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Heidelberg in römischer Zeit und Altenberger Dom: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Altenberger_Dom_HDR.jpg|thumb|Der Altenberger Dom]]
[[Datei:Heidelberg in römischer Zeit.png|miniatur|hochkant=2|Karte Heidelbergs in römischer Zeit]]
[[Datei:Altenberger_Dom_Westfassade.jpg|thumb|Westfassade des Altenberger Doms]]
[[Datei:Altenberg 3.jpg|thumb|Altenberger Dom, Strebewerk an der Vierung]]
Der '''Altenberger Dom''' (häufig auch „Bergischer Dom“ genannt) ist eine große ehemalige Klosterkirche und war Teil der seit 1133 von den [[Zisterzienser]]n errichteten [[Abtei Altenberg]]. Bis 1511 fungierte das Gotteshaus auch als Grablege der Grafen und Herzöge von [[Herzogtum Berg|Berg]] sowie der Herzöge von [[Jülich-Berg]]. Das [[Denkmalschutz|denkmalgeschützte]] Gebäude befindet sich im Ortsteil [[Altenberg (Bergisches Land)|Altenberg]] der Gemeinde [[Odenthal]] im [[Rheinisch-Bergischer Kreis|Rheinisch-Bergischen-Kreis]]. ''Altenberger Dom'' ist die von jeher gebräuchliche Bezeichnung für die Klosterkirche, die in diesem Fall aber ''nicht'' auf ein [[Bistum]] hinweist, welches es in Altenberg nie gegeben hat. Als Abteikirche müsste es eigentlich ''Altenberger [[Münster (Kirche)|Münster]]'' heißen.
Der [[Kathedrale#Dom|Dom]] befindet sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und wird seit 1857 [[Simultaneum|simultan]] von der evangelischen und der römisch-katholischen Gemeinde als [[Pfarrkirche]] genutzt.
== Baugeschichte und Ausstattung ==
[[Datei:Dehio_447_Altenberg_quer.png|thumb|Grundriss]]
Der Altenberger Dom wurde als Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt ab 1255 auf der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet.
Graf [[Adolf IV. (Berg)|Adolf IV. von Berg]] legte am 3. März 1259 unter Anwesenheit des Kölner Erzbischofs [[Konrad von Hochstaden]] den Grundstein zum ''Bergischen Dom''. Gemessen am Baubeginn ist er damit in etwa so alt wie der [[Kölner Dom]].
1287 wurde der Chor geweiht, 1379 folgte im Auftrag des Kölner Erzbischofs die Gesamtkonsekration durch Bischof [[Wikbold Dobilstein]] von Kulm, der im Hochchor des Domes bestattet ist. Das große Westfenster wurde um 1400 eingesetzt.


Der Zisterzienserorden ist durch Reformen aus dem [[Benediktiner]]orden entstanden. Für die [[Zisterzienser#Anlage der Klöster|Anlage der Klöster]] bevorzugte er im Gegensatz zu anderen Orden abgeschiedene Tallagen. In der Architektur befolgte er anfangs eine strenge Ordensregel, deren Prinzipien man teilweise auch in Altenberg sieht. Die Bauten mussten von [[Askese|asketischer]] Einfachheit sein und durften keine Kirchtürme, sondern nur [[Dachreiter]] haben. Anfangs waren gerade geschlossene [[Chor (Architektur)|Chorräume]] und Kapellen vorgeschrieben, ab etwa 1150 galt jedoch der Umgangschor mit Kapellenkranz als Norm und das wurde auch hier verwirklicht. Auch Statuen, farbige Figurenfenster und andere aufwendige Verzierungen waren untersagt. Diese anfangs strengen Regeln wurden jedoch mit der Zeit aufgeweicht.
Im Gebiet der heutigen Stadt '''Heidelberg''' befand sich bereits '''in römischer Zeit''' eine Siedlung. Das [[Römisches Reich|römische]] [[Heidelberg]] – sein damaliger Name ist unbekannt – bestand aus einem um 70 n. Chr. gegründeten [[Römisches Militärlager|Kastell]] im heutigen Stadtteil [[Neuenheim]] und einer Zivilsiedlung ([[Vicus]]), die sich um das Kastell herum bildete. Das ursprünglich hölzerne Militärlager wurde um das Jahr 90 durch ein Steinkastell ersetzt. Seit 80/90 führte zunächst eine hölzerne, ab ca. 200 schließlich eine auf Steinpfeilern gegründete Brücke über den [[Neckar]]. Auch nachdem die Besatzung des Heidelberger Kastells um das Jahr 135 abgezogen worden war, florierte die Zivilsiedlung dank ihrer günstigen verkehrsgeografischen Lage weiterhin und entwickelte sich zu einem prosperierenden [[Töpferei]]zentrum. Dennoch blieb Heidelberg stets im Schatten des benachbarten Lopodunum (heute [[Ladenburg]]), das zu jener Zeit der Hauptort der Region war. Als Folge der [[Alamannen]]einfälle wurde das römische Heidelberg im 3. Jahrhundert aufgegeben.


Der Altenberger Dom ist im [[Gotik|gotischen]] Stil gebaut und besteht aus [[Drachenfels (Siebengebirge)|Drachenfels]]er [[Trachyt]]. Er ist eine [[Kirchenschiff|dreischiffige]] [[Basilika]] mit einem Chorumgang und sieben Chorkapellen. Hier ist zisterziensische Kargheit mit nordfranzösischen Formen verbunden worden. Den Bauvorschriften des Zisterzienserordens folgend, gibt es nur einen [[Dachreiter]] und keine Türme. Figürliche Darstellungen und farbige Verglasungen fehlten in den Anfangsjahren.
== Topografie und Name ==
[[Datei:Rhein-Neckar in römischer Zeit.png|miniatur|Heidelberg und Umgebung in römischer Zeit]]


Der Innenraum strahlt eine strenge Form der Gotik aus. Die gleiche strenge, klare, lineare Gliederung gilt auch für den Aufriss des Mittelschiffs.
Heidelberg liegt am Ausgang des Neckars aus dem [[Odenwald]] in die [[Oberrheinische Tiefebene]]. Rund 20 Kilometer vor der Mündung des Neckars in den [[Rhein]] gelegen, gehört Heidelberg zum rechtsrheinischen Gebiet. Die Lage am Kreuzungspunkt des Neckars und der am Gebirgsrand verlaufenden [[Bergstraße]] ist verkehrsgeografisch äußerst günstig. Während die [[Heidelberger Altstadt|Altstadt]], die Keimzelle der heutigen Stadt, zu Füßen des [[Heidelberger Schloss|Schlosses]] zwischen Fluss und Bergen eingezwängt liegt, mied man vor dem Mittelalter das enge und hochwassergefährdete Flusstal und zog die dank der [[Löss]]böden fruchtbare Ebene als Siedlungsplatz vor. Auch der 440 Meter hohe [[Heiligenberg (Heidelberg)|Heiligenberg]], der sich gegenüber der Altstadt am Rand des Odenwaldes erhebt, hat wegen seiner günstigen Schutzlage seit Jahrtausenden Menschen angezogen. Das römerzeitliche Heidelberg lag knapp zwei Kilometer westlich der Altstadt in der Ebene am Nordufer des Neckars im heutigen Stadtteil [[Neuenheim]]. Auch das gegenüberliegende Neckarufer in [[Bergheim (Heidelberg)|Bergheim]] war in römischer Zeit besiedelt.


Im Bereich des Chorumgangs befinden sich die ältesten Fenster der Kirche. Von hier bis zum Westfenster stammen sie aus immer jüngeren Epochen. Die Zeit ihrer Entstehung spiegelt sich in der Gestaltung der Fenster: die ältesten, noch ohne jede bildliche Darstellung, sind schlicht und blass; die jüngeren werden immer reicher an [[Ornament (Bildende Kunst)|Ornamenten]] und kräftiger in der Farbgestaltung. Im Westfenster aus dem Jahr 1400, das eines der schönsten der deutschen Gotik ist, findet man schließlich konkrete, bildhafte Darstellungen, die die Abkehr von den ursprünglichen zisterziensischen Regeln dokumentieren.
Der Name des römerzeitlichen Heidelbergs ist unbekannt. Ob die Römer ein altes [[Keltische Sprachen|keltisches]] Toponym übernahmen oder dem Ort einen [[latein]]ischen Namen gaben, kann nicht gesagt werden. Vorschläge wie ''Traiectum ad Nicrem'' („Neckarübergang“; in Analogie zu ''Traiectum ad Mosam'', heute [[Maastricht]])<ref>Tilmann Bechert: ''Die Frühzeit bis zu den Karolingern'', in: Elmar Mittler (Hrsg.): ''Heidelberg. Geschichte und Gestalt'', Heidelberg 1996, S. 31.</ref> müssen als rein spekulativ gelten. Das vom antiken Geographen [[Claudius Ptolemäus|Ptolemaeus]] als Standort eines Kastells erwähnte ''Rufiana'' wird heute jedenfalls mit [[Rheingönheim|Ludwigshafen-Rheingönheim]] in Verbindung gebracht, während das ebenfalls vorgeschlagene ''Piri Mons'' der Name eines unbekannten Berges im rechtsrheinischen Gebiet, möglicherweise des Heidelberger Heiligenbergs, jedoch nicht der Siedlung an der Stelle Heidelbergs ist.


'''Glasmalereien im Wandel der Zeit:'''
== Geschichte ==
<gallery>
=== Vorrömische Zeit ===
File:Altenberg_Fenster_Chorscheitel.JPG|um 1270: Grisaillefenster des Chorumgangs
Das Gebiet des heutigen Heidelberg ist schon seit der [[Jungsteinzeit]] dauerhaft besiedelt. Vorgänger der Römer im Heidelberger Raum waren während der [[La-Tène-Zeit]] die [[Kelten]]. Der Überlieferung der antiken Autoren Ptolemaeus und [[Publius Cornelius Tacitus|Tacitus]] nach handelte es sich bei den keltischen Bewohnern des südwestdeutschen Raums um Angehörige des Volksstamms der [[Helvetier]]. Im 5. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. gründeten die Kelten auf dem Gipfel des Heiligenbergs eine befestigte Stadt ([[Oppidum (Kelten)|Oppidum]]). Zwei Jahrhunderte später wurde die Höhensiedlung aus ungeklärtem Grund aufgegeben. In der Ebene zu Füßen des Berges befanden sich beiderseits des Neckars zahlreiche keltische Kleinsiedlungen. Im 1. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. gaben die Helvetier unter dem Druck des vordringenden [[Germanen|germanischen]] Stamms der [[Sueben]] unter [[Ariovist]] ihre angestammten Wohnsitze auf. In Heidelberg wird dies am abrupten Abbrechen von archäologischen Funden aus der Spätlatènezeit ersichtlich.<ref>Bechert 1996, S. 28.</ref>
File:Altenberg_Fenster_ChorscheitelM.JPG|dto., Detail
File:Altenberg_Fenster_Nord.JPG|vor 1300: Grisaillefenster des Nord-Querhauses
File:Altenberg_Grisaille_Nord.JPG|dto., Detail
File:Altenberg_Fenster_West3.JPG|um 1400: Buntglasfenster der Westfassade
File:Altenberger_Dom47_Detail.jpg|dto., Detail
File:Altenberg_FensterLH6.JPG|19. Jh: Langhausfenster
File:Altenberg_FensterLH6_Detail.JPG|dto., Detail
</gallery>


