1840–1901)|Kaiserin Victoria]] (1840–1901) Witwe des Kaisers [[Friedrich III. (Deutsches Reich)|Friedrich III.]], Tochter der [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Queen Victoria]] |
|||
* [[Karl Klingspor]] (1868–1950) Schriftgestalter und Typograph, Mitbegründer (1922) der Frankfurter Bibliophilen Gesellschaft |
|||
* [[Heinrich Bettenbühl]] (1875–1962), Bildhauer und Holzschnitzer |
|||
* [[Carl-Hans Graf von Hardenberg]] (1891–1958) Politiker und Beteiligter an den Attentaten vom 20. Juli 1944, lebte von 1945 bis zu seinem Tod 1958 in Kronberg |
|||
* [[Fritz Best]] (1894–1980) Maler und Bildhauer, Meisterschüler am Frankfurter [[Städel]] |
|||
* [[Max Horkheimer]] (1895–1973) lebte von 1922 bis zu seiner Emigration in die Schweiz 1934 im Minnholzweg |
|||
* [[Fritz Schilgen]] (1906–2005) Schlussläufer des erstmals bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin durchgeführten Staffellaufs der Fackelträger |
|||
* [[Maria Mucke]] (* 1919) Sängerin und Fernsehentertainerin |
|||
* [[Wolfgang Mischnick]] (1921–2002) FDP-Politiker |
|||
* [[Hans Matthöfer]] (* 1925) SPD-Politiker |
|||
* [[Walther Leisler Kiep]] (* 1926) CDU-Politiker |
|||
* [[Joachim Fest]] (1926–2006) Historiker |
|||
* [[Liselott Linsenhoff]] (1927–1999) deutsche Dressurreiterin, mehrfache Olympiasiegerin, Tochter des [[VDO]]-Gründers Adolf Schindling |
|||
* [[Karl Otto Pöhl]] (* 1929) Präsident der deutschen [[Deutsche Bundesbank|Bundesbank]] 1980–1991 |
|||
* [[Libgart Schwarz]] (* 1941) Schauspielerin (1970) |
|||
* [[Peter Handke]] (* 1942) Schriftsteller |
|||
* [[Jean-Claude Trichet]] (* 1942) Präsident der Europäischen Zentralbank [[Europäische Zentralbank|EZB]] (Frankfurt a. Main) wohnt traditionell im Haus der [[Europäische Zentralbank|EZB]] in der Parkstraße |
|||
* [[Josef Ackermann]] (* 1948), Vorstandsvorsitzender der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]]. |
|||
* [[Ann Kathrin Linsenhoff]] (* 1960) deutsche Dressurreiterin, Gründerin der Linsenhoff-UNICEF-Stiftung |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
* {{Literatur |
|||
''' Allgemeines, Geschichte und Geschichten''' |
|||
| Autor = [[Pierre Galet]] |
|||
* ''„Kronberger Geschichtsblätter“'', Hrsg. Verein für Geschichte Kronberg im Taunus e. V. IDN 963972820 |
|||
| Titel = Dictionnaire encyclopédique des cépages |
|||
* ''„Kronberg im Taunus. Beiträge zur Geschichte, Kultur und Kunst“'', 1980, ISBN 3-7829-0228-9 |
|||
| Auflage = 1. |
|||
* Wilhelm Jung, [[Hanna Feldmann]]: ''„Kronberg von A bis Z“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-7829-0476-1 |
|||
| Verlag = Hachette Livre |
|||
* Fried Hintz: ''„Die Chronik von Kronberg berichtet über Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer und Bettelmann“'', Beyer 1966 |
|||
| Jahr = 2000 |
|||
* August Wiederspahn: ''„Jugendtage im alten Kronberg“'', (Hrsg. Helmut Bode), Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1967 |
|||
| ISBN = 2-0123633-18 |
|||
* [[Wolfgang Ronner]]: ''„Die von Kronberg und ihre Frauen: Begegnungen mit einem Rittergeschlecht“'', Verlag Degener & Co. Inh. Manfred Dreiss, ISBN 3-7686-6035-4 |
|||
| Ort = Paris |
|||
* [[Helmut Bode]]: ''„Hartmut XII. von Cronberg, Reichsritter der Reformationszeit“ '', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7829-0356-0 |
|||
}} |
|||
*[[Helmut Bode]]: ''Johann Ludwig Christ. Pfarrer, Naturforscher, Ökonom, Bienenzüchter und Pomologe 1739–1813'', 1984, ISBN 3-7829-0291-2 |
|||
* {{Literatur |
|||
* [[Helmut Bode]]: ''Kronberg im Spiegel der Jahrhunderte'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1990, ISBN 3-7829-0401-X |
|||
| Autor = [[Jancis Robinson]] |
|||
* G. und J. Romann: ''Kronberg im Taunus, Bildnis einer Stadt'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 2. Auflage 1981, ISBN 3-7829-0253-X |
|||
| Titel = Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe |
|||
* Ernst Schneider (Hrsg. Helmut Bode): ''„Kleine Chronik Schönbergs“ '', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-7829-0154-1 |
|||
| Auflage = 1. |
|||
* Christopher Kopper: ''„Das Hakenkreuz auf der Burg Kronberg“'', Busche Verlag, Dortmund 1990, ISBN 3-925086-02-1 |
