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Zhao Ziyang und Wilhelm Schaffrath: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Zhao Ziyang 1984.jpg|thumb|right|Zhao Ziyang 1984]]
[[File:Neustadt wohnhaus schaffrath.JPG|miniatur|Wohnhaus in Neustadt in Sachsen]]
[[Bild:Zhao Ziyang Sign.png|thumb|right|Zhao Ziyangs Unterschrift]]
[[File:Gedenktafel schaffrath neustadt.JPG|miniatur|Gedenktafel am Wohnhaus]]
'''Zhào Zǐyáng''' ({{zh|v=赵紫阳|t=趙紫陽}}, * [[17. Oktober]] [[1919]]; † [[17. Januar]] [[2005]] in [[Peking]]) war ein [[Politiker]] der [[Volksrepublik China]]. Er war [[Premierminister]] der Volksrepublik China von 1980 bis 1987 sowie Generalsekretär der [[Kommunistische Partei Chinas|Kommunistischen Partei Chinas]] von 1987 bis 1989.


'''Wilhelm Michael Schaffrath''' (* [[1. Mai]] [[1814]] in [[Reinhardtsdorf-Schöna|Schöna]]; † [[7. Mai]] [[1893]] in [[Dresden]]) war ein deutscher Jurist und Politiker. Er war Mitglied der [[Frankfurter Nationalversammlung]], [[Reichstagsabgeordneter]] sowie [[Sächsischer Landtag (1831–1918)|Abgeordneter des sächsischen Landtags]].
== Leben und Karriere ==
Zhao wurde als Sohn eines wohlhabenden Grundbesitzers in der Provinz [[Henan]] geboren. Im Jahre 1932 trat er der kommunistischen Jugendvereinigung bei und arbeitete für die Kommunistische Partei während des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Japanisch-Chinesischen Krieges]] im Untergrund. In den 1950er Jahren diente er in der Führungsspitze der Partei in der Provinz [[Guangdong]], und in den 1960er Jahren wurde er zum [[Parteisekretär]] in dieser Provinz befördert.


== Leben und Wirken ==
Da er die Reformen von [[Liu Shaoqi]] unterstützte, wurde er während der [[Kulturrevolution]] als Parteichef abgelöst. Er musste mit einer [[Büßermütze]] durch die Straßen der Stadt [[Guangzhou]] marschieren und wurde im Jahr 1971 zur Arbeit in der [[Innere Mongolei|Inneren Mongolei]] kommandiert.


Wilhelm Schaffrath promovierte zum Dr. phil. und war als Jurist in [[Leipzig]] ansässig. Dort verband ihn eine Freundschaft zu [[Robert Blum]], mit dem er den ''Verfassungsfreund'' und die ''Sächsischen Vaterlandsblätter'', Oppositionszeitungen, herausgab. Er war bei den Treffen des [[Hallgartenkreis]]es anwesend und wurde ins [[Frankfurter Nationalversammlung|Frankfurter Paulskirchenparlament]] gewählt. Parallel zur Arbeit in der Redaktion der ''Deutschen Reichstagszeitung'' war er als radikaler Demokrat im ''[[Donnersberg]]'' zugegen. Nach dem Ende der [[Märzrevolution]] emigrierte er in die [[Schweiz]], wo er bis 1852 politisches Asyl in Anspruch nahm. Nach seiner Rückkehr nach Sachsen konnte er in einem Gerichtsverfahren seinen Freispruch durchsetzen. Von 1852 an war er Stadtgerichtsadvokat in [[Neustadt in Sachsen]]. 1856 ließ er sich in Dresden nieder, wo er 1872 auch die Zulassung als Notar erhielt.
Im Jahre 1973 wurde er durch den damaligen Premierminister [[Zhou Enlai]] rehabilitiert und in die größte Provinz Chinas, [[Sichuan]], entsandt. Dort war er ab 1975 erster Parteisekretär und führte marktwirtschaftlich orientierte Reformen im Land ein, was zu einer schnellen Steigerung der Produktion führte. Daher gibt es in Sichuan ein Sprichwort ''Yao chi liang, Zhao Ziyang'', welches ein Wortspiel mit dem Namen ''Zhao Ziyang'' ist und welches übersetzt etwa ''Willst du essen, folge Zhao Ziyang'' bedeutet. Gleichzeitig war Zhao Mitglied des Parteikomitees der Kommunistischen Partei. Ab 1977 war er Mitglied des Politbüros, ein paar Jahre später wurde er stellvertretender Premierminister.


