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Geschichte der Seefahrt und Europaschule Marie-Curie-Gymnasium Neuss: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Geschichte der Seefahrt''' kann hier nur in Auszügen dargestellt werden; die Seefahrt dient den Menschen bereits seit etwa 12.000 Jahren und bedient ab einer gewissen Zeit einen der wichtigsten Verkehrswege für den Handel.


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[[Datei:Grüne See.jpg|thumb|Schwer überkommende See]]
[[Datei:CargoVslBadWeather.JPG|thumb|Schlechtes Wetter gibt es nicht!]]


{{QS-Antrag|5. Februar 2011|2=Vollprogramm, wichtige Informartionen fehlen, Kategorien fehlen. Koordinate fehlt {{Unsigniert|Atamari|12:35, 5. Feb. 2001 (CET)}}}}
== Frühzeit und Beginn der Seefahrt ==
{{Infobox Schule
* ca. 120.000–60.000 v. Chr.: [[Mittelpaläolithikum]]: Die erste Verwendung von einfachsten Wasserfahrzeugen ist möglicherweise schon in der mittleren [[Altsteinzeit]] erfolgt, lässt sich aber bisher nicht nachweisen.
|Schulname = Marie-Curie-Gymnasium
* ca. 70.000–10.000 v. Chr.: [[Jungpaläolithikum]]: Ersten Hinweise wie [[Harpune#Geschichte|Knochenharpunen]] und [[Angelhaken]] (um 20.000 v. Chr.) stammen aus der jüngeren [[Altsteinzeit]] in [[Europa]]. Sie belegen aber lediglich Fischfang, der auch vom Ufer aus erfolgt sein kann.
|Bild =
* ca. 40.000–10.000 v. Chr.: [[Amerika]]: Während der letzten [[Eiszeit]], in Europa, wandern [[Mensch]]en über die [[Beringstraße]] in die Neue Welt ein. Diese war damals keine Meeresstraße, sondern eine über 100 Kilometer breite Landbrücke, die [[Sibirien]] und [[Amerika]] verband. Mit dem Abschmelzen des [[Eis]]es ist sie überschwemmt worden, ist aber in der Folge keine dauernde Schranke, sondern wird mehrfach von seefahrenden Stämmen überwunden. Nach neueren Theorien sind erste Einwanderer mit Booten entlang der Küste Ostasiens über [[Alaska]] zur Westküste von Amerika eingewandert und diese entlang verhältnismäßig schnell bis nach [[Südamerika]] gekommen.
|Schultyp = [[Gymnasium]]
* um ca. 40.000 v. Chr.: [[Australien]]: Aus dieser Zeit stammen die frühesten Besiedlungsspuren auf dem [[Kontinent]]. Während der letzten Eiszeit hat durch niedrigen Wasserstand eine Landbrücke von Südostasien nach Australien bestanden. Nur bei der heutigen [[Makassarstraße]] und dem [[Timorgraben]] war sie vom ca. 100 km breiten Ozean unterbrochen. Die ersten Siedler in Australien müssen auf ihrer Wanderung diese Wasserstraße überwunden haben und können als die ersten bisher bekannten ''Seefahrer'' bezeichnet werden.
|Anschrift = Jostenallee 51
* um 30.000 v. Chr.: [[Ozeanien]]: Im [[Pazifik]] werden neben Australien auch auf dem [[Bismarckarchipel]] und auf [[Buka]] in den nördlichen [[Salomonen]] Hinterlassenschaft des Menschen gefunden. Es sind dies vor allem Feuerreste und Muschelschalen. Auch diese Menschen müssen bereits kurze Meeresstrecken mit Wasserfahrzeugen bewältigt haben.
|PLZ = 41462
* um 21.000 v. Chr.: [[Japan]]: ist in der letzten Eiszeit über [[Sachalin]] mit [[Sibirien]], über die [[Koreastraße|Straße von Tsushima]] mit [[Korea]] und über [[Okinawa]] und [[Taiwan|Formosa]] mit dem chinesischen Festland verbunden. Küstenschifffahrt ist aber schon für die damalige Zeit nachgewiesen. Vor der Küste von [[Honschu]] wird auf der Insel [[Oschima]] in der Kanto-Ebene, [[Obsidian]] gefunden, der von der 60 Kilometer entfernten Insel [[Kozuschima]] stammt.
|Ort = [[Neuss]]
* ca. 20.000–10.000 v. Chr.: [[Indien]]: Die Kulturschichten des [[Jungpaläolithikum]]s finden sich vornehmlich an den Rändern der großen Flüsse. Dies zeigt, dass spätestens ab dieser Zeit die Menschen begonnen haben, ihre Siedlungsgebiete von den Steppen und Berghängen an die Binnengewässer zu verlegen.
|Breitengrad=51/9/29/N
* ca. 15.000–10.000 v. Chr.: China: Gegen Ende der letzten Eiszeit existiert im Norden des Landes und in der heutigen [[Mongolei]] an den damals noch zahlreichen Binnengewässern eine frühe Jäger- und Fischerkultur. [[Harpune]]n und Muschelreste sind aus dieser Zeit gefunden wurden.
|Längengrad=6/41/33/E
* um 12.000 v. Chr.: [[Ägypten|Oberägypten]]: Am [[Nil]] werden bei [[Abd el-Quadir]] und [[Dschebel Sahaba]] frühe Siedlungen von Jäger- und Fischerkulturen festgestellt. Die Bedeutung der [[Fischerei]] zeigt sich besonders bei den Funden in der [[Catfish Cave]] (Wels-Höhle).
|Region-ISO=DE-NW
* um 10.000 v. Chr.: [[Sibirien]]: In der Nähe des [[Baikalsee]]s werden die bisher ältesten Harpunen und Fischernetze dieser Gegend gefunden. Sie zeigen, dass damals Menschen im südlichen Sibirien weitgehend vom Fischfang gelebt haben.
|Bundesland = [[Nordrhein-Westfalen]]
* ab ca. 10.000 v. Chr.: [[Europa|Nordeuropa]]: Nach dem Abklingen der letzten Eiszeit folgen die Menschen dem nach Norden wandernden Großwild. An der nordeuropäischen Küste entwickeln sich [[Jägern und Sammler]] Kulturen die sich wesentlich von Fischen und Muscheln ernähren. Diese Leute besiedeln die Küstengebiete von [[Skandinavien]], das ab dem 8. Jahrtausend eisfrei wird. Sie bauen die ersten Boote in Nordeuropa mit [[Fell]]en über ein Gerüst aus [[Holz]] oder [[Geweih]]stücken.
|Land = [[Deutschland]]
* ca. 9500 v. Chr.: [[Europa|Nordeuropa]]: Aus [[Finnland|südfinnischen]] [[Moor|Torfmooren]] können die Reste von Fischernetzen datiert werden. Aus der gleichen Zeit stammt das ''Paddel von [[Star Carr]]'', das 1948 in der Nähe von [[Scarborough]] an der [[Nordsee]]küste von [[England|Mittelengland]] gefunden wurde. Dies ist eines der ältesten Hinweise auf frühen Bootsbau. Etwas jünger ist das von ''Duvensee'' in [[Schleswig-Holstein]] gefundene [[Paddel]], das um 7000 v. Chr. geschnitzt wurde.
|Schulträger =
* 9. Jtd. v. Chr.: [[Mittelmeer]]: Etwa um diese Zeit dürften auch die Menschen im Mittelmeerraum kurze Strecken offenen Meeres mit Wasserfahrzeugen überwunden haben. Auf der Insel [[Skyros]] in der [[Ägäis]], und auf [[Zakynthos]] im [[Ionisches Meer|Ionischen Meer]] sind aus dieser Zeit vom Festland stammende [[Mikrolith]]e der frühen [[Mittelsteinzeit]] gefunden worden.
|Schulnummer =
* um 8300 v. Chr.: [[Kleinasien]]: Bereits im frühen [[Neolithikum]] wird von der Südküste aus, dem heutigen [[Pamphylien]], Handel mit [[Obsidian]] aus dem mittleren Kleinasien nach [[Syrien]] und [[Palästina (Region)|Palästina]] betrieben. Das zuvor menschenleere Zypern wird besiedelt.
|Gründungsjahr = 1969
|Schülerzahl (ges) = ca. 1000
|Schulranking in D =
|Lehrerzahl = 61 (sowie 4 Referendare)
|Besondere Fächer =
|Lage =
|Schulleiter = Emmy Tressel
|Schulkosten p.a. =
|Internatskosten p.a. =
|Solidarbeitrag p.a. =
|Internatsschüler ges. =
|Internatsschüler (w) =
|Internatsschüler (m) =
|Website = [http://www.mcg-neuss.de www.mcg-neuss.de]
}}


Das '''Marie-Curie-Gymnasium''' (MCG) in [[Neuss]] wurde 1969 als städtisches Gymnasium in der Nordstadt im Stadtteil [[Furth (Neuss)|Furth]] gegründet. Es ist in zwei Gebäuden untergebracht, welche beide [[Baudenkmal]]e sind.<ref>http://karten.neuss.de/class/karten/denkmal/pdf/bezirk_2/02_018.pdf </ref>
== Beginn der Hochseeschifffahrt ==
* 7000 v. Chr.: Um diese Zeit beginnen die Menschen erstmals, Wasserfahrzeuge zu bauen, mit denen die [[Hohe See]] befahren werden kann. Es sind wahrscheinlich schon Plankenboote oder größere Fellboote. [[Zypern]], [[Kreta]], [[Sardinien]], [[Irland]], und auch die [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]] zeigen aus dieser Zeit erste Besiedlungsspuren. Von da an wird auch regelmäßig ''Obsidian'' von [[Milas]] nach [[Thessalien]] gebracht. Ebenfalls im [[Frühneolithikum]] wird [[Schmirgel]] zur Steinpolitur und Fertigung von Schalen von der Insel [[Santorin|Thera]] gehandelt. Die gezielte Hochseefischerei auch ein wenig außerhalb des Sichtkontakts mit der Küste beginnt.
* ca. 6000 v. Chr.: Auf Zypern sind erstmals bereits [[Messer]] aus [[Obsidian]] in Gebrauch. Dieses vulkanische Gestein kommt auf der Insel nicht vor und stellt damit den ersten sicheren Hinweis für die Existenz überseeischen Handelsgutes vom Festland zur Insel dar. Im Nordosten von [[Nigeria]] wird ein 8000 Jahre alter [[Einbaum]] gefunden. Wissenschaftler aus [[Bremerhaven]], der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität|Universität Frankfurt am Main]] und aus Nigeria bergen 1998 das gut erhaltene Boot. Es ist 8,40&nbsp;m lang, 0,50 m breit und wird in der Stadt [[Maiduguri]] in einem eigenem [[Museum]] nach seiner [[Konservierung]] ausgestellt. Es ist das bisher älteste erhaltene Wasserfahrzeug in Afrika. [[Datei:Maler der Grabkammer des Menna 013.jpg|thumb|Ägyptisches Segelschiff (Wandbild um 1422-1411 v. Chr.)]]
* ca. 5000 v. Chr.: [[Ägypten]]: Aus [[Hierakonpolis]] stammen die ältesten bisher bekannten ''Schiffsdarstellungen''. Sie zeigen ein [[Echter Papyrus|Papyrusschiff]] mit hochgezogenem [[Heck]], einem [[Ruder|Steuerruder]] und einigen hüttenartigen Aufbauten. Vornehmlich für die Fahrt auf dem [[Nil]], aber auch für Fahrten über das [[Mittelmeer]] und das [[Rotes Meer|Rote Meer]] wurden Schiffe mit einem Mast und einem großen Rahsegel eingesetzt. Das Segel war bereits drehbar gelagert, so dass die Schiffe auch bei seitlichem Wind segeln konnten. Fast ebenso alt dürfte die Schiffsdarstellung auf einer [[Bestattungsurne]] aus [[Luxor]] sein, auf der erstmals ein [[Segel]] abgebildet ist. [[Japan]]: Aus der frühen [[Jōmon-Zeit|Jomon-Periode]] (5500 - 3600 v. Chr.) stammt der Fund eines ''Einbaumes'' mit aufgenähten Seitenborden sowie 6 Paddeln bei [[Kamo (Niigata)|Kamo]]. Das Boot war rund 6 Meter lang, fast einen Meter breit und hatte stumpfe Enden.


== Geschichte ==
Siehe auch: [[Prädynastik (Ägypten)|Prädynastik]]
Gegründet wurde das MCG im Jahre 1969 zunächst als "2. Städtisches Mädchengymnasium".<ref>http://www.karl-heinz-burghartz.de/marie-curie-gymnasium/index.html</ref> Da es im Norden der Stadt zu jenem Zeitpunkt keine Gymnasien gab, wurde der Standort Jostenallee im Stadtteil Furth mittelfristig anvisiert. Nach einer vierjährigen Wanderschaft durch diverse Stadtteile konnte der vorgesehene Standort 1973 endgültig bezogen werden. Das Profil der Schule ist bis zum heutigen Tage stark durch das Engagement der ersten Schulleiterin, der studierten Chemikerin Christel Weyhe, geprägt worden. Auf ihre Initiative hin erhielt das MCG 1971 den Namen [[Marie Curie]] sowie eine vornehmlich naturwissenschaftliche Prägung, was an der Einführung der doppelqualifizierenden Berufsausbildung zum [[Chemisch-Technischer Assistent|Chemisch-Technischen Assistenten]] im Jahre 1975 deutlich wird. Dies ist ein besonderes Bildungsangebot der Schule, welches heute noch sehr großen Zuspruch erfährt.
Ebenfalls in die Ära Weyhe fällt die Einführung der Koedukation am MCG im Jahre 1974.


== Schulleiter ==
* um 4800 v. Chr.: [[Korea]]: Die Bewohner um das heutige [[Busan]] lebten neben der Jagd auch vom Fischfang und vom Sammeln von Schalentieren der Küstenzone. Das Vorhandensein von japanischen Topfscherben weist auf eine frühe Handelsbeziehung hin.
* um 4500 v. Chr.: [[Dänemark]]: In der [[Tybring]]-Bucht in Westen der Insel [[Fünen]] wird ein ''Einbaum'' gefunden, der aus dieser Zeit stammt und damit zu den ältesten heute bekannten Wasserfahrzeugen in [[Europa]] gehört. Es ist etwa 8 m lang und 0,75 m breit.
* 4000 v. Chr.: [[Sardinien]] Erste Siedlungsspuren reichen bis in das 7. Jtd zurück. Kulturbeziehungen über See lassen sich aber erst aus dieser Zeit mit [[Frankreich|Südfrankreich]], [[Korsika]], [[Italien]], und bis [[Malta]] feststellen. China: Im Gebiet des mittleren [[Huang He]] bildet sich die [[Yang-Shao-Kultur]], ein frühe Bauernkultur, deren Menschen in kleinen Ortschaften siedeln. Es sind Knochenharpunen, Angelhaken, und [[Reuse|Fischreusen]] gefunden worden.
* um 3700 v. Chr.: [[Korea]]: Die Bewohner im Süden betreiben bereits Hochseefischfang vor allem auf Tiefwasser-Weichtiere, [[Seelöwen]] und [[Wale]]. Mit Japan besteht ein bescheidener Seehandelsverkehr, durch den Obsidian und [[Muscheln|Muschelhalsketten]] importiert werden.
* um 3500 v. Chr.: [[Naher Osten]]: Verstärkter Handel zwischen [[Mesopotamien]] und dem Mittelmeergebiet führt zur Gründung der ersten Küstenstädte im heutigen [[Syrien]], [[Libanon]] und [[Palästina (Region)|Palästina]]. Verstärkter Seehandel nach Westen entlang der Küste von [[Kleinasien]] in die [[Ägäis]] und in Richtung Süden nach Ägypten. [[Mesopotamien]]: Eine riesige Überschwemmung führt zur Entstehung der [[Sintflut]], die im [[Gilgamesch-Epos]] und der [[Bibel]] überliefert ist.
* 3000 v. Chr.: [[Ägypten]]: Erstmals werden bei größeren Schiffe die Paddel durch die kräftesparenderen [[Riemen (Schifffahrt)|Riemen]] (Ruder) ersetzt, dies ist die erst große bekannte Revolution im Schiffsantrieb
[[Datei:Stonehenge Total.jpg|thumb|Stonehenge]]
* Zum Bau von [[Stonehenge]] (um ca. 1600 v. Chr.) werden schwere Steinblöcke aus [[Wales]] über den [[Bristolkanal]] herantransportiert. Dazu sind Schiffe oder Flöße mit einer Tragfähigkeit nötig, wie sie erst später wieder erreicht werden.
* um 2450 v. Chr.: [[Ägypten]]: [[Pharao]] [[Sahure]] transportiert mit Frachtschiffen eine [[Armee]] an die Küste des Libanon, um den beschwerlichen Weg durch die [[Wüste]] zu vermeiden.
* Ende 3000 v. Chr.: [[Zypern]]: Auf der Insel werden erstmals [[Hausrind|Kühe]] und [[Hauspferd|Pferde]] nachgewiesen. Es muss schon Schiffe geben, die groß genug sind, um zumindest Jungtiere zu transportieren.
* um 2200 v. Chr.: [[Ägypten]]: Gegen Ende des Alten Reiches kommt es zum Krieg zwischen [[Theben (Ägypten)|Theben]] und [[Memphis (Ägypten)|Memphis]]. Die Flussflotte von Memphis siegt in mehreren Gefechten und hilft bei der Eroberung von Theben.
* 2000 v. Chr.: [[Japan]]: Die ältesten bisher bekannten Reste eines [[Planke]]nbootes stammen der späten Jomon-Periode und sind bei [[Kasajima]] an der Spitze der [[Kii-Halbinsel]] gefunden wurden. [[Ägypten]]: 2005 v. Chr.: Nach einem mehrjährigen Krieg erobert Pharao [[Mentuhotep III.]] von [[Theben (Ägypten)|Theben]] die Hauptstadt von Unterägypten [[Herakleopolis]]. Er eint dadurch das Land und begründet das [[Mittleres Reich (Ägypten)|Mittlere Reich]].
* um 1700 v. Chr.: [[Südamerika]]: Die Bewohner der Westküste beginnen mit der [[Fischerei]] entlang der Küste um das heutige [[Arica]] mit Flößen aus aufgeblasenen [[Robbe]]nhäuten.
* um 1600 v. Chr.: [[Europa|Nordeuropa]]: Gegen Ende der [[Trichterbecher-Kultur]] werden erstmals Einbäume mit aufgesetzten [[Planke]]n zu Erhöhung des [[Plimsoll-Marke|Freibords]] in Europa gefunden. Fundstelle: [[Amose]], [[Dänemark]]. Es ist der erste Schritt zum späteren [[Wikingerschiff]].
* um 1200 v. Chr.: [[Mittelmeer]]: Der [[Seevölker]]sturm macht den Handelsbeziehungen vom mittleren zum östlichen Mittelmeer vorerst ein Ende.
* um 1230 v. Chr.: [[Troja]]: Nach [[Homer]] erfolgt der Zug der Griechen mit angeblich 1000 Schiffen nach Troja und die Einnahme der Stadt nach zehnjährigem Kampf und Belagerung. Es ist die erste amphibische Operation ([[Ilias|Schiffskatalog der Ilias]]). Die Existenz von Troja ist archäologisch zwar nachgewiesen, noch nicht aber die Zerstörung durch die Griechen.
[[Datei:Seevölker.jpg|thumb|Seeschlacht zwischen: Seevölker und den Streitkräften Ramses III. (1198-1166 v. Chr.) Umzeichnung Wandrelief im Tempel von Medinet-Habu/Theben]]
* um 1190 v. Chr.: Pharao [[Ramses III.]] (1198–1166) besiegt die Seevölker in einer Schlacht zu Land und Wasser entscheidend.


