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Neptun (Planet) und Hermann Gottfried: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Hermann Gottfried''' (* [[30. Januar]] [[1929]] in [[Düren]]) ist ein deutscher [[Glasmalerei|Glasmaler]].
{{Infobox Planet
| Name = Neptun  [[Bild:Neptune symbol.svg|15px|Astronomisches Symbol des Neptuns.]]
| Bild = [[Bild:Neptune-visible.jpg|290px|center|Neptun in natürlichen Farben, aufgenommen 2005 vom Hubble-Weltraumteleskop.]]
| Bildtext = Neptun in natürlichen Farben und die Monde [[Proteus (Mond)|Proteus]] (oben), [[Larissa (Mond)|Larissa]] (rechts unten) und [[Despina (Mond)|Despina]] (links), aufgenommen 2005 vom [[Hubble-Weltraumteleskop]].
| Farbe = #90D0F8
| Große_Halbachse_AE = 30,047
| Große_Halbachse_km = 4.495.060.000
| Perihel = 29,709
| Aphel = 30,385
| Exzentrizität = 0,0113
| Bahnneigung = 1,769
| Umlaufdauer = 164,79 [[Jahr|a]]
| Oppositionsintervall = 367,49 [[Tag|d]]
| Umlaufgeschwindigkeit = 5,43
| Kleinster_Abstand = 28,783
| Größter_Abstand = 31,333
| ref-o = <ref name="daten">NASA [http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/factsheet/neptunefact.html Neptune Fact Sheet]</ref>
| Äquatordurchmesser = 49.528
| Poldurchmesser = 48.682
| Masse = 1,0243 · 10<sup>26</sup>
| Hauptbestandteile =
* [[Wasserstoff]]&nbsp;(H<sub>2</sub>): 80 ± 3,2 %
* [[Helium]]: 19 ± 3,2 %
* [[Methan]]: 1,5 ± 0,5 %
* Wasserstoff Deuteride&nbsp;(HD): ~0,019 %
* [[Ethan]]: ~0,00015 %
* Eise:
** [[Ammoniak]]
** [[Wasser]]
** [[Ammoniumsulfid]]&nbsp;(NH<sub>4</sub>SH)
** Methan&nbsp;(?)
| Dichte = 1,638
| Fallbeschleunigung = 11,15
| Fluchtgeschwindigkeit = 23,5
| Rotationsperiode = 16&nbsp;h 6&nbsp;min 36&nbsp;s
| Achsenneigung = 28,32
| Albedo = 0,41
| ref-p = <ref name="daten"/>
| Temperatur = 72
| Monde = 13
| Vergleichbild = [[Bild:Neptune Earth Comparison.png|200px]]
| Vergleichtext = Größenvergleich zwischen Erde und Neptun (maßstabsgerechte Fotomontage).
}}


== Leben ==
'''Neptun''' ist von der [[Sonne]] aus gesehen der achte und äußerste [[Planet]] im [[Sonnensystem]] und wurde im Jahr 1846 entdeckt. Der [[Gasplanet]] ist nach [[Neptun (Mythologie)|Neptun]], dem [[Römische Mythologie|römischen Gott]] des Meeres und der Fließgewässer benannt. Sein [[Astronomisches Symbol|Zeichen]]
{{Unicode|♆}}<!--PROBLEME MIT DER DARSTELLUNG DES ZEICHENS?: Bitte nicht ohne Diskussion austauschen, sondern [[Wikipedia:UTF-8-Probleme]] lesen!-->
ist ein stilisierter [[Dreizack]], die Waffe des Meeresgottes. Neptun bildet zusammen mit dem [[Uranus (Planet)|Uranus]] die Untergruppe der „Eisriesen“. <br>


Hermann Gottfried besuchte das [[Stiftisches Gymnasium Düren|Stiftische Gymnasium]] in Düren und studierte dann an der Kunstakademie in Kassel. Dort war er Schüler von Prof. Kay N. Nebel, dem Graphiker K. Gerbeth und dem Maler W. Recker. Später machte er eine Ausbildung zum Teppichzeichner und wurde [[Patroneur]] bei den [[Anker-Teppichboden|Anker-Teppich-Werken Düren]]. 1953 begann er mit ersten glasmalerischen Arbeiten, 1963 mit Fresko- und Seccomalereien im Kirchenraum. Sein Arbeitsgebiet umfasst die freie und angewandte Malerei sowie das Entwerfen von Kirchenfenstern. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeiten am [[Straßburger Münster]].
Mit einer Rotationsperiode von 16 Stunden rotiert Neptun wie die anderen drei Gasplaneten sehr rasch, weshalb seine hohen Wolkenschichten ebenfalls eine [[Äquatorstreifen|streifenartige]] Struktur haben. Infolge der sehr großen Sonnenferne mit einer tausendmal schwächeren Sonnenstrahlung als auf der Erde liegt die Temperatur unter etwa -210&nbsp;°C.


== Werk ==
Neptun dominiert durch seine Größe die Außenzone des Planetensystems, was sich z.&nbsp;B. an der Umlaufzeit einiger „[[Transneptun]]e“ wie [[Pluto (Zwergplanet)|Pluto]] und der [[Plutino]]-Gruppe zeigt, die genau das 1,5-fache von Neptuns beträgt. <br>
Bei der Suche nach [[Exoplanet]]en werden solche entdeckten Objekte, die eine ähnliche Masse wie Neptun aufweisen, von Astronomen analog zu den extrasolaren „Jupiters“ oder „[[Hot Jupiter]]s“ manchmal als Planet der „Neptun-Klasse“ oder als „Hot Neptun“ bezeichnet.<ref>{{cite news |url=http://www.astrobio.net/news/article1965.html |title=Trio of Neptunes |publisher=Astrobiology Magazine |date=21.05.2006 |accessdate=06.08.2007}}</ref>


=== Glasfenster ===
Am 11. April 2009 wird Neptun an jenen Punkt seiner Bahn zurückkehren, an dem er sich bei seiner Entdeckung am 23. September 1846 befand.
Wohl eines seiner frühesten Glasfenster schuf Hermann Gottfried 1958 als Verkündigungsfenster (Verkündigung an Abraham, Elisabeth, Maria) für St. Peter und Paul in [[Kleinbüllesheim]]. In [[Köln]] sind seine Arbeiten in den Kirchen [[Groß St. Martin]] und [[St. Aposteln]] und die vier schönen Fenster in St. Maria Magdalena, Köln-Melaten. In der [[Wahlscheid]]er Evangelischen Sankt-Bartholomäus-Kirche auf dem Berg sowie der Kapelle des dortigen Altenheims hat er in den 1960er Jahren die Glasfenster geschaffen. In [[Düsseldorf-Bilk]] stammt das Rundbogenfenster von 1964 in der Kirche [[Alt St. Martin (Düsseldorf)|Alt St. Martin]] von ihm. Im [[Erzbistum Paderborn]] entwarf er zwischen 1973 bis 1982 die Fenster für die Kirche Heilig Kreuz in [[Arnsberg]] sowie 1982 die Fenster im „Hasenkamp“ des [[Paderborner Dom]]es. Von 1983 bis 1988 gestaltete er die Fenster der Kirche [[St. Matthias (Berlin)]] in Berlin-Schöneberg.


=== Ausmalung ===
Von Neptun sind derzeit 13 Monde bekannt. Der mit Abstand größte unter ihnen ist [[Triton (Mond)|Triton]] mit 2700&nbsp;km Durchmesser. Er wurde bereits zwei Wochen nach Neptun entdeckt; als Zweiter der mit 340&nbsp;km Durchmesser drittgrößte Neptunmond [[Nereid (Mond)|Nereid]] im Jahr 1949. Die restlichen elf sind bis auf [[Proteus (Mond)|Proteus]] viel kleiner und wurden alle erst in dem Zeitraum von 1989 bis 2004 durch [[Raumsonde]]n entdeckt.
In Köln-[[Flittard]] gestaltete er die Kirche St. Hubertus 1976/77 mit großflächigen Wandmalereien und Glasfenstern neu aus, zudem in der katholischen Kirche [[Birkenau (Odenwald)]] die [[Apsis]].


== Umlaufbahn und Rotation ==
== Literatur ==
* Bühren, Ralf van: ''Kunst und Kirche im 20. Jahrhundert. Die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils'' (Konziliengeschichte, Reihe B: Untersuchungen), Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh 2008 (ISBN 978-3-506-76388-4), S. 615f.
* Drewes, H.-L.: Die Fenster im „Hasenkamp“ des Paderborner Domes, Bonifatius Paderborn 1983
* Festschrift 100 Jahre Evangelisches Altenheim Wahlscheid
* Gottfried, H.: Das Münster 21 (1968), 356
* Hofmann, F.: Das Münster 35 (1982), 1–18
* Hofmann, F.: Zeitgenössische Darstellungen der Apokalypse-Motive im Kirchenbau seit 1945, München-Zürich 1982, 214–248
* Hofstätter, H.H.: Neue Glasfenster in Deutschland. Das Münster 33 (1980), 211
* Iris Nestler (Hrsg.): Hermann Gottfried, Andere Welten. Katalog Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich. Bönen 2004
* Lohmarer Heimatblätter, Heft 19, November 2005
* Schnell, H.: Das Münster 14 (1961) 217
* Stephany, E.: Das Münster 15 (1962) 414 [Abb.: Brühl, St. Margaretha (Fenster im Querschiff) 210x730 von 1960]
* Stephany, E.: Das Münster 22 (1969) 14 [Abb.: Kirdorf, St. Willibrordus (75 m² Westgiebelverglasung) von 1967]
* Stiegemann, H.: Alte und Neue Kunst im Erzbistum Paderborn 31/32 (1983/84), 67 [Abb.: Paderborn, Dom (Fenster im Hasenkamp) von 1982]
* Wirtschaftsverband Bildender Künstler NRW e.V. Bezirksverband Bergisch Land (Hrsg.) Bildende Künstler im LAnd Nordrhein-Westfalen Bd. 2, Recklinghausen 1967, 83


=== Umlaufbahn ===
== Weblinks ==
* [http://www.ev-kirche-wahlscheid.de Evangelische Kirchengemeinde Wahlscheid]
Neptuns [[Umlaufbahn]] um die Sonne ist mit einer [[Exzentrizität (Mathematik)|Exzentrizität]] von 0,0113 fast kreisförmig. Sein sonnennächster Punkt, das [[Apsis (Astronomie)|Perihel]], liegt bei 29,709&nbsp;[[Astronomische Einheit|AE]] und sein sonnenfernster Punkt, das [[Apsis (Astronomie)|Aphel]], bei 30,385&nbsp;[[Astronomische Einheit|AE]]. Er ist damit der äußerste Planet des [[Sonnensystem]]s. Seine [[Bahnebene]] ist mit 1,769° nur leicht gegen die [[Ekliptik]] (Bahnebene der [[Erde]]) geneigt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt Neptun etwa 165&nbsp;Jahre.
* [http://www.altenheim-wahlscheid.de Evangelisches Altenheim Wahlscheid]
* [http://www.kirche-des-monats.de/2000/11/ Kirche des Monats 11/2000 Alt St. Martin in Düsseldorf]
* [http://www.erftmuehlenbach.de/ Kirchen/Kleinbüllesheim]
* [http://www.glasmalerei-ev.net/pages/k9024.shtml/ "Hermann Gottfried" auf den Seiten der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.]


{{Normdaten|PND=129460133|LCCN=n/2006/42976}}
Im äußeren Bereich des Sonnensystems beeinflusst Neptun aufgrund seiner relativ großen Masse die Bahnen vieler kleinerer Körper wie die der [[Plutino]]s und der [[Transneptunisches Objekt|Transneptune]]. [[Pluto (Zwergplanet)|Plutos]] Umlaufbahn ist so exzentrisch, dass er in seinem Perihel der Sonne näher kommt als Neptun. Aus der Perspektive des [[Ekliptikpol|Nordpols der Ekliptik]] – senkrecht zur Ekliptikebene – scheinen sich daher ihre Bahnen zu schneiden. Allerdings ist die Umlaufbahn von Pluto um mehr als 17,1° zur Ebene der [[Ekliptik]] geneigt. Zum Zeitpunkt der Nähe Plutos zur Sonne befindet sich Pluto fast an seinem nördlichsten Punkt über der Ekliptikebene und schneidet daher nicht die Bahn Neptuns. Zusätzlich zwingt Neptun Pluto eine 2:3-[[Bahnresonanz]] auf. Während Neptun drei Sonnenumläufe vollführt, umrundet Pluto nur zweimal die Sonne. Die Bahnen sind so synchronisiert, dass Neptun bei der [[Scheinbar (Astronomie)|scheinbaren]] Kreuzung der Umlaufbahn Plutos immer weit von ihm entfernt ist. Von 1979 bis 1999 war Pluto der Sonne näher als Neptun.