Von 1865 bis 1872 war er Mitglied der Dresdner Stadtverordnetenversammlung und war im Nachgang in wechselnden Vertretungsorganen der sächsischen Residenzstadt bis Mitte der 1870er tätig. Im Februar 1867 wurde er für die linksliberale Fortschrittspartei in den konstituierenden [[Reichstag (Norddeutscher Bund)|Reichstag]] des [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bunds]] gewählt. Von 1871 bis 1874 und von 1878 bis 1879 gehörte er dem [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Parlament]] des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]] an. 1871 zog er zusätzlich als Vertreter des dritten städtischen Wahlkreises ([[Bischofswerda]], [[Pulsnitz]], [[Stolpen]], [[Radeberg]], [[Radeburg]], [[Großenhain]]) in den sächsischen Landtag ein, welches Mandat er bis 1879 ausübte. Unterstützt vom links- und rechtsliberalen Lager war er von 1871 bis 1875 zudem Vorsitzender der [[Sächsischer Landtag (1831–1918)#Zusammensetzung der II. Kammer|II. Kammer des Sächsischen Landtags]]. Ab 1883 bis zu seinem Tod war er von der II. Kammer gewählter Richter des [[Sächsischer Staatsgerichtshof|sächsischen Staatsgerichtshofes]]. Er bekleidete diverse Ämter in lokalen und überregionalen Anwaltsvereinigungen.
Nachdem er ein halbes Jahr als stellvertretender [[Premierminister]] gedient hatte, wurde er 1980 zum Premier ernannt und bekam im Januar 1987 auch noch den Posten des [[Generalsekretär]]s der Kommunistischen Partei Chinas übertragen.


== Ehrungen ==
In seiner Funktion als Generalsekretär der Partei stand er für eine offene Außenpolitik und für die Durchführung von wirtschaftlichen Reformen. So nannte Zhao politische Reformen die ''größte Prüfung für den Sozialismus''. Er war der Meinung, dass wirtschaftlicher Fortschritt nur in Einklang mit Demokratisierung erfolgreich sein kann. Schon im Jahr 1986 rief er als erster hochrangiger Führer der Kommunistischen Partei zu politischen Veränderungen auf, er führte ein System von mehreren Kandidaten zur Wahl von Dorfvertretungen ein und wollte dieses Konzept bis zum Niveau des Zentralkomitees ausdehnen. Ähnlich fortschrittlich für seine Zeit waren seine Wirtschaftsreformen. Er entwickelte die ''„Theorie der Vorübergehenden Phasen“'', in der er den Weg für die Reform des sozialistischen Systems zeichnete, dessen Durchführung den wirtschaftlichen Aufschwung möglich machte, in dem sich China bis heute befindet. Für die Wirtschaftsreformen wurde Zhao jedoch auch kritisiert, weil sie [[Inflation]] auslösten.


1873 erhielt er den Titel eines Justizrats und 1891 den eines Oberjustizrats. 1887 wurde er zum Ehrenbürger von [[Neustadt in Sachsen]] ernannt.
In den 1980er Jahren wurde er als [[Revisionist]] des [[Marxismus]] kritisiert. Er versuchte, die Regierung transparenter zu machen und förderte einen politischen Dialog, der den normalen Bürger in die politischen Prozesse einbezog. Dies machte ihn in der Bevölkerung populär.