Bei vielen Details in der Kirche ist zu sehen, dass auch schon vor der Entstehungszeit des Westfensters das Farbverbot nicht allzu streng befolgt worden ist. Die [[Kämpfer (Architektur)|Kämpfer]]zone vieler Säulen ist intensiv rot. An zahlreichen [[Kapitell]]en spielt die Sinnenlust eine gewisse Rolle, nicht nur in der Farbe, sondern auch im dargestellten Thema, das u.a. eine Weinrebe in vollreifem Zustand darstellt.
=== Neckarsueben ===
Nach ihrer Massenauswanderung versuchten die Helvetier in [[Gallien]] Fuß zu fassen. Dies diente [[Gaius Iulius Caesar]] als Anlass für den [[Gallischer Krieg|Gallischen Krieg]]. 58 v.&nbsp;Chr. schlugen die Römer unter Caesar die Helvetier bei [[Bibracte]], eroberten bis 51 v.&nbsp;Chr. Gallien und drangen so bis zum Rhein vor. Das als [[Agri decumates]] bekannte Gebiet östlich des Rheins blieb fast ein Jahrhundert lang weitgehend unbesiedelt und wird von Ptolemaeus als „helvetische Einöde“ beschrieben. Nachdem der unter [[Augustus]] begonnene Versuch der Eroberung von [[Magna Germania]] gescheitert war, bauten die Römer zur Zeit des Kaisers [[Tiberius]] ab 17 n.&nbsp;Chr. den Rhein als Außengrenze aus und begannen, im rechtsrheinischen Gebiet zum Schutz der Rheingrenze romtreue germanische Volksgruppen anzusiedeln. Am Unterlauf des Neckars ließ sich ein Teilstamm der Sueben nieder. Die Neckarsueben erhielten den Status einer [[Civitas]] und wurden so in das römische Verwaltungssystem eingegliedert. Hauptort der ''Civitas Ulpia Sueborum Nicrensium'' war Lopodunum, das heutige [[Ladenburg]].


Und ebenfalls alles andere als streng ist die [[Marienbildnis|Madonna mit Kind]], die „Madonna von Altenberg“, die allerdings aus wesentlich späterer Zeit stammt, nämlich von 1530.
Die Neckarsueben behielten anfangs ihre [[Elbgermanen|elbgermanische]] Kultur bei und siedelten in eigenen Dorfgemeinschaften. In Heidelberg lassen sich neckarsuebische Dörfer in den heutigen Stadtteilen Bergheim, [[Wieblingen]] und [[Kirchheim (Heidelberg)|Kirchheim]] nachweisen.<ref>Renate Ludwig: ''Kelten, Kastelle, Kurfürsten'', Stuttgart 1997, S. 37.</ref> Unter dem Einfluss der römischen Kultur wurden die Neckarsueben bis ins 2. Jahrhundert romanisiert.


In Altenberg ist nicht nur die mittelalterliche Kirche erhalten, sondern auch Teile der ehemaligen Klosteranlage, und zwar ungefähr in der gleichen Lage, in der sie ursprünglich gebaut wurden.
=== Heidelberg als Teil des Römischen Reichs ===
[[Bild:Kloster Altenberg 001.jpg|thumb|Kloster Altenberg Kupferstich (1707) Johann Jakob Sartor]]
[[Datei:Römische Expansion in Südwestdeutschland.png|miniatur|Römische Expansion in Südwestdeutschland]]


Nach der [[Säkularisation]] (1803) wurde die Abtei aufgelöst und zunächst das Inventar versteigert (1804). 1806 verkaufte der zwischenzeitliche Eigentümer, der bayerische König [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian Joseph]], die Kirche und die Klosteranlage an den Kölner Weinhändler Johann Heinrich Pleunissen für 26.415 Reichstaler. Das spätgotische [[Adlerpult (Maxkirche)|Adlerpult]] aus dem Jahre 1449 wurde in die [[Maxkirche (Düsseldorf)|Maxkirche]] nach Düsseldorf geschafft. Die Chemiker Johann Gottfried Wöllner und Friedrich Mannes pachteten das Gelände und richteten dort eine Chemiefabrik ein um [[Berliner Blau]] herzustellen. Nach einer Explosion und anschließendem Brand in der Nacht vom 6. auf den 7. November 1815 wurden die Klostergebäude und das Dach der Abteikirche vernichtet. Die Klostergebäude und die Kirche verfielen immer mehr. 1830 stürzten erhebliche Teile des südlichen Querschiffs, die Vierung und die angrenzenden Chorpartien ein. In den darauffolgenden Jahren wechselten noch mehrfach die Besitzer. Die Anlage wurden schließlich teilweise als Steinbruch genutzt.
Die endgültige Eingliederung Heidelbergs in das Römische Reich und der Bau des römischen Kastells erfolgten unter Kaiser [[Vespasian]] (69–79). Nachdem dieser aus den Wirren des [[Vierkaiserjahr]]s als Sieger hervorgegangen war und im Jahre 70 den [[Bataveraufstand]] am Niederrhein niedergeschlagen hatte, ließ er 73/74 die [[Kinzig (Schwarzwald)#Die historische Römerstraße|Kinzigtalstraße]] anlegen, um den Anmarschweg von der [[Donau]] an den Mittel- und Niederrhein zu verkürzen. Zur gleichen Zeit wurde die römische Außengrenze auch am nördlichen Oberrhein nach Osten vorgeschoben. Die Römer ersetzten die neckarsuebischen Milizen durch eigene Truppen und legten zur Sicherung der Grenze mehrere Kastelle an: Außer in Heidelberg entstanden in Aquae ([[Baden-Baden]]), Lopodunum (Ladenburg) und [[Groß-Gerau]] neue Kastelle.


[[Datei:Radierung-Eduard-Gerhardt-1834.jpg|thumb|Der Altenberger Dom 1834, Radierung von Eduard Gerhardt]]
In Heidelberg wurde das erste Kastell, das sogenannte Ostkastell, schon nach wenigen Jahren aufgegeben und einige hundert Meter weiter westlich verlegt. Das im Jahre 74 erbaute hölzerne Westkastell wurde durch einen Brand zerstört und um das Jahr 90 durch ein Steinkastell an gleicher Stelle ersetzt. Eine erste [[Jochbrücke|Pfahljochbrücke]] über den Neckar wurde um 80/90 erbaut.<ref>Ludwig 1997, S. 44 ff.</ref> Um das Kastell herum entstanden beiderseits des Neckars Ansiedlungen (Vici), die dank der verkehrsgeografisch günstigen Lage Heidelbergs bald anwuchsen und wirtschaftlich prosperierten.
Im Jahre 1834 erwarb [[Franz Egon von_Fürstenberg-Stammheim|Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim]] die Klosterkirche und ließ erste, allerdings unzureichende Sicherungsmaßnahmen durchführen. Nach einer Schenkung der Kirchenruine an den preußischen Staat unterstützte [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] maßgeblich die Restaurierung der Abteikirche (über 70% der Baukosten von ca. 100.000 Talern) mit der Auflage (die in einer Kabinettsorder [[Friedrich Wilhelm IV. (Preußen)|Friedrich Wilhelm IV.]] vom 15. September 1856 niedergelegt wurde), dass sie zukünftig als [[Simultankirche]] genutzt werde. Eine räumliche Trennung in einen evangelischen und katholischen Teil innerhalb der Kirche war zunächst geplant, wurde aber von König Friedrich Wilhelm IV. strikt abgelehnt. Der erste evangelische Gottesdienst fand dann am 13. August 1857 statt.


Weitere Restaurierungsphasen erfolgten 1894 bis 1912 sowie in den 1960er-Jahren. Zu dieser Zeit wurde eine Fußbodenheizung verlegt, die aber schon bald nicht mehr funktionierte.
Im Jahre 85 wurden die ober- und niederrheinischen Heeresbezirke in zivile [[Römische Provinz|Provinzen]] umgewandelt. Dadurch wurde Heidelberg zu einem Teil der Provinz [[Germania superior]] (Obergermanien), deren Hauptstadt [[Mogontiacum]] (Mainz) war. Als Reaktion auf einen Aufstand des Provinzstatthalters [[Lucius Antonius Saturninus|Saturninus]] in Mogontiacum hielten die Römer es für nötig, die Verkehrssituation zwischen Rhein und Donau weiter zu verbessern. Daher wurde wohl zwischen 100 und 120, gleichzeitig mit dem Bau des [[Neckar-Odenwald-Limes]], eine neue Militärstraße zwischen Mogontiacum und [[Augusta Vindelicorum]] (Augsburg) angelegt. Dieser Weg führte auch über Heidelberg und querte hier den Neckar.


=== Das Westfenster ===
Im 2. Jahrhundert wurde die römische Grenze durch den Bau des [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Obergermanisch-Raetischen Limes]] erneut vorgeschoben. Um 135 wurde die zuvor in Heidelberg stationierte Einheit abgezogen und an den Limes nach [[Butzbach]] in die [[Wetterau]] verlegt. Die Zivilsiedlung prosperierte aber auch nach dem Abzug der Soldaten. Die alte hölzerne Brücke wurde um das Jahr 200 durch eine Steinpfeilerkonstruktion ersetzt.
[[Datei:Altenberger Dom02.jpg|miniatur|Das Westfenster des Altenberger Domes]]


Das um 1390 entworfene und vermutlich vor 1400 fertig gestellte Westfenster des Altenberger Doms ist das größte gotische [[Kirchenfenster]] nördlich der Alpen. Es stellt das ''[[Neues Jerusalem|Himmlische Jerusalem]]'' dar. Die Stifter des Fensters, das erste bergische Herzogspaar [[Anna von der Pfalz (Herzogtum Berg)|Anna von der Pfalz]] († 1408) und [[Wilhelm II. (Berg)|Wilhelm II. von Berg]] († 1408), sind als kniende Figuren in der Zentralgruppe der Glasmalerei dargestellt. Die Entwürfe für das Westfenster stammen von einem anonymen Maler, der nach einem seiner Werke als ''Meister des Berswordt-Retabels'' bezeichnet wird und vermutlich von 1385 bis kurz vor 1400 in Köln tätig war.<ref>Götz J. Pfeiffer: Die Malerei am Niederrhein und in Westfalen um 1400. Der Meister des Berswordt-Retabels und der Stilwandel der Zeit (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, 73), Petersberg (Imhof-Verlag), 2009 (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, 73).</ref> Die heutige Ordnung der Scheiben liegt im Ausbau kurz nach 1821 begründet und wurde nach der dritten Restaurierung von 1894 bis 1898 hergestellt; die letzte Restaurierung des Westfensters wurde von 1994 bis Mai 2005 in der Werkstatt der [[Glasmalerei Peters|Glasmalerei Peters GmbH]] in [[Paderborn]] durchgeführt. Im Rahmen von sehr umfangreichen Sanierungsarbeiten am Dom wurde dabei auch eine Schutzverglasung eingebaut; das farbige Fenster ist dadurch im Abstand von einigen Zentimetern innen vor diese Schutzverglasung gehängt worden, um es zukünftig vor den Einflüssen der Witterung zu schützen. Es wurden auch zusätzliche Verstrebungen, so genannte [[Windeisen]], eingebaut, wofür eine seitliche Durchbohrung der Wand erforderlich war. Allerdings konnte nicht das komplette Westfenster restauriert werden, da in den 1960er Jahren Arbeiten vorgenommen worden waren, die sich nicht leicht rückgängig machen ließen.
=== Germaneneinfälle und Abzug der Römer ===
Im 3. Jahrhundert erlebte das Römische Reich eine schwerwiegende [[Reichskrise des 3. Jahrhunderts|Reichskrise]], als äußere Bedrohungen und innere Unruhen das römische Staatswesen erschütterten. Im Osten sahen sich die Römer durch das persische [[Sassanidenreich]] bedroht, an der Donau übten die [[Goten]] Druck aus, und am Rhein kam es zum Ansturm der [[Alamannen]]. Im Jahr 233 überrannte dieser Germanenstamm erstmals den Limes und führte einen Raubzug in römisches Territorium. Den römischen Kaisern gelang es trotz mehrerer Feldzüge gegen die Alamannen nicht, die Lage zu stabilisieren, so dass sich in den nächsten Jahrzehnten in Obergermanien Überfälle und Brandschatzungen häuften. Zugleich mit der Usurpation des [[Postumus]], der 260 ein [[Imperium Galliarum|gallisches Sonderreich]] gründete, kam es zu einem verheerenden Einfall von Alamannen, [[Franken (Volk)|Franken]] und [[Juthungen]]. Um 260/70 mussten die Römer den Limes aufgeben und zogen sich an den Rhein und die Donau zurück. Zwar gelang Kaiser [[Diokletian]] (284–305) die Konsolidierung des Römischen Reiches, doch war das rechtsrheinische Provinzgebiet endgültig verloren.


