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Liste von Tornados 2007 und Carta de Jamaica: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Carta de Jamaica''' (deutsch: ''Brief von Jamaika'') ist ein Brief, den der südamerikanische Unabhängigkeitskämpfer [[Simón Bolívar]] am 6. September 1815 in [[Kingston (Jamaika)|Kingston]] schrieb. Die ''Carta'' zählt heute zu seinen wichtigsten Revolutionsschriften.
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Zu den '''Tornados in Europa im Jahre 2007''' zählen mehrere hundert belegte Ereignisse.


== Historischer Kontext ==
Zu den Stellen, die Ereignisse dokumentieren, zählt die [[European Severe Weather Database]]<ref>[http://www.essl.org/ESWD European Severe Weather Database (ESWD)]</ref>, welche vom [[European Severe Storm Laboratory]]<ref>[http://www.essl.org European Severe Storm Laboratory (ESSL)]</ref>, einer Organisation zur Erforschung und Erfassung von Unwetterereignissen in Europa, betrieben wird.
Als der [[Südamerikanische Unabhängigkeitskriege|Unabhängigkeitskrieg]] der lateinamerikanischen Bevölkerung gegen die spanische Krone nach der Eroberung [[Cartagena]]s ins Stocken geraten war, ging Bolívar im Mai 1815 ins jamaikanische [[Simón Bolívar#Exil in Jamaika|Exil]]. Dort verfasste er die ''Carta'' als Antwort auf einen nicht erhaltenen Brief des Briten Henry Cullen, der ihn scheinbar um eine Beschreibung der aktuellen Lage in Südamerika gebeten hatte. Obwohl der Brief an Cullen gerichtet war, war es sein anerkanntes Hauptziel, mit Großbritannien die mächtigste liberale Nation des 19. Jahrhunderts auf die Seite der Aufständischen zu ziehen.


== Inhalt ==
Die Intensität von Tornados wird in Europa mit der [[TORRO-Skala]] in Verbund mit der [[Fujita-Skala]] klassifiziert, die neben dem Schadensausmaß an Gebäuden und unter Berücksichtigung der Stabilität der jeweils vorliegenden Bauweise auch das Schadensausmaß an der Vegetation heranzieht.
In dem Brief beschreibt Bolívar die aktuelle Situation des lateinamerikanischen Unabhängigkeitskampfes und gibt für jede Region eine Einschätzung ab, wie aussichtsreich der weitere Kampf verlaufen werde. Kennzeichnend ist die wortreiche Ablehnung jeden spanischen Einflusses<ref>Siehe beispielsweise: Simón Bolívar: ''Carta de Jamaica'', in: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, ''Colección Ideas y Semblanzas'') Warschau 1990, S. 7.</ref>, wobei er jedoch den teilweise spanischen Ursprung des lateinamerikanischen Volks hervorhebt.


Bolívar kritisiert die Europäer wegen ihrer passiven Haltung gegenüber den Auseinandersetzungen in Lateinamerika und fordert Großbritannien auf, sich in dieser Auseinandersetzung gegen Spanien zu stellen. In der ''Carta'' befinden sich zahlreiche Vergleiche, die die Briten überzeugen sollten: So gleiche Spanien Frankreich unter napoleonischer Herrschaft<ref>Simón Bolívar: ''Carta de Jamaica'', in: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, ''Colección Ideas y Semblanzas'') Warschau 1990, S. 10.</ref> und die zerfallenden hispanoamerikanischen Kolonien seien ein Weltreich, welches sich - wie einst das Römische Reich gegen einfallende germanische Völker - wegen seiner Größe schlecht verteidigen könne<ref>Simón Bolívar: ''Carta de Jamaica.'' In: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, ''Colección Ideas y Semblanzas'') Warschau 1990, S. 12.</ref>.
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Auf die Frage Cullens nach der erstrebten politischen Struktur des befreiten Lateinamerikas antwortet Bolívar mit großer Ausführlichkeit: Die spanischen Kolonien hätten den Bewohnern noch weniger Mitbestimmungsmöglichkeiten gelassen als die europäischen Monarchien. An dieser Stelle tritt Bolívar für politischen und wirtschaftlichen [[Liberalismus]] ein und distanziert sich vom [[Anarchismus]], der während der Revolutionsphase jedoch vorherrsche. Bolívar schreibt, wie weit die Bildung der von den Aufständischen erstrebten Republiken bereits vollzogen sei und benennt die Probleme, die dem Kontinent bei seinem Ablösungs- und Identitätsbildungsprozess entgegen stehen würden. Er folgert daraus, mit welchen organisatorischen Mitteln diese gelöst werden könnten<ref>Simón Bolívar: ''Carta de Jamaica'', in: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, ''Colección Ideas y Semblanzas'') Warschau 1990, S. 22.</ref>: Demokratisch dürften die neuen Republiken nicht sein und auch nicht zu groß, da beides die Stabilität gefährte, die beim Kampf gegen die Spanien nötig sei.
== Jahr 2007 ==


