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Warburg und Portal:Kanton Zürich/Neue Artikel: Unterschied zwischen den Seiten

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<noinclude>
{{Begriffsklärungshinweis}}
=== Automatische Liste ===
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{{Benutzer:MerlBot/InAction|NeueArtikel|SHORTLIST|1|CAT=Zürich (Kanton)|maxTage=28}}
|Art = Stadt
</noinclude>
|Wappen = Stadtwappen der Stadt Warburg.svg
|Breitengrad = 51/29/17/N
|Längengrad = 09/8/24/E
|Lageplan = Warburg in HX.svg
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
|Regierungsbezirk = Detmold
|Kreis = Höxter
|Höhe = 230
|Fläche = 168.71
|PLZ = 34414
|Vorwahl = 0 56 41
|Kfz = HX, (alt WAR)
|Gemeindeschlüssel = 05762036
|NUTS = DEA44
|LOCODE = DE WAG
|Gliederung = 16 [[Stadtteil]]e
|Straße = Bahnhofstraße 28
|Website = [http://www.warburg.de/ www.warburg.de]
|Bürgermeister = Michael Stickeln
|Partei = CDU
}}
[[Datei:Warburg vom Desenberg.jpg|thumb|297px|Blick vom [[Desenberg]] auf Warburg]]
[[Datei:Warburg logo.svg|miniatur|Stadtlogo]]
'''Warburg''' {{Audio-IPA|Warburg.ogg|ˈvaː.buɐk}} (niederdeutsch: Warb(e)rich, lateinisch: Warburgum oder Varburgum) ist eine [[Gemeinde (Deutschland)#Kreisangehörige Gemeinde/Stadt|Stadt]] im [[Ostwestfalen-Lippe|ostwestfälischen]] [[Kreis Höxter]] im Osten von [[Nordrhein-Westfalen]] ([[Deutschland]]). Sie ist ein [[Mittelzentrum]] und mit rund 24.000 Einwohnern die größte Stadt der [[Warburger Börde]]. Warburg wurde um 1010 erstmals schriftlich erwähnt, die erste Nennung der Stadt als geschlossene Ortschaft stammt aus dem Jahr 1036. Im Mittelalter gehörte Warburg zur westfälischen [[Hansestadt|Hanse]]. Das Stadtbild ist durch historische Bauten, Stein- und Fachwerkhäuser und die Lage auf einem Bergrücken geprägt. Warburg wird aufgrund der größtenteils noch vorhandenen Stadtmauer und der Stadttürme auch als ''[[Rothenburg ob der Tauber|Rothenburg]] Westfalens'' bezeichnet.


<div style="float:right; text-align:right;"><small>{{Bearbeiten|Portal:Kanton Zürich/Neue Artikel|text=Bearbeiten}}</small><br />([http://toolserver.org/~magnus/pages_in_cats.php?project=wikipedia&language=de&category=Zürich_(Kanton)&depth=5&doit=Run Anzahl Artikel])</div>{{Anker|Neue Artikel}}
== Geografie ==
{{Portal:Kanton Zürich/Vorlage-Header|Neue Artikel}}
=== Geografische Lage ===
<span class="plainlinks">[[Datei:Pictogram voting support.svg|15px|verweis=]] [http://toolserver.org/~daniel/WikiSense/CategoryIntersect.php?wikilang=de&wikifam=.wikipedia.org&basecat=Z%C3%BCrich_(Kanton)&basedeep=10&mode=rc&hours=720&onlynew=on&go=Scannen&format=html&userlang=de Suche nach neuen Artikeln] - ''Siehe auch'' [[Portal:Zürich/Neue Artikel]]</span>
[[Datei:Warburg-HX-Topo.png|thumb|Topographie]]
[[Datei:Der desenberg.JPG|thumb|Der [[Desenberg]], ein erloschener Vulkan, mit [[Burg Desenberg]]]]
Warburg liegt im östlichen Teil Nordrhein-Westfalens im Süden des [[Kreis Höxter|Kreises Höxter]] und gehört damit zum südöstlichen Bereich der Region [[Ostwestfalen-Lippe]]. Damit liegt es in der östlichen Grenzregion des Landes Nordrhein-Westfalen, etwa 27 Kilometer südwestlich des Dreiländerecks Hessen–Niedersachsen–Nordrhein-Westfalen. Im Süden reicht das Stadtgebiet bis an das Land [[Hessen]] heran. [[Naturraum|Naturräumlich]] liegt Warburg im Süden der [[Warburger Börde]], einer fruchtbaren Niederung mit [[Löß]]boden und geringen Baumbeständen. Die Börde wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Im Südwesten berührt das Stadtgebiet die Ausläufer des [[Sauerland]]es, im Nordwesten die des [[Eggegebirge]]s. Im Norden und Nordosten schließt sich die eigentliche Warburger Börde an, südlich das [[Westhessisches Bergland|Westhessische Bergland]]. Die nächstgelegenen [[Oberzentrum|Oberzentren]] sind [[Paderborn]] (nordwestlich: 27&nbsp;Kilometer Landstraße, 40&nbsp;Kilometer Autobahn) und [[Kassel]] (südöstlich: 35&nbsp;Kilometer Landstraße/Autobahn) und Göttingen (östlich: 76&nbsp;Kilometer Landstraße, 98&nbsp;Kilometer Autobahn).


<!--MB-NeueArtikel-->
Die wichtigsten Gewässer im Stadtgebiet sind die [[Diemel]], die von Hessen kommend, den Südteil des Stadtgebiets von Westen nach Osten durchfließt sowie die südlich der Stadt in die Diemel mündende [[Twiste (Diemel)|Twiste]], die zuvor durch die Stadtteile Welda und Wormeln im Süden der Kernstadt fließt. In die Twiste mündet der Hörler Bach bei Welda. Die Diemel nimmt den [[Calenberger Bach]] auf. Ein weiterer Nebenfluss der Diemel im Gebiet der Stadt ist die [[Eggel]], die Warburg im Osten durchfließt und große Teile der Warburger Börde, von Daseburg kommend, in Richtung Süden entwässert. An den Flüssen nutzten einige Mühlen die Wasserkraft, die heute ein Elektrizitätswerk betreibt. Die Bachströmung dient der Frischwasserzufuhr für die Fischzucht in den Teichen der Warburger Ortschaften.
• <small>15.02.</small> [[:Bundesamt für Sozialversicherungen]]?

• <small>13.02.</small> [[:Pueblo Criminal]]
Die Lage an der Diemel prägt die aus Alt- und Neustadt bestehende Stadt Warburg. Die Altstadt befindet sich im Tal der [[Diemel]], die Neustadt in Höhenlage über dem Fluss. Altstadt und Diemel liegen auf einer Höhe von rund {{Höhe|160|DE-NN|link=true}}, die Neustadt erreicht fast 220&nbsp;Meter.
• <small>12.02.</small> [[:Stefan Wolf (Informatiker)]] - [[:Rudolf Braun (Historiker)]] - [[:Willi Gautschi]]

• <small>11.02.</small> [[:Erika Streit]] - [[:Helmhaus (Hotel)]]
Der etwas nordöstlich der Kernstadt gelegene [[Desenberg]] ist die markanteste Erhebung der sonst relativ ebenen Warburger Börde. Es handelt sich um einen 150&nbsp;Meter (343,6&nbsp;m ü. NN) hohen Bergkegel [[vulkan]]ischen Ursprungs. Auf seinem Gipfel befinden sich die Ruinen der [[Burg Desenberg]]. Der Berg ist jedoch nicht die höchste Erhebung des Stadtgebiets, sondern der [[Humbertsberg]] mit 423,4&nbsp;m ü. NN im Warburger Wald westlich von [[Scherfede]]. Der mit 148,7&nbsp;m ü. NN niedrigste Punkt liegt im Südosten von Warburg im Diemeltal.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=2&Itemid=6 Stadt Warburg: Warburg stellt sich vor]</ref>
• <small>07.02.</small> [[:Ingo Potrykus]] - [[:Martin Zenhäusern]]

• <small>06.02.</small> [[:Hans Jakob Ammann]]
=== Geologie ===
• <small>05.02.</small> [[:Johann Conrad Troll]]
[[Datei:DesenbergGermany ViewFromRuin.jpg|thumb|Die [[Warburger Börde]] und Ortsteil [[Daseburg]]]]
• <small>03.02.</small> [[:Heinrich Zangger]] - [[:Sogar theater]]
[[Datei:Warburg geothermische Karte.png|thumb|[[Geothermie|Geothermische]] Karte von Warburg]]
• <small>31.01.</small> [[:Mehrfamilienhäuser Doldertal]]
Von Nordosten nach Südwesten bilden zunehmend ältere [[Gestein]]sschichten den Untergrund. Die Formationen aus [[Sandstein|Buntsandstein]], [[Muschelkalk]] und [[Keuper]] sind durch [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimente]] entstanden, die während der [[Trias (Geologie)|Trias]] dort abgelagert wurden.
• <small>30.01.</small> [[:Alois Grendelmeier]]

• <small>29.01.</small> [[:Verena Grendelmeier]]
In zahlreichen von Südost nach Nordwest verlaufenden Hebungs- und Senkungsgebieten, begrenzt durch Gebirgsbruchlinien, wurden ältere Gesteinsschichten gegen wesentlich jüngere verschoben. Insbesondere im tief eingeschnittenen Diemeltal und in der [[Warburger Börde]] bedecken [[Lockergestein]]e der [[Eiszeit]]en diesen felsigen Untergrund. Die Eiszeiten haben das Gebiet um Warburg nicht geformt, da die Grenze der Vereisung etwas nördlicher davon verlief. Neben [[Sand]] und [[Kies]] ist es insbesondere der [[Äolischer Transport|äolisch]] abgelagerte [[Löss]], der die Börde zu einer fruchtbaren Landschaft macht und dessen hohe Fruchtbarkeit die landwirtschaftliche Prägung der Region begünstigt.<ref>[http://www.gemeindeforstamt.de/inhalt/unser_wald.html Gemeindeforstamt Willebadessen: ''Unser Wald''] (Zugriff: 7. April 2008)</ref> Des Weiteren gibt es Reste von [[Schwarzerde|Tschernosemen]] in bestimmten Bereichen der Warburger Börde; in den meisten Bereichen wurden diese jedoch durch [[Erosion (Geologie)|Erosion]], begünstigt durch die jahrhundertelange wirtschaftliche Nutzung, abgetragen.<ref>Hans Joachim Betzer: ''Tschernosem-Relikte der Warburger Börde (Nordrhein-Westfalen)''. In: Geologischer Dienst NRW (Hrsg.): ''scriptum. Arbeitsergebnisse aus dem Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen.'' Heft 12. Krefeld 2004, {{ISSN|1430-5267}}.</ref> Auf den steilen Diemeltalhängen sind flachgründige und austrocknungsgefährdete Böden, die [[Rendzina|Rendzinen]], aus Muschelkalk-Gesteinsschutt entstanden, die als Weideland genutzt werden. Im nordwestlichen Stadtgebiet ist der Löss nur noch in einer dünnen Decke und lediglich stellenweise vorhanden. Es gibt dort Kalksteinverwitterungsböden wie die bereits erwähnten Rendzinen sowie basenreiche [[Braunerden]]. Auf dem Varenberg, westlich von Bonenburg, treten die Unterkreide-Sandsteine des [[Eggegebirge|Eggekamms]] zu Tage. Die hohen Niederschläge begünstigten dort die Einwaschung von [[Eisenhydroxide]]n in den Unterboden, wo sie sich zu [[Orterden]] verfestigten. Dort entwickelten sich sauergebleichte, nährstoffarme [[Podsol]]-Böden.
• <small>28.01.</small> [[:Wildnispark Zürich]]

• <small>27.01.</small> [[:Anna Luif]]
Der felsige Untergrund besteht zwischen Klingenburg und [[Hohenwepel]] aus [[Tonminerale|Ton]]-, [[Mergel]]-, [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]]- und [[Sandstein]]en aus dem [[Keuper]]. Von [[Herlinghausen]] über [[Welda]] bis [[Scherfede]] und weiter nördlich befinden sich [[Kalkstein]]e sowie Ton- und Mergelsteine eines ehemaligen [[Muschelkalk]]-Meeres. Daneben gibt es dort kleinere Vorkommen von Ton-, [[Schluff]]- und teilweise Sandsteinen der [[Buntsandstein]]-, Keuper- oder [[Jura (Geologie)|Jurazeit]]. Weiter südlich und südöstlich um Bonenburg sowie im Gebiet westlich von Scherfede befinden sich ebenfalls Schluff- und Sandsteine der Buntsandstein-Zeit. Am Schuren- und Humbertsberg im Westen des Stadtgebietes gibt es Tonmergel- und Mergelkalksteine des [[Oberkreide]]-Meeres. Östlich der Stadtwüstung [[Blankenrode]] sowie am Bentenberg kommen Sandsteine der [[Unterkreide]]zeit vor. Die Sandstein- und Tonsteinvorkommen werden stellenweise als Putz- und Mauersand beziehungsweise als Ziegelrohstoffe genutzt.
• <small>26.01.</small> [[:Quartierecho]]

• <small>24.01.</small> [[:Liste von Persönlichkeiten der Stadt Winterthur]]
Im Stadtgebiet gibt es mehrere erloschene [[Vulkan]]e, deren [[Magma]] vor etwa 19 Millionen Jahren in engen Schloten das Gebirge durchbrach. Die beiden markantesten [[Basaltkegel]] in der Umgebung sind der Desenberg und der Dörenberg bei Daseburg sowie die drei nördlich, wenngleich außerhalb des Stadtgebietes liegenden Basaltkegel Hüssenberg (bei [[Eissen]]), Tannenkopf (Wörtenberg, bei [[Lütgeneder]]) und die flache, bewaldete Kuppe des Weißholzes.<ref>Geologischer Dienst NRW: ''Geologie, Grundwasser, Lagerstätten, Baugrund der Gemeinden in NRW. Warburg.'' Krefeld 2004, [http://www.gd.nrw.de/svg/ggb/texte/gb762036.htm online] (Zugriff: 22. April 2008).</ref>
• <small>21.01.</small> [[:Jugendkulturhaus Dynamo]]

• <small>20.01.</small> [[:Hochschuldidaktik der Universität Zürich]]
Das Gebiet von Warburg eignet sich gut, im westlichen Teil sehr gut zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels [[Erdwärmesonde]]n und Wärmegewinnung durch [[Wärmepumpe]]n.<ref>Geologischer Dienst NRW: ''Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage''. Krefeld, [http://www.gd.nrw.de/zip/a_pjgt01.pdf Onlineversion] (Letzter Zugriff: 5. April 2010).</ref>
<!--MB-NeueArtikel-->

=== Flora und Fauna ===
Da Warburg in einer der regenärmsten Regionen Westfalens liegt und viele Kalk-Halbtrockenflächen aufweist, wächst dort eine Vielfalt von in Mitteleuropa sehr seltenen Acker- und Heilkräutern. Im Freiland gedeihen Obstbäume. Mehrere Flurstücke wurden als Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Das Kalk-Halbtrockenrasen-Gelände besitzt als Lebensraum für Tagfalter und die sehr seltenen [[Widderchen]] eine herausragende Bedeutung, die in Mitteleuropa von keinem anderen Lebensraum erreicht wird. Die Population ist vor allem im Umkreis des Diemeltals anzutreffen. Gemäß der [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie]] gehört der orchideenreiche Kalkmagerrasen zu den zu schützenden Habitattypen.<ref>Thomas Fartmann: ''Die Tagschmetterlings- und Widderchenfauna des Diemeltales im Wandel der letzten 150 Jahre.'' In: ''Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser.'' Band 16 (2004), S. 3–24. [http://www.egge-weser-digital.de/htm-inhalte/16003024.html online] (Letzter Zugriff: 5. April 2010).</ref>

=== Ausdehnung des Stadtgebiets und Flächennutzung ===
Das Gebiet der Stadt erstreckt sich auf einer Fläche von 168,71&nbsp;Quadratkilometer. In Nord-Süd-Richtung dehnt sich das Stadtgebiet 12,4&nbsp;Kilometer und in West-Ost-Richtung 25,4&nbsp;Kilometer aus.<ref>[http://www.findcity.de/34414/?p=00000004 FindCity.de: ''Zahlen/Daten/Fakten zur Stadt Warburg''] (Zugriff: 24. April 2008)</ref>

Das Gebiet der Stadt Warburg, insbesondere die Börde, wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Daneben existieren vor allem Richtung Eggegebirge noch verhältnismäßig große Waldgebiete. Im Vergleich zum nordrhein-westfälischen Landesdurchschnitt von 49,4 % liegt die Landwirtschaftsfläche in Warburg bei fast 60 %, während die Waldfläche mit 29,5 % sowie die Siedlungsfläche mit 11,7 % etwa unter der Hälfte (22,1 %) des Landesdurchschnittes und erheblich unter dem Durchschnitt von Gemeinden gleichen Typs (14,2 %)<ref>Information und Technik Nordrhein Westfalen (2009): ''Kommunalprofil Warburg, Stadt'', S. 3. [http://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05762036.html Onlineversion (PDF, 196 kB)]</ref>, liegt. Eine Übersicht über die Flächennutzung gibt folgende Tabelle:

{| class="prettytable" width="75%"
|- style="background:#efefef;"
! Fläche<br />nach Nutzungsart<ref name="LDS-Kommunalprofil">[http://www.lds.nrw.de/kommunalprofil/l05762036.html Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Warburg]</ref>
! Landwirt-<br />schaftsfläche
! Wald-<br />fläche
! Siedlungs-<br />und Verkehrsfläche
! Wasser-<br />fläche
! sonstige<br />Nutzung
|- align="center"
| Fläche in [[Hektar|ha]] || 9.739 || 4.907 || 1.970 || 157 || 98
|- align="center"
| Anteil an Gesamtfläche || 57,7 % || 29,1% || 11,7 % || 0,9 % || 0,6 %
|}

=== Nachbargemeinden ===
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, grenzen an Warburg die Gemeinden beziehungsweise Städte [[Willebadessen]], [[Borgentreich]] (beide im [[Kreis Höxter]], [[Nordrhein-Westfalen]]), [[Liebenau (Hessen)|Liebenau]], [[Breuna]] (beide im [[Landkreis Kassel]], [[Hessen]]), [[Volkmarsen]], [[Diemelstadt]] (beide im [[Landkreis Waldeck-Frankenberg]], Hessen), [[Marsberg]] ([[Hochsauerlandkreis]], Nordrhein-Westfalen) und [[Lichtenau (Westfalen)|Lichtenau]] ([[Kreis Paderborn]], Nordrhein-Westfalen).

=== Stadtgliederung ===
[[Datei:WeldaOstWestDirection.jpg|thumb|Die Ortschaft [[Welda]]]]
Nach §&nbsp;3 Absatz 1 ihrer Hauptsatzung gliedert sich die Stadt Warburg in sieben Bezirke und neun Ortschaften,<ref name="Hauptsatzung">[http://www.warburg.de/images/stories/Download/Satzungen/1Hauptsatzung%201A%20neu%20neu.pdf Stadt Warburg: ''Hauptsatzung der Stadt Warburg.''] Vom 5. November 1999 in der Fassung Änderung vom 26. Januar 2005.</ref> die vor 1975 eigenständige Gemeinden waren und als Stadtteile bezeichnet werden. Stadtbezirke sind Stadtteile mit mehr als 1000 Einwohnern. Für die Stadtbezirke gibt es Bezirksausschüsse mit einer festgelegten Anzahl an Mitgliedern, die sich an der Einwohnerzahl orientiert.

{| class="prettytable" width="75%"
! style="background:#efefef;" | Bezirk
! style="background:#efefef;" | Fläche<br />km²
! style="background:#efefef;" | Einwohner
! style="background:#efefef;" | Bezirke und Ortschaften der Stadt Warburg
|-
| [[Bonenburg]] || align="right" | 12,38 || align="right" | 1.094
| rowspan="19" | [[Datei:Warburg HX Admin.svg|500px|center|]]
|-
| [[Daseburg]] || align="right" | 15,71 || align="right" | 1.398
|-
| [[Germete]] || align="right" | 4,53 || align="right" | 1.020
|-
| [[Ossendorf (Warburg)|Ossendorf]] || align="right" | 6,49 || align="right" | 1.319
|-
| [[Rimbeck]] || align="right" | 11,00 || align="right" | 1.624
|-
| [[Scherfede]] || align="right" | 30,59 || align="right" | 3.189
|-
| Warburg-Stadtkern || align="right" | 38,89 || align="right" | 10.900
|-
! style="background:#efefef;" | Ortschaft
! style="background:#efefef;" | Fläche<br />km²
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| [[Calenberg (Warburg)|Calenberg]] || align="right" | 3,87 || align="right" | 471
|-
| [[Dalheim (Warburg)|Dalheim]] || align="right" | 3,38 || align="right" | 98
|-
| [[Dössel]] || align="right" | 5,16 || align="right" | 682
|-
| [[Hardehausen]] || align="right" | || align="right" | 96
|-
| [[Herlinghausen]] || align="right" | 2,71 || align="right" | 438
|-
| [[Hohenwepel]] || align="right" | 7,20 || align="right" | 690
|-
| [[Menne (Warburg)|Menne]] || align="right" | 4,57 || align="right" | 877
|-
| [[Nörde]] || align="right" | 6,44 || align="right" | 769
|-
| [[Welda]] || align="right" | 9,22 || align="right" | 863
|-
| [[Wormeln]] || align="right" | 6,56 || align="right" | 700
|-
| Gesamt || align="right" | 168,71 || align="right" | 26.228
|}

Diese Zahlen sind Angaben der Stadt Warburg und enthalten auch Einwohner mit Zweitwohnsitz.<!-- auf dem Stand vom Tag. Monat Jahr--><ref name="Stadtteile">[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=4&Itemid=8 Stadt Warburg: ''Die Warburger Stadtteile''] (Zugriff: 31. Juli 2009)</ref>

=== Klima ===
[[Datei:WARBURG nieder.svg|thumb|Niederschlagsdiagramm für Warburg. Schattierungen zeigen den NRW Landesdurchschnitt]]
Warburg liegt im Übergangsbereich zwischen dem vorherrschenden [[Seeklima|maritimen Klima]] und dem schwächer ausgeprägten [[Kontinentalklima]]. Daher sind die Temperaturen und Niederschläge im Jahresverlauf relativ ausgeglichen. Die Sommer sind im Vergleich zum hochkontinentalen Klima eher kühl, die Winter eher warm. Neben dieser großklimatischen Einordnung wird das lokale Klima maßgeblich durch die besondere Lage zwischen dem [[Eggegebirge]] und Ausläufern des [[Rothaargebirge]]s ([[Sauerland]]) beeinflusst. In beiden Gebirgen werden hohe Niederschläge und niedrige Durchschnittstemperaturen registriert. In Warburg hingegen ist das Klima deutlich milder, der durchschnittliche Jahresniederschlag mit unter 700&nbsp;mm deutlich geringer. Die relativ geringen Niederschläge sind vor allem durch die Lage an der [[Luv und Lee|Leeseite]] des Eggegebirges zu erklären. Das sich in süd-nördlicher Richtung erstreckende Gebirge schirmt Warburg weitgehend von der feuchten Luft ab, die zumeist aus Westen in Richtung Zentraldeutschland vordringt und sich bereits auf der [[Luv und Lee|Luvseite]] im [[Paderborner Land]] abregnet. Warburg ist im Vergleich zu anderen Gebieten Nordrhein-Westfalens verhältnismäßig weit vom Meer entfernt und zählt noch vor dem nördlichen Ostwestfalen ([[Mindener Land]]) zur niederschlagsärmsten Gegend Westfalens. Im südlichen Stadtgebiet, speziell im Twistetal bis zum Weldaer Berg, ist die Regenmenge noch einmal um 15–20 % niedriger und die Temperatur um 0,5–1&nbsp;°C höher als im restlichen Stadtgebiet.<ref>Klima-Atlas von NRW, Hrgs. MURL. 1989, siehe Wetterkarten</ref> Die vor allem durch die Höhenlage beeinflusste Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei ca. 8&nbsp;°C und ist damit zwar niedriger als in der geschützten Wesertalung weiter östlich bei Höxter, jedoch deutlich höher als in den Höhenlagen im westlich gelegenen Eggegebirge und Sauerland.