* 1970-1985: Christel Weyhe (*1924)
Siehe auch: [[Schiff von Uluburun]]
* 1986-1990: Heinz Wambach (*1939)
* 1990-2008: Andreas von Vultée (*1950)
* 2008-2010: Hartmut Schüttler (*1945) (kommissarisch)
* seit 2010: Emmy Tressel (*1957)


== Einzelnachweise ==
=== 1000 v. Chr. ===
* [[Mittelmeer]]: [[Tartessos]] an der Mündung des [[Guadalquivir]] wird das bedeutendste [[Handel]]szentrum an der [[Straße von Gibraltar]]. Über diesen Binnen- Seehafen läuft der Handelsverkehr mit der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] und von Südengland in das Mittelmeer. Fünfhundert Jahre später wird es von [[Cádiz]] in dieser Funktion abgelöst, heute ist nicht einmal mehr bekannt, wo genau ''Tartessos'' liegt.
* [[Phöniker]]: Diese werden von ihren Stadtstaaten an der Ostküste des Mittelmeeres die führende [[Seemacht]]. Ihre wichtigsten Stadtstaaten sind [[Tyrus]], [[Byblos]], und [[Sidon]]. Dass sie ihr Seeimperium mit einer Kriegsflotte verteidigt haben, beweist der erste Bau von [[Galeere]]n mit zwei Riemenreihen übereinander und die Erfindung des Rammsporns.
* [[Südamerika]]: Die Menschen der [[Chorrera-Kultur]] (um 1000–300) an der Küste des heutigen [[Ecuador]] beginnen [[Binsen]]flöße zum Fischfang zu benutzen.
* Die [[Phönizier]] und [[Griechen]] entwickelten ab ca. 1000 v. Chr. seegängige Segelschiffe.
[[Datei:Umzeichnung Argonauten.jpg|thumb|Argonauten an Bord der Argo, Ritzzeichnung um 400 v. Chr. an der Wandung der Ficoroni-Cista (Umzeichnung)]]
* Das älteste erwähnte Langschiff ist die [[Argo]] der [[Argonautensage]], auf der Jason und die Argonauten nach [[Kolchis]] fuhren, um das [[Goldenes Vlies|goldene Vlies]] zu erobern.
* Griechische Langschiffe waren [[Ruderschiff]]e, die von den [[Griechen]] bereits im [[1. Jahrtausend v. Chr.]], also vor der Entwicklung von [[Galeere]]n mit mehreren Reihen von [[Riemen (Schifffahrt)|Riemen]], gebaut wurden. Diese Schiffe (beispielsweise die [[Schiffstyp]]en des Pentekonter (Fünfzigruderers) und Triakonter (Dreißigruderers)) besaßen zum Teil beträchtliche Ausmaße: Die Länge eines Pentekonters wird auf 35 bis 40 Meter geschätzt.
* um 950 v. Chr.: König [[Salomo]]n (ca. 960–930) schickt in Zusammenarbeit mit König [[Hiram I. (Tyros)|Hiram I.]] von [[Tyrus]] (969–936) eine große Flottenexpedition von Hafen [[Ezjon-Geber]] am Nordende des [[Golf von Akaba|Golf von Aquabe]] nach dem Goldland [[Ophir]], das wahrscheinlich mit dem Land [[Punt (Goldland)|Punt]] der Ägypter identisch ist. Die Flotte bringt [[Gold]], [[Silber]], [[Edelstein]]e, seltene Hölzer durch das Rote Meer nach [[Palästina (Region)|Palästina]]. Exportiert wird [[Kupfer]] und [[Eisen]] von [[Eilat]].
* 900 v. Chr.: [[England]]: Bei [[North Ferriby]] an der [[Humber (Fluss)|Humbermündung]] werden Reste von frühen Plankenbooten gefunden. Die Konstruktionen aus zwei halben Einbäumen mit flachem Mittelstück und aufgesetzten Planken sind eine Zwischenform vom Einbaum zum [[Planke]]nschiff mit [[Kiel (Schiff)|Kiel]] und [[Spant]]en. Boote dieser Art sind auch zum [[Zinn]]transport von [[Cornwall]] zum Festland verwendet worden.
* 800 v. Chr.: [[Griechenland]]: Beginn der griechischen Kolonisation. Durch Mangel von Anbaugebieten und wachsenden Städten und ihren guten maritimen Kenntnisse werden Tochterstädte gegründet. [[Korinth]] ist die bedeutendste Seemacht in der griechischen Welt, und baut zu dieser Zeit die besten Kriegsschiffe.
* 709 v. Chr.: [[Assyrien]]: König [[Sargon II.]] (722–704) kontrolliert die Küstenstädte von [[Kleinasien]] und von [[Ägypten]] bis [[Syrien]]. Die Insel [[Zypern]], die vom Handel mit den Küste abhängig ist, unterstellt sich seiner Oberhoheit, (Stele von Kition). Das Assyrerreich kontrolliert den ganzen Seehandel vom östlichen [[Mittelmeer]] bis zum [[Persischer Golf|Persischen Golf]].
* Aus den griechischen Langschiffen wurde - vermutlich um [[800 v. Chr.]] - die [[Bireme]] entwickelt.
* 700 Jh v. Chr.: [[Ägina (Griechenland)|Aigina]]: Gegen eine drohende [[Invasion (Militär)|Invasion]] von [[Athen]] ruft Aigina [[Argos (Stadt)|Argos]] zu Hilfe. Gemeinsam wehren sie die Athener verlustreich ab. Athen spielt für fast zwei Jahrhunderte keine Rolle mehr zur See und ist seitdem mit Aigina in ständiger Feindschaft.
* [[Ägypten]]: Pharao [[Psammetich I.]] (664 - 610 v. Chr.) hält sich eine griechische Söldnerflotte und fördert den griechischen Handel in seinem Reich. Sein Nachfolger [[Necho II.]] (609 - 594 v. Chr.) verstärkt die maritimen Anstrengungen. Auf seine Veranlassung gelingt phönikischen Seeleuten die erste Umsegelung von [[Afrika]] von Ost nach West. Der begonnene Kanalbau vom [[Nil]] zum [[Rotes Meer|Roten Meer]] kann nicht vollendet werden.
* 600 Jh v. Chr.: [[Griechenland]] Schiffsschleppe: Unter [[Periander]] wird die große Schiffsschleppe über den [[Isthmus von Korinth]] angelegt. Dieser [[Diolkos]] wird nicht nur von Handelsschiffen, sondern auch von Kriegsschiffen bis zur [[Triere]] benutzt. Er ist über tausend Jahre in Betrieb und hilft den Schiffen den großen Umweg um die [[Peloponnes]] zu vermeiden.
* um 664 v. Chr.: [[Seeschlacht]]: Seeschlacht im Ionischen Meer: Die Flotte von [[Korinth]] kämpft gegen die Tochterstadt [[Korfu (Stadt)|Korfu]]. Es ist die erste bekannte Seeschlacht der griechischen Geschichte.
* um 610 v. Chr.: [[Athen]]: Die Stadt erobert in einem mehrjährigen Krieg mit [[Megara]] die Insel [[Salamis (Insel)|Salamis]]. Danach beginnt man Seeverbindungen durch die [[Dardanellen]] und den [[Bosporus]] mit dem Schwarzen Meer aufzubauen.
* Wer den [[Schiffstyp]] der [[Galeere]] entwickelt hatte, ist nicht klar. Fest steht jedoch, dass sowohl die [[Griechen]] als auch die [[Phönizier]] und [[Perser (Volk)|Perser]] vor [[600 v. Chr.]] Galeeren entwickelt hatten. So wurde die [[Seeschlacht]] bei [[Salamis (Insel)|Salamis]] im Jahr [[480 v. Chr.]] mit Biremen und Triremen durchgeführt.
* [[Pazifik]]: Beginn der Besiedlung von [[Polynesien]]. In einer ersten Wanderbewegung werden von [[Asien|Südostasien]] die westpolynesischen [[Fidschi]]-, [[Tonga]]- und [[Samoa]]-Inseln von den Leuten der [[Lapita-Kultur]] besiedelt.
* [[Indien]]: Das Reich von [[Magadha]] am [[Ganges]] wird der bedeutendste Staat in Indien. Sein Herrscher [[Bimbisara]] erobert die Stadt ''Campa'' am Unterlauf des Ganges. Diese ist damals der wichtigste Umschlagshafen zwischen der Binnenschiffsfahrt auf den Ganges und der Küstenschifffahrt im [[Golf von Bengalen]]. [[Indien|Inder]] waren frühe Schiffbauer. Sie befuhren vornehmlich den [[Indus]] und den [[Ganges]].

=== 600 v. Chr. bis 400 n. Chr. ===
* [[Afrika]]: Der [[Punier]] [[Hanno der Seefahrer|Hanno]] unternimmt eine Fahrt durch die [[Straße von Gibraltar]] an der Küste von Westafrika. Er soll einige Siedlungen mit Libyern unter punischer Oberhoheit gründen. Die Flotte soll aus sechzig Schiffen bestanden haben mit mehreren tausend Leuten an Bord und gelangt weit über den [[Senegal]] hinaus nach Süden. Sie sollen sieben Kolonien angelegt haben. Hanno unternimmt noch eine Forschungsreise weiter nach Süden und kehrt bei einem [[Vulkan|Feuerberg]], den er Götterwagen nennt, aus Mangel an Vorräten zurück.
* um 540 v. Chr: [[Karthago]]: Die [[Punier]] zerstören die Handelsstadt [[Tartessos]]. Der Seehandel geht nun über [[Cádiz|Gades]] nach dem Westen
* um 520 v. Chr.: Der Punier [[Himilko]] unternimmt eine Forschungsfahrt zu den Zinnländern des Nordens. Damit diese Kenntnis der wirtschaftlichen Möglichkeiten den Konkurrenten im Westen (vor allem den Griechen) nicht bekannt wird, schließen die Punier die Straße von Gibraltar ausnahmslos für alle fremden Schiffe und überwachen dieses Verbot mit ihrer Flotte. Dadurch entstehen im östlichen [[Mittelmeerraum]] die phantastischen Berichte über die Verhältnisse jenseits der [[Säulen des Herkules]].
* um 538 – 522 v. Chr.: [[Polykrates (Tyrann von Samos)|Polykrates]] von [[Samos]] baut eine Flotte von 100 Kriegsschiffen und errichtet eine Seeherrschaft in der östlichen [[Ägäis]]. Polykrates siegt über die Flotten von [[Milet]] und [[Lesbos]] (530 v. Chr.) und schickt schließlich die Hälfte seiner Flotte nach Ägypten, um den [[Perser (Volk)|Persern]] bei der Eroberung des Landes zu helfen. Die Besatzungen [[Meuterei|meutern]] jedoch und kehren um und besiegen das Geschwader in der Heimat. Nach der Ermordung von Polykrates durch die persischen [[Satrap]]en in [[Kleinasien]] (522 v. Chr.) ist die Seegeltung von Samos wieder zu Ende.
* um 510 v. Chr.: [[Seerecht]]: Die ''Lex Rhodia'', das Seerecht von [[Rhodos]], beginnt sich allmählich im östlichen Mittelmeer durchzusetzen. Es ist das erste Mal dass ein spezielles Seerecht geschaffen und schriftlich festgehalten wird (es ist keine Schrift erhalten). Die Kenntnisse beruhen vor allem darauf, dass es im römischen und byzantinischen Recht immer wieder zitiert wird. China: Im Gebiet südlich der Mündung des [[Jang-tse-kiang]] lebt das Volk der halbchinesischen [[Yüeh]] und betreibt Fluss- und Küstenschifffahrt.
* 500 v. Chr.: [[Nautik]]: Nach einem Bericht von [[Herodot]] begnadigt König [[Xerxes I.]] den zum Tode verurteilten [[Achämeniden]]prinzen [[Sataspes]] unter der Bedingung, dass er Afrika gegen den [[Uhrzeigersinn]] umfährt. Sataspes kehrt erfolglos zurück.
* [[Herodot]]: von [[Halikarnassos]] (490 - 429 v. Chr.), der ''Vater der Geschichtsschreibung'', unternimmt seine große Reise. Er kommt ins heutige [[Russland|Südrussland]], befährt dessen große Flüsse, fährt den [[Nil]] aufwärts bis [[Elephantine]], kommt nach [[Babylon]] und [[Sizilien]].
* [[Handelsschifffahrt]]: Von [[Byzantion|Byzanz]] kommend entwickelt sich im östlichen Mittelmeer ein [[Charter]]system für Handelsschiffe. Mehrere Kaufleute mieten ein Schiff mit Steuermann, wählen aus ihrer Mitte einen [[Kapitän]] und geben ihm die volle [[Autorität]] für die Handelfahrt. Der Gewinn wird nach der Reise nach ihren Anteilen geteilt.
* [[Athen]]: Der [[Politiker]] [[Themistokles]] sieht die Gefahr, die von der persischen Flotte ausgeht. Mit viel Überredung gelingt es ihm, dass Athen eine starke Flotte aufbaut und bei [[Piräus]] einen Kriegshafen anlegt.
* 492 v. Chr.: ''[[Perserreich|Der erste Perserzug]]'': Das [[Heer]] des Perserkönig [[Dareios I.|Dareios]] unter dem Feldherrn [[Mardonios]] geht über den [[Hellespont]] ([[Dardanellen]]) gegen die [[Thraker]] vor, um sich die Flanke für den Angriff auf [[Attika (Landschaft)|Attika]] frei zu machen. Die Thraker wehren sich heftig. Die das persische Heer begleitende Flotte scheitert in einem Sturm am Gebirge [[Athos]]. Mardonios bricht deshalb den Feldzug ab. [[Sparta]] und Athen verweigern die verlangte Unterwerfung.
* 490 v. Chr.: ''Der zweite Perserzug'': Das Heer des Dareios unter [[Datis]] und [[Artaphernes]] wird direkt nach Attika übergesetzt. Auf dem Weg dorthin werden [[Rhodos]] und [[Naxos]] unterworfen. Auch [[Eretria]] auf [[Euböa]] wird erobert und zerstört. Zum Transport der Reiterei verwenden die [[Perser (Volk)|Perser]] spezielle Pferdetransporter. Die Perser unternehmen die erste große, genau beschriebene amphibische Operation der Geschichte. Die Landung erfolgte in der Ebene von [[Marathon (Griechenland)|Marathon]]. Der Weg nach Athen ist aber den Persern vom griechischen Heer unter [[Miltiades der Jüngere]] versperrt. Die Perser beginnen daher, sich wieder einzuschiffen. Dabei werden sie von den Griechen angegriffen. Unter anderem, weil die Reiterei schon verladen ist, erleiden die Perser eine Niederlage. Die Perser ziehen sich darauf zurück. Zur Abwehr weiterer Angriffe der Perser baut nun Athen eine starke Flotte Der Bau wird mit den Erträgen der Silbergruben von [[Laurion]] bei [[Kap Sunion]] finanziert, der bisher auf die Bevölkerung aufgeteilt worden ist.
* 486 v. Chr.: Tod des Perserkönig Dareios. Sein Sohn [[Xerxes I.]] (486 - 465) beginnt mit den Vorbereitungen für einen weiteren Zug gegen [[Griechenland]].
* 480 v. Chr.: ''Der Dritte Perserzug'': Wie beim ersten Mal nimmt das Heer zu Lande den Weg über den Hellespont. Eine große Kriegsflotte folgt entlang der Küste. Die 1.200 Kriegsschiffe werden von 3.000 Transportschiffen begleitet. Bei einer Besatzung von 100 Mann pro Kriegsschiff und 20 Mann pro Transportschiff kommt man auf 180.000 [[Matrose]]n und Seesoldaten. Das Landheer soll die gleiche Stärke gehabt haben. Diese große Gefahr vor Augen unterwerfen sich die meisten griechischen Staaten den Persern. Nur wenige unterstützen Athen und Sparta in ihren Entscheidungskampf. Weiteres siehe [[Schlacht von Salamis|Seeschlacht bei Salamis]].
* [[Kaiserreich China|China]]: Das Reich [[Wu (Staat)|Wu]] am unteren [[Jang-tse-kiang]] unterwirft das Volk der Yüeh. Dadurch kommt erstmals ein Volk, das Seefahrt betreibt, unter die Oberhoheit der Chinesen. Die Yüeh pflegen bereits Seekontakte mit der Welt der [[Malaien]] in [[Indochina]] und [[Indonesischer Archipel|Insulinde]].
* Griechische [[Seerecht]]sprechung: Wegen der großen Bedeutung des Seehandels gibt es in Athen einen eigenen [[Gerichtshof]] für Fragen der Seefahrt. Ein älterer Gerichtshof im 5. Jh. v. Chr., die ''Nautodiken'', hat nur einmal im Jahr getagt, die ''Thesmotheten'' treten jetzt jeden Monat zusammen.
* 300 v. Chr.: [[Griechenland]]: Nach den ''[[Korinthischer Krieg|Korinthischen Krieg]]'' gibt es wieder einen Aufschwung im Seehandel Der Handel zwischen Griechenland und [[Etrusker]]n geht zwar zurück, dafür nimmt der Handel mit [[Karthago]], [[Phönikien]] und in das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] zu. Athener Geldverleiher entwickeln sich zu [[Bankhaus|Bankhäusern]], welche die [[Reederei|Reeder]] finanzieren.
* 329 v. Chr.: Transportkosten: Der Landtransport ist bei weitem teurer als der Seetransport. Aus diesem Jahr ist bekannt, dass der Transport von 100 Bodenfliesen über zwölf Kilometer zu Land nach [[Eleusis]] 40 [[Griechische Drachme|Drachmen]] gekostet hat. Die Fahrt zur See von [[Aigina (Insel)|Aigina]] nach [[Piräus]] hat nur zwei [[Obolus|Obolen]] gekostet. Eine Schifffahrt von Ägypten in das Schwarze Meer hat für eine ganze Familie nur zwei Drachmen gekostet.
* [[Pytheas]] aus [[Massilia]], griechischer Seefahrer und Astronom, unternimmt von [[Cádiz|Gades]] aus eine Seereise nach West- und Nordeuropa. Er kommt in die [[Nordsee]], umfährt die [[Britische Inseln|Britischen Inseln]] und erreicht [[Norwegen]] oder [[Island]], das er [[Thule (Mythos)|Thule]] nennt. Er gibt eine gute Beschreibung dieser Länder und Inseln.
* [[Piraterie|Piraten]]: Durch die [[Diadochenkriege]] nehmen sie wieder überhand. Jedes Seegebiet hat sein eigenes Piratennest.
* [[Ägypten]]: König [[Ptolemaios II.]] unterhält rege Handelsbeziehungen mit dem östlichen Mittelmeer und mit Indien. Der König bezieht [[Eisen]] aus den römischen Erzlagern auf [[Elba]], [[Zinn]] aus [[Cornwall]] über [[Massilia]] und [[Karthago]], [[Silber]], [[Kupfer]] und [[Gold]] von der [[Iberische Halbinsel]] und [[Schwefel]] aus [[Sizilien]] und von den [[Liparische Inseln]]. Ägypten liefert [[Glas]]waren und [[Metalle|Metallwaren]] nach [[Italien]]. Der Flottenchef ''Timosthenes'' kennt alle Häfen an der nordafrikanischen Küste bis [[Cádiz|Gades]] und die Häfen im Roten Meer.
* 200 v. Chr.: Das [[Archimedisches Prinzip|Archimedische Prinzip]] wird vom altgriechischen Gelehrten [[Archimedes]] entdeckt. Es lautet: ''Die [[Auftrieb]]skraft eines Körpers ist genau so groß wie die [[Gewicht]]skraft des vom Körper verdrängten Mediums.''
* 280 - 221 v. Chr.: [[Piraterie|Piraten]]: Durch die Kriege wird die Piratenplage unerträglich. Vorwiegend Personen, die als [[Sklaven]] zu verkaufen sind, werden gesucht. Diese lassen sich in [[Delos]], Ägypten und [[Syrien]] gut verkaufen. Die Folge ist Landflucht und Rückgang des Seehandels.
* 275 v. Chr.: [[Kanal (Wasserbau)|Kanal]]: Ptolemaios II. lässt den Kanal vom Nil zum Roten Meer wiederherstellen und nennt ihn nach seiner Gemahlin [[Arsinoë I.|Arsinoë]].
* 270 v. Chr.: Ptolemaios II. beruft den Seefahrtsexperten ''Timosthenes'' von Rhodos nach Ägypten und ernennt ihn zum [[Navigator]] der Flotte. Timosthenes schreibt ein mehrbändiges Werk mit den Titel ''Über die Häfen''. Es ist die beste Küstenbeschreibung der Zeit.
* um 210 v. Chr.: [[Technik]]: [[Philipp V. (Makedonien)|Philipp V.]] von [[Makedonien]] hat in der [[Ägäis]] ein Nachrichtensystem von optischen Signalstationen und [[Leuchtfeuer]] errichten lassen, um die Bewegungen der römischen Geschwader besser kontrollieren zu können. Das gleiche richtet [[Karthago]] im westlichen Mittelmeer ein.
* 100 v. Chr.: [[Piraterie|Piraten]]: Der Handel aus [[Syrien]] mit den Gütern des [[Ferner Osten|Fernen Ostens]] nach [[Italien]] nimmt stark zu. [[Kilikische Seeräuber]], die bisher als [[Söldner]] für Kriege angeworben waren gehen immer mehr zum Seeraub auf eigene Rechnung. Syrien hat nach der Niederlage bei [[Magnisia|Magnesia]] gegen Rom im Frieden von [[Apameia in Bithynien|Apameia]] (188 v. Chr.) den Großteil seiner Flotte ausliefern müssen, die darüber hinaus in ihrer Bewegungsfreiheit entscheidend eingeschränkt wurde. Die Seleukidenherrscher besitzen keine Möglichkeit, dem Unwesen Einhalt zu gebieten. Die politischen Konkurrenten im östlichen Mittelmeer zeigen kein Interesse, sich für Syrien einzusetzen, und Rom ist der beste Abnehmer der erbeuteten [[Sklaven]] über den Markt in [[Delos]], da großer Bedarf an billigen Arbeitskräften besteht. Neben Delos wird [[Side (Pamphylien)|Side]] zum wichtigsten Zentrum der Piraten und Sklavenhändler. Ein Ausweichen des Handels auf den Landweg durch [[Kleinasien]] ist kaum möglich, da dort die Zustände noch schlechter sind.
* Erste Ansätze der Forschung der Meere lassen sich bis ins Altertum zurückverfolgen, sie waren eng mit der Erforschung der Erde selbst verbunden. Dazu gehören die Küstenverläufe die Lagebeziehungen der Küsten und Inseln zueinander, und der Gestaltung der Meere.
* 120 - 117 v. Chr.:[[Eudoxos aus Kyzikos|Eudoxos]] unternimmt eine Erkundungsfahrt nach [[Indien]], und erkennt dabei die Bedeutung der [[Monsun]]winde für die Segelschifffahrt im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]]. Nach seiner Rückkehr bereitet er eine Umrundung von [[Afrika]] vor kehrt von dieser fahrt aber nicht zurück. Eine Umfahrung gegen den Uhrzeigersinn war mit den damaligen Schiffen wegen der vielen Gegenströmungen kaum möglich. Eudoxus hat seine Kenntnisse über die Monsunwinde an [[Hippalus]] weitergegeben. Der [[Periplus]] des [[Periplus Maris Erythreai|Eriträischen Meeres]] schreibt diese Entdeckung jedenfalls Hippalus zu.
* um 100 v. Chr.: Das Wissen um die Monsunwinde im Indischen Ozean führt dazu das jetzt auch Mittelmeerschiffer in neun Monaten vom Roten Meer nach Indien und zurück fahren. Bisher hat solch eine Fahrt an der Küste entlang fast zwei Jahre gedauert. Von den ägyptischen Häfen am Roten Meer, [[Myos Hormos]] und [[Berenike (Baranis)|Berenike]], laufen in der Folge bis zu 120 Schiffe jährlich nach Indien aus.
* um 100 v. Chr.: [[Griechenland]]: Das um diesen Zeitpunkt erlassene und ''Lex de piratis persequendis'' oder ''Lex de provinciis praetoriis'' titulierte Gesetz enthält u.a. Regelungen zur Bekämpfung des Seeräuberunwesens. Es liegen jeweils eine griechische Inschrift aus [[Delphi]] und [[Knidos]] vor.
* um 100 v. Chr.: [[Parther]]reich: Die Parther unterhalten Handelsverkehr mit [[Kaiserreich China|China]]
* um 60 v. Chr.: [[Wissenschaft]]: Der [[Philosoph]] [[Poseidonios]] aus [[Syrien]] lebt und lehrt auf [[Rhodos]]. Er befasst sich mit [[Kosmologie]], [[Geographie]] und [[Astronomie]] und erkennt als erster, dass die [[Gezeiten]] der Meere vom [[Mond]] verursacht werden.
* 22 v. Chr.: [[Caesarea Maritima]]: Die Stadt wird von [[Herodes der Große|Herodes]] dem Großen (73 v.–4 n. Chr.) als Hafen für [[Jerusalem]] angelegt. Es gibt dort eines der ersten [[Trockendock]]s.
* 1 - 100 n. Chr.: [[Indien]]: Der [[Buddhismus]] beginnt, sich über Ostasien und China auszubreiten. Der [[Buddha]] [[Dipamkara]] wird von den Seeleuten als der ''Beruhiger der Wellen'' verehrt, die Fundstellen seiner Statuen sind ein guter Wegweiser der Seerouten der Buddhisten.
* [[Malediven]]: Seit Griechen und Araber den direkten Seeweg mit dem [[Monsun]] über den [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]] nehmen, kommen sie auch auf diese Inselgruppe. Der kürzeste Seeweg ist vom [[Golf von Aden]] durch die südlichen [[Koralle]]ninseln über den [[Äquatorial]]-Kanal nach [[Sri Lanka|Ceylon]]. Auf den Malediven werden Münzen aus dieser Zeit gefunden.
* ca 45 - 55 n. Chr.: [[Apostel]] [[Paulus von Tarsus|Paulus]] unternimmt drei Reisen zur [[Heidentum|Heidenmission]], bei denen er oft den Seeweg benutzt. Die erste Reise geht über [[Zypern]] nach [[Kleinasien]], die zweite von Kleinasien nach [[Makedonien]] von dort über [[Thessaloniki|Thessalonike]] und [[Athen]] nach [[Korinth]] (49 - 51 n. Chr.). Die dritte Reise geht durch Kleinasien nach [[Ephesos]], Makedonien, Korinth nach [[Caesarea Maritima|Caesarea]] und zurück nach [[Jerusalem]].
* um 150 n. Chr.: [[Fischerei]]: [[Kaiserreich China|China]]: In den Provinzen [[Zhejiang|Zhekiang]] und [[Fukien]] erreichen Fischfang und [[Perle]]nfischerei einen Umfang das es zur Überfischung kommt. Der hohe [[Beamte]] ''Meng Zhang'' erlässt ein zeitliches Verbot für Fischfang und Perlentaucherei. Später wird ihm für seine [[Naturschutz]]maßnahme ein Tempel errichtet.
* 166 n. Chr.: Fernhandel: [[Kaiserreich China|China]]: Römische Seefahrer passieren die [[Straße von Malakka]] und nehmen Kontakt mit dem chinesischen Kaiserhof auf. Nach chinesischen Berichten überbringen sie Geschenke [[Elfenbein]], [[Rhinozeros]]horn und [[Schildpatt (Material)|Schildpatt]]. Sie geben sich als Gesandte des römischen Kaiser ''Marcus Aurelianus Antoninus'' aus, nach ihren Geschenken zu urteilen, haben sie die Warenwünsche der Chinesen gekannt. [[Datei:Urville-Viti-ship.jpg|thumb|Balahou]]
* 400 n. Chr.: [[Stiller Ozean]]: Die [[Marquesas-Inseln]] in [[Polynesien]] werden um diese Zeit besiedelt. Von dort segeln [[Kolonist]]en in den folgenden Jahrhunderten nach [[Tahiti]], [[Hawaii]], [[Neuseeland]] und [[Osterinsel]].