=== Gräber der Grafen und Herzöge ===
Auch Heidelberg war von den alamannischen Überfällen betroffen. Archäologisch lässt sich nachweisen, dass der Vicus um die Mitte des 3. Jahrhunderts mehrmals abbrannte – vermutlich als Folge der Brandschatzung durch die Alamannen. Als Reaktion auf die Einfälle wurden die Tortürme des Steinkastells verstärkt. Zeugnisse der Krisensituation sind auch die Funde eines Keramik- und Metalldepots in einem römischen Keller sowie eines Münzschatzes, der in den 30er Jahren des 3. Jahrhunderts aus Furcht vor den Germanen am Westtor des Kastells vergraben und nie wieder gehoben wurde.<ref>Ludwig 1997, S. 104 ff.</ref> Ein [[Meilenstein]] aus dem Jahr 253<ref>{{CIL|13|09111}}.</ref> ist das späteste bekannte römische Inschriftenzeugnis in Heidelberg und (zusammen mit einem weiteren Meilenstein aus Lopodunum) überhaupt im rechtsrheinischen Gebiet.<ref>[[Hans Ulrich Nuber]]: ''Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete'', in: ''Imperium Romanum – Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau'', Stuttgart 2005, hier S. 442.</ref> Spätestens mit dem Abzug der Römer vom Limes wurde der Militärstandort in Heidelberg endgültig aufgegeben.<ref>Ludwig 1997, S. 49.</ref>
Im Altenberger Dom liegt unter anderem der letzte Herzog aus der bergischen Linie, [[Wilhelm (Jülich-Berg)|Wilhelm III. von Berg]], begraben. Begründet wurde die Tradition dieses Bestattungsortes durch [[Adolf II. (Berg)|Adolf II. von Berg]], der ebenfalls hier (zwischen 1165 und 1170) (als Mönch) begraben wurde. In der Nische der Scheitelkapelle ist das Herz [[Engelbert I. von Köln|Engelberts von Köln]] bestattet. Noch bis ins 16. Jahrhundert ließen sich die [[Reichsfürst|fürstlichen]] Herrscher in der Kapelle beisetzen.


Weiterhin sind im Altenberger Dom bestattet:
=== Nachrömische Zeit ===
Mit dem Abzug der Legionäre wanderte auch die römische Bevölkerung in linksrheinisches Gebiet aus. Die Alamannen begannen, das neu gewonnene Land zu besiedeln, wovon in Heidelberg Grabfunde aus dem 4. und 5. Jahrhundert zeugen.<ref>Ludwig 1997, S. 108.</ref> Das römische Kastell und der Vicus wurden aber aufgegeben und auch die Brücke verfiel. Anders als im benachbarten Lopodunum, wo die Römer noch im 4. Jahrhundert einen [[Burgus]] als militärischen Brückenkopf in rechtsrheinischem Gebiet errichteten, erneuerten die Römer ihre Präsenz in Heidelberg nicht. Die ältesten Stadtteile Heidelbergs gehen auf Dorfgründungen aus der Zeit der [[Fränkische Landnahme|fränkischen Landnahme]] im 6. Jahrhundert zurück, während die eigentliche Stadt erst im Mittelalter zu Füßen des Schlosses gegründet wurde und erstmals 1196 erwähnt wird. Somit besteht im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Städten, deren Geschichte in die Antike zurückreicht, keine Kontinuität zwischen römerzeitlichem und heutigem Heidelberg.


* [[Everhard von Berg]], Graf († zwischen 1145 und 1152)
== Das römerzeitliche Heidelberg ==
* [[Adolf II. (Berg)|Adolf II. von Berg]], Klosterstifter. Er wurde zuerst 1170 in der Markuskapelle in [[Odenthal]] beigesetzt, aber anlässlich des Begräbnisses des Propstes Konrad von Berg 1313 in den Dom umgebettet.
=== Kastell ===
* [[Adolf IV. (Berg)|Adolf IV. von Berg]], Graf († 1259)
In Heidelberg lässt sich eine Abfolge mehrerer römischer [[Römische Militärlager|Kastelle]] nachweisen. Die ersten Anlagen waren aus Holz gebaut. Daher hatten sie keine allzu lange Lebensdauer und mussten alle 10–15 Jahre erneuert werden. Im östlichen Bereich Neuenheims lassen sich vier aufeinanderfolgende Holzkastelle nachweisen.<ref>Bechert 1996, S. 31.</ref> Das sogenannte Ostkastell befand sich zu beiden Seiten der heutigen Ladenburger Straße zwischen Kepler- und Werderstraße. Das Ausfalltor ([[Porta praetoria]]) an der Südseite war direkt auf die Neckarbrücke ausgerichtet. Schon während der Regierungszeit Kaiser Vespasians (69–79) wurde das Ostkastell aufgegeben und planiert. Aus ungeklärtem Grund verlegten die Römer den Standort des Kastells rund 500 Meter nach Westen. Die ersten drei Westkastelle waren ebenfalls aus Holz gebaut.<ref>Bechert 1996, S. 32 f.</ref>
* [[Wilhelm I. (Berg)|Wilhelm I. von Berg]], Graf († 1308)
* [[Konrad I. von Berg]], Propst († 1313)
* [[Gerhard (Berg)|Gerhard von Berg]], Graf († 1360)
* [[Margarete von Ravensberg-Berg]] (1320-1389; Doppelepitaph mit ihrem Gemahl Gerhard von Berg)
* [[Wilhelm II. (Berg)|Wilhelm II. von Berg]], Herzog († 25. Juni 1408)
* [[Adolf (Jülich-Berg)|Adolf von Jülich-Berg]], Herzog. Er starb als Mönch im Kloster [[Groß St. Martin]] in [[Köln]] 1437
* [[Gerhard (Jülich-Berg)|Gerhard von Jülich-Berg]], Herzog († 1475), Stifter des [[Hubertusorden]]s
* [[Wilhelm (Jülich-Berg)|Wilhelm von Jülich-Berg]], Herzog († 1511), und seine Gattin [[Sibylle von Brandenburg]] (Grabplatte verschwunden)


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[[Datei:Heidelberg Römerkastell Lageplan.png|miniatur|Lageplan des Steinkastells]]
File:Altenberg_Herzogenchor.JPG|sog. Herzogenchor mit Gräbern des Hauses Berg
File:Altenberg_GrabBrunoIII.JPG|Grabmal [[Bruno III. von Berg|Erzbischof Brunos III. von Berg]]
File:Altenberg_Grab_Adolf.JPG|Grabmal [[Adolf VI. (Berg)|Graf Adolfs VI. von Berg]]
File:Altenberg_Grab_GerhardI2.JPG|Grabmal [[Margarete von Ravensberg-Berg|Margarete von Berg]] und [[Gerhard (Berg)|Graf Gerhards]]
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=== Gräber der Äbte des Zisterzienserklosters Altenberg ===
Um das Jahr 90 wurde die Holzkonstruktion durch ein steinernes Kastell ersetzt. Es befand sich in etwa im Bereich der heutigen Straßenzüge Posseltstraße, Kastellweg, Gerhart-Hauptmann-Straße und Furchgasse und hatte eine fast quadratische Form mit 176 bzw. 178 Metern Seitenlänge. Die aus [[Buntsandstein]]quadern erbaute Lagermauer war etwa 5 Meter hoch, 1,80–2,20 Meter stark. Hinter der Mauer war ein Erdwall aufgeschüttet, vor ihr lag ein 5–8 Meter breiter und 3,50 Meter tiefer [[Spitzgraben]]. An der Mauer befanden sich vier trapezförmige Ecktürme und 16 Zwischentürme. Das Heidelberger Kastell war nach dem typischen Schema römischer Militärlager angelegt: An jeder der vier Seiten befand sich ein Tor, an dessen Stelle der Graben unterbrochen war und das durch zwei massive Steintürme geschützt wurde. Den Lagermittelpunkt bildete das Stabsgebäude (Principia) mit Schreibstuben, Waffenkammern und Fahnenheiligtum. Vom Stabsgebäude führte die [[Via praetoria]], die Hauptachse des rechtwinkligen Straßennetzes, zur Porta praetoria im Süden. Die beiden Seitentore (Porta principalis dextra und sinistra) wurden durch die [[Via principalis]] verbunden. Rechtwinklig zu dieser verlief die Via decumana zum Nordtor, der Porta decumana. Die Soldaten waren in [[Baracke]]n untergebracht, die mit zehn Wohneinheiten für je acht Soldaten und einer separaten Wohnung für den [[Centurio]] jeweils für eine [[Zenturie]] Platz boten. Die Baracken waren ebenso wie die Stallanlagen in [[Fachwerkbauweise]] errichtet. Aus Stein gebaut waren das Wohnhaus des Kommandanten ([[Prätorium|Praetorium]]) samt Badeanlage, ein Speichergebäude ([[Horreum]]) und vermutlich auch das Lazarett ([[Valetudinarium]]).<ref>Ludwig 1997, S. 46.</ref>


* Melchior Mondorf, Abt von 1627 bis 1643
Der Fund der beinernen Endverstärkung eines [[Bogen (Waffe)|Bogens]] im Bereich des Ostkastells legt nahe, dass in Heidelberg zeitweise eine Einheit von Bogenschützen stationiert war. Da Pfeil und Bogen bei den Römern nicht gebräuchlich waren, müsste es sich um [[Auxiliartruppen]] aus [[Syrien]], [[Thrakien]] oder [[Spanien]] gehandelt haben.<ref>Ludwig 1997, S. 45.</ref> Funde von [[Ziegelstempel]]n sowie einer Weiheinschrift und eines eisernen Axtstempels belegen, dass im Westkastell nacheinander zwei [[Kohorte]]n von Auxiliartruppen stationiert waren: die Cohors XXIIII Voluntariorum Civium Romanorum und die Cohors II Augusta Cyrenaica Equitata. Letztere bestand aus 380 Fußsoldaten und 120 Reitern und verdankte ihren Namen Kriegstaten in der [[Kyrenaika|Cyrenaica]] im heutigen Libyen. Um 135 wurde diese Einheit abgezogen und an den Limes nach [[Butzbach]] verlegt.<ref>Ludwig 1997, S. 47 ff.</ref>
* Johannes Blankenberg, Abt von 1643 bis 1662
* Gottfried Gummersbach, Abt von 1662 bis 1679
* Aegidius Siepen, Abt von 1679 bis 1686
* Johann Jakob Lohe, Abt von 1686 bis 1707
* Johann Henning, Abt von 1707 bis 1720
* Paul Euskirchen, Abt von 1720 bis 1723
* Gottfried Engels, Abt von 1723 bis 1739
* Johannes Hördt, Abt von 1739 bis 1779


=== Vicus ===
=== Sanierungsarbeiten ===
[[Datei:Baugeruest-hausaltenberg-1120x892.jpg|miniatur|Baugerüst am Altenberger Dom im Januar 2005]]
Nach Gründung des Heidelberger Kastells entstanden um dieses herum kleinere Zivilsiedlungen ([[Vicus|Vici]]). Zu Beginn des 2. Jahrhunderts wuchsen die Lagerdörfer an und verschmolzen zu einem großen Vicus beiderseits des Neckars. Auch nach dem Abzug der Garnison aus dem Kastell existierte der Vicus fort und erlebte sogar eine ausgesprochene Blütezeit. Dennoch entwickelte Heidelberg nie einen städtischen Charakter und blieb stets in Schatten des nahegelegenen Lopodunum (Ladenburg), das zwar auch nie den rechtlichen Status eines [[Municipium]] erlangte, aber dank [[Basilika]], [[Forum (Platz)|Forum]] und [[Theater der römischen Antike|Theater]] deutlich urban geprägt war.