{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| QUELLE = Niederschlag: [[Deutscher Wetterdienst|DWD]]<ref>[http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU21/klimadaten/german/download__mw__nieder,templateId=raw,property=publicationFile.zip/download_mw_nieder.zip Deutscher Wetterdienst: ''Monatliche Niederschlagswerte des Deutschen Wetterdienstes (1961–1990)'']</ref>; Temperatur: Klima Bad Driburg<ref>[http://www.klima-bad-driburg.de/ Klima Bad Driburg], Monatshöchst- und Monatstiefstwerte der Periode 1996–2007, Mittlere Temperatur Mittel der Periode 1961–1990</ref><ref>Bad Driburg liegt in ähnlicher Höhenlage (220 ü. NN. ) an der Ostseite des Eggegebirges. Die Niederschläge in Bad Driburg sind nicht vergleichbar, sondern liegen regelmäßig deutlich über denen von Warburg.Nach dem Deutschen Wetterdienst Essen werden die Temperaturdaten von Warburg erst seit kurzem erfasst werden und sind noch nicht aussagekräftig.</ref>
| Überschrift = Niederschlag für Warburg, Temperatur für [[Bad Driburg]] 30&nbsp;Kilometer nördlich
| Ort = Warburg
| hmjan = 5.2
| hmfeb = 5.5
| hmmär = 6.3
| hmapr = 11.2
| hmmai = 14.1
| hmjun = 17.5
| hmjul = 20.6
| hmaug = 19.6
| hmsep = 16.2
| hmokt = 12.3
| hmnov = 7.2
| hmdez = 4.9
| lmjan = -3.3
| lmfeb = -2.3
| lmmär = 1.4
| lmapr = 6.0
| lmmai = 10.5
| lmjun = 13.6
| lmjul = 14.5
| lmaug = 14.9
| lmsep = 10.6
| lmokt = 5.4
| lmnov = 2.0
| lmdez = -2.2
| avjan = -0.1
| avfeb = 0.5
| avmär = 3.4
| avapr = 7.2
| avmai = 11.7
| avjun = 14.9
| avjul = 16.4
| avaug = 15.9
| avsep = 12.8
| avokt = 9.0
| avnov = 4.3
| avdez = 1.3
| nbjan = 51.3
| nbfeb = 41.1
| nbmär = 51.8
| nbapr = 51.1
| nbmai = 71.9
| nbjun = 75.4
| nbjul = 69.3
| nbaug = 64.0
| nbsep = 52.0
| nbokt = 42.9
| nbnov = 54.7
| nbdez = 63.4
}}

== Geschichte ==

=== Herkunft des Ortsnamens ===
Die Herkunft des Ortsnamens ''Warburg'' wird von ''Ward'' (althochdeutsch: Warta) Platz, wo gespäht wird, Warte, lateinisch statio beziehungsweise -berg oder -burg abgeleitet.<ref>Ernst Förstemann: ''Altdeutsches Namenbuch.'' Band 2. Peter Hanstein-Verlag, Bonn 1916, S. 1234f.</ref> Die Neustadt Warburgs liegt auf einem großen Felssporn (230&nbsp;m über NN), der früher wegen seines natürlichen Schutzes und seiner Übersicht über das umliegende Land als Wachtstellung genutzt wurde. Es gibt verschiedene historische Schreibweisen: Wartberg, Wartberc(h), Wartberg(h)(i)<ref>Ernst Förstemann: ''Altdeutsches Namenbuch.'' Band 2. Peter Hanstein-Verlag, Bonn 1916, S. 1235.</ref>, Wardburg<ref>Ernst Förstemann: ''Altdeutsches Namenbuch.'' Band 2. Peter Hanstein-Verlag, Bonn 1916, [http://sul-derivatives.stanford.edu/derivative?CSNID=00003872&mediaType=application/pdf online] (Letzter Zugriff: 5. April 2010).</ref> beziehungsweise Wartborch, Warberghe, Waretberg, Wardberch.<ref>Ulrike Stöwer: [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=219&url_tabelle=tab_texte ''Index von Orts- und Personennamen L-Z.''] Münster 1994. In: Internet-Portal Westfälische Geschichte: ''Index (Orts- und Personennamen) L-Z.'' (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref> Im Niederdeutschen wird der Ort als Warb(e)rich bezeichnet.

=== Ur- und Frühgeschichte ===
Im Stadtgebiet von Warburg wurden bei Ausgrabungen Funde aus der [[Ur- und Frühgeschichte]] gemacht. Ein bei Warburg gefundener Dolch wurde dem ausgehenden [[Jungsteinzeit|Neolithikum]] zugeordnet,<ref>C. Siepmann: ''Der Dolch von Warburg-Daseburg. Ein Beispiel zu Flintbearbeitung im ausgehenden Neolithikum.'' In: ''Archäologische Beiträge zur Westfälischen Geschichte.'' 1997.</ref> ebenso ein Erdwerk bei [[Rimbeck]].<ref>Benedikt Knoche: ''Das jungsteinzeitliche Erdwerk von Rimbeck bei Warburg, Kreis Höxter.'' In: Altertumskommission für Westfalen (Hrsg.): ''Frühe Burgen in Westfalen 20.'' DruckVerlag Kettler, Münster 2003.</ref> Aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. existieren Spuren einer [[Megalithkultur]]. Ein Fund von Großsteingräbern in der Nähe des Lütkefelds (nördliches Stadtgebiet) befindet sich im [[LWL-Museum für Archäologie|Westfälischen Museum für Archäologie]] in Herne.<ref>Klaus Günther: ''Die Kollektivgräber-Nekropole Warburg I-V.'' (= Bodenaltertümer Westfalens 34) Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-2451-0.</ref>

In der Nähe von Daseburg bei Warburg wurden die Reste einer Siedlung mit Schmiedewerkstätten aus der römischen Kaiserzeit gefunden.<ref>Klaus Günther: ''Siedlung und Werkstätten von Feinschmieden der älteren Römischen Kaiserzeit bei Warburg-Daseburg.'' (= Bodendenkmäler in Westfalen 24) Aschendorff Verlag, Münster 1990, ISBN 3-402-05137-0.</ref>
Eine [[Germanen|germanische]] Siedlung mit einer Fläche von 110×80&nbsp;Metern bestand südlich des [[Desenberg]]s. Dort fanden sich neben Wohnhausspuren Bronzeschmelzöfen und [[Rennofen|Rennöfen]] zur Verhüttung von Eisenerz. Münzfunde deuten darauf hin, dass in der Nähe der Warburger Diemelfurt im 2. bis 4. Jahrhundert eine Handelsstraße bestand.<ref>A. Dohms: ''Jäger, Bauern, Bürger. Von der Vorgeschichte zum Hochmittelalter im Stadtgebiet Warburg.'' In: Franz Mürrmann (Hrsg.): ''Die Stadt Warburg 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt.'' Band 1. Hermes Verlag, Warburg 1986.</ref>

=== Mittelalter ===
Im 8. Jahrhundert lag westlich der Stadt ein [[Sachsen (Volk)|sächsischer]] Adelssitz. Nach der Unterwerfung des sächsischen [[Hessengau]]s nördlich und südlich der Diemel unter das fränkische Reich [[Karl der Große|Karls des Großen]] im Jahr 772 setzte die Christianisierung ein, und das Gebiet wurde in Grafschaften eingeteilt. Der ''Wartberg'', der heutige ''Burgberg'', wurde Grafensitz und gab der Stadt ihren Namen. In Warburg existierte im Mittelalter ein [[Gogericht]] und im Ortsteil Wormeln ein [[Femegericht]]. Im Jahr 2010 wurde die [[Holsterburg]] zwischen Warburg und Calenberg in der Niederung beziehungsweise Feldmark ''am Roten Graben'' von einem archäologischen Team ausgegraben. Die Burg wurde als [[Motte (Burg)|Motte]] klassifiziert. Sie war in der [[Staufer]]zeit erbaut worden und hatte eine achteckige Form. Diese Art von Burgmauer findet man bislang nur in staufischen Gebieten, beispielsweise als Eckturm des [[Castel del Monte]]. Als Material für die zweischalige Mauer wurde Kalkstein verwendet. In dem Gemäuer wurde ein Kanal gefunden, der wahrscheinlich als Heizsystem diente.<ref>Hubert Rösel: [http://www.nw-news.de/lokale_news/warburg/warburg/3903279_Mauern_aus_der_Stauferzeit.html?em_index_page=3 ''WARBURG: Mauern aus der Stauferzeit.''] 29. Oktober 2010 auf: ''nw-news.de''</ref>

==== Die Burg auf dem Wartberg ====
[[Datei:Warburg-0143Kopie.jpg|thumb|Blick auf den Burgberg (Wartberg). Auf dem Wartberg stand eine Burganlage, von der nur noch die Andreaskapelle existiert]]
Als erste Nennung der Stadt gilt eine Urkunde von etwa 1010.<ref>[[Adolf Gottlob]]: ''Geschichte der Stadt Warburg'', 1936</ref> In der [[Vita Meinwerci]], der Lebensbeschreibung des [[Meinwerk|Bischofs Meinwerk]] von Paderborn, wird ein Graf [[Dodiko]] genannt, der um 1000 vom ''[[Wartberch]]'' aus große Teile des [[Hessengau]]s, [[Ittergau]]s und [[Nethegau]]s verwaltete. Sie enthält eine Darstellung seiner Burg aus dem 11. Jahrhundert. Nach Meinwerks Bericht soll sie schon zu Dodikos Zeiten von eindrucksvoller Größe und stark befestigt gewesen sein. Zur Versorgung der Burg wurden drei Wirtschaftshöfe in unmittelbarer Nähe angelegt: südöstlich die ''curia inferior'' (unterer Hof), nördlich die ''curia superior'' (oberer Hof) und östlich vermutlich später die ''curia media'' (mittlerer Hof). Diese Höfe waren für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und die Ansiedlung von großer Bedeutung, denn im Schutz der Burg siedelten sich weitere Menschen an.

Vom Wartberg und seiner Burg hatte man einen guten Überblick über das [[Diemel]]tal. So konnte die Furt überwacht werden, die von den nach Warburg und [[Paderborn]] ziehenden Kaufleuten überquert werden musste. Die Diemelfurt war ein Schnittpunkt mehrerer Fernhandelsstraßen und ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt. Auf dem späteren Stadtgebiet entstanden die Vorsiedlungen ''Berna'' an der Diemelfurt, ''Molhusen'' an der Diemel, ''Bußdorf'' in Richtung des heutigen Stadtteils [[Dössel]], und ''Papenheim'' in Richtung des heutigen [[Menne (Warburg)|Menne]].

[[Burggraf]]en waren bis zur Besetzung der Stadt durch preußische Truppen 1802 die [[Rabe von Pappenheim]] beziehungsweise die [[von Canstein]].

==== Übergabe der grafschaftlichen Rechte an Paderborn ====
Die Burg war zunächst im Besitz des Grafen [[Dodiko]]<ref>Zu Graf Dodiko: Franz Irsigler: ''Bischof Meinwerk, Graf Dodiko und Warburg. Herrschaft, Wirtschaft und Gesellschaft des hohen Mittelalters im östlichen Westfalen.'' In: ''Westfälische Zeitschrift.'' 126/127 (1976/77), S. 181–200.</ref>, dessen Besitztümer 1020 dem Bischof von [[Paderborn]] zufielen. Die vorteilhafte Lage der Burg und deren eindrucksvolle Größe hatten schon einige Zeit vorher die Aufmerksamkeit des Paderborner [[Meinwerk|Bischofs Meinwerk]] erregt, der sie seinem Bistum einzuverleiben wünschte. Der von Dodiko bevorzugte Erbe war sein unehelicher Sohn, der angeblich aus einer Beziehung zu einer Nonne stammte. Dieser kam jedoch 1018 wahrscheinlich bei einem Reitunfall ums Leben. Erbenlos war der Graf bereit, seine Güter und den Besitz dem Bischof in Form einer [[Prekarie]] zu übertragen. Der Bischof gewährte dem Grafen die Nutzung seines früheren Besitzes, dazu Kirchenbesitz, auf Lebenszeit. Dodiko starb jedoch bereits am 29. August 1020<ref>Adolf Gottlob: ''Geschichte der Stadt Warburg.'' Regensbergsche Buchhandlung, Münster 1936.</ref>, so dass der Gesamtbesitz an das Bistum Paderborn fiel.

Kaiser [[Heinrich II. (HRR)|Heinrich II.]] übertrug im folgenden Jahr die [[Graf|gräflichen]] Rechte an Bischof Meinwerk. Infolge einer vom [[Bistum Mainz|Erzbistum Mainz]] ausgehenden Intrige entzog sie ihm [[Konrad II. (HRR)|Konrad II.]], doch gab er sie ihm 1033 wegen seiner treuen Unterstützung wieder zurück. Somit behielt die Burg lange Zeit ihre Schutzfunktion gegen Mainzer Ansprüche.

==== Entwicklung der Stadt und Entstehung der Altstadt ====
[[Datei:Warburg-0040.JPG|thumb|Blick auf die Altstadt mit Biermannsturm]]
Im Jahr 1036 bezeugte Bischof Meinwerk Warburg erstmals als geschlossene Ortschaft. Südöstlich der Burg lag eine Siedlung mit dem gleichen Namen, ''Wartberch''. Dort lebten die [[Ministerialen]] und die Arbeiterfrauen. Zusätzlich siedelten sich Bewohner der umliegenden Dörfer in der Nähe der Burg an, sodass eine Vorstadt ([[Suburbium]]) entstand, die zusammen mit der Burg den Ortskern bildete. Der Marktbereich auf dem [[Hochebene|Plateau]] des ''Ikenberges'' war gegen Ende des 11. Jahrhunderts der Mittelpunkt einer Straße ''Im Sack'' für Kaufleute und Handwerker auf beiden Seiten der alten Handelsstraße.

Mit der Verlagerung der herrschaftlichen Macht durch die [[Staufer]] nach Süden geriet das Bistum Paderborn in eine Randlage und war in regionale Konflikte verstrickt mit dem Erzbistum Köln als schärfsten Gegner. Die Ansiedlung am Fuß des Berges zwang den Bischof von Paderborn dazu, eine Stadt anzulegen, um der wachsenden Anzahl von Siedlern weiterhin Schutz gewähren zu können und seine politische Stellung gegen die benachbarten Herrschaftsräume<ref> so galt es gewalttätige Einfälle, die regelmäßig von Süden oder Südosten drohten abzuwehren</ref> zu sichern. So entstand die Warburger Altstadt von 1168 bis 1187 als Plananlage des Stadtherrn auf einem gleichmäßigen Geländestreifen unterhalb des südöstlichen [[Suburbium]]s und der ''curia inferior'' (unterer Hof). Die Leitung der neu entstandenen Altstadt hatte der Stadtgraf, der die Besiedlung, den Handel und die Bauarbeiten beaufsichtigte.

==== Entstehung der Neustadt ====
Im nördlichen Teil, in der Nähe der ''curia superior'' (oberer Hof) ließen sich Siedler nieder, die vor allem aus den Bauerndörfern Molhusen, Bußdorf und Papenheim kamen. Unter Einbeziehung der ''curia superior'' und des umliegenden Gebiets wurde die Neustadt Warburg im Jahre 1228/1229 von [[Bernhard IV. zur Lippe]] gegründet, um seine politische Stellung im Diemelraum gegen das Vordringen des Kölner Erzbischofs zu sichern. Wie die Altstadt war die Neustadt eine Planstadt, sie wurde jedoch nicht auf rechteckiger Fläche, sondern als spindelförmiges ''Drei-Straßen-System'' angelegt.

[[Datei:Warburg-0070.JPG|thumb|Straße in der Neustadt]]
Die Besiedlung der Neustadt erfolgte durch Zuwanderer aus dem Bördeland nördlich der Diemel und dem [[Nethegau]] sowie von Kaufleuten aus etwas weiter entfernten Orten wie Horhusen (heute [[Niedermarsberg]]). Die Bauernsiedlungen Molhusen, Bußdorf und Papenheim verschmolzen mit der Neustadt.

Um 1239 war die Neustadt als städtisches Gemeinwesen voll ausgebaut. Nach dem Tod des Grafen Dodiko und dem Wegfall des Stadtgrafenamts bildete sich ein selbständiger Stadtrat unter der bischöflichen Herrschaft. Die ratsfähigen Herren kamen vornehmlich aus Handwerker- und Händlerfamilien. Die Bürger übernahmen in der Folge das Amt des Stadtrichters und besaßen damit volle bürgerliche Rechte nach Dortmunder und [[Marsberg]]er Muster.<ref>s.a. G. Luntowski: ''Dortmund''. In: ''Lexikon des Mittelalters.'' Band 3, 2002, S. 1326–1327.</ref> Der Bischof bevorzugte die Neustadt, die Altstadt erhielt erst im Jahre 1256 die gleichen Rechte wie die Neustadt. Im Jahr 1260 erhielt die Neustadt das Recht, eine [[Stadtmauer]] zu bauen, die auch zwischen beiden Städten verlief. Die Warburger Altstadt und die Neustadt waren zwei selbständige Städte, zwischen denen es bis in die Neuzeit Spannungen gab.

Der Erzbischof von Köln und [[Verweser|Bistumsverweser]] von Paderborn, [[Dietrich II. von Moers|Dietrich von Moers]], schien der Stadt Warburg gewogen zu sein. Er hielt am 26. September 1430 im [[Dominikaner]]kloster eine Versammlung der Stiftsräte des [[Fürstbistum Paderborn|Fürstbistums Paderborn]] ab. Das System der Warburger Feldwarten erweiterte er um einen wichtigen Wachtturm und ließ mehrere [[Landwehr (Militär)|Landwehren]] rund um Warburg bauen. Grund für die Bevorzugung Warburgs war wahrscheinlich der Konflikt Dietrichs mit dem Paderborner [[Domkapitel]].<ref>Adolf Gottlob: ''Geschichte der Stadt Warburg.'' Regensbergsche Buchhandlung, Münster 1936, S. 44ff.</ref> Im Jahr 1436 versuchte er, seinen [[Offizial]] Heinrich Bode in Warburg anzusiedeln. Dies scheiterte am Widerstand des Paderborner Klerus, denn ein Offizial war nicht für die Paderborner, sondern nur für die Kölner [[Diözese]] vorgesehen. Das Paderborner Domkapitel sah darin einen Versuch, das Bistum trotz päpstlichen Verbots in das Erzbistum Köln einzuverleiben.<ref>Hans Jürgen Brandt, Karl Hengst: ''Geschichte des Erzbistums Paderborn''. Band 1: ''Das Bistum Paderborn im Mittelalter.'' Bonifatius Buchhandlung, Paderborn 2002, S. 163.</ref>

==== Wirtschaftliche Entwicklung ====
Mit der Gründung des Zisterzienserklosters [[Kloster Hardehausen|Hardehausen]] durch Bischof Bernhard I. von Paderborn im Jahre 1155 entstand in unmittelbarer Nachbarschaft Warburgs die größte Wirtschaftskraft im Bereich des Hochstifts. Ab 1258 betrieb Hardehausen einen Klosterhof in Warburg-Neustadt.

In Warburg etablierte sich das in Zünften geordnete Handwerk, wobei die Leinwandweberei, die Leder- und Wollindustrie und einige Handwerkskünstler wie Antonius Eisenhoit überregionale Bedeutung erlangten. Im Jahr 1364 traten beide Städte in die [[Hanse]] ein und erzielten dadurch und durch das benachbarte Zisterzienserkloster einen wirtschaftlichen Aufschwung.

==== Vereinigung der beiden Städte ====
[[Datei:Gipsabdruck Warburger Neustadt, Der Grote Breff von 1436.jpg|thumb|hochkant|Gipsabdruck des Siegels der Warburger Neustadt unter der Verfassungsurkunde „Der Grote Breff“ (Der große Brief) von 1436]]
Altstadt und Neustadt schlossen sich im Jahre 1436 zu einer Stadt zusammen. Im ''Groten Breff'' ''(Großen Brief)''<ref>[http://www.berger.gl/referate/warburg/grotbref.html Berger.gl: Der „Grote Breff“. Urkunde zur Vereinigung beider Städte Warburg mit hochdeutscher Übersetzung] (Zugriff 13. März 2008)</ref> wurde die Verfassung festgelegt und mit den Siegeln der beiden Städte ''Wartberg'' versehen. Auf dem Siegelabguss sind zwei Wehrtürme mit Doppelmauer sichtbar, unter dem Stadttor steht der Paderborner Bischof mit Stab, die Umschrift lautet: „Sigillium burgensium in wartborch“. Der ''Grote Breff'', ein besonders umfangreiches Rechtsdokument, ist in [[Mittelniederdeutsche Sprache|mittelniederdeutscher Sprache]] verfasst, der Sprache der deutschen Hanse.

Die Ratsversammlungen fanden im halbjährlichen Wechsel im Altstadtrathaus und im Neustadtrathaus am Marktplatz statt. Es gab zwei Bürgermeister, die jeweils ein halbes Jahr den Vorsitz führten. Das gemeinsame ''Rathaus Zwischen den Städten'' wurde erst 1568, also 132&nbsp;Jahre nach dem Zusammenschluss, erbaut.

Neben den politischen Beschlüssen wurden im ''Groten Breff'' auch Regelungen zum Wirtschaftsleben getroffen. So hatten die Zunftmeister der Warburger Gilden der Kaufleute, Wollweber und Bäcker Mitspracherecht bei neuen Satzungen. Warburg erhielt im Mittelalter das Recht, eigene Münzen zu prägen. Die Münzstätte befand sich am Marktplatz in der Altstadt.

=== Dreißigjähriger Krieg ===
[[Datei:Merian, Matthäus - Topographia Westphaliae - Warburgum, 1647.jpg|thumb|[[Matthäus Merian]]: ''Warburgum''. Kupferstich aus der ''Topographia Westphaliae'' von 1647]]

Am Anfang des 17. Jahrhunderts war Warburg eine reiche Handelsstadt. Außerhalb der Stadtmauer entstand ''die Hüffert'' als neuer Stadtteil. Warburg erhielt um 1622, nachdem es zerstört worden war, noch einmal, wie im Mittelalter, das Recht übertragen, eigene Münzen zu prägen. Beginnend 1621, wurden im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] große Teile der Hüffert und Dörfer in der Umgebung geplündert und zerstört, die Stadt verarmte. Die Einwohnerzahl verringerte sich von etwa 16.000 (vor 1618) auf etwa 2.000 (nach 1648).
Im Jahr 1622 nahm der Herzog von [[Braunschweig]], [[Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel]] („der tolle Christian“) Warburg ein. Ab 1628 wechselten mehrmals die Herren und die Besatzung ([[Hessen]], [[Kaiserliche]], [[Schweden]]). Die Stadt war 1648, am Ende des Krieges, in der Hand der Kaiserlichen. Warburg wurde nach starker Zerstörung eine Ackerbürgerstadt. Die Mitgliedschaft in der Hanse hatte geendet und auch die wirtschaftliche Blütezeit war vorbei. Bürgermeister Johann Fischer (1695–1697) konnte durch Verhandlungen einen Teil der durch den Krieg entstandenen hohen Schuldenlast und der [[Kontribution]]en reduzieren.<ref>[http://www.harry-fisch.de/AlbertsGeschichte.pdf] (letzter Zugriff 31. Dezember 2010)</ref> Endgültig konnten die Schulden erst im 19. Jahrhundert getilgt werden. Im Jahre 1628 wurde aus der Klosterschule der Dominikaner mit finanzieller Unterstützung von Heinrich Thöne eine höhere Schule, aus der das spätere [[Gymnasium Marianum (Warburg)|Gymnasium Marianum]] hervorging.

