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Well You Needn’t und Suruchin: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Hieb- und Stichwaffen
'''Well You Needn’t''' ist eine der populärsten Komposition von [[Thelonious Monk]] aus dem Jahr 1944, die sich innerhalb weniger Jahre nach der Veröffentlichung 1947 zum [[Jazz-Standard]] entwickelte.
|Bild = [[Datei:Ninja type weapons.JPG|300px|]]
<!-- Abschnitt allgemeine Angaben -->
|Waffenart = Schlagwaffe, Wurfwaffe
|Bezeichnungen = Suruchin
|Verwendung = Waffe
|Entstehungszeit =
|Einsatzzeit =
|Ursprungsregion/Urheber = [[Japan]]
|Verbreitung = Japan
<!-- Abschnitt Maße und Material -->
|Gesamtlänge = bis etwa 244 cm
|Klingenlänge =
|Klingenbreite =
|Klingenstärke =
|Gewicht =
|Griffstück = Seil, Kette
|Besonderheiten =
}}
Die '''Suruchin''' (jap. Seil mit zwei Gewichten an den Enden)<ref>[http://www.kobudo.eu/?show=suruchin&lang=DE Suruchin (die Kette)]</ref>ist eine [[Schlagwaffe|Schlag-]] und [[Wurfwaffe]] aus Japan (siehe Bild Infobox, links).


== Beschreibung ==
==Struktur des Stücks==
Der Ursprung des Suruchin liegt in der [[Steinzeit]], in der man es zur Verteidigung gegen wilde Tiere benutzte (ähnlich der [[Bola]]). Ursprünglich wurde das Seil aus Baumrinde (jap. Surukaa) hergestellt, die dem Gerät seinen Namen gab. Das Suruchin kann Längen von 3, 5, 6 und 8 [[Shakkanhō|Shaku]] haben und aus einem Seil oder einer Kette bestehen. Es wird verwendet, um es gegen den Gegner zu werfen, so dass es sich um dessen Körper wickelt, kann aber auch als Schlagwaffe benutzt werden.
Die Komposition „ist [[prototyp]]ischer Monk“<ref name=HJS>Schaal ''Jazz-Standards'' S. 525f.</ref> und in der [[Liedform]] AABA gehalten. Die Melodie des A-Teils „entwickelt sich aus einer einzigen Figur (Takt 1 und 2): Dem gebrochenen F-Dur-Akkord (c-f,-a-c-a-f) folgen zwei markante Bebop-Intervalle, [[Septime|Sept]] und [[Quart]]“. Dieser „Vogelruf“ mit [[Call and Response]] wird weiter dann in Ges in einer weiteren Frage-Antwort-Runde variiert.<ref name=HJS/> Der B-Teil ist eine [[Sequenzierung]] des Themas und eine [[chromatisch]]e Verschiebung der Linie und der Akkorde – zunächst in dreischlägigen Figuren, dann zu einer langen Achtelnotenkette verdichtet.


== Einzelnachweise ==
[[Harmonik|Harmonisch]] besteht das Stück nur aus Septimenakkorden, die [[Ganzton|ganztönig]] und chromatisch verschoben werden. Während der A-Teil nur zwischen F-Dur und Ges-Dur pendelt, stehen die Akkorde im B-Teil in einem halbtaktigen Wechsel: G-As-A-B-H-B-A-As-G. Der Endakkord des B-Teils (C7) deutet, falls eine Festlegung möglich ist, auf die Ausgangs[[tonart]] F-Dur.<ref name=HJS/>
<references />