1987 wurde bei einer Baubegehung die Notwendigkeit zu einer umfassenden Renovierung festgestellt, zwei Jahre später begann man mit der [[Photogrammetrie|photogrammetischen]] Vermessung.
Der Vicus erstreckte sich entlang der Landstraße und nahm eine recht große Fläche von ca. 30 [[Hektar]] ein.<ref>[[Klaus Kortüm]]: ''Städte und kleinstädtische Siedlungen. Zivile Strukturen im Hinterland des Limes'', in: ''Imperium Romanum – Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau'', Stuttgart 2005, hier S. 154.</ref> Das Erscheinungsbild des Vicus wurde von den für Obergermanien typischen [[Streifenhaus (römisch)|Streifenhäusern]] geprägt. Diese Gebäude waren in Fachwerkbauweise, ab dem 2. Jahrhundert auch aus Stein erbaut und zeichneten sich durch ihren schmalen Grundriss aus: Die stets zur Straße hin ausgerichtete Schmalseite war nur 6–12 Meter breit, während die Länge des Hauses bis zu 38 Meter betragen konnte. Neben Wohngebäuden, Geschäften und Werkstätten gab es im Vicus auch öffentliche Bauten wie mehrere [[Tempel]] und ein [[Thermen|Badehaus]].<ref>Ludwig 1997, S. 61 f.</ref> Die Wasserversorgung der Siedlung wurde wohl durch eine [[Druckleitung]] aus Tonröhren gewährleistet.<ref>Meinrad N. Filgis: ''Wasser und Abwasser. Infrastruktur für Soldaten und Bürger'', in: ''Imperium Romanum – Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau'', Stuttgart 2005, hier S. 193.</ref>


Im Jahre 1994 wurden dann die umfangreichen Sanierungsarbeiten durch das Land Nordrhein-Westfalen begonnen. Im Laufe der Sanierung stellten sich größere Mängel als zunächst angenommen heraus, so dass die Arbeiten am Gebäude nicht wie geplant 2003 beendet, sondern erst im Sommer 2005 mit dem Wiedereinbau des renovierten Westfensters abgeschlossen werden konnten. Die Gesamtkosten für die Renovierung betrugen ca. 21 Millionen Euro. Anschließend wurde die Klaisorgel, die durch die Staubbelastung während der Renovierungsarbeiten erheblich gelitten hatte, einer Generalüberholung unterzogen. Dabei wurde das Instrument weitgehend demontiert und nach der Aufarbeitung und Erneuerung vieler Teile bis Ende 2005 wieder instand gesetzt.
Die Einwohner des römerzeitlichen Vicus lebten vor allem von Handel und Handwerk. Wegen der reichen Tonvorkommen im Gebiet des heutigen [[Ziegelhausen]] wurde in Heidelberg [[Töpferei]] betrieben. Das zum Brennen benötigte Holz konnte im Odenwald gewonnen und über den Neckar [[Flößerei|herbeigeflößt]] werden, die verkehrsgünstige Lage erleichterte den Vertrieb. So entwickelte sich der Vicus von Heidelberg zu einem bedeutenden Töpferzentrum. Insgesamt sind 60 [[Töpferofen|Töpferöfen]] nachgewiesen worden. Von anderen Erwerbszweigen zeugen die Werkzeuge von Schmieden, Schreinern, Gerbern, Malern, Maurern, Zimmermännern und Fleischern, die in Heidelberg gefunden worden sind.<ref>Ludwig 1997, S. 74 ff.</ref>


Die Jahrhunderte haben dem Bauwerk, unter anderem durch Eindringen von Wasser, stark zugesetzt. Die gesamte Wasserableitung im Dachbereich musste erneuert werden; die alten [[Wasserspeier]] verloren dadurch ihre Funktion, blieben aber als Gestaltungsbestandteil erhalten.
Der Heidelberger Vicus ist größtenteils überbaut worden, sodass viel archäologische Substanz zerstört worden ist. Größere Flächengrabungen konnten nie stattfinden, einzig im Bereich der Ladenburger Straße 80–84 wurden vier Streifenhäuser ausgegraben.<ref>Ludwig 1997, S. 62.</ref>
Der Druck des Daches auf das Mauerwerk konnte nicht mehr allein von den äußeren Verstrebungen aufgefangen werden. Die Mauern hatten sich bereits bedenklich nach außen geneigt; das Dach drohte, in absehbarer Zeit einzustürzen. Aus diesem Grund mussten [[Zugeisen]] eingebaut werden, um die Mauern im oberen Teil zu stabilisieren und die äußeren Streben zu entlasten.


Am 25. August 2006 wurden die Restaurierungsarbeiten mit einem ökumenischen Festgottesdienst und einem Festakt im Beisein von [[Jürgen Rüttgers]], Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, [[Joachim Meisner|Joachim Kardinal Meisner]], Erzbischof von Köln und [[Nikolaus Schneider]], Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, offiziell beendet.
=== Neckarbrücke ===
[[Datei:Neckarwiese Römerbrücke.JPG|miniatur|Jeweils ein Gedenkstein auf beiden Seiten des Flusses markiert heute die Stelle der Römerbrücke.]]
[[Datei:Roman and modern drive shoes for bridge building.jpg|miniatur|Römische [[Pfahlschuh]]e (zwei links)]]


=== Ausstattung ===
Die römische Neckarbrücke querte den Fluss an der Stelle einer schon in vorgeschichtlicher Zeit begangenen Furt etwa auf der Höhe der heutigen Keplerstraße auf Neuenheimer Seite bzw. der Thibautstraße am Bergheimer Ufer. Die erste Brücke wurde spätestens um 80/90 errichtet.<ref>Ludwig 1997, S. 44.</ref> Vielleicht entstand sie aber auch schon zur Zeit Kaiser [[Nero]]s (54–68), als die Römer Heidelberg noch nicht dauerhaft in ihr Reich eingegliedert hatten, aber schon strategische Vorposten rechts des Rheins eingerichtet hatten.<ref>Bechert 1996, S. 32.</ref> Diese erste Konstruktion war eine hölzerne [[Pfahljochbrücke]]. Um das Jahr 200 wurde sie durch eine Steinpfeilerbrücke ersetzt.
<gallery>
File:Altenberg 8.jpg|Mariä-Krönungs-Altar (2. Hälfte 15. Jahrhundert)
File:Altenberg_Madonna9.jpg|Strahlenkranz-Madonna (um 1530)
File:Altenberg_Chorgestuehl1.JPG|Chorgestühl
</gallery>


=== Orgel und Kirchenmusik ===
Die Römerbrücke bestand aus einem hölzernen Oberbau, der auf sieben Steinpfeilern ruhte, und besaß eine Länge von 260 Metern. Die Fahrbahn dürfte ebenso wie die zur Brücke führende Fernstraße neun Meter breit gewesen sein und lag zehn Meter über dem mittleren Wasserstand. Die Pfeiler standen im Abstand von 34,50 Metern zueinander und hatten einen Grundriss von 15,80 Metern Länge und 7,20 Metern Breite. Die Buntsandsteinquader des Pfeilers waren auf [[Pfahlrost]]en gegründet, die aus Eichenpfählen mit eisernen [[Pfahlschuh]]en bestanden. Auf dem mittleren Pfeiler befand sich ein [[Neptun (Mythologie)|Neptun]]-Heiligtum. Dessen Altar nennt den Namen des Baumeisters der Brücke, Valerius Paternus.<ref>{{CIL|13|06403}}; [[Helmut Castritius]], [[Manfred Clauss]], Leo Hefner: ''Die Römischen Steininschriften des Odenwaldes (RSO).'' Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes 2, Breuberg-Neustadt 1977, S.&nbsp;237–308. Nr.&nbsp;152.</ref> Am Ufer flussabwärts der Brücke ist eine Kaimauer nachgewiesen, die auf einen Hafen hinweist. Am südlichen Brückenkopf befand sich eine [[Benefiziarier]]station, welche die [[Legio VIII Augusta]] nach dem Abzug der Garnison aus dem Heidelberger Kastell um das Jahr 150 zum Schutz der Brücke eingerichtet hatte.<ref>Ludwig 1997, S. 65 ff.</ref>
[[Datei:Orgel_Altenberger_Dom.jpg|miniatur|Die Orgel]]
In der Region überaus beliebt ist die Kirchenmusik im Altenberger Dom. Von Mai bis Oktober finden sonntags regelmäßig geistliche Musiken und Vespern statt, und zwar um 11.45 Uhr (kath.) und um 14.30 Uhr (ev.). Hinzu kommt ein weit gefächertes Konzertprogramm, über das die beiden Kirchengemeinden gesondert informieren.


Die bedeutende [[Orgel]] IV/88 stammt aus dem Jahr 1980 und wurde von der Firma [[Orgelmanufaktur Klais|Klais]] in [[Bonn]] gebaut und unter der Leitung von Günther Schumacher montiert. Sie besteht aus insgesamt 6300 Pfeifen, deren kleinste 7&nbsp;mm und deren größte 12&nbsp;m misst. Sie wiegt ungefähr 30&nbsp;Tonnen.
Der Altar des Neptun-Heiligtums wurde 1876 im Neckar gefunden. Ein Jahr später wurden erstmals die hölzernen Pfeilerfundamente, die bei Niedrigwasser aus dem Fluss ragten, untersucht. Das nördliche [[Widerlager (Brückenbau)|Widerlager]] der Brücke wurde 1894 angeschnitten. Im Zuge der Absenkung des Flussbetts im Jahr 1972 wurden insgesamt 43 Eichenpfähle der Pfeilergründungen geborgen.