=== 18. und 19. Jahrhundert ===
Vom ökonomischen Niedergang nach dem langen Krieg erholte sich der Ort nur sehr langsam. 1721 wurde der Brauerei Kohlschein, Warburger Brauerei, das Braurecht verliehen.
[[Datei:Ostblick vom Heinberg Richtung Warburg und Desenberg.JPG|thumb|Blick vom [[Heinberg]] über das Schlachtfeld der [[Schlacht bei Warburg]] Richtung Warburg und Desenberg]]
Während des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] kam es am 31. Juli 1760 zur [[Schlacht bei Warburg]] bei den Ortschaften Ossendorf und Warburg. Die alliierte Armee aus Kurbraunschweig-Lüneburger, Braunschweig-Wolfenbütteler, Hessen-Kasseler und britischen Truppen kämpfte gegen eine französische Heeresabteilung unter Général Lieutenant Comte du Muy. Durch den Sieg der Alliierten gelang es diesen zumindest die Diemel-Linie und somit Westfalen zu verteidigen, während sie gleichzeitig Hessen-Kassel aufgeben mussten.<ref>Hans von Geisau: ''Zur Schlacht bei Warburg am 31. Juli 1760.'' In: ''Westfälische Zeitschrift.'' 111, 1961, S. 329f.</ref>

[[Preußen|Preußische]] Truppen rückten am 3. August 1802 in Warburg ein. Von 1807 bis 1813 gehörte die Stadt zum [[Königreich Westphalen]] und war Sitz des [[Kanton Warburg|Cantons Warburg]].

Nach dem [[Wiener Kongress]] fiel Warburg 1815 wieder an Preußen. Ein Jahr später, 1816, wurde Warburg Kreisstadt und damit Sitz der Kreisverwaltung. Das Kreisgebiet erstreckte sich auf die heutigen Stadtteile Willebadessen, Borgentreich, Warburg und Teile von Brakel. Im Jahre 1810 wurden das Gymnasium und das Dominikanerkloster durch die französische Verwaltung teilweise und 1824 durch die preußische Verwaltung endgültig geschlossen. Ab 1815 diente die Schule als Gerichtsgebäude und Gefängnis. Durch den Zuzug preußischer Beamter stieg die Anzahl der Protestanten in Warburg. Die neugebildete protestantische Kirchengemeinde erhielt die ehemalige Klosterkirche der Dominikaner. Im Klostergebäude entstand eine evangelische Schule, die 1826 als ''Königliches Progymnasium zu Warburg'' anfangs mit drei Klassen wiedereröffnet wurde. Im Jahr 1841 wurde das [[Amt Warburg-Land]] in Warburg eingerichtet, das die umliegenden Ortschaften (ohne Warburg Stadt) verwaltete. Im Jahr 1865 wurde in der Neustadt ''Auf’m Pfuhl'' ein neues Gerichtsgebäude für das Kreisgericht mit über 50 Mitarbeitern eingeweiht. Das Warburger Kreisblatt wurde 1839 gegründet, 1894 ein neues Postamtsgebäude gebaut.

Bürger und Landbevölkerung waren durch die Kriege hohen Belastungen ausgesetzt, dazu kamen die Ablösesummen zur Befreiung von der Leibeigenschaft und die 1822 eingeführten Steuerrechnungen des preußischen Staates. Armut und Not verursachten um 1830 eine Auswanderungswelle nach Nordamerika.

Die Industrialisierung setzte erst spät ein. Die Stadt erhielt 1849 Anschluss an das Bahnnetz. Warburg wurde Verkehrsknotenpunkt für den Personen- und Güterverkehr, die Bahn ein wichtiger Arbeitgeber. Im Jahre 1890 wurde die Bahnstrecke nach Arolsen eröffnet und später nach Marburg fortgeführt. Die 1863 gebaute Warburger Papierfabrik produzierte über ein Jahrhundert lang hauptsächlich Strohpappe. Im Jahr 1882 wurde die Zuckerfabrik in Warburg gegründet, später kamen Dampfmahlmühlenbetriebe hinzu. Im 19. Jahrhundert war Warburg ein Zentrum für Getreide, Vieh- und Eisenhandel.<ref>[http://www.verwaltungsgeschichte.de/warburg.html Angaben zur Wirtschaftsstruktur] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref> Erst 1892 hatte Warburg die Schulden des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] abgezahlt.

Neben den Wirtschaftsbetrieben wurden die Bildungseinrichtungen und die Infrastruktur ausgebaut. Mit der Planung einer Mädchenschule für höhere Bildung, dem späteren Hüffertgymnasium, wurde 1856 begonnen, die Schule wurde von den [[Arme Schulschwestern von Unserer Lieben Frau|Armen Schulschwestern]] verwaltet.<ref>[http://hueffert.dyndns.org/hp/index.php?section=1&category=Informationen&page=74 Geschichte der Hüffert-Schule] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref> Die Landwirtschaftsschule Warburg zur Aus- und Weiterbildung von Landwirten und Hauswirtschafterinnen wurde 1885 gegründet und bestand bis 1974.<ref>[http://www.lwv-hx.de/vereinschronik-fachbildung/132-zur-geschichte-des-vlf-warburg.pdf Angaben zur Geschichte der Landwirtschaftsschule] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref> Durch die Umstellung der Arbeitsprozesse und die spätere Motorisierung in der Landwirtschaft verringerte sich die Zahl der Arbeitsplätze. Personen im Erwerbsalter wanderten bis in die 1960er-Jahre in die Ballungsräume ab.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert setzte eine wirtschaftliche Erholung ein. Viele Häuser wurden neu- oder ausgebaut. Rund um Warburg ließen sich einige Baufirmen und Baumaterialbetriebe (Steinbrüche, Ziegelei, Kalkwerk) nieder, von denen einige überregionale Bedeutung erlangten.

=== Erster Weltkrieg und Weimarer Republik ===
Im Ersten Weltkrieg kamen Hunderte von Soldaten aus Warburg ums Leben. Die Landwirtschaft lieferte Getreide, Zucker, Gemüse und Obst in die Ballungsräume. Glocken, Orgelpfeifen und andere Metallgegenstände, auch von Privatpersonen, wurden für Kriegsmaterial eingeschmolzen. Während des Krieges und danach wurden russische Kriegsgefangene auf den umliegenden Landgütern zur Arbeit eingesetzt. Unmittelbar nach dem Krieg gab es, inspiriert durch die reichsweite Rätebewegung, in Warburg ebenfalls eine Bewegung, die Bauern- und Landarbeiterräte bilden wollte.<ref>Günther Wagner: ''"Ruhe und Ordnung auf dem Lande". Zur Entstehung und Organisation von Bauern- und Landarbeiterräten im Kreis Warburg während der Revolution 1918/19.'' In: ''Westfälische Zeitschrift.'' 146, 1996, S. 313.</ref> An Behörden gab es in Warburg nach dem Ersten Weltkrieg ein Finanzamt, ein Postamt, das Amtsgericht, das Eisenbahnbetriebsamt, ein Verkehrsamt, eine Reichsbanknebenstelle und ein Zollamt.<ref>[http://www.verwaltungsgeschichte.de/warburg.html Information zu den Banken in Warburg] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref>

1923 erfolgte der Beginn der Erschließung eines Neubaugebiets auf der [[Hüffert]] mit dem Bau des [[St.-Petri-Hospital Warburg|St.-Petri-Hospital]]s, der [[Hüffertgymnasium Warburg|Höheren Mädchenschule]], einer Jugendherberge und der Hüffertkampfbahn.

Das katholisch geprägte Gebiet war eine Hochburg der [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei]]. Bei den Wahlen von 1928 erhielt die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] nur acht Stimmen. Die lokalen Medien überhäuften die NSDAP und ihre Vertreter mit Hohn und Spott. Vier Jahre später waren es bei den Reichstagswahlen von 1932 in Warburg Stadt 339 Stimmen (etwa 7 %). Bei den Wahlen am 5. März 1933 erhielt die Zentrumspartei in Warburg 67,2 %, die NSDAP 21,8 % (1.027 Stimmen in der Stadt Warburg und 4.203 im Kreis Warburg).

=== Zeit des Nationalsozialismus ===
Nach der Wahl wurden die verbeamteten Ratsherren der Zentrumspartei durch die Regierung in Minden strafversetzt oder kaltgestellt, andere wurden eingeschüchtert. Die erste Ratssitzung wurde von der NSDAP inszeniert, die Zentrumspartei aufgelöst. Die übrigen Ratsherren wurden aufgefordert, als [[Parlamentarier|Hospitanten]] in die Fraktion der NSDAP einzutreten, was die meisten taten. Der [[Sturmabteilung|SA]]-Sturmbannführer Schlötel aus [[Bielefeld]] wurde am 27. Juli 1933 als Bürgermeister eingeführt.<ref>Walter Strümper: ''Warum die Warburger Ratsherren 1933 ''freiwillig'' in die Fraktion der NSDAP eintraten.'' In: ''[[die warte]].'' Weihnachten 2002, S. 15–19.</ref> Im Wald zwischen Warburg und Kleinenberg wurde im August 1933 der im März festgenommene politische Journalist und Dichter [[Felix Fechenbach]] auf dem Transport in das [[KZ Dachau]] angeblich auf der Flucht erschossen.

Für die bedeutende [[Jüdische Gemeinde Warburg|jüdische Gemeinde in Warburg]] wirkte sich die nationalsozialistische Politik vernichtend aus. Im Jahr 1933 waren noch 160 Bürger der Stadt jüdischen Glaubens. Einige von ihnen wanderten vor 1939 nach Palästina, Amerika oder Großbritannien aus, so dass sich ihre Anzahl 1939 auf 96 in der heutigen Kernstadt Warburg reduzierte. Die Synagoge der Warburger Gemeinde in der Altstadt und die Synagoge in Rimbeck wurden in der [[Reichspogromnacht]] im November 1938 von einem in [[Bad Arolsen#Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs|Arolsen]] stationierten SS-Kommando weitgehend zerstört. Danach wurden die meisten jüdischen Männer in die Konzentrationslager Buchenwald und Dachau eingeliefert und kamen Mitte November und Mitte Dezember des Jahres wieder frei. Im Dezember 1941 wurden zunächst 50 jüdische Mitbürger in das [[Ghetto Riga]] deportiert. In drei Transportzügen wurden im Jahre 1942 weitere Mitbürger nach [[Ghetto Minsk|Minsk]], [[KZ Theresienstadt|Theresienstadt]] und [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]] verschleppt. Insgesamt wurden bis zu 148 Personen jüdischen Glaubens aus dem Großraum Warburg deportiert, von denen 136 in [[Ghetto]]s umkamen, in [[Vernichtungslager]]n ermordet wurden oder verschollen sind. Nach 1945 kamen fünf Warburger und sieben Rimbecker Juden wieder zurück. Drei von ihnen bauten sich wieder eine Existenz in Warburg auf, die anderen wanderten nach Nordamerika und Palästina aus.<ref> Hermann Hermes: Ausschnitte aus der Geschichte der Juden in Warburg, In: Franz Mürmann (Hrsg.): ''Die Stadt Warburg 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt''. 2. Bd., Warburg 1986.</ref>

Warburg feierte im Jahr 1936 das 900-jährige Gründungsjubiläum, dabei war die Stadt mit Hakenkreuzfahnen dekoriert. In der nationalsozialistischen Zeitschrift ''Heimat und Reich'' wurde das Ereignis beschrieben.

Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] leisteten französische und osteuropäische Kriegsgefangene meist in der Landwirtschaft [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeit]].

Bei einem Bombenangriff am 27. März 1945 gab es in Warburg zwei Todesopfer. Drei Wohnhäuser, ein Geschäftshaus, ein Gewerbebetrieb und ein landwirtschaftliches Gebäude wurden zerstört. In Ossendorf wurden neun, in Rimbeck vier Wohngebäude zerstört. Drei Menschen kamen in den beiden Orten ums Leben.

Die Stadt wurde von Karfreitag auf [[Karsamstag]], dem 1. April 1945, weitgehend kampflos an US-amerikanische Truppen übergeben, die unerwartet aus südwestlicher Richtung vorgedrungen waren, während sich die Verteidigungslinie im nördlichen Kreisgebiet befand.<ref>Berthold Zünkler: ''Warburg -- in jenen Tagen. Das Kriegsende 1945 im Altkreis Warburg.'' Warburg 1982. (Hrsg. Franz Mürrmann)</ref> Britische Soldaten übernahmen aufgrund der alliierten Gebietsregelung die Stadtkommandantur.

=== Nach 1945 ===
Der [[Kreis Warburg|Landkreis Warburg]] gehörte zur [[Britische Besatzungszone|britischen Besatzungszone]]. Bei der Bildung neuer Länder wurde der Landkreis Warburg Teil des Landes Nordrhein-Westfalen, das aus dem nördlichen Teil der preußischen [[Rheinprovinz]] und der [[Provinz Westfalen]] entstand.<ref>[http://www.verwaltungsgeschichte.de/warburg.html Verwaltungsgeschichte.de: ''Landkreis Warburg.''] (Zugriff: 13. März 2008)</ref>

Durch zahlreiche Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten wuchs die Einwohnerzahl erheblich an. Zunächst wurden zur Unterbringung Baracken auf dem Schützenplatz gebaut, es folgte die Erschließung neuer Wohngebiete und der Bau von Wohnungen insbesondere auf der [[Hüffert]], ferner am Wiesenberg, an der Daseburger Straße und am Volkmarser Weg jenseits der Diemel.

In den 1950er Jahren wurde die Warburger Konservenfabrik errichtet. Anfang der 1950er Jahre wurde im Warburger Land die [[Flurbereinigung]] durchgeführt.

In der Warburger Landwirtschaftsschule wurden damals in Kurzlehrgängen Volksschullehrer ausgebildet. Die Schule wurde Anfang der 1970er Jahre geschlossen.

1955 wurde die höhere Mädchenschule durch eine gymnasiale Oberstufe erweitert.

Der Dominikanerorden gab Anfang der 1990er Jahre seinen [[Konvent (Kirche)|Konvent]] in Warburg auf. Die syrisch-orthodoxe Kirche erwarb zwei Jahre später das Konventgebäude.

In den Jahren 1947, 1948, 1964, 1965 ereigneten sich mehrere Katastrophenhochwasser an den beiden Flüssen Diemel und Twiste, die in einigen Warburger Ortschaften Schäden von zweistelliger Millionenhöhe verursachten. Daraufhin wurden zwei Diemel-Wasserverbände<ref>www.wasserverband-diemel.de</ref><ref> www.weser.nrw.de/.../Diemel/Diemelwasserverband_Warburg-web.pps</ref> auf beiden Seiten der Landesgrenze gegründet, die Maßnahmen zum Hochwasserschutz durchführten.

Der seit 1816 bestehende Kreis Warburg wurde zum 31. Dezember 1974 aufgelöst und mit dem Altkreis Höxter zusammengelegt. Damit verlor die Stadt ihren Status als Kreisstadt. Die Warburger Bevölkerung war mit der Fusion nicht einverstanden und hegt bis heute Ressentiments dagegen.

Die Stadt Warburg war 1983 Gründungsmitglied des Westfälischen Hansebundes. Im Jahre 2009 wurde Warburg mit der neu errichteten Abteilung der [[Hochschule Ostwestfalen-Lippe]] in dem ehemaligen Amt für Agrarordnung, das nach Bielefeld verlegt wurde, Hochschulstandort.

Ende 2008 entschied die Stadt, den historischen Warburger Stadtkern als Modellprojekt barrierefrei umzugestalten.<ref>Westfalen-Blatt (6. November 2008): ''[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=257&Itemid=79 Stadt räumt die Stolpersteine weg].'' Erreichbar über Warburg.de (Letzter Zugriff: 2. September 2010).</ref><ref>Westfalen-Blatt (14. Januar 2010): ''[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=453&Itemid=79 Barrierefreiheit nimmt die erste Hürde].'' Erreichbar über Warburg.de (Letzter Zugriff: 2. September 2010).</ref><ref>Stadt Warburg: ''[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=520&Itemid=10088 Barrierefreie Innenstadt Warburg]'' (Dokumentation). (Letzter Zugriff: 2. September 2010).</ref> Ursprünglich war der Beginn der mehrjährigen Umgestaltung für Anfang des Jahres 2010 geplant, wurde aber inzwischen auf das Frühjahr 2011 verschoben.<ref>Westfalen-Blatt (24. Januar 2010): ''[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=524&Itemid=79 Barrierefreier Umbau beginnt erst 2011].'' Erreichbar über Warburg.de (Letzter Zugriff: 2. September 2010).</ref>

Im Jahr 2011 begeht die Stadt ihr 975-jähriges Jubiläum mit einem ganzjährigen Festprogramm.<ref>[http://www.warburg.de/file/975-2.pdf Stadt Warburg (2010): ''975 Jahre Stadt Warburg. 1036-2011.''] Festprogramm zum 975-Jahr-Jubiläum der Stadt Warburg. (Letzter Zugriff: 26. Dezember 2010).</ref>

=== Eingemeindungen ===
Zum 1. Januar 1975 wurden bei der nordrhein-westfälischen [[Gebietsreform]] mit dem [[Sauerland/Paderborn-Gesetz]] vom 5. November 1974 unter anderem der [[Kreis Höxter (1816–1974)|Altkreis Höxter]] und der [[Kreis Warburg]] zum neuen Kreis Höxter zusammengeschlossen und die Städte und Gemeinden des Kreises Warburg neu gegliedert. Nach §&nbsp;31 des gleichen Gesetzes bildeten die Stadt Warburg, die 14 vorher selbständigen Gemeinden Bonenburg, Calenberg, Dalheim, Dössel, Germete, Herlinghausen, Hohenwepel, Menne, Nörde, Ossendorf, Rimbeck, Scherfede, Welda und Wormeln aus dem [[Amt Warburg-Land]] sowie die Gemeinde Daseburg aus dem [[Amt Borgentreich]] die neue Stadt Warburg. Die Ämter wurden aufgelöst; Rechtsnachfolgerin des Amtes Warburg-Land ist die Stadt Warburg.<ref>[http://sgv.im.nrw.de/lmi/owa/lr_bs_bes_text?gld_nr=2&ugl_nr=2020&ugl_id=664&bes_id=4055&aufgehoben=N Information zur Rechtsnachfolge] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref> Die eingegliederten Gemeinden entsprechen den heutigen Stadtteilen.

Nach Zusammenlegung der Stadt mit den Gemeinden des Amtes Warburg-Land gab es zusätzlich zum Rathaus ''Zwischen den Städten'' die Amtsverwaltung Warburg-Land an der Kasseler Straße, die nach Abzug der Kreisbehörden aufgegeben wurde. Stattdessen wurde das Behördenhaus an der Bahnhofstraße bezogen.
<!-- ==== 21. Jahrhundert ==== -->

=== Einwohnerentwicklung ===
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Warburg nach dem jeweiligen Gebietsstand, bei einigen Zahlen zusätzlich nach heutigem Gebietsstand. Es handelt sich bis 1970 und bei 1987 um [[Volkszählung]]sergebnisse<ref name="einwohner1816-1871">Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: ''Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871''. Düsseldorf 1966, S. 209.</ref><ref name="einwohner1871-1961">Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: ''Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961''. Düsseldorf 1964, S. 428–429.</ref><ref name="einwohner1970">Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: ''Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970: Ergebnisse der Volkszählung am 27. Mai 1970''. Düsseldorf 1972, S. 45.</ref><ref name="einwohner1987">Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: ''Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen, Band 1.1: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige.'' Düsseldorf 1989, S. 110.</ref> und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des [[Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen|Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik]].<ref name="LDS">[http://www.landesdatenbank.nrw.de/ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: ''Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen'']</ref> Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die ''Ortsanwesende Bevölkerung'', ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und ab 1985 auf die ''Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung''. Vor 1871 wurden die Einwohnerzahlen nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. Vor dem Jahr 1618 sollen 16.000 Bürger in der Stadt gewohnt haben, 1648 waren es nur noch 2000 Einwohner.

[[Datei:Warburg - population development.svg|thumb|300px|Bevölkerungsentwicklung in Warburg von 1818 bis 2007 (untere Linie: jeweiliger Gebietsstand, obere Linie: heutiger Gebietsstand)]]
{| cellpadding="0" cellspacing="0"
| valign="top" |
{| class="prettytable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| 1818 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 2.171
|-
| 1831 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 3.260
|-
| 1837 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 3.255
|-
| 1843 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 3.504
|-
| 1849 <small>(3. Dez.)</small> || align="right" | 3.915
|-
| 1852 <small>(3. Dez.)</small> || align="right" | 3.862
|-
| 1858 <small>(3. Dez.)</small> || align="right" | 3.938
|-
| 1867 <small>(3. Dez.)</small> || align="right" | 3.957
|-
| 1871 <small>(1. Dez.)</small> || align="right" | 4.408
|}
| valign="top" |
{| class="prettytable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| 1880 <small>(1. Dez.)</small> || align="right" | 4.592
|-
| 1885 <small>(1. Dez.)</small> || align="right" | 4.883
|-
| 1895 <small>(1. Dez.)</small> || align="right" | 5.256
|-
| 1900 <small>(1. Dez.)</small> || align="right" | 5.132
|-
| 1905 <small>(1. Dez.)</small> || align="right" | 5.301
|-
| 1910 <small>(1. Dez.)</small> || align="right" | 5.682
|-
| 1925 <small>(16. Juni)</small> || align="right" | 6.281
|-
| 1933 <small>(16. Juni)</small> || align="right" | 6.806
|}
| valign="top" |
{| class="prettytable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| 1939 <small>(17. Mai)</small> || align="right" | 6.591<br />17.285&nbsp;<sup>1</sup>
|-
| 1946 <small>(29. Okt.)</small> || align="right" | 10.373
|-
| 1950 <small>(13. Sep.)</small> || align="right" | 10.850<br />25.998&nbsp;<sup>1</sup>
|-
| 1961 <small>(6. Juni)</small> || align="right" | 9.236<br />22.182&nbsp;<sup>1</sup>
|-
| 1970 <small>(27. Mai)</small> || align="right" | 9.360<br />22.859&nbsp;<sup>1</sup>
|-
| 1975 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 22.142
|}
| valign="top" |
{| class="prettytable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| 1980 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 21.919
|-
| 1985 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 21.818
|-
| 1987 <small>(25. Mai)</small> || align="right" | 21.887
|-
| 1990 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 22.562
|-
| 1995 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 24.178
|-
| 2000 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 24.204
|-
| 2005 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 24.294
|-
| 2007 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 23.986
|-
| 2008 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 23.726
|-
| 2009 <small>(31. Dez.)</small> || align="right" | 23.611
|}
|}
''<sup>1</sup>&nbsp;heutiger Gebietsstand''

== Religion ==
Bei der Volkszählung 1987 gaben 77 % der Befragten an, römisch-katholisch zu sein, 18 % waren evangelisch, ca. 1 % gehörten einer islamische Religionsgesellschaft an, 1 % anderen Religionsgesellschaften und 1,5 % gaben an, keiner Religion anzugehören oder machten keine Angabe.<ref name="Landesdatenbank Religion">[www.landesdatenbank.nrw.de Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: ''Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung nach Religionszugehörigkeit / Religionsgesellschaft - Gemeinden - Stichtag'', abgerufen am 16. Januar 2011]</ref>

=== Christentum ===
In den [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriegen]] Karls des Großen wurde die Region an der Diemel vom [[Fränkisches Reich|Frankenreich]] unterworfen. Im Auftrag Karls des Großen missionierte im Jahre 774 der Gründer und Abt des Klosters Fulda, [[Sturmius]], das Gebiet um [[Diemel]] und [[Weser]].
805/806 wurde als erster Bischof [[Hathumar]] für das neuerhobene Bistum Paderborn eingesetzt, das zu Beginn noch unter der Oberhoheit des [[Bistum Würzburg|Bistums Würzburg]] gestanden hat. Im Laufe der Zeit wurde das Bistum Paderborn rechtlich aufgewertet, ab 822 erhielt es Gerichtsbefugnisse im Territorium und Immunität, ab 885 das Recht der freien Bischofswahl durch den Domklerus. Im Jahre 822 wurde die Benediktinerabtei [[Corvey]] in der Nähe (bei Höxter) gegründet, die im Jahre 1802 [[Säkularisation|säkularisiert]] wurde. Warburg gehörte von 1321 bis 1806 zum [[Fürstbistum Paderborn]], in dem die Stadt unter anderem die Hälfte der Mitglieder des ständischen Rates bildete.

