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Well You Needn’t und Ludza: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Well You Needn’t''' ist eine der populärsten Komposition von [[Thelonious Monk]] aus dem Jahr 1944, die sich innerhalb weniger Jahre nach der Veröffentlichung 1947 zum [[Jazz-Standard]] entwickelte.
|Name DE = Ludsen
|Name LV = Ludza
|Wappen = WappenLudza.png
|lat_deg = 56 | lat_min = 32 | lat_sec = 47
|lon_deg = 27 | lon_min = 43 | lon_sec = 37
|Gebiet = Lettgallen
|Landkreis = Ludzas novads
|Fläche = 10.5
|Einwohner = 9575
|Stand = 2010-01-01
|Höhe =
|Stadtrecht = 1777
|Website = www.ludzaspils.lv
|Bild1 = Burgruine in Ludza.jpg
|Bildbeschreibung1 = Burgruine in Ludza
}}


==Struktur des Stücks==
Die Komposition „ist [[prototyp]]ischer Monk“<ref name=HJS>Schaal ''Jazz-Standards'' S. 525f.</ref> und in der [[Liedform]] AABA gehalten. Die Melodie des A-Teils „entwickelt sich aus einer einzigen Figur (Takt 1 und 2): Dem gebrochenen F-Dur-Akkord (c-f,-a-c-a-f) folgen zwei markante Bebop-Intervalle, [[Septime|Sept]] und [[Quart]]“. Dieser „Vogelruf“ mit [[Call and Response]] wird weiter dann in Ges in einer weiteren Frage-Antwort-Runde variiert.<ref name=HJS/> Der B-Teil ist eine [[Sequenzierung]] des Themas und eine [[chromatisch]]e Verschiebung der Linie und der Akkorde – zunächst in dreischlägigen Figuren, dann zu einer langen Achtelnotenkette verdichtet.


'''Ludza''' (deutsch: ''Ludsen'', [[Estnische Sprache|estn.]]: ''Lutsi'' ) ist eine Stadt in {{DE-LV|Lettgallen|Latgale}}, [[Lettland]], 269 km östlich von [[Riga]].
[[Harmonik|Harmonisch]] besteht das Stück nur aus Septimenakkorden, die [[Ganzton|ganztönig]] und chromatisch verschoben werden. Während der A-Teil nur zwischen F-Dur und Ges-Dur pendelt, stehen die Akkorde im B-Teil in einem halbtaktigen Wechsel: G-As-A-B-H-B-A-As-G. Der Endakkord des B-Teils (C7) deutet, falls eine Festlegung möglich ist, auf die Ausgangs[[tonart]] F-Dur.<ref name=HJS/>


== Lage ==
==Wirkungsgeschichte==
Die Stadt liegt unweit der [[Russland|russischen]] Grenze an der Bahnlinie von [[Rēzekne]] nach [[Welikije Luki]]. Bei der Stadt befinden sich mehrere Seen insbesondere der große Ludza-See (846 Hektar), der Zvirgzdene-See (134 Hektar), der Dunakļi-See (83 Hektar) und der kleine Ludza-See.
Monk spielte das Stück erstmals Ende 1947 im Trio (für [[Blue Note Records]]) ein, wurde aber in seinen Auftritten erst in den 1960er Jahren zur „Paradenummer“.<ref name=HJS/> [[Miles Davis]] nahm die Komposition bereits 1953 auf; seine bekannteste Interpretation entstand 1956 im Quintett mit [[John Coltrane]], [[Red Garland]], [[Paul Chambers]] und [[Philly Joe Jones]] für [[Prestige Records]]. Nun nehmen auch [[Randy Weston]] und [[Jimmy Smith]] (beide 1956), [[Art Taylor]] (1957), [[Nat Adderley]] (1958), [[Kenny Burrell]] (1959), [[Cannonball Adderley]], [[Johnny Griffin]]/[[Eddie Lockjaw Davis]] (1961), [[Chet Baker]] (1962) und [[Klaus Doldinger]] (1963) das Stück auf. Das Stücke wurde von [[Franco Ambrosetti]] in den [[Bigband]]-Kontext und von [[Poncho Sanchez]] in die [[Salsa (Musik)|Salsa]]musik übertragen, aber auch als [[Fusion (Musik)|Fusion]]nummer (von den [[Lounge Lizards]] und später im [[Hardcore Punk]] von ''Cruel Frederick'') und als Streichquartett (vom [[Kronos Quartet]]) eingerichtet. Auch Avantgardisten wie [[Steve Lacy]], [[Don Pullen]] oder das [[Ethnic Heritage Ensemble]] beschäftigten sich regelmäßig mit der Komposition.


