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Dschundollah und Adenylylcyclasen: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Protein
[[File:Locator map Iran Sistan and Baluchestan Province.png|thumb|Lage der Provinz Sistan und Belutschistan in Iran]]
| Name =
| Bild = Adenylate_cyclase.png
| Bild_legende = Schematische Darstellung der Adenylylcyclase, eingebettet in die Zellmembran <!-- nach {{PDB|ABCD}} -->
| PDB = <!-- {{PDB2|1YY1}}, {{PDB2|ABCD}} -->
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| Symbol = {{HGNC||ADCY1}}, {{HGNC||ADCY2}}, {{HGNC||ADCY3}}, {{HGNC||ADCY4}}, {{HGNC||ADCY5}}, {{HGNC||ADCY6}}, {{HGNC||ADCY7}}, {{HGNC||ADCY8}}, {{HGNC||ADCY9}}, {{HGNC||ADCY10}}
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| EC-Nummer = 4.6.1.1
| Kategorie = Lyase
| Reaktionsart =
| Substrat = ATP
| Produkte = cAMP + Diphosphat
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| Homolog_fam =
| Taxon = Lebewesen
| Taxon_Ausnahme =
| Orthologe =
}}'''Adenylylcyclasen''' ('''AC'''), früher ''Adenylatcyclasen'', sind an die [[Zellmembran]] gebundene [[Enzym]]e der Klasse der [[Lyasen]]. Von ihr sind beim Menschen derzeit mindestens zehn [[Isoenzym]]e bekannt. Ihre Aufgabe ist die [[Katalyse]] der [[Synthese (Chemie)|Synthese]] von [[Cyclisches Adenosinmonophosphat|cyclischem Adenosinmonophosphat]] (cAMP) aus [[Adenosintriphosphat]] (ATP). Die Funktion dieses Enzyms wird [[Physiologie|physiologisch]] im Rahmen der [[Signaltransduktion]] durch [[G-Protein]]e reguliert. Adenylylcyclasen kommen in nahezu allen Lebewesen vor.


== Vorkommen ==
'''Dschundollah''' ({{arS|جند الله|d=Ǧundu llāh|b=Soldaten Gottes}}, auch ''Dschundallah'', engl. ''Jundallah'') ist eine terroristische<ref>http://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2010/11/150332.htm</ref> sunnitische Organisation in [[Iran]], die in der Provinz [[Sistan und Belutschistan]] aktiv ist. Die Organisation, die 2002 gegründet wurde, begann im Jahre 2005 Anschläge auszuüben.<ref>[http://english.aljazeera.net/news/middleeast/2010/06/201062074140996374.html aljazeera.net vom 20. Juni 2010] Jundallah: Iran's Sunni rebels </ref>
Adenylylcyclasen sind in der belebten Natur weit verbreitet. Bereits einfache einzellige [[Eukaryoten|eukaryotische Lebewesen]], wie ''[[Paramecium]]'', ''[[Euglena]]'' und ''[[Dictyostelium]]'' sowie einige [[Prokaryoten]] nutzen Adenylylcyclasen zur Umwandlung von ATP in cAMP für. Darüber hinaus nutzen einige prokayotische Krankheitserreger die Funktion der Adenylylcyclasen oder des cAMPs höherer Lebewesen, indem sie selbst Adenylylcyclasen oder Aktivatoren von Adenylylcyclasen bilden und freisetzen.<ref name="Cooper DM (2003)">{{cite journal |author=Cooper DM |title=Regulation and organization of adenylyl cyclases and cAMP |journal=Biochem. J. |volume=375 |issue=Pt 3 |pages=517–29 |year=2003 |month=November |pmid=12940771 |pmc=1223734 |doi=10.1042/BJ20031061}}</ref> So wird beispielsweise die Invasivität des [[Cholera]]-Erregers ''[[Vibrio cholerae]]'' auf das indirekt Adenylylcyclasen aktivierende [[Choleratoxin]] zurückgeführt. Die freigesetzten Adenylylcyclasen von ''[[Bordetella pertussis]]'' und ''[[Bacillus anthracis]]'', welche erst im Körper des Wirtsorganismus aktiviert werden, sind Bestandteil ihres toxischen Prinzips.