Bolívar entwickelt in dem Brief auch seine Idee einer hispanoamerikanischen Einheit, die er später ''Congreso Panamericano'' nennt.
Die Gesamtzahl an Tornados in Europa im Jahr 2007 beträgt '''361''' (Stand: 11. Januar 2008). Zwei Tornados erreichten die Intensität '''T7/F3''', was einem "stark zerstörenden Tornado" mit Rotationsgeschwindigkeiten zwischen 300 - 342 km/h entspricht, welche sich am 18. Januar 2007 im Osten Deutschlands und am 22. Juli 2007 im Nordwesten der Ukraine ereigneten.


=== Januar 2007 ===
== Congreso Panamericano ==
Folgende Charakteristiken des von Bolívar geforderten Zusammenschlusses Hispanoamerikas kann man aus der ''Carta'' ableiten<ref> Aufzählung nach: Jaime Sierra García: ''Bolívar, el panamericanismo, el modelo sociológico americano y el derecho'', in: ''Estudios de Derecho'', 128, Medellín 1997, S. 255–273.</ref>:
* '''22''' Tornados in Europa
* Es sollte sich aus den ehemaligen spanischen Kolonien ein ''Congreso Panamericano'' herausbilden. Die USA, [[Vizekönigreich des Río de la Plata|Río de la Plata]], Brasilien und Haiti sollten nicht eintreten dürfen.
* betroffene Regionen: [[Frankreich]], [[Deutschland]], [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]] (Vereinigtes Königreich), [[Schweden]], [[Kroatien]], [[Portugal]], [[Tschechische Republik]]
* Ein gemeinsames Herr aus mindestens 100.000 Soldaten sollte gestellt werden. Es sollte auch im Inneren und bei Konflikten zwischen den Mitgliedsstaaten untereinander zum Einsatz kommen.
* Der Congreso Panamericano sollte einen eigenen Sitz haben.
* Ein gemeinsamer Zollverein sollte gegenseitigen Präferenzhandel garantieren.
* Die Liga sollte begründet sein durch gemeinsame Interessen, Herkunft, Sprache und Religion und somit exklusiv hispanoamerikanisch sein.
* Das bolivianische Motto ''jus potentiae equilibrium'' sollte das Gleichgewicht zwischen den Mitgliedsstaaten erhalten. Zu einer Vorherrschaft eines einzelnen Staates gegenüber anderen sollte es nicht kommen.
Hauptziel seines [[Panamerikanismus]]' ist also eine militärische, zentralistische Union, die im Krieg gegen Spanien schnell agieren kann. Der [[Panamerikanischer Kongress|Panamerikanische Kongress]], wie Bolívar ihn vorstellte, tagte 1826 jedoch nur ein einziges Mal als [[Panama-Kongress]].


==== 18. Januar ====
== Literatur ==
* Simón Bolívar, Cuatro textos: Manifiesto de Cartagena, Discurso de Angostura, La carta de Jamaica, Mi delirio sobre el chimborazo, mit einer Einleitung von Arturo Garbizu Crespo, Caracas 1999.
Deutschland:


== Links ==
Im Zuge des Orkantiefs [[Kyrill (Orkan)|Kyrill]] bildeten sich mindestens drei Tornados über Deutschland.
* [http://es.wikisource.org/wiki/Carta_de_Jamaica Die ''Carta de Jamaica'' auf Wikisource] (spanisch).