== Werke ==
Im Jahr 1987 wurde [[Li Peng]] Nachfolger von Zhao Ziyang als Premierminister.
* ''Novum legum controversarum practicarum interpretationes'', Meißen 1837
* ''Grundwissenschaft des Rechts und insbesondere des Strafrechts nach gemeinem deutschen Rechte und den neuen Strafgesetzbüchern. Darstellung des gemeinsamen Deutschen und Sächsischen Civil- und Criminal=Processes'', Leipzig 1839
* ''Kritik des in erster Instanz gegen 19 Mitglieder der Leipziger Burschenschaft gesprochenen Urtheils'', Altenburg 1839
* ''Grundwissenschaft des Rechts und insbesondere des Strafrechts'', Leipzig 1840
* ''Codex Saxonicus oder Handbuch der gesammten im Königreiche Sachsen praktisch-gültigen sächsischen Gesetze von den ältesten Zeiten bis zum Schlusse des Jahres 1841'', Altenburg 1841 ([http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1055/bsb10552531/images/index.html?digID=bsb10552531&pimage=6&v=100&nav=0&l=de Digitalisat])
* ''Grundwissenschaft des Rechts und insbesondere des Strafrechts nach gemeinem deutschen Rechte und den neuen Strafgesetzbüchern'', 3 Bde., Leipzig 1841-1842
* ''Codex Saxonicus. Chronologische Sammlung der gesammten praktisch-gültigen königlich sächsischen Gesetze von den ältesten Zeiten, vom Jahre 1255 an, bis zum Schlusse des Jahres 1840'', 3 Bde., Leipzig 1842-1847<br /> (Digitalisate: [http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1055/bsb10552532/images/index.html?digID=bsb10552532&pimage=5&v=100&nav=0&l=de Band&nbsp;1], [http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1055/bsb10552533/images/index.html?digID=bsb10552533&pimage=5&v=100&nav=0&l=de Band&nbsp;2], [http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1062/bsb10623381/images/index.html?digID=bsb10623381&pimage=5&v=100&nav=0&l=de Band&nbsp;3], [http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1055/bsb10552534/images/index.html?digID=bsb10552534&pimage=3&v=100&nav=0&l=de Registerband])
* ''Theorie der Auslegung constitutioneller Gesetze'', Leipzig 1842
* ''Das Wahlrecht der Stadt- und Landgemeinden gegen die Schreibstubenherrschaft in Sachsen'', Leipzig 1847
* ''Skizze eines Entwurfs einer Verfassung für den deutschen Bundesstaat'', 1848
* ''Die Rechtsgültigkeit der Verfassung vom 28. März 1849'', Leipzig 1850
* ''Kritik der Entscheidungsgründe des Königlich Sächsischen Oberappellationsgerichts gegen die Kämpfer für die Reichsverfassung O. L. Heubner und Genossen. Mit einem Abdruck jener Entscheidungsgründe'', Leipzig 1851
* ''Gehört auch die Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen zum Bereich der richterlichen Entscheidung?'', Dresden 1863.


== Literatur ==
Während der Ereignisse rund um das [[Tian'anmen-Massaker]] im Jahr 1989 sprach Zhao zu den protestierenden Studenten, um sie davon zu überzeugen, ihre Proteste abzubrechen, bevor es zu spät war. Gleichzeitig bereiteten die anderen Führer der Kommunistischen Partei, [[Deng Xiaoping]], [[Yang Shangkun]], [[Li Peng]], [[Hu Qili]] die Verhängung des [[Ausnahmezustand|Kriegsrechts]] vor, um die Proteste niederzuschlagen. Wodurch Zhao zu seiner Haltung gegenüber den Protesten motiviert wurde, wird bis heute diskutiert. Manche sagen ihm nach, dass er hoffte, eine versöhnliche Geste gegenüber den Protestierenden würde ihm im Kampf gegen die Hardliner innerhalb der Partei mehr Gewicht geben.
* Gerhard Baatz: ''125 Jahre Rechtsanwaltskammern: Wilhelm Michael Schaffrath – erster Vorsitzender des Vorstandes der Anwaltskammer Sachsen im Königreich Sachsen von 1879–1891.'' In: BRAK-Mitt. 5/2004, S.&nbsp;204–207 ([http://www.brak-mitteilungen.de/media/brakmitt_2004_05.pdf Online-Ausgabe]).

* Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: ''Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien.'' Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S.&nbsp;457f. (''Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien'' 5).
Nach der Niederschlagung der Proteste brach ein Kampf um die Macht aus, in welchem Zhao alle seine Posten abgeben musste und wegen seiner Sympathie für die protestierenden Studenten für den Rest seines Lebens unter Hausarrest gestellt wurde.
* Arthur Frey: ''Charaktere der Gegenwart - nach authentischen Quellen geschildert.'' Grohe, Mannheim 1848, S. 279ff. ([http://books.google.de/books?id=FMYRAAAAYAAJ&pg=279 Digitalisat]).