Ein Sprecher der Organisation sprach von 1000 Kämpfern die ihr zur Verfügung stehen.<ref>[http://www.washingtontimes.com/news/2006/jan/16/20060116-124019-6619r/?page=2 washingtontimes.com vom 16. Januar 2006] Sunni group vows to behead Iranians</ref>


== Hintergrund ==
== Einteilung ==
Die Adenylylcylasen gehören zur Gruppe der Lyasen. Klassisch werden die Adenylylcyclasen in drei Hauptklassen unterteilt. Die Klasse I umfasst die Adenylylcyclasen [[gramnegativ]]er Bakterien. Adenylylcyclasen der Klasse II spielen als toxischen [[Protein]]e prokaryotischer Krankheitserreger eine Rolle sind vom Protein [[Calmodulin]] des Wirtsorganismus abhängig. Zahlenmäßig am größten sind die Adenylylcyclasen der Klasse III. Sie umfasst alle eukaryotischen Adenylylcyclasen sowie zahlreiche prokaryotische Enzyme. Seltener werden weitere drei Klassen (IV - VI) von Adenylylcyclasen erwähnt.<ref name="Johnson RA (2008)">{{cite book |author= Roger A. Johnson |chapter=Adenylate cyclases |editor=Walter Rosenthal; Offermanns, Stefan |title=Encyclopedia of molecular pharmacology |publisher=Springer |location=Berlin |year=2008 |pages=28-37 |isbn=3-540-38916-4}}</ref>
Ihrem Selbstverständnis nach ist die Dschundollah eine religiös motivierte Rebellengruppe, die die Interessen der unterdrückten sunnitischen Glaubensbrüder verteidigt.<ref>{{cite web|url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4808465,00.html |title=Irans geheimnisvolle Rebellen |publisher=Dw-world.de |date=2009-10-20 |accessdate=2010-06-18}}</ref> Der Iran bezeichnet Dschundollah als [[terroristische Vereinigung]] und sieht seit 2007 die Organisation als „Staatsfeind Nummer eins“.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-52715166.html Spiegel Nr. 35/2007] Al-Qaida gegen Mullahs</ref>
Die Organisation soll von [[Pakistan]] aus operieren und in den [[Drogenhandel]] mit [[Schlafmohn]] verwickelt sein.<ref>Tagesschau: {{Tagesschau|ID=iran882|Beschreibung=Blutiger Angriff auf die Revolutionsgarden|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/iran882.html}}, 18. Oktober 2009</ref> Es wurde mehrfach über eine Unterstützung der Dschundollah durch die [[Vereinigte Staaten|USA]] berichtet,<ref>Daily Telegraph: [http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/1543798/US-funds-terror-groups-to-sow-chaos-in-Iran.html US funds terror groups to sow chaos in Iran] 25. Februar 2007</ref><ref>Daily Telegraph [http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/1552784/Bush-sanctions-black-ops-against-Iran.html Bush sanctions black ops against Iran] 27. Mai 2007</ref><ref>ABC News: [http://blogs.abcnews.com/theblotter/2007/04/abc_news_exclus.html The secret war against Iran] 3. April 2007</ref><ref>The New Yorker: [http://www.newyorker.com/reporting/2008/07/07/080707fa_fact_hersh Preparing the battlefield] 7. Juli 2008, Seymour M. Hersh</ref><ref>publicintelligence.net: [http://publicintelligence.net/us-backed-jundullah-responsible-for-iran-mosque-bombing/ US-Backed Jundullah Responsible for Iran Mosque Bombing] 16. July 2010</ref><ref>hintergrund.de: [http://www.hintergrund.de/20100525905/politik/welt/iran-eine-hinrichtung-ueber-die-man-nicht-spricht.html Iran: Eine Hinrichtung über die man nicht spricht] 25. Mai 2010</ref><ref>[https://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Iran/cia.html uni-kassel.de] ''US-Geheimdienst CIA unterstützt "Dschundallah"-Terroristen im Iran''</ref> die US-Regierung bestreitet dies.