* [http://faculty.smu.edu/bakewell/BAKEWELL/texts/jamaica-letter.html Übersetzung der ''Carta de Jamaica'' ins Englische] Lewis Bertrand in ''Selected Writings of Bolivar''. New York, The Colonial Press, 1951.
Gegen 18 Uhr Mitteleuropäischer Zeit ([[MEZ]]) zog ein starker Tornado der Intensität '''T6/F3''' durch die Ortsbereiche Brachwitz und [[Werder (Havel)|Kemnitz]] im [[Landkreis Potsdam-Mittelmark]] und [[Landkreis Teltow-Fläming]] ([[Brandenburg]]), 50 Kilometer süd-südwestlich von [[Berlin]]. Die verursachte Schneise war 11 Kilometer lang und bis zu 500 Meter breit. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt, Dächer fortgerissen, einzelne Scheunen bis auf die Grundmauern zerstört und mehr als 7000 Festmeter Holz geworfen. Einzelne Trümmerteile wurden bis zu einem Kilometer weit verfrachtet und beschädigten lokale Landleitungen. Die Schadenssumme dieses Tornados wurde mit einigen hunderttausend Euro beziffert. In der Ortslage Brachwitz wurde ein Mann von umherfliegenden Trümmerteilen verletzt.<ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=2930</ref>

Ein weiterer starker Tornado, der stärkste Tornado des Jahres 2007 in Deutschland, mit der Intensität '''T7/F3''' zog wenig später durch die Ortsbereiche [[Kahla (Brandenburg)|Kahla]], [[Plessa]], [[Lauchhammer]], [[Schwarzheide]] und [[Schwarzheide-Ost]] im [[Landkreis Elbe-Elster]] und im [[Landkreis Oberspreewald-Lausitz]] (Brandenburg). Auf einer Länge von 34 Kilometern verursachte dieses Ereignis erhebliche Schäden. Dächer wurden abgedeckt, Scheunen bis auf die Grundmauern zerstört, Hochspannungsleitungen abgeknickt und Waldbereiche verwüstet. Dem Schneisenverlauf zu urteilen überquerte dieser Tornado auch die [[Bundesautobahn 13]] nahe der Anschlussstelle Schwarzheide. Die Schadenssumme dieses Ereignisses betrug 2 Millionen Euro.<ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=2952</ref>

Der dritte Tornado über deutschem Territorium am 18. Januar ereignete sich gegen 18:40 Uhr [[MEZ]] und zog durch den Südteil von [[Lutherstadt Wittenberg]] ([[Sachsen-Anhalt]]). Auf einer Spurlänge von 10 Kilometern und einer Breite von bis zu 500 Metern richtet dieses Ereignis schwere Schäden an, riss Dächer fort, ließ Giebelmauern einstürzen, warf ein Auto um einige Meter und verursachte an der Vegetation Verwüstungen. Zudem wurde ein historisches Kirchengebäude in Mitleidenschaft gezogen. Drei Menschen wurden durch diesen Tornado verletzt - die Schadenssumme wurde mit 10 Millionen Euro beziffert. Die Intensität dieses Tornados wurde mit '''T6/F3''' festgesetzt.

Polen:

Mindestens ein weiterer Tornado ereignete sich über polnischem Territorium, welcher durch Ortsbereiche der Ortschaft [[Powiat Łódzki wschodni|Andrespol]] in der [[Woiwodschaft Łódź]] (województwo łódzkie) in den späten Abendstunden zog und teils schwere Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur anrichtete. Dieses Ereignis erreichte die Intensität '''T4/F2'''.