|||
| Verlag = Gräfe und Unzer Verlag |
|||
* Herbert Alsheimer: ''„Der Vatikan in Kronberg“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-7829-0539-3 |
|||
| Jahr = 2007 |
|||
* [[Hanna Feldmann]] (Wolfgang Ronner Hrsg.): ''„Es war einmal… Eine Chronik der Jahre 1872–1975 in Zeitungsmeldungen, ausgewählt von Hanna Feldmann“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, April 2006, ISBN 3-7829-0563-6 |
|||
| ISBN = 978-3-8338-0691-9 |
|||
| Ort = München |
|||
'''Kronberger Malerkolonie''' |
|||
}} |
|||
* Uwe Opper, Andrea Weber-Mittelstaedt ''„Die Kronberger Malerkolonie und befreundete Frankfurter Künstler“'', Verlag Uwe Opper, Kronberg 2008, ISBN 3924831068 |
|||
*{{Literatur |
|||
* August Wiederspahn, Helmut Bode, Änne Rumpf-Demmer, Julius Neubronner, Philipp Franck: ''„Die Kronberger Malerkolonie“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7829-0183-5 |
|||
| Titel=The wines of the Nothern Rhône |
|||
*Dr. Inge Eichler ''„Aufbruch in die Landschaft, Die Entstehung der Künstlerkolonien im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Kronberger Malerkolonie“'', Kronberg 1989 |
|||
| Autor=John Livingstone-Learmonth |
|||
| Verlag= University of California Press, Ltd. |
|||
'''Spiele''' |
|||
| ISBN=978-0-520-24433-7 |
|||
* ''„Cronberg“ '', ein Spiel für zwei bis vier Bürger, Kronberger Spiele Roland & Tobias Goslar, Kronberg |
|||
| Jahr= 2005 |
|||
* ''„Festival beim Pferdestall“'', ein Spiel (zum Unicef Schafhof-Festival) für drei kleine Pferdefreunde, Kronberger Spiele Roland & Tobias Goslar, Kronberg |
|||
}} |
|||
== Weblinks == |
|||
{{commonscat}} |
|||
* [http://www.kronberg.de/ Offizielle Website der Stadt Kronberg] |
|||
* [http://www.burgkronberg.de/ Burg Kronberg] |
|||
* [http://members.kabsi.at/seeau/Encyclopaedia/LinienMuetter/Familie-Cronberg.htm Heraldik des Geschlechtes der Cronberg] |
|||
*{{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/Landkreise/Hochtaunuskreis/Städte_und_Gemeinden/Kronberg,_Taunus|Kronberg im Taunus}} |
|||
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Hochtaunuskreis}} |
|||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Weiße Rebsorte]] |
||
[[Kategorie:Ort im Hochtaunuskreis]] |
|||
[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Hessen]] |
|||
[[bg:Вионие]] |
|||
[[en:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[ca:Viognier]] |
|||
[[eo:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[cv:Вионье]] |
|||
[[fr:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[en:Viognier]] |
|||
[[it:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[es:Viognier]] |
|||
[[nl:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[fi:Viognier]] |
|||
[[no:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[fr:Viognier]] |
|||
[[pl:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[nl:Viognier]] |
|||
[[ro:Kronberg im Taunus]] |
|||
[[pt:Viognier]] |
|||
[[ru:Кронберг (Таунус)]] |
|||
[[sv:Viognier]] |
|||
[[vo:Kronberg im Taunus]] |
Version vom 26. Juni 2011, 15:21 Uhr


Viognier ist eine weiße Rebsorte, die überwiegend an der Rhône kultiviert wird. Der aus ihr entstehende Wein ist zumeist alkoholstark, hat eine kräftige Farbe und ein prägnantes Geschmacksbild. Charakteristisch ist sein aromatischer Duft, der zuweilen an Aprikosen, Pfirsiche und Blütenaromen (insbesondere Veilchen oder Maiglöckchen) erinnern kann. Im Bereich Condrieu wird in Steillagen ein teurer Weißwein aus Viognier hergestellt, der dennoch jung getrunken werden sollte. Bekannt ist ebenfalls der Wein von Château-Grillet.
Die Erträge des Viognier sind schwach, und nach der Reblauskrise Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele der schwer zu bearbeitenden Steillagen aufgelassen. Aus diesem Grund war die Traube fast verschwunden, 1968 wurden nur noch 14 ha Rebfläche in Frankreich verzeichnet. Mitte der 1980er Jahre erlebten die Rhôneweine eine Renaissance und mit ihr auch die Viognierrebe. In Condrieu, der Heimatgemeinde des Viognier, entwickelte sich der Bestand von 8 ha (1968) über 20 ha (1980) auf 108 ha im Jahr 2000. Dies entspricht jedoch gerade der Hälfte der zugelassenen Fläche.
