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„Martin Tajmar“ – Versionsunterschied

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=== Gravitomagnetischer Effekt ===
=== Gravitomagnetischer Effekt ===
Tajmar behauptete, in mehreren Experimenten mit schnell rotierenden [[Supraleiter]]n aus [[Niob]] ein gravitatives Äquivalent zum [[Magnetismus]] (ein sogenanntes [[Gravitomagnetismus|gravito-magnetisches Feld]]) erzeugt zu haben.<ref>Martin Tajmar, Florin Plesescu, Bernhard Seifert, Klaus Marhold: Measurement of Gravitomagnetic and Acceleration Fields around Rotating Superconductors, AIP Conference Proceedings Volume 880, pp. 1071-1082 (2007). [http://dx.doi.org/10.1063/1.2437552 doi: 10.1063/1.2437552]</ref><ref>M. Tajmar, F. Plesescu, B. Seifert, R. Schnitzer, I. Vasiljevich: Investigation of Frame-Dragging-Like Signals from Spinning Superconductors using Laser Gyroscopes, AIP Conference Proceedings 969, 1080-1090 (2008). [http://dx.doi.org/10.1063/1.2844946 doi: 10.1063/1.2844946]</ref>
Tajmar behauptete, in mehreren Experimenten mit schnell rotierenden [[Supraleiter]]n aus [[Niob]] ein gravitatives Äquivalent zum [[Magnetismus]] (ein sogenanntes [[Gravitomagnetismus|gravito-magnetisches Feld]]) erzeugt zu haben.<ref>Martin Tajmar, Florin Plesescu, Bernhard Seifert, Klaus Marhold: Measurement of Gravitomagnetic and Acceleration Fields around Rotating Superconductors, AIP Conference Proceedings Volume 880, pp. 1071-1082 (2007). [http://dx.doi.org/10.1063/1.2437552 doi: 10.1063/1.2437552]</ref><ref>M. Tajmar, F. Plesescu, B. Seifert, R. Schnitzer, I. Vasiljevich: Investigation of Frame-Dragging-Like Signals from Spinning Superconductors using Laser Gyroscopes, AIP Conference Proceedings 969, 1080-1090 (2008). [http://dx.doi.org/10.1063/1.2844946 doi: 10.1063/1.2844946]</ref>
Daher wurde über diese Arbeiten in [[Tageszeitung]]en, populärwissenschaftlichen Medien und Wissenschaftsseiten im Internet berichtet.<ref> [http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3937&Alias=wzo&cob=326031&currentpage=1 Experimente des Physikers Martin Tajmar sorgen für Debatten] 4. Februar 2008, abgerufen am 6. Dezember 2010</ref><ref>[http://www.zeit.de/2007/21/T-Antigravitation Artikel aus ''"Die Zeit"'' von Ralf Krauter 17. Mai 2007:''"Das Ende der Schwere"''], abgerufen am 22. März 2011</ref><ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/564301/ Artikel aus ''"Deutschlandfunk"], 16. November 2006: "Gravitation auf Knopfdruck", abgerufen am 22. März 2011</ref> Der gemessene Effekt schien trillionenmal (Faktor <math>10^{18}</math>) so stark zu sein, wie nach der bekannten Theorie des [[Lense-Thirring-Effekt|Lense-Thirring-Effekts]] zu erwarten war. Diese Arbeiten haben Ähnlichkeiten zu denen von [[Jewgeni Nikolajewitsch Podkletnow]], der bereits 1996 behauptete, eine teilweise Abschirmung der Gravitation mittels einer rotierenden supraleitenden Scheibe erzielt zu haben; andere Messungen konnten einen solchen Effekt nicht reproduzieren.<ref>G. Hathaway, B. Cleveland, Y. Bao, Physica C 385, 488-500 (2003)</ref>