Warburg gilt als möglicher Standort der [[Irminsul]], einer altsächsischen Hauptheiligtumssäule.

Das heutige Stadtgebiet ist mit Ausnahme des Ortsteils [[Herlinghausen]] traditionell katholisch geprägt. Ab 1816 erhöhte sich durch die preußische Verwaltung und die Entsendung von Beamten stetig der Anteil der Bewohner mit protestantischem Bekenntnis. 1826 wurde in der Kernstadt eine evangelische Kirchengemeinde gegründet. Im Jahre 1890 hatte die evangelische Kirchengemeinde 948 Mitglieder (ungefähr 350 in Herlinghausen mitgerechnet), 1937 waren es circa 1.400, nach dem Krieg (Höchststand Oktober 1947) zeitweise 3.650 (auf die Stadt Warburg entfielen 2.200, 400 waren in Dössel in einem Flüchtlingslager untergebracht). Nachdem in Warburg nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden waren, zogen viele der Flüchtlinge in die industriellen Ballungsräume weiter, so dass sich die Anzahl der evangelischen Gläubigen wieder stark reduzierte. In den 1980er und 1990er Jahren kamen durch Spätaussiedler weitere hinzu. Die Protestanten blieben jedoch in der Minderheit. Im Jahre 1975 erhöhte sich durch die Eingemeindungen der umliegenden Dörfer der Anteil der Katholiken im Stadtgebiet noch einmal.

==== Katholische Kirche ====
[[Datei:Gymnasium Marianum.jpg|thumb|Das [[Gymnasium Marianum Warburg|Gymnasium Marianum]] mit seiner Kirche]]
[[Datei:122Warburg1.JPG|thumb|hochkant|Blick auf die Neustadtkirche ''St. Johannes Baptist'']]
Das älteste erhaltene Baudenkmal ist die [[Krypta]] der früheren romanischen ''St.-Andreas-Basilika''. Sie gehörte zur Burg des Grafen Dodiko, wurde als Ober- und Unterkirche im 11. Jahrhundert errichtet und im Dreißigjährigen Krieg zerstört. 1681 wurde die erhalten gebliebene Krypta mit einer Wallfahrtskirche des Hl. Erasmus überbaut.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.st-marien-warburg.de/burg.html | titel=Pfarrgemeinde St. Marien Warburg und Wormeln: Burgkapelle | zugriff=2010-11-16}}</ref> Nachdem Graf Dodiko keine Nachkommen hatte, fiel sein Erbe um 1020 an das Bistum Paderborn, das 1321 zum Fürstbistum erhoben wurde und bis zum Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] im Jahre 1806 existierte. 1929 kam es zum [[Erzbistum Paderborn]]. Der Paderborner Bischof gründete 1228–1230 die Warburger Neustadt, um seinen Gebietsanspruch gegenüber dem Kölner Erzbischof zu verteidigen.

Die heutigen Hauptkirchen sind die katholische Neustadtkirche [[St. Johannes Baptist (Warburg-Neustadt)|St. Johannes Baptist]], erbaut 1264, und die katholische Altstadtkirche [[St. Mariä Heimsuchung (Warburg-Altstadt)|St. Mariä Heimsuchung]], erbaut 1299. Die [[Dominikaner]] kamen 1281 nach Warburg. Der [[Dominikanerorden in Warburg|Dominikanerkonvent Warburg]] befand sich „zwischen den Städten“. Im Mittelalter siedelten sich mehrere [[Kaland]]-Bruderschaften in Warburg, mehrheitlich in der Neustadt, an. Nach ihnen ist die Kalandstraße benannt. Die ehemalige Pfarrkirche der Altstadt war ab 1283 die Dominikanerkirche ''Maria in vinea''. Die Neustadt- und die Altstadtgemeinde haben je ein Pfarrzentrum im Böttrich- und im Arndoldihaus, zwei spätgotischen Flettdeelenhäusern aus dem 16. Jahrhundert. Jede Kirchengemeinde ist Träger von zwei Kindergärten. Auf den umliegenden Ortschaften gibt es in jedem Ortsteil mit Ausnahme von Dalheim und Herlinghausen eine katholische Ortskirche und ein Gemeindehaus. Die Kirchengemeinden im Stadtgebiet Warburg bilden zwei Pastoralverbünde<ref>http://www.pv-warburg.de/pv-warburg/ Information über Pastoralverbund Warburg-Land</ref> und gehören zum Dekanat Höxter-Warburg.

Die Reformation ließ die Warburger Bürger und den Klerus nicht unberührt, wie im Frühjahr 1570 der damalige Domkantor feststellte, der in seinem Archidiakonat Warburg, das damals 25 Pfarreien umfasste, eine Visitation durchführte.<ref>Alois Schröer: ''Die Kirche in Westfalen im Zeichen der Erneuerung.'' Aschendorff, Münster 1986.</ref> Während der Reformationszeit war Warburg im Ganzen immer katholisch geblieben. Zu dieser Entwicklung trugen der Theologe Otto Beckmann, der Dominikanerorden und die [[Kaland]]-Brüderschaften bei. Die Ansiedlung von Jesuiten 1664 in Warburg, die der Paderborner Bischof gewünscht hatte, war nicht notwendig und wurde 1700 rückgängig gemacht. Im Jahre 1628 wurde mit finanzieller Unterstützung des aus Warburg stammenden Mainzer [[Kanoniker]]s H. Thöne im Dominikanerkloster eine städtische höhere Schule, das [[Gymnasium Marianum Warburg|Gymnasium Marianum]] gegründet und eingerichtet, die Dominikaner stellten die Lehrer. Der [[Konvent (Kirche)|Dominikanerkonvent]] wurde 1810 von der Regierung des Königreichs Westfalen unter Napoleons Einfluss unterdrückt, die Schule wurde aber weiter von den Dominikanern geleitet. Der Dominikanerkonvent wurde von der preußischen Regierung im Jahre 1826 endgültig aufgehoben. Nach dem [[Kulturkampf]] kamen die Dominikaner wieder nach Warburg, um ihre Novizen dort auszubilden und sie auf das Gymnasium zu schicken. Die Dominikaner zogen nach dem Bau des neugotischen Dominikanerklosters ''St.-Maria-Himmelfahrt'' (1906–1915) in das in der Nähe, am Bahnhof, errichtete neue Klostergebäude. Sie gaben ihren Konvent in Warburg Anfang der 1990er Jahre auf. Neben den Dominikanern gab es andere Ordensgemeinschaften. Der katholische Frauenorden [[Arme Schulschwestern von Unserer Lieben Frau|Arme Schulschwestern]] leitete die mittlere Mädchenschule auf der Hüffert, die ab 1900 und seit 1955 das heutige ''Hüffertgymnasium'' ist. In der Altstadt gab es den Orden der [[Vinzenzschwester]]n, der Kindergarten, Kranken- und Altenpflege und eine Nähschule unterhielt. In der Altstadt und in der Neustadt gab es je ein [[Beginen und Begarden|Beginenhaus]].

Die katholische Kirche war Trägerin des Krankenhauses ''St.-Petri-Hospital'', das zuerst in der Innenstadt und später auf der Hüffert angesiedelt war und in dem ein katholischer Schwestern-Vinzenzius-Orden die Krankenpflege übernommen hatte. Dort ist heute das Corvinus-Haus der evangelischen Gemeinde untergebracht. Die Kirche gründete das ''St.-Laurentius-Heim'' für Heranwachsende mit körperlichen oder geistigen Behinderungen und ist dessen Träger. Die katholische Kirche und katholische Kongregationen sind Träger verschiedener kirchlicher Einrichtungen wie Caritas-Station und Alten- und Pflegeheime, zum Beispiel das St.-Johannes-Haus der Vinzentinerinnen und der Hainberg der Serviamschwestern. Im Ortsteil Bonenburg wurde um 1935 der [[Kreuzweg Bonenburg]] angelegt.

==== Evangelische Kirche ====
Seit der Reformation existiert eine evangelische Gemeinde in Herlinghausen, heute ein Ortsteil von Warburg. Herlinghausen und [[Hagedorn (Steinheim)|Hagedorn]] waren die beiden einzigen Ortschaften im ehemaligen Fürstbistum Paderborn, die nach der [[Reformation]] mehrheitlich evangelisch blieben. Herlinghausen wurde bis ins 19. Jahrhundert von den Pfarrern des hessischen Nachbarorts [[Ersen]] pastoral mitbetreut.

Nach der Eroberung Westfalens 1802 durch die Preußen bis zur französischen Gründung des Königreichs Westfalen und als Warburg nach dessen Auflösung wieder preußisch wurde, zogen protestantische Gläubige nach Warburg, die meist als preußische Beamte in den dortigen Behörden arbeiteten. Nach der Gründung eines Komitees zur Bildung einer evangelischen Gemeinde 1820 wurde der Bielefelder Superintendent Scheer beauftragt zu erkunden, ob eine selbständige Kirchengemeinde in Warburg möglich sei.<ref>[http://www.kirche-warburg.de/html/wir-unsere_geschichte.html Gemeindegeschichte] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref>. Diese wurde 1826 gegründet. Der Superintendent war erstaunt über der Existenz der Herlinghauser Gemeinde, die zu seinem Sprengel gehörte, aber von der er nichts wusste. Die um 1200 erbaute Dominikanerkirche ''Maria-in-vinea (Maria im Weinberg)'' wurde am 21. Dezember 1824 durch königliche Kabinettsorder [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelms III.]] der evangelischen Gemeinde als Eigentum zugewiesen und dem katholisch geprägten Gymnasium Marianum die Mitbenutzung für Schulmessen vertraglich zugesichert. Sie ist in dieser Hinsicht noch heute Simultankirche. Der Gemeinde besitzt das Corvinus-Haus als Gemeindezentrum, das Evangelische Familienzentrum ''Arche'' und die Kirche in Herlinghausen. Das christliche Freizeitzentrum ''Kirchberghof'' in Herlinghausen ist eigenständiger Kooperationspartner der Kirchengemeinde. Für die protestantischen Gläubigen im westlichen Stadtgebiet von Warburg gibt es in Rimbeck eine weitere Kirchengemeinde mit Kirche und Gemeindehaus und dem Alters- und Pflegeheim Haus Phöbe.

Die Gemeinden Warburg-Herlinghausen und Rimbeck-Scherfede gehören zum 1840 gegründeten [[Kirchenkreis Paderborn]] der [[Evangelische Kirche von Westfalen|Evangelischen Kirche von Westfalen]].<ref>[http://www.kirche-warburg.de/html/archiv/festschrift_1826-1976/festschrift_1976-textversion.html Festschrift 150 Jahre Kirchengemeinde] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref>

Seit den 1990er Jahren gibt es eine Freie evangelische Gemeinde in Warburg<ref>[http://www.warburg.feg.de Freie Evangelische Gemeinde] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref>, die von Spätaussiedlern gegründet wurde.

==== Syrisch-orthodoxes Kloster ====
[[Datei:Syrisch-orthodoxes Kloster, ehemaliges Dominikanerkloster.JPG|thumb|Das syrisch-orthodoxe Kloster]]
Das Erzbistum Deutschland der [[Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien|syrisch-orthodoxen Kirche]] bestand von 1997 bis zum September 2010. Es hatte seinen Bischofssitz im ehemaligen Dominikanerkloster in Warburg. Das Kloster trägt seit dem Besitzerwechsel den Namen St. [[Jakob von Sarug]]. Seit der Renovierung des Klosters dient es als syrisch-orthodoxes Zentrum in Westfalen. Etwa 60 syrisch-orthodoxe Familien haben sich in Warburg niedergelassen.<ref>[http://www.lwl.org/westfalen-regional-download/PDF/S272_Orthodoxie.pdf Orthodoxe Gemeinden und Gottesdienststätten in Westfalen]</ref>

Nachdem eine Synode der syrisch-orthodoxen Kirche Mitte September 2010 die Aufteilung des Erzbistums Deutschland in zwei Diözesen beschlossen hat, sucht die neue ''Norddiözese'', in deren Gebiet auch Warburg liegt, einen neuen Bischofssitz für den Bischof Mor Julius [[Hanna Aydin]]<ref>[http://www.syrisch-orthodoxe-kirche.de/ Homepage Biserica Ortodoxă Siriacă]</ref>, der schon als Abt des Klosters und Leiter des angegliederten Priesterseminars tätig war. Neuer Abt des Klosters soll der ''Mönchspriester Raban Georgis Gevriye'' werden. Die Zukunft des Klosters und des Priesterseminars ist bislang noch unklar.<ref>[http://www.nw-news.de/lokale_news/warburg/warburg/3778877_Bischof_Julius_zieht_aus_ein_Abt_wird_kommen.html ''Bischof Julius zieht aus, ein Abt wird kommen''] In: ''Neue Westfälische.'' 22. September 2010.</ref>

==== Andere christliche Religionsgemeinschaften ====
Durch die Ansiedlung von [[Russlanddeutsche]]n und Spätaussiedlern aus Südosteuropa in den 1980/1990er Jahren kamen Christen mit orthodoxem und katholischem Bekenntnis sowie Anhänger von Freikirchen nach Warburg. Die Zahl von Mitgliedern anderer Religionsgemeinschaften ist gering.

=== Jüdisches Leben in Warburg ===
Warburg hatte eine bedeutende [[Jüdische Gemeinde Warburg|jüdische Gemeinde]] und den höchsten jüdischen Bevölkerungsanteil im Fürstbistum Paderborn. Um 1800 waren von 2.000 Einwohnern Warburgs etwa 200 und um 1900 von 5.000 Einwohnern etwa 300 [[Jüdische Religion|jüdischen Glaubens]].
Im 19. Jahrhundert hatte das jüdische Landesrabbinat seinen Sitz in Warburg. Die jüdische Schule war ab 1861 eine öffentliche Einrichtung und besaß ab 1909 ein eigenes Schulgebäude. Daneben bestanden kleine Landgemeinden (Gemeinschaften) in Rimbeck, Ossendorf, Daseburg, Herlinghausen und Hohenwepel.<ref>Ursula Olschewski: ''Juden in Ossendorf – ein neu erforschtes Kapitel der Ortsgeschichte.'' 2005.</ref> In Warburg und in Rimbeck gibt es noch jüdische Friedhöfe.
Ein weiterer Grund für den hohen jüdischen Bevölkerungsanteil mag sein, dass Warburg auf Missionierungsauflagen verzichtete, anders als z.&nbsp;B. in Kassel, wo jüdische Bürger sich nach der Reformation regelmäßig Missionsvorträge von Geistlichen anhören mussten.<ref>Evers, Martha: ''Die Geschichte der Juden in der Stadt Warburg zur fürstbischöflichen Zeit.'' Hermes, Warburg 1978. (Nachdruck der Dissertation an der Uni Münster 1920)</ref> Einige Warburger Juden erlangten internationale Bekanntheit.

Die [[Synagoge]] in der Altstadt wurde während der [[Novemberpogrome 1938]] von einem in Arolsen stationierten SS-Kommando weitgehend zerstört. Heute dient das wieder aufgebaute Gebäude als Wohnhaus. Die Tür der Synagoge ist erhalten geblieben. Viele Warburger Juden wurden nach [[Ghetto Riga|Riga]] [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]].<ref>Hermann Hermes: ''Deportationsziel Riga. Schicksale Warburger Juden.'' Hermes Verlag, Warburg 1982.</ref>

Einige jüdische Familien kamen ab 1945 nach Warburg zurück. Es wurde versucht, wieder eine jüdische Gemeinde aufzubauen; dies scheiterte an der notwendigen Anzahl von männlichen Gemeindegliedern. Heute leben nur noch wenige jüdische Bürger in Warburg.

== Politik ==
Die letzten Kommunalwahlen fanden am 30. August 2009 statt. Gewinner in Warburg war mit dem Erreichen der absoluten Mehrheit die [[CDU]]. Die nächsten [[Kommunalwahl]]en in [[Nordrhein-Westfalen]] finden im Jahre 2014 statt.

=== Stadtrat ===
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des [[Stadtrat]]es und die Kommunalwahlergebnisse seit 1975<ref>[https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/logon Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05762036]</ref><ref>[http://www.wahlen.lds.nrw.de/kommunalwahlen/index.html Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Kommunalwahlen]</ref>:

{| class="wikitable"
! colspan="30" | Rat der Stadt Warburg: Wähleranteil und Gemeinderäte seit 1975
|- align="center"
!
| colspan="2" width="60" |
<imagemap>
Datei:CDU logo.svg|53px|CDU Nordrhein-Westfalen
default [[CDU Nordrhein-Westfalen]]
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Datei:SPD logo.svg|53px|SPD Nordrhein-Westfalen
default [[SPD Nordrhein-Westfalen]]
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'''[[Freie Wähler|Bürger-Union]]'''<sup>1</sup>
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Datei:Logo Bündnis 90 Die Grünen grün.svg|53px|Bündnis 90/Die Grünen
default [[Bündnis 90/Die Grünen]]
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default [[FDP Nordrhein-Westfalen]]
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Datei:Die Linke logo.svg|53px|Die Linke
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'''Sonstige'''<sup>1</sup>
! colspan="2" width="55" | Gesamt<sup>2</sup>
! Wahl-<br />beteiligung
|-
! Wahlperiode || % || [[Datei:Gnome-system-users.svg|frameless|20px|Mandate]]
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! % || [[Datei:Gnome-system-users.svg|frameless|20px|Mandate]]
! % || [[Datei:WLM logo-2.svg|frameless|20px|Gesamtanzahl der Sitze im Rat]]
! %
|- align="center"
| 1975–1979
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 58,17 % ||
| <!-- SPD --> 16,17 % ||
| <!--Bürger-Union --> ||
| <!--Grüne --> – || –
| <!-- FDP --> 3,89 % ||
| <!--LINKE --> – || –
| <!--Sonstige--> 21,77 % ||
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze -->
| <!--Wahlbeteiligung--> 88,41 %
|- align="center"
| 1979–1984
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 57,30 % ||
| <!-- SPD --> 19,83 % ||
| <!--Bürger-Union --> ||
| <!--Grüne --> – || –
| <!-- FDP --> 4,04 % ||
| <!--LINKE --> – || –
| <!--Sonstige--> 18,83 % ||
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze -->
| <!--Wahlbeteiligung--> 77,44 %
|- align="center"
| 1984–1989
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 52,05 % ||
| <!-- SPD --> 19,65 % ||
| <!--Bürger-Union --> ||
| <!--Grüne --> 5,51 % ||
| <!-- FDP --> 3,53 % ||
| <!--LINKE --> – || –
| <!--Sonstige--> 19,25 % ||
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze -->
| <!--Wahlbeteiligung--> 76,00 %
|- align="center"
| 1989–1994
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 49,26 % ||
| <!-- SPD --> 27,73 % ||
| <!--Bürger-Union --> ||
| <!--Grüne --> 5,55 % ||
| <!-- FDP --> 2,87 % ||
| <!--LINKE --> – || –
| <!--Sonstige--> 14,59 % ||
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze -->
| <!--Wahlbeteiligung--> 73,71 %
|- align="center"
| 1994–1999
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 50,44 % || class="hintergrundfarbe5" | 20
| <!-- SPD --> 30,06 % || 12
| <!--Bürger-Union --> ||
| <!--Grüne --> 6,71 % || 2
| <!-- FDP --> – || –
| <!--LINKE --> – || –
| <!--Sonstige--> 12,78 % || 5
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze --> 39
| <!--Wahlbeteiligung--> 84,55 %
|- align="center"
| 1999–2004
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 60,35 % || class="hintergrundfarbe5" | 23
| <!-- SPD --> 25,25 % || 10
| <!--Bürger-Union --> 6,82 % || 2
| <!--Grüne --> 5,04 % || 2
| <!-- FDP --> 2,54 % || 1
| <!--LINKE --> – || –
| <!--Sonstige--> – || –
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze --> 38
| <!--Wahlbeteiligung--> 63,37 %
|- align="center"
| [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2004|2004–2009]]
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 58,53 % || class="hintergrundfarbe5" | 22
| <!-- SPD --> 21,60 % || 8
| <!--Bürger-Union --> 10,29 % || 4
| <!--Grüne --> 6,50 % || 3
| <!-- FDP --> 3,08 % || 1
| <!--LINKE --> – || –
| <!--Sonstige--> – || –
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze --> 38
| <!--Wahlbeteiligung--> 58,74 %
|- align="center"
| [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2009|2009–2014]]
| <!-- CDU --> class="hintergrundfarbe5" | 55,09 % || class="hintergrundfarbe5" | 21
| <!-- SPD --> 19,01 % || 7
| <!--Bürger-Union --> 10,53 % || 4
| <!--Grüne --> 7,45 % || 3
| <!-- FDP --> 5,43 % || 2
| <!--LINKE --> 2,49 % || 1
| <!--Sonstige--> – || –
| <!--Gesamt--> 100 %
| <!--Sitze --> 38
| <!--Wahlbeteiligung--> 55,57 %
|- align="left"
| colspan="30" | <small>Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesdatenbank NRW<ref>[https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/logon Landesdatenbank NRW]</ref>; [[Landesbetrieb Information und Technik NRW]]<ref>[http://www.wahlen.lds.nrw.de/kommunalwahlen/index.html Landesbetrieb Information und Technik NRW: Kommunalwahlen]</ref></small>
|}

<sup>1</sup> Da die Datenlage eine Zuordnung der Wahlergebnisse für die Bürger-Union für die Zeit vor 1999 nicht ermöglicht, erfolgt die prozentuale Angabe unter ''Sonstige''<br />
<sup>2</sup> Ohne Berücksichtigung von Rundungsfehlern

{{Siehe auch|Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2009}}

Derzeitige Fraktionsvorsitzende sind Willi Vonde (CDU), Karl-Heinz Hellmuth (SPD), Franz-Josef Rose (Bündnis 90/Die Grünen), Wolfgang Gumm (Bürger-Union) und Peter von Schöning (FDP). Der Stadtrat hat 38 Sitze.