Im Dezember 2005 wurde die Orgel nach der Sanierung des Doms grundlegend reorganisiert und umintoniert. Die Reorganisation umfasste den Neubau einiger Register. Ab Mai 2007 erfolgte die letzte Erweiterungsphase der Domorgel mit dem Einbau der Pedalregister Donner 64′, Contraposaune 32′, Quinque Decimus 10 2/3´, Trompete 8´ und der Hochdruckregister Tuba mirabilis 16' + 8'. Die Tuben sind in einem separaten Schwellkasten untergebracht und erhalten einen Winddruck von 500&nbsp;mm Wassersäule.
=== Religion ===
Seit dem Umbau gehört die Altenberger Domorgel zu den klangewaltigsten Orgeln in Deutschland.
[[Datei:Mithrasrelief-Neuenheim.JPG|miniatur|links|Relief mit Stiertötungsszene (Mithräum I, 2. Jhd.)]]


Die Orgel hat heute 88 Register auf vier Manualen und Pedal. Besonderheiten sind das spanische Trompetenwerk und das Tubenwerk. Die Spieltrakturen sind mechanisch bzw. elektrisch (2 Spieltische), die Registertrakturen elektrisch.<ref>Umfassende Informationen zur [http(:)//altenberg-domorgel-restaurierung(.)de/ Dom-Orgel]</ref>
In Heidelberg sind zahlreiche Weihungen und religiöse Denkmäler aus der Römerzeit gefunden worden, die belegen, dass neben römischen Göttern wie [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]], [[Minerva]], [[Neptun (Mythologie)|Neptun]], [[Fortuna (Mythologie)|Fortuna]], [[Herakles|Hercules]] oder [[Vulcanus]] auch orientalische Gottheiten wie [[Mithras]] sowie die keltisch-germanischen Götter [[Cimbrianus]] und [[Visucius]] verehrt wurden.<ref>Bechert 1996, S. 35.</ref> Ein Zeugnis für die Vermischung der [[Römische Religion|römischen Religion]] mit einheimischen Glaubensvorstellungen sind auch mehrere in Heidelberg gefundene [[Jupitergigantensäule]]n. Diese auf einer Säule stehenden Darstellungen des Jupiter, der einen [[Gigant (Mythologie)|Giganten]] niederreitet, waren typisch für die Nordwestprovinzen. Sie gehörten meist zu kleineren Heiligtümern, in denen neben Jupiter auch andere Gottheiten verehrt wurden.


<div style="clear:both;" class="NavFrame">
Auf dem Gipfel des Heiligenbergs befand sich ein Kultbezirk mit mehreren Tempeln und einer Jupitergigantensäule. Eines der Kultgebäude wurde 1983 unter den Ruinen des mittelalterlichen [[Michaelskloster (Heidelberg)|Michaelsklosters]] ausgegraben. Wie die bei den Ausgrabungen entdeckten [[Votivgabe]]n beweisen, wurde in diesem Gebäude der Gott Merkur verehrt. Seine Gleichsetzung mit Cimbrianus bzw. Visucius (sog. [[Interpretatio Romana]]) könnte auf eine Verbindung mit einem älteren keltischen Heiligtum an gleicher Stelle hinweisen. Auch das Michaelskloster steht in einer gewissen Kontinuität zu dem römischen Tempel, da der [[Michael (Erzengel)|Erzengel Michael]] ebenso wie Merkur als Begleiter der Toten ins Jenseits gilt.<ref>Ludwig 1997, S. 132 ff.</ref>
<div class="NavHead" style="hintergrundfarbe5; text-align:left;">Disposition </div>
<div class="NavContent" style="text-align:left">
{| border="0" cellspacing="10" cellpadding="5" style="border-collapse:collapse;"
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''I Rückpositiv''' C–a<sup>3</sup>
----
|-
| Praestant || 8'
|-
| Voce umana || 8'
|-
| Holzgedackt || 8'
|-
| Quintadena || 8'
|-
| Principal || 4'
|-
| Rohrgedackt || 4'
|-
| Octave || 2'
|-
| Spillflöte || 2'
|-
| Quinte || 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Sesquialter II || 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Scharff V || 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Cymbel III || <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Dulcian || 16'
|-
| Cromorne || 8'
|-
| ''Tremulant''
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''II Hauptwerk''' C–g<sup>3</sup>
----
|-
| Praestant || 16'
|-
| Bordun || 16'
|-
| Principal || 8'
|-
| Doppelflöte || 8'
|-
| Gemshorn || 8'
|-
| Quinte || 5<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Octave || 4'
|-
| Offenflöte || 4'
|-
| Terz || 3<sup>1</sup>/<sub>5</sub>'
|-
| Quinte || 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Superoctave || 2'
|-
| Cornet V || 8'
|-
| Mixtura maj. V || 2'
|-
| Mixtura min. IV || <sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Fagott || 16'
|-
| Trompete || 8'
|-
| Trompete || 4'
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''III Schwellwerk''' C–a<sup>3</sup>
----
|-
| Viola || 16'
|-
| Geigenprincipal || 8'
|-
| Flûte harm. || 8'
|-
| Gamba || 8'
|-
| Vox coelestis || 8'
|-
| Weitoctave || 4'
|-
| Flûte octav. || 4'
|-
| Salicet || 4'
|-
| Octavin || 2'
|-
| Dolkan || 2'
|-
| Harmonia aeth. IV || 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Fourniture VI || 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Bombarde || 16'
|-
| Trompette harm. || 8'
|-
| Hautbois || 8'
|-
| Clairon harmon. || 4'
|-
| ''Tremulant''
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''IV Brustwerk''' C–g<sup>3</sup>
----
|-
| Spitzgamba || 8'
|-
| Rohrflöte || 8'
|-
| Traversflöte || 8'
|-
| Holzprincipal || 4'
|-
| Blockflöte || 4'
|-
| Nasard || 2<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Principal || 2'
|-
| Terz || 1<sup>3</sup>/<sub>5</sub>'
|-
| Larigot || 1<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Sifflet || 1'
|-
| Septime || <sup>4</sup>/<sub>7</sub>'
|-
| Acuta IV || 1'
|-
| Vox humana || 8'
|-
| ''Tremulant''
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''Pedal''' C–g<sup>1</sup>
----
|-
| Untersatz || 32'
|-
| Principal || 16'
|-
| Subbass || 16'
|-
| Zartbass (*) || 16'
|-
| Violon || 16'
|-
| Quinque Decimus || 10<sup>2</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Octave || 8'
|-
| Spitzgedackt (*) || 8'
|-
| Cello (*) || 8'
|-
| Superoctave (*) || 4'
|-
| Gedacktflöte (*) || 4'
|-
| Jubalflöte (*) || 2'
|-
| Basszink III (*) || 5<sup>1</sup>/<sub>3</sub>'
|-
| Hintersatz V (*) || 4'
|-
| Donner || 64'
|-
| Contraposaune || 32'
|-
| Contrafagott || 32'
|-
| Posaune || 16'
|-
| Basson || 16'
|-
| Trompete || 8'
|-
| Holztrompete || 8'
|-
| Klarine || 4'
|-
| ''Tremulant'' (*)
|}
|}
{| border="0" cellspacing="10" cellpadding="5" style="border-collapse:collapse;"
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''Trompeteria''' C–a<sup>3</sup>
----
|-
| Clarin brillante Bass || 2'
|-
| Trompeta magna Diskant || 16'
|-
| Trompeta de batalla Bass || 8'
|-
| Trompeta de batalla Diskant || 8'
|-
| Bajoncillo Bass || 4'
|-
| Bajoncillo Diskant|| 4'
|-
| Orlos Bass || 8'
|-
| Orlos Diskant || 8'
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''Tuba''' C–a<sup>3</sup>
----
|-
| Tuba || 16'
|-
| Tuba || 8'
|}
|}
* ''[[Koppel (Orgel)|Koppeln]]:''
** ''Normalkoppeln:'' I/II, III/I, III/II, IV/I, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P,
** ''Suboktavkoppeln:'' III/II, Tuba 8'/P
** ''Superoktavkoppel:'' III/P
** ''Trompeteria'' an II, an IV, an P
** ''Tuba'' an alle Manuale und Pedal
** ''Schwellerkoppel" III/iV
* [[Register_(Orgel)#Neben-_und_Effektregister|''Nebenregister:'']] Glockenspiel (Rückpositiv)
* ''[[Spielhilfen]]:'' Elektronische [[Kombination (Orgel)|Setzeranlage]] mit 1.000.000 Kombinationen
</div>
</div>


== Nutzung als Simultankirche ==
Ab dem 2. Jahrhundert verbreiteten sich in Heidelberg vor allem unter Kaufleuten und Soldaten verschiedene orientalische [[Mysterienkult]]e, allen voran der [[Mithraismus]]. In Heidelberg befanden sich zwei größere Mithras-Heiligtümer ([[Mithräum|Mithräen]]). In dem 1838 an der Neuenheimer Landstraße 80 entdeckten Mithräum I wurden mehrere Reliefbilder gefunden, welche verschiedene zentrale Motive der mithräischen Ikonografie darstellen. Abgebildet sind Mithras, der einen mythischen Stier tötet ([[Tauroktonie]]), Mithras mit dem Sonnengott [[Sol (Gott)|Sol]] und ein reitender Mithras.
[[Datei:Fahne_Simultankirche_Altenberg.jpg|thumb|ökumenische Fahne der Simultankirche vor dem Lutherhaus in Altenberg]]
Der Altenberger Dom dient als [[Simultankirche]] auf Grund einer Kabinettsorder des preußischen Königs [[Friedrich Wilhelm IV.]]<ref>Allerhöchste Kabinettsordre des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. vom 15. September 1856</ref> seit 1857 [[Simultaneum|simultan]] den Gemeinden zweier Konfessionen:


''An den Minister der geistlichen Angelegenheiten.''
=== Totenkult ===
Die Römer bestatteten ihre Toten stets außerhalb der Siedlungen. Daher befanden sich auch in Heidelberg die Friedhöfe entlang der Ausfallstraßen im Westen von Neuenheim und im Süden von Bergheim. Mit über 1400 Gräbern ist das Neuenheimer Gräberfeld, das sich auf einer Länge von 450 Metern beiderseits der Landstraße nach Lopodunum erstreckte, eines der größten im römischen Deutschland. Der Friedhof ist äußerst gut erhalten, da sein Gebiet lange landwirtschaftlich genutzt wurde und unter der schützenden Humusschicht unangetastet blieb. Als die [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]] in den 1950er und 60er Jahren im [[Neuenheimer Feld]] einen neuen Campus baute, wurde das [[Gräberfeld]] durch systematische Flächengrabungen archäologisch erschlossen. Die Grabfunde datieren aus der Zeit zwischen dem späten 1. Jahrhundert und der Wende zum 3. Jahrhundert. Warum der Friedhof schon ein halbes Jahrhundert früher als der Vicus aufgegeben wurde, ist unklar.<ref>Andreas Hensen, Renate Ludwig: ''Reise ins Jenseits. Totenehrung und Bestattung im Südwesten'', in: ''Imperium Romanum – Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau'', Stuttgart 2005, hier S. 376 ff.</ref> [[Feuerbestattung|Brandbestattungen]] waren in Heidelberg wie in den meisten Provinzen des Reiches vorherrschend, doch kam ab dem Ende des 2. Jahrhundert, wie wiederum in vielen Teilen des römischen Reiches auch die Sitte der [[Körperbestattung]] verstärkt auf. Je nach den Vermögensverhältnissen des Verstorbenen wurden die Gräber durch einfache Holztafeln oder repräsentative Grabbauten aus Stein markiert. Ein besonders monumentales Beispiel ist ein ca. 25 Meter hohes, reich geschmücktes [[Pfeilergrabmal]] aus der Zeit um 200, das 1896 in [[Rohrbach (Heidelberg)|Rohrbach]] entdeckt wurde. Es lag an einer weithin sichtbaren Stelle an der römischen Fernstraße südlich von Heidelberg und gehörte zum Friedhof einer nahegelegenen [[Villa rustica]].<ref>Ludwig 1997, S. 93–98.</ref>