Daher wurde über diese Arbeiten in überregionalen Medien berichtet.<ref> [http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3937&Alias=wzo&cob=326031&currentpage=1 Experimente des Physikers Martin Tajmar sorgen für Debatten] 4. Februar 2008, abgerufen am 6. Dezember 2010</ref><ref>[http://www.zeit.de/2007/21/T-Antigravitation Artikel aus ''"Die Zeit"'' von Ralf Krauter 17. Mai 2007:''"Das Ende der Schwere"''], abgerufen am 22. März 2011</ref><ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/564301/ Artikel aus ''"Deutschlandfunk"], 16. November 2006: "Gravitation auf Knopfdruck", abgerufen am 22. März 2011</ref> Der gemessene Effekt schien trillionenmal (Faktor <math>10^{18}</math>) so stark zu sein, wie nach der bekannten Theorie des [[Lense-Thirring-Effekt|Lense-Thirring-Effekts]] zu erwarten war. Diese Arbeiten haben Ähnlichkeiten zu denen von [[Jewgeni Nikolajewitsch Podkletnow]], der bereits 1996 behauptete, eine teilweise Abschirmung der Gravitation mittels einer rotierenden supraleitenden Scheibe erzielt zu haben; andere Messungen konnten einen solchen Effekt nicht reproduzieren.<ref>G. Hathaway, B. Cleveland, Y. Bao, Physica C 385, 488-500 (2003)</ref>
Jener Ansatz, der ebenso wie Tajmars Arbeiten auch als mögliche Antriebstechnologie für die Raumfahrt diskutiert wurde, wurde daher im Programm ''Breakthrough Propulsion Physics'' der US-Raumfahrtsbehörde [[NASA]] als nicht realisierbar eingestuft.<ref>[http://www.grc.nasa.gov/WWW/bpp/overview.html Marc G. Millis, Assessing potential propulsion breakthroughs, Version 07.11.2006, abgerufen am 13.1.2011]</ref>
Jener Ansatz, der ebenso wie Tajmars Arbeiten auch als mögliche Antriebstechnologie für die Raumfahrt diskutiert wurde, wurde daher im Programm ''Breakthrough Propulsion Physics'' der US-Raumfahrtsbehörde [[NASA]] als nicht realisierbar eingestuft.<ref>[http://www.grc.nasa.gov/WWW/bpp/overview.html Marc G. Millis, Assessing potential propulsion breakthroughs, Version 07.11.2006, abgerufen am 13.1.2011]</ref>
Tajmar hat auch eine Theorie des behaupteten Effekts entwickelt;<ref>M. Tajmar, C. de Matos: Gravitomagnetic field of a rotating superconductor and of a rotating superfluid, Physica C 385, 551 (2003). [http://dx.doi.org/10.1016/S0921-4534(02)02305-5 doi: 10.1016/S0921-4534(02)02305-5]</ref><ref>M. Tajmar, C.J. de Matos: Extended analysis of gravitomagnetic fields in rotating superconductors and superfluids, Physica C 420,56-60(2005). [http://dx.doi.org/10.1016/j.physc.2005.01.008 doi: 10.1016/j.physc.2005.01.008]</ref>
Tajmar hat auch eine Theorie des behaupteten Effekts entwickelt;<ref>M. Tajmar, C. de Matos: Gravitomagnetic field of a rotating superconductor and of a rotating superfluid, Physica C 385, 551 (2003). [http://dx.doi.org/10.1016/S0921-4534(02)02305-5 doi: 10.1016/S0921-4534(02)02305-5]</ref><ref>M. Tajmar, C.J. de Matos: Extended analysis of gravitomagnetic fields in rotating superconductors and superfluids, Physica C 420,56-60(2005). [http://dx.doi.org/10.1016/j.physc.2005.01.008 doi: 10.1016/j.physc.2005.01.008]</ref>