=== 5. bis 9. Jahrhundert ===

* 452: [[Hunnen]]: Der Hunnenkönig [[Attila]] fällt in Italien ein und erobert [[Aquileia]], [[Padua]], [[Mailand]], und [[Pavia]]. Einwohner aus Padua flüchten auf die Insel [[Rialto (Venedig)|Rialto]] und [[Malamocco]], die Keimzellen des späteren [[Venedig]].

* um 450: Der [[Sage]] nach bringen [[Hengist]] und [[Horsa]] die ersten [[Angelsachsen]] nach [[Britannien]]. [[Irland]]: Der heilige [[St. Patrick|Patrick]] geht nach [[Gallien]] und kommt dann zur [[Mission (Christentum)|Mission]] nach Irland zurück. Auswanderer verlassen die Insel in Richtung Gallien, und Flüchtlinge wandern von [[Wales]] ein.

* um 550: Der Grieche ''[[Kosmas Indikopleustes]]'' aus [[Alexandria]] bereist als Kaufmann das Rote Meer und den Indischen Ozean. In seinem Werk „Christliche [[Topografie (Kartografie)|Topographie]]“ beschreibt er die von ihm bereisten Länder.

* 700: [[Seerecht]]: Aus der Sammlung ''Rodischen Seerechts'' werden in den [[Codex Justinianus]] aufgenommen. Dieser [[Codex]] wurde schon von Kaiser [[Justinian I.|Justinian]] von [[Byzantinisches Reich|Ostrom]] in Kraft gesetzt. (534 n. Chr.). Er ist für das ganze [[Byzantinisches Reich|Byzantinische Reich]] und für fast ganz Europa die wichtigste Rechtsquelle.

* 800: [[Handelskrieg]]: Zu den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Byzanz und dem [[Kalifat]] gesellt sich nun ein [[Wirtschaftskrieg]]. [[Kanal (Wasserbau)|Kanalbau]]: Auf der dänischen Insel [[Samso]] zwischen [[Jütland]] und [[Seeland (Dänemark)|Seeland]] wird wohl der erste Kanal in Nordeuropa angelegt. Er durchschneidet die Insel an ihrer schmalsten Stelle und ist knapp ein Kilometer lang, elf Meter breit und eineinhalb Meter tief. Der Arbeitsaufwand scheint sinnlos da die Insel leicht zu umfahren ist.

* 828: [[Republik Venedig|Venedig]]: Handelsschiffe entführen aus [[Alexandria]] die [[Reliquie]]n des [[Markus (Evangelist)|Apostels Markus]] nach Venedig. Dessen Symbol, der [[Löwe]], wird nun das [[Wappen]]tier der Stadt. In der Folge nennt sich Venedig ''[[Republik Venedig|Republik]] des heiligen Markus''. [[Sage]]: Die ''Navigatio Brendani'' wird in [[Irland]] aufgezeichnet. Sie berichtet von den sagenhaften Seereisen des heiligen [[Brendan der Reisende|Brendan]] von Clonfert.

=== 10. bis 14. Jahrhundert ===

* 986: [[Amerika]]: Die erste überlieferte Sichtung der neuen Welt erfolgt durch den Norweger ''Bjarni Herjolfson''. Er hat sich während der Fahrt von [[Island]] nach [[Grönland]] im [[Nebel]] verirrt und ist vom Kurs abgekommen und sichtet im Südwesten Land, das er nicht kannte, es hat sich möglicherweise um [[Neufundland]] gehandelt.
* 991: [[England]]: Die Engländer zahlen 165000 Pfund in [[Gold]] und [[Silber]] an die Dänen ([[Danegeld]]) damit jene das Land nicht plündern. Trotzdem kann es die Eroberung des Landes durch die Dänen nicht verhindern. [[Frankreich]] kann in der gleichen Zeit nur 45.000 Pfund aufbringen.

* 1039: Schiffsausrüstung: Der [[Anker|Eisenanker]] kommt immer mehr in Gebrauch. Aus diesem Jahr stammt aus Venedig eine Urkunde, die aussagt, das die Schiffsbesitzer gegen hohe Miete einen [[Anker]] aus [[Eisen]] ausleihen können und der nach der Reise wieder zurückzugeben ist.

* 1044: [[Nautik]]: [[Kaiserreich China|China]]: In der Sammlung der militärischen Technik (''Jing Tsong Yao'') findet man die besten Informationen über den frühen [[Schiffbau]] und die Nautik.

* 1049 [[Haithabu]]: In den Auseinandersetzungen zwischen [[Dänemark]] und [[Norwegen]] wird die Handelsstadt weitgehend zerstört.

* 1060: [[Ostsee]]: Die [[Abotriten]] beherrschen mit ihren Schiffen die westliche [[Ostsee]]. Sie sind eine ständige Gefahr für den dänischen Hafen [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]] das Haithabu im Seehandel mit [[Russland]] abgelöst hat. In Schleswig gibt es bereits eine [[Gilde (Kaufleute)|Gilde]] von Seehändler die von einem ''Aldermann'' ([[Der Alte (Seeschifffahrt)|Ältesten]]) geleitet wird. Die Mitglieder geben einander Hilfe gegen unlautere [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Konkurrenz]], bei Schiffbruch, bei [[Gefangenschaft]], bei [[Eid]]esleistungen vor [[Gericht]] und im Fall der [[Blutrache]].

* 1070: [[Geschichte]]: Der [[Mönch]] ''Wilhelm'' in der [[Abtei Jumièges]] an der [[Seine]] schreibt für [[Wilhelm I. (England)|Wilhelm den Eroberer]] die Geschichte der [[Normannen]] von 851 - 1070 auf. Es ist die beste Beschreibung der Landung in England 1066 durch die Normannen, illustriert wird der Bericht durch den [[Teppich von Bayeux]].

* 1073: [[Bremen]]: Der Vorstand der Klosterschule von Bremen, ''[[Adam von Bremen]]'' schreibt ein Buch (''Gesta Hammaburgensis ecclesia pontificum'') über die nordischen Länder. Er stellt es aus älteren Quellen und eigener Befragung zusammen. Darin berichtet er über ein Land westlich von Grönland, genannt [[Vinland]]. Es ist der erste schriftliche Hinweis auf Amerika.
[[Datei:Arsenale.jpg|thumb|Eingang zum Arsenal in Venedig]]
* 1096 - 1099: [[Erster Kreuzzug]]: [[Pisa]] und [[Genua]] unterstützen die Kreuzfahrer bei der Eroberung der Hafenstädte in [[Syrien]], dem [[Libanon]] und [[Palästina (Region)|Palästina]]. Sie liefern untereinander auch Kriegsmaterial und erhalten dafür in den eroberten Häfen [[exterritorial]]e Handelsstützpunkte. Venedig, mit Byzanz verbündet, schließt 1100 mit [[Gottfried von Bouillon]] einen Handelsvertrag. Durch einen Seesieg bei [[Tel Aviv-Jaffa|Jaffa]] 1123 sichert Venedig den Bestand der Kreuzfahrerstaaten.

* 1200: [[Schiffbau]]: Aus dieser Zeit stammen die ersten Abbildungen von Schiffen mit [[Ruder|Heckruder]] in den Gewässern von Nordeuropa.

* [[Genua]]: Durch den Seehandel reich geworden, und aus dem Geschäft, Geldwechseln und Geldverleihen entstehen in der Hafenstadt die ersten [[Bankhaus|Bankhäuser]]. In den [[Kredit]]verträgen für die [[Reederei|Reeder]] werden [[Risiko]]klauseln eingeführt, es ist die früheste Form von [[Versicherungsvertrag|Versicherung]].

* ab 1104 [[Republik Venedig|Venedig]]: Der Bau des [[Arsenal (Venedig)|Arsenals]] wurde unter dem Dogen [[Ordelafo Faliero|Ordelafo Falier]] begonnen. Das Grundstück bestand aus zwei sumpfigen Inseln im Stadtteil [[Castello]]. Diese Werft, die als größter Produktionsbetrieb Europas vor dem Zeitalter der Industrialisierung betrachtet werden kann, wurde zum Vorbild für andere Arsenale in Europa. Das Gebiet umfasst heute 32 Hektar, ein Zehntel des historischen Zentrums von Venedig.

[[Datei:Mokoshuraiekotoba.jpg|thumb|Japanische [[Samurai]] entern 1281 mongolische Schiffe. ''Mōko Shūrai Ekotoba'' (蒙古襲来絵詞), ca. 1293]]
* 1120: [[Schiffbruch]]: König [[Heinrich I. (England)|Heinrich I.]] kehrt im Winter samt Hofstaat aus der [[Normandie]] nach England zurück. Das Schiff mit den Kindern des König gerät auf eine [[Klippe]] und sinkt mit Mann und Maus. König Heinrich I. soll nie wieder gelacht haben. Das zur Erinnerung gegründete ''St. Bartholomäus Spital'' in [[London]] existiert noch heute.

* 1300: [[Seerecht]]: [[Republik Venedig|Venedig]]: Der [[Doge von Venedig|Doge]] ''[[Renier Zen|Ranieri Ziani]]'' lässt das [[Seerecht]] kodifizieren. Es begünstigt den Seehandel und gibt auch den einfachen [[Matrose]]n ihre Rechte und sorgt für die Sicherheit der Schiffe; er führt [[Schiffsmaße|Lademarken]] gegen Überladung ein.

* 1244 [[Technik]]: Zur Bewältigung der immer größeren Lasten werden an den [[Kai (Hafen)|Kaianlagen]], [[Kran|Kräne]] mit einer Hebekraft bis zu zwei Tonnen gebaut. Sie verfügen über einen Tretantrieb. Der erste überlieferte Kran wird in [[Utrecht]] aufgestellt.

* 1283: [[Seerecht]]: Im Königreich [[Krone Aragon|Aragon]] wird ein eigner Gerichtshof zur Regelung von Fragen der Seefahrt errichtet (''Consolat del Mar''). Die [[Richter]] an diesen [[Gerichtshof]] sind keine [[Jurist]]en, sondern Praktiker aus dem Gebiet der Seefahrt und des Seehandels.

* 1299: [[Hamburg]]: auf der Insel [[Neuwerk (Insel)|Neuwerk]] wird von Hamburg ein Turm errichtet, um die Einfahrt in die [[Elbe]] zu erleichtern. [[Datei:Byzantinischer Kampfschwimmer.jpg|thumb|Byzantinische Miniaturmalererei, 13. Jh. Naumachia - die Wiedergabe eines Kampfschwimmers, Paris, Bibliotheque Nationale]]
* [[Japan]]: Die versuchten [[Mongoleninvasionen in Japan|Invasionen]] der [[Mongolen]] regt die Bewohner von [[Kyushu]] an, selbst größere Schiffe zu bauen. Da es in Ostasien keine Seemacht gibt, werden sie schnell zu Piraten, die gefürchteten ''[[Wokou|Wako]]'', vor der Küste Chinas.

* 1400 erstmalige Erwähnung von [[Kampfschwimmer]]n bei der Verteidigung des [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reiches]]
* [[Schiffsbesatzung]]: In [[Republik Venedig|Venedig]] wird ein Schiffsschreiber für jedes Hochseeschiff vorgeschrieben. Seit die Kaufleute ihre Waren nicht mehr selbst begleiten, müssen diese von den Schiffsschreibern sicher identifiziert werden. Daraus entsteht der [[Frachtbrief]] ([[Konnossement]]).

* 1311 - 1320: [[Kartographie]]: ''[[Pietro Vesconte]]'' aus Genua ist der führende Zeichner von [[Portulan]]en für das Mittelmeer. Aus dieser Zeit sind noch sieben Karten aus seiner Werkstatt erhalten.

* 1347-1350: [[Seuche]]: Die größte überlieferte [[Epidemie|Pestepidemie]] sucht Europa heim. Die [[Pest]] wird von Handelsschiffen aus dem Schwarzen Meer nach [[Republik Ragusa|Ragusa]], [[Republik Venedig|Venedig]] und [[Genua]] eingeschleppt und verbreitet sich von den Hafenstädten beinahe über den ganzen Kontinent.

* ab 1390: Der Seeräuberbund der [[Vitalienbrüder]] bedroht die Kauffahrer der [[Hanse]] zunächst auf der Ostsee, ab [[1398]] auch auf der Nordsee.

=== 15. und 16. Jahrhundert ===
[[Datei:Carrack Madre de Deus.jpg|thumb|250px|right|Modell der portugiesischen [[Nao|Nau]] ''Madre de Deus'', im [[Museu de Marinha]], Lissabon.]]
[[Datei:Licht der Zeevaert, Frontispiz.jpg|miniatur|Segelhandbuch ''Licht der Zeevaert'', Willem Blaeu, 1608. Bild mit den Navigationsinstrumenten: Kompaß, Sanduhr, See-Astrolab, Erd- und Himmelsgloben, Zirkel, [[Jakobsstab]] und [[Astrolabium|Astrolab]].]]

In der frühen [[Neuzeit]] wurden die Galeeren breiter; sie blieben weitgehend auf das Mittelmeer beschränkt. Im [[Byzantinisches Reich|byzantinischen Reich]] wurde als Bewaffnung der [[Dromone]]n genannten Ruderschiffe auch das [[Griechisches Feuer|griechische Feuer]] eingesetzt. Die letzte große Seeschlacht mit Galeeren war die [[Seeschlacht von Lepanto|Schlacht von Lepanto]] am 7. Oktober 1571, bei der Don [[Juan de Austria]] die türkische Flotte unter Sultan Selim II. schlug. An dieser Seeschlacht nahmen bereits [[Galeasse]]n teil, die mit höherem Bord, drei Segelmasten und stärkerer Feuerkraft den nur spärlich mit Kanonen besetzten Galeeren überlegen waren.

Eine Neuentwicklung des 15. Jahrhunderts ist die [[Karavelle]]. Sie entstand aus den Anforderungen, die sich den portugiesischen und spanischen Seefahrern unter den Bedingungen des [[Atlantik]]s stellten. Dort war die Karavelle den Galeeren durch ihre Fähigkeit, höher [[Kurse zum Wind (Segeln)#am Wind|am Wind]] segeln zu können, deutlich überlegen.

Siehe auch: [[Segel]], [[Takelage]], [[Entwicklungsgeschichte des Segelschiffs]]

* [[Fischerei]]: Die [[Atlantischer Hering|Heringsschwärme]] bleiben aus unbekannter Ursache im [[Skagerrak]] und [[Kattegat]] teilweise aus und wandern in die südliche [[Nordsee]] ab. Das dänische [[Schonen]] verliert seine Bedeutung als Zentrum des Fischhandels. Der Fischfang auf der [[Doggerbank]] wird nun für die Niederländer zur wichtigen Einnahmequelle.
[[Datei:Entwicklung Segelschiffe Teil I.png|thumb|right|Historische Entwicklung des Segelschiffes]]
* 1434 wurde die ''Casa de Ceuta'' in [[Lissabon]] gegründet. Sie war jedoch wenig erfolgreich, da die Muslime nach der portugiesischen Eroberung von [[Ceuta]] im Jahre [[1415]] die mit der Stadt verbundenen Handelswege und Warenströme in andere Orte verlegten. Um 1445 folgten in [[Lagos (Portugal)|Lagos]] an der [[Algarve]] die Gründungen der ''Casa de Arguim'' bzw. ''de Guiné'', die beide, auch als ''Companhia de Lagos'' bezeichnet, der Entwicklung des portugiesischen Handels mit [[Westafrika]] dienten. Nach dem Tode [[Heinrich der Seefahrer|Heinrich des Seefahrers]] wurden in den sechziger Jahren des 15. Jahrhunderts beide Häuser nach Lissabon verlegt und später in der ''Casa da Guiné e da Mina'' zusammengeführt, da die Portugiesen mit [[Elmina]] seit 1482 an der westafrikanischen Küste über einen florierenden befestigten Militär- und Handelsstützpunkt verfügten.

* 1494 wird Südamerika im [[Vertrag von Tordesillas]] von Papst [[Alexander VI.]] zwischen [[Spanien]] und [[Portugal]] aufgeteilt. Der östliche Teil, große Teile des heutigen [[Brasilien]], wurde Portugal zugesprochen. [[Panama]] und der Rest des Kontinents fiel an Spanien. Die spanische Eroberung erfolgte von [[Mittelamerika]] und aus der [[Karibik]], auf der Suche nach dem sagenhaften Goldland [[Eldorado|El Dorado]].

* 1495: Das erste [[Dock (Schifffahrt)|Trockendock]] Europas seit der Antike entstand in [[Portsmouth]] (England). Es dauerte jedoch noch mehrere hundert Jahre, bis sich das Trockendock für den Schiffbau im 19. Jahrhundert allgemein durchsetzte.

* 1497: [[Kanal (Wasserbau)|Kanalbau]]: [[Leonardo da Vinci]] perfektioniert die Konstruktion der [[Schleuse|Kammerschleusen]].

[[Datei:Turtle boat.jpg|thumb|Modell eines Schildkrötenschiffs]]
* 1506: Die [[Casa da Índia]] war sowohl die Zentralbehörde für die Verwaltung aller Territorien in Übersee des [[Portugal|portugiesischen]] Königreiches als auch der zentrale Warenumschlagplatz und die Verrechnungstelle für alle Bereiche des Überseehandels. Als Wirtschaftseinrichtung funktionierte sie dabei wie eine [[Faktorei]] bzw. eine Handelsniederlassung. Die Vorläufer der Casa da Índia entstanden im Gefolge der portugiesischen Entdeckungsfahrten entlang der afrikanischen Küsten und den damit verbundenen Handelsmöglichkeiten.

* 1512 entdeckte der portugiesische Seefahrer [[António de Abreu]] als erster Europäer die Insel [[Timor]] auf der Suche nach den [[Molukken|Gewürzinseln]].

* 1513 wird der [[Golfstrom]] entdeckt. Im Jahr 1603 werden die [[Meeresströmung]]en beschrieben. Die ersten Karten der Meeresströmungen wurden (1678) und (1786) gezeichnet mit dem Ziel die Reisezeit zwischen [[Europa]] und [[Amerika]] für [[Segelschiff]]e zu Verkürzen.

* 1514 wird das ''Trinity House'' von [[Heinrich VIII. (England)|Heinrich VIII.]] gegründet.

* Ab 1570 begann man, die [[Stenge]]n beweglich einzusetzen; diese wurden mit einem Schlossholz (bewegliches Schiffbauteil am Mast) gesichert, so dass die Stengen aufgebracht und niedergeholt werden konnten. Diese Erfindung wird den [[Niederlande|Holländern]] zugeschrieben und wurde bald von allen Seefahrtsnationen übernommen.

* 1576 [[Schildkrötenschiff]] (Geobukseon) ist der Name eines [[Kriegsschiff]]typs, der in [[Korea]] entwickelt wurde. Ein Schildkrötenschiff war flach und besaß ein hölzernes Oberdeck, das mit eisernen Spitzen gegen feindliche Enterversuche versehen war. Für die bisweilen zu findende Ansicht, dass das Oberdeck mit Eisenplatten versehen war, gibt es dagegen keine eindeutigen Belege.<ref>Stephen Turnbull, “Samurai Invasion. Japan’s Korean War 1592-98”, London, 2002, Cassell & Co ISBN 0-304-35948-3, S. 244</ref>

* 1588 lässt [[Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]] die [[Spanische Armada]] unter dem [[Alonso Pérez de Guzmán, duque de Medina Sidonia|Herzog von Medina Sidonia]] zum Sturz [[Elisabeth I.|Elisabeths I.]] gegen England aufbrechen. Ihr gegenüber stand die englische [[Flotte (Marine)|Flotte]] unter [[Charles Howard, 1. Earl of Nottingham|Charles Howard]] und den Vizeadmiralen [[Francis Drake|Drake]], [[John Hawkins (Seefahrer)|Hawkins]] und [[Martin Frobisher|Frobisher]], bekannten [[Kaperkapitän]]en.