* Josef Matzerath: ''Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952.'' Sächsischer Landtag, Dresden 2001, S. 72f.
Der Tod Zhao Ziyangs im Januar 2005 führte auf Seiten der Regierung zu Befürchtungen über neue Unruhen. In der Geschichte der Volksrepublik hatten Trauerkundgebungen für verstorbene populäre Politiker wiederholt zu Demonstrationen geführt, so etwa der Tod von [[Hu Yaobang]] im Jahr 1989 zu den Studentenprotesten am [[Platz des Himmlischen Friedens|Tian'anmen-Platz]], auf die das Tian'anmen-Massaker folgte, oder auch schon vorher beim [[Tian'anmen-Zwischenfall]] nach dem Tod [[Zhou Enlai]]s 1976. Deshalb hatte die Regierung die [[Kommunistische Partei Chinas|Partei]] bereits im April, nachdem Zhao einen Lungeninfarkt erlitten hatte, in Alarmzustand versetzt.
* {{Säbi|Josef Matzerath|Wilhelm_Schaffrath_(1814-1893)|Schaffrath, Wilhelm Michael}}

* [[Peter Reichel (Politologe)|Peter Reichel]]: ''Robert Blum. Ein deutscher Revolutionär 1807–1848.'' Vandenheock & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-36136-8, S. 23, 127, 129, 187.
Es gibt Vermutungen, dass Recherchen über Zhao Ziyang zur Festnahme des Regimekritikers [[Ching Cheong]] geführt haben.<ref>http://spiegel.de/panorama/0,1518,533239,00.html</ref>

2009 wurde "Prisoner of State" veröffentlicht. Das Buch basiert auf 30 Audiokassetten, die Zhao zwischen 1999 und 2000 zuhause aufgenommen hat. Er rechnet darin mit Li Peng, Li Xiannian, Yao Yilin, Deng Liqun, Hu Qiaomu and Wang Zhen ab.
<ref>[http://washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/05/15/AR2009051503122.html The Tiananmen Diaries], Perry Link, Washington Post, 17. Mai 2009.</ref> Die damalige Katastrophe sei vermeidbar gewesen, schreibt er. <ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0516/politik/0053/index.html Der tote Zhao schockt seine Genossen] Berliner Zeitung vom 16./17. Mai 2009</ref>

== Veröffentlichungen ==
*''Bericht des Zentralkomitees der KP Chinas an den 13. Parteitag.'' (in: ''13. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas.'' Dietz-Verlag, Berlin 1988. ISBN 3-320-01227-4)

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{ReichstagDB|117101001}}


{{Navigationsleiste Sächsische Landtagspräsidenten}}
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| AMT = [[Liste der Ministerpräsidenten der Volksrepublik China|Premierminister der Volksrepublik China]]
| ZEIT = 1980–1987
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Version vom 12. März 2011, 19:05 Uhr

Wilhelm Schaffrath (um 1848)
Wohnhaus in Neustadt in Sachsen
Gedenktafel am Wohnhaus

Wilhelm Michael Schaffrath (* 1. Mai 1814 in Schöna; † 7. Mai 1893 in Dresden) war ein deutscher Jurist und Politiker. Er war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, Reichstagsabgeordneter sowie Abgeordneter des sächsischen Landtags.

Leben und Wirken

Wilhelm Schaffrath promovierte zum Dr. phil. und war als Jurist in Leipzig ansässig. Dort verband ihn eine Freundschaft zu Robert Blum, mit dem er den Verfassungsfreund und die Sächsischen Vaterlandsblätter, Oppositionszeitungen, herausgab. Er war bei den Treffen des Hallgartenkreises anwesend und wurde ins Frankfurter Paulskirchenparlament gewählt. Parallel zur Arbeit in der Redaktion der Deutschen Reichstagszeitung war er als radikaler Demokrat im Donnersberg zugegen. Nach dem Ende der Märzrevolution emigrierte er in die Schweiz, wo er bis 1852 politisches Asyl in Anspruch nahm. Nach seiner Rückkehr nach Sachsen konnte er in einem Gerichtsverfahren seinen Freispruch durchsetzen. Von 1852 an war er Stadtgerichtsadvokat in Neustadt in Sachsen. 1856 ließ er sich in Dresden nieder, wo er 1872 auch die Zulassung als Notar erhielt.