== Geschichte ==
==Versionen mit Text==
Am großen [[Ludza-See]] wurden archäologische Zeugnisse steinzeitlicher Besiedlung aus dem 5. bis 8. Jahrtausend vor Chr. gefunden. Nach mehreren Grabungskampagnen und Untersuchungen 1890 sowie 1959 wird die Meinung vertreten, das die Besiedlung umfangreich und durchgängig war. <ref>N. Sizow un J. Romanow (1890.-1891.), sowie R. Snore (1959) </ref> 1939 wurde ein silberner Halsring gefunden, welcher im Lettischen historischen Museum in Riga ausgestellt ist.
Es blieb nicht aus, dass zu dem Instrumentaltitel auch Texte entstanden; der bekannteste von [[Mike Ferro]] wurde von [[Carmen McRae]] und von [[Judy Niemack]] gesungen. Auch [[Jamie Cullum]] hat den Song (auf ''Pointless Nostalgic'') interpretiert.


Eine lettgalische Befestigung bei Ludza wurde erstmals in russischen [[Chronik]]en aus den Jahren [[1173]] oder [[1177]] erwähnt. Der [[Deutscher Orden| Deutsche Orden]] errichtete 1399 eine steinerne Burg zwischen den zwei Seen als östlichen Vorposten in [[Livland]]. Dies war eine Nebenburg der Vogtei Rossiten. Die Burg Ludza grenzte an das Gebiet Pleskaus. Deshalb schützten sich die Pleskauer mit der Festung "Krasnij Gorodok" direkt gegenüber von Ludza. Bereits 1481 erfolgte ein erster Einfall russischer Heere. Nach weiteren Kriegsjahren geriet Ludza 1583 unter die Herrschaft Polen-Litauens. 1654 wurde die Burg nach einer Belagerung durch die Truppen von Zar [[Alexei Michailowitsch]] erobert und endgültig zerstört.
==Literatur==
* [[Hans-Jürgen Schaal (Jazzautor)|Hans-Jürgen Schaal]] (Hrsg.) ''Jazz-Standards. Das Lexikon''; Bärenreiter, Kassel, 2004 (3. Auflage); ISBN 9783761814147


Die Ansiedlung um die Burg allerdings erhielt 1765 Marktrechte. Mit der Teilung Polens 1772 wurde Ludza dann russisch und erhielt 1777 von [[Katharina II. (Russland)|Katharina der Großen]] Stadtrechte. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen starken Aufschwung durch Handel und Gewerbe. Nach der Unabhängigkeit Lettlands setzte sich dieser ab 1920 fort. Allerdings brannte die Hälfte der Stadt 1938 durch ein Großfeuer ab.
==Weblinks==
1940 wurde die Stadt durch die [[Rote Armee]] besetzt und 1941 dann durch die [[Wehrmacht]]. Nach der Wiederherstellung der Sowjetmacht erfolgten 1945 und 1949 Massendeportationen und Inhaftierungen, die auch die Bevölkerung Ludzas trafen.
* [http://www.jazzstandards.com/compositions-3/wellyouneednt.htm Songporträt bei ''jazzstandards.com'']