* 1592 regierte der spanische [[Habsburger]] König [[Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]] auf dem portugiesischen Thron als Philipp I. von Portugal, dies ist die Rechtfertigung für England die Luso-Britische Allianz von [[1373]] zu missachten und vor den [[Azoren]] die portugiesische [[Nao|Nau]] Madre de Deus zu kapern. Am 7. September dockte das Schiff in [[Dartmouth (Devon)|Dartmouth]] an. Nichts vergleichbares war je in England gesehen worden: Das riesige Schiffe und die prachtvolle Ladung, sie war in nahezu 50 Prozent der [[Gold]]menge wert, die sich in dem [[Staatsschatz]] der Königin [[Elisabeth I.|Elisabeths]] befand, setzte die [[Fantasie]]n der Londoner Kaufleute frei, sie begannen sich vorzustellen, welche Güter sie regelmäßig beziehen könnten, wenn es ihnen gelänge, die portugiesische [[Monopol]]stellung im Orienthandel zu durchbrechen.

* 1600: [[Amerika]]: Die ersten [[Sklavenschiff]]e für den [[Atlantischer Ozean|transatlantischen]] [[Sklavenhandel]] kommen zum Einsatz.

=== 17. und 18. Jahrhundert ===
[[Datei:RedSealShip.JPG|thumb|Ein japanisches Rotsiegel-Schiff mit Rah- und Lateinsegeln, Ruder und Heckdesign westlichen Stils. Die Schiffe waren meist mit 6-8 Kanonen bewaffnet. Tokyo Naval Science Museum.]]
* Die nationale Küstenlinie wird auf drei [[Seemeile]]n (etwa 6 km) begrenzt. Die Gebiete außerhalb dieser Reichweite werden als internationale Gewässer bezeichnet.

* [[Rotsiegel-Schiff]]e ([[Japanische Schrift|jap.]] 朱印船 ''Shuinsen'') waren bewaffnete japanische Handelsschiffe mit Bestimmungsorten in [[Südostasien|südostasiatischen]] Häfen, die ein mit einem roten Siegel versehenes Patent des frühen [[Tokugawa-Shogunat]]es besaßen. Zwischen 1600 und 1635 reisten mehr als 350 japanische Schiffe unter diesem System nach Übersee.

* Die Rotsiegel-Schiffe hatten gewöhnlich eine Größe von 500 bis 750 Tonnen, was genauso viel oder mehr war als die europäischen [[Galeone]]n, aber weniger als die großen portugiesischen [[Karacke]]n mit oft mehr als 1000 Tonnen. Die Bemannung war etwa 200 Personen pro Schiff (das Mittel aus den 15 Schiffen, bei denen diese Zahl bekannt ist, beträgt 236). Die Schiffe entstanden an verschiedenen Orten. Einige von ihnen, die in [[Nagasaki]] gebaut wurden, kombinierten westliche, japanische und chinesische Schiffsdesigns. Andere waren chinesische [[Dschunke]]n. Nachdem der Handel mit Südostasien sich fest etabliert hatte, wurden zahlreiche Schiffe in [[Ayutthaya (Stadt)|Ayutthaya]] in [[Siam]] bestellt und gebaut, da die Konstruktion thailändischer Schiffe und die Qualität des thailändischen Holzes als exzellent galten.
[[Datei:Ocean current 2004.jpg|thumb|right|Oberflächen-Meeresströmungen 2004]]
* 1623: Gründung der [[Hamburgische Admiralität]], auf Initiative Hamburger Kaufleute, oder ''Admiralitätskollegium'' kurz ''Admiralität'' mit dem Ziel Hamburger [[Handelsschiff]]e vor allem im [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] mit eigenen bewaffneten Schiffen vor den Überfällen von [[Piraterie|Piraten]] zu schützen und war lange Zeit die wichtigste Hamburger Hafenbehörde. Sie bestand von 1623 bis 1811.

* In der Mitte des 17. Jahrhunderts befuhren mehr niederländische Schiffe die Meere, als die übrigen europäischen Länder zusammen unter Segeln hatten. Die Holländer galten als die [[Fuhrmann (Beruf)|Fuhrleute]] [[Europa]]s und die weltbesten Schiffbauer. Die Holländer hatten auf Grund ihrer flachen Küstengewässer die profitbringende Erfahrung gemacht, dass kleinere Schiffe wirtschaftlicher als große Frachtsegler waren. Sie waren im Bau billiger, benötigten kleinere Segel und eine einfachere [[Takelage]]. Ihr geringer Tiefgang erlaubte es diesen Schiffen, unbekannte Gestade, [[Lagune]]n und Flussmündungen anzulaufen. Entscheidend jedoch war auf See ihre höhere Geschwindigkeit. Die wurde vor allem durch eine bis dahin ungewöhnliche schlanke Bauweise möglich (Verhältnis Länge zu Breite betrug 4:1). Diese Schiffstypen ([[Fleute]]n, Vlieboote, Wassergeuse, [[Bojer]]) wurden bald die [[Fliegender Holländer (Sage)|fliegenden Holländer]] genannt. Die Holländer waren eben schneller, billiger, erfolgreicher.
[[Datei:Johann von der Behr.jpg|thumb|Porträt und Titelblatt seines Werkes ''Diarium oder Tagebuch einer neunjährigen Reise'', Ausgabe aus dem Jahr 1668, gedruckt in Jena]]
* Ab dem [[17. Jahrhundert]] wurden spezialisiertere Schiffe eingesetzt, zum Beispiel [[Linienschiff]]e (als Kriegsschiffe mit mehreren Kanonendecks) und [[Fregatte]]n (leichter armierte Schiffe von erhöhter Schnelligkeit)

* [[Johann von der Behr]] († gegen 1692) war ein deutscher Weltreisender und gilt als wichtiger Zeitzeuge für die Geschichte der deutsche Seefahrt.

* 1698: Die als erste angesehene meereskundliche Expedition wird von [[Edmond Halley]] durchgeführt um die Veränderung der [[Missweisung|Ortemißweisung]] zu untersuchen. Die Entwicklung der [[Navigation]] war Voraussetzung für die Durchführung anderer Forschungen zum Beispiel für die Erforschung der Meeresströmungen auf offener See.

* 1720: Der erste Yachtclub der Welt (''Cork Water Club'') wird in [[Irland]] gegründet.

* 1728: [[Madagaskar]]: [[Libertalia]] die Idee der [[Piraterie|Piraten]] einer utopischen [[Republik]] wird niedergeschrieben.
[[Datei:Josef Ressel.jpg|thumb|Josef Ressel]]

* 1760: Die erste [[Klassifikationsgesellschaft]] wird gegründet, und zwar die britische Gesellschaft „Lloyds Register of Shipping“. Damals existierte in der City von London ein „Coffee House“ eines Walisers Edward Lloyd. Dieses „Coffee House“ war Treffpunkt der Reeder, Broker und Kaufleute, um sich über den Handel, die Schifffahrt und deren Betreiber zu informieren. Darin lag die Keimzelle der heute ältesten Klassifikationsgesellschaft. Stück für Stück schlossen sich einige Reeder und Werftbesitzer in einer Gesellschaft zusammen, mit dem Ziel, die Verständigung und den Informationsaustausch zwischen den beiden Parteien „Hersteller“ und „Käufer“ zu verbessern. Außerdem lag den Reedern viel daran, eine Institution zu schaffen, die fachlich in der Lage ist, Schiffe zu bewerten, auf dessen Grundlage dann Policen für die Schiffe bei den Versicherungen erstellt werden können.

* Das erste funktionsfähige Dampfschiff baute der Franzose [[Claude de Jouffroy d'Abbans]] im Jahre 1783. Am 1. Februar 1788 ließen sich [[Isaac Briggs]] und [[William Longstreet]] das erste Dampfschiff patentieren. Der Amerikaner [[Robert Fulton]] patentierte einen modifizierten Entwurf am 11. Februar 1809 und dieser war auch wirtschaftlich erfolgreich. Sein 1807 gebauter Raddampfer ''[[North River Steam Boat]]'', von späteren Generationen allgemein ''Clermont'' genannt, war noch mit Segeln bestückt. Er erreicht eine Geschwindigkeit von 4,5 Knoten (8,3 km/h) und wird als Linienschiff zwischen [[New York City|New York]] und [[Albany (New York)|Albany]] eingesetzt. Der Name „Clermont“ für das Schiff rührt wahrscheinlich von dem gleichnamigen Ort, welcher von Fultons Dampfschiff häufig angelaufen wurde.

* [[Josef Ressel|Josef Ludwig Franz Ressel]] (* [[29. Juni]] [[1793]] in [[Chrudim]] ([[Böhmen]]); † [[9. Oktober]] [[1857]] in [[Ljubljana|Laibach]]) war ein österreichisch/tschechisch/slowenischer [[Förster|Forstbeamter]] und [[Erfinder]]. Ressel war zwar nicht der Erfinder des [[Propeller|Schiffspropellers]], aber doch derjenige, der ihn zur technischen Reife brachte. Damals wurde der Propeller noch Schraube genannt, weil er sehr große Ähnlichkeit mit der [[Archimedische Schraube|Archimedischen Schraube]] hatte. Als 1783 und 1788 die ersten Dampfschiffe gebaut wurden, glaubte noch niemand an die Zukunft dieser Schiffsart. Erst 1809 wurde das erste, wirtschaftlich erfolgreiche Dampfschiff in Fahrt gebracht.

=== 19. Jahrhundert ===
* 1813: Die Ankertaumine ist der älteste, in großer Zahl eingesetzte Minentyp. Die ersten wurden bereits vor den Forts [[Fort Hudson|Hudson]] und [[Fort Richmond|Richmond]] eingesetzt. Die Minensperren des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] bestanden ausschließlich aus Ankertauminen, die des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] vorwiegend, und auch im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] und in Regionalkonflikten nach 1945 wurden Ankertauminen eingeplant bzw. eingesetzt.

* 1816: Das erste in Deutschland gebaute Dampfschiff, die [[Prinzessin Charlotte von Preußen (1816)|''Prinzessin Charlotte von Preußen'']] läuft auf der Werft von [[John Barnett Humphreys]] in [[Pichelsdorf]] bei [[Berlin-Spandau|Spandau]] vom Stapel.

* 1816: Das erste von einem deutschen Schiffbauingenieur gebaute Dampfschiff, [[Die Weser|''Die Weser'']], wird in [[Bremen-Vegesack]] vom Stapel gelassen.

* 1832: Großherzog Paul-Friedrich-August von Oldenburg gründet auf Betreiben von Elsflether Reedern eine Navigationsschule in Elsfleth bei Bremen

* 1839: Der [[Klipper]] wurde in den [[USA]] entwickelt und hatte seine Vorläufer in den so genannten [[Baltimoreklipper]]n. Dies waren kleine Postfrachter, die im [[Unabhängigkeitskrieg]] wegen ihrer hohen Geschwindigkeit als Blockadebrecher dienten. Sie waren zweimastige Toppsegelschoner mit Rahtopp an beiden Masten. Die aus [[Aberdeen]], [[Schottland]], stammende [[Scottish Maid]] von sah diesen Baltimore Klippern sehr ähnlich, hatte aber einen konvexen (sichelförmigen) Bug, war deutlich kleiner und fuhr als schnelles [[Frachtschiff]]. Sie war [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]] erster Klipper und gilt auch als direkter Klippervorläufer.

* [[Seemine]]:Der deutsche Ingenieur Ernst Werner von Siemens, Bruder des bekannten Erfinders und Industriellen [[Werner von Siemens]], konstruierte 1848 während des [[Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)|Schleswig-Holsteinischen Krieges]] Seeminen für die Verteidigung des Hafens [[Kiel]], die von Land aus elektrisch gezündet werden konnten.

* Dezember 1854 [[Etmal]]: Die schnellsten Schiffe des [[19. Jahrhundert]]s waren die [[Klipper]]. So fuhr die ''Champion of the Seas'' ein Etmal von 465 [[Seemeile]]n.

* 16. April 1856: [[Deklaration von Paris|Deklaration über das Seerecht]] wird vereinbart, dass die [[Kaperei]] illegal sei sowie neutrale Schiffe nicht von kriegführenden Nationen aufgebracht und ihre Fracht nicht beschlagnahmt werden dürfen.
* 29. Mai 1865 Die [[Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger]] wird in [[Kiel]] mit dem Ziel gegründet, Menschen aus [[Seenot]] zu retten.

* 16. November 1869: Der [[Sueskanal]] wird eröffnet. Hierdurch verkürzt sich die Reisezeit der Schiffe – je nach Fahrtziel – zwischen 24 und 31 Tage.

* 1867 Gründung der Norddeutsche Seewarte in Hamburg durch [[Wilhelm von Freeden]], Rektor der Navigationsschule in Elsfleth

* 1870: Die [[Bruttoregistertonne]] wird eingeführt nach ''Builder’s Measurement''. Die Ermittlung von Schiffsgrößen wurde notwendig, als man begann, Schiffe mit Abgaben zu belasten, um damit Kosten für [[Hafen|Häfen]], [[Leuchtfeuer]] oder das Ausbaggern von [[Fahrrinne]]n abzudecken. Der Ausdruck ''Tonne'' entstand zu einer Zeit, als Schiffe nach der Anzahl der ''Tonnen'', der Fässer, die sie transportieren konnten, vermessen wurden. Verschiedene Hafenstädte benutzten dabei unterschiedliche Maße, sodass die Angabe des Referenzmaßes, zum Beispiel der von Lübeck definierten ''Lübschen Tonne'', notwendig war. Parallel wurden auch Tragfähigkeitsangaben in ''Lasten'' verwendet.

* 1872: Der Beginn der modernen Meereskunde, als die [[HMS Challenger]] eine mehrjährige meereskundliche Weltreise antrat. Die Zielsetzung dieser und folgender Expeditionen verschiedener Länder war die erste Bestandsaufnahme der topographischen, physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse in den Weltmeeren, über dessen tiefere Schichten damals so gut wie nichts bekannt war.

* 1876: [[Georg von Neumayer|Georg Balthasar von Neumayer]] (* [[21. Juni]] [[1826]] in [[Kirchheimbolanden]]; † [[24. Mai]] [[1909]] in [[Neustadt an der Weinstraße]]), war ein deutscher Geophysiker und Polarforscher. Er leitet die [[Deutsche Seewarte]] in [[Hamburg]] von 1876 bis 1903 und widmete sich insbesondere der Südpolarforschung und war ab 1879 Vorsitzender der Internationalen Polarkommission.
[[Datei:Rendsburgerhochbruecke.jpg|thumb|[[Rendsburger Hochbrücke]]]]
1895 der ''Kaiser-Wilhelm-Kanal'' wird eröffnet ab 1948 dann [[Nord-Ostsee-Kanal]] (''NOK'', engl. ''Kiel Canal'') ist der [[Kanal (Wasserbau)#Kanal auf dem Land|Kanal]] zwischen der [[Elbe]]mündung an der [[Nordsee]] und der [[Kiel]]er Förde an der [[Ostsee]]. Die [[Seeschifffahrtsstraße]] durchquert [[Schleswig-Holstein]] und ist eine der befahrensten der Welt. Sie erspart den längeren Weg um das [[Skagerrak]] an der Nordspitze [[Dänemark]]s.

[[Carl Chun]] (* [[1. Oktober]] [[1852]] in [[Frankfurt-Höchst|Höchst am Main]]; † [[11. April]] [[1914]] in [[Leipzig]]) war ein deutscher [[Zoologie|Zoologe]] und [[Tiefsee]]forscher. Sein Lebenswerk ist die Organisation und Durchführung der [[Valdivia-Expedition|ersten deutschen Tiefsee-Expedition]] mit dem Dampfer „[[Valdivia (1886)|Valdivia]]“ in den Jahren 1898/1899. Chun selbst war Spezialist für [[Rippenquallen]] und [[Tintenfisch]]e.
[[Datei:Brosen plimsoll line pl.svg|thumb|right|Plimsoll-Lademarke]]
[[Samuel Plimsoll]] (1824-98), der gegen eine Reederschaft zu Felde zog, die absichtlich seeuntüchtige Schiffe ausfahren ließ, um bei Schiffbruch die Versicherungssumme zu erhalten. Er mobilisierte die öffentliche Meinung gegen den Widerstand [[Benjamin Disraeli]]s und die Schiffseigner für eine Gesetzesvorlage gegen seeuntüchtige Schiffe (Unseaworthy Ships Bill). Sie führte 1890 zur Kennzeichnung aller Handelsschiffe des Königreichs, die später von nahezu allen Seeschifffahrt treibenden Nationen übernommen wurde.

Das Zeitalter der [[Großsegler]] und [[Dampfschiff]]e bricht an. Die relativ plumpen und langsamen Segelschiffe des Mittelalters haben ausgedient. 1889 wird mit dem von [[Alexander Carlisle]] (dem späteren Chefdesigner der [[Olympic-Klasse]]) konstruierten 20 Knoten schnellen [[White Star Line]]r Teutonic der erste Dampfer ohne jegliches Segel in Dienst gestellt.

Der technische Übergang vom Segelschiff zum Dampfer dauert jedoch noch einige Jahrzehnte. Eine „neue“ Generation von Großsegelschiffen ist nicht nur erheblich schneller, sondern hat auch eine weitaus größere Tragfähigkeit. Sogar als die Dampfschiffe schon außer Dienst gestellt und durch moderne [[Motorschiff]]e abgelöst worden sind, befahren noch einige der letzten [[Großsegler]] die [[Weltmeere]]. Dazu gehören die beiden ehemaligen [[Flying-P-Liner]] (legendäre schnelle Großsegler der [[Reederei]] [[F. Laeisz]]) [[Pamir (Schiff)|Pamir]], die 1957 in einem Hurrikan unterging, und [[Passat (Schiff)|Passat]], die wenige Wochen später außer Dienst gestellt wurde und heute in [[Lübeck-Travemünde]] als Museumsschiff vor Anker liegt. Der letzte frachtsegelnde [[Windjammer]] war die [[Omega (Schiff)|Drumcliff (Schiff)]], die 26.&nbsp;Juni 1958 vor [[Peru]] sank.

Die meisten heute noch in Fahrt befindlichen Großsegler dienen als [[Segelschulschiff]]e und fahren zum Teil für die nationale [[Marine]], zum Beispiel die [[Gorch Fock (1959)|Gorch Fock (II)]] aus Deutschland. Andere Windjammer dienen zivilen Behörden insbesondere für die [[Handelsmarine]] als Segelschulschiff (z.&nbsp; die [[Chersones (Schiff)|Chersones]] aus der [[Ukraine]] oder die [[Krusenstern (Schiff)|Krusenstern]] und die [[Sedow (Schiff)|Sedow]] aus [[Russland]]) und/oder werden für zahlende Gäste zur Verfügung gestellt (zum Beispiel die [[Alexander von Humboldt (1906)|Alexander von Humboldt]]. Andere Segler sind heute als zum Teil luxuriöse Urlaubsschiffe im Einsatz.

=== 20. Jahrhundert ===
[[Datei:HMS Dreadnought 1906.jpg|thumbnail|right|HMS Dreadnought, 1906]]
Der Begriff [[Dreadnought]] bezeichnete in der ersten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s einen neuen Typ von Kriegsschiff, der ab 1906 die bis dahin vorherrschenden [[Linienschiff]]e in jeder Hinsicht übertrumpfte. Der Begriff geht zurück auf das erste Schiff dieser Art, die in jenem Jahr fertiggestellte „[[HMS Dreadnought (1906)|HMS Dreadnought]]“ (deutsche Bedeutung: ''Fürchtenicht''). Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde der Begriff allmählich durch „[[Großkampfschiff]]“ oder „[[Schlachtschiff]]“ verdrängt.

Siehe auch: [[Kanonenbootpolitik]]

* 1. Januar 1907 Die [[Seekasse]] wurde gegründet.

* 14. August 1914 der [[Panama-Kanal]] erfährt seine erste Schiffspassage. Mit der Eröffnung wird der Seeweg von der Ostküste Amerikas zur Westküste Amerikas um rd. 16.000 km verkürzt.

* 1915 der erste Flugzeugträger der Welt, die britische [[HMS Ark Royal]] wird in Dienst gestellt.

* 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916 Die [[Seeschlacht am Skagerrak]] war eine militärische Auseinandersetzung der [[Hochseeflotte]] der [[Kaiserliche Marine|deutschen Kaiserlichen Marine]] und der [[Grand Fleet]] der [[Royal Navy]] in den Gewässern vor [[Jütland]]. Die Seeschlacht wird im Englischen als „Battle of Jutland“ (deutsch: ''Schlacht von Jütland'') bezeichnet. Es war die größte [[Seeschlacht]] des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]]. Betrachtet man lediglich die Anzahl der beteiligten [[Schiff]]e, war es wahrscheinlich sogar die größte Seeschlacht der Weltgeschichte.

* 1916/1918 die ersten [[Betonschiff]]e werden in Folge Stahlmangel aus wasserdichten Beton gebaut. Eines der letzten noch vorhandenen Exemplare dieser „Spezies“ ist das Küstenmotorschiff „Treue“. Es liegt in Bremen an der Weserpromenade und dient heute als schwimmende Diskothek.

* 21. Juni 1919 [[Scapa Flow]]: Nach dem [[Erster Weltkrieg|Waffenstillstand]] wurden 74 Schiffe der deutschen [[Hochseeflotte]] in Scapa Flow interniert. Dort gab Konteradmiral [[Ludwig von Reuter]] den Befehl zur Selbstversenkung der Flotte.

* 9. April 1940: [[Unternehmen Weserübung]], die erste triphibische Operation der Kriegsgeschichte.

* 27. September 1941 die ''Patrick Henry'' ist das erste [[Liberty-Frachter|Liberty Ship]] das in den [[USA]] vom Stapel läuft. Bis Kriegsende werden über 2.700 Einheiten dieses Schiffstyps gebaut. Die Bauweise war dabei so einfach, dass solch ein Schiff in der Regel eine Bauzeit von etwas über 4 Wochen hatte. Der bis heute ungebrochene Weltrekord für den Bau eines Frachtschiffes hält dieser Schiffstyp mit der ''Robert E Peary'', ebenfalls. Die ''Robert E Peary'' lief am 11. November 1942 nach 4 Tagen und 15 Stunden Bauzeit vom Stapel. Mit 135 fertiggestellten Einheiten erreichte dieses Schiffbauprogramm im Dezember 1943 seinen absoluten Höhepunkt.