{{SORTIERUNG:Gottfried, Hermann}}
=== Rotation ===
[[Kategorie:Glasmaler (Deutschland)]]
Ein Tag dauert auf Neptun 16 Stunden und 6&nbsp;Minuten. Die Folge dieser schnellen Rotation ist eine Abplattung von 1,7 %. Somit ist der Durchmesser an den Polen etwa 1000&nbsp;km geringer als am Äquator. Die Neigung des Äquators gegenüber seiner Bahnebene beträgt 28,32°. Die Schrägstellung seiner Rotationsachse ist damit etwas höher als die der Erde.
[[Kategorie:Künstler (Düren)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1929]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
== Physikalische Eigenschaften ==
|NAME=Gottfried, Hermann
Neptun, der viertgrößte Planet des Sonnensystems, gehört mit einem Durchmesser von knapp 50.000&thinsp;km zu den Gasriesen. Mit einer Dichte von 1,64&nbsp;g/cm³ ist er der kompakteste Gasplanet. Auch wenn Neptun etwas kleiner ist als Uranus, ist Neptun mit der 17-fachen Erdmasse massiver. [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] ist immerhin noch 18-mal massereicher als Neptun.
|ALTERNATIVNAMEN=

|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Glasmaler
=== Obere Schichten ===
|GEBURTSDATUM=30. Januar 1929
Die oberen Schichten der Atmosphäre bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff (80 ± 3,2&nbsp;Vol-%) und Helium (19 ± 3,2&nbsp;Vol-%), etwas Methan (1,5 ± 0,5&nbsp;Vol-%), deuteriertem Wasserstoff [[Wasserstoff|HD]] (192&nbsp;Vol-[[parts per million|ppm]]) und Spuren von [[Ethan]] (1,5&nbsp;Vol-ppm).<ref name="daten" /> Neptuns blaue Farbe wird wie bei Uranus durch das [[Methan]] verursacht, das rotes Licht absorbiert. Markante [[Absorptionsbande|Absorptionsbänder]] von Methan treten im roten und infraroten Teil des Spektrums bei Wellenlängen über 600&nbsp;nm auf. Seine blaue Farbe erscheint jedoch viel kräftiger als die des blaugrünen Uranus, dessen Atmosphäre ähnlich aufgebaut ist. Vermutlich ist ein weiterer Bestandteil der Atmosphäre für Neptuns intensivere Farbe verantwortlich. Die oberen Schichten haben eine Ausdehnung von etwa 10 bis 20 % des Planetenradius. Höhere Konzentrationen von Methan, Ammoniak und Wasser sind in den unteren Bereichen der Atmosphäre vorhanden.
|GEBURTSORT=[[Düren]]
[[Bild:Neptune storms.jpg|thumb|left|200px|Stürme in der Neptun-Atmosphäre: „Great Dark Spot“ (oben), „Scooter“ (mittlere weiße Wolke) und der „Small Dark Spot“ (unten).]]
|STERBEDATUM=

|STERBEORT=
Da Neptun die Sonne in großem Abstand umläuft, empfängt er nur wenig Wärme von der Sonne. Seine Temperatur beträgt in der Tiefe, bei der ein Druck von 0,1&nbsp;[[Bar (Einheit)|Bar]] herrscht, etwa −218&nbsp;°C (55&nbsp;K) und bei 1&nbsp;Bar −201&nbsp;°C (72&nbsp;K).<ref>[http://filer.case.edu/sjr16/advanced/neptune.html Neptun] tabellarische Übersicht.</ref> Damit ist der Planet einer der kältesten Orte des Sonnensystems.
}}

Durch die Schrägstellung der Achse ist momentan (2007) am Südpol Hochsommer. Dieser ist schon seit 40&nbsp;Jahren (dem Viertel eines Neptunjahres) der Sonne ausgesetzt. Trotz des großen Abstandes zur [[Sonne]] reicht die empfangene Energie, diese Gebiete bis zu 10&nbsp;°C wärmer werden zu lassen als die restlichen Regionen Neptuns.<ref>[http://www.eso.org/public/outreach/press-rel/pr-2007/pr-41-07.html ESO Pressemitteilung] zum warmen Südpol.</ref>
<!-- Einzigartig unter den Gasriesen ist das Vorhandensein von hohen Wolken, die ihre Schatten auf die undurchsichtige untere Wolkendecke warfen. Obwohl Neptuns Atmosphäre viel dynamischer als die von Uranus ist, bestehen sie aus den gleichen Gasen und Eisarten. Wie bei Messungen der Wolkenoberschicht 1989 festgestellt wurde, ist es auf Neptun mit Temperaturen von bis zu −224&nbsp;°C (49&nbsp;K) sehr kalt.

Das ist warm genug, um das sonst in Neptuns oberer Atmosphäre gefrorene [[Methan]] als Gas ins Weltall entweichen zu lassen, wie durch Beobachtungen mit dem europäischen Großteleskop [[VLT]] in Chile entdeckt wurde. Diese Austritte sind offenbar der Grund für das leuchtend-blaue Erscheinungsbild Neptuns. Während sich Neptun langsam weiter um die Sonne bewegt, wird der Südpol aus der Strahlung wandern und der Nordpol beleuchtet werden. Damit wird sich der Bereich, in dem Methan aufsteigt, ebenfalls Richtung Nordpol verlagern. Laut Glenn Orton vom [[Jet Propulsion Laboratory]] der NASA stellt die Entdeckung des Entweichens von Methan die Antwort auf die Frage nach der Quelle von Neptuns Methanüberschüssen in der Stratosphäre dar. Die Temperaturunterschiede seien eine mögliche Erklärung dafür, dass es auf Neptun die stärksten Winde des [[Sonnensystem]]s gibt.<ref>[http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/22092007224657.shtml Raumfahrer.net] Ein warmer Südpol auf Neptun</ref> -->

Man kann keine klar nach unten begrenzte Atmosphäre definieren, denn das Gas überschreitet mit zunehmender Tiefe den [[Kritischer Punkt (Thermodynamik)|kritischen Druck]] oberhalb der kritischen Temperatur. Daher gibt es keinen [[Phasenübergang]] in den flüssigen Aggregatzustand, sodass es keine fest definierte [[Grenzfläche|Oberfläche]] des Planeten gibt.

=== Innerer Aufbau ===
Uranus und Neptun sind „Eisriesen“. Sie haben einen größeren festen Kern als Jupiter und Saturn. Wie Uranus könnte er mehr oder weniger einheitlich in seiner Zusammensetzung sein. Im Gegensatz dazu haben Jupiter und Saturn getrennte innere Schichten aufzuweisen.

[[Bild:Neptune-intern-de.png|thumb|right|350px|Innerer Aufbau.]]
Es wird angenommen, dass sich im Zentrum ein fester Kern von etwa 1- bis 1½-facher Erdmasse befindet. Dieser besteht aus Gestein und Metall und ist nicht größer als die Erde. Die Temperatur in seinem Zentrum liegt bei etwa 7000&nbsp;°C und der Druck beträgt einige Millionen Bar.

Umgeben ist das Zentrum von einem Mantel oder Ozean aus einer Mischung von Fels, Wasser, [[Ammoniak]] und [[Methan]], der einer Masse von 10- bis 15-facher Erdmasse entspricht (Diese Mixtur aus Wasser, [[Methan]] oder [[Ammoniak]] wird von den [[Planetologie|Planetologen]] als Eis bezeichnet, auch wenn sie in Wirklichkeit heiße und sehr dichte Flüssigkeiten sind, und diese Stoffe im äußeren Sonnensystem normalerweise im festen Zustand auftreten.). Die den Mantel umgebende obere Schicht hat einen Anteil von etwa 1 bis 2 Erdmassen. <!--Neptun besitzt unterhalb der äußeren [[Atmosphäre]] eine Schicht aus Methan (CH4). Sie macht 10 bis 15 Prozent des Planetengewichtes aus. Die größeren Planeten Jupiter und Saturn enthalten wesentlich weniger Kohlenstoff.-->

Vergleicht man die Rotationsgeschwindigkeit mit dem Faktor der [[Abplattung]], zeigt sich, dass die Masse im Inneren Neptuns gleichmäßiger als beim Uranus verteilt ist. Bei Uranus wird die Masse Richtung Zentrum viel dichter als bei Neptun.

Neptun hat ebenso wie [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] und [[Saturn (Planet)|Saturn]] eine innere Wärmequelle. Er strahlt etwa das 2,7-fache der Energie, die er von der Sonnenstrahlung absorbiert, ab.<ref name="Beebe1992">{{cite journal
| author=Beebe R.
| title=The clouds and winds of Neptune
| journal=Planetary Report
| year=1992
| volume=12
| pages=18–21
| url=http://adsabs.harvard.edu/abs/1992PlR....12b..18B }}</ref>
Ein Grund dafür könnte ein radioaktiver Prozess sein, der den Planetenkern aufheizen könnte.<ref>{{Internetquelle|autor={{lang|en|Sam Williams}}|titel={{lang|en|Heat Sources Within the Giant Planets}}|datum=2004|url=http://www.cs.berkeley.edu/~samw/projects/ay249/z_heat_sources/Paper_small.doc|format=DOC|zugriff=10. 10.2007}}</ref> Eine weitere Möglichkeit wäre die Abstrahlung der noch vorhandenen Hitze, die während der Entstehung durch [[Akkretionsscheibe|einfallende Materie]] des Planeten gebildet wurde. Es könnte auch das Brechen von [[Schwerewelle]]n über der [[Tropopause]] die Ursache dieser Wärmeabgabe sein.<ref>
McHugh, J. P., [http://www.aas.org/publications/baas/v31n4/dps99/572.htm Computation of Gravity Waves near the Tropopause], ''AAS/Division for Planetary Sciences Meeting Abstracts'', p. 53.07, September, 1999</ref><ref>McHugh, J. P. and Friedson, A. J., Neptune’s Energy Crisis: Gravity Wave Heating of the Stratosphere of Neptune, ''Bulletin of the American Astronomical Society'', p. 1078, September, 1996</ref>

=== Wetter ===
Ein Unterschied zwischen Neptun und Uranus ist das Ausmaß der meteorologischen Aktivität. Als das Raumschiff Voyager&nbsp;2 1986 an Uranus ankam, war dieser Planet praktisch strukturlos, während Neptun 1989 beim Anflug von Voyager&nbsp;2 bemerkenswerte Wetterphänomene zeigte. Lange helle Wolken, die den Cirruswolken der Erde ähnlich waren, wurden hoch in Neptuns Atmosphäre ausgemacht.

Man könnte erwarten, dass mit steigender Entfernung von der Sonne immer weniger Energie vorhanden wäre, um die Winde anzutreiben. Auf Jupiter wehen Winde mit mehreren Hundert km/h. Neptun bekommt jedoch nur mehr 3 % der Sonnenenergie des Jupiters geliefert. Trotzdem entdeckten die Wissenschaftler auf Neptun statt langsamerer Winde dynamische Stürme mit über 1600&nbsp;km/h (Spitzenwerte bis zu 2100&nbsp;km/h).<ref name="Hammel1989">{{cite journal
| author=Hammel, H. B. ''et al.''
| title=Neptune’s wind speeds obtained by tracking clouds in Voyager images
| journal=Science
| year=1989
| volume=245
| pages=1367–1369
| url=http://adsabs.harvard.edu/abs/1989Sci...245.1367H }}</ref> Damit weist Neptuns Atmosphäre die höchsten Windgeschwindigkeiten des Sonnensystems auf. Eine Vermutung ist, dass es auf Neptun so wenig solare Energie gibt, dass die einmal gestarteten Winde auf sehr wenig Widerstand treffen. Bei genügend vorhandener Energie müssten [[Turbulenz]]en entstehen, die die Winde schließlich bremsen würden (wie es bei Jupiter der Fall ist). Dadurch können sie ihre extrem hohen Geschwindigkeiten beibehalten. Einer anderen Theorie zufolge würden innere Wärmequellen die Winde antreiben.