In den Jahren bis 1990 wurde verstärkt Industrie angesiedelt. Die größten Betriebe waren eine große Fabrik für Stahl-Verarbeitung, eine Leinen-Fabrik, eine Hühner-Fabrik, die örtliche Molkerei, eine Limonadenfabrik sowie Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe.
==Einzelnachweise==

== Sonstiges ==
[[Datei:Kirche in Ludza.JPG|miniatur|links|Kirche in Ludza]]

*Der polnische Schriftsteller [[Ferdynand Antoni Ossendowski]] wurde hier geboren.
* Es besteht ein Gymnasium, 3 Mittelschulen, eine Kunstschule, eine Sportschule sowie mehrere Vorschul- und Kindergarteneinrichtungen.
*Ludzas novads unterhält mit der niedersächsischen Gemeinde [[Bad Bodenteich]] eine [[Städtepartnerschaft]].


== Ludzas novads ==
Ludza war Hauptort des gleichnamigen [[Landkreis Ludza|Landkreises]]. Nach einer Gebietsreform Lettlands, ist Ludza seit 2009 Hauptort von Ludzas novads, der aus der Stadt und 9 Landgemeinden besteht. 2010 waren 15667 Einwohner registriert. Seit der Unabhängigkeit Lettlands 1992 sinkt die Bevölkerungszahl infolge der schlechten ökonomischen Situation sowie Geburtenrückgang. Bei der Volkszählung 2000 lebten noch 18269 Einwohner im heutigen Bezirk von denen 51% lettisch, 41% russisch und 4,7% weissrussisch, ukrainisch oder polnisch als Nationalität angaben.


== Weblinks ==
* Bezirksverwaltung (lett.): [http://www.ludza.lv/ Ludza]
* [http://www.lv-de.eu Partnerschaft Bad Bodenteich und Ludza] (deutsch, lett.)

== Quellen ==
* Regierungsseite: [http://www.raplm.gov.lv/uploads/filedir/Nozares/Pasvaldibas/Administrat%C4%ABvi%20teritori%C4%81lais%20iedal%C4%ABjum%20ar%20platibu.doc]
* Heinz zur Mühlen: ''Baltisches historisches Ortslexikon, Tl. 2, Lettland (Südlivland und Kurland)'', ISBN 978-3-41206-889-9
* Latvijas Pagastu Enciklopēdeija (2002) ISBN 9984-00-436-8


== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Jazz-Titel]]
[[Kategorie:Ort in Lettland]]


[[be-x-old:Люцын]]
[[en:Well, You Needn't]]
[[bg:Лудза]]
[[cs:Ludza]]
[[da:Ludza]]
[[el:Λούντζα (πόλη)]]
[[en:Ludza]]
[[et:Ludza]]
[[fr:Ludza]]
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[[hu:Ludza]]
[[kk:Лудза]]
[[lt:Ludza]]
[[ltg:Ludza]]
[[lv:Ludza]]
[[nl:Ludza]]
[[pl:Lucyn]]
[[ru:Лудза]]
[[simple:Ludza]]
[[sr:Лудза]]
[[uk:Лудза]]

Version vom 17. April 2011, 21:30 Uhr

Ludza (dt. Ludsen)
Wappen von Ludza
Ludza (Lettland)
Ludza (Lettland)
Basisdaten
Staat: Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk: Ludzas novads
Koordinaten: 56° 33′ N, 27° 44′ OKoordinaten: 56° 32′ 47″ N, 27° 43′ 37″ O
Einwohner: 9.575 (1. Jan. 2010)
Fläche: 10,5 km²
Bevölkerungsdichte: 912 Einwohner je km²
Stadtrecht: seit 1777
Webseite: www.ludzaspils.lv
Burgruine in Ludza


Ludza (deutsch: Ludsen, estn.: Lutsi ) ist eine Stadt in Vorlage:DE-LV, Lettland, 269 km östlich von Riga.