* 6. Juni 1944 Bei der Operation [[D-Day]] kommen die stärksten Landungskräfte der Kriegsgeschichte zum Einsatz. Unterstützt und getragen wurden diese durch die mächtigste Schiffsansammlung aller Zeiten, u.a. gehörten dazu: 5 [[Schlachtschiff]]e, 23 [[Kreuzer (Schiff)|Kreuzer]], 69 [[Zerstörer]], 56 [[Fregatte]]n und [[Korvette]]n, 247 [[Minensuchboot|Minensucher]], 5 [[Monitor (Schiff)|Monitore]] und Kanonenboote, 256 kleinere Schiffe und 4126 Landungsschiffe – insgesamt über 6000 Schiffe.

* 1956 Das erste [[Containerschiff]] entstand in den [[Vereinigte Staaten|USA]] mit dem umgebauten Tanker ''[[Ideal X]]'', als die [[Spedition]] McLean Trucking Co. damit anfing, die Aufliegergehäuse von [[Sattelschlepper]]n ohne [[Fahrgestell]] über größere Seestrecken mit den Schiff zu befördern. 1960 gründete McLean die Reederei [[Sea Land Corporation]]. 1966 lief erstmals in Deutschland das Containerschiff ''[[Fairland (Schiff)|Fairland]]'' der Reederei Sea-Land in Bremen ein. Ab 1968 begann die Umstellung der wichtigsten Liniendienste auf den Containerverkehr, zunächst im Nordatlantikverkehr von USA/Ostküste nach Westeuropa, ab Oktober 1968 der Transpazifikdienst zwischen Japan–USA/Westküste. Hier wurde von der NYK Line das weltweit erste gebaute Containerschiff, die ''Hakone Maru'' eingesetzt. Ende 1968 wurden vom Bremer Vulkan mit der ''Weser Express'' für den Norddeutschen Lloyd sowie von Blohm & Voss, Hamburg mit der ''Elbe Express'' für die Hapag die ersten Containerschiffe (je 750 TEU) in [[Deutschland]] gebaut. Sie kamen mit den Schwesterschiffen ''Rhein Express'', ''Mosel Express'' auf der Nordatlantikroute in Betrieb. 1969 folgte die Umstellung des Liniendienstes Europa–Australien/Neuseeland auf den Containerverkehr, Ende 1971 Europa–Fernost, im Mai 1977 Europa–Südafrika sowie Europa–Karibik/[[Golf von Mexiko]]. 1981 folgte die Route Südafrika–Fernost (Safari Dienst). Damit war zunächst die Umstellung der wichtigsten Linienverbindungen auf den Containerverkehr vollendet.

* 13. Januar 1959 Die [[Internationale Seeschifffahrts-Organisation|International Maritime Organization]] ist eine Sonderorganisation der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Bis zum 21. Mai 1982 hieß sie ''IMCO – Inter-Governmental Maritime Consultative Organization''. Ihre Gründung wurde bereits 1948 beschlossen, die mehrfach geänderte Satzung trat aber erst 1958 in Kraft. Am 13. Januar 1959 nahm sie ihre Arbeit mit Sitz in [[London]] auf. Der IMO gehören 160 Staaten als Vollmitglieder, sowie [[Hongkong]], [[Macau]] und die [[Färöer-Inseln]] als assoziierte Mitglieder an.

* 1959 Die Zeit der [[Tanker|Supertanker]] bricht an. Tankschiffe mit mehr als 100.000 tdw werden gebaut. Mit dem Bau der 555.000 tdw großen [[Pierre Guillaumat (1977)|Pierre Guillaumat]] und der (nach Umbau 1980) 564.736 tdw großen [[Jahre Viking]] findet der Größenrausch sein vorläufiges Ende.

* 25. November 1961 der erste Flugzeugträger mit Atomantrieb, die [[USS Enterprise (CVN-65)]] wird in Dienst gestellt.

* 1969 die [[Otto Hahn (Schiff)|Otto Hahn]], der erste (und letzte) Erzfrachter mit [[Atomantrieb]] wird in Betrieb genommen. Die [[Otto Hahn (Schiff)|Otto Hahn]] ist zugleich [[Forschungsschiff]].

* Anlässlich des vierhundertsten Jahrestages der [[Seeschlacht von Lepanto]] am [[7. Oktober]] 1571 wurde im [[Museu Marítim de Barcelona|Museu Marítim von Barcelona]] eine spanische Galeere dieser Zeit nachgebaut und ausgestellt. Es handelt sich dabei um das [[Flaggschiff]] Don Juan de Austrias, die ''Real'', mit der er als Oberbefehlshaber die [[Flotte (Marine)|Flotte]] der ''[[Heilige Liga (1571)|Heiligen Liga]]'' anführte. Die ''Real'' war 60 m lang, hatte eine Breite von 6,2 m und wurde von 236 Ruderern bewegt. Ihrer Bedeutung gemäß waren ihre Aufbauten prächtig verziert und das ganze Schiff in den Farben Rot und Gold gehalten. Mit ihr trug Don Juan entscheidend zum Sieg der Liga bei, indem er das osmanische Flaggschiff ''Sultana'' angriff und nach hartem Enterkampf bezwang.

* 18. Oktober 1996 Von der [[UNO]] wird der [[Internationaler Seegerichtshof|Internationale Seegerichtshof]] (International Tribunal for the Law of the Sea) eingerichtet der seitdem seinen Sitz in [[Hamburg]] hat.

=== 21. Jahrhundert ===

[[Datei:Nedlloyd.Barentsz.jpg|thumb|Post-Panamax-Containerschiff ''P&O Nedlloyd Barentsz'' (5468 TEU) Bj. 2000 von der Kvaerner Warnowwerft]]
* 2000: Die ersten Containerschiffe mit einer Tragfähigkeit von 7 000 [[Twenty-foot Equivalent Unit|TEU]] werden in Dienst gestellt. Angetrieben werden sie vom bis dahin größten [[Dieselmotor]] der Welt. Einen von der [[MAN|MAN AG]] gebauten 2-Takter mit rd. 90.200 PS.

* Ab September 2006: Die bis heute (2010) größten Containerschiffe der [[Emma-Mærsk-Klasse]] mit einer Tragfähigkeit von 14.770 [[Twenty-foot Equivalent Unit|TEU]] werden in Dienst gestellt.

Siehe auch: [[Weizenregatta]]

== Römisches Reich ==
[[Datei:Römisches Kriegsschiff.PNG|thumb|römisches Kriegsschiff]]
* 500 v. Chr.: Nach Bericht des [[Historiker]]s [[Polybios]] schließt die Stadt ihren ersten Vertrag mit [[Karthago]]. [[Rom]] darf Handel mit [[Sizilien]] und [[Sardinien]] treiben, seine Schiffe dürfen aber nicht weiter nach Westen fahren. Rom hatte kurze Zeit vorher sein [[Staatsgebiet|Territorium]] bis an die [[Tiber]]mündung ausgedehnt, um in den Besitz der dortigen [[Salzpfanne]]n zu gelangen.

* 300 v. Chr.: Die Stadt schließt ihren zweiten Vertrag mit Karthago. Römische Schiffe dürfen nun die Küste der Iberischen Halbinsel anfahren, aber nicht weiter als bis [[Kap Palos]] bei [[Cartagena (Spanien)|Cartagena]].
* Im [[Erster Punischer Krieg|ersten punischen Krieg]] strandeten karthagische [[Kriegsschiff]]e an den Küsten Italiens. Dies war das Startsignal für den römischen Schiffbau. Die karthagischen Schiffe wurden als Muster für römische Schiffe benutzt. Die karthagische Schiffbautechnologie wurde kopiert und um den [[Corvus (Waffe)|Corvus]] als römische Erfindung ergänzt. Innerhalb kurzer Zeit bauten die Römer eine leistungsfähige Werftindustrie auf und bauten eine [[Römische Marine|Flotte]], die es mit den Karthagern aufnehmen konnte. Nach der Eroberung Karthagos war der römische Schiffbau technologisch führend, allerdings bauten die Griechen in Ägypten noch größere Schiffe. Ein besonders bedeutender Werftstandort des Römischen Reiches war [[Misenum]] am Golf von [[Neapel]], zugleich Flottenstützpunkt, Hafen, Marineschule (''armaturarum schola'') und Standort der ''prima adjutrix'', einer [[Römische Legion|Legion]] von [[Marineinfanterie|Marineinfanteristen]].

* 338 v. Chr.: Im [[Latinerkrieg]] werden von Rom einige Schiffe der Latiner erobert. Deren Schiffsbug ([[Rostra]]) wird zur Zierde an der Rednertribüne am [[Forum Romanum]] aufgestellt. Rostra wird dadurch später die Bezeichnung der öffentlichen Rednertribüne.
* um 275 v. Chr.: Nach dem Sieg über [[Pyrrhus]] von [[Epirus (historische Region)|Epirus]] beginnt die Stadt [[Münze]]n zu prägen zur Erleichterung des Handels. Es ist dies der [[Denarius|Denar]] zu je vier [[Sesterz]]en zu je 2,5 Assen, zuvor hat Rom aufgrund des fehlenden Seehandels keinen Bedarf an Münzgeld gehabt.
* um 230 v. Chr.: Nach einem Volksbeschluss wird die ''Lex Claudia'' erlassen. Wonach [[Senat]]oren und ihre Söhne keine Handelsschiffe besitzen dürfen, die mehr als 300 [[Amphore]]n laden kann. Die verantwortlichen Politiker sollen damit von Handel ferngehalten werden.
* 102 v. Chr.: Rom entschließt sich, Gegenmaßnahmen gegen die kilikische Piraterie zu ergreifen. Die Beweggründe sind auf Grund der schlechten Quellenlage umstritten: Ein zunehmender Prestigeverlust und ökonomische Interessen dürften aber mit ausschlaggebend gewesen sein. Der Redner [[Marcus Antonius Orator|Marcus Antonius]] unternimmt einen Feldzug mit nur mäßigen Erfolg.
* 74 v. Chr.: In den drei Kriegen Roms gegen [[Mithridates VI. (Pontus)|Mithridates VI.]] von [[Pontus]] nimmt die Piraterie in der [[Ägäis]] unerträgliche Ausmaße an. Oftmals wird Rom von den vitalen Getreideversorgungen aus den Provinzen abgeschnitten. In diesem Jahr stellt Rom zu deren Bekämpfung ein eigenes Geschwader unter [[Marcus Antonius Creticus|Marcus Antonius]] dem Älteren mit Stützpunkten in [[Epidauros]] und [[Gythin]] auf. Antonius bleibt völlig erfolglos.
* 67 v. Chr.: Nach der Plünderung von [[Delos]] durch Piraten im Jahr 69 v. Chr. und dem Überfall auf den Hafen [[Ostia Antica|Ostia]] im Jahre 67 v. Chr. wird von Rom [[Gnaeus Pompeius Magnus]] mit Sondervollmachten zu deren Bekämpfung betraut. Um der Piratenplage Herr zu werden, teilte er das Mittelmeer und das Schwarze Meer in 13 Sektoren auf. Jeder Sektor war mit einem eigenverantwortlichen Kommandanten versehen. Der römische Senat stellte ihm, um diese Aktion durchzuführen, 270 Schiffe mit 120000 Soldaten zur Verfügung. Zu Beginn des Frühjahrs schlugen alle Kommandanten gleichzeitig zu. Die Piraten wurden entweder in ihren Stützpunkten oder auf See angegriffen. Gnaeus Pompeius Magnus selbst führte einen Verband von 60 Schiffen. Er säubert das Mittelmeer in wenigen Monaten von den Piraten und erhält darauf das Kommando im [[Mithridatische Kriege|Krieg gegen Mithridates]].
* um 50 v. Chr.: Immer mehr Römer kommen als [[Touristen]] nach [[Ägypten]]. Von [[Alexandria]] aus entwickelt sich eine Personenschifffahrt den [[Nil]] aufwärts zu den Sehenswürdigkeiten des Landes.
* 56 v. Chr.: Die Galeerenflotte [[Julius Caesar]]s siegt über die Segelschiffsflotte der [[Veneter (Gallien)|Veneter]]. Bei der herrschenden Windstille waren die römischen [[Galeere]]n den Segelschiffen an [[Manöver (Schifffahrt)|Manövrierfähigkeit]] überlegen.
* 30 v. Chr.: Einer der reichsten Gütertransporte zur See war wohl der Königsschatz der [[Kleopatra VII.|Kleopatra]]. [[Augustus|Oktavian]] erbeutet ihn bei der Einnahme von Alexandria und sendet ihn nach Rom. Als der Schatz dort eintrifft, fällt der [[Zins]]fuß sofort von zwölf auf vier Prozent.
* 22 v. Chr.[[Augustus]]: Die in [[Misenum]] bei [[Neapel]] stationierte Flotte greift mehrmals in die [[Innenpolitik]] ein, wobei sie allerdings nicht die Bedeutung der [[Prätorianer]]garde erlangt.
* 12–9 v. Chr.: [[Magna Germania|Germanien]]: [[Drusus]] der Ältere (38 v.–9 n. Chr.) lässt am Rhein eine Flotte bauen, mit der er die [[Friesen]] und [[Chauken]] im [[Nordsee]]gebiet angreift. Dazu lässt er einen [[Freibord|Kanal]] ([[Fossa Drusiana]]) graben. Die Germanen verfügen nur über kleine Fahrzeuge wie das ''[[Hjortspringboot]]'', das in [[Nordschleswig]] ausgegraben wurde.
* 40 n. Chr.: [[Schwertransport]]: Unter [[Kaiser]] [[Caligula]] wird der große [[Obelisk]], der heute vor dem [[Vatikanstadt|Vatikan]] steht, von Ägypten nach Rom gebracht. Zusammen mit seinen Sockel wiegt er fast 500 Tonnen. Für den [[Verkehrswesen|Transport]] wird ein Spezialtransporter gebaut. Als [[Ballast]] führt das Schiff 800 Tonnen [[Linse (Botanik)|Linsen]] mit. Nach dem Transport wird das Schiff als [[Wellenbrecher (Wasserbau)|Wellenbrecher]] für den Bau des Hafens von [[Ostia Antica|Ostia]] versenkt. Beim Bau des [[Flughafen]]s von Rom findet man die Überreste des Schiffes, aus denen hervorgeht, dass es 95 m lang und 21 m breit gewesen ist.

[[Datei:Pompeii the last day 1.jpg|thumb|Der Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 – Computeranimation des Discovery Channel]]

* [[24. August]] [[79]]: [[Pompeji]] wird durch den [[Vesuv]] vernichtet.
* Eines dieser Opfer war der berühmte römische Schriftsteller [[Plinius der Ältere]], der, getrieben von naturwissenschaftlichem Interesse und dem Wunsch zu helfen, mit seiner Flotte (er war der [[Präfekt (Römisches Reich)|Präfekt]] der römischen Flotte in [[Misenum]]) zum Ort der Katastrophe gefahren war. Vor [[Stabiae]] kam er in den Schwefeldämpfen um. Zeitzeuge der Katastrophe war sein Neffe [[Plinius der Jüngere]], der den Ablauf in erhaltenen Briefen detailgetreu schilderte.

* 286–296 n. Chr.: [[England]]: [[Carausius]] der Befehlshaber der britannischen Flotte sagt sich von Rom los und lässt sich zum Herrscher von Britannien ausrufen. Die Flotte die Rom gegen Carausius aufstellte geht im [[Ärmelkanal]] bei Sturm verloren.
* 300 n. Chr.: Das [[Sassaniden]]reich sperrt den [[Persischer Golf|Persischen Golf]], das Äthiopische Reich das Rote Meer für die römische Handelsschifffahrt nach Indien.
* 400 n. Chr.:[[Personenverkehr]]: Nach der Erhebung des [[Christentum]]s zur [[Staatsreligion]] beginnen die [[Pilgerfahrt]]en nach Jerusalem.

Siehe auch: [[Römisches Reich]]
:{{Commonscat|Ancient Rome}}

== Wikinger ==
[[Datei:Vikingship.jpg|thumb|Nachbau eines Langschiffs]]
[[Datei:Viking Ship Roskilde.jpg|thumb|Wikingerschiff im Museum in [[Roskilde]], Dänemark]]

* um 400 n. Chr.: [[Europa|Nordeuropa]]: Die ersten Langschiffe der Wikinger sind für diesen Zeitraum belegt. Sie waren vorerst noch unbesegelt, nur bedingt hochseetüchtig und dienten vorerst der Küstenschifffahrt.
* 793 n. Chr.: [[Wikinger]]: Mit diesen Jahr und dem Überfall auf das [[Lindisfarne (Kloster)|Kloster Lindisfarne]] in [[Northumberland]] setzt man den Beginn der Wikingerüberfälle auf die Küste von Europa.
* 20. August 844 erschienen die Wikinger an der Mündung des [[Tajo|Tejo]], ein paar Wochen später erreichten sie [[Cádiz]] im Südwesten der Halbinsel. Von dort aus fuhren sie flussaufwärts auf dem [[Guadalquivir]] bis nach [[Sevilla]] und plünderten die Stadt etwa eine Woche lang, bis sie am 11. November des gleichen Jahres von den Truppen Abd ar-Rahmans II. besiegt wurden.
* 845 n. Chr.: [[Deutschland]], [[Hamburg]]: Dänische Wikinger zerstören die [[Hammaburg]], [[Bischof]] [[Ansgar]] flieht nach [[Bremen]]. Die Dänenischen Wikinger stoßen die [[Elbe]] weiter aufwärts vor, werden aber von den [[Sachsen]] vertrieben und müssen ihre Beute wieder herausgeben.
* 885–889 n. Chr. [[Frankreich]]: Dänische Wikinger, mit 40000 Mann und 700 Schiffen, machen einen Zug die [[Seine]] aufwärts. [[Rouen]] wird geplündert, [[Paris]] belagert und das Land bis [[Lyon]] geplündert.
* 1000 oder 1001 n. Chr. der Wikinger [[Leif Eriksson|Leifur Eiríksson]] von [[Grönland]] nach Amerika.

Er landete vermutlich in [[Neufundland]]. Der Saga nach hatte bereits 15 Jahre vorher ein Bekannter von Eiríksson namens [[Bjarni Herjúlfsson]] Amerika entdeckt, als er sich auf offener See verirrte. Allerdings war Herjúlfsson nicht in Amerika gelandet, sondern war ohne anzuhalten weiter nach Grönland gefahren. Leifur Eiríksson hatte sich für seine Fahrt nach Amerika von Herjúlfsson beraten lassen. Eiríksson und seine Männer bauten an der Küste Häuser und überwinterten an einem Küstenstreifen, den sie [[Vinland]] nannten. Im nächsten Frühjahr segelten sie zurück nach Grönland. Während Eiríksson die Nachfolge seines Vaters [[Erik der Rote|Erik des Roten]] als Führer von [[Brattahlíð]] antrat, fuhr sein Bruder [[Thorwald Eiríksson|Thorvald]] nach Amerika, fand die Häuser von Leifur Eiríksson, wurde aber in einem Streit mit der [[Indigene Völker|indigenen Bevölkerung]] getötet. Sein Steuermann überbrachte die Nachricht seines Todes zwei Jahre später nach Grönland. [[Thorstein Eiríksson|Thorstein]], ein weiterer Bruder Leifurs, folgte der Route der beiden, fand Amerika aber nicht und kehrte erfolglos zurück.

Im Jahre 1006 unternahm der Isländer [[Thorfinn Karlsefni]], der inzwischen die Witwe von Thorstein geheiratet hatte, den ersten wirklichen Versuch, Amerika zu kolonisieren. Mit drei Schiffen und 250 Personen segelte er nach Vinland, wo er die verlassenen Hütten von Leifur Eiríksson fand. Nach anfänglich freundschaftlichem Kontakt zu der einheimischen Bevölkerung kam es zu Spannungen und bald zu gegenseitigen Angriffen, bei denen die meisten Wikinger starben. Die Überlebenden harrten zwei weitere Jahre in Vinland aus, bevor sie nach Grönland zurückkehrten.

Es folgte ein letzter Versuch durch Leifurs Halbschwester [[Freydis Eriksdóttir]]. Kaum in Vinland angelangt, zerstritten sich die Wikinger aber untereinander.
[[Datei:Authentic Viking recreation.jpg|thumb|Rekonstruktion einer Wikingersiedlung in Vinland in L'Anse aux Meadows (Neufundland)]]
Teile dieser Saga wurden wissenschaftlich bestätigt. Leifur Eiríksson Beschreibung von Amerika stimmte exakt überein mit den tatsächlichen Gegebenheiten. 1961 grub man in [[L'Anse aux Meadows]] (Neufundland) eine Wikingersiedlung aus. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich um die von Leifur Eiríksson angelegten Häuser handelte.

Die isländischen Annalen, [[Grænlendingar/Quellen|Grænlendingar]], berichten über weitere Reisen nach Amerika, unter anderem von einem Bischof namens [[Eirikur Gnúpsson]] im Jahre 1121 und von Priestern im 13. Jahrhundert. Die letzte Schilderung beruft sich auf eine Überfahrt im Jahre 1347. Ob diese Wikinger in Amerika blieben, oder nach Europa zurückkehrten, ist ungeklärt.

Es gibt eventuell Hinweise auf weiter nach Süden, entlang der nordamerikanischen Atlantikküste führende Fahrten der Wikinger. Im Maine State Museum in [[Augusta (Maine)|Augusta]] wird eine aus der Zeit 1065 bis 1080 stammende Wikingermünze ausgestellt, die in Maine ausgegraben wurde. In der grönländischen Wikingersiedlung Ameralikfjord fand man Anthrazitkohle, die nicht aus Grönland, Island oder Norwegen stammen kann, aber mit solcher aus Rhode Island identisch ist ([[#Literatur|Lit.]]: Zillmer).

Der Bau des [[Drachenschiff|Wikingerschiffs]] erfolgte ohne Pläne nur aus dem mündlich überlieferten Gedächtnis der Väter. Es werden zwei Arten von Schiffen unterschieden

* [[Drachenschiff|Langschiffe]], auch als Kriegs- oder Kampfschiffe bezeichnet und auf Grund ihres [[Steven]]schmucks oft „Drachen“ genannt und Handelsschiffe, so genannte [[Knorr (Schiff)|Knorren]].