Es sieht aus, als ob sich Neptuns Atmosphäre sehr schnell verändert. Schon geringe Temperaturunterschiede zwischen der oberen frostigen Wolkenobergrenze und der unteren Wolkenschicht, verstärkt durch Neptuns starker innerer Wärmequelle, könnten für die Instabilitäten in der Atmosphäre verantwortlich sein. In Neptuns kalter Atmosphäre mit Temperaturen von −218&nbsp;°C (55&nbsp;K) setzen sich die Cirruswolken aus gefrorenem Methan und weniger aus Wassereiskristallen (wie auf der Erde) zusammen.<ref name="solarviews"/>

[[Bild:GDS Neptune.jpg|thumb|left|upright|Der „Great Dark Spot“ von Voyager&nbsp;2 aus gesehen.]]
1989 wurde durch [[Voyager 2]] in der südlichen Hemisphäre Neptuns der so genannte „Great Dark Spot“ („Großer Dunkler Fleck“) entdeckt. Dieses [[Zyklon]]system, das dem „Kleinen Roten Fleck“ und „Großen Roten Fleck“ des [[Jupiter (Planet)|Jupiters]] ähnelt und ein Hochdruckgebiet darstellt, erstreckte sich über ein Gebiet der Größe Eurasiens. Ursprünglich dachte man, das Gebilde sei selbst eine Wolke. Später einigte man sich auf ein Loch in der sichtbaren Wolkendecke. Der „Great Dark Spot“ (''GDS'') befand sich auf 22° südlicher Breite und umrundete Neptun in 18,3&nbsp;Stunden. Die Form des Systems legt nahe, dass das Sturmsystem gegen den Uhrzeigersinn rotiert.<ref name="solarviews">[http://www.solarviews.com/germ/neptune.htm www.solarviews.com]</ref> Die hellen Wolken östlich und südlich des ''GDSs'' änderten ihr Aussehen innerhalb weniger Stunden. Der ''GDS'' wurde jedoch am 2. November 1994 vom [[Hubble-Weltraumteleskop]] nicht mehr wiedergefunden. Der Grund für das Verschwinden des ''GDSs'' ist unbekannt. Einer Theorie nach könnte die vom Planetenkern stammende Hitze das Gleichgewicht der [[Atmosphäre]] gestört und existierende, umlaufende Strukturen zerrissen haben. Er könnte sich auch einfach aufgelöst haben oder von anderen Teilen der Atmosphäre verdeckt worden sein. Stattdessen wurde ein neuer Sturm, der dem ''GDS'' ähnelt, in der nördlichen Hemisphäre entdeckt.

Der „Scooter“ ist ein anderer Sturm. Er bildet weiße Wolkengruppen südlich des ''GDSs''. Seinen Spitznamen bekam er, als er in den Monaten vor Voyager&nbsp;2s Ankunft 1989 bei Neptun entdeckt wurde. Dieser bewegt sich in 16&nbsp;Stunden einmal um Neptun und ist damit viel schneller als sich der ''GDS'' bewegte. Das Gebilde könnte eine Rauchfahne sein, die aus unteren Schichten aufsteigt. Nachfolgende Bilder zeigten Wolken, die sich noch schneller als der „Scooter“ bewegten. Der „Small Dark Spot“ (D2) ist ein südlicher Zyklonsturm, der im Uhrzeigersinn rotiert. Er war der zweitstärkste Sturm während der Begegnung 1989. Anfangs war er völlig dunkel. Als sich aber Voyager&nbsp;2 dem Planeten annäherte, entwickelte sich ein heller Kern, der in den meisten hoch auflösenden Bildern zu sehen ist.

=== Magnetfeld ===
Neptun und auch Uranus besitzen nur eine dünne Schicht leitenden, metallischen Materials und erzeugen deshalb kein Dipol-, sondern ein [[Quadrupol|Quadrupolfeld]] mit zwei Nord- und zwei Südpolen.<ref>[http://www.astronews.com/news/artikel/2004/03/0403-016.shtml Astronews] Rätsel um Magnetfelder gelöst?</ref> Das Magnetfeld ist gegenüber der Rotationsachse mit 47° stark geneigt. Die Feldstärke am Äquator beträgt etwa 1,4 [[Tesla (Einheit)|µT]] und ist damit etwa 300-mal weniger stark als das äquatoriale Feld Jupiters (420&nbsp;µT) und 20-mal schwächer als das äquatoriale [[Magnetfeld der Erde|Erdfeld]] (30&nbsp;µT). Das magnetische [[Magnetisches Moment|Dipolmoment]], das ein Maß für die Stärke des Magnetfeldes bei vorgegebenem Abstand vom Zentrum des Planeten darstellt, ist mit 2,2 · 10<sup>17</sup>&thinsp;Tm<sup>3</sup> 28-mal stärker als das Magnetfeld der Erde (7,9 · 10<sup>15</sup>&thinsp;Tm<sup>3</sup>).
<ref name="mag">{{internetquelle|autor={{lang|en|C. T. Russell, J. G. Luhmann}}|datum=1997|url=http://www-ssc.igpp.ucla.edu/personnel/russell/papers/nep_mag.html|titel={{lang|en|Neptune: Magnetic Field and Magnetosphere}}|hrsg={{lang|en|UCLA – IGPP Space Physics Center}}|zugriff=13.09.2007|sprache=englisch}}</ref>
Der Mittelpunkt des Magnetfeldes ist um etwa 13.500&nbsp;km vom Mittelpunkt des Planeten verschoben, so dass es wahrscheinlich ist, dass das Magnetfeld in höheren Schichten als bei Erde, Jupiter oder Saturn entsteht.<ref name="brit">[http://www.britannica.com/eb/article-54301 Encyclopædia Britannica Online 2007] Neptune.</ref> Die Ursache der Ausrichtung des Feldes könnte in den Fließbewegungen im Inneren des Planeten bestehen. Möglicherweise befindet es sich in einer Phase der Umpolung. An den magnetischen Polen wurden von Voyager 2 auch schwache komplexe Polarlichter entdeckt.

== Ringsystem ==
Neptun hat ein sehr feines azurfarbenes Ringsystem, das aus mehreren ausgeprägten Ringen und den ungewöhnlichen Ringbögen im äußeren ''Adams Ring'' bestehen. Die Ringe sind, wie auch die Ringe von Uranus und Jupiter, ungewöhnlich dunkel und enthalten einen hohen Anteil mikroskopischen Staubes, der aus Einschlägen winziger Meteoriten auf Neptuns Monden stammen könnte.

Als die Ringe in den 1980er Jahren durch ein Team von Edward Guinan mittels Sternverdunkelungen entdeckt wurden, wurde vermutet, sie seien nicht komplett. Die Beobachtungen von Voyager&nbsp;2 widerlegten diese Annahme. Die Ursache für diese Erscheinung sind helle Klumpen im Ringsystem. Der Grund der „klumpigen“ Struktur ist bisher noch ungeklärt.
<ref name="Planetary Society">{{internetquelle|url=http://www.planetary.org/explore/topics/our_solar_system/neptune/missions.html|titel={{lang|en|Missions to Neptune}}|datum=2007|hrsg={{lang|en|The Planetary Society}}|zugriff=11.10.2007}}</ref>
Die Gravitationswechselwirkung mit kleinen Monden in der Ringumgebung könnte zu dieser Ansammlung beitragen.

{| class="wikitable"
|- bgcolor=LightBlue
|+ Vollständige Ringe<ref name="VoyagerA">{{cite journal|author=B. A. Smith et al|year=1989|title=Voyager 2 at Neptune: Imaging Science Results|journal=Science|volume=246|pages=1422|url=http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1989Sci...246.1422S&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d06340}}</ref><ref name="factsheet">[http://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/factsheet/nepringfact.html Nasa Neptunian rings factsheet]</ref>
! Name !! Umlaufradius (km)!! Breite (km) !! Optische Tiefe !! Staubanteil !! Benannt nach
|-
| Galle ||align="center"| 41.900 || 2.000 || 0,00008 ||align="center"| 0,4–0,75 || [[Johann Gottfried Galle|Johann Galle]]
|-
| ''ungewiss''<ref name="VoyagerA"/> ||align="center"| < ≈ 50,000 || breit || || ||
|-
| LeVerrier ||align="center"|53.200 || 110 || 0,002 ||align="center"| 0,4–0,8 ||[[Urbain Le Verrier]]
|-
| Lassell || align="center"|53.200–57.200 || 4.000 || 0,00015 ||align="center"| 0,13–0,45 || [[William Lassell]]
|-
| Arago ||align="center"| 57.200 || < 100 || || || [[François Arago]]
|-
| ''nicht benannt'' ||align="center"| 61.950 || schmal || || ||
|-
| Adams ||align="center"| 62.933 || 50 || 0,0045 ||align="center"| 0,17–0,55 || [[John Couch Adams]]
|}

{| class="wikitable"
|- bgcolor=LightBlue
|+ '''Ringbögen im Adams Ring'''
!rowspan="2"| Name !!rowspan="2"| Breite (km)<ref name="factsheet"/><br /> 1989 !!colspan="2"| Relativer Längengrad !!colspan="2"| Länge !!colspan="2"| Stärke !!rowspan="2"| Anmerkungen
|-
!align="center"|1989<ref name="Porco91">{{cite journal | author= C. C. Porco| title= An Explanation for Neptune’s Ring Arcs| journal= Science| year= 1991| volume= 253| pages= 995| url= http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1991Sci...253..995P&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d28395}}</ref>
!align="center"|2003<ref name="dePater05">{{cite journal | author= I. de Pater et al.| title= The dynamic neptunian ring arcs: evidence for a gradual disappearance of Liberté and resonant jump of courage| journal= Icarus| year= 2005| volume= 174| pages= 263| url= http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=2005Icar..174..263D&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d24955}}</ref>
!!align="center"|1989 !!align="center"|2003
!!align="center"|1989 !!align="center"|2003
|-
| Liberté ||align="center"| 15 ||align="center"| ~26° ||align="center"| ~25° ||align="center"| 4° ||align="center"| ~4° ||align="center"| stark ||align="center"| schwach || „vorauslaufender“ Ringbogen
|-
| Égalité ||align="center"| 15 ||align="center"| ~11° ||align="center"| ~13° ||align="center"| ~5° ||align="center"| ~8° ||align="center"| stark ||align="center"| stark || „äquidistanter“ Ringbogen
|-
| Fraternité ||align="center"| 15 ||align="center"| ~0° ||align="center"| ~0° ||align="center"| 10° ||align="center"| ~8° ||align="center"| stark ||align="center"| stark || „nachfolgender“ Ringbogen
|-
| Courage ||align="center"| 15 ||align="center"| ~33° ||align="center"| ~41° ||align="center"| ~2° ||align="center"| ~4° ||align="center"| schwach ||align="center"| schwach ||
|-
|colspan="9" align="center"|Alle Ringbögen haben optische Tiefen von 0,12 und Staubanteile von 0,4 bis 0,8.
|}

Die Ringe wurden nach Astronomen benannt, die bedeutende Beiträge zur Erforschung Neptuns lieferten.

Vier Monde Neptuns ([[Naiad (Mond)|Naiad]], [[Thalassa (Mond)|Thalassa]], [[Despina (Mond)|Despina]] und [[Galatea (Mond)|Galatea]]) umlaufen Neptun innerhalb der Ringregion.

=== Innere Ringe ===
Das innere Ringsystem besteht von außen nach innen aus folgenden Ringstrukturen:<ref name="PS">[http://www.planetary.org/explore/topics/neptune/rings.html Planetary Society description]</ref>
[[Bild:PIA02224-browse.jpg|150px|thumb|Neptuns Ringsystem (von Voyager&nbsp;2).]]

Ein ''unbenannter'', undeutlicher klumpiger Ring aus Staub in der Umlaufbahn von Galatea.

Der breite ''Lassell Ring'' (1989 N4R) ist ein matter Bogen, der sich mit einem Radius von 59.200&nbsp;km 4000&nbsp;km Richtung Neptun erstreckt. Er ist staubig, aber nicht in dem Ausmaß der anderen Ringe und ist eher mit dem zusammenhängenden Teil des ''Adam Rings'' vergleichbar. Es gibt eine hellere Erweiterung an der äußeren Kante, die ''Arago Ring'' genannt wird (1989 N5R). Die Innenkante des ''Lassel Rings'' grenzt an den ''LeVerrier Ring''.<ref name="iauc4867">[http://cfa-www.harvard.edu/iauc/04800/04867.html#Item1 IAUC 4867]</ref><ref name="factsheet"/>

Der schmale ''LeVerrier Ring'' (1989 N2R) ist der zweit auffälligste der Neptunringe und liegt mit einem Abstand von 700&nbsp;km gerade noch außerhalb des Orbits des Mondes [[Despina (Mond)|Despina]]. Dieser Ring ist ebenso wie die Ringbögen sehr staubhaltig.