=== Februar 2007 ===
* '''8''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: Frankreich, Schweden, Deutschland, Tschechische Republik

==== 11. Februar ====
Frankreich:

An diesem Tag ereigneten sich mindestens drei Tornados über Frankreich. Der mit Abstand stärkste Tornado traf die Ortschaften [[Soulosse-sous-Saint-Élophe]] und [[Grandcourt]] nahe [[Neufchâteau (Vosges)|Neufchâteau]], in der Region [[Lothringen]] im Osten Frankreichs ([[Vosges]]), kurz nach 16 Uhr [[MEZ]]. Innerhalb von fünf Minuten wurden bis zu 80 Gebäude teils schwer beschädigt, Dächer und Dachstühle fortgerissen, Giebelwände zum Einsturz gebracht, Strom- und Telefonleitungen niedergerissen und Autos von herabstürzenden Dachziegeln und Mauerresten beschädigt - den schweren Schäden zu urteilen ist dieser Tornado mit der Intensität T5/F2 zu beschreiben. Sieben Menschen wurden durch dieses Ereignis verletzt, zwei von ihnen schwer. ''(siehe auch Weblink)'' <ref>http://archettes.chez-alice.fr/pages/157.html</ref>

Bei den weiteren Tornados in Frankreich an diesem Tag handelte es sich um wesentlich schwächere Ereignisse. Betroffen waren die Ortschaften [[Villechétive]] (nahe [[Sens (Yonne)|Sens]] in der [[Burgund|Bourgogne]]) und [[Équeurdreville]] (nahe [[Cherbourg]] in der [[Normandie]]). Die Intensität dieser Tornados lag bei T2-T3/F1.

=== März 2007 ===
* '''3''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: Frankreich, [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]], [[Spanien]]

''keine herausragenden Ereignisse im Monat März 2007 bisher bekannt''

=== April 2007 ===
* '''5''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: [[Spanien]], [[Schweiz]], [[Norwegen]]

''keine herausragenden Ereignisse im Monat April 2007 bisher bekannt''

=== Mai 2007 ===
* '''69''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: gesamtes Europa

==== 11. Mai ====
An diesem Tag ereigneten sich beim Durchzug einer Schwergewitterfront mindestens zehn Tornados über Teilen Europas, wobei Polen besonders betroffen war. Weitere einzelne Tornados wurden aus Weißrussland, Ukraine, Russland und Irland gemeldet.

Polen:

Am späten Nachmittag und frühen Abend des 11. Mai wurden mindestens sechs Tornados über dem Nordosten und Osten Polens registriert. Der stärkste dieser Tornados (Intensität T4/F2) traf die Ortschaft [[Kwiecewo]] in der [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]] (Województwo Warmińsko-Mazurskie) nahe [[Olsztyn]]. Auf dem Gelände eines einzelnen Hofes wurden Dächer abgedeckt, ein Dachstuhl teilweise zerstört und Scheunen zum Einsturz gebracht. Das Ortszentrum wurde von diesem Tornado glücklicherweise verfehlt.

Der quantitativ schadensreichste Tornado ereignete sich gegen 17:30 Uhr [[MESZ]] im äußersten Nordosten Polens. Dieser T3/F1-Tornado traf die Ortschaften [[Chodórowka Stara]] und [[Kopicówka]] in der [[Woiwodschaft Podlasien]] (Województwo Podlaskie) nahe [[Suchowola]]. Durch dieses Ereignis wurden in beiden Ortschaften an insgesamt 59 Gebäuden Dächer beschädigt. Die Schadenssumme wurde mit 5 Millionen [[Złoty]] (ungefähr 1,4 Millionen [[Euro]]) beziffert.

Ein anderer schwacher Tornado traf an diesem Tag den Ortsbereich der Kleinstadt [[Opole Lubelskie]] in der [[Woiwodschaft Lublin]] (Województwo Lubelskie) im zentralen Osten Polens gegen 16:00 Uhr MESZ und verwüstete das Gelände eines Zirkusplatzes. Bis zu 40 Menschen wurden verletzt als das Zirkuszelt, in welchem zum Zeitpunkt des Ereignisses eine Aufführung stattfand, fortgerissen wurde.