Langschiffe waren die Kriegs- bzw. Kampfschiffe der Wikinger. Sie konnten mit ihnen schnell und unerwartet angreifen – sich aber wieder zurückziehen, bevor ein Vergeltungsschlag organisiert werden konnte. Dieser Schiffstyp war ein ca. 20 m langer [[Verdränger]], deren Holzplanken überlappend in [[Klinkerbauweise]] verbaut wurden. An den Überlappungen wurden die Planken mit Metallnieten zusammengehalten. Sämtliche hölzernen Schiffsteile aller Schiffstypen wurden mit verschiedenen Beilen aus Baumstämmen nach der jeweiligen Maserung gehackt. Daraus ergab sich insgesamt eine enorme Festigkeit und Belastbarkeit. Auch die Planken wurden nicht gesägt. Die Langschiffe wurden gerudert und gesegelt; sie hatten einen umlegbaren Segelmast, der in kürzester Zeit (ca. 1,5 Minuten) auf- und abgebaut werden konnte. Der Tiefgang aller Schiffe betrug nicht mehr als 1,5 m und sie erreichten eine Maximalgeschwindigkeit von ca. 20 Knoten (37 km/h). Neben der Möglichkeit von Fahrten über lange Entfernungen konnten die Wikinger daher mit ihren Schiffen nicht nur in flachen Gewässern segeln, sondern zusätzlich entlang der Flüsse, selbst unter Brücken hindurch, tief in das jeweilige Landesinnere vordringen.

Mit den [[Knorr (Schiff)|Handelsschiffen]], die breiter und hochbordiger als die Langschiffe waren, brachen die Wikinger zum Beispiel zu ihren Entdeckungsfahrten nach Grönland und zum Handel in das heutige Russland auf.

Das Steuerruder aller Schiffstypen war auf der rechten Seite, davon leitet sich die Richtungsangabe [[steuerbord]] in der allgemeinen Schifffahrt her. Wie die Wikinger es geschafft haben auf offener See zu navigieren, ist noch nicht restlos geklärt. Aus der [[Saga von Riem]] lässt sich entnehmen, dass die Wikinger schon damals wussten, dass die Erde eine Kugel ist. Ein archäologischer Fund lässt auf die Verwendung einer kompassähnlichen Navigationshilfe schließen. In Grönland tauchte 1948 eine Holzscheibenhälfte auf, darauf befanden sich 17 Markierungen und ein Loch im Zentrum. 2004 entdeckten Archäologen auf der Insel Wollin ein ähnliches Stück. Ein Kompass, eine Sonnenuhr, oder beides? Noch weiß man es nicht genau. Aber auch die [[Gezeiten]] waren den Nordmännern vertraut. In der altnordischen Saga von [[Olav II. Haraldsson|Olaf dem Heiligen]] wird von einem leuchtenden Stein erzählt, der auch bei schlechter Sicht, bedecktem Himmel und Nebel, im Licht leuchtete. Ein solches Mineral gibt es wirklich, es heißt [[Cordierit]]. Je nach Einstrahlrichtung des Lichtes färbt sich der Stein gelb oder blau. Durch unterschiedliche [[Polarisation]]sebenen wird der Stand der Sonne angezeigt. Landmarken, Fisch-und Vogelzüge sagten dem [[Kendtmann]] (Kundiger) wo es lang ging auch dann wenn die Sterne nicht zu sehen waren, wie in den Hellen Nächten. Auch verriet die Wasserfärbung die Strömung und mit feiner Nase erschnüffelte man, wenn Land in der Nähe war. Insgesamt waren die Wikinger in der Navigation und dem Schiffbau nicht nur für ihre Zeit richtungsweisend, vielmehr stammen viele noch heute verwendete Begriffe aus diesem Gebiet letztlich von ihnen.

Kulturell hatte das Schiff für die Wikinger eine enorme Bedeutung, das bezeugen sowohl [[Schiffssetzungen|Schiffssteinsetzungen]] und [[Megalithgrab|Grabanlagen]] in Schiffsform, sowie Bestattungen in ganzen Schiffen, als auch die Schiffsdarstellungen auf [[Runenstein]]en.

Siehe auch: [[Wikinger]], [[Geschichte des Wikingerschiffbaus]], [[Flokis Raben]], [[Back]], [[Augapfelnavigation]], [[Schiffsfriedhof von Skuldelev]]

== Hanse ==
[[Datei:Lisa.jpg|thumb|right|Kraweel Lisa von Lübeck]]
* 1429 n. Chr.: Die Einführung des [[Sundzoll]]s für die Durchfahrt durch den [[Öresund]] durch König [[Erik VII. (Dänemark)|Erik VII.]] führte zu einer Eskalation zwischen den Hansestädten und Dänemark, die 1435 n. Chr. mit dem [[Frieden von Vordingborg (1435)|Frieden von Vordingborg]] mit einer Bestätigung der Privilegien der Hanse beigelegt wird.

* 1470 n. Chr.: Die ständigen Einschränkungen der Privilegien der Hanse am Londoner [[Stalhof]] führen zur Kriegserklärung der Wendischen und preußischen Städte der Hanse gegen [[England]]. Der [[Seekrieg]] wird als [[Kaperbrief|Kaperkrieg]] geführt und für die Hanse durch den [[Frieden von Utrecht (1474)]] durch den Bürgermeister [[Hinrich Castorp]] erfolgreich abgeschlossen.
* Der Schiffshauptmann ''Paul Beneke'' aus [[Danzig]], erobert im [[Ärmelkanal]] die [[Galeone]] ''Sankt Thomas'' aus [[Florenz]]. Auf ihr wird der berühmte [[Flügelaltar]] des ''[[Das Jüngste Gericht (Hans Memling)|Jüngsten Gerichts]]'' von [[Hans Memling]] erbeutet.

Die Verbindung von Land und Seeverkehr in einer Organisation war der entscheidende Schritt in die Zukunft, die der Hanse schließlich die monopolartige Vorherrschaft in Handel und Transport auf Nord- und Ostsee bringen sollte. Neue Verkehrswege auf dem Wasser wurden allerdings bis weit ins 14. Jh. von der Hanse nicht erschlossen, man übernahm vielmehr die von Friesen, Sachsen, Engländer und Skandinavier erschlossenen Verkehrswege. Die Handelspartner und Schiffer wurden verdrängt, oft unter dem Anschein fairer Verträge unter gleichberechtigten Partnern. Beispielhaft dafür ist das Privileg [[Heinrich der Löwe|Heinrichs des Löwen]] an die Gotländer von 1161. Als diese sich weigerten, mit den Kaufleuten aus dem gerade wieder gegründeten Lübeck (1159) als Handelspartner zu akzeptieren, vermittelte Heinrich und gestand den Gotländern in seinem Gebiet die gleichen Rechte zu, wie sie die Gotländer den deutschen auf ihrer Insel einräumen sollten. Nun konnten die Kaufleute aus [[Visby]], die bis dahin den Zwischenhandel auf der Ostsee beherrschten, ihre Waren allenfalls bis Lübeck bringen, der direkte Weg weiter ins Binnenland blieb ihnen versperrt. Ein weiterer Vorteil der Hanseschifffahrt war eine gewisse Rechtssicherheit gegenüber Konkurrenten, ein entwickeltes Seerecht, das Fragen der Befrachtung, der Bemannung, der Verhältnisse an Bord, des Verhaltens im Seenotfall usw. regelte. Die Rechtssicherheit für Hanseschiffe, vor allem im Ausland, war grundlegend für das reibungslose Funktionieren der Verkehrsorganisation. Auch Fragen der technischen Schiffssicherheit und der Seefähigkeit der Schiffe wurden sehr ernst genommen, ebenso wie der Schutz der Handelsschiffe vor [[Piraterie]]. Die Schiffer fuhren deshalb meist im Verband in Fahrtgemeinschaften von zwei und drei Schiffen, und ab 1477 mussten größere Hanseschiffe je 20 Bewaffnete an Bord haben. Gegen Kaperungen schützten diese Maßnahmen jedoch nicht immer.

Siehe auch: [[Hanse]]

== Piraten ==
[[Datei:Schädel Hingerichteter Hamburg.jpg|thumb|Gepfählter Schädel eines in Hamburg Hingerichteten, um 1400, entdeckt 1878 beim Bau der Speicherstadt auf dem Grasbrook, diente als Grundlage der Rekonstruktion der Gesichtszüge, vermutlich ein Pirat, vll. [[Klaus Störtebeker]]]]
Über [[Piraterie|Piraten]] berichtete bereits [[Homer]] dort schildert er im 8. Jh. v. Chr. in seinen Epen Kaperfahrten zum Haupterwerb. Insbesondere die Küsten der [[Ägäis]] luden als Versteck und Schlupfwinkel geradezu ein. Korrespondenzen des Herrschers von [[Zypern]] aus dem 14. Jh. v. Chr. belegen Piraten an der [[Kleinasien|kleinasiatischen]] Südküste. Ausgangspunkt soll vor allem [[Lykien]] in der heutigen Südwest-Türkei gewesen sein. Auch in vielen späteren [[antike]]n Quellen galt diese Region als Heimat von Piraten, die die Gewässer großer Teile des östlichen Mittelmeers unsicher machten. Die überhandnehmende Seeräuberei in der [[Ägäis]] wurde – laut [[Herodot]] und [[Thukydides]] – erstmals durch die [[Kreta|kretische]] Marine bekämpft. Eine wahre Piraten-Plage z. Z. des römischen Imperiums veranlasste den Senat, [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]] ([[67 v. Chr.]]) mit besonderen Vollmachten auszustatten. Sein regelrechter Seekrieg gegen die Piraten führte zum vorläufigen Ende der Piraterie; [[Byzantinisches Reich|Byzanz]], am Ende seiner Macht, wurde wiederum von arabischen Seeräubern beeinträchtigt.

* 1655 wurde [[Port Royal (Jamaika)|Port Royal]] auf [[Jamaika]] Stützpunkt der [[Karibik]]-Piraten. Hier fanden vornehmlich englische Piraten ihren Stützpunkt, auf Île de la Tortue hauptsächlich französische. Port Royal wurde 1692 von einem [[Erdbeben]] und der nachfolgenden [[Tsunami|Flutwelle]] zerstört. Danach wichen die Piraten auf die [[Bahamas|Bahamas-Inseln]] (bis 1718) und nordamerikanische Häfen wie zum Beispiel [[New York City|New York]] aus.

Auf den Schiffen herrschte eine gewisse Form der Demokratie. So wurden oft wichtige Entscheidungen durch Abstimmungen der Besatzung getroffen. Ein Grund für den anfänglichen Zulauf zum Piratentum war die erbarmungslose Unterdrückung auf den offiziellen Handels- und Kriegsflotten der einzelnen Länder.
Als die Zeit der „klassischen Piraterie“ kann man den Zeitraum zwischen etwa 1650 und 1730 bezeichnen, als Seeräuber europäischer Herkunft gestützt auf korrupte Gouverneure und Regierungsbeamte vor allem die Karibik unsicher machten. Nach Eliminierung ihrer Stützpunkte im karibischen Meer verlegten einige Piratenführer ihre Wirkungsstätte in den Indischen Ozean, wo in einem Teil der Insel [[Madagaskar]] eine Art Piratenrepublik ([[Libertalia]]) entstanden war, die bis etwa 1730 existierte.

Eine spezielle Form der Piraterie existierte im Mittelmeer. Diese ging hauptsächlich von den sogenannten Barbareskenstaaten aus, also den Staaten moslemischer Machthaber in Nordafrika (Tunis, Algier). In diesen Ländern wurde die Seeräuberei staatlich betrieben und war die Haupteinnahmequelle des Staates. Dieses Unwesen ging noch Ende des 18. Jahrhunderts so weit, dass einige europäische Länder (etwa die seinerzeit unabhängige Hansestadt Hamburg) aber auch die noch jungen USA sich lieber zu regelmäßigen Zahlungen an die Regierungen der „Barbareskenstaaten“ verpflichteten, damit ihre Handelsschiffe nicht behelligt wurden.
Erst im Jahr 1830 setzte Frankreich diesem Treiben mit der Eroberung Algeriens ein Ende.

Gefangene Piraten wurden meist hingerichtet. Als Abschreckung für andere Piraten wurden die Leichen an einer exponierten Stelle in Richtung See zur Schau gestellt.

Siehe auch: {{Commons|Piracy|Piraterie}}

== Entdecker ==
[[Heinrich der Seefahrer]] (port.: ''Infante Dom Henrique o Navegador''; * [[4. März]] [[1394]] in [[Porto (Portugal)|Porto]]; † [[13. November]] [[1460]] in [[Sagres]]) war Infant (Prinz) von [[Portugal]] aus dem [[Haus Avis|Hause Avis]]. Die von ihm initiierten [[Entdeckung]]sfahrten entlang der
[[westafrika]]nischen Küste begründeten die portugiesische [[Seemacht|See-]] und [[Kolonialmacht]] und stellen den Beginn der [[Europäische Expansion|europäischen Expansion]] dar.

Als Gouverneur der [[Algarve]] initiierte Heinrich ab 1418 ein ehrgeiziges Programm zur Erschließung eines Seewegs nach [[Indien]]. Allerdings ist die „Seefahrtschule“ bei seiner Residenz in [[Sagres]] eine Erfindung späterer Jahrhunderte, wie der portugiesische Mathematiker und Historiker Duarte Leite nachgewiesen hat. In den Quellen erwähnt ist nur die Mitarbeit des [[Judentum|jüdischen]] Kartographen [[Jehuda Cresques]], genannt Meister Jaime aus [[Mallorca]], der – so die „Asia“ des Joao de Barros aus dem 16. Jahrhundert – portugiesische Seefahrer in seiner Wissenschaft unterrichtete. Der Prinz veranlasste zahlreiche Entdeckungsfahrten entlang der [[afrika]]nischen Küste mit einem eigens dafür entwickelten [[Segelschiff]], der [[Karavelle]]. Die dabei gewonnenen Kenntnisse in [[Navigation]], [[Kartographie]] und [[Schiffbau]] waren grundlegend für alle folgenden portugiesischen Entdeckungsfahrten.

Die portugiesischen Könige legten großen Wert auf eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung ihrer [[Pilot (Seefahrt)|Piloten]]. Diese wurden so zu den eigentlichen Protagonisten der Entdeckungsfahrten auf der Suche nach dem [[Seeweg nach Indien]] um das Kap der Guten Hoffnung herum.
Im 15. Und 16. Jahrhundert bildeten besonders die portugiesischen Piloten auf Grund ihres Wissens eine kleine, aber in Europa sehr gefragte Elite der Seefahrt.
Von Anfang an waren die portugiesischen Kapitäne und Piloten verpflichtet, alle auf ihren Reisen gesammelten und für die Navigation bedeutsamen Erfahrungen und Erkenntnisse in geheimen Logbüchern, den ''roteiros'', festzuhalten. Bis zum Tode des Infanten wurden mehr als 2.000 [[Seemeile]]n [[Afrika|afrikanischer Küstengewässer]] befahren.
Die Kapitäne waren verpflichtet eine [[Padrão]] (port. Kolonialsäule) mitzuführen. An markanten neuentdeckten Punkten wie Kaps oder Flussmündungen ließen die Kapitäne unter das Christenkreuz und das [[Wappen]] von [[Portugal]] noch Name und Datum in den Stein meißeln.

Im Sommer 1487 brach [[Bartolomeu Diaz]] auf, um den Seeweg um Afrika zu erkunden. Im Dezember des Jahres 1487 zwang ihn ein heftiger Sturm, Südkurs aufs offene Meer zu steuern. Als er nach 13 Tagen wieder auf Ostkurs ging, hatte er das Kap passiert, ohne es gesehen zu haben, und betrat am 3. Februar 1488 in der Fischbai Land. Der Weg nach Indien war nun gefunden, die Mannschaft aber weigerte sich weiterzusegeln. Das Kap nannte Diaz ''Cabo tormentoso'' (Kap der Stürme). König Juan II. taufte es aber um und nannte es ''Cabo de boa esperanca'' ([[Kap der Guten Hoffnung]]). Im Jahre 1497 gelang es [[Vasco da Gama]], das Kap zu umschiffen und Indien zu erreichen.

[[Christoph Kolumbus]] ([[Italienische Sprache|ital.]] ''Cristoforo Colombo'', [[Spanische Sprache|span.]] ''Cristóbal Colón'', [[Portugiesische Sprache|port.]] ''Cristovão Colombo'', eingedeutscht (bzw. latinisiert) ''Columbus'' oder ''Kolumbus''; *&nbsp;wahrscheinlich zwischen dem [[25. August]] und dem [[31. Oktober]] [[1451]]; †&nbsp;[[20. Mai]] [[1506]] in [[Valladolid]]) war ein italienischer [[Seefahrer]] in [[Spanien|spanischen]] Diensten.
Bermejo, Rodriguez([[Rodrigo de Triana]]) – Matrose der [[Karavelle]] Pinta unter Kolumbus. Bermejo erblickte am 12. Oktober 1492 als erster vom Mast des Schiffes die Amerika vorgelagerte Insel [[Guanahani|San Salvador]]. Er selbst glaubte bis zu seinem Lebensende, eine Route auf dem Seeweg nach „[[Hinterindien]]“ entdeckt zu haben.
Er ist nicht wie häufig behauptet der Entdecker Amerikas, da die [[Wikinger]] vor ihm dort waren. Zudem sind die [[Indianer]] ebenfalls Einwanderer Amerikas, was oftmals keine Beachtung findet. Er selbst glaubte bis zu seinem Lebensende, eine Route auf dem Seeweg nach „[[Hinterindien]]“ entdeckt zu haben.

[[Zheng He|Zhèng Hé]] 鄭和 (in anderer [[Transliteration]]: ''Cheng Ho'', auch 三寶 ''Sān Bǎo'' genannt, Geburtsname ''Ma Ho''; * [[1371]] [[Kunming]] in der Provinz [[Yunnan]]; † [[1433]] oder [[1435]]) gilt als der berühmteste [[Kaiserreich China|chinesische]] [[Admiral]] und einer der bedeutendsten [[Seefahrer]] des 2. Jahrtausends nach Christus.
Zheng He unternahm mit gewaltigen [[Flotte (Marine)|Flotten]] zwischen 1405 und 1433 sieben große [[Expedition]]en in den [[Pazifik]] und den [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]]. Dabei bekämpfte er nicht nur erfolgreich das [[Piraterie|Piratenunwesen]], sondern erforschte auch die [[Meer]]e bis nach [[Arabische Halbinsel|Arabien]] und [[Ostafrika]]. Seine [[Schatzschiff]]e, die mit etwa 70 Metern Länge und 9 Masten zu den größten Holzschiffen aller Zeiten gehörten, legten dabei mehr als 50.000 km zurück.
Sein Beiname San Bao hat Spekulationen darüber ausgelöst, dass der [[Muslim]] Zheng He das historische Vorbild für die [[Arabische Halbinsel|arabische]] [[Sage]]ngestalt [[Sindbad der Seefahrer]] gewesen sein könnte.

[[Ferdinand Magellan]], [[Portugiesische Sprache|portugiesisch]] ''Fernão de Magalhães'', (* [[1480]] in [[Sabrona]], Provinz [[Alto Trás-os-Montes|Trás-os-Montes]], [[Portugal]]; † [[27. April]] [[1521]] auf [[Mactan]], [[Philippinen]]) war ein [[Portugal|portugiesischer]] [[Seefahrer]], der für die [[Spanien|spanische]] Krone segelte. Magellan unternahm die erste Weltumseglung. Die Geschichte seiner Reise ist vor allem bekannt durch die Aufzeichnungen eines Teilnehmers, [[Antonio Pigafetta]].

Sir [[Francis Drake]] (span.: el Draque); (* um [[1540]]; † [[28. Januar]] [[1596]]) war ein britischer [[Piraterie|Freibeuter]], Entdecker und [[Admiral]] und der erste britische Weltumsegler (siehe [[Weltumsegelung des Francis Drake]]). Als Navigator und Seemann gilt er bis heute als eine der herausragenden Persönlichkeiten der englischen [[Seefahrt]].

[[James Cook]] (* [[27. Oktober]] [[1728]] in [[Marton (Middlesbrough)|Marton]] bei [[Middlesbrough]]; † [[14. Februar]] [[1779]] auf [[Hawaii]]) war ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Seefahrer]] und [[Entdecker]].
Berühmt wurde er durch drei Fahrten in den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]], auf denen er zahlreiche Inseln entdeckte und weitere Inseln vermaß und kartografierte.

== Galerie der berühmtesten Entdecker ==
<gallery>
Datei:Henry the Navigator1.jpg|Heinrich der Seefahrer (Ausschnitt aus einem Gemälde des 15. Jahrhunderts)
Datei:ZhengHeGiraffe.jpg|Zheng He brachte von seinen Reisen eine Giraffe mit (Zeichnung von [[Shen Du]]).
Datei:Ferdinand_Magellan.jpg|Ferdinand Magellan
Datei:Vasco-da-gama-2.jpg|Vasco da Gama (Porträt von [[Gregorio Lopes]] (1490–1550)]])
Datei:1590 or later Marcus Gheeraerts, Sir Francis Drake Buckland Abbey, Devon.jpg|Sir Francis Drake [[Marcus Gheeraerts der Jüngere]] (entstanden 1590 oder später)
Datei:James cook.jpg|Porträt von James Cook (gemalt von [[William Hodges]])
</gallery>

== [[Fischerei]] ==

* ca. 70.000–10.000 v. Chr.: [[Jungpaläolithikum]]: Die ersten Hinweise auf ''seefahrende Stämme'' in [[Europa]] wie zum Beispiel [[Harpune|Knochenharpunen]] und [[Angelhaken]] (um 20.000 v. Chr.) stammen aus der jüngeren [[Altsteinzeit]]

* um 30.000 v. Chr.: [[Ozeanien]]: Im [[Pazifik]] werden neben Australien auch auf dem [[Bismarckarchipel]] und auf [[Buka]] in den nördlichen [[Salomonen]] Hinterlassenschaft des Menschen gefunden. Es sind dies vor allem Feuerreste und Muschelschalen. Auch diese Menschen müssen bereits kurze Meeresstrecken mit Booten bewältigt haben.

* ca. 20.000–10.000 v. Chr.: [[Indien]]: Die Kulturschichten des [[Jungpaläolithikum]]s finden sich vornehmlich an den Rändern der großen Flüsse. Dies zeigt, dass spätestens ab diese Zeit die Menschen begonnen haben, ihre Siedlungsgebiete von den Steppen und Berghängen an die Binnengewässer zu verlegen.