{{Siehe auch|Wahlen zum Bundes- und Landtag in Ostwestfalen-Lippe}}

<gallery>
Datei:Warburg - 2009 communal elections - seating.svg|Sitzverteilung im Rat seit 2009
Datei:Warburg - 2004 communal elections - seating.svg|Zum Vergleich: Sitzverteilung im Rat von 2004 bis 2009
</gallery>

=== Bürgermeister ===
Der gegenwärtige [[Bürgermeister]] Warburgs ist Michael Stickeln ([[CDU]]). Er setzte sich 2004 mit 69,4 % der Stimmen im ersten Wahlgang gegen die Kandidaten von SPD und FDP durch. 2009 wurde er ohne Mitbewerber mit 89,51 % wiedergewählt.
Erster stellvertretender Bürgermeister ist Heinz-Josef Bodemann (Calenberg), zweite stellvertretende Bürgermeisterin ist Felicitas Schimmel (Warburg), beide ebenfalls von der CDU.

{| width="95%"
|- valign="top"
| width="50%" |
<!--(Kommentar-Klammern wegnehmen, wenn vollständig)
* um 1300: Rosenmeyer
* um 1320: Johann von Geismar
* um 1591: Herbold von Geismar
* um 1621: Bernhard von Geismar
* vor 1665: Martin von Geismar
* vor 1695–1697: Johann Fischer<ref>[http://www.harry-fisch.de/AlbertsGeschichte.pdf]</ref>
|-->
Bis 1803 wurden der Rat und der Bürgermeister jährlich gewählt.
* 1803–1830: [[Wilhelm Franz von Hiddessen]]
* 1831–1842: Adam Rinteln
* 1843–1879: [[Heinrich Fischer (Warburg)|Heinrich Fischer]]
* 1880–1884: Wilhelm Schmidt
* 1884–1896: Leopold Wiegand
* 1896–1900: Ewald Röper
* 1901–1914: Franz Wilhelm von Schildt
* 1915–1919: Paul Heinrich Lipps
* 1919–1933: [[August Dissen]]
* 1933–1945: Otto Schlötel (eingesetzt)
* 1945–1948: Robert Peters, ehrenamtlicher Bürgermeister, Franz Julius König, hauptberuflicher Stadtinspektor (beide wurden von den Amerikanern eingesetzt)
* 1948–1952: Friedrich Becker
* 1952–1964: Anton Böhlen
* 1964–1969: Franz Mürmann
* 1969–1974: Heribert Schlinker, Warburg, Bürger-Union
* 1975–1989: Josef Dierkes, Menne, CDU
* 1989–1999: [[Paul Mohr]], Dössel, CDU
* 1999–2004: Walter Hellmuth, Warburg, CDU (erster hauptamtlicher Bürgermeister)
* 2004: Michael Stickeln, Dössel, CDU
|}

=== Kommunaler Haushalt ===
Für das Haushaltsjahr 2007 betrug das Gemeindebudget 35.181.902,73&nbsp;€ (bereinigtes Rechnungsergebnis).
Die Stadt war mit ca. 13 Millionen Euro verschuldet. Die Schulden rührten teilweise aus früheren Verpflichtungen wie beispielsweise gegenüber der ehemaligen städtischen Krankenhaus-Trägergesellschaft und anderen Ausgaben wie durch die städtische Musikschule her. Zeitweise konnte die Kommune den Haushalt nicht ausgleichen, deshalb war 2004 bis 2007 ein [[Haushaltssicherungskonzept]] notwendig. Für das Haushaltsjahr 2008 wurden als Haushaltssoll 33.368.000 und als betriebsbereinigtes Rechnungsergebnis 36.194.855,04 Euro festgestellt. Für das Haushaltsjahr 2009 beliefen sich die Erträge auf 34.661.280 und die Aufwendungen auf 37.962.610 Euro. Der Schuldenstand betrug 2009 (ohne Kommunalunternehmen) 14,3 Millionen Euro. Im Ergebnis des Haushaltsjahres 2010 beläuft sich der Gesamtbetrag der Erträge auf 35.868.410 und der Aufwendungen auf 40.099.400 Euro. <ref>http://www.warburg.de/images/stories/Download/Haushaltsplan2010/Haushaltsplan_der_Stadt_Warburg_fuer_das_Haushaltsjahr_2010.pdf Haushalt 2010 Stadt Warburg S. 12f</ref>

=== Wappen ===
[[Datei:Stadtwappen der Stadt Warburg.svg|links|90px|Wappen der Stadt]]
[[Datei:Seal of warburg.jpg|rechts|80px|Altes Wappen der Stadt]]
: [[Blasonierung]]: ''Weiße (Silberne) [[Lilie (Heraldik)|Lilie]] auf blauem Schild''
Die Lilie besteht aus drei stilisierten Blättern, die von einem Band zusammengehalten werden. Das Recht zur Führung dieses Wappens verlieh der [[Regierungsbezirk Detmold|Regierungspräsident Detmold]] am 30. Juni 1977. Die Lilie erschien erstmals 1227 auf den Münzen der Stadt. Im Mittelalter wurde Warburg als Liliengrund bezeichnet. Die Bedeutung der Wappenfarben und der Lilie sind nicht überliefert, eventuell ist die Lilie als Mariensymbol zu deuten.<ref>Keyser: ''Westf. Städtebuch.'' S. 364.</ref>

Daneben existierte ein weiteres Wappen mit einem roten Stadttor auf goldenem Grund, der Stadtmauer, einem breiten Torturm und zwei schmalen Seitentürmen. Das blaue Walmdach des Torturms ist von zwei silbernen Lilien gekrönt; auf den blauen Spitzdächern der seitlichen Türme befinden sich silberne Lilien. In der blauen Toröffnung steht eine silberne heraldische Lilie. Im Siegel steht im offenen Stadttor ein Bischof, vermutlich der [[Bischof von Paderborn]]. Die ältesten Formen dieses Wappens erschienen 1254 und 1257. Das Stadttorwappen wurde für große Siegel verwendet, die kleinen Siegel zeigten immer nur die Lilie.

Vor 1977 war eine Kombination beider Wappen gebräuchlich. Der Bischof war durch die Lilie auf blauen Grund, die den gesamten Torbogen ausfüllte, ersetzt. Kleinere Lilien befanden sich auf den Turmdächern. Mit der Umschrift ''Stadt Warburg – Kreis Höxter'' wird dieses Wappen noch als Teil des Dienstsiegels der Stadt verwendet. Seit 1977 ist das Stadtwappen nur noch die Lilie auf blauen Grund ohne Stadtbefestigung.<ref>[http://www.ngw.nl/int/dld/w/warburg.htm International Civic Heraldry site: ''Deutsche Wappen (Gemeindewappen/Kreiswappen). German Civic Heraldry. Warburg.''], darin siehe auch: Referenz: K. Stadler: ''Deutsche Wappen 1964–71''</ref><ref>[http://www.warburg.de/images/stories/Download/Satzungen/1Hauptsatzung%201A%20neu%20neu.pdf Stadt Warburg: ''Hauptsatzung der Stadt Warbrug'']</ref>

=== Städtepartnerschaften und -freundschaften ===
Die Stadt Warburg unterhält Städtepartnerschaften mit [[Prochowice]] (Parchwitz) in der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Niederschlesien]] und [[Ledegem]] in der [[Belgien|belgischen]] Provinz [[Westflandern]]. Darüber hinaus werden Freundschaften mit den [[Brandenburg|brandenburgischen]] Städten [[Falkenberg/Elster]] und [[Luckau]] sowie [[Walchsee]] im [[Österreich|österreichischen]] Bundesland [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] gepflegt.

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[[Datei:POL Prochowice COA.svg|links|50px]]
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kamen etwa 600 Vertriebene aus der Gegend um [[Prochowice]] (Parchwitz) im [[Powiat Legnicki]], [[Polen]] nach Warburg und wurden im Lager Dössel oder im Umland untergebracht. In Warburg fanden regelmäßig Treffen der Heimatvertriebenen aus Parchwitz statt. 1996 nahm erstmals die Bürgermeisterin von Prochowice daran teil und es entstanden Kontakte mit den Vertretern der Politik. Am 25. Februar 1997 beschloss der Rat der Stadt Warburg eine offizielle Städtepartnerschaft. Noch im selben Jahr wurde ein Förderverein gegründet und am 10. Oktober 1998 die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Die Partnerschaft lebt durch gegenseitige Besuche der Bereiche Politik, Kultur, Musik, Tanz und Sport.
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[[Datei:Ledegem (fusiegemeente) - wapenschild.jpg|left|50px]]
Seit 1983 pflegt das Stadt- und Jugendorchester in Warburg eine Freundschaft mit den Musikfreunden in Sint-Eloois-Winkel, einem Stadtteil von [[Ledegem]] in Westflandern, Belgien. Regelmäßige gegenseitige Konzertbesuche ließen private Freundschaften entstehen. Am 24. März 1998 beschloss der Stadtrat Warburgs, eine Städtepartnerschaft zu gründen. Während zweier Festwochenenden, vom 1. bis 3. Mai 1998 in St.-Eloois-Winkel und vom 9. bis 11. Oktober 1998 in Warburg, wurden die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet. In dieser Freundschaft steht die Musik mit gemeinsamen Konzerten und gegenseitigen Besuchen im Vordergrund.
Eine weitere Partnerschaft besteht zwischen der Löschgruppe Hohenwepel der Freiwilligen Feuerwehr Warburg und der Brandweer Ledegem. In regelmäßigen Abständen werden Besuchsfahrten unternommen, zuletzt im Oktober 2010.
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[[Datei:Wappen Stadt Falkenberg-Elster.png|links|50px]]
Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] 1990 entstanden Kontakte zwischen Warburg und [[Falkenberg/Elster]] in Brandenburg. Zunächst bestanden die Beziehungen aus Aufbauhilfen in Verwaltung und Parlament. 1991 wurde eine offizielle Städtefreundschaft gegründet. Ab 1992 vertieften sich die Beziehungen insbesondere auf den Gebieten der Kultur und des Tourismus. Zum zehnjährigen Jubiläum wurde 2001 in Falkenberg ein Baum gepflanzt und ein Gedenkstein aufgestellt. Seit 2005 gibt es in Falkenberg den ''Warburger Platz'' und in Warburg die ''Falkenbergstraße''.
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[[Datei:Wappen at walchsee.svg|left|50px]]
Der Musikverein, einige Kegelclubs und Familien aus dem Ortsteil Scherfede pflegten bereits seit Längerem private Kontakte zu [[Walchsee]] in Tirol, Österreich. Am 15. September 1991 beschloss der Bezirksausschuss Scherfede, eine offizielle Partnerschaft einzugehen. Die Partnerschaftsurkunde wurde am 23. Mai 1992 in Scherfede unterzeichnet.
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[[Datei:Wappen Luckau.png|links|50px]]
Nachdem der Stadtkern von Warburg saniert worden war, schlug der Minister für Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen 1991 vor, die Stadt [[Luckau]] in Brandenburg bei der Sanierung ihres historischen Stadtkerns zu unterstützen. Die Stadt Warburg folgte dem Vorschlag. Daraus entwickelte sich eine Städtefreundschaft. 1992 wurde die Freundschaftsurkunde unterzeichnet.
|}

Warburg war Hansestadt im mittelalterlichen Hansebund. Dieser Bund wurde 1983 als [[Neue Hanse]] wieder ins Leben gerufen und Warburg als Mitglied aufgenommen.

== Kultur ==
=== Ortsmundart ===
Heute wird in Warburg und Umgebung [[Standarddeutsch|Hochdeutsch]] gesprochen. Warburg liegt in der Nähe der südlichen Grenze des [[Niederdeutsche Sprache|niederdeutschen Sprachgebietes]]. Die [[Mundart]] im Warburger Land ist durch den südostwestfälischen Dialekt beziehungsweise durch Plattdeutsch geprägt (niederdeutsche Sprache im ehemaligen Hochstift Paderborn). Die plattdeutsche Sprache wird im [[Amt Warburg-Land|Warburger Land]] nur noch von einigen älteren Menschen gesprochen. Im 19. Jahrhundert ist die niederdeutsche Sprache in Warburg Stadt praktisch ausgestorben. In den umliegenden Dörfern lernten immer weniger Jugendliche das Plattdeutsche von den Eltern, bis der niederdeutsche Spracherwerb durch das Elternhaus um 1950 ganz verloren ging. Zudem gibt es nur wenige Unterrichtsangebote zum Spracherwerb der niederdeutschen Sprache. Vereinzelt werden Veranstaltungen organisiert, bei denen sich die Teilnehmer in Plattdeutsch unterhalten. Es wurden von einigen Autoren einige plattdeutsche Texte und ein Wörterbuch verfasst.<ref>Albert Kröger: ''Warburger Platt.'' In: Heinrich Gehle (Hrsg.): ''Wörterbuch der westfälischen Mundarten.'' Westfälischer Heimatbund, Münster 1977.</ref> Für das Warburger Platt ist die mäßige [[Diphthongierung]] des alten langen ''î'' beziehungsweise die westfälische Brechung charakteristisch. Es gibt ostfälische und niederfränkische Elemente in der Sprache.

=== Theater ===
[[Datei:Paedagogisches Zentrum Warburg.JPG|thumb|Pädagogisches Zentrum (PZ)]]
Im ''Pädagogischen Zentrum'' (PZ) stehen 550 Plätze für saisonale Theateraufführungen, die von der Volkshochschule organisiert werden, zur Verfügung. Es werden sowohl Stücke mit professionellen Darstellern als auch Laienstücke, beispielsweise von Schülern, aufgeführt. Von 2000 bis 2010 gab es pro Saison vier Vorstellungen, die mit jeweils 2.200 Besuchern immer ausverkauft waren.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=94 Stadt Warburg: ''Theater-Mix in Warburg ist erfolgreich''], zur Theatersaison 2007/2008 (Zugriff: 22. Mai 2008)</ref>

=== Kino ===
Warburg hat am Oberen Hilgenstock ein [[Cineplex]]-Kino mit fünf Kinosälen und insgesamt 800 Plätzen.
Es setzt die Tradition des ehemaligen Desenberg-(Deli)-Kinos an der Kasseler Straße fort.

=== Museen ===
[[Datei:Warburg-0068a.jpg|thumb|hochkant|Briefkasten am [[Museum im Stern]]]]
Das ''[[Museum im Stern]]'', Sternstraße 35, ist das [[Stadtmuseum]] mit einer Sammlung aus der Ur- und Frühgeschichte, Stadtgeschichte, Wirtschafts- und Kunstgeschichte. Es finden dort regelmäßig Wechselausstellungen statt. In der stadtgeschichtlichen Sammlung werden Urkunden und Briefe sowie die [[Grüninger-Bibel]] von 1485 aus dem Besitz des ehemaligen Dominikanerklosters gezeigt.
In der kunstgeschichtlichen Abteilung befinden sich Werke von [[Antonius Eisenhoit]] und die künstlerische und architektonische Entwicklung in den Bauwerken [[Johann Conrad Schlaun]]s. In dem Museum ist auch das Stadtarchiv untergebracht. Ferner gibt es noch eine [[Artothek]], in der eine Sammlung von Kunstwerken von Künstlern wie [[Marcel Marceau]] und [[Günter Grass]] zusammengetragen ist.<ref>[http://www.warburg-touristik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=35&Itemid=49 Warburg Touristik: ''Geschichte und Kultur''] (Zugriff: 22. April 2008)</ref>

Das private ''Bäckereimuseum'', Lange Straße 6, wurde im Jahre 2007 geschlossen.

In den umliegenden Ortschaften gibt es einige heimatkundliche Sammlungen. Die meisten Kirchen in Warburg und den anderen Stadtteilen besitzen kunsthistorisch interessante Exponate. Im Nebenraum der Altstädter Kirche sind einige Exponate des Warburger Künstlers [[Antonius Eisenhoit]] ausgestellt.

=== Musik ===
==== Orchester ====
Das ''Warburger Stadt- und Jugendorchester'' wurde am 12. September 1979 vom ''Heimat- und Verkehrsverein Warburg'' als eigener Verein gegründet. Seitdem hat sich das Orchester mit 150 Mitgliedern zum größten Verein dieser Art im Kreis Höxter entwickelt.<ref>[http://www.wsjo.de/index.php/geschichte Warburger Stadt- und Jugendorchester e.V.: Geschichte] (Zugriff: 1. April 2008)</ref> Daneben gibt es den Warburger Männerchor. In fast allen Stadtteilen bestehen Musikvereine oder Dorforchester und in den Kirchengemeinden Kirchenchöre.

==== Konzerte und Festivals ====
Unter dem Titel ''Warburger Meisterkonzerte'' werden über das ganze Jahr Konzerte mit Einzelkünstlern, Orchestern und Bands angeboten. Die Konzerte finden in der Aula und im Innenhof des Gymnasium Marianum statt.

Das 1983 gegründete ''Kulturforum Warburg e.&nbsp;V.'' hat zum Ziel, Kultur im ländlichen Raum zu vermitteln und organisiert Konzerte, Auftritte von Künstlern, Ausstellungen etc.<ref>[http://www.kufo.de/index.html Webseite des Kulturforums Warburg e.&nbsp;V.]</ref>

Das ''Art of Darkness'' ist ein seit 1994 zunächst jährlich, später in unregelmäßiger Folge in Warburg-Scherfede und Warburg-Germete stattfindendes [[Metal]]-Festival, das von der [[Melodic Death Metal|Melodic-Death-Metal-Band]] [[Burden of Grief]] präsentiert wird. Bisher sind unter anderem [[Tankard]], [[Hatesphere]], [[End of Green]] und [[Disillusion]] aufgetreten.<ref>[http://www.creativedsign.de/index.html Website des Festivals ''Art of Darkness''] (Zugriff: 1. April 2008)</ref>

Das Festival ''Rock gegen Regen'' wurde ab 1995 zunächst in Warburg selbst, später in Warburg-Scherfede veranstaltet. Seit 2006 findet es in [[Grebenstein]] ([[Hessen]]) statt. Der musikalische Schwerpunkt des Festivals liegt auf [[Rockmusik|Rock]], [[Punk]] und [[Ska]], neben nationalen Künstlern treten lokale Nachwuchsbands auf.
<ref>[http://www.rockgegenregen.de/index.html Website des Festivals ''Rock gegen Regen'']</ref>

=== Bauwerke ===
==== Burgen, Schlösser und Gutshäuser ====
[[Datei:Ruine Burg Desenberg Warburg.JPG|thumb|Blick auf die Burg Desenberg]]
[[Burg Desenberg]] ist eine Burgruine auf dem [[Desenberg]], die vermutlich bereits im 8. Jahrhundert entstanden ist. Erhalten ist unter anderem ein begehbarer Turm. Das [[Schloss Welda]] wurde 1734 als repräsentatives Barockschloss errichtet. 1754 wurde es mit einer [[Orangerie]] ergänzt. Ein Vorgängerbau bestand eventuell bereits um 1588. Das [[Schloss Dalheim]] (auch [[Gut Dalheim]]) wurde 1698 erbaut. Die gründerzeitliche [[Villa Rothenburg]] in Daseburg von 1896 hatte um 1520 einen Vorgängerbau. Das [[Gut Rothehaus]] in Daseburg unterhalb des Desenbergs wurde vermutlich im 16. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert umgebaut. Das Gut ([[Haus Riepen]]) in Dössel aus dem Jahr 1667 erhielt 1896 seine heutige Form. Ein Herrenhaus von 1703 ist der älteste Teil des [[Gut Übelngönne|Gutes Übelngönne]] in Daseburg.

Die Burganlage [[Wartburg (Westfalen)|Wartburg]] des Grafen Dodiko auf dem Warburger Burgberg (Wartberg) ist teilweise überbaut und in die Befestigungswerke einbezogen. Von der ursprünglichen Höhenburg des 1299 und 1880 im Barockstil umgebauten [[Calenberg (Warburg)|Schlosses Calenberg]] (auch: Burg Calenberg) in Calenberg sind nur noch der [[Palas]] und das [[Zehnt]]haus vorhanden. Von der [[Asselerburg]] in Ossendorf aus dem 12. bis frühen 14. Jahrhundert sind noch kleine Reste erhalten, während von der [[Asler Burg]] nur noch der Standort nachweisbar ist. Von der [[Burg Rozdehusen]] bei Bonenburg und der Wallburg am [[Gaulskopf (Warburger Börde)|Gaulskopf]] in Ossendorf existieren rudimentäre Reste, von einer weiteren Burg am Gaulskopf ist nichts mehr vorhanden.

==== Mittelalterliche Befestigungsanlagen ====
[[Datei:Sackturm, erbaut 1443, und Sacktor, Warburg.jpg|miniatur|hochkant|rechts|Sackturm, erbaut 1443, und Sacktor]]
Die im 14. Jahrhundert errichtete Stadtbefestigung ist mit Resten der mittelalterlichen [[Stadtmauer]] beider Städte, fünf [[Wehrturm|Wehrtürmen]] und zwei [[Stadttor]]en teilweise erhalten und eine der Hauptattraktionen für Touristen. Im Mittelalter war Warburg zum größten Teil von einem doppelten Mauerring aus Bruchsteinen umgeben, durch den die Stadttore der Alt- und Neustadt führten.

Die Altstädter Bürger errichteten zunächst die Verbindungsmauer von der Burg zum ''Johannistor-Turm''. Auf halber Höhe des Burgberges wurde der ''[[Chattenturm]]'' erbaut. Der runde ''[[Sackturm]]'' (Sachsenturm) neben dem um 1300 erbauten ''Sacktor'' wurde erst 1443 errichtet. Es ist der massivste und höchste Turm und war das Wahrzeichen Alt-Warburgs. Ab 1446 hatte er auch die Funktion eines Gefängnisses. Das Sacktor befand sich in der Nähe des westlichen Zugangs zur bischöflichen Burg und auf dem höchsten Punkt der Sackstraße. Dort konkurrierten bischöfliche mit Interessen von Alt- und Neustadtbürgern.

Bis zum Jahre 1830 hatte die Stadt Warburg etwa zehn Stadttürme und neun Stadttore. In den Mauern der Altstadt befanden sich fünf und in der Neustadt vier Stadttore, von denen jedoch nur das Sacktor und das ''[[Johannisturm|Johannistor]]'' erhalten geblieben sind. Zwischen 1801 und 1840 wurden die anderen Tore abgebrochen, deren Gestalt teilweise überliefert ist. Die Form der Toranlage war bedingt durch den ''Stadtzwinger'', den Raum zwischen Innen- und Außenmauer. Das Sacktor oder Petritor wurde als typisches Zwillingstor ausgebaut, dessen äußerer Torbogen nach dem Verfall nicht wieder aufgebaut wurde. Heute ist im Sackturm eine Gedenkstätte für Opfer des Zweiten Weltkriegs eingerichtet, die über den Burgfriedhof besucht werden kann.
Ursprünglich waren über 20 Wehrtürme im Kranz der mittelalterlichen Befestigungsanlage vorhanden. Davon sind fünf erhalten geblieben: ''Biermanns-'', ''Chatten-'', ''Johannis-'', und ''Sackturm'' in der Altstadt und ''Frankenturm'' in der Neustadt. Die Rundbauten ''Sackturm'' und ''Biermannsturm'' besitzen sechseckige Dachhauben, die Türme mit quadratischem Grundriss, ''Johannis-'' und ''[[Frankenturm (Warburg)|Frankenturm]]'', haben ein rechteckiges Dach. Der ''Chattenturm'' am Burgfriedhof ist oben offen und bietet einen weiten Ausblick über das [[Diemel]]tal in das benachbarte [[Hessen]].