Der innerste ''Galle Ring'' (1989 N3R) ist matt und nicht voll verstanden. Er liegt deutlich innerhalb der Bahn des innersten Neptunmondes [[Naiad (Mond)|Naiad]]. Der ''Galle Ring'' ist sehr staubig, ähnlich den Ringbögen.

Kleine [[Schäfermond]]e bei den schmäleren Ringen verhindern, dass die Ringe auseinander treiben und damit diffuser werden.

Die Bilder von Voyager&nbsp;2 deuten noch eine breite Scheibe diffusen Materials an. Sie scheint sich innerhalb des Radius von 50.000&nbsp;km des ''Galle Rings'' zu erstrecken. Diese Scheibe ist wegen Neptuns Glanz nicht leicht zu erkennen und damit ist ihre Existenz nicht sicher.<ref name="VoyagerA"/>

=== Adams Ring und die Ringbögen ===
[[Bild:Neptune_ring_arcs.jpg|thumb|left|Ringbögen im ''Adams Ring''<br>(von links nach rechts: Egalité, Fraternité, Liberté)<br>und innen der LeVerrier Ring.]]

Der auffälligste Ring ist der schmale äußere ''Adams Ring'', obwohl er verglichen mit den Ringen des [[Saturnringe|Saturns]] und des [[Uranus (Planet)#Ringe|Uranus]] immer noch sehr schwach erscheint. Seine ursprüngliche Bezeichnung war 1989 N1R. Die Existenz der Ringbögen ist nur schwierig zu erklären. Aufgrund der Bewegungsgesetze müsste erwartet werden, dass sich innerhalb kurzer Zeit die Bogensegmente zu vollständigen Ringen verteilen sollten.

Er beinhaltet mehrere längliche Bögen, die jeder 4–10° der Gesamtlänge des Ringes umspannen. Sie sind viel heller und undurchsichtiger als der Rest des Ringes und weisen eine entfernte Ähnlichkeit mit dem ''G Ring'' des Saturns auf. Ihre Existenz war anfangs ein Rätsel, da grundlegende Dynamik der Umlaufbahnen besagen, dass sie sich in sehr kurzer Zeit zu einem einheitlichen Ring verteilen müssten. <!--Die Details sind noch immer nicht ganz geklärt. Die führende Theorie für die Beschränkung der Bögen in ihrer Länge beruft sich auf eine 43:42 exzentrische Resonanz der „Korotation“ mit Galatea, die 43 gleich große stabile Regionen mit Längen von 8,37° hervorbringt. Der Einfluss einer zusätzlich verbundenen Resonanz der Inklination macht die ~4° Breite der kürzeren Bögen plausibel.<ref name="">{{cite journal | author= F. Namouni & C. Porco| title= The confinement of Neptune’s ring arcs by the moon Galatea| journal= Nature| year= 2002| volume= 417| pages= 45| url= http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=2002Natur.417...45N&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d26328}}</ref>--> Der ''Adams Ring'' hat 42 radiale Verschlingungen mit einer Amplitude von etwa 30&nbsp;km. Diese Strukturen und die Begrenzung der Ringbögen werden vermutlich durch den gravitativen Einfluss des Mondes [[Galatea (Mond)|Galatea]], der nur 1000&nbsp;km innerhalb des Ringes rotiert, verursacht. Der Wert der Amplitude wurde verwendet, um Galateas Masse zu bestimmen.<ref name="Porco91">{{cite journal | author= C. C. Porco| title= An Explanation for Neptune’s Ring Arcs| journal= Science| year= 1991| volume= 253| pages= 995| url= http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1991Sci...253..995P&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d28395}}</ref>

Die drei Hauptbögen werden ''Liberté'', ''Égalité'' und ''Fraternité'' (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nach dem berühmten Motto der französischen Republik und der [[Französische Revolution|französischen Revolution]]) genannt. Diese Bezeichnung wurde von den ursprünglichen Entdeckern, die sie während der Sternbedeckungen 1984 und 1985 entdeckten, vorgeschlagen.<ref name="Sicardy91">{{cite journal | author= B. Sicardy et al| title= Neptune’s Rings, 1983–1989 Ground-Based Stellar Occultation Observations| journal= Icarus| year= 1991| volume= 89| pages= 220| url= http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1991Icar...89..220S&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d28395}}</ref> Alle Ringbögen sind nahe beisammen und gemeinsam umspannen sie eine Länge von unter 40°.

Die höchst auflösenden Bilder von Voyager&nbsp;2 enthüllten eine ausgesprochen klumpige Struktur in den Bögen. Der typische Abstand zwischen sichtbaren Klumpen beträgt 0,1° bis 0,2°. Dies entspricht 100 bis 200&nbsp;km entlang des Ringes. Da die Brocken nicht aufgelöst wurden, ist nicht bekannt, ob sie größere Teile enthalten. Sie enthalten jedoch Konzentrationen von mikroskopischem Staub verbunden, das durch ihre erhöhte Helligkeit, wenn sie von der Sonne hinterleuchtet werden, belegt wird.<ref name="VoyagerA"/>

Wie bei allen Ringen Neptuns ist der feine Staub ein wichtiger Bestandteil. Während schon im zusammenhängenden Hintergrundring viel Staub vorhanden ist, spielt er für die Ringbögen eine noch größere Rolle. Dort ist er für den Großteil des gestreuten Lichtes verantwortlich. Dies steht zum Beispiel in Kontrast zu den Hauptringen Saturns, dessen Hauptring weniger als 1 % Staub enthält. Der Ring hat eine intensive rote Farbe, und der diffuse Hintergrundring variiert entlang der Länge in seiner Helligkeit. Der Ring ist auf der gegenüberliegenden Seite etwa 50 % dunkler.<ref name="ShowalterCuzzi">{{cite journal | author= M. R. Showalter & J. N. Cuzzi| title= Physical Properties of Neptune’s Ring System| journal= Bulletin of the American Astronomical Society| year= 1992| volume= 24| pages= 1029| url= http://articles.adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-iarticle_query?1992DPS....24.4206S&amp;data_type=PDF_HIGH&amp;type=PRINTER&amp;filetype=.pdf}}</ref>

==== Dynamik der Ringbögen ====
Mit Beginn des Betriebes von Hubble und erdgebundener Teleskope mittels [[adaptive Optik|adaptiver Optik]] wurden die Ringbögen beginnend mit 1998 wieder mehrere Male beobachtet.<ref name="Sicardy99">{{cite journal | author= B. Sicardy et al| title= Images of Neptune’s ring arcs obtained by a ground-based telescope| journal= Nature| year= 1999| volume= 400| pages= 731}}</ref><ref name="Dumas99">{{cite journal | author= C. Dumas et al| title= Stability of Neptune’s ring arcs in question| journal= Nature| year= 1999| volume= 400| pages= 733}}</ref><ref name="dePater05"/><ref name="NewScientist05">
{{cite journal | author= | title= Neptune’s rings are fading away| journal= New Scientist| year= 2005| volume= 2492| pages= 21| url= http://www.newscientist.com/channel/space/mg18524925.900}}</ref><ref name="Showalter05">{{cite journal | author= M. R. Showalter et al| title= Updates on the dusty rings of Jupiter, Uranus and Neptune| journal=
Dust in Planetary Systems, Proceedings of the conference held September 26–28, 2005 in Kaua’i, Hawaii| year= 2005| pages= 130| url= http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=2005LPICo1280..130S&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d23893}}</ref> Man bemerkte, dass die Ringbögen überraschend dynamisch waren und sich über einige Jahre beträchtlich veränderten. ''Fraternité'' und ''Égalité'' haben ihre Materie getauscht und ihre Längen merkbar geändert. Im Jahr 2005 veröffentlichte erdgebundene Untersuchungen zeigen, dass Neptuns Ringe deutlich instabiler sind, als bisher angenommen. Insbesondere der ''Liberté Ringbogen'' ermattet und könnte in weniger als einem Jahrhundert verschwunden sein. Seine Helligkeit betrug 2003 nur mehr 30 % seiner ursprünglichen Helligkeit von 1989 und ist in den Bildern des Hubble-Weltraumteleskops vom Juni 2005 kaum noch zu sehen.

In der Zwischenzeit scheint der Bogen ein gespaltenes, zweifach gekrümmtes Profil bekommen zu haben und wanderte mehrere Bogengrade näher zum stabileren ''Égalité''. Beim ''Courage Ringbogen'', der während des Vorbeifluges von Voyager&nbsp;2 sehr matt wirkte, wurde 1998 eine Aufhellung beobachtet. In letzter Zeit war er wieder so dunkel wie bei seiner Entdeckung und hat sich um zusätzliche 8° gegenüber den anderen Ringbögen vorwärts bewegt.<!-- Es scheint, als wäre er zur nächsten stabilen Position der resonanten „Korotation“ übergesprungen.--> Es gab einige Anzeichen, dass die Ringbögen allgemein mehr und mehr verblassen.<ref name="dePater05"/><ref name="NewScientist05"/> Beobachtungen im sichtbaren Bereich zeigen jedoch, dass die Gesamtmenge der Materie in den Ringbögen ungefähr gleich blieb, die Ringbögen jedoch im infraroten Bereich im Vergleich zu früheren Aufnahmen dunkler wurden.<ref name="Showalter05"/>

Diese Dynamik der Ringbögen ist derzeit noch nicht verstanden und die neuen Beobachtungen stellen den bisherigen Kenntnisstand über Neptuns Ringsystem in Frage.<ref>[http://www.newscientist.com/channel/space/mg18524925.900 Neptune’s rings are fading away (26.03.2005)]. ''New Scientist''.</ref>

=== Entdeckung und Beobachtungen der Ringe ===
Das erste Anzeichen der Ringe um Neptun waren Beobachtungen von Sternbedeckungen. Auch wenn etwa 50 von ihnen vor dem Besuch durch Voyager&nbsp;2 beobachtet wurden, gaben in den frühen 1980ern nur fünf von den Beobachtungen Anzeichen von Ringen wieder. Hinweise auf unvollständige Ringe wurden Mitte der 1980er Jahre gefunden, als Beobachtungen einer Sternbedeckung durch Neptun zusätzlich gelegentliches Aufblinken vor oder nach der Verdeckung des Sterns durch den Planeten zeigten. Dies war der Nachweis, dass die Ringe nicht komplett (oder nicht durchgängig) waren.<ref name="Sicardy91"/><ref name="Nicholson90">{{cite journal | author= P. D. Nicholson et al| title= Five Stellar Occultations by Neptune: Further Observations of Ring Arcs| journal= Icarus| year= 1990| volume= 87| pages= 1| url= http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1990Icar...87....1N&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d28395}}</ref>

Der Vorbeiflug an Neptun durch Voyager&nbsp;2 1989 trug einen Großteil zum aktuellen Wissensstand über die Ringe bei. Bilder der Raumsonde zeigten den Aufbau des Ringsystems, das aus mehreren lichtschwachen, dünnen Ringen besteht. Verschiedene andere Ringe wurden von den Kameras der Sonde entdeckt. Zusätzlich zum schmalen ''Adams Ring'', der sich 62.930&nbsp;km vom Zentrum Neptuns entfernt befindet, wurden der ''LeVerrier Ring'' bei 53.200&nbsp;km und der breitere, dunklere ''Galle Ring'' bei 41.900&nbsp;km entdeckt. Die blasse Erweiterung des ''LeVerrier Rings'' nach außen wurde nach ''Lassell'' benannt und ist an seiner äußeren Kante durch den ''Arago Ring'' bei 57.600&nbsp;km begrenzt.<ref>[http://planetarynames.wr.usgs.gov/append8.html Gazetteer of Planetary Nomenclature Ring and Ring Gap Nomenclature (08.12.2004)]. ''USGS – Astrogeology Research Program''.</ref>

Durch Voyager&nbsp;2s Bilder der Ringbögen konnte die Frage ihrer Unvollständigkeit beantwortet werden. Der Staubanteil wurde durch das Vergleichen der Helligkeit der Ringe bei frontaler und bei rückwärtiger Sonnenbeleuchtung geschätzt. Mikroskopischer Staub erscheint heller, wenn dieser von der Sonne aus dem Hintergrund beleuchtet wird. Dagegen werden größere Partikel dunkler, da nur ihre „Nachtseite“ sichtbar ist. Von den äußeren Planeten können nur Raumfahrzeuge solch eine [[Gegenlicht]]-Ansicht liefern, die für diese Art von Analyse nötig ist.