* ca. 15.000–10.000 v. Chr.: China: Gegen Ende der letzten Eiszeit existiert im Norden des Landes und in der heutigen [[Mongolei]] an den damals noch zahlreichen Binnengewässern eine frühe Jäger- und Fischerkultur. [[Harpune]]n und Muschelreste sind aus dieser Zeit gefunden wurden.

* um 12.000 v. Chr.: [[Ägypten|Oberägypten]]: Am [[Nil]] werden bei [[Abd el-Quadir]] und [[Dschebel Sahaba]] frühe Siedlungen von Jäger- und Fischerkulturen festgestellt. Die Bedeutung der Fischerei zeigt sich besonders bei den Funden in der [[Catfish Cave]] (Katzenfisch, Wels-Höhle).

* um 10.000 v. Chr.: [[Sibirien]]: In der Nähe des [[Baikalsee]]s werden die bisher ältesten Harpunen und Fischernetze dieser Gegend gefunden. Sie zeigen, dass damals Menschen im südlichen Sibirien weitgehend vom Fischfang gelebt haben.

* ab ca. 10.000 v. Chr.: [[Europa|Nordeuropa]]: Nach dem Abklingen der letzten Eiszeit folgen die Menschen den nach Norden wandernden Großwild. An der nordeuropäischen Küste entwickeln sich Kulturen von Jägern, Fischern, und Muschelsammlern. Diese Leute besiedeln allmählich die Küstengebiete von [[Skandinavien]], das ab dem 8. Jahrtausend eisfrei wird. Sie bauen die ersten Boote von Nordeuropa mit [[Fell]]en über ein Gerüst aus [[Holz]] oder [[Geweih]]stücken.

* ca. 9500 v. Chr.: [[Europa|Nordeuropa]]: Aus [[Finnland|südfinnischen]] [[Torfmoor]]en können die Reste von Fischernetzen und Schlittenkufen aus dieser Zeit datier werden.

* um 4800 v. Chr.: [[Korea]]: Die Bewohner um das heutige [[Busan]] lebten neben der Jagd auch vom Fischfang und vom Sammeln von Schalentieren der Küstenzone. Das Vorhandensein von japanischen Topfscherben weist auf eine frühe Handelsbeziehung hin.

* um 3700 v. Chr.: [[Korea]]: Die Bewohner im Süden betreiben bereits Hochseefischfang, vor allem auf Tiefwasser-Weichtiere, wie [[Seelöwen]] und [[Wale]].

* um 1000–300 v. Chr.: [[Südamerika]]: Die Menschen der [[Chorrera-Kultur]] an der Küste des heutigen [[Ecuador]] beginnen [[Binsen]]flöße zum Fischfang zu benutzen.

* 1500 n. Chr.: Die [[Atlantischer Hering|Heringschwärme]] bleiben aus unbekannter Ursache im [[Skagerrak]] und [[Kattegat]] teilweise aus. und gehen in die südliche [[Nordsee]]. Das dänische [[Schonen]] verliert seine Bedeutung als Zentrum des Fischhandels. Der Fischfang auf der [[Doggerbank]] wird nun für die Niederländer zur wichtigsten Einnahmequelle.

== Walfang ==
{{Hauptartikel|Walfang}}
Wie Felszeichnungen und Knochenfunde im Süden der [[korea]]nischen Halbinsel Bangu-Dae (in der Nähe von [[Ulsan]]) belegen, wurde dort schon vor 7.000 Jahren Jagd auf [[Wale]] gemacht.
[[Höhlenmalerei]]en in [[Skandinavien]] belegen eine Jahrtausende alte Praxis des [[Walfang]]s in Europa.
Die [[Inuit]] Nordamerikas jagen ebenfalls traditionell Wale, etwa mit aus [[Kajak]]s geworfenen [[Speer]]en.

[[Datei:Cook-whaling.jpg|thumb|Walfang im 18. Jahrhundert; Illustration zu einem Reisebericht über [[James Cook]]s Fahrten]]
[[Datei:Whaling harpoon.jpg|thumb|Walfangharpune]]
Als 1583 [[William Poole]] und 1596 [[Willem Barents]] auf der Suche nach der Nordost-Durchfahrt nördlich von [[Sibirien]] bei [[Svalbard|Spitzbergen]] ein reiches Vorkommen an [[Grönlandwal]]en feststellten, begannen 1611 die [[Engländer (Volk)|Engländer]] und 1612 die [[Niederlande|Holländer]] eine umfangreiche Jagd auf Wale, denen sich 1644 deutsche Schiffe aus [[Hamburg]] und [[Hamburg-Altona|Altona]] und 1650 die englischen Kolonisten in Nordamerika anschlossen.

Der [[Tran]] des Wals war ein wichtiger Grundstoff für künstliche Beleuchtung. Daneben wurden aus ihm Seifen, Salben, Suppen, Farben, Gelatine oder Speisefette (zum Beispiel [[Margarine]]) sowie Schuh- und Lederpflegemittel produziert. Walöl war ursprünglich nötig, um [[Nitroglycerin]] herzustellen.

Um 1840 waren etwa 900 Fangschiffe unterwegs, die in guten Jahren bis zu 10.000 Wale erlegten. Auf einem durchschnittlichen amerikanischen Walfänger im 19. Jahrhundert fuhren etwa 20 bis 30 Mann. Die Schiffe führten einschließlich Reserven bis zu sechs Boote mit sich. Üblicherweise wurden bei der Jagd drei bis vier Boote gleichzeitig eingesetzt, die mit je sechs Seeleuten bemannt waren. Als Schiffswache wurden bei der Jagd nur ein bis zwei Mann zurückgelassen.

In den 1930er Jahren wurde erkannt, dass der Walbestand durch die starke Bejagung gefährdet war.
Allein in den Jahren 1930/1931 wurden 30.000 Blauwale getötet, mehr als heute in allen Ozeanen leben.
Der [[Völkerbund]] beschloss 1931 ein Abkommen zur Begrenzung des Walfangs, das 1935 in Kraft trat.
Allerdings war dieses Abkommen kaum effektiv, da bedeutende Walfangnationen wie [[Norwegen]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] keine Mitglieder des Völkerbundes waren. Im gesamten [[20. Jahrhundert]] wurden circa drei Millionen Wale erjagt.

Der Walfang in japanischen Gewässern erreichte in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Höhepunkt, als das Fleisch zur Versorgung der Not leidenden Bevölkerung gebraucht wurde, sonderlich angesehen war es allerdings nicht.

Für die Jagd bis an den Rand der Ausrottung sind allerdings vorrangig einige europäische Nationen verantwortlich, deren Walfangstationen in der Antarktis bis in die 1960er Jahre betrieben wurden, zum ausschließlichen Zweck der industriellen Rohstoffgewinnung.

== Entwicklung [[U-Boot]] ==


Die Geschichte des technisch-geprägten Tauchens bzw. der Entwicklung eines Tauchboots beginnt mit dem [[15. Jahrhundert]]. So entwirft beispielsweise 1405 der Nürnberger Kriegsbaumeister [[Konrad Kyeser]] in seinem Werk ''Bellifortis'' einen ersten [[Tauchanzug]]. [[Leonardo da Vinci]] konstruiert auf dem Reißbrett 1515 bereits ein Ein-Mann-Tauchboot. Diese Ideen werden weiter vorangetrieben und 1604 beschreibt [[Magnus Pegel]] erstmalig in einem Buch die Grundgedanken und Voraussetzungen für den Bau eines Tauchbootes. Der niederländische Erfinder [[Cornelis Jacobszoon Drebbel]] ist der erste, der über die bloße Theorie hinausgeht und im Jahre 1620 das erste manövrierbare Unterwasserfahrzeug, ein mit Leder überzogenes Holzruderboot, baut. Im Auftrag des Landgrafen von [[Hessen]] konstruiert 1691 der französische Physiker [[Denis Papin]], der auch Professor an der [[Philipps-Universität Marburg]] ist, ein Tauchboot, welches jedoch beim Test 1692 zerstört wird. Dennoch hat die Idee, ein funktionstüchtiges Unterwasserfahrzeug zu bauen, inzwischen weltweit Tüftler motiviert. 1772 wird im [[Steinhuder Meer]] das erste Unterwasserfahrzeug in Deutschland getestet. Es ist aus Holz und hat die Form eines Fisches, weshalb es den Namen [[Steinhuder Hecht|Hecht]] erhält. Mit dem Boot wird etwa 12 Minuten getaucht. Der Amerikaner [[David Bushnell]] baut 1776 die „[[Turtle (U-Boot)|Turtle]]“ („Seeschildkröte“), eine Konstruktion aus Eisen und Eichenholz. Sie gilt als erstes richtiges U-Boot, da als Antrieb zwei über Handkurbeln betriebene Schrauben dienen, und nicht wie bei den beiden Vorläufern ein Segel oder Ruderer an der Wasseroberfläche das Gefährt antreiben. 1799 beschreibt der Bergmeister [[Joseph von Baader]] eine [[Konstruktionsprozess|Konstruktion]] für ein Zwei-Mann-U-Boot.

Der Amerikaner [[Robert Fulton]] entwirft 1801 das U-Boot „[[Nautilus (U-Boot)|Nautilus]]“. Es besitzt einen Handkurbelantrieb für eine Schraube, neu allerdings sind nun [[Ruder]] zur Seiten- und Tiefensteuerung sowie ein Druckluftsystem zur Versorgung der dreiköpfigen Besatzung mit Atemluft. Die „Nautilus“ erregt sogar die Aufmerksamkeit [[Napoléon Bonaparte|Napoleons]], gilt aber schließlich für militärische Einsätze als zu langsam. 1850 lässt der bayrische [[Artillerie]]-[[Unteroffizier]] [[Wilhelm Bauer (Ingenieur)|Wilhelm Bauer]] das erste in Deutschland gebaute U-Boot, den so genannten „[[Brandtaucher]]“, zu Wasser. Da der Entwurf unter enormem Kostendruck gebaut wurde, wird sowohl auf Tauchzellen als auch auf verschiebbare [[Trimmung|Trimmgewichte]] verzichtet. Der Tauchvorgang soll durch das Fluten von Wasser in das Boot erfolgen. Beim ersten Tauchversuch am 1. Februar 1851 in der [[Kieler Förde|Kieler Innenförde]] verschiebt sich jedoch der [[Ballast]] nach achtern, wobei das geflutete Wasser ebenfalls ins Heck fließt. Das Boot sackt daraufhin durch und weiteres Wasser dringt durch die Nähte der Außenhaut und das Einstiegsluk. Das Boot sinkt bis auf den Grund bei ca. 20 Metern Wassertiefe. Die dreiköpfige Besatzung, unter ihnen Wilhelm Bauer, wartet bis der Innendruck so groß ist wie der Außendruck, öffnet das Einstiegsluk und treibt an die Oberfläche, wo sie gerettet werden. Der verunglückte „Brandtaucher“ wird erst Jahre später (1887) geborgen. Nach verschiedenen Museums-Stationen hat das älteste erhaltene Tauchboot der Welt nun seine Heimat im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in [[Dresden]]. Eine Kopie des Modells steht im [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] für Technik in München.
[[Datei:Ictineo II.jpg|thumb|left|Ictineo II: Erstes maschinell angetriebenes U-Boot]] Am 2. Oktober 1864 wird von [[Narcís Monturiol]] mit der ''[[Ictineo II]]'' das erste U-Boot mit einem maschinellen Antrieb zu Wasser gelassen. Das Boot besteht aus Holz – verstärkt durch Kupferzargen – und ist komplett mit ca. 2 mm dicken Kupferplatten beschlagen. Es wird durch einen [[Magnesiumperoxid]], [[Zink]] und [[Kaliumchlorat]] verarbeitenden Motor angetrieben.
Während des [[Sezessionskrieg|amerikanischen Bürgerkrieges]] werden 1864 mehrere handgetriebene U-Boote gebaut, u. a. die [[CSS Hunley]]. Am 17. Februar 1864 versenkt sie das gegnerische Schiff [[USS Housatonic (1861)|''USS Housatonic'']] und gilt somit als erstes U-Boot der Welt, welches ein anderes Schiff zerstört hat. Bei dieser Aktion geht das U-Boot allerdings mitsamt seiner neunköpfigen Besatzung verloren. Erst am [[4. Mai]] 1995 wird die C.S.S. Hunley gefunden und geborgen.

Am 21. Januar 1954 läuft das erste atomgetriebene U-Boot, die [[USS Nautilus (SSN-571)|USS Nautilus]] vom Stapel.
Am 3. August 1958 passiert sie als wahrscheinlich erstes Wasserfahrzeug bei einer Tauchfahrt unter der [[Arktis]] den geographischen [[Nordpol]].

Siehe auch: [[Trieste]]

== Bewaffnung ==

Vor jedem Gefecht wurden auf antiken Galeeren die Masten niedergelegt. Man fuhr also nicht unter vollen Segeln in die Schlacht, wie es gerne dargestellt wird. Der Einsatz von Feuer, der seit Erfindung des Schießpulvers zu jedem Gefecht gehört, hat in der antiken Schlacht wenig verloren. Das sogenannte „Griechische Feuer“, das auf dem Wasser gebrannt haben soll, war im Altertum unbekannt.

[[Rammsporn]]: Verstärkte Erweiterung des Bugbereiches eines [[Kriegsschiff]]es mit dem Ziel, den Gegner unterhalb der Wasserlinie zu rammen. Die frühen Rammsporne wurden bei griechischen und römischen Schiffen, beispielsweise [[Galeere]]n, die letzten Rammsporne wurden bei Kriegsschiffen bis zum 1. Weltkrieg verwendet.
Die letzten entscheidenden Einsätze von Rammspornen wurden in der [[Seeschlacht von Lepanto]] 1571 bzw. – aufgrund sinkender Effektivität der Artillerie gegen immer stärker gepanzerte Schiffe – in der [[Seeschlacht von Lissa]] 1866 vorgenommen.

[[Falarika]]: (auch Phalarika oder Feuerpfeil) war ein größeres Brandgeschoss, das wie ein [[Pfeil (Geschoss)|Pfeil]] konstruiert war und von einem [[Katapult]] oder einer ähnlichen Wurfmaschine verschossen werden konnte.

[[Onager]] auch Skorpion, einarmige Schleudermaschine auf antiken römischen Kriegsschiffen für Steinkugeln oder Felsbrocken.

[[Datei:Greekfire-madridskylitzes1.jpg|thumb|Griechisches Feuer in der einzigen bekannten zeitgenössischen Darstellung (12. Jh.)]]
Das [[Griechisches Feuer|Griechische Feuer]] (heutiges [[Griechische Sprache|Griechisch]] Υγρό Πυρ, ''igró pir – das nasse'' oder ''flüssige Feuer'') war eine Geheimwaffe des [[Byzantinisches Reich|byzantinischen Reiches]], die Zusammensetzung wurde streng geheim gehalten, und heute noch sind verschiedene Versionen überliefert. Richtig übersetzt bedeutet der griechische Name ''Hygrón Pyr'' „flüssiges Feuer“ und wurde auch als „Seefeuer“ oder „römisches Feuer“ bezeichnet.
Man kann durchaus von einem Vorläufer des [[Napalm]]s sprechen.

[[Corvus (Waffe)|Corvus]] Im zweiten Buch seiner römischen Geschichte (''Pragmateia'') beschreibt [[Polybius]] den ''corvus'' als eine Brücke, die 1,2 Meter breit und 10,9 Meter lang war, mit einer schmalen Brüstung an beiden Seiten. Die Vorrichtung wurde vermutlich im Bug des Schiffes benutzt, wo ein System von Seilzügen es erlaubte, die Brücke hinauf- und herunterzufahren. Am anderen Ende des Geräts, unter der Brücke, war ein schwerer, wie ein Schnabel geformter Dorn (daher der Name), der sich in der Beplankung an Deck des gegnerischen Schiffes festfressen sollte, wenn der ''corvus'' von römischer Seite her herabgelassen wurde. Das System schuf eine feste Verbindung zwischen den Schiffen und gab den [[Römische Legion|Legionären]] die Möglichkeit, auf die gegnerische Seite hinüber zu gehen.

Im [[3. Jahrhundert v. Chr.]] war Rom keine Seekriegsmacht und hatte wenig Erfahrung in der maritimen Kriegsführung. Tatsächlich hatte die Römische Republik sich vor dem Ersten Punischen Krieg nicht an Feldzüge außerhalb der italienischen Halbinsel gewagt. Ihr Wissen war perfekt ausgerichtet auf Schlachten an Land, ihr größter Vorteil waren die Disziplin und der Mut ihrer Soldaten. Der ''corvus'' erlaubte es den Römern nun, diese Überlegenheit auch gegen die effizientere karthagische Flotte zu nutzen. Die Taktik, ihr Potenzial auch auf See einzusetzen, funktionierte, die Römer gewannen die Schlachten von [[Erste Seeschlacht bei Mylae|Mylae]], [[Sulki|Sulci]], Tindaris und [[Schlacht am Kap Ecnomus|Ecnomus]], im Wesentlichen aufgrund der ''corvus''-Strategie und der Unfähigkeit der Karthager, darauf zu reagieren.

[[Karronade]] – auch Carronde, engl. Kriegsschiffe trugen nach 1780 Carronades. Die Carronde wurde 1774 von General Robert Melville entwickelt die Gießerei ''Carron Iron Founding and Shipping Company'' baute den Prototyp ''Smasher''. Ursprünglich für Armeeverwendung entworfen, kam 1779 eine bordverwendungsfähige Version auf Fregatten in Gebrauch. Prinzip: kurzes Rohr mit nach vorn hin erweiterte Seele wie beim [[Mörser (Geschütz)|Mörser]] und vergleichsweise kleine Pulvertreibladung, dadurch hatte das Geschoss eine niedrigere Geschwindigkeit als eine normale Kanone gleichen Kalibers, beim Auftreffen im Ziel rief die Kugel der Carronade größere Schäden hervor als das schneller fliegende Geschoss der Kanone und ließ einen Splitterregen auf den Gegner niedergehen.

Siehe auch: [[Kanone]], [[Geschützturm]], [[Torpedo]], [[Seemine]], [[Wasserbombe]]

== Admiral ==

[[Admiral]] ist der höchste militärische [[Dienstgrad]] in der [[Marine]]. Die Bezeichnung leitet sich ab vom [[Arabische Sprache|arabischen]] ''amīr al-bahr'' امير البحر – „Befehlshaber zur See“; siehe [[Emir]]. In Deutschland ist der Begriff Admiral erstmals anlässlich der Thronbesteigung Kaiser [[Otto III. (HRR)|Otto III.]] im Jahr 983 überliefert, wo auf der Liste hoher Würdenträger auch ein „Oberst Admiral“ genannt wird.

Ursprünglich bezeichnete Admiral den Führer einer Flotte. Darauf bezugnehmend entwickelten sich mehrere Admiralsdienstgrade. Der Vertreter des Admirals, der zugleich die Vorhut führte, wurde als [[Vizeadmiral]] bezeichnet. Die Nachhut führte ein weiterer Admiral, der im Englischen ''rear admiral'' (=rückwärtiger Admiral), in anderen Marinen [[Konteradmiral]] genannt wird. Äußeres Erkennungszeichen der Admirale und ihrer Stellung in der Hierarchie waren die Flaggen, die sie am [[Schiffsmast|Topp]] des Masten führten: der Admiral am [[Großmast]], der Vizeadmiral am [[Fockmast]] und der Konteradmiral am [[Kreuzmast]]. Noch heute dürfen sie eine eigene Flagge als Kommandozeichen führen und werden daher auch als [[Flaggoffizier]]e bezeichnet.

=== Bedeutende Admirale ===
[[Khair ad-Din Barbarossa]], ''Khizr'', genannt ''Khair ad-Din'' (oder Chair ad Din bzw. Chaireddin) von den christlichen Europäern ''Barbarossa'', türkisch: ''Hızır, Barbaros Hayreddin Paşa'', (* um [[1467]] oder um [[1475]] in [[Mytilini]] (türk.''Midilni'') auf [[Lesbos]]; † [[4. Juli]] [[1546]] in [[Istanbul]]) war ein osmanischer Korsar im westlichen Mittelmeer, Herrscher von [[Algier]] und [[Kapudan Pascha]] der [[Hohe Pforte|Hohen Pforte]], man nannte ihn den Schrecken der christlichen Seefahrt.

[[Andrea Doria]] (* [[30. November]] [[1466]]; † [[25. November]] [[1560]]) war ein [[Genua|genuesischer]] [[Admiral]] und Fürst von [[Melfi]].
Andrea Doria stammt aus einer alten Genuesischen Adelsfamilie [[Doria]]-Pamphilij-Landi, die schon seit Jahrhunderten hervorragende Flottenführer hervorgebracht hatte. Er wuchs vaterlos auf und diente als [[Condottiere]] zunächst dem [[Papst]], dann auch anderen italienischen [[Fürst]]en. 1503 kämpfte er für seine Heimatstadt auf [[Korsika]] gegen die Franzosen, die er auch zum Rückzug aus [[Ligurien]] zwang. Danach wurde er [[Admiral]] und kämpfte an der Spitze der genuesischen Flotte gegen Türken und nordafrikanische [[Piraterie|Piraten]].

Don [[Juan de Austria]] (Johann von Österreich; * [[24. Februar]] [[1547]] in [[Regensburg]]; † [[1. Oktober]] [[1578]] in [[Bouge]], heute in [[Belgien]]) war der uneheliche Sohn [[Kaiser]] [[Karl V. (HRR)|Karls V.]] und der bürgerlichen [[Regensburg]]er [[Gürtler]]stochter [[Barbara Blomberg]].

[[Michiel Adriaenszoon de Ruyter]] (* [[24. März]] [[1607]] in [[Vlissingen]]; † [[29. April]] [[1676]]) niederländischer Admiral.

Sir [[Horatio Nelson]], 1. [[Vicomte|Viscount]] Nelson of the Nile, K.B., 1. [[Herzog]] von Bronte (* [[29. September]] [[1758]] in [[Burnham Thorpe]], [[Norfolk]], [[England]]; † [[21. Oktober]] [[1805]]) war ein [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|britischer]] [[Admiral]], der einige bemerkenswerte Seesiege errang bzw. daran entscheidenden Anteil hatte: 1797 [[Seeschlacht bei Kap St. Vincent (1797)|St. Vincent]], 1798 [[Seeschlacht bei Abukir|Abukir]], 1801 [[Seeschlacht von Kopenhagen|Kopenhagen]], 1805 [[Schlacht von Trafalgar|Trafalgar]]. Sein forsches Vorgehen brachte ihm den französischen Spitznamen „fougueux admiral“, ungestümer Admiral, ein. Wegen seiner schmächtigen Statur, 1,65 m groß und 60 kg schwer, nannten ihn die Spanier „Señorito“, Herrchen.