Version vom 18. April 2011, 20:14 Uhr

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Martin Tajmar

Martin Tajmar (* 2. Juli 1974 in Wien) ist ein Physiker, Professor für Elektrische und Fortgeschrittene Antriebssysteme am KAIST in Daejeon, Südkorea, Universitätslektor am Institut für Leichtbau und Struktur-Biomechanik der Technischen Universität Wien und Studiengangsleiter für Aerospace Engineering an der FH Wiener Neustadt.[1][2][3]

Martin Tajmar wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als er behauptete, die Gravitation mittels einer rotierenden supraleitenden Scheibe beeinflussen zu können.

Ausbildung

  • 1999 Doktorat (numerische Plasmaphysik; Titel der Dissertation: 3D numerical plasmasimulation and backflow contamination of a cesium field-emission-electric-propulsion (FEEP) emitter and thermionic neutralizer), Technische Universität Wien, Österreich[4]
  • 1998 MSS (Master in Space Studies), International Space University, Frankreich
  • 1997 Dipl.-Ing. (Studium: technische Physik; Titel der Diplomarbeit: Backflow contamination of a Caesium field-emission-electric-propulsion (FEEP) thruster), Technische Universität Wien, Österreich[5]

Werk

Gravitomagnetischer Effekt

Tajmar behauptete, in mehreren Experimenten mit schnell rotierenden Supraleitern aus Niob ein gravitatives Äquivalent zum Magnetismus (ein sogenanntes gravito-magnetisches Feld) erzeugt zu haben.[6][7] Daher wurde über diese Arbeiten in überregionalen Medien berichtet.[8][9][10] Der gemessene Effekt schien trillionenmal (Faktor ) so stark zu sein, wie nach der bekannten Theorie des Lense-Thirring-Effekts zu erwarten war. Diese Arbeiten haben Ähnlichkeiten zu denen von Jewgeni Nikolajewitsch Podkletnow, der bereits 1996 behauptete, eine teilweise Abschirmung der Gravitation mittels einer rotierenden supraleitenden Scheibe erzielt zu haben; andere Messungen konnten einen solchen Effekt nicht reproduzieren.[11] Jener Ansatz, der ebenso wie Tajmars Arbeiten auch als mögliche Antriebstechnologie für die Raumfahrt diskutiert wurde, wurde daher im Programm Breakthrough Propulsion Physics der US-Raumfahrtsbehörde NASA als nicht realisierbar eingestuft.[12] Tajmar hat auch eine Theorie des behaupteten Effekts entwickelt;[13][14] diese wurde an der Universität Canterbury, Neuseeland, in einem Experiment mit einem rotierenden Zylinder aus supraleitendem Blei und Laser-Gyroskopen widerlegt; eine von Tajmar später behauptete Paritätsverletzung [15] oder andere Theorien[16] können dadurch jedoch nicht ausgeschlossen werden.[17][18][19][20] Neuere Arbeiten von Tajmar deuten auf eine Fehlinterpretation seiner Messresultate hin. Möglicherweise beeinflusste das zur Kühlung verwendete flüssige Helium die Messapparatur.[21]

Weitere Arbeiten

Tajmar begann seine Arbeit auf dem Gebiet der Plasmaphysik an der Technischen Universität Wien in Österreich. Nach einem Aufenthalt im Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien bei der NASA folgte eine Forschungstätigkeit am ESTEC der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Von 2005 bis 2010 leitete Martin Tajmar die Abteilung Space Propulsion (später „Space Propulsion and Advanced Concepts“) des Austrian Institute of Technology (AIT) Seibersdorf. Dort entwickelte Tajmar mit seiner Abteilung eine Form von Ionenantrieb, sogenannte Feep-Thruster (Field Emission Electric Propulsion-Thruster) für Satelliten und Sonden, wie z.B für LISA Pathfinder.[22][23][24] Seit Mitte 2010 forscht und lehrt er als Associate Professor für Aerospace Engineeringg am KAIST in Daejeon, Süd-Korea.[25]

Weitere Forschungsaktivitäten von Martin Tajmar waren u.a. auf dem Gebiet des Biefeld-Brown-Effekts und des Casimir-Effekts.[26][27]

Auszeichnungen

  • 2001: ARC-Award des Austrian Research Centers (heute Austrian Institute of Technology), erster Preis in der Kategorie Wissenschaft[28]
  • 2001 und 2000: Förderung durch das Programm “Window on Science”[29] der US Air Force
  • 1999: Förderung durch das Programm „Internationale Kommunikation“[30] der österreichischen Forschungsgemeinschaft