Vor kurzem wurden dank der Fortschritte in Auflösung und höhere Lichtausbeute die hellsten Teile des Ringes (die Ringbögen des ''Adams Rings'') mit erdgebundenen Teleskopen untersucht. Sie sind leicht über den Rauschpegel der von Methan absorbierten Wellenlängen erkennbar, bei dem der Glanz Neptuns bedeutend reduziert wurde. Die undeutlicheren Ringe liegen immer noch weit unterhalb der Schwelle der Sichtbarkeit.

== Entstehung und Migration ==
[[Bild:Lhborbits.png|thumb|Eine Simulation, die die äußeren Planeten und den Kuipergürtel zeigt: a) Vor der Jupiter/Saturn 2:1 Resonanz b) Zerstreuung der Objekte des Kuipergürtels in das Sonnensystem, nachdem sich die Umlaufbahn Neptuns verschoben hatte c) Nach dem Ausstoß von Objekten des Kuipergürtels durch Jupiter.]]
Die Entstehung und Formation der Eisriesen Neptun und Uranus ist schwierig zu erklären. Derzeitige Modelle zeigen, dass die Dichte der Materie in den äußeren Regionen des Sonnensystems zu gering war, um so große Körper, basierend auf die traditionell akzeptierte Theorie der Kern-[[Akkretion (Astronomie)|Akkretion]], zu formen. Daneben wurden auch noch Hypothesen erstellt, die die Weiterentwicklung der Eisriesen erklären sollten. Eine davon schlägt vor, dass die Eisriesen nicht durch Kernakkretion von Materie entstanden sind, sondern durch Instabilitäten innerhalb der ursprünglichen [[Protoplanetare Scheibe|protoplanetaren Scheibe]]. Später wären ihre Atmosphäre durch die Strahlung eines nahen, massiven Sterns des [[Spektraltyp]]s O oder B weggetrieben worden.<ref>{{cite web
| title=Formation of gas and ice giant planets
| first=Alan P. | last=Boss | date=2002-09-30
| url=http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6V61-46SVX4B-1&_user=10&_rdoc=1&_fmt=&_orig=search&_sort=d&view=c&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=8356c9b57117437b185f44aca5ae71d0
| accessdate=05.03.2008
|work=Earth and Planetary Science Letters
|publisher=ELSEVIER }}</ref> Ein anderer Vorschlag besagt, dass die beiden Planeten sich viel näher der Sonne geformt hätten, wo die Dichte der Materie höher war, und sie daraufhin nach und nach zu ihren derzeitigen Orbits gewandert wären.<ref>{{cite web
| title=The formation of Uranus and Neptune among Jupiter and Saturn
| first=Edward W. |last=Thommes
| coauthors=Duncan, Martin J.; Levison, Harold F.
| year=2001 | url=http://arxiv.org/abs/astro-ph/0111290
| accessdate=05.03.2008}}</ref>

Die Wanderungstheorie wird aufgrund der Möglichkeit, die derzeitigen Resonanzen der Umlaufbahnen im [[Kuipergürtel]], besonders der 2/5 Resonanzen, erklären zu können, favorisiert. Während Neptun nach außen wanderte, kollidierte er mit den ursprünglichen Objekten des Kuipergürtels. Dies rief neue Resonanzen hervor und führte bei anderen Körpern zu einem Chaos ihrer Orbits. Man glaubt, dass die Objekte in der [[Scattered disk object|Scattered Disk]] durch Interaktionen mit den Resonanzen, die von Neptuns Migration hervorgerufen wurden, in ihre jetzige Position platziert wurden.<ref>{{cite web
| title=Neptune's Migration into a Stirred–Up Kuiper Belt: A Detailed Comparison of Simulations to Observations
| publisher=Saint Mary’s University | first=Joseph M.
| last=Hahn | year=2005 | accessdate=05.03.2008
| url=http://arxiv.org/PS_cache/astro-ph/pdf/0507/0507319v1.pdf
}}</ref> 2004 wurde durch ein Computermodell von Alessandro Morbidelli (Côte d'Azur Observatory in Nizza) nachgewiesen, dass die Wanderung Neptuns in Richtung des Kuipergürtels durch die Bildung einer 1/2 Resonanz von Jupiter und Saturn ausgelöst werden konnte. Dabei bildete sich ein gravitativer Schub, die beide, Uranus und Neptun, vorangetrieben hätte. Diese wären in höhere Umlaufbahnen gelangt und hätten dabei sogar ihre Plätze getauscht. Die daraus resultierende Verdrängung der Objekte des ursprünglichen Kuipergürtels könnte auch das [[Großes Bombardement|Große Bombardement]], das 600&nbsp;Millionen Jahre nach der Bildung des Sonnensystems auftrat, und das Auftauchen der [[Trojaner (Astronomie)|Trojaner ]] Jupiters erklären.<ref>{{cite web
| title=Orbital shuffle for early solar system
| first=Kathryn | last= Hansen | publisher=Geotimes
| url=http://www.geotimes.org/june05/WebExtra060705.html
| date=07.06.2005 | accessdate=26.08.2007}}</ref>

== Monde ==
→ ''Hauptartikel:'' [[Liste der Neptunmonde]]
[[Bild:Voyager 2 Neptune and Triton.jpg|thumb|Neptun (oben) und [[Triton (Mond)|Triton]] (unten).]]
Bei Neptun sind 13 [[Satellit (Astronomie)|Monde]] bekannt. Der bei weitem größte von ihnen ist [[Triton (Mond)|Triton]]. Er wurde 17&nbsp;Tage nach der Entdeckung des Neptun von [[William Lassell|William Lassell]] entdeckt. Aufgrund seiner großen Nähe zu Neptun ist er zu einer gebundenen Rotation gezwungen. Möglich wäre es, dass Triton einmal ein Objekt des Kuipergürtels war und von Neptun eingefangen wurde. Im Gegensatz zu allen anderen großen Monden im Sonnensystem läuft er [[Rechtläufig|retrograd]] (entgegengesetzt der Rotation des Planeten) um Neptun. Er nähert sich Neptun langsam auf einer Spiralbahn, um schließlich bei der Überschreitung der [[Roche-Grenze]] zerrissen zu werden. Triton ist mit Temperaturen von −235&nbsp;°C (38&nbsp;K) das kälteste jemals im Sonnensystem gemessene Objekt.

[[Bild:Proteus (Voyager 2).jpg|thumb|upright|left|Neptuns Mond [[Proteus (Mond)|Proteus]].]]

Es dauerte einhundert Jahre, bis Neptuns zweiter Mond, [[Nereid (Mond)|Nereid]], entdeckt wurde. Nereid hat eine der exzentrischsten Umlaufbahnen aller Monde des Sonnensystems.

Von Juli bis September 1989 entdeckte die Weltraumsonde [[Voyager 2]] sechs weitere Neptunmonde. Auffällig ist der unregelmäßig geformte [[Proteus (Mond)|Proteus]] mit seiner dunklen, rußähnlichen Erscheinung. Die vier innersten Neptunmonde [[Naiad (Mond)|Naiad]], [[Thalassa (Mond)|Thalassa]], [[Despina (Mond)|Despina]] und [[Galatea (Mond)|Galatea]] haben Umlaufbahnen innerhalb der Neptunringe. Der von innen nächstfolgende Mond [[Larissa (Mond)|Larissa]] wurde ursprünglich 1981 entdeckt, als er einen Stern bedeckte. Zunächst wurde ein Teil eines Ringbogens vermutet. Als Voyager&nbsp;2 1989 Neptun erforschte, stellte sich heraus, dass diese Sternbedeckung durch einen Mond verursacht wurde.

Fünf weitere irreguläre Monde Neptuns wurden zwischen 2002 und 2003 entdeckt, und 2004 bekannt gegeben.<ref>{{cite journal |author=Holman, Matthew J. ''et al.'' |date=19.08.2004 |url=http://www.nature.com/nature/journal/v430/n7002/abs/nature02832.html |title=Discovery of five irregular moons of Neptune |journal=Nature |volume=430 |pages=865–867}}</ref><ref>{{cite news |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/3578210.stm |title=Five new moons for planet Neptune |date=August 18, 2004 |publisher=BBC News |accessdate=06.08.2007}}</ref> Zwei von den neu entdeckten Monden, [[Psamathe (Mond)|Psamathe]] und [[Neso (Mond)|Neso]] haben die größten Umlaufbahnen aller natürlichen Monde im Sonnensystem, die bis jetzt bekannt sind. Sie brauchen 25&nbsp;Jahre, um Neptun zu umkreisen. Ihre durchschnittliche Distanz zum Neptun ist das 125-fache des Abstandes des Mondes zur Erde.

Da Neptun der römische Gott des Meeres war, wurden die Monde des Planeten nach anderen, untergeordneten Meeresgöttern benannt.

=== Entstehung der Monde ===
[[Bild:Triton moon mosaic Voyager 2 (large).jpg|thumb|Farbfoto von [[Triton (Mond)|Triton]].]]
Wahrscheinlich sind die inneren Monde nicht mit Neptun entstanden, sondern wurden durch Bruchstücke, die sich beim Einfangen von [[Triton (Mond)|Triton]] entwickelt haben, gebildet. Tritons ursprüngliche Umlaufbahn, die er nach dem Einfangen durch Neptun innehatte, war sehr exzentrisch. Dadurch kam es zu chaotischen Störungen der ursprünglichen inneren Neptunmonde, die kollidierten und zu einer Geröllscheibe zerkleinert wurden. Erst als Triton nach und nach eine Kreisbahn annahm, konnten sich die Teile der Geröllscheibe wieder zu neuen Monden zusammenfügen.<ref name="BanfieldMurray">{{cite journal |author=D. Banfield and N. Murray| title=A dynamical history of the inner Neptunian satellites |journal=Icarus |year=1992 |volume=99 |pages=390 |url=http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1992Icar...99..390B&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=444b66a47d03051}}</ref>

Der Ablauf der Einbindung Tritons als Mond war über die Jahre Thema einiger Theorien. Heute nehmen die Astronomen an, dass er während einer Begegnung von drei Objekten an Neptun gebunden wurde. In diesem Szenario war Triton das Objekt eines Doppelsystems<sup>1</sup>, das die heftige Begegnung mit Neptun überstanden hatte.<ref name="Agnor06">C. B. Agnor & D. P. Hamilton ''Neptune’s capture of its moon Triton in a binary-planet gravitational encounter'', Nature, '''441''' (2006), pp. 192. [http://www.astro.umd.edu/~hamilton/research/reprints/AgHam06.pdf (pdf)]</ref>

Numerische Simulationen zeigen, dass ein anderer 2002 entdeckter Mond, [[Halimede (Mond)|Halimede]], seit seiner Entstehung eine hohe Wahrscheinlichkeit hatte, mit Nereid zu kollidieren.<ref name="Holman2004">[[Matthew J. Holman|M. Holman]], JJ Kavelaars, [[Brett J. Gladman|B. Gladman]], T. Grav, W. Fraser, D. Milisavljevic, P. Nicholson, J. Burns, V. Carruba, J-M. Petit, P. Rousselot, O. Mousis, Brian G. Marsden|B. Marsden, R. Jacobson
''Discovery of five irregular moons of Neptune'', Nature, '''430''' (2004), pp. 865–867. [http://cfa-www.harvard.edu/~mholman/nature_final.pdf Final preprint(pdf)]</ref>
Da beide Monde eine ähnlich graue Farbe aufzuweisen scheinen, könnten sie Fragmente des Mondes Nereid sein.<ref name="Grav2004U">T. Grav, [[Matthew J. Holman|M. Holman]] and W. Fraser, ''Photometry of Irregular Satellites of Uranus and Neptune'', The Astrophysical Journal, '''613''' (2004), pp. L77–L80 ([http://arxiv.org/abs/astro-ph/0405605 preprint])</ref>

<sup>1</sup><small>Binäre Objekte, gravitative Verbindungen von zwei Körpern, sind unter [[Transneptunisches Objekt|transneptunischen Objekten]] oft anzutreffen (> 10 %; die bekannteste ist [[Pluto (Zwergplanet)|Pluto]]-[[Charon (Mond)|Charon]]) und nicht so häufig bei [[Asteroid]]en wie bei [[Ida (Asteroid)|243 Ida]] und [[Dactyl (Mond)|Dactyl]].</small>

=== Irreguläre Monde ===
[[Bild:TheIrregulars_NEPTUNE.svg|thumb|300px|Neptuns irreguläre Monde.]]
Irreguläre Monde sind eingefangene Satelliten in großem Abstand, weisen eine hohe Bahnneigung auf und sind oft rückläufig.