==== Kirchen und Klöster ====
[[Datei:Neustadtkirche, erbaut 1230, Warburg.JPG|thumb|left|hochkant|Die katholische Neustadtkirche ''St. Johannes Baptist'']]
Die [[Frühgotik|frühgotische]] katholische Neustadtkirche [[St. Johannes Baptist (Warburg-Neustadt)|St. Johannes Baptist]] wurde um 1230 erbaut und 1264 eingeweiht.

Die katholische Altstadtkirche [[St. Mariä Heimsuchung (Warburg-Altstadt)|St. Mariä Heimsuchung]] ist die zweite Altstädter Pfarrkirche. Sie wurde 1288 bis 1297 erbaut und 1299 eingeweiht, nachdem die Dominikaner die Kirche ''St. Maria in vinea'' übernommen hatten. Im Inneren der Kirche befinden sich Kunstwerke aus verschiedenen Epochen, wie z.&nbsp;B. ein [[barock]]er Kreuzaltar.

[[Datei:Warburg-0004Kopie.jpg|thumb|Die evangelische Altstadtkirche ''St. Maria in vinea''.]]
Die [[Frühgotik|frühgotische]] evangelische Kirche ''St. Maria in vinea'' (Maria im Weinberg) war bis 1283 die Pfarrkirche der Warburger Altstadt. Nach einem längeren Streit des Paderborner Bischofs Otto von Rietberg mit den Bürgern der Altstadt übernahmen sie 1286 die in Warburg ansässigen [[Dominikaner]]. Sie war bis zur [[Säkularisation]] 1803 die Kirche des ersten Dominikanerklosters. Seit 1824 ist sie die Kirche der evangelischen Gemeinde.

Das heutige ''[[Gymnasium Marianum Warburg|Gymnasium Marianum]]'' befindet sich seit 1628 im früheren ersten Dominikanerkloster. Damals leiteten es die Dominikaner. Nachdem das Kloster durch die preußische Regierung im Jahr 1826 aufgelöst worden war, wurde es preußisches Progymnasium und 1874 als Gymnasium ausgebaut. Es ist mit dem Rathaus und der evangelischen Kirche ein das Stadtbild der Altstadt prägendes Bauwerk. Der gotische Kreuzgang im Marianum ist neben der Altstadtkirche eine der bedeutendsten künstlerischen Hinterlassenschaften der Dominikaner.

Das zweite [[Neugotik|neugotische]] Dominikanerkloster ''St. Maria Himmelfahrt'' wurde von 1906 bis 1915 erbaut. Es dient nach dem erneuten Weggang der Dominikaner im Jahr 1995 als Kloster der [[syrisch-orthodox]]en Kirche in Deutschland und Sitz eines Erzbischofs.

Die ''Erasmuskapelle'' (''Burgkapelle'' genannt) auf dem Gelände der früheren Wartburg auf dem Burgberg, dem heutigen Burgfriedhof, wurde im 11. Jahrhundert erbaut und enthält mit der im Untergeschoss befindlichen [[Romanik|romanischen]] [[Krypta]] der früheren ''St.-Andreas-Kirche'' das älteste erhaltene Baudenkmal der Stadt. Die Kapelle wurde 1681 als Wallfahrtskirche erneuert.

In Warburg selbst existierte sowohl in der Altstadt als auch in der Neustadt je ein [[Beginen und Begarden|Beginenhaus]]. Das Haus in der Beginenstraße wurde 1357 erstmals erwähnt und ist vermutlich Ende des 15. Jahrhunderts untergegangen. Im Jahr 1474 wurde das Neustädter Beginenhaus in der Papengasse neben dem Pfarrhaus erstmals erwähnt, das vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts unterging.

[[Datei:Harde00102.jpg|miniatur|[[Kloster Hardehausen]]]]
Außerhalb des Stadtkerns liegen drei Klöster:
* Das ''[[Kloster Hardehausen]]'' im Ortsteil Scherfede wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Heute dient es der Bildungsarbeit des [[Erzbistum Paderborn|Erzbistums Paderborn]].
* Das ''[[Kloster Wormeln]]'' in Wormeln wurde im 13. Jahrhundert als Frauenkloster gestiftet.
* Zum Mutterhaus der 1922 gegründeten Schwesterngemeinschaft ''Serviam'' in Germete gehört ein Gebäude in Richtung Ossendorf, das als Familienerholungsstätte genutzt wird.

==== Profanbauten ====
[[Datei:Rathaus Zwischen den Städten, erbaut 1568, Warburg 01.JPG|miniatur|hochkant|rechts|Das ''Rathaus zwischen den Städten'']]
Das ''Rathaus zwischen den Städten'' wurde 1568 als gemeinsames Rathaus der vereinigten Alt- und Neustadt mit zwei getrennten Eingängen für Alt- und Neustädter auf der Grenze der beiden Städte gebaut. Der [[Renaissance]]bau wurde 1902/03 mit einem Fachwerkgeschoss erweitert. Er steht an der Stelle des früheren Liebfrauentores, der einzigen inneren Verbindung der beiden Städte. Das Rathaus dient als Standesamt und für Feierlichkeiten.

Das ehemalige ''[[Altstädter Rathaus (Warburg)|Altstädter Rathaus]]'' ist ein großer Steinbau aus Kalkbruchstein mit dreistufigen [[Staffelgiebel]]n aus dem Jahr 1336/37 und steht am Markt der Warburger Altstadt. Heute dient das 1973 renovierte Gebäude Gastronomie- und Wohnzwecken.

==== Bürgerliche Wohnbauten ====
[[Datei:Eckmaenneken-Haus, erbaut 1471, Warburg.JPG|miniatur|hochkant|links|Das ''Eckmänneken-Haus'']]
In Warburg existieren einige gut erhaltene Fachwerkbauten, die teilweise zu den ältesten in Nordrhein-Westfalen zählen.

Das ''Eckmänneken-Haus'', Lange Straße 2, in der Altstadt wurde 1471 erbaut und ist eines der ältesten [[Fachwerk]]gebäude Westfalens mit Vierständerbauweise. Seinen Namen trägt das Haus wegen der Figuren an den Eckpfeilern. Das ehemalige [[Zunft]]haus der Bäcker ist heute ein Restaurant.

Das ''Corvinushaus'' in der Sternstraße 19 stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ursprünglich war es ein niedrigeres [[Saalhaus]] aus Stein mit zweistufigen [[Staffelgiebel]]n, das in den Jahren 1488/89 mit einem Hinterhaus erweitert und 1490/91 oberhalb der Staffelgiebel mit Fachwerk erhöht wurde.

Die ''Hirsch-Apotheke'' befindet sich in einem gotischen Steinbau, dessen ursprüngliche Staffelgiebel durch einen barocken Umbau 1705 verändert wurden.

Das Altstädter ''Arnoldihaus'' ist ein [[Spätgotik|spätgotisches]] Fachwerkhaus, das 1513 erbaut und 1970 erneuert wurde. Es ist benannt nach dem in Warburg geborenen ''Johannes Arnoldi'' und gilt als das stattlichste spätgotische Bürgerhaus in Warburg. Heute nutzt es die katholische Gemeinde der Altstadt als [[Pfarre|Pfarrzentrum]].

Das 1538 von dem Fleischer Johannes Assooer errichtete ''[[Berg-Goldschmidt-Haus]]'' in der Joseph-Kohlschein-Straße 28 war ein typisches Handwerkerhaus. 1722 bis 1943 bewohnten es die jüdischen Familien Berg und Goldschmidt.

Das ''Haus Böttrich'' in der Sternstraße 13, das heutige Pfarrzentrum der Neustadt, ist ein Fachwerkhaus der Renaissance und wurde von 1558 bis 1560 erbaut. Erneuert wurde es 1980 bis 1982.

=== Parks, Friedhöfe und Natur ===
==== Parks ====
Acht Parks in den Ortschaften außerhalb des Stadtkerns bei Klöstern, einem Schloss, Burgen und Guthäusern sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der einzige öffentliche Park befindet sich im [[Kurort]] Germete.

Der zwei [[Hektar|ha]] große ''Kurpark Germete'' wurde zusammen mit dem Bau des [[Kursaal|Kur]]- und Badehauses in den 1970er Jahre im Tal des ''Kälberbaches'' angelegt. Der Park liegt in nördlichen Ortsteil und ist mit Stauden und einheimischen Bäumen bepflanzt; es gibt dort ein Wassertretbecken und einen Teich.<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/110.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Kurpark Germete]</ref>

Der ''Gutspark Haus Riepen'' (Dössel) (1 ha) ist ein historischer [[Landschaftspark]]. Er wurde wahrscheinlich am Ende des 19. Jahrhunderts eingerichtet, mit fremdländischem Gehölz bepflanzt und eventuell als [[Arboretum]] geplant. Auffällige Solitärbäume sind eine [[Pyramideneiche]], ein [[Tulpenbaum]] und eine [[Platane]]. Eine [[Grotte]] befindet sich unterhalb des Hanges in Richtung Südosten. Es wird vermutet, dass die historische Parkanlage wesentlich größer war.<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/83.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Haus Riepen]</ref>

Der ''Gutspark Übelngönne'' (Daseburg) (ursprünglich 18 ha, heute 4 ha) liegt um das Gutshaus auf einer Anhöhe oberhalb eines Teichs. Zur Grünanlage gehörte eine eigene Gutsgärtnerei. Ein Teil der Fläche wurde in Ackerland umgewandelt, eine Kreisstraße zerteilt heute das Gelände. Am Teich steht ein historisches [[Teehaus]]. Es existiert noch eine Sandstein-Stützmauer mit einem [[Eiskeller]] (Portal und Wappen).<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/81.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Übelngönne]</ref>

Der ''Burggarten Calenberg'' (etwa 1,5 ha), auf einer Bergkuppe gelegen, ist ein historischer Landschaftsgarten, von dem einige Altbaumbestände, ein Wasserbecken, eine Grotte und ein Pavillon erhalten sind. Die aufwendige Gartenanlage aus dem 19. Jahrhundert wurde wesentlich vereinfacht.<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/11.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Burggarten Calenberg]</ref>

Der ''Park Forsthaus Calenberg'' (etwa 4 ha) ist ein historischer Landschaftspark, der wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand und aus Wiesen und vielen alten Solitärbäumen besteht. Ein [[Forsthaus]] steht südlich des Parks, der von einem Bach und Zäunen mit einem alten Gartentor begrenzt ist.<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/131.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Park Forsthaus Calenberg]</ref>

Der ''Schlosspark Welda'' (circa 1 ha) ist ein [[Barockgarten|Barock]]- und Landschaftsgarten, der Garten zwischen 1738 und 1758 von dem Gartenkünstler Carl Hatzel angelegt wurde. Auf dem südlichen Zufahrtsweg zum Schloss befindet sich eine Lindenallee mit einem [[Rondell]] vor dem Schlosseingang. Eine barocke Gartenmauer im nördlichen Teil des Gartens ist teilweise eingestürzt.<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/168.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Schlosspark Welda]</ref>

[[Datei:Kloster Hardehausen - Ansicht 9.jpg|miniatur|Einer der Teiche im Klostergarten Hardehausen]]
Zum [[Kloster Hardehausen]] gehörte ein historischer Barockgarten, Nutzgarten und Landschaftspark (circa 18 ha). Die Parkanlage ist von einer Gartenmauer umschlossen. Im Hofgarten sind ein Teich (ehemals mit vier [[Springbrunnen|Fontänen]]) und altem Baumbestand erhalten. Der barocke [[Prälat]]engarten lässt die gartenkünstlerische Pracht erahnen, wenngleich er nicht mehr in seiner ursprünglichen Form vorhanden ist.<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/92.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Klosteranlage Hardehausen]</ref>

Der ''[[Kloster Wormeln|Park Klostergut Wormeln]]'' ist ein historischer Landschaftsgarten, der wahrscheinlich um 1887 mit dem Bau der Villa angelegt wurde. Es wird vermutet, dass das Areal vorher Nutzgartenwar. Das [[Äbtissin]]nenhaus war das Gartenhaus. Der Park ist größtenteils von einer hohen Mauer umgeben.<ref>[http://www.lwl.org/ParkUndGartenanlagen/LWL/Dokumente/136.html Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Park Klostergut Wormeln]</ref>

==== Friedhöfe ====
Der Burgfriedhof von Warburg ist auf dem Gelände der alten Burganlage zwischen den Städten wie ein Park angelegt. Die Zugänge zum Friedhof sind von der Altstadt (bergaufwärts) sowie von der Neustadt aus zu erreichen. Vom Friedhof kann man auf die südöstlichen Stadtteile und -gebiete bis nach Hessen blicken. In direkter Nachbarschaft liegt außerhalb der ehemaligen Stadtmauer der historische jüdische Friedhof der Kernstadt Warburg. Im Ortsteil Rimbeck gibt es ebenfalls einen jüdischen Friedhof.

Jeder Ortsteil besitzt eigene Friedhöfe. Meist existierten historische Friedhöfe rund um die Ortskirchen, später wurden neue Friedhöfe am Ortsrand erschlossen.

==== Natur ====
[[Datei:Warburg-0149.JPG|thumb|Naturpark bei Warburg]]
Warburg liegt im [[Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge]]. Auf dem Stadtgebiet befinden sich 21 [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]]. Geschützt werden rund 1600 [[Hektar]] (grenzüberschreitende Gebiete vollständig mitgezählt), was rund 10 % der Stadtfläche entspricht. Damit liegen rund 25 % der Naturschutzgebiete des Kreises Höxter in der Stadt Warburg. Einige Gebiete, z.&nbsp;B. der [[Weldaer Berg]], wurden schon in den 1950er Jahren unter Naturschutz gestellt. Am 22. September 1983 stellte die [[Regierungsbezirk Detmold|Bezirksregierung Detmold]] den [[Desenberg]] erstmals und am 3. Dezember 2003 erneut unter Naturschutz. Es handelt sich um ein Gebiet von 32 Hektar mit Halbtrockenrasen und Ruderalfluren, das verschiedenen geschützten Tierarten als Biotop dient.<ref name="brdt.nrw.de">[http://www.brdt.nrw.de/400_WirUeberUns/030_Die_Behoerde/040_Organisation/050_Abteilung_5/010_Dezernat_51/Naturschutzgebiete/KreisHoexter/Desenberg/index.php Bezirksregierung Detmold: ''Naturschutzgebiet "Desenberg"''] (Zugriff: 1. April 2008)</ref>

Bei Hardehausen richtete die [[Forstamt|Landesforstverwaltung]] Nordrhein-Westfalen 1958 ein [[Wisent]]gehege als Nachzucht- und Erhaltungsgatter ein. Außerdem wurde ein [[Wildschwein]]gehege angelegt. 2003 wurde der Park zum ''Walderlebnisgebiet'' ausgebaut.

Der [[Kreis Warburg|Altkreis Warburg]] erklärte die obere Bergkuppe des Desenbergs im Oktober 1974 zum Naturdenkmal.<ref name="brdt.nrw.de"/> Weitere Naturdenkmäler befinden sich in den Ortsteilen z.&nbsp;B. zum Gedenken an die Wüstung Altwelda und auf dem Donnersberg in Wormeln zum Gedenken an das ehemalige [[Feme]]gericht.

{{Siehe auch|Liste der Naturschutzgebiete in Ostwestfalen-Lippe#Kreis Höxter|titel1=Liste der Naturschutzgebiete}}

=== Denkmäler und Geschichtsdenkmale ===
[[Datei:Gerberdenkmal (Warburger Gerber).jpg|miniatur|hochkant|rechts|Das Gerberdenkmal (Warburger Gerber) vor dem Johannisturm]]
[[Datei:Warburg-0036.JPG|miniatur|hochkant|rechts|Ehrenmal für Josef Wirmer und Wilhelm Freiherr von Kettler]]

Das ''Fachwerkhaus Eckmännecken'' in der Altstadt ist ein Baudenkmal, das nicht nur eines der ältesten Gebäude dieser Art in Westfalen, sondern bedeutend für die Fachwerkbauentwicklung überhaupt ist. Durch die damals neue Bauweise als Vierständerbau wurde eine höhere Stabilität erreicht, was erstmals den Bau eines Obergeschosses und eines Speichers ermöglichte. Diese Bauweise aus der Warburger Region hat die Fachwerkbauentwicklung Norddeutschlands bis zur Nordseeküste beeinflusst.

In der Warburger Altstadt errichtete der ''Heimat- und Verkehrsverein Warburg'' im Jahr 2005 vor dem [[Johannisturm]] das ''Gerberdenkmal''. Es zeigt einen Warburger [[Gerben|Gerber]] bei der Arbeit und erinnert an den früher in der Altstadt verbreiteten Handwerksberuf.

Ein Mahnmal für die gefallenen Schüler des Gymnasiums Marianum (als Marianer bezeichnet) und Opfer des Nationalsozialismus, entworfen und ausgeführt von Professor Kurt Lehmann, ist an der Außenwand des Marianums angebracht.

Auf dem Brüderkirchhof (Schulgelände des Gymnasiums Marianum) steht an der Mauer zur Altstadt hin ein Ehrenmal zur Erinnerung an die beiden ehemaligen Marianer und Opfer des Nationalsozialismus [[Josef Wirmer]] und [[Wilhelm Freiherr von Ketteler]].

Der historische jüdische Friedhof liegt an der äußeren alten Stadtmauer neben dem Sackturm.

=== Brunnen ===
Auf dem Marktplatz in der Neustadt wurde der ''[[Antonius Eisenhoit|Eisenhoit]]-Brunnen'' 1912/13 als Künstlerdenkmal errichtet. Dieses Monument ist in seiner Ausgestaltung, der plastischen Darstellung einer Künstlerpersönlichkeit als Sockeldenkmal und Motivwahl, in Westfalen einzigartig. Es stellt den Sohn der Stadt während der Arbeitspause dar.<ref>Anne Herden-Hubertus: ''Ein Künstlerdenkmal in Warburg. Der Eisenhoit-Brunnen'', In: ''Denkmalpflege in Westfalen-Lippe'', 02/07, LWL. Münster, S. 28ff</ref>

Auf dem Altstädter Marktplatz befindet sich ein Marien-Brunnen. Das Brunnenbecken ist vieleckig, in der Mitte steht eine große Marienfigur mit dem Jesuskind auf einem Quadersockel und einer Kugel. Aus den Stützen der Kugel ergießt sich das Wasser in den Brunnen.<ref>[http://www.hist-stadt.nrw.de/_de/_warburg.html Foto vom Altstädter Marien-Brunnen]</ref>

=== Sport ===
Warburg ist ein Kreisverband (K33)<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sportkreis-warburg.de | titel=Sportkreis Warburg | zugriff=2010-06-14}}</ref> im [[Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen]]s. Fußball ist die beliebteste Sportart. Seit 1908 gibt es den Verein ''Sportfreunde Warburg 08'', der mehrere Fußballmannschaften unterhält.<ref>[http://www.warburg08.de/html/mannschaften.html Sportfreunde Warburg 08: ''Mannschaften''] (Zugriff: 1. April 2008)</ref> Im Jahre 2008/2009 spielte die Amateurmannschaft in der Landesliga Staffel 1 (Ostwestfalen) und 2009/2010 in der Bezirksliga. Außerdem werden die Sportarten Kanuwandern auf der Diemel, Tennis (der TC Desenberg 04 e.&nbsp;V., Mitglied des Westfälischen Tennis-Verbandes e.&nbsp;V., spielt in der Kreisliga<ref>{{Internetquelle | url=http://wtv.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/TennisLeagueWTV.woa/wa/verein?vereinsnummer=1069009 | titel=nuLiga: TC Desenberg 04 | zugriff=2010-06-14}}</ref>, der TC 80 Warburg e.&nbsp;V.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.tc80warburg.de | titel=TC 80 Warburg | zugriff=2010-06-14}}</ref> hat mehrere Herrenmannschaften, die in der Verbands- und der Bezirksliga spielen), Modellfliegen, Segelfliegen, Radfahren auf der alten Bahntrasse nach Volkmarsen und Reitsport (St. Georg, Diemeltal) in Germete (Dressur- und Springreiten) ausgeübt.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=12&Itemid=17 Stadt Warburg: ''Sportarten''] (Zugriff: 22. Mai 2008)</ref> Der TFC Welda (OT Warburg) spielt 2010 in der Landesliga Nord des hessischen Tischfußballverbandes.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.tfv-hessen.de/index.php?option=com_sportsmanager&view=sportsmanager&Itemid=34 | titel=Mannschaften des Tischfußballverbandes Hessen | zugriff=2010-06-14}}</ref> Die einzelnen Ortsteile besitzen eigene Sportvereine wie beispielsweise SV Teutonia Ossendorf 1921 e.&nbsp;V., SSV Welda 1919 e.&nbsp;V., TC 85 Dössel e.&nbsp;V., TC Nörde e.&nbsp;V.; TC Scherfede e.&nbsp;V., TC Menne e.&nbsp;V., TC Blau-Weiß Daseburg e.&nbsp;V. und TC Rimbeck e.&nbsp;V.

Für den Schulsport sowie für Sportveranstaltungen wird das ''Hüffertstadion'' mit Kunstrasenplatz sowie der Naturrasenplatz in der Diemelaue genutzt.<ref>[http://www.warburg08.de/html/anreise.html Sportfreunde Warburg 08: ''Anreise''] (Zugriff: 2008-0-01)</ref> In Warburg existiert ein [[Nordic Walking|Nordic-Walking-Park]] mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=11&Itemid=16 Stadt Warburg: ''Nordic-Walking Park Warburg''] (Zugriff: 1. April 2008)</ref> Für den Schwimmsport gibt es das Warburger [[Hallenbad]] und das ''Waldbad'', ein [[Freibad]].

=== Regelmäßige Veranstaltungen und Brauchtum ===
Das ''Maifest'' wird jedes Jahr Anfang Mai rund um den Marktplatz der Warburger Neustadt veranstaltet.

Das traditionelle ''Kälkenfest'' ''(Kalkfest oder Tünchfest)'' findet jährlich im August in der Warburger Altstadt statt. Seinen Namen hat es von den früheren [[Gerben|Gerbern]] der Altstadt, welche die Tierhäute vor dem Gerben mit Kalk vorbereiteten. Dieser Prozess wurde als „kälken“, also „mit Kalk behandeln“, bezeichnet. Der Kalk wurde in Kalksteingruben nahe der Stadt gewonnen. Während des Festes werden von Bürgern Theaterstücke mit Bezug auf die Geschichte der Stadt Warburg aufgeführt. Ein Höhepunkt dieser Spiele ist die Bestrafung eines Diebes durch Absenken in einen Wasserbehälter über eine Wasserwippe (Warburger Wasserwippe).<ref>[http://www.webring-warburg.de/Kaelken2003/Wasserwippe/Vorschau.htm Webring-Warburg: Bilder von der Wasserwippe auf dem Kälkenfest 2003.] (Zugriff: 22. Mai 2008)</ref> Dieses Stück spielt auf das historische Gerichtssystem der Stadt an.

Die ''Warburger Oktoberwoche'', die jährlich Ende September/Anfang Oktober veranstaltet wird, ist ein traditionelles [[Volksfest]] und das größte seiner Art in der Region. Die Oktoberwoche wird seit 1948 von der Stadt Warburg veranstaltet und hatte im Jahr 2008 ihr 60-jähriges Jubiläum.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_eventlist&Itemid=89&func=details&did=230 Stadt Warburg: ''Veranstaltungen – 60. Warburger Oktoberwoche''] (Zugriff: 1. April 2008)</ref>

Seit 1999 existiert das Warburger ''Mittelalter-Spektakel'', das seitdem jährlich an einem Wochenende Anfang April von der ''Werbegemeinschaft Warburg e.&nbsp;V.'' in Zusammenarbeit mit dem Magazin ''Wildwechsel'' veranstaltet wird.