Weitere Tornados in Polen trafen an diesem Tag die Gemeinden beziehungsweise Ortsbereiche [[Rozogi]] in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (Województwo Warmińsko-Mazurskie), [[Bronów]] und [[Soczówki]] in der [[Woiwodschaft Heiligkreuz]] (Województwo Swiętokrzyskie), sowie den Ort [[Kurów]] in der Woiwodschaft Lublin (Województwo Lubelskie).<ref>http://gazetaolsztynska.wm.pl/Traba-powietrzna-zdmuchnela-stodole,23999?#shrtctgal</ref>

=== Juni 2007 ===
* '''58''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: Deutschland, [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]], Ukraine, Russland (südliche Regionen), [[Moldawien]], [[Dänemark]], [[Serbien]]

==== 2. Juni ====
Ukraine:

Am späten Abend zog ein T4/F2-Tornado durch die Kleinstadt Kivertsy (deutsche Schreibweise: [[Kiwerzi]]) in der [[Oblast Wolhynien]] (Volyns'ka oblast') in der nordwestlichen [[Ukraine]]. Auf einer Pfadlänge von drei Kilometern und einer Breite von 150 Metern wurden bis zu 60 Häuser teils stark beschädigt, Strom- und Telefonleitungen abgerissen und drei Hektar Wald zerstört. Aufgrund einer umfangreichen Schadensdokumentation und einem Video des Tornados, ist dies der bislang bestdokumentierte Fall aus der Ukraine.<ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=3775</ref>

==== 15. Juni ====
Deutschland:

Am 15.Juni 2007 ereigneten sich mindestens drei Tornados über Deutschland. Der stärkste dieser Tornados (T4/F2) zog gegen 16:00 MESZ durch Ortsbereiche der Ortschaften [[Tarmstedt]] und [[Westertimke]] im [[Landkreis Rotenburg (Wümme)]] in [[Niedersachsen]]. Auf einer Pfadlänge von vier Kilometern und einer Breite von bis zu 250 Metern entstanden Schäden an der Vegetation, sowie an bis zu 20 Häusern im Ortsbereich Westertimke.<ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=3802</ref>
Gegen 17:15 MESZ zog ein weiterer Tornado (T3/F1) zwischen den Ortschaften [[Häsen]] und [[Bergsdorf]] im [[Landkreis Oberhavel]] in [[Brandenburg]] eine knapp 6 Kilometer lange Schneise durch ein Waldgebiet und über Ackerflächen, traf aber keine Gebäude.<ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=3804</ref> Der dritte Tornado (T3/F1) an diesem Tag ereignete sich gegen 18:15 MESZ über dem Ostteil der Ortschaft [[Altbabensham]] bei [[Babensham]] im [[Landkreis Rosenheim]] in [[Bayern]]. Die Schäden dieses Tornados wurden auf bis zu einer Million Euro beziffert.<ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=3815</ref>

=== Juli 2007 ===
* '''86''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: gesamtes Europa

==== 4. Juli ====

Russische Föderation:

An diesem Tag wurde die westliche Region der Teilrepublik [[Kalmykiya]] ([[Kalmückien]]) im mittleren Süden der russischen Föderation von drei Tornados getroffen. Ein Tornado (T3-5/F1-F2) traf das Dorf [[Umantsevo]], beschädigte etliche Häuser, riss Fenster aus Mauerwerken, beschädigte Mauern und warf einen Lastkraftwagenanhänger. Begleitet wurde dieses Ereignis von schwerem Hagelschlag. <ref>http://www.vesti.ru/doc.html?id=129045</ref>

Polen:

Ebenfalls am 4. Juli traf ein Tornado (T4/F2) Teile des Ortes [[Gielczew]] in der ostpolnischen [[Woiwodschaft Lublin]] (Województwo lubelskie). Dächer und Dachstühle wurden komplett zerstört. <ref>http://www.kurierlubelski.pl/index.php?module=dzial&func=viewpub&tid=9&pid=40626</ref>

==== 20. Juli ====

Polen:

Gegen 18:30 MESZ zog ein starker Tornado der Intensität T6/F3 über die nördlichen Teile der [[Woiwodschaft Schlesien]] (Województwo śląskie) nahe der Stadt [[Częstochowa]]. Auf einer Pfadlänge von 10 Kilometern und einer Breite von 200 Metern verursachte dieses Ereignis schwere Schäden in den Ortschaften [[Klomnice]], [[Huby]] und [[Adamowo]]. Massive Wohnhäuser wurden stark beschädigt (Dächer, Dachstühle und Teile des Mauerwerks zerstört oder ernsthaft beschädigt), leichte Häuser komplett zerstört, Strom- und Telefonleitungen abgerissen und Bäume zersplittert. <ref>http://www.dziennik.pl/Default.aspx?TabId=14&ShowArticleId=53723</ref> <ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?p=28548</ref> <ref>http://youtube.com/watch?v=XIF-vCL5NhM</ref>

==== 22. Juli ====

Am Abend des 22. Juli gab es im östlichen Mitteleuropa eine kleine Tornadohäufung. Innerhalb von 2 Stunden bildeten sich über dem Osten Polens und dem äußersten Nordwesten der Ukraine mindestens 5 Tornados.