Literatur

Einzelnachweise

  1. Prof. Martin Tajmar - Electric and Advanced Propulsion Systems@kaist.ac.kr, abgerufen am 03. März 2011
  2. Universitätslektor@ilsb.tuwien.ac.at
  3. Auf dem Mars erwarte ich mir große Entdeckungen derstandard.at, abgerufen am 18. Apil 2011
  4. Diss. M.Tajmar@obvsg.at, abgerufen am 10. März 2011
  5. Diplomarbeit M.Tajmar@obvsg.at
  6. Martin Tajmar, Florin Plesescu, Bernhard Seifert, Klaus Marhold: Measurement of Gravitomagnetic and Acceleration Fields around Rotating Superconductors, AIP Conference Proceedings Volume 880, pp. 1071-1082 (2007). doi: 10.1063/1.2437552
  7. M. Tajmar, F. Plesescu, B. Seifert, R. Schnitzer, I. Vasiljevich: Investigation of Frame-Dragging-Like Signals from Spinning Superconductors using Laser Gyroscopes, AIP Conference Proceedings 969, 1080-1090 (2008). doi: 10.1063/1.2844946
  8. Experimente des Physikers Martin Tajmar sorgen für Debatten 4. Februar 2008, abgerufen am 6. Dezember 2010
  9. Artikel aus "Die Zeit" von Ralf Krauter 17. Mai 2007:"Das Ende der Schwere", abgerufen am 22. März 2011
  10. Artikel aus "Deutschlandfunk", 16. November 2006: "Gravitation auf Knopfdruck", abgerufen am 22. März 2011
  11. G. Hathaway, B. Cleveland, Y. Bao, Physica C 385, 488-500 (2003)
  12. Marc G. Millis, Assessing potential propulsion breakthroughs, Version 07.11.2006, abgerufen am 13.1.2011
  13. M. Tajmar, C. de Matos: Gravitomagnetic field of a rotating superconductor and of a rotating superfluid, Physica C 385, 551 (2003). doi: 10.1016/S0921-4534(02)02305-5
  14. M. Tajmar, C.J. de Matos: Extended analysis of gravitomagnetic fields in rotating superconductors and superfluids, Physica C 420,56-60(2005). doi: 10.1016/j.physc.2005.01.008
  15. M Tajmar, F Plesescu, B Seifert: Anomalous fiber optic gyroscope signals observed above spinning rings at low temperature , Journal of Physics: Conference Series 150, 032101 (2009). doi: 10.1088/1742-6596/150/3/032101
  16. M. Tajmar, F. Plesescu, B. Seifert, R. Schnitzer, I. Vasiljevich: Search for Frame-Dragging-Like Signals Close to Spinning Superconductors, arXiv:0707.3806v8
  17. George D. Hathaway: Gravitational Experiments with Superconductors - History and Lessons. in: Marc G.Millis, et al.: Frontiers of propulsion science. American Inst. of Aeronautics and Astronautics, Reston 2009, ISBN 978-1-56347-956-4, Tajmar Experiments S.244-245; M. E. McCulloch: Can the Tajmar effect be explained using a modification of inertia? EPL (Europhysics Letters), Volume 89, Number 1, doi: 10.1209/0295-5075/89/19001,Abstract@iop.org, abgerufen am 31. März 2011
  18. R.D. Graham, R.B. Hurst, R.J. Thirkettle, C.H. Rowe and P.H. Butler: Experiment to detect frame dragging in a lead superconductor , Physica C 468, 383-387 (2008). doi: 10.1016/j.physc.2007.11.011 Manuskript
  19. M. Tajmar: Comment on “Nonlinearity of the field induced by a rotating superconducting shell” Phys. Rev. B, Volume 76, Issue 18, doi: 10.1103/PhysRevB.76.186501, abgerufen am 22. März 2011
  20. M. Tajmar: Electrodynamics in superconductors explained by Proca equations” Physics Letters A, Volume 372, Issue 18, doi: 10.1016/j.physleta.2007.10.070, abgerufen am 22. März 2011
  21. M. Tajmar, F. Plesescu: Fiber-Optic-Gyroscope Measurements Close to Rotating Liquid Helium, AIP Conference Proceedings, Volume 1208 220-226 (2010). doi: 10.1063/1.3326250
  22. Raumfahrt: Minimundus profil.at, 16. Dezember 2006, abgerufen am 11. Dezember 2010
  23. Triebwerke, Sonden und Kommunikation diepresse.com, 18. Juli 2009, abgerufen am 6. Dezember 2010
  24. STANDARD-Interview derstandard.at, 24. September 2007
  25. Prof. Martin Tajmar, PhD@propulsion.kaist.ac.kr, abgerufen am 10. März 2011
  26. M.Tajmar: Biefeld–Brown Effect - Misinterpretation of Corona Wind Phenomena., American Institute of Aeronautics and Astronautics Journal, vol. 42, no. 2, S 315-318, February 2004,online preview
  27. M. Tajmar: Finite Element Simulation of Casimir Forces in Arbitrary Geometries @nasa ads; F&E-Casimir Force Simulation and Nanomachines advanced-materials.at, abgerufen am 9.Dezember 2010
  28. Österreichs Wissenschaftspreis „ARC-Award“ vergeben pressetext.at, Dezember 2001, abgerufen am 10. Dezember 2010
  29. AFOSR: Window on Science (WOS) Factsheet, abgerufen am 26. Januar 2011
  30. Internationale Kommunikation Beschreibung des Forschungsförderungsprogramms, abgerufen am 26. Januar 2011

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