Das Diagramm illustriert die Umlaufbahnen von Neptuns irregulären Monden, die bis jetzt entdeckt wurden. Die Exzentrizität der Bahnen wird durch gelbe Segmente (die den Bereich vom [[Apsis (Astronomie)|Perizentrum]] bis zum [[Apsis (Astronomie)|Apozentrum]] überstreichen) und die [[Bahnneigung|Inklination]] durch die Y-Achse dargestellt. Die Satelliten oberhalb der X-Achse bewegen sich [[Rechtläufig|prograd]] (rechtläufig), die Satelliten darunter retrograd (rückläufig). Die X-Achse ist mit [[Gigameter|Gm]] (Millionen&nbsp;km) sowie dem betreffenden Bruchteil der [[Hill-Sphäre]] beschriftet. Der [[Gravitation|gravitative]] Einfluss, innerhalb dessen ein Umlauf um den Planeten möglich ist, reicht bei Neptun etwa 116&nbsp;Millionen&nbsp;km in den Raum.

Aufgrund der Ähnlichkeit der Umlaufbahnen von [[Neso (Mond)|Neso]] und [[Psamathe (Mond)|Psamathe]] könnten diese Monde von einem größeren, in der Vergangenheit auseinandergebrochenen Mond, abstammen.<ref name="SheppardJewitt2006">[[Scott S. Sheppard]], [[David C. Jewitt]], Jan Kleyna, ''A Survey for "Normal" Irregular Satellites Around Neptune: Limits to Completeness'' ([http://arxiv.org/abs/astro-ph/0604552 preprint])</ref>

Triton ist hier nicht zu sehen. Er bewegt sich rückläufig, hat jedoch eine fast kreisförmige Bahn. Bei Nereid, der sich auf einer rechtläufigen, jedoch sehr exzentrischen Bahn bewegt, wird vermutet, dass er während der „Integration“ Tritons in das Neptunsystem in seiner Bahn massiv gestört wurde.<ref name="Goldreich89">Goldreich, P.; Murray, N.; Longaretti, P. Y.; Banfield, D. ''Neptune’s story'', Science, '''245''', (1989), p. 500–504.</ref>

== Orbitale Resonanzen ==
[[Bild:TheKuiperBelt classes-en.svg|right|thumb| Das Diagramm zeigt die von Neptun hervorgerufenen orbitalen Resonanzen im Kuipergürtel. Die hervorgehobenen Regionen sind die 2/3 Resonanzen (Plutinos), der [[Cubewano|„klassische Gürtel“]] (Cubewano), mit Orbits, die von Neptun nicht beeinflusst sind und die 1/2 Resonanzen (Twotinos, die eine Gruppe der [[Transneptunisches Objekt|Transneptunischen Objekte]] darstellen).]]
Neptuns Umlaufbahn hat einen erheblichen Einfluss auf die direkt dahinter liegende Region, die als [[Kuipergürtel]] bekannt ist. Der Kuipergürtel stellt einen Ring aus kleinen eisigen Objekten dar. Er ist mit dem [[Asteroidengürtel]] vergleichbar, jedoch ist er viel größer. Er erstreckt sich von Neptuns Umlaufbahn (30 AE Sonnenabstand) bis 55 AE Distanz zur Sonne.<ref>{{cite web
| title=Collisional Erosion in the Primordial Edgeworth-Kuiper Belt and the Generation of the 30–50 AU Kuiper Gap
| first=S. Alan | last=Stern
| publisher=Geophysical, Astrophysical, and Planetary Sciences, Space Science Department, Southwest Research Institute
| url=http://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1086/304912
| year=1997 | accessdate=01.06.2007}}</ref> Wie Jupiters Gravitivität den Astroidengürtel beherrscht, in dem er die Struktur formt, so beeinflusst auch Neptuns Gravitivität völlig den Kuipergürtel. Über das Alter des Sonnensystems wurden bestimmte Regionen des Kuipergürtels durch Neptuns Schwerkraft destabilisiert, u.a. wurden Löcher in der Struktur des Kuipergürtels gebildet. Der Bereich zwischen 40 und 42&nbsp;AE Entfernung von der Sonne ist solch ein Beispiel.<ref>{{cite web
| title=Large Scattered Planetesimals and the Excitation of the Small Body Belts
| first=Jean-Marc | last=Petit | coauthors=Morbidelli, Alessandro; Valsecchi, Giovanni B.
| url=http://www.oca.eu/morby/papers/6166a.pdf
| year=1998 | accessdate=26.03.2007}}</ref>
Es existieren jedoch Orbits innerhalb dieser leeren Regionen, in der Objekt über das Alter des Sonnensystems hinaus existieren können. Diese [[Bahnresonanz]]en treten auf, wenn die Umlaufbahn eines Objektes um die Sonne einen genauen Bruchteil von Neptuns Bahn darstellt, wie 1/2 oder 3/4. Wenn angenommen, ein Körper einmal pro zwei Neptunumläufen die Sonne umkreist, wird es nur den halben Umlauf beenden, wenn Neptun wieder an die vorherige Stelle zurückkehrt. Das passiert auch auf der anderen Seite der Sonne. Der am häufigsten bevölkerte resonante Orbit im Kuipergürtel, mit über 200 bekannen Objekten,<ref>{{cite web
| title=List Of Transneptunian Objects
| publisher=Minor Planet Center
| url=http://www.cfa.harvard.edu/iau/lists/TNOs.html
| accessdate=23.06.2007}}</ref> ist die 2/3 Resonanz. Die Objekte in diesem Orbit beenden 1 Umlauf pro 1½ Neptunumläufen. Sie werden die [[Plutino]]s genannt, da sie die größten im Kuipergürtel darstellen, und sich auch [[Pluto (Planet)|Pluto]] in ihnen befindet.<ref>{{cite web
| last=Jewitt | first=David | date=Februar 2004
| url=http://www.ifa.hawaii.edu/faculty/jewitt/kb/plutino.html
| title=The Plutinos | publisher=University of Hawaii
| accessdate=28.02.2008}}</ref> Obwohl Pluto Neptuns Umlaufbahn regelmäßig kreuzt, können die beiden aufgrund der 2/3 Resonanz niemals kollidieren.<ref>{{cite journal
| last=Varadi | first=F.
| title=Periodic Orbits in the 3:2 Orbital Resonance and Their Stability
| journal=The Astronomical Journal
| year=1999 | volume=118 | pages=2526–2531
| url=http://adsabs.harvard.edu/abs/1999AJ....118.2526V
| accessdate=28.02.2008}}</ref> Andere, dünner besiedelte Resonanzen existieren auf der 3/4, 3/5, 4/7 und der 2/5 Resonanz.<ref>{{cite book|title=Beyond Pluto: Exploring the outer limits of the solar system |author=John Davies|publisher=Cambridge University Press|year=2001|pages=104}}</ref>

Neptun besitzt eine Anzahl von [[Trojaner (Astronomie)|Trojaner]] („neptunische Trojaner“), die den [[Lagrange-Punkt|L<sub>4</sub> und L<sub>5</sub> Lagrange-Punkt]] besetzen. Es gibt hier gravitativ stabile Regionen vor und hinter seiner Umlaufbahn. Neptunische Trojaner werden oft als in 1/1 Resonanz zu Neptun beschrieben. Die Trojaner sind in ihren Orbits bemerkenswert stabil und es ist unwahrscheinlich, dass sie durch Neptun eingefangen wurden, sondern dass sie sich neben ihm gebildet haben.<ref>{{cite web
| title=Resonance Occupation in the Kuiper Belt: Case Examples of the 5 : 2 and Trojan Resonances
| first=E. I. | last=Chiang | coauthors=Jordan, A. B.; Millis, R. L.; M. W. Buie; Wasserman, L. H.; Elliot, J. L.; Kern, S. D.; Trilling, D. E.; KMeech, . J.; Wagner, R. M.
|year=2003
| url=http://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1086/375207
| accessdate=17.08.2007}}</ref>

=== Trojaner ===
Zur Zeit (Stand November 2007) sind insgesamt sechs Neptun-[[Trojanische Asteroiden|Trojaner]] bekannt ([[2001 QR322|2001 QR<sub>322</sub>]], [[2004 UP10|2004 UP<sub>10</sub>]], 2005 TN<sub>53</sub> , 2005 TO<sub>74</sub>, 2006 RJ<sub>103</sub> und 2007 RW<sub>10</sub>).<ref>[http://cfa-www.harvard.edu/iau/lists/NeptuneTrojans.html List Of Neptune Trojans]</ref> Sie werden in Analogie zu [[Trojaner (Astronomie)|asteroiden Trojanern]] so genannt. Die Objekte eilen dem Planeten 60° auf dem [[Lagrangepunkt]] L<sub>4</sub> voraus (der verlängerten gekrümmten Kurve der Planetenbahn) und haben die gleiche Umlaufzeit wie der Planet. Bis jetzt wurden noch keine Trojaner auf L<sub>5</sub> nachgewiesen.

Die Entdeckung von 2005 TN<sub>53</sub> mit einer hohen Bahnneigung (> 25°) ist signifikant, da dies auf eine dichte Wolke von Trojanern hinweisen könnte.<ref>[http://www.dtm.ciw.edu/sheppard/pub/Sheppard06NepTroj.pdf S. Sheppard and C. Trujillo "A Thick Cloud of Neptune Trojans and Their Colors" (2006) ''Science 313'', pp. 511–514]</ref> Es wird angenommen, dass große (Radius ≈ 100&nbsp;km) neptunische Trojaner die Anzahl der Trojaner Jupiters um eine Größenordnung übertreffen könnte.<ref name="Chiang2005">
E. I. Chiang and Y. Lithwick
''Neptune Trojans as a Testbed for Planet Formation'',
The Astrophysical Journal, '''628''', pp. 520–532 [http://www.arxiv.org/abs/astro-ph/0502276 Preprint]</ref><ref name="Sheppard">[http://www.space.com/scienceastronomy/070130_st_neptune_trojans.html space.com popular article (Jan 2007)]</ref>

Falls in der näheren Zukunft nachfolgende (L<sub>5</sub>) Trojaner entdeckt werden, besteht für die Raumsonde [[New Horizons]] eventuell die Möglichkeit, die Trojaner während ihrer Fahrt zu [[Pluto (Zwergplanet)|Pluto]] in dieser Region 2014 zu untersuchen.

== Beobachtung ==
Neptun ist wegen seiner [[Scheinbare Helligkeit|scheinbaren Helligkeit]] zwischen +7,8<sup>m</sup> und +8,0<sup>m</sup> mit dem freien Auge nie sichtbar. Sogar [[Jupiter (Planet)|Jupiters]] [[Galileische Monde]], der [[Zwergplanet]] [[Ceres (Zwergplanet)|Ceres]] und die [[Asteroid]]en [[4 Vesta]], [[2 Pallas]], [[7 Iris]], [[3 Juno]] und [[6 Hebe]] sind heller als Neptun. In einem starken Fernglas oder einem [[Teleskop]] erscheint er als blaues Scheibchen, dessen Erscheinung Uranus ähnelt. Die blaue Farbe stammt vom [[Methan]] seiner Atmosphäre.<ref>{{cite book | title=The Data Book of Astronomy | author=Moore, Patrick |year=2000 |pages=207}}</ref> Der scheinbare Durchmesser beträgt etwa 2,5 [[Bogensekunde]]n. Seine kleine scheinbare Größe macht eine Beobachtung zur Herausforderung. Die meisten Daten von Teleskopen waren bis zum Beginn des Betriebs des [[Hubble Space Telescope|Hubble-Weltraumteleskops]] und erdgebundenen Teleskopen mit [[Adaptive Optik|adaptiver Optik]] sehr limitiert.
<!--
Mit einer Umlaufzeit von 164,79&nbsp;Jahren wird Neptun bald (zum ersten Mal) zu der Position am Himmel zurückkehren, an der er 1846 entdeckt wurde. Da er die scheinbare Bewegung der [[Planetenschleife]] vollführt, wird dies an drei unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden. Am 11. April 2009, wenn er sich in [[Rechtläufig|rechtläufiger]] Bewegung befindet, dann am 17. Juli 2009 bei einer rückläufigen (retrograden) Bewegung und dem 7. Februar 2010, wenn er sich wieder rechtläufig bewegt. Der Planet wird auch im späten Oktober und Anfang/Mitte November 2010 sehr nahe dem Punkt seiner Entdeckung 1846 sein. Dabei wird Neptun von rückläufiger auf rechtläufige Bewegung wechseln, um zur genauen Position (Winkelgrad am Himmel) seiner erstmaligen Entdeckung zu gelangen. Daraufhin wird er entlang der [[Ekliptik]] innerhalb 2[[Bogenminute|′]] am 7. November 2010 stationär sein. Dies wird dann für die nächsten 165&nbsp;Jahre das letzte Mal sein, dass Neptun sich im Gebiet seiner Entdeckung aufhält. -->

Wie alle Planeten und [[Asteroid]]e jenseits der Erde zeigt Neptun manchmal eine scheinbare [[Rechtläufig#Scheinbare rechtläufige und rückläufige Bewegung|Rückwärtsbewegung]]. Zusätzlich zum Start der Rückläufigkeit gibt es in einer synodischen Periode noch andere Ereignisse wie die [[Opposition (Astronomie)|Opposition]], die Rückkehr zur rechtläufigen Bewegung und die [[Konjunktion (Astronomie)|Konjunktion]] zur Sonne.