Das [[Schützenfest]] findet alle zwei Jahre in der Warburger ''Schützenhalle'' und auf dem ''Schützenplatz'' statt. Es erinnert an die Tradition der Bürgerwehr in der Ortsgeschichte.<ref>Hans von Geisau: ''Von der Bürgerwehr zum Schützenverein.'' In: Franz Mürrmann: ''Die Stadt Warburg. Band 2, 1036–1986.'' 1986, S. 343.</ref> Auch in den Stadtteilen finden regelmäßig Schützenfeste statt. Sie stellen neben den anderen Festen einen Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens dar.

Zudem gibt es jedes Jahr in der Adventszeit zwei [[Weihnachtsmarkt|Weihnachtsmärkte]] auf beiden Warburger Marktplätzen.

In einigen Ortsteilen gibt es den traditionellen [[Schnadegang|Schnadgang]], bei dem die Ortsgrenzen jährlich abgewandert werden. In den Ortsteilen gibt es teilweise noch besondere, kirchliche Prozessionen, die meist aus der Zeit stammen, als Dorfbrände und die Pest die Bevölkerung bedrohten, so gibt es beispielsweise eine Agatha-Prozession. Längst nicht mehr gelebte Bräuche sind der Schwerttanz, der verboten wurde, ebenso wie zwischenzeitlich die Schnadgänge unter Preußischer Herrschaft.

=== Kulinarische Spezialitäten ===
[[Datei:Warburger Bier 2011 Pils Urtyp Export Landbier.JPG|thumb|Warburger Biersorten]]
Regional bekannt ist das [[Warburger Bier]] (Pilsener, dunkler untergäriger ''Urtyp'', bernsteinfarbenes mild gehopftes ''Landbier'', helles Exportbier), das seit dem Mittelalter gebraut wird. Die einzige verbliebene Brauerei besitzt seit 1721 Brauereirechte.

Das [[Mischbrot|Warburger Brot]], ein dunkles Kantenbrot ist über Warburg hinaus ein Begriff.

Die westfälische Küche ist in Warburg traditionell verbreitet, typische Warburger Gerichte sind gefüllte (Schweine-)Rippchen mit trockenen Zwetschgen, Äpfeln und ''Blindes Huhn'' (weiße Bohnen mit Möhren und Kartoffeln) sowie nach der Jagdsaison Wildspezialitäten. Eine weitere Fleischspezialität ist das ''Wittmet'', das nach dem Schlachten aus vielen verschiedenen Wurstsorten gekocht wird.

Zum Frühstück wurde in einigen Dörfern rund um Warburg zusätzlich Kuchen gegessen. Zum Nachmittagskaffee sind Butter- und Streuselkuchen sehr beliebt.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Die Warburger Neustadt ist das Einkaufs, Bildungs- und Verwaltungszentrum mit Einkaufsstraßen, dem Marktplatz, dem Finanzamt, dem Amtsgericht, dem ehemaligen Amt für Agrarordnung (jetzt Teil der Hochschule Ostwestfalen-Lippe), der Stadtverwaltung und dem Gymnasium Marianum. Die Altstadt ist kulturell geprägt mit Werkstätten von Künstlern und Handwerkern, dem Kulturforum und dem Austragungsort des Kälkenfests. Die [[Hüffert]] ist eine Schulstadt mit dem Gymnasium Hüffert, der Real- und der Hauptschule, der Sozialpädagogischen Schule und dem Heilpädagogischen Zentrum sowie ein Wohnbezirk, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bebaut wurde. In den Nord- und Westrandlagen haben sich Gewerbebetriebe und große Einzelhandelsmärkte niedergelassen. Der Ortsteil Germete ist als Luftkurort anerkannt und verfügt über einige Heil- und Erholungseinrichtungen, wie Kurmittelhaus, Kurpark und Bewegungsbäder.

=== Wirtschaftliche Eckdaten ===
Im Stadtgebiet gibt es 7903 sozialversicherte Beschäftigte, die Arbeitslosigkeit im Warburger Geschäftsstellenbezirk der Agentur für Arbeit beträgt 4,9%<ref>http://www.nw-news.de/lokale_news/warburg/warburg/4036434_Zahl_der_Arbeitslosen_im_Kreis_Hoexter_ging_leicht_zurueck.html Artikel vom 1. Dez. 2010</ref>. Es gibt mehr Einpendler (3641) als Auspendler (2992). Die anderen Zahlen wurden am Stichtag 30. September 2006 erhoben.

Im Warburger Stadtgebiet liegt der Anteil produzierter erneuerbarer Energie mit 19&nbsp;Prozent oberhalb des Bundesdurchschnitts (16&nbsp;Prozent).<ref>[http://www.nw-news.de/lokale_news/warburg/warburg/3091472_Treppauf_treppab_am_Kraftwerk.html Information zur erneuerbaren Energie] Letzter Zugriff 8. Sept. 2009</ref>

=== Handel ===
Warburg ist als Mittelzentrum zwischen den Oberzentren Paderborn und Kassel eine Einkaufsstadt, mit einem teilweise spezialisierten Einzelhandel und mit einem großen Einzugsbereich. Der Servicesektor, das heißt die medizinische Versorgung, Kranken- und Altenpflege und die Anzahl und die Größe der Bildungseinrichtungen, ist für eine Mittelstadt gleichen Typs bedeutend. Die Einzelhandelsgeschäfte, die meisten Bildungseinrichtungen, die Post und das Krankenhaus befinden sich in der Warburger Neustadt.

=== Ansässige Unternehmen ===
[[Datei:Zuckerfabrik Warburg.JPG|thumb|Die Warburger Zuckerfabrik]]
Warburg liegt als wirtschaftliches Mittelzentrum in einem von der [[Landwirtschaft]] geprägten Raum. Die Warburger Wirtschaft war traditionell landwirtschaftlich geprägt. Heute zeichnet sich das produzierende Gewerbe in Warburg durch eine mannigfaltige mittelständische Wirtschaftsstruktur aus. Der älteste Betrieb ist die Warburger Brauerei, die seit 1721 das Braurecht besitzt und der Warburger Familie Kohlschein<ref>[http://www.warburger-brauerei.de/ Website der Warburger Brauerei] (Zugriff: 26. April 2008)</ref> gehört.
Die landwirtschaftlichen Produkte werden in der Zuckerfabrik, der Molkerei und im Schlachthof weiterverarbeitet. Von den beiden großen Nahrungsmittelproduzenten, der Warburger Konservenfabrik und der Zuckerfabrik, besteht nur noch letztere. Sie gehört heute zur [[Südzucker AG]]<ref>[http://www.suedzucker.de/unternehmen/standorte/warburg/ Südzucker AG: ''Standorte der Südzucker AG/Standorte des Südzucker Konzerns''] (Zugriff: 26. April 2008)</ref> und produziert Biozucker. Daneben gibt es noch die ''Germeta Heil- und Mineralquellen''<ref>[http://www.germete-gmbh.de/ Website der Heil- und Mineralquellen Germete GmbH] (Zugriff: 26. April 2008)</ref> in Germete.

Nach dem Krieg siedelten sich die chemische Fabrik ''Brauns-Heitmann GmbH''<ref>[http://www.brauns-heitmann.de/brauns_heitmann_1024/wirueberuns/seiten/ueberuns.htm Brauns-Heitmann GmbH & Co. KG: ''Über uns''] (Zugriff: 26. April 2008)</ref>der Kunststoffverpackungs-Hersteller Kobusch-Sengewald GmbH<ref>[http://www.kobuschsengewald.com Kunststoffverpackungen Kobusch-Sengewald] (Zugriff: 12. August 2009)</ref> und der kunststoffverarbeitende Betrieb Tolges GmnH<ref>[http://www.tolges.de Tolges Kunststoffverarbeitung] (Zugriff: 12. August 2009)</ref> in Warburg an.

Als die Motorisierung in der Landwirtschaft begann, gab es Landmaschinenfirmen, wie die ehemalige Firma Hartmann-Landmaschinen in Ossendorf und die [[Franz Kleine Vertriebs- & Engineering-Gesellschaft|Franz Kleine Landmaschinentechnik]]. Gegenwärtig sind die Maschinenbaufirmen größtenteils Automobilzulieferer wie ''[[Benteler (Unternehmen)|Benteler]]'',<ref>[http://www.benteler.de/german/automobiltechnik/standortekontakt/europa/deutschland/index.html Benteler AG: ''Deutschland. Benteler Automobiltechnik in Deutschland''] (Zugriff: 26. April 2008)</ref> oder Sondermaschinenbaufirmen wie Linnenbrink Technik Warburg<ref>[http://www.litw.de Linnenbrinck Technik Warburg] (Zugriff: 12. August 2009)</ref>, Schulte-Maschinenbau GmbH, BFI Stahlbausysteme GmbH usw. Sie sind heute ein gewichtiger Teil der produzierenden Firmen.

In Ortsteil Scherfede ist die Bremer Pharma GmbH<ref>[http://www.bremer-pharma.de Bremer Pharma GmbH] letzter Zugriff 9. Sept. 2009</ref> angesiedelt, ein Unternehmen des pharmazeutischen Sektors.

Die meist neueren Unternehmen sind auf die Gewerbegebiete Oberer Hilgestock, Lüktefeld, Industriestraße/Heitfeld, Entwicklungsfläche LEP VI und Scherfede Werkstraße/Am Hellbecke verteilt.

[[Datei:Bahnhof Warburg.jpg|thumb|Bahnhof Warburg]]
[[Datei:Bahnhof Scherfede.jpg|thumb|Bahnhof Scherfede]]

=== Verkehr ===
==== Straßenverkehr ====
Bei Warburg kreuzen sich die Bundesstraßen [[Bundesstraße 7|7]] und [[Bundesstraße 252|252]] ([[Ostwestfalenstraße]]). Über die letztere wird die im südlichen Stadtgebiet in der Ortsgemarkung Welda gelegene Anschlussstelle Warburg der [[Bundesautobahn 44|A 44]] ([[Kassel]]–[[Dortmund]]) erreicht. Diese Autobahn verbindet seit 1975 Dortmund mit Kassel. Die nächsten Autobahnverbindungen sind die [[Bundesautobahn 7|A 7]] bei dem nicht weit entfernten Südkreuz [[Kassel]] und die [[Bundesautobahn 33|A 33]] beim Autobahnkreuz Wünnenberg-Haaren, die in Richtung Paderborn und Bielefeld auf die [[Bundesautobahn 2|A 2]] Oberhausen-Hannover und die [[Bundesautobahn 30|A 30]] ([[Bad Bentheim]]-[[Bad Oeynhausen]] beziehungsweise [[Europastraße 30]]) trifft. Auf dem Warburger Stadtgebiet sind über 50&nbsp;Kilometer Bundesstraßen ausgewiesen. Das Wirtschaftswegenetz im Stadtgebiet von Warburg umfasst 365&nbsp;Kilometer.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=293&Itemid=1 über das Wirtschaftswegenetz] (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)</ref>

==== Bahnverkehr ====
{{Hauptartikel|Bahnhof Warburg (Westfalen)}}

Die Stadt ist in das Schienennetz über die Bahnhöfe ''Warburg (Westfalen)'' und Scherfede eingebunden. Weitere Bahnhöfe in dem heutigen Stadtgebiet wurden stillgelegt.

In Warburg treffen die [[Obere Ruhrtalbahn]] aus Hagen und die [[Bahnstrecke Hamm–Warburg]] mit der [[Friedrich-Wilhelms-Nordbahn]] von Warburg nach Kassel beziehungsweise Bebra zusammen. Die Strecke ist Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung und wird mit mehreren IC-Zügen befahren. Bis 1977 existierte noch die [[Bahnstrecke Warburg–Sarnau]] nach Bad Arolsen und Sarnau bei Marburg und bis 1984 die [[Bahnstrecke Holzminden–Scherfede]].

Am Eisenbahnknoten Warburg verkehren im Personenfernverkehr IC-Züge der Linie Düsseldorf–Hamm–Kassel–Erfurt–Berlin–Stralsund (IC-51). Im Regional- und Nahverkehr verkehren die RB 89 ([[Ems-Börde-Bahn]]) auf der Bahnstrecke Münster–Warburg nach Soest–Hamm und Warburg mit Anschluss nach Kassel, der RE 17 ([[Sauerland-Express]]) Hagen Hauptbahnhof – Bestwig – Warburg – Kassel-Wilhelmshöhe sowie die RT3 ([[RegioTram Kassel|RegioTram]]) nach Kassel.

Das Bahnhofsgebäude in Warburg wurde 1852/1853 erbaut. Der Bahnhof zählt zu den letzten erhaltenen (ursprünglich) [[Inselbahnhof|Inselbahnhöfen]] der frühen Eisenbahngeschichte in Westfalen.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW und vom [[Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter]] (Hochstift-Tarif).

==== Busverkehr ====
Der Linienbusverkehr im Stadtgebiet von Warburg ist in das [[BahnBus_Hochstift#Busverkehr_Raum_Warburg|Busliniennetz]] der [[BahnBus Hochstift]] GmbH<ref>[http://bbh.eurocit.com BahnBus GmbH] (letzter Zugriff 19. Aug. 2009)</ref>, einer Tochter der Deutschen Bahn Ostwestfalen-Lippe, eingebunden. Der Stadtkern und die umliegenden Ortschaften im Warburger Stadtgebiet, die Nachbargemeinden (Volkmarsen, Rhoden, Borgentreich, Borlinghausen, Peckelsheim) sowie [[Paderborn]] sind mit Stadt-, Regional- und Schnellbussen erreichbar. Einige der Buslinien ersetzen die stillgelegten Bahnlinien. Im Stadtgebiet wird eine Bürgerbuslinie (mit acht Sitzplätzen) betrieben. Der Bürgerbus wird von Ehrenamtlichen gefahren. Zudem gibt es Schulbusse für Schüler aus dem gesamten Stadtgebiet und aus den Nachbargemeinden.

==== Flugverkehr ====
Der Regionalflughafen [[Flughafen Kassel-Calden|Kassel-Calden]] liegt in 21&nbsp;km Entfernung, der Flughafen [[Flughafen Paderborn/Lippstadt|Paderborn-Lippstadt]] in 49&nbsp;km.

=== Medien ===
[[Datei:Neue Westfälische Lokalredaktion Warburg.JPG|thumb|Lokalredaktion Warburg der Neuen Westfälischen]]
In Warburg erscheinende [[Tageszeitung]]en sind die [[Neue Westfälische]] und das [[Westfalen-Blatt]]. Die Lokalausgabe der Letzteren ist aus dem Warburger Kreisblatt hervorgegangen. Die ''Neue Westfälische'' hat in Warburg eine Lokalredaktion, in der die Beilage des Ressorts Lokales für die Städte Warburg, Borgentreich und Willebadessen entsteht. Der weitere Teil der Zeitung ist eine [[Mantel (Journalismus)|Mantelausgabe]], die für ganz Ostwestfalen-Lippe gilt und in [[Bielefeld]] entsteht. Die Zeitung hat ihren Schwerpunkt auf Lokalnachrichten und erscheint sechs Tage pro Woche in gedruckter Form und seit 2005 auch als kostenpflichtige Onlinezeitung beziehungsweise [[Elektronische Zeitschrift|E-Paper]].<ref>[http://unternehmen.nw-news.de/ Neue Westfälische; NW-News.de: ''NW-Intern''] (Zugriff: 22. April 2008)</ref> Für das ''Westfalen-Blatt'' entsteht ein individueller Lokalteil für den Altkreis Warburg in einer Lokalredaktion in Warburg. Am Hauptsitz der Zeitung in Bielefeld wird die Mantelausgabe produziert. Das Westfalen-Blatt gibt eine kostenpflichtige Onlineausgabe heraus.

Zusätzlich erscheint jeden Mittwoch die von der ''Werbegemeinschaft Warburg e.&nbsp;V.'' herausgegebene Zeitung ''Desenberg-Bote''. Dieser bietet Nachrichten über die Stadt Warburg, ist indes hauptsächlich ein [[Anzeigenblatt]] mit einer Auflage von 28.000 Exemplaren.<ref>[http://www.werbegemeinschaft-warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=82&Itemid=66 Werbegemeinschaft Warburg e.V.: ''Desenberg-Bote''] (Zugriff: 26. April 2008)</ref>

Vierteljährlich erscheint im Hochstift Paderborn die Zeitschrift [[Die Warte]] für die Kreise Paderborn und Höxter, mit Beiträgen zur Regionalgeschichte, Literatur und Kunst.

Das Veranstaltungsmagazin ''Wildwechsel'' wurde 1986 in [[Grebenstein]] gegründet.<ref>[http://www.wildwechsel.de/ Website des Veranstaltungsmagazins ''Wildwechsel''] (Zugriff: 26. April 2008)</ref> 1992 zog die Redaktion nach Warburg um. Von dort aus werden die beiden Ausgaben Nord (von Paderborn bis Kassel) und Süd (von Kassel bis Marburg) mit einer Gesamtauflage von 33.000 Exemplaren produziert. ''Wildwechsel'' berichtet über regionale und überregionale Themen und Trends, gesellschaftliche Entwicklungen und kulturelle Ereignisse. Herausgeber ist der in Warburg ansässige Fedor Waldschmidt, Sohn von [[Arno Waldschmidt]].

Warburg gehört zum Berichtsgebiet des Regionalstudios Bielefeld des [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]]. Aufgrund der geografischen Nähe zu Hessen können die verschiedenen Programme des [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunks]] empfangen werden. Im Gebiet des ehemaligen [[Hochstift Paderborn (Region)|Hochstifts Paderborn]], zu dem Warburg gehörte, gibt es seit 1991 den Radiosender [[Radio Hochstift]], der insbesondere regionale Themen aufgreift und im Vergleich zu den überregionalen Sendern (z.&nbsp;B. WDR) einen höheren Höreranteil besitzt. Berichte von Ereignissen und Veranstaltungen in Warburg werden von Außenreportern des Senders redaktionell aufbereitet.

=== Tourismus ===
Seit der Gründung des [[Fremdenverkehrsverband]]es Warburg Südegge e.&nbsp;V. wurde das touristische Angebot an Freizeit- und Sportmöglichkeiten sowie Stadtführungen stetig erweitert. Seit der Ernennung Germetes zum [[Kurort]] wurde die touristische Infrastruktur in Germete und Umgebung weiter verbessert. Ferner hat sich mit dem Bau der Autobahn [[A 44]] sowie dem Ausbau der Bundesstraßen die Anreise mit dem PKW und mit dem Warburger IC-Bahnhof die Bahnanreise wesentlich vereinfacht.

Es gibt mehrere touristische Schwerpunktthemen, zum einen ist dies die Natur (Radfahren, Wassersport, moderne Bewegungssportarten etc.) und zum anderen die Kultur (Kunst, Schlösser, Baudenkmäler, Kulturveranstaltungen, kulinarisches Angebot etc.). Warburg ist aufgrund seines malerischen Stadtbildes ein Tagesausflugsziel für Gäste aus der Umgebung und den nächsten Ballungszentren (Ruhrgebiet, Hannover, Rhein-Main). Die einheimischen Brauchtumsfeste (Schützenfeste, Kälkenfest, kirchliche Feste, [[Schnatgang|Schnatgänge]], Mittelalterspektakel, Oktoberwoche) ziehen Auswärtige in die Region. Die Familienerholung ist ein weiterer touristischer Bereich, der ausgebaut wird.

Gegenüber 2008 ist die Zahl der Übernachtungen um 4,3 % auf 94.300 gestiegen. Ein Großteil der Übernachtungen ist in den gut ausgelasteten Bildungshäusern zu verzeichnen. <ref>{{Internetquelle | url=http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=514&Itemid=1 | titel=Stadt Warburg: Touristen sollen länger bleiben | zugriff=2010-06-14}}</ref> Auch die Anzahl der Tagestouristen ist in den letzten Jahren gestiegen.

=== Gesundheitswesen ===
[[Datei:St. Petri-Hospital Warburg.jpg|thumb|Das St. Petri-Hospital]]
Schon im Mittelalter gab es in Warburg Krankenhäuser. Aus ihnen ist das [[St.-Petri-Hospital Warburg|St.-Petri-Hospital]] entstanden, das in den Jahren 1923 bis 1926 an der Hüffertstraße erbaut wurde. Später wurde das Gebäude erweitert und im Jahre 1970 kam der mehrstöckige Neubau hinzu. Das Hospital ist ausgestattet mit den Abteilungen Innere Medizin (Schwerpunkte: Kardiologie und Gastroskopie), Unfall- beziehungsweise Intensivmedizin mit Anästhesie und Schmerztherapie, Chirurgie, Physikalische Therapie und den Belegabteilungen Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Pädiatrie, Urologie. Die Praxen wie Plastische Chirurgie/Handchirurgie, das medizinische Laserzentrum und eine Dialysestation sind dem Haus angegliedert. Das Warburger Krankenhaus wird seit 2008 von der [[Rhön-Klinikum|Rhön-Klinikum AG]] mit Hauptsitz in Bad Neustadt an der Saale betrieben. Träger ist die St.-Petri-Hospital Warburg [[Gemeinnützige GmbH|gGmbH]]. Das Krankenhaus beschäftigt ungefähr 120 Mitarbeiter und hat eine Kapazität von 173 Betten. Jedes Jahr werden ungefähr 5600 Patienten stationär behandelt. Das Krankenhaus soll nach angekündigten Plänen noch weiter um- beziehungsweise ausgebaut werden. Die Bilanzsumme beträgt 18,3 Millionen Euro (2008). Der Einzugsbereich des Krankenhauses bezieht sich etwa 42.000 Einwohner.

In Scherferde gibt es die kleinere Alpha-Klinik. Eigene Krankenstationen befinden sich im Heilpädagogischen Zentrum St. Laurentius und in einigen Seniorenheimen.

In Warburg praktizieren fast 50 Ärzte in eigenen oder in Gemeinschaftspraxen, davon 14 Allgemeinmediziner, 10 Zahnärzte (inklusive Kieferorthopädie und Oralchirugie), fünf Fachärzte für innere Medizin, fünf Geburtshelfer beziehungsweise Gynäkologen, drei Orthopäden/Sportmediziner sowie je zwei Augenärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Hautärzte und Kinderärzte und je ein Urologe, Radiologe und Neurologe.

Für die pharmazeutische Versorgung stehen zehn Apotheken, davon zwei in Scherfede, zur Verfügung. Die therapeutische Behandlung wird von mehreren Physiotherapeuten, Osteopathen, Logopäden, Ergotherapeuten durchgeführt. Es praktizieren etwa sechs Naturheilkundler in Warburg.

=== Öffentliche Einrichtungen ===
==== Behörden ====
[[Datei:Stadtverwaltung Warburg.JPG|thumb|Die Warburger Stadtverwaltung in der Bahnhofstraße]]
Die Warburger Stadtverwaltung ist im vormaligen Gebäude des Landratsamts, Bahnhofstraße 28, untergebracht. Das Neustädter Rathaus dient seit dem 19. Jahrhundert repräsentativen Zwecken. Im Altstädter Rathaus befindet sich ein Restaurant. Die Ratssitzungen finden in den Sitzungssälen der Warburger Banken statt.
Neben der Warburger Stadtverwaltung befindet sich die Warburger Außenstelle der Kreisverwaltung Höxter.