Lage

Die Stadt liegt unweit der russischen Grenze an der Bahnlinie von Rēzekne nach Welikije Luki. Bei der Stadt befinden sich mehrere Seen insbesondere der große Ludza-See (846 Hektar), der Zvirgzdene-See (134 Hektar), der Dunakļi-See (83 Hektar) und der kleine Ludza-See.

Geschichte

Am großen Ludza-See wurden archäologische Zeugnisse steinzeitlicher Besiedlung aus dem 5. bis 8. Jahrtausend vor Chr. gefunden. Nach mehreren Grabungskampagnen und Untersuchungen 1890 sowie 1959 wird die Meinung vertreten, das die Besiedlung umfangreich und durchgängig war. [1] 1939 wurde ein silberner Halsring gefunden, welcher im Lettischen historischen Museum in Riga ausgestellt ist.

Eine lettgalische Befestigung bei Ludza wurde erstmals in russischen Chroniken aus den Jahren 1173 oder 1177 erwähnt. Der Deutsche Orden errichtete 1399 eine steinerne Burg zwischen den zwei Seen als östlichen Vorposten in Livland. Dies war eine Nebenburg der Vogtei Rossiten. Die Burg Ludza grenzte an das Gebiet Pleskaus. Deshalb schützten sich die Pleskauer mit der Festung "Krasnij Gorodok" direkt gegenüber von Ludza. Bereits 1481 erfolgte ein erster Einfall russischer Heere. Nach weiteren Kriegsjahren geriet Ludza 1583 unter die Herrschaft Polen-Litauens. 1654 wurde die Burg nach einer Belagerung durch die Truppen von Zar Alexei Michailowitsch erobert und endgültig zerstört.

Die Ansiedlung um die Burg allerdings erhielt 1765 Marktrechte. Mit der Teilung Polens 1772 wurde Ludza dann russisch und erhielt 1777 von Katharina der Großen Stadtrechte. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen starken Aufschwung durch Handel und Gewerbe. Nach der Unabhängigkeit Lettlands setzte sich dieser ab 1920 fort. Allerdings brannte die Hälfte der Stadt 1938 durch ein Großfeuer ab. 1940 wurde die Stadt durch die Rote Armee besetzt und 1941 dann durch die Wehrmacht. Nach der Wiederherstellung der Sowjetmacht erfolgten 1945 und 1949 Massendeportationen und Inhaftierungen, die auch die Bevölkerung Ludzas trafen.

In den Jahren bis 1990 wurde verstärkt Industrie angesiedelt. Die größten Betriebe waren eine große Fabrik für Stahl-Verarbeitung, eine Leinen-Fabrik, eine Hühner-Fabrik, die örtliche Molkerei, eine Limonadenfabrik sowie Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe.

Sonstiges

Kirche in Ludza
  • Der polnische Schriftsteller Ferdynand Antoni Ossendowski wurde hier geboren.
  • Es besteht ein Gymnasium, 3 Mittelschulen, eine Kunstschule, eine Sportschule sowie mehrere Vorschul- und Kindergarteneinrichtungen.
  • Ludzas novads unterhält mit der niedersächsischen Gemeinde Bad Bodenteich eine Städtepartnerschaft.


Ludzas novads

Ludza war Hauptort des gleichnamigen Landkreises. Nach einer Gebietsreform Lettlands, ist Ludza seit 2009 Hauptort von Ludzas novads, der aus der Stadt und 9 Landgemeinden besteht. 2010 waren 15667 Einwohner registriert. Seit der Unabhängigkeit Lettlands 1992 sinkt die Bevölkerungszahl infolge der schlechten ökonomischen Situation sowie Geburtenrückgang. Bei der Volkszählung 2000 lebten noch 18269 Einwohner im heutigen Bezirk von denen 51% lettisch, 41% russisch und 4,7% weissrussisch, ukrainisch oder polnisch als Nationalität angaben.


Quellen


Einzelnachweise

  1. N. Sizow un J. Romanow (1890.-1891.), sowie R. Snore (1959)