''Die nach Ihrem Berichte vom 11. Mai d. Js. betreffend den Simultangebrauch der wiederhergestellten vormaligen Abteikirche zu Altenberg, von dem Ober-Präsidenten von Kleist-Restow in Antrag gebrachte Beschränkung der evangelischen Gemeinde auf das Langschiff der Kirche mit Überlassung des Querschiffs und des hohen Chores nebst seinen Kapellen und Nebenschiffen an die römisch-katholische Gemeinde würden die Evangelischen zu sehr und selbst mehr zurücksetzen, als wenn ihnen ein eigener Raum an der Nordseite des Querschiffs überwiesen würde. Aus diesem Grunde und da ich nicht willens bin, den nicht anzuerkennenden Prätensionen der Katholischen Geistlichkeit, zum Nachteil der Evangelischen, so erhebliche Zugeständnisse zu machen, nehme ich Abstand darin zu willigen, dass das Querschiff den Katholiken zum ausschließlichen Gebrauch überlassen werde. Vielmehr ist nunmehr auf einen völligen Simultangebrauch der Kirche zu bestehen und die Benutzung derselben unter beiden Gemeinden mit möglicher Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse der Zeit nach zu theilen.''
== Forschungsgeschichte ==
Zu den ersten Gelehrten, die sich mit der römischen Geschichte Heidelbergs beschäftigten, gehörte [[Philipp Melanchthon]]. Der Philologe und Reformator versuchte 1508, die römischen Inschriften, die in den Mauern der Klöster auf dem Heiligenberg eingelassen waren, zu entziffern. Der Historiker [[Marquard Freher]] berichtete 1613 in seinem Werk ''Origines Palatinae'' über Funde aus der Römerzeit. 1838 wurde das Mithräum von Neuenheim entdeckt. Der Philologe [[Friedrich Creuzer]], der zu jener Zeit an der Universität Heidelberg wirkte, veröffentlichte eine Abhandlung über den Fund. Systematische archäologische Untersuchungen erfolgten in Heidelberg ab der Mitte des 19. Jahrhunderts unter Leitung von [[Karl Pfaff (Archäologe)|Karl Pfaff]] und wurden nach dem Ersten Weltkrieg von [[Ernst Wahle]] weitergeführt. Um die in Heidelberg ausgegrabenen Fundstücke auszustellen, kaufte die Stadt Heidelberg das [[Palais Morass]] auf, in dem 1908 das [[Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg|Kurpfälzische Museum]] untergebracht wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich [[Berndmark Heukemes]] der Erforschung des römischen Heidelberg und konnte die antiken Hinterlassenschaften vor der Zerstörung durch den Bauboom der 1950er und 60er Jahre dokumentieren.<ref>Ludwig 1997, S. 12 f.</ref>


''Indem Ich Ihnen das Weitere zu veranlassen anheimgebe, erfolgen die Anlagen Ihres Berichts anbei zurück.''
Anders als etwa in [[Mainz]] oder [[Trier]] ''([[Augusta Treverorum]])'' sind in der heutigen Stadt praktisch keine Reste des antiken Heidelbergs zu sehen. Die Einzelfunde der Grabungen sind größtenteils im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg und im [[Badisches Landesmuseum|Badischen Landesmuseum]] in [[Karlsruhe]] ausgestellt.


''Königsberg, den 15. September 1856.''
== Siehe auch ==
''gez. Friedrich-Wilhelm IV.''
* [[Geschichte Heidelbergs]]
Der evangelischen Kirchengemeinde steht der Dom heute täglich von 8:00 bis 10:00 Uhr und von 13:30 bis 15:30 Uhr zur Verfügung. Die übrige Zeit nutzt die katholische Gemeinde. Die evangelische Gemeinde zählt gegenwärtig etwa 2500, die katholische Pfarrgemeinde 2700 Gemeindeglieder.


== Literatur ==
== Altenberger Dom-Verein ==
Der 1894 von [[Maria Zanders]] gegründete Altenberger Dom-Verein leistete im 20. Jahrhundert und leistet auch heute noch einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Doms (z. B. An- und Rückkauf diverser Ausstattungsstücke des Domes, Erneuerung Fenster etc.).
* [[Tilmann Bechert]]: ''Die Frühzeit bis zu den Karolingern''. In: [[Elmar Mittler]] (Hrsg.): ''Heidelberg. Geschichte und Gestalt''. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter, 1996. S. 20–37. ISBN 3-9215-2446-6
* Renate Ludwig: ''Archäologie am Unteren Neckar''. Katalog zur Ausstellung „Archäologie in Heidelberg“. Hrsg.: Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg. Stuttgart: Theiss, 1997. ISBN 3-8062-1241-4
* ''Imperium Romanum – Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau.'' Begleitband zur Ausstellung des Landes Baden-Württemberg im Kunstgebäude Stuttgart 1. Oktober 2005 bis 8. Januar 2006. Hrsg. Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg. Stuttgart: Theiss, 2005. ISBN 3-8062-1945-1


== Weblinks ==
== Altenberger Licht ==

* http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/hd/km/archaeol/index_rom.htm
Das ''[[Altenberger Licht]]'' ist eine seit 1950 von der katholischen Jugend (und die Jugendverbände) eingerichtete Lichtstafette als Friedenszeichen. Am 1. Mai werden alljährlich am Licht der Osterkerze, die in der Osternacht entzündet wird, in einer Aussendungsfeier Lichter entzündet und als ''Zeichen der Versöhnung'' an verschiedene Orte in der ganzen Welt getragen. So wurde z.&nbsp;B. 1995 ein Licht nach Auschwitz in die Todeszelle von Maximilian Kolbe gebracht, 1999 ein Licht in den Kosovo in die albanischen Flüchtlingslager, in die serbisch-orthodoxe Kathedrale nach Belgrad und zu den deutschen Soldaten im Kosovo. 2002 wurde das Altenberger Licht zu den palästinensischen Christen in das Heilige Land geflogen.

== Literatur ==
* Martin Banniza: ''Bibliographie Altenberg'' [etwa 500 Titel 1964-1993], in: 1894-1994. Einhundert Jahre Altenberger Dom-Verein e. V. Festschrift zum 100jährigen Vereinsjubiläum, Bergisch Gladbach 1994 (Veröffentlichungen des Altenberger Dom-Vereins 3), S. 197-251
* Martin Banniza: ''Bibliographie Altenberg II'' [etwa 300 Titel: Nachträge 1964-1993 u. Neuerscheinungen 1994-1998 (Juni)], in: Freunde der Zisterzienser, Bergisch Gladbach 1998 (Veröffentlichungen des Altenberger Dom-Vereins 4), S. 161-197
* Martin Banniza: ''Geschichte und Architektur - Der Altenberger Dom'', in: Bergische Blätter 21 (1998) 3, S. 6 f
* David Bosbach: ''Altenberg. Der Dom und das Tal der Dhünn'', Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2005; ISBN 3-935873-04-2
* David Bosbach, Randolf Link, Torsten Ehrhardt: ''Bildschönes Altenberg. 750 Jahre Klosterlandschaft im Tal der Dhünn'', Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2010; ISBN 978-3-935873-40-6
* Nicolaus J. Breidenbach: ''Die Güter und Beziehungen der Abtei Altenberg zu [[Wermelskirchen]]'', in: Altenberger Hefte Nr. 35, Odenthal 2006
* Festschrift: ''75 Jahre Altenberger Dom-Verein 1894-1969'', Bergisch Gladbach 1969
* Uwe Gast, Daniel Parello, Hartmut Scholz: ''Der Altenberger Dom'', Monumente der Glasmalerei 2, Schnell & Steiner, Regensburg 2008; ISBN 978-3-7954-1960-8
* Eugen Heinen: ''Der Altenberger Dom. Ein Führer durch den Dom zu Altenberg und seine Kunstschätze'', Freiburg i. Br.: Christophorus-Verlag, um 1936
* Eugen Heinen: ''Dom und Kloster Altenberg'', Düsseldorf: Verlag Haus Altenberg, <sup>10</sup>1984
* Susanne Heydasch-Lehmann, Andreas Stürmer, Klaus Faika: ''Altenberg. Der Bergische Dom'', Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2008; ISBN 978-3-89870-297-3
* Hansjörg Laute: ''Die Herren von Berg - Auf den Spuren der Geschichte des Bergischen Landes (1101-1806)'', Solingen: Boll, 1988; ISBN 3-9801918-0-X ''(Quelle für die im Dom begrabenen Grafen und Herzöge)''
* Brigitte Lymant: ''Die mittelalterlichen Glasmalereien der ehemaligen Zisterzienserkirche Altenberg'', Herausgeber: Altenberger Dom-Verein, Bergisch Gladbach 1979
* Marie Luise Oertel, Rosemarie Bottländer und Claudia Posche: ''Mit einem Esel fing alles an. Tiere im Altenberger Dom'', 2007
* Götz J. Pfeiffer: ''Fürstliches Geschenk und Entwurf eines Tafelmalers. Wilhelm von Jülich und Anna von Bayern beauftragten den Meister des Berswordt-Retabels mit ihrer Stiftung zum Altenberger Westfenster'', in: Altenberger Blätter. Sonderheft „Das Altenberger Westfenster“, August 2006, S. 13-74
* Götz J. Pfeiffer: ''Die Malerei am Niederrhein und in Westfalen um 1400. Der Meister des Berswordt-Retabels und der Stilwandel der Zeit'', Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 73, Petersberg (Imhof-Verlag), 2009 ; ISBN 3-86568-194-8
* Heike Ritter-Eden: ''Der Altenberger Dom zwischen romantischer Bewegung und moderner Denkmalpflege. Die Restaurierung von 1815 bis 1915'', Veröffentlichungen des Altenberger Dom-Vereins 7, Bergisch Gladbach, 2002; ISBN 3-935921-01-2
* Irmgard Schnellbächer: ''Das Altenberger Westfenster, seine Botschaft im Licht der Bibel'', DVD (Bernardus Verlag), 2009
* Dirk Soechting: ''Der Altenberger Dom (Archivbilder)'', Sutton Verlag, Erfurt 2006
* [[Vincenz von Zuccalmaglio]], ''Altenberg im Dhünthale und der Bergische Dom: mit Ansicht, Grundriß und Beschreibung und einer Orientierungskarte für Touristen'', Düsseldorf 1884, ([http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/titleinfo/1499421 digitale Ausgabe bei Uni Düsseldorf])


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Weblinks ==
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* [http://www.altenbergerdom.de Offizielle Seite zur Historie des Altenberger Doms]
* [http://www.altenberg-info.de/ Zentrale Internet-Präsentation des Ortsteils Altenberg]
* [http://www.altenbergerdom-verein.de Altenberger Dom-Verein]
* [http://www.altenberg-dom.de Evangelische Kirchengemeinde Altenberg-Schildgen]
* [http://www.altenberger-dom.de Katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt Altenberg]
* [http://www.altenberg-projekt.uni-dortmund.de Ein virtueller 3-D Rundgang im Altenberger Dom]
* [http://altenberg-domorgel-restaurierung.de Internetseite zur Restaurierung der Dom-Orgel im Jahr 2005]
* [http://www.altenbergerlicht.de/ Homepage des Initiativkreises Altenberger Licht]

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[[Kategorie:Kirchengebäude im Rheinisch-Bergischen Kreis]]
[[Kategorie:Kirchengebäude im Erzbistum Köln]]
[[Kategorie:Kirchengebäude der Evangelischen Kirche im Rheinland|Altenberg]]
[[Kategorie:Gotisches Bauwerk in Nordrhein-Westfalen]]
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[[Kategorie:Disposition einer Orgel|Altenberg, Dom]]


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[[Kategorie:Germania superior]]

Version vom 11. Mai 2011, 19:46 Uhr

Der Altenberger Dom
Westfassade des Altenberger Doms
Altenberger Dom, Strebewerk an der Vierung

Der Altenberger Dom (häufig auch „Bergischer Dom“ genannt) ist eine große ehemalige Klosterkirche und war Teil der seit 1133 von den Zisterziensern errichteten Abtei Altenberg. Bis 1511 fungierte das Gotteshaus auch als Grablege der Grafen und Herzöge von Berg sowie der Herzöge von Jülich-Berg. Das denkmalgeschützte Gebäude befindet sich im Ortsteil Altenberg der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen-Kreis. Altenberger Dom ist die von jeher gebräuchliche Bezeichnung für die Klosterkirche, die in diesem Fall aber nicht auf ein Bistum hinweist, welches es in Altenberg nie gegeben hat. Als Abteikirche müsste es eigentlich Altenberger Münster heißen.