Das Verwaltungsgebäude des [[Amt Warburg-Land|Amtes Warburg-Land]] in der Kasseler Straße ist heute in Privatbesitz. Seit Januar 1975 ist das Amt in die Stadtverwaltung Warburg integriert.
[[Datei:Amtsgericht Warburg.JPG|thumb|Das Amtsgericht Warburg]]
Das [[Amtsgericht Warburg]] am Puhlplatz gehört zum Bezirk des [[Landgericht Paderborn|Landgerichts Paderborn]] und ist zuständig für die Stadt Warburg sowie die Gemeinden [[Borgentreich]] und [[Willebadessen]]. Das Gebäude wurde 1860–1862 im preußischen Barockstil gebaut. Vorher war das Gericht im Neustädter Rathaus und übergangsweise im Gymnasium Marianum während dessen Schließung durch die Preußen untergebracht.

Das Gebäude des Finanzamts Warburg in der Sternstraße wurde nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet.

Innerhalb der Kreispolizeibehörde Höxter<ref>http://www.polizei-nrw.de/hoexter/Dienststellen/ Information über die Kreispolizeibehörde</ref> ist die Polizeiwache Warburg Teil der Polizeiinspektion Höxter und zuständig für die Städte Warburg, Borgentreich und Willebadessen. In der Dienststelle am Prozessionsweg ist der Wach- und Wechseldienst (24-Stunden-Dienst) und ein Regionalkommissariat untergebracht. Behördenleiter der Kreispolizeibehörde ist der Landrat des Kreises Höxter.

Das Gebäude der Agentur für Arbeit befindet sich in der Unterstraße in Warburg.

Die Außenstelle der Bezirksregierung Detmold, Dezernat 33, das vormalige Amt für Agrarordnung, befand sich bis zum Jahr 2009 im Prozessionsweg und zog dann nach Bielefeld um. In dem Gebäude befindet sich heute ein Teil der [[Hochschule Ostwestfalen-Lippe]].

==== Weitere Einrichtungen ====
Zum ''Waldinformationszentrum Hammerhof'' des [[Landesbetrieb Wald und Holz NRW|Landesbetriebs Wald und Holz NRW]] in Warburg-Scherfede gehört ein Wildgehege mit heimischen beziehungsweise früher heimischen Wildtierrassen.<ref>[http://www.wald-und-holz.nrw.de/20Landesbetrieb/95Waldpaedagogische_Einrichtungen/WIZ_Hammerhof/index.php Webseite des Waldinformationszentrums Hammerhof, Landesbetrieb Wald und Holz NRW.] (Zugriff: 8. Mai 2008)</ref>

Die zwölf öffentlichen Büchereien in Warburg und in den Ortsteilen kooperieren miteinander mit einem gemeinsamen Internetkatalog. Mehrere katholische, eine kommunale und eine evangelische Bücherei sind auf die Stadtteile verteilt. Insgesamt können 32.000 Medien ausgeliehen werden.

Die Stadt Warburg verfügte bereits im Mittelalter über organisierte Löschkräfte aus der Bürgerschaft. Mit der ''Preußischen Feuerordnung'' wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch die umliegenden Gemeinden verpflichtet, für die Brandbekämpfung vorzusorgen.
Ab etwa 1850 bildeten sich in Ossendorf und Scherfede die ersten [[Feuerwehr]]en in Form von ''Lösch- und Spritzenmannschaften'' .
Nach dem [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg 1870/71]] gründeten ehemalige Soldaten wie im Stadtteil Wormeln [[Freiwillige Feuerwehr]]en nach dem Vorbild der französischen Pompiercorps.
Im Twistedorf Welda, dem südlichsten Stadtteil, wurde die Feuerwehr erstmals im Jahre 1882 erwähnt.
In der Kernstadt Warburg wurde die Freiwillige Feuerwehr 1889 gegründet. Nach dem Großbrand 1912 in Hohenwepel, der 23 Gebäude zerstörte, folgten Wehren in Dössel, Hohenwepel und Menne.

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warburg entstand 1975 aus der Feuerwehr Warburg und den Wehren der Orte im Amt Warburg-Land. Die Feuerwehren Scherfede und Warburg wurden in Löschzüge und die übrigen in Löschgruppen umgewandelt.

=== Bildung ===
Der erste Schulunterricht wurde in Pfarrschulen erteilt, die mit beiden Pfarreien entstanden und bis zum 14. Jahrhundert in Stadtschulen überführt wurden. Früheste Hinweise auf Warburger Schulen gibt es aus dem Jahre 1317, im Groten Breff wurden 1436 je eine Schule in der Altstadt und Neustadt erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde insbesondere durch [[Otto Beckmann (Theologe)|Otto Beckmann]] die humanistische Bildung eingeführt.

Um Ausbildung von Mädchen kümmerten sich als erste eine [[Begine]]ngenossenschaft im 14. Jahrhundert. Erst ab 1665 wurde der öffentliche Unterricht für Mädchen eingeführt. Für die umliegenden Ortschaften ist der allgemeine Schulunterricht erst ab dem 17. Jahrhundert belegt.<ref>A. Wiegard: ''Das Schulwesen der Stadt Warburg in fürstbischöflicher Zeit.'' Regensbergsche Buchhandlung, Münster 1913.</ref>

[[Datei:Gymnasium Marianum Warburg 02.JPG|thumb|Das ''Gymnasium Marianum'' in Warburg]]
Das ''[[Gymnasium Marianum Warburg|Gymnasium Marianum]]'' war ein überregional bekanntes humanistisches Gymnasium. Die auswärtigen Schüler waren in der Stadt in internatsähnlichen Einrichtungen untergebracht.

Das heutige ''[[Hüffertgymnasium Warburg|Hüffertgymnasium]]'' war lange Zeit eine Mittelschule für Mädchen und wurde erst nach 1955 ein Mädchengymnasium. Heute ist es ein Gymnasium für Mädchen und Jungen.

Die ''Graf-Dodiko-Schule'', eine katholische Grundschule der Stadt Warburg am Graf-Dodiko-Weg, wurde mit dem Namen ''Neustadtschule'' 1894 am ehemaligen Schulweg eröffnet. Mit der kommunalen Neugliederung 1975 wurde der Weg in ''Graf-Dodiko-Weg'' nach dem Erbauer der Warburger Burg auf dem Burgberg, umbenannt. Am 7. September 2007 erfolgte die Umbenennung der Schule.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=110&Itemid=1 Stadt Warburg: ''Graf Dodiko zieht in die Schule – Offizielle Umbenennung der Katholischen Grundschule mit großer Ausstellung''] (Zugriff: 20. September 2007)</ref>

Die Stadt hat insgesamt 13 allgemeinbildende Schulen, davon fünf Grundschulen, zwei Hauptschulen, eine Realschule, zwei Gymnasien und drei Förderschulen. Im Jahr 2007 unterrichteten an den Schulen der Stadt 319 Lehrkräfte 4.160 Schüler, davon 25,3 % an den Grundschulen, 11,4 % an den Hauptschulen, 14,2 % an der Realschule, 40,5 % an den Gymnasien und 8,6 % an den Förderschulen.<ref name="LDS-Kommunalprofil"/>
[[Datei:Hochschule OWL Standort Warburg.JPG|thumb|Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Studienstandort Warburg]]
Seit 2009 ist Warburg ein Studienort der [[Hochschule Ostwestfalen-Lippe]] mit Standorten in [[Lemgo]], [[Höxter]] und [[Detmold]]. In Warburg werden die Bachelor-Studiengänge ''Elektrotechnik'', ''Maschinentechnik'', ''Mechatronik'' und ''Produktionstechnik'' als duale Studiengänge, das heißt in Kooperation mit einem Unternehmen, angeboten.<ref>[http://www.hs-owl.de/service/studienort-warburg.html Hochschule Ostwestfalen-Lippe (University of Applied Sciences): Studienort Warburg] (Letzter Zugriff: 11. August 2009).</ref> Nach dem Auszug des Amts für Agrarordnung Ende 2010 soll dessen Gebäude für den Hochschulbetrieb zur Verfügung stehen.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=266&Itemid=1 Warburg.de: Warburg bekommt Hochschule. Artikel aus dem Westfalen-Blatt vom 29. November 2008] (Letzter Zugriff: 19. August 2009).</ref> Das Hochschulbüro hat seinen Sitz derzeit in der Bahnhofstraße 29.

In Warburg gibt es mehrere Einrichtungen für die frühe Bildung des Kindes, Vorschulen beziehungsweise Kindergärten im Chavinstift, auf der Hüffert, in den einzelnen Ortsteilen beispielsweise die kleinen Kobolde in Wormeln, in Daseburg und den städtischen Adolph-Kolping-Kindergarten in Welda.

Förderschulen sind die Eisenhoitschule für Lernbehinderte, das Heilpädagogische Zentrum St. Laurentius (HPZ) mit Förderschule für körperlich und geistig Behinderte und die [[Petrus Damian|Petrus-Damian]]-Schule. Berufsschulen sind das [[Johann Conrad Schlaun|Johann-Conrad-Schlaun]]-Berufskolleg als berufliche Fach- und Fachoberschule des Kreises Höxter und das Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg als Fachschule für Sozialpädagogik.

Die ehemalige [[Landwirt#Landwirtschaftsschule|Landwirtschaftsschule]] existierte von 1885 bis 1971. Sie zählte zu den ältesten Landwirtschaftsschulen in Deutschland und trug in den ersten Jahren den Namen Landwirtschaftliche Winterschule. Der Gründungsdirektor (''Dirigent'') war der Altstädter Kaplan Krekeler. Zum Kuratorium der Schule gehörten neben dem Dirigenten der Bürgermeister, der Landrat und drei Gutsbesitzer. Der Unterricht wurde anfangs in der Gastwirtschaft ''Zwischen den Städten'' und danach im Winter in verschiedenen Häusern in der Altstadt abgehalten. Einige Lehrer der höheren Schulen halfen beim Unterrichten aus. Nach einigen Jahren stand als Unterrichtsgebäude die Wanderarbeitsstätte am Landfurtweg zur Verfügung und ab 1922 konnte die Schule in einen Neubau am alten Bahnhofsweg 38 umziehen. Für auswärtige Schüler gab es ein Internat. Die zweijährige Winterschule bestand aus einer Unter- und einer Oberklasse. Die Schülerzahlen schwankten zwischen 23 im ersten Jahr (1885/86) und 145 (1920/21). Ab 1927 kam eine Mädchenabteilung mit dem Fach Hauswirtschaftskunde hinzu. Der Unterricht für diese Abteilung wurde in einem Gebäude in der Kasseler Straße und ab 1955/56 in einem Neubau neben der Landwirtschaftsschule durchgeführt.<ref>''Festschrift zur Jubelfeier der Landwirtschaftsschule Warburg 1885–1960. 75 Jahre.'' Warburg 1960.</ref>

Das Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule wird von der ''tbz Bildung gGmbH''<ref>{{Internetquelle | url=http://www.tbz-bildung.de/tbz/index.phtml | titel=tbz Bildung: Wir über uns | zugriff=2010-11-03}}</ref>, einem Berufsbildungsunternehmen genutzt. Das Angebot richtet sich an Auszubildende mit schulischen Problemen sowie an Arbeitsuchende, die ein Bewerbungstraining durchlaufen. Zudem wird ein Werkstattjahr für Schulabsolventen angeboten, die keine Lehrstelle gefunden haben. Es finden auch EDV-Kurse statt.

Die ''Musikschule Warburg gGmbH'' war die 1968 gegründete Musikschule der Stadt Warburg. 2005 wurde sie in eine [[gemeinnützige GmbH]] umgewandelt. Die ''Yamaha-Musikschule Warburg'' besteht seit Oktober 2005 als private Musikschule.

Warburg ist dem Volkshochschulzweckverband ''Volkshochschule Diemel-Egge-Weser'' angeschlossen, der Lehrveranstaltungen im Rahmen der Erwachsenenbildung anbietet. Im ehemaligen [[Kloster Hardehausen]] ist die Landvolkshochschule Hardehausen als Einrichtung des [[Erzbistum Paderborn|Erzbistums Paderborn]] mit einem Jugendhaus untergebracht.

== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
Die Stadt Warburg hat bisher sieben Mitbürgern das Ehrenbürgerrecht verliehen:
* 1876: [[Joseph Weingärtner]], Kreisgerichtsdirektor
* 1919: Max Geissel, Justizrat
* 1920: Fritz Quick († 1929), Buchhändler und Archivar
* 1927: Anton Wirmer, Geheimrat, Direktor des Gymnasiums Marianum von 1907 bis 1932
* 1928: Carl Bering, Fabrikbesitzer
* [[Hans von Geisau]], Direktor des Gymnasiums Marianum vor 1933 und nach 1945, Altphilologe
* 1989: Josef Dierkes, Bürgermeister a. D.

=== Söhne und Töchter der Stadt ===
[[Datei:PortraitJohannConradSchlaun.jpg|miniatur|hochkant|rechts|[[Johann Conrad Schlaun]], geboren im Ortsteil Nörde]]
Im Gymnasium Marianum wurden Juristen, Theologen, Gelehrte, Lehrer, Künstler und Schriftsteller für ihr Studium vorbereitet. Die meisten von ihnen fanden berufliche Tätigkeiten außerhalb der Warburger Region, nicht wenige blieben Warburg für immer verbunden.

[[Otto Beckmann (Theologe)|Otto Beckmann]] (um 1476–1540) studierte in Leipzig und Wittenberg und wurde dort Lektor für lateinische Grammatik. 1523 wurde er Pfarrer in Warburg und trat gegen die [[Reformation]] ein. [[Leander van Eß]] (1772–1847) trat nach dem Abitur in Warburg in die [[Abtei Marienmünster]] ein. Nach der [[Säkularisation]] wurde er Pfarrer in Marburg. 1822 trat er von allen Ämtern zurück und widmete sich der [[Bibelübersetzung|Übersetzung]] der [[Bibel]] ins Deutsche.

Der Paderborner [[Weihbischof]] und [[Domdechant]] [[Manfred Grothe]] (* 1939) stammt ebenfalls aus Warburg.

Warburg hat auch einige Künstler und Handwerker hervorgebracht, wie den Goldschmied [[Antonius Eisenhoit]], den Uhrmacher [[Johann Ignaz Fuchs]] aus dem Ortsteil Welda, den Maler [[Josef Kohlschein]] sowie die Künstler und Kunstpädagogen Heinrich und [[Alfons Holtgreve]].

Warburg war auch Geburtsstätte bedeutender Baumeister. [[Johann Conrad Schlaun]] (1695–1773) wurde im Ortsteil Nörde geboren und besuchte das Marianum in Warburg. Nach dem Militärdienst im [[Paderbornisches Infanterieregiment|paderbornischen Infanterieregiment]] bestellte [[Clemens August I. von Bayern]] Schlaun zum Landingenieur in Münster und Paderborn sowie zum Generalmajor der Artillerie. In dieser Zeit entstanden in Westfalen, vor allem in Münster, einige typische Bauten von Schlaun.

[[Arnold Güldenpfennig]] (1830–1908) stammt ebenfalls aus Warburg und zog im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie nach [[Ladbergen]] bei Münster. Nach der Schule studierte er an der Berliner Bauakademie und legte 1858 die Prüfung zum Landbaumeister ab. 1856 wurde er zum Dom- und Diözesanbaumeister in Paderborn ernannt.

Eine jüdische Familie aus Bologna beziehungsweise Hessen nahm im 16. Jahrhundert den Namen der Stadt an. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zog sie nach [[Hamburg-Altona|Altona (Hamburg)]], wo die Gebrüder Moses Marcus und Gerson Warburg 1798 das Bankinstitut [[M.M.Warburg & CO|M.M. Warburg]] gründeten.

[[Hermann Oppenheim]], Neurologe in Berlin, stammte aus Warburg.

[[Datei:Emil-Herz-Platz Warburg.JPG|miniatur|hochkant|rechts|Der Emil-Herz-Platz in Warburg]]
Ein weiterer namhafter Warburger war [[Emil Herz]], früherer Verlagsleiter des Berliner [[Ullstein Verlag]]es, der in seinem Buch das jüdische Leben in Warburg beschrieb. Ihm zu Ehren wurde im Jahr 2007 in direkter Nähe des Jüdischen Friedhofs der ''Emil-Herz-Platz'' eingeweiht, der an die ehemalige jüdische Gemeinde erinnern soll. Der Landschaftsarchitekt Christof Neuhann stellte dort rund um einen Natursteinquader mehrere [[Gabione]]n auf, deren Drahtgeflechte die beengende Ideologie des Nationalsozialismus symbolisieren sollen.<ref>[http://www.warburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=108&Itemid=79 Stadt Warburg: ''Junge aus Warburg bleibt unvergessen'']. Zur Einweihung des Emil-Herz-Platzes vor dem jüdischen Friedhof. (Zugriff 13. März 2008)</ref>

=== Weitere Persönlichkeiten ===
Der [[Dominikaner]]orden bildete bis 1993 in Warburg seine Novizen aus. Damit kamen einige namhafte Dominikaner wie der Prior [[Gordian Landwehr]] nach Warburg beziehungsweise traten in Warburg dem Dominikanerorden bei. Einige erlangten später Bekanntheit wie beispielsweise [[Christoph Schönborn|Christoph Kardinal Schönborn]], [[Erzbischof]] von [[Erzdiözese Wien|Wien]]. Er trat nach dem Abitur 1963 in den Dominikanerorden in Warburg ein. Für das Gymnasium Marianum und andere Schulen kamen auswärtige Lehrer und Schüler nach Warburg, wie der Altphilologe [[Hans von Geisau]], der Volkskundler [[Heinrich Schauerte]], [[Joseph Peitzmeier]], Anton Wirmer, die Kunstpädagogen Gottfried Beyer und [[Lorenz Humburg]] sowie als Schüler die beiden Mitglieder des Widerstands im Dritten Reich, der Rechtsanwalt [[Josef Wirmer]] und der Diplomat [[Wilhelm Freiherr von Ketteler]], die späteren Minister [[Franz-Josef Wuermeling]] und [[Paul Mikat]], der Völkerrechtler [[Theodor Niemeyer]], Ludwig Weingärtner und der Kunstprofessor [[Adelbert Niemeyer]] sowie [[Christoph Bernhard Graf von Galen (Päpstlicher Geheimkämmerer)|Christoph Bernhard Graf von Galen]] (1907–2002). Er machte 1925 sein Abitur am [[Gymnasium Marianum (Warburg)|Gymnasium Marianum]] in Warburg und wurde später [[Päpstlicher Geheimkämmerer]].

{{Siehe auch|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Warburg}}

== Literatur ==
'''Stadt Warburg (Kern)'''

* {{ Literatur | Autor=[[Adolf Gottlob]] | Titel=Geschichte der Stadt Warburg | Sammelwerk=Sonderdruck zweier Artikel aus WZ BD, 90 u. 91, 1930/1 | Ort=Münster | Verlag=Regensbergsche Buchhandlung | Jahr=1936 }}
* {{ Literatur | Autor=Bernd Heintze | Titel=Warburg | Ort=Paderborn | Verlag=Bonifatius Verlag | Jahr=1996 | ISBN=3-87088-942-X }}
* {{ Literatur | Herausgeber=Franz Mürrmann | Titel=Die Stadt Warburg 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt | Band=2. Bde | Ort=Warburg | Verlag=Hermes Verlag | Jahr=1986 }}
* {{ Literatur |Autor=Fischer, Heinrich, Quick,Fritz, Marré,Wilhelm | Titel=Die Chroniken der Stadt Warburg | Herausgeber=W.Strümper | Ort=Warburg | Jahr=2002 | ISBN=3-932121-07-4 }}
* {{ Literatur | Autor=Berthold Zünkler | Titel=Warburg -- in jenen Tagen. Das Kriegsende 1945 im Altkreis Warburg | Ort=Warburg | Verlag=Hermes Verlag | Jahr=1995 | ISBN=3-922032-37-0 }}

'''Ortsteile'''
* {{ Literatur | Autor=Schwarze, Wilhelm | Titel=Chronik der Gemeinde Scherfede: Bilder aus Scherfedes vergangenen Tagen | Ort=Warburg | Jahr=1956 }}
* {{ Literatur | Autor=Plass, Anton W. | Titel=Ossendorf, Kreis Warburg (Westfalen): ein Heimatbuch | Herausgeber=Vereinigung d. Heimatfreunde Warburg | Jahr=1966 }}
* {{ Literatur | Autor=Bruno Hake | Titel=Welda. Ein Dorf zwischen Adel und Kirche | Ort=Warburg | Verlag=Hermes Verlag | Jahr=1994 | ISBN=3-922032-29-X }}
* {{ Literatur | Autor=Wilhelm Bockelkamp | Titel=Wormeln. Aus der Geschichte von Kloster und Dorf | Ort=Warburg | Verlag=Hermes Verlag | Jahr=1996 }}

'''Wirtschaftsgeschichte'''
* {{ Literatur | Autor=[[Walter Strümper]] | Titel=Einhundert Jahre Elektrizität in Warburg: Ein Beitrag zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte | Ort=Warburg | Verlag=ESC-Verlag | Jahr=1996 | ISBN=3-932121-00-7 }}
* {{ Literatur | Autor=Walter Strümper | Titel=Vom Stadtboten zum Postamt. Geschichte der Post im Warburger Raum | Ort=Warburg | Verlag=Hermes Verlag | Jahr=1988 | ISBN=3-922032-14-1 }}

'''Geschichte der Warburger Juden'''
* {{ Literatur | Autor=Hermann Hermes | Titel=Deportationsziel Riga. Schicksale Warburger Juden | Ort=Warburg | Verlag=Hermes Verlag | Jahr=1982 | ISBN=3-922032-03-6 }}

'''Baugeschichte'''
* {{ Literatur | Titel=Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Warburg,- Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte und Ausstattung | Herausgeber=LWL | Ort=Münster | Jahr=2006 }}

'''Periodika'''
* {{ Literatur | Herausgeber=Erwin Dübbert | Titel=Ossendorfer Heimatblätter; Historisches und Aktuelles aus Ossendorf und Westfalen }}
* {{ Literatur | Herausgeber=Bruno Hake | Titel=Weldaer Heimatblätter }}
* {{ Literatur | Herausgeber=Walter Strümper | Titel=Aus Calenbergs vergangenen Tagen. Mitteilungsblatt und Heimatbrief des Ortsheimatpflegers }}

== Weblinks ==
{{Commons|Warburg|Warburg}}
{{Wiktionary|Warburg}}
{{Wikisource|Topographia Westphaliae (Westphalen): Warberg|Warburg in der Topographia Westphaliae (Mathäus Merian)}}
* [http://www.warburg.de/ Internetseite der Stadt Warburg]
* [http://wiki-de.genealogy.net/Warburg im GenWiki]

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Städte im Kreis Höxter
|Navigationsleiste Stadtteile von Warburg}}

{{Lesenswert|20. Januar 2011|83978130}}

{{Normdaten|GKD=2026094-5|SWD=4064574-5}}

[[Kategorie:Ort im Kreis Höxter]]
[[Kategorie:Warburg| ]]
[[Kategorie:Hansestadt]]
[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt (Nordrhein-Westfalen)]]

[[en:Warburg]]
[[eo:Warburg]]
[[es:Warburg]]
[[fr:Warburg]]
[[it:Warburg]]
[[la:Varburgum Vestphalorum]]
[[nds:Waberich]]
[[nl:Warburg]]
[[pl:Warburg]]
[[pt:Warburg]]
[[ro:Warburg]]
[[ru:Варбург (город в Германии)]]
[[sr:Варбург]]
[[tet:Warburg]]
[[vo:Warburg]]
[[war:Warburg]]

Version vom 17. Februar 2011, 10:20 Uhr