Ukraine:

Der stärkste dieser fünf Tornados (T7/F3) traf einen Ortsrand der Kleinstadt [[Turiysk]] in der [[Oblast Wolhynien]] (Volyns'ka oblast'). Auf einer Pfadlänge von 7 Kilometern und eine Breite von 300 Metern wurden schwere Schäden an Gebäuden und der Vegetation verursacht, mindestens ein Steingebäude wurde bis auf die Grundmauern zerstört. <ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=4207</ref>

Ein weiterer starker Tornado (T6/F3) traf ebenfalls in der [[Oblast Wolhynien]] (Volyns'ka oblast') die Ortschaften [[Goloby]], [[Svidniki]] und [[Kozyn]]. Auf einer Pfadlänge von 10 Kilometern wurden traditionelle Wohnhäuser komplett zerstört. <ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=4206</ref>

Polen und Weißrussland:

Kurz vor 19 Uhr MESZ bildeten sich über dem Osten Polens zwei Tornados. Einer davon zog eine 10 Kilometer lange Schneise durch Ortsteile der Gemeinde [[Gotówka Niemiecka]] in der [[Woiwodschaft Lublin]] (Województwo lubelskie). Dieses Ereignis, eingestuft als T4/F2, richtete vor allem in den dichten Wäldern dieser Region erhebliche Schäden an. <ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=4217</ref>

Der zweite Tornado entstand ebenfalls kurz vor 19 Uhr MESZ ungefähr 15 Kilometer westlich von Lublin (Ostpolen) und hielt über eine Stunde Bodenkontakt, wobei er eine Strecke von mindestens 108 Kilometern zurücklegte. Auf seinem Weg richtete dieser T5/F2-Tornado erhebliche Schäden an Gebäuden und in den Wäldern an, vier Menschen wurden durch Trümmerteile verletzt. Von Zerstörungen waren die Gemeinden [[Niezabitów]], [[Naleczów]], [[Spiczyn]], [[Rozkopaczów]], [[Krzczen]] , [[Kolacze]], Brus, [[Okuninka]] und [[Wlodawa]] betroffen. Auf Höhe Wlodawa überquerte der Tornado die Grenze zu Weißrussland und zog bis in das Gebiet um [[Tomashovka]] im äußersten Südwesten der Region Brest (Brestskaya oblast'). Bislang ist noch unklar wie lange der Tornado über weißrussischem Gebiet Bodenkontakt halten konnte oder auch ukrainisches Territorium traf. An fast allen Orten, wo der Tornado beobachtet werden konnte, wurde auch von teils extremen Hagelschlägen berichtet. Im Umkreis von Krzczen erreichten die Hagelkörner Durchmesser von bis zu 10 cm. <ref>http://www.skywarn.de/forum/viewtopic.php?t=4217</ref> <ref>http://img171.imageshack.us/img171/5417/1eev4.jpg</ref> <ref>http://youtube.com/watch?v=ElTkPhLlOGQ</ref> <ref>http://youtube.com/watch?v=QrRC7taOjQ4</ref>

=== August 2007 ===
* '''61''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: gesamtes Europa

==== 30. August ====

Italien:

In den Morgenstunden des 30. August zog ein F2-Tornado durch die Region um [[Bergamo]] in der norditalienischen Lombardia. In bis zu acht Ortschaften wurden Schäden angerichtet. <ref>http://www.rainews24.rai.it/notizia.asp?newsid=73330</ref>

=== September 2007 ===

* '''27''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: überwiegend Südeuropa

==== 28. September ====

Spanien:

Nahe der südspanischen Stadt [[Cádiz]] ereignete sich an diesem Tag ein Tornado, welcher auf einer Länge von 20 Kilometern über Land zog und Schäden anrichtete. <ref>http://www.essl.org/ESWD/</ref>

=== Oktober 2007 ===

* '''16''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: überwiegend Südwesteuropa und Südosteuropa

==== 4. Oktober ====

Spanien / Balearen:

Auf der Baleareninsel Mallorca ereignete sich an diesem Tag mindestens ein Tornado, welcher, begleitet von schweren Gewittern mit Hagelschlag, durch Bereiche der Inselhauptstadt [[Palma de Mallorca]] zog und erhebliche Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur anrichtete. Den Berichten und Fotos zufolge erreichte dieser Tornado F2-Intensität. <ref>http://www.tv3.cat/ptvcatalunya/tvcHome.jsp</ref> <ref>http://es.youtube.com/watch?v=ykEVOVtp4mc</ref> <ref>http://www.cazatormentas.net/foro/index.php?topic=13625.0</ref>

=== November 2007 ===

* '''4''' Tornados in Europa
* betroffene Regionen: Deutschland, Griechenland, Spanien und Frankreich (Korsika)

''keine herausragenden Ereignisse im Monat November 2007 bisher bekannt''

=== Dezember 2007 ===

* '''2''' Tornados in Europa
* betroffene Region: Frankreich

''keine herausragenden Ereignisse im Monat Dezember 2007 bisher bekannt''


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>


[[Kategorie:Historischer Brief]]
== Weblinks ==
[[Kategorie:Diplomatie]]
* [http://www.tornadoliste.de/ Tornadoliste Deutschland] (in deutscher Sprache)
[[Kategorie:Lateinamerika]]
* [http://www.keraunos.org/tornades-france-trombes-tubas-bdd.htm Tornadoliste Frankreich] (in französischer Sprache)
[[Kategorie:Südamerikanische Unabhängigkeitskriege]]
* [http://www.chmi.cz/torn/tortabcz-eng.html Tornadoliste Tschechien] (in englischer Sprache)
* [http://www.rsoe.hu/index.php?pageid=ht_tornado_db Tornadoliste Ungarn] (in ungarischer Sprache)

[[Kategorie:Meteorologie]]
[[Kategorie:Naturkatastrophe 2007]]


[[en:Tornadoes of 2007]]
[[en:Carta de Jamaica]]
[[es:Tornados de 2007]]
[[es:Carta de Jamaica]]
[[pl:List z Jamajki]]

Version vom 27. Mai 2011, 16:07 Uhr

Die Carta de Jamaica (deutsch: Brief von Jamaika) ist ein Brief, den der südamerikanische Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolívar am 6. September 1815 in Kingston schrieb. Die Carta zählt heute zu seinen wichtigsten Revolutionsschriften.

Historischer Kontext

Als der Unabhängigkeitskrieg der lateinamerikanischen Bevölkerung gegen die spanische Krone nach der Eroberung Cartagenas ins Stocken geraten war, ging Bolívar im Mai 1815 ins jamaikanische Exil. Dort verfasste er die Carta als Antwort auf einen nicht erhaltenen Brief des Briten Henry Cullen, der ihn scheinbar um eine Beschreibung der aktuellen Lage in Südamerika gebeten hatte. Obwohl der Brief an Cullen gerichtet war, war es sein anerkanntes Hauptziel, mit Großbritannien die mächtigste liberale Nation des 19. Jahrhunderts auf die Seite der Aufständischen zu ziehen.

Inhalt

In dem Brief beschreibt Bolívar die aktuelle Situation des lateinamerikanischen Unabhängigkeitskampfes und gibt für jede Region eine Einschätzung ab, wie aussichtsreich der weitere Kampf verlaufen werde. Kennzeichnend ist die wortreiche Ablehnung jeden spanischen Einflusses[1], wobei er jedoch den teilweise spanischen Ursprung des lateinamerikanischen Volks hervorhebt.