Von 1865 bis 1872 war er Mitglied der Dresdner Stadtverordnetenversammlung und war im Nachgang in wechselnden Vertretungsorganen der sächsischen Residenzstadt bis Mitte der 1870er tätig. Im Februar 1867 wurde er für die linksliberale Fortschrittspartei in den konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bunds gewählt. Von 1871 bis 1874 und von 1878 bis 1879 gehörte er dem Parlament des Deutschen Kaiserreichs an. 1871 zog er zusätzlich als Vertreter des dritten städtischen Wahlkreises (Bischofswerda, Pulsnitz, Stolpen, Radeberg, Radeburg, Großenhain) in den sächsischen Landtag ein, welches Mandat er bis 1879 ausübte. Unterstützt vom links- und rechtsliberalen Lager war er von 1871 bis 1875 zudem Vorsitzender der II. Kammer des Sächsischen Landtags. Ab 1883 bis zu seinem Tod war er von der II. Kammer gewählter Richter des sächsischen Staatsgerichtshofes. Er bekleidete diverse Ämter in lokalen und überregionalen Anwaltsvereinigungen.

Ehrungen

1873 erhielt er den Titel eines Justizrats und 1891 den eines Oberjustizrats. 1887 wurde er zum Ehrenbürger von Neustadt in Sachsen ernannt.

Werke

  • Novum legum controversarum practicarum interpretationes, Meißen 1837
  • Grundwissenschaft des Rechts und insbesondere des Strafrechts nach gemeinem deutschen Rechte und den neuen Strafgesetzbüchern. Darstellung des gemeinsamen Deutschen und Sächsischen Civil- und Criminal=Processes, Leipzig 1839
  • Kritik des in erster Instanz gegen 19 Mitglieder der Leipziger Burschenschaft gesprochenen Urtheils, Altenburg 1839
  • Grundwissenschaft des Rechts und insbesondere des Strafrechts, Leipzig 1840
  • Codex Saxonicus oder Handbuch der gesammten im Königreiche Sachsen praktisch-gültigen sächsischen Gesetze von den ältesten Zeiten bis zum Schlusse des Jahres 1841, Altenburg 1841 (Digitalisat)
  • Grundwissenschaft des Rechts und insbesondere des Strafrechts nach gemeinem deutschen Rechte und den neuen Strafgesetzbüchern, 3 Bde., Leipzig 1841-1842
  • Codex Saxonicus. Chronologische Sammlung der gesammten praktisch-gültigen königlich sächsischen Gesetze von den ältesten Zeiten, vom Jahre 1255 an, bis zum Schlusse des Jahres 1840, 3 Bde., Leipzig 1842-1847
    (Digitalisate: Band 1, Band 2, Band 3, Registerband)
  • Theorie der Auslegung constitutioneller Gesetze, Leipzig 1842
  • Das Wahlrecht der Stadt- und Landgemeinden gegen die Schreibstubenherrschaft in Sachsen, Leipzig 1847
  • Skizze eines Entwurfs einer Verfassung für den deutschen Bundesstaat, 1848
  • Die Rechtsgültigkeit der Verfassung vom 28. März 1849, Leipzig 1850
  • Kritik der Entscheidungsgründe des Königlich Sächsischen Oberappellationsgerichts gegen die Kämpfer für die Reichsverfassung O. L. Heubner und Genossen. Mit einem Abdruck jener Entscheidungsgründe, Leipzig 1851
  • Gehört auch die Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen zum Bereich der richterlichen Entscheidung?, Dresden 1863.

Literatur

  • Gerhard Baatz: 125 Jahre Rechtsanwaltskammern: Wilhelm Michael Schaffrath – erster Vorsitzender des Vorstandes der Anwaltskammer Sachsen im Königreich Sachsen von 1879–1891. In: BRAK-Mitt. 5/2004, S. 204–207 (Online-Ausgabe).
  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 457f. (Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 5).
  • Arthur Frey: Charaktere der Gegenwart - nach authentischen Quellen geschildert. Grohe, Mannheim 1848, S. 279ff. (Digitalisat).
  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Sächsischer Landtag, Dresden 2001, S. 72f.
  • Josef Matzerath: Schaffrath, Wilhelm Michael. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
  • Peter Reichel: Robert Blum. Ein deutscher Revolutionär 1807–1848. Vandenheock & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-36136-8, S. 23, 127, 129, 187.