Die Sichtbarkeit ist unter [[Neptunpositionen]] bis 2020 angegeben.

{| class="prettytable"
|- bgcolor=LightBlue
! rowspan="2" | Konjunktion
! rowspan="2" | Stationär, nachher rückläufig
! colspan="4" | Opposition
! rowspan="2" | Stationär, nachher rechtläufig
|- bgcolor=LightBlue
! Datum
! Entfernung
! Helligkeit
! Visueller Durchmesser
|-
| 8. Februar 2007 || 25. Mai 2007 || 13. August 2007 || 29,03193 AE || 7,8<small><sup>m</sup></small> || 2,31″ || 31. Oktober 2007
|-
| 11. Februar 2008 || 26. Mai 2008 || 15. August 2008 || 29,02412 AE || 7,8<small><sup>m</sup></small> || 2,31″ || 2. November 2008
|}

== Entdeckung ==
[[Bild:Urbain Le Verrier.jpg|thumb|left|upright|[[Urbain Le Verrier]], der Mathematiker, der Neptun mit entdeckte.]]
Schon [[Galileo Galilei]] hatte Neptun am 28. Dezember 1612 und nochmals am 27. Januar 1613 gesehen. Aus seinen Aufzeichnungen vom Januar 1613 geht eine Beobachtung der Konjunktion mit dem Jupiter hervor, bei der Galilei den Neptun jedoch für einen [[Jupitermond]] oder einen [[Fixstern]] gehalten hatte. Zum Zeitpunkt seiner ersten Beobachtung im Dezember 1612 war der Planet stationär, da er gerade an diesem Tag begann, sich rückwärts zu bewegen. Dies war der Beginn des jährlichen Zyklus’ der retrograden Bewegung. Die Bewegung Neptuns war viel zu gering, um sie mit Galileos kleinem [[Teleskop]] feststellen zu können.<ref>{{cite book |last=Littmann|first=Mark|coauthors = Standish, E. M.|title=Planets Beyond: Discovering the Outer Solar System |year=2004|publisher=Courier Dover Publications |isbn=0-4864-3602-0}}</ref> Hätte er Neptun nur wenige Tage früher beobachtet, wäre seine Bewegung am Himmel viel deutlicher gewesen.

1821 veröffentlichte [[Alexis Bouvard]] astronomische Tabellen über die Bahn des Uranus.<ref>A. Bouvard (1821), ''[http://adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1821tapp.book.....B&amp;db_key=AST&amp;data_type=HTML&amp;format=&amp;high=44b52c369020669 Tables astronomiques publiées par le Bureau des Longitudes de France]'', Paris, FR: Bachelier</ref> Nachfolgende Beobachtungen enthüllten erhebliche Diskrepanzen mit den berechneten Werten. Die Bewegung des [[Uranus (Planet)|Uranus]] um die [[Sonne]] zeigte Störungen und entsprach nicht den [[Keplersche Gesetze|keplerschen Gesetzen]]. Astronomen wie Bouvard vermuteten daher, dass es einen weiteren Planeten jenseits des Uranus geben müsse, der durch seine Gravitationskraft die Bewegung des Uranus stören würde. 1843 berechnete [[John Couch Adams|John Adams]] die Umlaufbahn dieses hypothetischen achten Planeten und sandte seine Berechnungen zu Sir [[George Biddell Airy|George Airy]], dem damaligen „Astronomer Royal“. Dieser bat Adams um nähere Erklärung. Adams begann ein Antwortschreiben, das er jedoch niemals abschickte.

Unabhängig davon errechnete 1846 der französische Mathematiker [[Urbain Le Verrier]] die Position, an der sich der unbekannte Planet befinden müsste, wobei die Berechnung von Le Verrier wesentlich genauer als die von Adams war. Aber auch diese Arbeit rief kein größeres Interesse hervor. John Herschel setzte sich noch in diesem Jahr für den mathematischen Ansatz ein und überredete [[James Challis]], den Planeten aufzuspüren. Im Juli 1846 begann Challis nach einem längeren Aufschub widerwillig mit der Suche. Die Berechnung von Adams diente Challis aus Cambridge als Vorlage für seine Beobachtungen am 4. und 12.&nbsp;August 1846. Challis realisierte erst später, dass er den Planeten zweimal beobachtete. Die Identifizierung scheiterte wegen seiner saloppen Einstellung zu dieser Arbeit. Weil Challis die Beobachtungen der verschiedenen Abende noch nicht miteinander verglichen hatte, erkannte er Neptun, obwohl der seine Position am Himmel veränderte, unter den zahlreichen Sternen noch nicht als Planeten.

[[Bild:Gottfried-Galle.jpg|thumb|upright|[[Johann Gottfried Galle]].]]
Währenddessen bat Le Verrier in einem Brief an [[Johann Gottfried Galle|Johann Galle]], Observator an der [[Berliner Sternwarte]], nach dem vorhergesagten Planeten Ausschau zu halten: ''„Ich suche einen hartnäckigen Beobachter, der bereit wäre, einige Zeit einen Himmelsabschnitt zu untersuchen, in dem es möglicherweise einen Planeten zu entdecken gibt.“''<ref>T. Standage: ''Die Akte Neptun'', Campus Verlag, Frankfurt 2001, S. 124</ref>. Er beschrieb die berechnete Position und wies darauf hin, dass der Planet mit einem geschätzten Durchmesser von etwas über drei [[Bogensekunde]]n im Fernrohr als kleines Scheibchen erkennbar und so von einem Fixstern zu unterscheiden sein sollte. Der Brief traf am 23. September 1846 in Berlin ein und Galle erhielt vom Direktor der Sternwarte, [[Johann Franz Encke|Franz Encke]], die Erlaubnis, nach dem Planeten zu suchen. Noch am selben Abend hielt Galle gemeinsam mit dem Sternwartengehilfen [[Heinrich Louis d’Arrest|Heinrich d’Arrest]] in der fraglichen Himmelsgegend Ausschau nach einem Planetenscheibchen, blieb aber zunächst erfolglos.

D’Arrest schlug schließlich vor, die Sterne mit den Berliner akademischen Sternkarten zu vergleichen. Die Sternwarte besaß tatsächlich das betreffende Blatt des noch sehr lückenhaften Kartenwerkes, nämlich die von [[Carl Bremiker]] erst kurz zuvor fertiggestellte und noch nicht im Handel erhältliche „[[Rektaszension|Hora]] XXI“. Wieder zurück am Fernrohr, begann Galle die im Fernrohr sichtbaren Sterne anzusagen, während d’Arrest diese Sterne mit der Karte verglich. Es dauerte nicht lange, bis d’Arrest rief: ''„Dieser Stern ist nicht auf der Karte!“''<ref name="Standage126">Standage, a. a. O., S. 126</ref> Gemeinsam mit dem herbeigerufenen Encke vermaßen sie wiederholt die Koordinaten des am Himmel, aber nicht in der Karte gefundenen Sterns 8. [[Scheinbare Helligkeit|Größe]] und glaubten eine geringfügige Bewegung zu sehen, konnten sie aber noch nicht sicher feststellen. Der verdächtige Stern lag nur etwa 1 Grad von der vorhergesagten Position entfernt. Am nächsten Abend ließen erneute Positionsbestimmungen keinen Zweifel, dass der Stern sich mittlerweile bewegt hatte, und zwar um den Betrag, der gemäß der von Le Verrier errechneten Bahn zu erwarten war. Die genaue Betrachtung zeigte ein kleines, auf gut zweieinhalb Bogensekunden Durchmesser geschätztes Scheibchen. Galle konnte Le Verrier den Erfolg der kurzen Suche melden: ''„Der Planet, dessen Position Sie errechnet haben, existiert tatsächlich“''.<ref name="Standage126"/> Damit war Neptun der erste Planet, der nicht durch systematische Suche, sondern durch eine mathematische Vorhersage entdeckt wurde.<ref>J. F. Encke: ''Schreiben des Herrn Professors Encke an den Herausgeber'', Astronomische Nachrichten No. 580, 4–52 (1846) (Entdeckungsmeldung) [http://articles.adsabs.harvard.edu/full/1847AN.....25...49E GIF]</ref><ref>J.G. Galle: ''Ein Nachtrag zu den in Band 25 und dem Ergänzungshefte von 1849 der Astr. Nachrichten enthaltenen Berichten über die erste Auffindung des Planeten Neptun'', Astronomische Nachrichten No. 2134, 349–352 (1877) [http://adsabs.harvard.edu/full/1877AN.....89..349G GIF]</ref>

Nachdem die Hintergründe über die Entdeckung bekannt wurden, gab es eine breite Zustimmung darüber, dass beide, Le Verrier und Adams gemeinsam mit Galle die Ehre der Entdeckung verdienten. Jedoch wurde diese Angelegenheit mit der Wiederentdeckung 1998 der „Neptune papers“ (historische Dokumente vom „[[Royal Greenwich Observatory]]“) wieder neu aufgerollt. Diese wurden anscheinend vom Astronomen [[Olin Jeuck Eggen|Olin Eggen]] für fast drei Jahrzehnte unterschlagen und wurden nur direkt nach seinem Tode (sie waren in seinem Besitz) wieder entdeckt.
<ref name="Neptdisc">{{internetquelle|url=http://www.ucl.ac.uk/sts/nk/neptune/index.htm|titel={{lang|en|Neptune’s Discovery. The British Case for Co-Prediction.}}|zugriff=19.03.2007|autor=Nick Kollerstrom|datum=2001|hrsg={{lang|en|University College London}}|sprache=englisch|kommentar=Aus archive.org vom 11.11.2005}}</ref>
Nach der Überprüfung der Dokumente schlagen nun einige Historiker vor, dass Adams weniger die Ehre gebührt als Le Verrier.<ref>[http://www.dioi.org/vols/w91.pdf ''DIO 9.1''] (June 1999); William Sheehan, Nicholas Kollerstrom, Craig B. Waff (Dezember 2004). [http://www.sciam.com/article.cfm?articleID=000CA850-8EA4-119B-8EA483414B7FFE9F The Case of the Pilfered Planet – Did the British steal Neptune?] ''Scientific American''.</ref>

=== Benennung ===
Kurz nach seiner Entdeckung wurde Neptun einfach als „der Planet außerhalb von Uranus“ oder „Le Verriers Planet“ genannt. Der erste Vorschlag eines Namens kam von Galle. Er schlug den Namen ''„[[Ianus|Janus]]“'' vor. In England warb Challis für ''„[[Oceanus]]“''. In Frankreich machte [[François Arago|François Arago]] den Vorschlag, den neuen Planeten ''„LeVerrier“'' zu nennen. Dieser Vorschlag wurde außerhalb [[Frankreich]]s vehement abgelehnt. Französische Jahrbücher führten sofort wieder den Namen ''„Herschel“'' für Uranus und ''„Leverrier“'' für den neuen Planeten ein.