Bolívar kritisiert die Europäer wegen ihrer passiven Haltung gegenüber den Auseinandersetzungen in Lateinamerika und fordert Großbritannien auf, sich in dieser Auseinandersetzung gegen Spanien zu stellen. In der Carta befinden sich zahlreiche Vergleiche, die die Briten überzeugen sollten: So gleiche Spanien Frankreich unter napoleonischer Herrschaft[2] und die zerfallenden hispanoamerikanischen Kolonien seien ein Weltreich, welches sich - wie einst das Römische Reich gegen einfallende germanische Völker - wegen seiner Größe schlecht verteidigen könne[3].

Auf die Frage Cullens nach der erstrebten politischen Struktur des befreiten Lateinamerikas antwortet Bolívar mit großer Ausführlichkeit: Die spanischen Kolonien hätten den Bewohnern noch weniger Mitbestimmungsmöglichkeiten gelassen als die europäischen Monarchien. An dieser Stelle tritt Bolívar für politischen und wirtschaftlichen Liberalismus ein und distanziert sich vom Anarchismus, der während der Revolutionsphase jedoch vorherrsche. Bolívar schreibt, wie weit die Bildung der von den Aufständischen erstrebten Republiken bereits vollzogen sei und benennt die Probleme, die dem Kontinent bei seinem Ablösungs- und Identitätsbildungsprozess entgegen stehen würden. Er folgert daraus, mit welchen organisatorischen Mitteln diese gelöst werden könnten[4]: Demokratisch dürften die neuen Republiken nicht sein und auch nicht zu groß, da beides die Stabilität gefährte, die beim Kampf gegen die Spanien nötig sei.

Bolívar entwickelt in dem Brief auch seine Idee einer hispanoamerikanischen Einheit, die er später Congreso Panamericano nennt.

Congreso Panamericano

Folgende Charakteristiken des von Bolívar geforderten Zusammenschlusses Hispanoamerikas kann man aus der Carta ableiten[5]:

  • Es sollte sich aus den ehemaligen spanischen Kolonien ein Congreso Panamericano herausbilden. Die USA, Río de la Plata, Brasilien und Haiti sollten nicht eintreten dürfen.
  • Ein gemeinsames Herr aus mindestens 100.000 Soldaten sollte gestellt werden. Es sollte auch im Inneren und bei Konflikten zwischen den Mitgliedsstaaten untereinander zum Einsatz kommen.
  • Der Congreso Panamericano sollte einen eigenen Sitz haben.
  • Ein gemeinsamer Zollverein sollte gegenseitigen Präferenzhandel garantieren.
  • Die Liga sollte begründet sein durch gemeinsame Interessen, Herkunft, Sprache und Religion und somit exklusiv hispanoamerikanisch sein.
  • Das bolivianische Motto jus potentiae equilibrium sollte das Gleichgewicht zwischen den Mitgliedsstaaten erhalten. Zu einer Vorherrschaft eines einzelnen Staates gegenüber anderen sollte es nicht kommen.

Hauptziel seines Panamerikanismus' ist also eine militärische, zentralistische Union, die im Krieg gegen Spanien schnell agieren kann. Der Panamerikanische Kongress, wie Bolívar ihn vorstellte, tagte 1826 jedoch nur ein einziges Mal als Panama-Kongress.

Literatur

  • Simón Bolívar, Cuatro textos: Manifiesto de Cartagena, Discurso de Angostura, La carta de Jamaica, Mi delirio sobre el chimborazo, mit einer Einleitung von Arturo Garbizu Crespo, Caracas 1999.

Einzelnachweise

  1. Siehe beispielsweise: Simón Bolívar: Carta de Jamaica, in: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, Colección Ideas y Semblanzas) Warschau 1990, S. 7.
  2. Simón Bolívar: Carta de Jamaica, in: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, Colección Ideas y Semblanzas) Warschau 1990, S. 10.
  3. Simón Bolívar: Carta de Jamaica. In: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, Colección Ideas y Semblanzas) Warschau 1990, S. 12.
  4. Simón Bolívar: Carta de Jamaica, in: Universität Warschau, Zentrum für Lateinamerikanische Studien (=Band 1, Colección Ideas y Semblanzas) Warschau 1990, S. 22.
  5. Aufzählung nach: Jaime Sierra García: Bolívar, el panamericanismo, el modelo sociológico americano y el derecho, in: Estudios de Derecho, 128, Medellín 1997, S. 255–273.