Die Traube erfreut sich mittlerweile wachsender Beliebtheit im Département Ardèche sowie in der Region Languedoc-Roussillon im Département Hérault, besonders in Roquebrun. Im Jahr 2007 wurden in Frankreich insgesamt 4.111 ha Rebfläche mit Viognier erhoben (Quelle ONIVINS [1], [2]). Auch in Kalifornien (→ Weinbau in Kalifornien) (dort wurde die Winzervereinigung The Viognier Guild gegründet, 2773 acres = 1.120 Hektar, Stand 2007 [3]) und Australien (1.369 Hektar, Stand 2007) [4] profitiert man von der wachsenden Beliebtheit dieses markanten Weißweines. Im Jahr 2007 lag die bestockte Rebfläche in Neuseeland bei noch steigender Tendenz bei 129 Hektar. [5]. In Chile wurden im Jahr 2006 insgesamt 262 Hektar erhoben, die überwiegend in der Región del Libertador General Bernardo O’Higgins angepflanzt sind [6]. In der Schweiz liegt die bestockte Rebfläche bei 28,9 Hektar (Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG [7]).
Siehe auch die Artikel Weinbau in Frankreich, Weinbau in Australien, Weinbau in Chile, Weinbau in Neuseeland, Weinbau in der Schweiz und Weinbau in den Vereinigten Staaten sowie die Liste der Rebsorten.
Synonyme: Galopine (im Weiler La Tronche bei Grenoble), Petit Viognier, Petit Vionnier, Viogné, Viogner, Vionnier
Abstammung
Anfang 2004 wurde bekannt, dass die Sorte Viognier mit der italienischen Sorte Freisa verwandt ist. Die Forscher Anna Schneider vom Agrar-Institut des CNR in Grugliasco bei Turin und José Vouillamoz (University of California, Davis sowie Istituto Agrario di San Michele all'Adige in San Michele all'Adige) führten mikrobiologische DNA Analysen an über 1500 Rebsorten durch. 30 von 32 Indikatoren sind bei Freisa und Viognier identisch.
Die gleiche Untersuchung lässt darauf schließen, das der italienische Nebbiolo seinerseits von der Sorte Freisa abstammt. [8]
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist weißwollig bis fast filzig behaart, grünlich mit leicht rötlichfarbenem Anflug. Die bronzefarben gefleckten, blasigen Jungblätter sind nur spinnwebig behaart.
- Die mittelgroßen Blätter sind fünflappig und mäßig tief gebuchtet. Die Stielbucht ist U - förmig offen. Das Blatt ist stumpf gezahnt. Die Zähne sind im Vergleich zu anderen Rebsorten eng gesetzt.
- Die konus- bis walzenförmige Traube ist mittelgroß, teils geschultert und dichtbeerig. Die rundlichen bis leicht länglichen Beeren sind klein und von bernstein - weißer Farbe. Die Beeren verfügen über eine dicke Schale und haben im Geschmack eine leichte Muskatnote.
Die Rebsorte reift ca. 15 - 20 Tage nach dem Gutedel und gilt somit im internationalen Vergleich fast noch als früh reifend.
Die Sorte ist anfällig gegen den Echten Mehltau , neigt jedoch kaum zur Verrieselung und kommt gut mit der Trockenheit in den Sommermonaten zurecht.
Trotz allgemein schwacher Erträge sind sie meist noch zu hoch, so dass durch eine gezielte Traubenausdünnung eine Ertragsminderung durchgeführt werden muss, um gute Weinqualitäten zu erzielen. Zum Herausarbeiten aller Qualitäten dieser Sorte gelten bei qualitätsorientierten Winzern der Rhône 30 Hektoliter/Hektar als Obergrenze.
Einzelnachweise
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ LES CEPAGES BLANCS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
- ↑ California Grape acreage 2007 Crop (PDF), vom California Department of Food and Agriculture, Sacramento, Veröffentlicht im April 2008
- ↑ https://www.awbc.com.au/winefacts/data/free.asp?subcatid=102 Statistik des Australian Government
- ↑ http://www.nzwine.com/assets/NZW_Stats_Annual_2007_Final_for_web.pdf (PDF) New Zealand Winegrowers Statistical annual 2007
- ↑ CATASTRO VITICOLA NACIONAL 2006 (PDF), vom SAG Chile, Veröffentlicht 2007, in spanischer Sprache
- ↑ Das Weinjahr 2008 (PDF), Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG
- ↑ Nebbiolo is viognier cousin, conference hears, veröffentlicht im Decanter
Weblinks
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- John Livingstone-Learmonth: The wines of the Nothern Rhône. University of California Press, Ltd., 2005, ISBN 978-0-520-24433-7.