In der Zwischenzeit schlug Adams unabhängig davon vor, den Namen von ''Georgian'' auf ''Uranus'' zu ändern, während Le Verrier (durch das [[Längenproblem]]) den Namen ''„Neptun“'' für den neuen Planeten vorschlug. [[Friedrich Georg Wilhelm Struve|Friedrich Struve]] unterstützte den Namen am 29. Dezember 1846 gegenüber der [[Sankt Petersburg]]er Akademie der Wissenschaften.<ref>{{cite journal |url=http://articles.adsabs.harvard.edu//full/seri/AN.../0025//0000164.000.html |title=Second report of proceedings in the Cambridge Observatory relating to the new Planet (Neptune) |year=1847 |journal=Astronomische Nachrichten |volume=25 |pages=309 |last=Hind |first=J. R.}} Smithsonian/NASA Astrophysics Data System (ADS).</ref> Bald wurde ''„Neptun“'' die international akzeptierte Bezeichnung. In der römischen Mythologie war [[Neptun (Gott)|Neptun]] der Gott des Meeres, der seine Entsprechung im griechischen Gott [[Poseidon]] hatte. Der Name stand in Übereinstimmung mit den mythologischen Namen der anderen Planeten, von denen alle bis auf Uranus in der Antike benannt wurden.

Der Name des Planeten ist in ostasiatische Sprachen (Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Vietnamesisch) wörtlich mit ''Meerkönig-Stern'' übersetzt worden.<ref>[http://amateurastronomy.org/EH/Oct97.txt Using Eyepiece & Photographic Nebular Filters, Part 2 (October 1997)]. ''Hamilton Amateur Astronomers'' at amateurastronomy.org.</ref>

In Indien wurde der Planet [[Varuna]] (Devanāgarī: वरुण), nach dem Gott des Meeres in der historischen vedischen/hinduistischen Mythologie, genannt. Dieser Gott entspricht Poseidon in der griechischen und Neptun in der römischen Mythologie.

== Erforschung ==
[[Bild:Neptune clouds.jpg|thumb|Neptun, 2&nbsp;Stunden vor [[Voyager 2|Voyager&nbsp;2s]] größter Annäherung an Neptun aufgenommen, zeigt vertikales Relief und helle Wolkenstreifen. Die Wolken sind 48 bis 160&nbsp;km breit und Tausende Kilometer lang.]]

[[Voyager 2]] war die erste und bislang einzige Raumsonde, die Neptun besucht hat. Sie flog über den Nordpol von Neptun und passierte den Planeten am 25. August 1989 in nur 4950&nbsp;Kilometer Abstand. Seit die Sonde die Erde verlassen hatte, war dies die größte Annäherung an ein Objekt. Da dies der letzte große Planet war, den Voyager&nbsp;2 besuchen konnte, wurde ohne Rücksicht auf die Folgen ihrer Flugbahn beschlossen, dass eine nahe Schwerkraftumlenkung (Fly-by) zum Mond [[Triton (Mond)|Triton]] erfolgen sollte. Bei der Begegnung von [[Voyager 1]] mit [[Saturn (Planet)|Saturn]] und seinem Mond [[Titan (Mond)|Titan]] wurde dies ebenfalls so durchgeführt.

Voyager&nbsp;2 untersuchte die Atmosphäre, Ringe, Magnetosphäre und die Monde Neptuns. Die Sonde entdeckte den „Great Dark Spot“, den mandelförmigen „Small Dark Spot“ (D2) und eine helle, sich hoch über der Wolkendecke schnell bewegende Wolke, die „Scooter“ genannt wurde.

Wegen des großen Abstandes erscheint die Sonne über 1000-mal schwächer als auf der Erde, wobei sie mit einer Helligkeit von −21<sup>m</sup> immer noch sehr hell strahlt. Deshalb stellte man erstaunt fest, dass auf Neptun die stärksten Winde aller Gasriesen wehten.

Durch die Sonde wurden vier Ringe gefunden und die Ringbögen nachgewiesen. Mit Hilfe ihres „Planetary Radio Astronomy Instruments“ konnte ein Neptuntag auf 16&nbsp;Stunden und 7&nbsp;Minuten bestimmt werden. Es wurden [[Polarlicht]]er (Auroras) entdeckt, die ähnlich der irdischen, jedoch viel komplexer als sie waren.

Voyager&nbsp;2 entdeckte sechs Monde. Drei Monde wurden im Detail fotografiert: Proteus, Nereid, und Triton. Obwohl Nereid schon 1949 entdeckt wurde, war noch sehr wenig über den Mond bekannt. Die Sonde näherte sich Triton bis auf 40.000&nbsp;km. Der Trabant war das letzte Missionsziel von Voyager&nbsp;2. Triton enthüllte bemerkenswert aktive [[Geysir]]e und man entdeckte Polarkappen. Eine sehr schwache [[Atmosphäre]] mit dünnen Wolken wurden auf dem Trabanten festgestellt.

Die Bilder, die von Voyager&nbsp;2 zur Erde zurückgesendet wurden, wurden die Basis eines PBS ([[Public Broadcasting Service]]) Nachtprogramms, das sich „Neptune All Night“ nannte.
<ref>{{internetquelle|url=http://www.seti.org/about-us/voices/phillips-080503.php|titel={{lang|en|Fascination with Distant Worlds}}|sprache=englisch|zugriff=03.10.2007|hrsg=SETI Institute}}</ref>

=== Mögliche zukünftige Missionen ===
→ ''Hauptartikel:'' [[Neptune Orbiter]]

Neptun ist ein Gasriese ohne feste Oberfläche. Daher ist eine Mission an der Oberfläche des Planeten mit einer Landeeinheit oder eines Rovers nicht möglich.

Zur Zeit (2006) wird bei der [[NASA]] vom „[[California Institute of Technology]]“ (Caltech) über eine [[Neptune Orbiter|Neptun Orbiter]] Raumsonde nachgedacht, die möglicherweise über einen [[Kernreaktor]] als Energiequelle verfügen soll. Der Hauptteil der Mission wäre ein [[Orbiter (Raumfahrt)|Orbiter]], welcher den Planeten aus einer Umlaufbahn heraus umfassend untersuchen würde. Die Sonde könnte außerdem eine oder mehrere Atmosphärenkapseln auf Neptun abwerfen, sowie einen oder mehrere Mini-[[Lander]] auf Triton absetzen. Bevorzugte Landeplätze wären der Nord- und Südpol, wo große Mengen von Wassereis entdeckt wurden. Der Beschluss über die Realisierung von „Neptun Orbiter“ steht noch aus und ist aufgrund der Missionskosten in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar sowie der Konkurrenz zu Zielen, die als wissenschaftlich interessanter eingeschätzt werden ([[Europa (Mond)|Europa]], [[Titan (Mond)|Titan]]), kaum in den nächsten Jahren zu erwarten.

Eine alternativer Vorschlag kommt von Andrew Ingersoll, einem Studienleiter und planetarischen Wissenschaftler von CalTech. Ingersoll und seine Mitarbeiter stellen sich eine Mission ähnlich [[Cassini-Huygens|Cassinis]] vor, die für seine Reise zu Neptun und seinem Mond eine Rakete mit konventionellem Antrieb und die Schwerkraft nutzt (Stand Dezember 2004).<ref> [http://www.space.com/businesstechnology/technology/neptune_orbiter_techwed_041215.html Reaching Toward Neptune: Two Ways to Explore an Ice Giant] Space.com</ref>

== Quellen und weiterführende Informationen ==

=== Einzelnachweise ===
<references />

=== Literatur ===

* William Sheehan, Nicholas Kollerstrom, Craig B. Waff: ''Die Neptun-Affäre''. Spektrum der Wissenschaft, April 2005, S. 82–88 (2005), {{ISSN|0170-2971}}
* P. Moore, G. Hunt et al.: ''Atlas des Sonnensystems''. Royal Astronomical Society und Herder-Verlag, 465p., Freiburg – Basel – Wien 1986.

=== Weblinks ===

{{Commons|Neptune|Neptun}}
{{Wikibooks|Einführung in die Astronomie: Planeten: Neptun|Neptun}}
* [http://hubblesite.org/newscenter/newsdesk/archive/releases/2005/22/video/a Hubble-Video von Neptuns Atmosphäre und seinen Monden] (englisch)
* [http://userpage.fu-berlin.de/~history1/bs/jensd/16xx/1613.htm Galileis Neptun-Beobachtung im Januar 1613]
* [http://www.dtm.ciw.edu/sheppard/satellites/nepsatdata.html Liste Neptunmonde] (englisch)
* [http://cfa-www.harvard.edu/iau/lists/NeptuneTrojans.html Liste der Neptun-Trojaner] (englisch)

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Version vom 18. April 2011, 20:11 Uhr

Hermann Gottfried (* 30. Januar 1929 in Düren) ist ein deutscher Glasmaler.

Leben

Hermann Gottfried besuchte das Stiftische Gymnasium in Düren und studierte dann an der Kunstakademie in Kassel. Dort war er Schüler von Prof. Kay N. Nebel, dem Graphiker K. Gerbeth und dem Maler W. Recker. Später machte er eine Ausbildung zum Teppichzeichner und wurde Patroneur bei den Anker-Teppich-Werken Düren. 1953 begann er mit ersten glasmalerischen Arbeiten, 1963 mit Fresko- und Seccomalereien im Kirchenraum. Sein Arbeitsgebiet umfasst die freie und angewandte Malerei sowie das Entwerfen von Kirchenfenstern. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeiten am Straßburger Münster.

Werk

Glasfenster

Wohl eines seiner frühesten Glasfenster schuf Hermann Gottfried 1958 als Verkündigungsfenster (Verkündigung an Abraham, Elisabeth, Maria) für St. Peter und Paul in Kleinbüllesheim. In Köln sind seine Arbeiten in den Kirchen Groß St. Martin und St. Aposteln und die vier schönen Fenster in St. Maria Magdalena, Köln-Melaten. In der Wahlscheider Evangelischen Sankt-Bartholomäus-Kirche auf dem Berg sowie der Kapelle des dortigen Altenheims hat er in den 1960er Jahren die Glasfenster geschaffen. In Düsseldorf-Bilk stammt das Rundbogenfenster von 1964 in der Kirche Alt St. Martin von ihm. Im Erzbistum Paderborn entwarf er zwischen 1973 bis 1982 die Fenster für die Kirche Heilig Kreuz in Arnsberg sowie 1982 die Fenster im „Hasenkamp“ des Paderborner Domes. Von 1983 bis 1988 gestaltete er die Fenster der Kirche St. Matthias (Berlin) in Berlin-Schöneberg.

Ausmalung

In Köln-Flittard gestaltete er die Kirche St. Hubertus 1976/77 mit großflächigen Wandmalereien und Glasfenstern neu aus, zudem in der katholischen Kirche Birkenau (Odenwald) die Apsis.

Literatur

  • Bühren, Ralf van: Kunst und Kirche im 20. Jahrhundert. Die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils (Konziliengeschichte, Reihe B: Untersuchungen), Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh 2008 (ISBN 978-3-506-76388-4), S. 615f.
  • Drewes, H.-L.: Die Fenster im „Hasenkamp“ des Paderborner Domes, Bonifatius Paderborn 1983
  • Festschrift 100 Jahre Evangelisches Altenheim Wahlscheid
  • Gottfried, H.: Das Münster 21 (1968), 356
  • Hofmann, F.: Das Münster 35 (1982), 1–18
  • Hofmann, F.: Zeitgenössische Darstellungen der Apokalypse-Motive im Kirchenbau seit 1945, München-Zürich 1982, 214–248
  • Hofstätter, H.H.: Neue Glasfenster in Deutschland. Das Münster 33 (1980), 211
  • Iris Nestler (Hrsg.): Hermann Gottfried, Andere Welten. Katalog Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich. Bönen 2004
  • Lohmarer Heimatblätter, Heft 19, November 2005
  • Schnell, H.: Das Münster 14 (1961) 217
  • Stephany, E.: Das Münster 15 (1962) 414 [Abb.: Brühl, St. Margaretha (Fenster im Querschiff) 210x730 von 1960]
  • Stephany, E.: Das Münster 22 (1969) 14 [Abb.: Kirdorf, St. Willibrordus (75 m² Westgiebelverglasung) von 1967]
  • Stiegemann, H.: Alte und Neue Kunst im Erzbistum Paderborn 31/32 (1983/84), 67 [Abb.: Paderborn, Dom (Fenster im Hasenkamp) von 1982]
  • Wirtschaftsverband Bildender Künstler NRW e.V. Bezirksverband Bergisch Land (Hrsg.) Bildende Künstler im LAnd Nordrhein-Westfalen Bd. 2, Recklinghausen 1967, 83