Der Dom befindet sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und wird seit 1857 simultan von der evangelischen und der römisch-katholischen Gemeinde als Pfarrkirche genutzt.

Baugeschichte und Ausstattung

Grundriss

Der Altenberger Dom wurde als Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt ab 1255 auf der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet. Graf Adolf IV. von Berg legte am 3. März 1259 unter Anwesenheit des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden den Grundstein zum Bergischen Dom. Gemessen am Baubeginn ist er damit in etwa so alt wie der Kölner Dom. 1287 wurde der Chor geweiht, 1379 folgte im Auftrag des Kölner Erzbischofs die Gesamtkonsekration durch Bischof Wikbold Dobilstein von Kulm, der im Hochchor des Domes bestattet ist. Das große Westfenster wurde um 1400 eingesetzt.

Der Zisterzienserorden ist durch Reformen aus dem Benediktinerorden entstanden. Für die Anlage der Klöster bevorzugte er im Gegensatz zu anderen Orden abgeschiedene Tallagen. In der Architektur befolgte er anfangs eine strenge Ordensregel, deren Prinzipien man teilweise auch in Altenberg sieht. Die Bauten mussten von asketischer Einfachheit sein und durften keine Kirchtürme, sondern nur Dachreiter haben. Anfangs waren gerade geschlossene Chorräume und Kapellen vorgeschrieben, ab etwa 1150 galt jedoch der Umgangschor mit Kapellenkranz als Norm und das wurde auch hier verwirklicht. Auch Statuen, farbige Figurenfenster und andere aufwendige Verzierungen waren untersagt. Diese anfangs strengen Regeln wurden jedoch mit der Zeit aufgeweicht.

Der Altenberger Dom ist im gotischen Stil gebaut und besteht aus Drachenfelser Trachyt. Er ist eine dreischiffige Basilika mit einem Chorumgang und sieben Chorkapellen. Hier ist zisterziensische Kargheit mit nordfranzösischen Formen verbunden worden. Den Bauvorschriften des Zisterzienserordens folgend, gibt es nur einen Dachreiter und keine Türme. Figürliche Darstellungen und farbige Verglasungen fehlten in den Anfangsjahren.

Der Innenraum strahlt eine strenge Form der Gotik aus. Die gleiche strenge, klare, lineare Gliederung gilt auch für den Aufriss des Mittelschiffs.

Im Bereich des Chorumgangs befinden sich die ältesten Fenster der Kirche. Von hier bis zum Westfenster stammen sie aus immer jüngeren Epochen. Die Zeit ihrer Entstehung spiegelt sich in der Gestaltung der Fenster: die ältesten, noch ohne jede bildliche Darstellung, sind schlicht und blass; die jüngeren werden immer reicher an Ornamenten und kräftiger in der Farbgestaltung. Im Westfenster aus dem Jahr 1400, das eines der schönsten der deutschen Gotik ist, findet man schließlich konkrete, bildhafte Darstellungen, die die Abkehr von den ursprünglichen zisterziensischen Regeln dokumentieren.

Glasmalereien im Wandel der Zeit:

Bei vielen Details in der Kirche ist zu sehen, dass auch schon vor der Entstehungszeit des Westfensters das Farbverbot nicht allzu streng befolgt worden ist. Die Kämpferzone vieler Säulen ist intensiv rot. An zahlreichen Kapitellen spielt die Sinnenlust eine gewisse Rolle, nicht nur in der Farbe, sondern auch im dargestellten Thema, das u.a. eine Weinrebe in vollreifem Zustand darstellt.

Und ebenfalls alles andere als streng ist die Madonna mit Kind, die „Madonna von Altenberg“, die allerdings aus wesentlich späterer Zeit stammt, nämlich von 1530.

In Altenberg ist nicht nur die mittelalterliche Kirche erhalten, sondern auch Teile der ehemaligen Klosteranlage, und zwar ungefähr in der gleichen Lage, in der sie ursprünglich gebaut wurden.

Kloster Altenberg Kupferstich (1707) Johann Jakob Sartor

Nach der Säkularisation (1803) wurde die Abtei aufgelöst und zunächst das Inventar versteigert (1804). 1806 verkaufte der zwischenzeitliche Eigentümer, der bayerische König Maximilian Joseph, die Kirche und die Klosteranlage an den Kölner Weinhändler Johann Heinrich Pleunissen für 26.415 Reichstaler. Das spätgotische Adlerpult aus dem Jahre 1449 wurde in die Maxkirche nach Düsseldorf geschafft. Die Chemiker Johann Gottfried Wöllner und Friedrich Mannes pachteten das Gelände und richteten dort eine Chemiefabrik ein um Berliner Blau herzustellen. Nach einer Explosion und anschließendem Brand in der Nacht vom 6. auf den 7. November 1815 wurden die Klostergebäude und das Dach der Abteikirche vernichtet. Die Klostergebäude und die Kirche verfielen immer mehr. 1830 stürzten erhebliche Teile des südlichen Querschiffs, die Vierung und die angrenzenden Chorpartien ein. In den darauffolgenden Jahren wechselten noch mehrfach die Besitzer. Die Anlage wurden schließlich teilweise als Steinbruch genutzt.

Der Altenberger Dom 1834, Radierung von Eduard Gerhardt

Im Jahre 1834 erwarb Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim die Klosterkirche und ließ erste, allerdings unzureichende Sicherungsmaßnahmen durchführen. Nach einer Schenkung der Kirchenruine an den preußischen Staat unterstützte Friedrich Wilhelm III. maßgeblich die Restaurierung der Abteikirche (über 70% der Baukosten von ca. 100.000 Talern) mit der Auflage (die in einer Kabinettsorder Friedrich Wilhelm IV. vom 15. September 1856 niedergelegt wurde), dass sie zukünftig als Simultankirche genutzt werde. Eine räumliche Trennung in einen evangelischen und katholischen Teil innerhalb der Kirche war zunächst geplant, wurde aber von König Friedrich Wilhelm IV. strikt abgelehnt. Der erste evangelische Gottesdienst fand dann am 13. August 1857 statt.

Weitere Restaurierungsphasen erfolgten 1894 bis 1912 sowie in den 1960er-Jahren. Zu dieser Zeit wurde eine Fußbodenheizung verlegt, die aber schon bald nicht mehr funktionierte.

Das Westfenster

Das Westfenster des Altenberger Domes

Das um 1390 entworfene und vermutlich vor 1400 fertig gestellte Westfenster des Altenberger Doms ist das größte gotische Kirchenfenster nördlich der Alpen. Es stellt das Himmlische Jerusalem dar. Die Stifter des Fensters, das erste bergische Herzogspaar Anna von der Pfalz († 1408) und Wilhelm II. von Berg († 1408), sind als kniende Figuren in der Zentralgruppe der Glasmalerei dargestellt. Die Entwürfe für das Westfenster stammen von einem anonymen Maler, der nach einem seiner Werke als Meister des Berswordt-Retabels bezeichnet wird und vermutlich von 1385 bis kurz vor 1400 in Köln tätig war.[1] Die heutige Ordnung der Scheiben liegt im Ausbau kurz nach 1821 begründet und wurde nach der dritten Restaurierung von 1894 bis 1898 hergestellt; die letzte Restaurierung des Westfensters wurde von 1994 bis Mai 2005 in der Werkstatt der Glasmalerei Peters GmbH in Paderborn durchgeführt. Im Rahmen von sehr umfangreichen Sanierungsarbeiten am Dom wurde dabei auch eine Schutzverglasung eingebaut; das farbige Fenster ist dadurch im Abstand von einigen Zentimetern innen vor diese Schutzverglasung gehängt worden, um es zukünftig vor den Einflüssen der Witterung zu schützen. Es wurden auch zusätzliche Verstrebungen, so genannte Windeisen, eingebaut, wofür eine seitliche Durchbohrung der Wand erforderlich war. Allerdings konnte nicht das komplette Westfenster restauriert werden, da in den 1960er Jahren Arbeiten vorgenommen worden waren, die sich nicht leicht rückgängig machen ließen.

Gräber der Grafen und Herzöge

Im Altenberger Dom liegt unter anderem der letzte Herzog aus der bergischen Linie, Wilhelm III. von Berg, begraben. Begründet wurde die Tradition dieses Bestattungsortes durch Adolf II. von Berg, der ebenfalls hier (zwischen 1165 und 1170) (als Mönch) begraben wurde. In der Nische der Scheitelkapelle ist das Herz Engelberts von Köln bestattet. Noch bis ins 16. Jahrhundert ließen sich die fürstlichen Herrscher in der Kapelle beisetzen.

Weiterhin sind im Altenberger Dom bestattet:

Gräber der Äbte des Zisterzienserklosters Altenberg

  • Melchior Mondorf, Abt von 1627 bis 1643
  • Johannes Blankenberg, Abt von 1643 bis 1662
  • Gottfried Gummersbach, Abt von 1662 bis 1679
  • Aegidius Siepen, Abt von 1679 bis 1686
  • Johann Jakob Lohe, Abt von 1686 bis 1707
  • Johann Henning, Abt von 1707 bis 1720
  • Paul Euskirchen, Abt von 1720 bis 1723
  • Gottfried Engels, Abt von 1723 bis 1739
  • Johannes Hördt, Abt von 1739 bis 1779

Sanierungsarbeiten

Baugerüst am Altenberger Dom im Januar 2005

1987 wurde bei einer Baubegehung die Notwendigkeit zu einer umfassenden Renovierung festgestellt, zwei Jahre später begann man mit der photogrammetischen Vermessung.