[[Tōgō Heihachirō]] ([[Japanische Schrift|jap.]] 東郷平八郎; * [[27. Januar]] [[1848]] in der Provinz Satsuma (heute [[Präfektur Kagoshima]]); † [[30. Mai]] [[1934]] in [[Tokio]]) [[japan]]ischer Admiral.

[[Wilhelm Freiherr von Tegetthoff]] (* [[23. Dezember]] [[1827]] in [[Maribor|Marburg an der Drau]] ([[Untersteiermark]], damals [[Kaisertum Österreich]], heute [[Slowenien]]); † [[7. April]] [[1871]] in [[Wien]]), Admiral in der [[Österreichische Marine|österreich-ungarischen Kriegsmarine]].

[[Maximilian Graf von Spee|Maximilian Johannes Maria Hubert Reichsgraf von Spee]] (* [[22. Juni]] [[1861]] in [[Kopenhagen]]; † [[8. Dezember]] [[1914]] vor den [[Falklandinseln]] an Bord des Großen Kreuzers [[SMS Scharnhorst|Scharnhorst]]), deutscher Admiral.

[[Chester William Nimitz]] (* [[24. Februar]] [[1885]] in [[Fredericksburg (Texas)|Fredericksburg]], [[Texas]], † [[20. Februar]] [[1966]] auf [[Yerba Buena Island]], [[Kalifornien]]) war während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] [[Flottenadmiral]] der [[United States Navy|US-Marine]] und Oberbefehlshaber über die alliierte Marine im [[Pazifikkrieg]].

Siehe auch: [[Seeschlacht]], [[Seekrieg]]

=== Galerie der berühmtesten Admirale ===
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Bild:Chaireddin_Barbarossa.jpg|Khair ad-Din Barbarossa
Bild:Angelo Bronzino 048.jpg|„Andrea Doria als Neptun“ von Agnolo Bronzino
Bild:Don_Juan_D_Austria.jpg|Don Juan de Austria
Bild:Michielderuyter.jpg|Michiel de Ruyter
Bild:Horatio_Nelson.jpg|Sir Horatio Nelson
Bild:Tegetthoff-lithographie.jpg|Wilhelm Tegetthoff, Lithographie von [[Joseph Kriehuber]], 1866

Bild:Chester Nimitz-fleet-admiral.jpg|Chester W. Nimitz als 5-Sterne-Admiral, um 1945
</gallery>

== Berühmte Schiffe ==

Die [[Santa Maria (Schiff)|Santa Maria]] war das [[Flaggschiff]] von Christoph Kolumbus erster Expedition von 1492 bis 1493, auf der er einen westlichen Weg nach [[Indien]] suchte. Begleitet wurde sie von den deutlich kleineren Schiffen [[Niña]] und [[Pinta (Schiff)|Pinta]].

Die [[Endeavour (Schiff)|Endeavour]] war das [[Segelschiff]] [[James Cook]]s, mit dem er zwischen 1768 und 1771 seine erste Entdeckungsreise unternahm.

Die [[HMS Beagle (1820)|HMS Beagle]], auf der [[Charles Darwin]] 1831-1836 reiste, war eine zehn Kanonen-[[Brigg]] der 'Cherokee'-Klasse (eine sogenannte 'brig[[sloop]]'der [[Royal Navy]]).

Die [[HMS Victory]] diente im Mittelmeer unter dem Kommando von Admiral Lord Nelson. Dabei von Mai 1805 bis August 1805 Verfolgung der französischen Flotte nach Westindien und zurück.
21. Oktober 1805 [[Schlacht von Trafalgar]]. Bei dieser Schlacht wurde die Victory schwer beschädigt und kehrte anschließend über Gibraltar nach Großbritannien zur Reparatur zurück.

Die [[Royal Mail Ship|RMS]] [[RMS Titanic|Titanic]] war ein 1912 fertiggestelltes [[Passagierschiff]] im Besitz der britischen [[White Star Line|Oceanic Steam Navigation Company]], welche seit 1901 zur Reedereigruppe [[International Mercantile Marine Company]] des [[USA|US-amerikanischen]] [[Bankier]]s [[John Pierpont Morgan|J. P. Morgan]] gehörte.

Die [[SMS Emden (1908)|SMS Emden]] war ein [[Kleiner Kreuzer]] der deutschen [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]].

Die [[Awrora]] (''russ.'' Аврора) ist ein russisches Kriegsschiff der ehemaligen zaristischen Marine und liegt seit seiner Außerdienststellung 1956 als Museumsschiff in [[Sankt Petersburg]]. Das Schiff gilt als Symbol der [[Oktoberrevolution]] von 1917.

Die [[Bismarck (Schlachtschiff)|Bismarck]], benannt nach dem früheren deutschen [[Reichskanzler]] [[Otto von Bismarck]] war zu ihrer Zeit eines der größten und kampfstärksten [[Schlachtschiff]]e.

== Galerie berühmter Schiffe ==
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Bild:Santa-Maria.jpg|Nachbau der ''[[Santa Maria (Schiff)|Santa Maria]]''
Bild:50Neuseeland-Cent.jpg|Die ''[[Endeavour (Schiff)|Endeavour]]'' auf der [[Neuseeland-Dollar|neuseeländischen 50-Cent-Münze]]
Bild:HMSBeagle.jpg|''[[HMS Beagle (1820)|HMS Beagle]]'' (Mitte), Gemälde von Owen Stanley (1841)
Bild:Victory Portsmouth um 1900.jpg|''[[HMS Victory]]''
Bild:Aurora_cruiser.jpg|Panzerdeckkreuzer ''[[Awrora]]''
Bild:RMS Titanic sea trials April 2, 1912.jpg|Die ''[[RMS Titanic|Titanic]]'' bei Probefahrten am 2. April 1912
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== Eisbrecher ==
[[Datei:Polarstern awi hg.jpg|thumb|[[Polarstern (1982)|Polarstern]] in der Atka Bucht, [[Antarktis]] 2002 mit Logo zum [[Wissenschaft im Dialog|''Jahr der Geowissenschaften'']]]]
Der erste rein Motorangetriebe Eisbrecher der Welt war die [[Finnland|finnische]] ''[[Tarmo (Schiff)|Tarmo]]'', die 1907 in [[Newcastle upon Tyne]] gebaut wurde und letztmalig 1970 zum Einsatz kam. Das erste zivile Schiff der Welt mit einem Atomantrieb war der 1958 in Dienst gestellte sowjetische Eisbrecher ''[[Atomeisbrecher Lenin|Lenin]]'' (44.000&nbsp;PS, 19.240&nbsp;BRT, 3&nbsp;Reaktoren&nbsp;à&nbsp;90&nbsp;[[Megawatt|MW]] [[thermische Leistung|thermischer Leistung]]).

Zur sowjetischen [[Arktika-Klasse]] gehören die größten und leistungsstärksten [[Atomantrieb|atomgetriebenen]] Eisbrecher der Welt, mit einer Leistung von rund 55.000&nbsp;kW (75.000&nbsp;PS) [[Leistung (Physik)|Leistung]] (2 Reaktoren à 171&nbsp;MW thermisch). In dieser Leistungsklasse wurden in der [[Sowjetunion]] zwischen 1975 und 1992 die ''[[Atomeisbrecher Rossija|Rossija]]'', ''[[Atomeisbrecher Arktika|Arktika]]'', ''Sibir'', ''Sovjetsky Soyuz'' und die ''[[Atomeisbrecher Jamal|Yamal]]'' gebaut. Sie können Eis von fünf Meter Dicke durchbrechen. Die ''Arktika'' erreichte 1977 als erstes Überwasserschiff den [[Nordpol]]. Zuvor war dies nur mit [[U-Boot]]en gelungen.

Das deutsche Polarforschungsschiff ''[[Polarstern (1982)|Polarstern]]'' ist ebenfalls als Eisbrecher gebaut und kann 1,5 Meter dickes Eis durchfahren. Am 7. September 1991 erreichte dieses Schiff als erstes konventionell angetriebene Schiff den [[Nordpol]].

Siehe auch: [[Eisbrecher]], [[Forschungsschiff]]

== Passagierschifffahrt ==

[[Datei:GermanEmigrantsBoardingAShipInHamburg.jpg|thumb|Deutsche Emigranten gehen an Bord eines in die USA fahrenden Dampfers (um 1850)]]
Bis in die Mitte des [[20. Jahrhundert]]s wurden große [[Passagierschiff]]e überwiegend als [[Verkehrsmittel]] genutzt. Im [[Linienschifffahrt|Liniendienst]] fuhren sie im Überseeverkehr, insbesondere auf der Transatlantik-Route zwischen [[Europa]] und [[Nordamerika]] und der Pazifik-Route zwischen Fernost und USA. Zur Zeit der [[Auswanderung|Massenauswanderungen]] im [[19. Jahrhundert]] bis Beginn des [[20. Jahrhundert]]s begann nahezu täglich ein [[Auswandererschiff]] die Reise von Europa nach Nordamerika. Allerdings übernahmen im Laufe der Zeit insbesondere auf weiteren Strecken [[Flugzeug]]e diese Aufgabe.

Die Konkurrenz durch den Flugverkehr und der aufkommende [[Fremdenverkehr|Tourismus]] führte dazu, dass große Passagierschiffe nun eher für Vergnügungsreisen genutzt wurden. Für [[Kreuzfahrt]]en sind die Passagierschiffe häufig mit [[Schwimmbecken|Swimmingpools]] und Bordpromenaden, Läden und Salons ausgestattet.

Siehe auch: [[Blaues Band]]

== Ozeanografie ==

[[Ozeanografie]]: Mit sehr viel Aufmerksamkeit wird seit dem Altertum die Erforschung der [[Wind]]e betrieben. Die erste Karte der Windverhältnisse des Atlantischen Ozean zeichnet 1688 [[Edmond Halley]].
Im 18. Jahrhundert beginnen die Ansätze einer systematischen Erforschung der ozeanographischen Verhältnisse der Weltmeere. Es werden in verschiedenen Ländern hydrographische Dienste eingerichtet, die Seevermessung vornehmen und [[Seekarte]]n, [[Seehandbuch|Seehandbücher]] und [[Gezeiten]]tafeln herausgeben. Die für die sich rasch entwickelnde Schifffahrt schnell an Bedeutung gewinnen.
Der amerikanische Marineoffizier [[Matthew Fontaine Maury]] beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts mit der systematischen Sammlung der Schiffsbeobachtungen. Durch Auswertung dieser Beobachtungen konnte er 1847 Wind- und Strömungskarten herausgeben, die zu einer wesentlichen Verkürzung der Reisezeiten der Segelschiffe beitrug. Seine Bemühungen um die Vervollkommnung der Beobachtungen und ihrer Vereinheitlichung führte 1853 zur ersten Internationalen Hydrographischen Konferenz in [[Brüssel]]. Damit wurde der Grundstock gelegt für einen internationalen Beobachtungsdienst, an dem sich heute ca. 6000 Fischerei- und Handelsschiffe beteiligen.

Den Beginn der modernen Meereskunde ist das Jahr 1872, als die [[HMS Challenger]] ([[Challenger-Expedition]]) eine mehrjährige meereskundliche Weltreise antrat. Die Zielsetzung und folgender Expeditionen verschiedener Länder war die erste Bestandsaufnahme der topographischen, physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse in den Weltmeeren, über dessen tiefere Schichten damals so gut nichts bekannt war. Es wurden nicht nur erste grundlegende Erkenntnisse gesammelt, auch die erforderlichen Standardmethoden wurden entwickelt. Es wurden auch die Grundlagen für die Entwicklung der theoretischen Ozeanologie gelegt, es entstanden die ersten realistischen dynamischen Modelle. Diese erforderten mit der Zeit ein Abgehen von den groben Stichprobenmessungen der ersten Bestandsaufnahme.

== Katastrophen der Seefahrt ==
[[Datei:Stöwer Titanic.jpg|right|thumb|Untergang der RMS Titanic am 15. April 1912]]
''Siehe Hauptartikel: [[Katastrophen der Seefahrt]]''

== Seemannskultur ==

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich unter den, teils monatelang vom Festland abseschnittenen, Seeleuten zahlreiche spezielle Sitten und Gebräuche etabliert. Dies reicht von Verhaltensregeln an Bord über Aberglauben bis zu speziellen Formen der Bestrafung.

''Siehe Hauptartikel: [[Seemannskultur]]''

== Siehe auch ==

* [[Liste seemännischer Fachwörter]]
* [[Schiffsmaße]]
* [[Geschichte der Deutschen Marine]]
* [[Geschichte der United States Navy]]
* [[Geschichte der Binnenschifffahrt]]
* [[Segeln]]
* [[Kartografie]]
* [[Nautik]]

== Quellen ==
<references />
<references />
* [[Helmut Pemsel]]: ''Weltgeschichte der Seefahrt''. Koehler, Hamburg
** 1. ''Von den Anfängen der Seefahrt bis zum Ende des Mittelalters''. 2000, ISBN 3-7822-0821-8
** 2. ''Vom Beginn der Neuzeit bis zum Jahr 1800, mit der Frühzeit von Asien und Amerika''. 2001, ISBN 3-7822-0834-X
** 3. ''Von 1800 bis 2002. Die Zeit der Dampfschiff- und Motorschiffahrt''. 2002, ISBN 3-7822-0835-8
** 4. ''Biographisches Lexikon''. 2003, ISBN 3-7822-0836-6
** 5. ''Seekriege und Seepolitik von den Anfängen bis 1650''. 2004, ISBN 3-7822-0837-4

== Literatur ==
* Geoff Bailey, u.a. (Hrsg.): ''The archaeology of prehistoric coastlines''. CUP, Cambridge 1988, ISBN 0-521-25036-6
* George F. Bass (Hrsg.): ''Taucher in die Vergangenheit. Unterwasserarchäologen schreiben die Geschichte der Seefahrt''. Bucher, Luzern 1972, ISBN 3-7658-0160-7
* Peter Baumann: ''Sternstunden der Schiffsarchäologie''. Econ, Düsseldorf 1988, ISBN 3-430-11224-9
* Ekhart Berckenhagen (Hrsg.): ''Schiffe Häfen Kontinente. Eine Kulturgeschichte der Seefahrt''. Reimer, Berlin 1983, ISBN 3-496-00719-2 (Ausstellungskatalog)
* John D. Clark: ''The Prehistory of Africa'' Thames & Hudson, London 1970, ISBN 0-500-02069-8
* [[Michael D. Coe]] (Hrsg.): ''Amerika vor Kolumbus. Kunst, Geschichte und Lebensformen''. Bechtermünz, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0711-3
* Nathalie Couilloud: ''Poesie des Meeres'', Edition Maritim, Hamburg 2010 ISBN 978-3-89225-637-3
* [[Detlev Ellmers]]: ''Frühmittelalterliche Handelsschifffahrt in Mittel- und Nordeuropa''. Wachholz, Neumünster 1984, ISBN 3-529-01128-2
* Ainslie T. Embree (Hrsg.): ''Encyclopedia of Asian History''. Scribner's, New York 1988, ISBN 0-684-18619-5 (4 Bde.)
* Arvid Göttlicher: ''Die Schiffe der Antike. Eine Einführung in die Archäologie der Wasserfahrzeuge''. Gebr.-Mann-Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-7861-1419-6
* Dorothea Gray: ''Seewesen'' (Archaeologica Homerica; Bd. G). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-25406-7
* Jürgen Hausen: ''Schiffbau in der Antike. Beiträge zur Geschichte des Schiffbaus''. Koehler, Herford 1979, ISBN 3-7822-0197-3
* Richard Hennig: ''Abhandlungen zur Geschichte der Seefahrt''. Fischer, Jena 1928
* [[Olaf Höckmann]]: ''Antike Seefahrt''. Beck, München 1985, ISBN 3-406-30463-X
* Nancy Jenkins: ''Das Schiff in der Wüste. Ägypten zur Zeit König Cheops''. Umschau Verlag, Frankfurt/M. 1980, ISBN 3-524-69020-3
* John Katz: ''The Ancient Americans''. Phoenix, London 1997
* August Köster: ''Das antike Seewesen''. De Gruyter, Berlin, 1969 (Repr. d. Ausg. Berlin 1923)
* [[Björn Landström]]: ''Das Schiff. Vom Einbaum zum Atomboot. Rekonstruktionen in Wort und Bild''. Bertelsmann, Gütersloh 1973
* Björn Landström: ''Die Schiffe der Pharaonen. Altägyptische Schiffsbaukunst von 4000 bis 600 v. Chr.'' Bertelsmann, Gütersloh 1974
* Frederic C. Lane: ''Seerepublik Venedig''. Prestel, München 1980, ISBN 3-7913-0406-2
* Michel Mollat du Jourdin: ''Europa und das Meer''. Beck, München 1993, ISBN 3-406-36726-7
* [[Hermann Müller-Karpe]] (Hrsg.): ''Zur geschichtlichen Bedeutung der frühen Seefahrt''. Beck, München 1982, ISBN 3-406-09042-7
* [[Pausanias]]: ''Beschreibung Griechenslands. Ein Reise- und Kulturführer aus der Antike''. Manesse-Verlag, Zürich 2004, ISBN 3-7175-1922-0
* Georg A. Rost: ''Vom Seewesen und Seehandel in der Antike. Eine Studie aus maritim-militärischer Sicht''. Grüner, Amsterdam 1968
* Adolf Schaube: ''Handelsgeschichte der Romanischen Völker des Mittelmeergebietes bis zum Ende der Kreuzzüge''. Zeller, Osnabrück 973 (Repr. d. Ausg. München 1906)
* Manfred Schelzel: ''Wikingerzüge''. Koch, Rostock 2001, ISBN 3-935319-24-X
* [[August Strobel]]: ''Der spätbronzezeitliche Seevölkersturm. Ein Forschungsüberblick''. De Gruyter, Berlin, 1976, ISBN 3-11-006761-7
* Wolfgang Stromer von Reichenbach (Hrsg.): ''Venedig und die Weltwirtschaft um 1200''. Thorbecke, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-2707-9
* Pietro Vesconte: ''Seekarten''. Popp, Würzburg 1978, ISBN 3-88155-027-5
* Mortimer Wheeler: ''Der Fernhandel des Römischen Reiches in Europa, Asien und Afrika''. Oldenbourg, München 1965
* Jochen Brennecke: ''Geschichte der Schiffahrt''. Sigloch Edition, Künzelsau, Stuttgart 1981, ISBN 3-8003-0285-3

== Weblinks ==
{{Wiktionary|Galeere}}
{{Commonscat|Ancient Rome|Römisches Reich}}
* [http://www.kompassrosen.ch/ kompassrosen.ch: Beiträge zur Geschichte der Seefahrt]
* [http://user.cs.tu-berlin.de/~ohherde/schiffe.htm Kriegsschiffahrt in der Antike an der TU Berlin]
* [http://www.line-of-battle.de/ Line of Battle] (Geschichte der Seefahrt und des Seekriegs im 18. und 19. Jahrhundert)
* [http://ottenb.areca.de/venice/galeere.htm Galeere] (detaillierter Artikel mit vielen instruktiven Bildern)
* [http://www.mmb.cat/ Colleccions] (Museu Maritim von Barcelona zum Nachbau der Galeere ''Real'', in Katalanisch)
* [http://books.google.de/books?id=KEfZAAAAMAAJ&printsec=frontcover&dq=Der+Weltverkehr+und+seine+Mittel&hl=de&ei=7sVGTK6sNpOI4Qa2oanZCQ&sa=X&oi=book_result&ct=book-preview-link&resnum=1&ved=0CC8QuwUwAA#v=onepage&q&f=false Das neue Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien; ''Ergänzungsband'': "Der Weltverkehr und seine Mittel. Rundschau über Schifffahrt und Welthandel"], Verlagsbuchhandlung von Otto Spamer, Leipzig und Berlin, 1868 (auf Google Books)

{{DEFAULTSORT:Geschichte Der Seefahrt}}
[[Kategorie:Marinegeschichte]]
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[[Kategorie:Bauwerk in Neuss]]
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Marie-Curie-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Gründung 1969
Adresse Jostenallee 51
Ort Neuss
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 9′ 29″ N, 6° 41′ 33″ OKoordinaten: 51° 9′ 29″ N, 6° 41′ 33″ O
Lehrkräfte 61 (sowie 4 Referendare)
Website www.mcg-neuss.de

Das Marie-Curie-Gymnasium (MCG) in Neuss wurde 1969 als städtisches Gymnasium in der Nordstadt im Stadtteil Furth gegründet. Es ist in zwei Gebäuden untergebracht, welche beide Baudenkmale sind.[1]

Geschichte

Gegründet wurde das MCG im Jahre 1969 zunächst als "2. Städtisches Mädchengymnasium".[2] Da es im Norden der Stadt zu jenem Zeitpunkt keine Gymnasien gab, wurde der Standort Jostenallee im Stadtteil Furth mittelfristig anvisiert. Nach einer vierjährigen Wanderschaft durch diverse Stadtteile konnte der vorgesehene Standort 1973 endgültig bezogen werden. Das Profil der Schule ist bis zum heutigen Tage stark durch das Engagement der ersten Schulleiterin, der studierten Chemikerin Christel Weyhe, geprägt worden. Auf ihre Initiative hin erhielt das MCG 1971 den Namen Marie Curie sowie eine vornehmlich naturwissenschaftliche Prägung, was an der Einführung der doppelqualifizierenden Berufsausbildung zum Chemisch-Technischen Assistenten im Jahre 1975 deutlich wird. Dies ist ein besonderes Bildungsangebot der Schule, welches heute noch sehr großen Zuspruch erfährt. Ebenfalls in die Ära Weyhe fällt die Einführung der Koedukation am MCG im Jahre 1974.

Schulleiter

  • 1970-1985: Christel Weyhe (*1924)
  • 1986-1990: Heinz Wambach (*1939)
  • 1990-2008: Andreas von Vultée (*1950)
  • 2008-2010: Hartmut Schüttler (*1945) (kommissarisch)
  • seit 2010: Emmy Tressel (*1957)

Einzelnachweise

  1. http://karten.neuss.de/class/karten/denkmal/pdf/bezirk_2/02_018.pdf
  2. http://www.karl-heinz-burghartz.de/marie-curie-gymnasium/index.html