== Literatur ==
==Wirkungsgeschichte==
* Donn F. Draeger, Robert W. Smith, ''Comprehensive Asian fighting arts,'' Verlag Kodansha International, 1980, Seite 59, ISBN 978-0-87011-436-6
Monk spielte das Stück erstmals Ende 1947 im Trio (für [[Blue Note Records]]) ein, wurde aber in seinen Auftritten erst in den 1960er Jahren zur „Paradenummer“.<ref name=HJS/> [[Miles Davis]] nahm die Komposition bereits 1953 auf; seine bekannteste Interpretation entstand 1956 im Quintett mit [[John Coltrane]], [[Red Garland]], [[Paul Chambers]] und [[Philly Joe Jones]] für [[Prestige Records]]. Nun nehmen auch [[Randy Weston]] und [[Jimmy Smith]] (beide 1956), [[Art Taylor]] (1957), [[Nat Adderley]] (1958), [[Kenny Burrell]] (1959), [[Cannonball Adderley]], [[Johnny Griffin]]/[[Eddie Lockjaw Davis]] (1961), [[Chet Baker]] (1962) und [[Klaus Doldinger]] (1963) das Stück auf. Das Stücke wurde von [[Franco Ambrosetti]] in den [[Bigband]]-Kontext und von [[Poncho Sanchez]] in die [[Salsa (Musik)|Salsa]]musik übertragen, aber auch als [[Fusion (Musik)|Fusion]]nummer (von den [[Lounge Lizards]] und später im [[Hardcore Punk]] von ''Cruel Frederick'') und als Streichquartett (vom [[Kronos Quartet]]) eingerichtet. Auch Avantgardisten wie [[Steve Lacy]], [[Don Pullen]] oder das [[Ethnic Heritage Ensemble]] beschäftigten sich regelmäßig mit der Komposition.
* Patrick McCarthy, ''Ancient Okinawan Martial Arts'', Band 2, Verlag Tuttle Publishing, 1999, Seite 3, ISBN 978-0-8048-2093-6


==Versionen mit Text==
== Weblinks ==
* [http://www.karatetoronto.com/images/Taira_suruchin.gif Karateka mit Suruchin, historisches Foto]
Es blieb nicht aus, dass zu dem Instrumentaltitel auch Texte entstanden; der bekannteste von [[Mike Ferro]] wurde von [[Carmen McRae]] und von [[Judy Niemack]] gesungen. Auch [[Jamie Cullum]] hat den Song (auf ''Pointless Nostalgic'') interpretiert.

==Literatur==
* [[Hans-Jürgen Schaal (Jazzautor)|Hans-Jürgen Schaal]] (Hrsg.) ''Jazz-Standards. Das Lexikon''; Bärenreiter, Kassel, 2004 (3. Auflage); ISBN 9783761814147

==Weblinks==
* [http://www.jazzstandards.com/compositions-3/wellyouneednt.htm Songporträt bei ''jazzstandards.com'']

==Einzelnachweise==
<references />


[[Kategorie:Jazz-Titel]]
[[Kategorie:Asiatische Waffe (historisch)]]


[[en:Well, You Needn't]]
[[en:Surujin]]
[[fi:Surujin]]
[[fr:Suruchin]]
[[it:Suruchin]]
[[ja:スルチン (武器)]]
[[pt:Surujin]]

Version vom 8. März 2011, 03:07 Uhr

Suruchin
Angaben
Waffenart: Schlagwaffe, Wurfwaffe
Bezeichnungen: Suruchin
Verwendung: Waffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Japan
Verbreitung: Japan
Gesamtlänge: bis etwa 244 cm
Griffstück: Seil, Kette
Listen zum Thema

Die Suruchin (jap. Seil mit zwei Gewichten an den Enden)[1]ist eine Schlag- und Wurfwaffe aus Japan (siehe Bild Infobox, links).

Beschreibung

Der Ursprung des Suruchin liegt in der Steinzeit, in der man es zur Verteidigung gegen wilde Tiere benutzte (ähnlich der Bola). Ursprünglich wurde das Seil aus Baumrinde (jap. Surukaa) hergestellt, die dem Gerät seinen Namen gab. Das Suruchin kann Längen von 3, 5, 6 und 8 Shaku haben und aus einem Seil oder einer Kette bestehen. Es wird verwendet, um es gegen den Gegner zu werfen, so dass es sich um dessen Körper wickelt, kann aber auch als Schlagwaffe benutzt werden.

Einzelnachweise

  1. Suruchin (die Kette)

Literatur

  • Donn F. Draeger, Robert W. Smith, Comprehensive Asian fighting arts, Verlag Kodansha International, 1980, Seite 59, ISBN 978-0-87011-436-6
  • Patrick McCarthy, Ancient Okinawan Martial Arts, Band 2, Verlag Tuttle Publishing, 1999, Seite 3, ISBN 978-0-8048-2093-6