Im Jahre 1994 wurden dann die umfangreichen Sanierungsarbeiten durch das Land Nordrhein-Westfalen begonnen. Im Laufe der Sanierung stellten sich größere Mängel als zunächst angenommen heraus, so dass die Arbeiten am Gebäude nicht wie geplant 2003 beendet, sondern erst im Sommer 2005 mit dem Wiedereinbau des renovierten Westfensters abgeschlossen werden konnten. Die Gesamtkosten für die Renovierung betrugen ca. 21 Millionen Euro. Anschließend wurde die Klaisorgel, die durch die Staubbelastung während der Renovierungsarbeiten erheblich gelitten hatte, einer Generalüberholung unterzogen. Dabei wurde das Instrument weitgehend demontiert und nach der Aufarbeitung und Erneuerung vieler Teile bis Ende 2005 wieder instand gesetzt.

Die Jahrhunderte haben dem Bauwerk, unter anderem durch Eindringen von Wasser, stark zugesetzt. Die gesamte Wasserableitung im Dachbereich musste erneuert werden; die alten Wasserspeier verloren dadurch ihre Funktion, blieben aber als Gestaltungsbestandteil erhalten. Der Druck des Daches auf das Mauerwerk konnte nicht mehr allein von den äußeren Verstrebungen aufgefangen werden. Die Mauern hatten sich bereits bedenklich nach außen geneigt; das Dach drohte, in absehbarer Zeit einzustürzen. Aus diesem Grund mussten Zugeisen eingebaut werden, um die Mauern im oberen Teil zu stabilisieren und die äußeren Streben zu entlasten.

Am 25. August 2006 wurden die Restaurierungsarbeiten mit einem ökumenischen Festgottesdienst und einem Festakt im Beisein von Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln und Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, offiziell beendet.

Ausstattung

Orgel und Kirchenmusik

Die Orgel

In der Region überaus beliebt ist die Kirchenmusik im Altenberger Dom. Von Mai bis Oktober finden sonntags regelmäßig geistliche Musiken und Vespern statt, und zwar um 11.45 Uhr (kath.) und um 14.30 Uhr (ev.). Hinzu kommt ein weit gefächertes Konzertprogramm, über das die beiden Kirchengemeinden gesondert informieren.

Die bedeutende Orgel IV/88 stammt aus dem Jahr 1980 und wurde von der Firma Klais in Bonn gebaut und unter der Leitung von Günther Schumacher montiert. Sie besteht aus insgesamt 6300 Pfeifen, deren kleinste 7 mm und deren größte 12 m misst. Sie wiegt ungefähr 30 Tonnen.

Im Dezember 2005 wurde die Orgel nach der Sanierung des Doms grundlegend reorganisiert und umintoniert. Die Reorganisation umfasste den Neubau einiger Register. Ab Mai 2007 erfolgte die letzte Erweiterungsphase der Domorgel mit dem Einbau der Pedalregister Donner 64′, Contraposaune 32′, Quinque Decimus 10 2/3´, Trompete 8´ und der Hochdruckregister Tuba mirabilis 16' + 8'. Die Tuben sind in einem separaten Schwellkasten untergebracht und erhalten einen Winddruck von 500 mm Wassersäule. Seit dem Umbau gehört die Altenberger Domorgel zu den klangewaltigsten Orgeln in Deutschland.

Die Orgel hat heute 88 Register auf vier Manualen und Pedal. Besonderheiten sind das spanische Trompetenwerk und das Tubenwerk. Die Spieltrakturen sind mechanisch bzw. elektrisch (2 Spieltische), die Registertrakturen elektrisch.[2]

Nutzung als Simultankirche

ökumenische Fahne der Simultankirche vor dem Lutherhaus in Altenberg

Der Altenberger Dom dient als Simultankirche auf Grund einer Kabinettsorder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV.[3] seit 1857 simultan den Gemeinden zweier Konfessionen:

An den Minister der geistlichen Angelegenheiten.

Die nach Ihrem Berichte vom 11. Mai d. Js. betreffend den Simultangebrauch der wiederhergestellten vormaligen Abteikirche zu Altenberg, von dem Ober-Präsidenten von Kleist-Restow in Antrag gebrachte Beschränkung der evangelischen Gemeinde auf das Langschiff der Kirche mit Überlassung des Querschiffs und des hohen Chores nebst seinen Kapellen und Nebenschiffen an die römisch-katholische Gemeinde würden die Evangelischen zu sehr und selbst mehr zurücksetzen, als wenn ihnen ein eigener Raum an der Nordseite des Querschiffs überwiesen würde. Aus diesem Grunde und da ich nicht willens bin, den nicht anzuerkennenden Prätensionen der Katholischen Geistlichkeit, zum Nachteil der Evangelischen, so erhebliche Zugeständnisse zu machen, nehme ich Abstand darin zu willigen, dass das Querschiff den Katholiken zum ausschließlichen Gebrauch überlassen werde. Vielmehr ist nunmehr auf einen völligen Simultangebrauch der Kirche zu bestehen und die Benutzung derselben unter beiden Gemeinden mit möglicher Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse der Zeit nach zu theilen.

Indem Ich Ihnen das Weitere zu veranlassen anheimgebe, erfolgen die Anlagen Ihres Berichts anbei zurück.

Königsberg, den 15. September 1856. gez. Friedrich-Wilhelm IV.

Der evangelischen Kirchengemeinde steht der Dom heute täglich von 8:00 bis 10:00 Uhr und von 13:30 bis 15:30 Uhr zur Verfügung. Die übrige Zeit nutzt die katholische Gemeinde. Die evangelische Gemeinde zählt gegenwärtig etwa 2500, die katholische Pfarrgemeinde 2700 Gemeindeglieder.

Altenberger Dom-Verein

Der 1894 von Maria Zanders gegründete Altenberger Dom-Verein leistete im 20. Jahrhundert und leistet auch heute noch einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Doms (z. B. An- und Rückkauf diverser Ausstattungsstücke des Domes, Erneuerung Fenster etc.).

Altenberger Licht

Das Altenberger Licht ist eine seit 1950 von der katholischen Jugend (und die Jugendverbände) eingerichtete Lichtstafette als Friedenszeichen. Am 1. Mai werden alljährlich am Licht der Osterkerze, die in der Osternacht entzündet wird, in einer Aussendungsfeier Lichter entzündet und als Zeichen der Versöhnung an verschiedene Orte in der ganzen Welt getragen. So wurde z. B. 1995 ein Licht nach Auschwitz in die Todeszelle von Maximilian Kolbe gebracht, 1999 ein Licht in den Kosovo in die albanischen Flüchtlingslager, in die serbisch-orthodoxe Kathedrale nach Belgrad und zu den deutschen Soldaten im Kosovo. 2002 wurde das Altenberger Licht zu den palästinensischen Christen in das Heilige Land geflogen.

Literatur

  • Martin Banniza: Bibliographie Altenberg [etwa 500 Titel 1964-1993], in: 1894-1994. Einhundert Jahre Altenberger Dom-Verein e. V. Festschrift zum 100jährigen Vereinsjubiläum, Bergisch Gladbach 1994 (Veröffentlichungen des Altenberger Dom-Vereins 3), S. 197-251
  • Martin Banniza: Bibliographie Altenberg II [etwa 300 Titel: Nachträge 1964-1993 u. Neuerscheinungen 1994-1998 (Juni)], in: Freunde der Zisterzienser, Bergisch Gladbach 1998 (Veröffentlichungen des Altenberger Dom-Vereins 4), S. 161-197
  • Martin Banniza: Geschichte und Architektur - Der Altenberger Dom, in: Bergische Blätter 21 (1998) 3, S. 6 f
  • David Bosbach: Altenberg. Der Dom und das Tal der Dhünn, Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2005; ISBN 3-935873-04-2
  • David Bosbach, Randolf Link, Torsten Ehrhardt: Bildschönes Altenberg. 750 Jahre Klosterlandschaft im Tal der Dhünn, Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2010; ISBN 978-3-935873-40-6
  • Nicolaus J. Breidenbach: Die Güter und Beziehungen der Abtei Altenberg zu Wermelskirchen, in: Altenberger Hefte Nr. 35, Odenthal 2006
  • Festschrift: 75 Jahre Altenberger Dom-Verein 1894-1969, Bergisch Gladbach 1969
  • Uwe Gast, Daniel Parello, Hartmut Scholz: Der Altenberger Dom, Monumente der Glasmalerei 2, Schnell & Steiner, Regensburg 2008; ISBN 978-3-7954-1960-8
  • Eugen Heinen: Der Altenberger Dom. Ein Führer durch den Dom zu Altenberg und seine Kunstschätze, Freiburg i. Br.: Christophorus-Verlag, um 1936
  • Eugen Heinen: Dom und Kloster Altenberg, Düsseldorf: Verlag Haus Altenberg, 101984
  • Susanne Heydasch-Lehmann, Andreas Stürmer, Klaus Faika: Altenberg. Der Bergische Dom, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2008; ISBN 978-3-89870-297-3
  • Hansjörg Laute: Die Herren von Berg - Auf den Spuren der Geschichte des Bergischen Landes (1101-1806), Solingen: Boll, 1988; ISBN 3-9801918-0-X (Quelle für die im Dom begrabenen Grafen und Herzöge)
  • Brigitte Lymant: Die mittelalterlichen Glasmalereien der ehemaligen Zisterzienserkirche Altenberg, Herausgeber: Altenberger Dom-Verein, Bergisch Gladbach 1979
  • Marie Luise Oertel, Rosemarie Bottländer und Claudia Posche: Mit einem Esel fing alles an. Tiere im Altenberger Dom, 2007
  • Götz J. Pfeiffer: Fürstliches Geschenk und Entwurf eines Tafelmalers. Wilhelm von Jülich und Anna von Bayern beauftragten den Meister des Berswordt-Retabels mit ihrer Stiftung zum Altenberger Westfenster, in: Altenberger Blätter. Sonderheft „Das Altenberger Westfenster“, August 2006, S. 13-74
  • Götz J. Pfeiffer: Die Malerei am Niederrhein und in Westfalen um 1400. Der Meister des Berswordt-Retabels und der Stilwandel der Zeit, Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 73, Petersberg (Imhof-Verlag), 2009 ; ISBN 3-86568-194-8
  • Heike Ritter-Eden: Der Altenberger Dom zwischen romantischer Bewegung und moderner Denkmalpflege. Die Restaurierung von 1815 bis 1915, Veröffentlichungen des Altenberger Dom-Vereins 7, Bergisch Gladbach, 2002; ISBN 3-935921-01-2
  • Irmgard Schnellbächer: Das Altenberger Westfenster, seine Botschaft im Licht der Bibel, DVD (Bernardus Verlag), 2009
  • Dirk Soechting: Der Altenberger Dom (Archivbilder), Sutton Verlag, Erfurt 2006
  • Vincenz von Zuccalmaglio, Altenberg im Dhünthale und der Bergische Dom: mit Ansicht, Grundriß und Beschreibung und einer Orientierungskarte für Touristen, Düsseldorf 1884, (digitale Ausgabe bei Uni Düsseldorf)

Einzelnachweise

  1. Götz J. Pfeiffer: Die Malerei am Niederrhein und in Westfalen um 1400. Der Meister des Berswordt-Retabels und der Stilwandel der Zeit (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, 73), Petersberg (Imhof-Verlag), 2009 (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, 73).
  2. Umfassende Informationen zur [http(:)//altenberg-domorgel-restaurierung(.)de/ Dom-Orgel]
  3. Allerhöchste Kabinettsordre des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. vom 15. September 1856
Commons: Altenberger Dom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 3′ 18″ N, 7° 7′ 58″ O