Am 3. November 2010 wurde die Dschundollah in die Liste der ausländischen terroristischen Organisationen des US-Außenministeriums aufgenommen.<ref>http://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2010/11/150332.htm</ref>


Die Adenylylcyclasen des Menschen umfassen 10 verschiedene Isoenzyme und werden als AC<sub>1</sub> bis AC<sub>10</sub> (oder AC I bis AC X) bezeichnet. Die Isoenzyme AC<sub>1</sub> bis AC<sub>9</sub> sind membranständige Proteine. Das auch als sAC (von ''soluble adenylyl cyclase'') bezeichnete Isoenzym AC<sub>10</sub> ist ein [[cytosol]]isches Protein, das überwiegend in speziellen Zellkompartimenten lokalisiert vorkommt.<ref name="Zippin JH et al. (2003)">{{cite journal |author=Zippin JH, Chen Y, Nahirney P, ''et al.'' |title=Compartmentalization of bicarbonate-sensitive adenylyl cyclase in distinct signaling microdomains |journal=FASEB J. |volume=17 |issue=1 |pages=82–4 |year=2003 |month=January |pmid=12475901 |doi=10.1096/fj.02-0598fje}}</ref> Darüber hinaus unterscheiden sich die Isoenzyme der Adenylylcyclasen in ihren Regulationsmechanismen.
== Anführer ==
Der Anführer der Dschundollah, [[Abdolmalek Rigi]], galt für Iran als Statthalter des Terrornetzwerks [[al-Qaida]], da dieser in einer pakistanischen Koranschule ausgebildet wurde und an der Seite der afghanischen Fundamentalisten gekämpft haben soll. Wie die sunnitischen [[Taliban]] und al-Qaida bezeichnete Rigi die Schiiten in seinen Reden als [[Kuffar]].<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-52715166.html Spiegel Nr. 35/2007] Al-Qaida gegen Mullahs</ref> Er wurde am 23. Februar 2010 von iranischen Sicherheitskräften festgenommen.<ref>[http://www.forexyard.com/en/news/Reuters-World-News-Highlights-at-0950-GMT-Feb-23-2010-02-23T095051Z] Reuters vom 23. Februar 2010</ref> Rigi sei an Bord eines Flugzeugs gewesen, das auf seinem Weg von [[Dubai]] nach [[Kirgisien]] durch iranischen Luftraum flog. Iranische Abfangjäger sollen die Maschine zur Landung in [[Bandar Abbas]] gezwungen haben. Rigi wurde noch an Bord festgenommen<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,680227,00.html Spiegel online vom 25. Februar 2010]</ref> und am 20. Juni 2010 hingerichtet. Der Doppel-Anschlag vom 15. Juli 2010 wird als Rache für die Hinrichtung Rigis angesehen.<ref>[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2852808_Doppelanschlag-im-Iran-Toedliche-Rache-fuer-Hinrichtung.html Tödliche Rache für Hinrichtung?], Frankfurter Rundschau, 16. Juli 2010</ref><ref>[http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E93B54057FFD34E47983630762E753287~ATpl~Ecommon~Scontent.html 22 Tote nach Doppel-Selbstmordanschlag], FAZ, 16. Juli 2010</ref>


{| class="wikitable"
== Zugeschriebene Anschläge ==
|- class="hintergrundfarbe5"
*Am 14. Dezember 2005 wurde auf den Wagen des Präsidenten [[Mahmud Ahmadinedschad]] in der Provinz Sistan und Belutschistan nahe der Stadt Zabol ein Anschlag verübt. Ein Leibwächter des Präsidenten wurde getötet, ein weiterer verletzt.<ref>Nazlia Fathi: [http://www.nytimes.com/2007/02/15/world/middleeast/15tehran.html?_r=2&oref=slogin nytimes vom 15. Februar 2007] Car Bomb in Iran Destroys a Bus Carrying Revolutionary Guards </ref>
|+ Adenylylcyclasen des Menschen
*Durch den Anschlag am 14. Februar 2007 bei [[Zahedan]], bei dem 18 Mitglieder der [[Iranische Revolutionsgarde|Iranischen Revolutionsgarde]] getötet wurden, wurde die Organisation im Westen bekannt.<ref>Zeit online 15. Februar 2007 [http://www.zeit.de/online/2007/07/Iran-Zahedan-Kommentar Großes Unruhepotenzial]</ref>
|-
*Am 28. Mai 2009 kamen bei einem Anschlag auf eine Moschee in Zahedan 15 Gläubige ums Leben und etwa 50 weitere wurden verletzt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,627491,00.html Spiegel.de vom 28. Mai 2009] Mehr als ein Dutzend Tote bei Anschlag auf Moschee</ref>
! style="width:20%" |
*Am 18. Oktober 2009 wurden bei einer Selbstmordattacke in der Region Pischin der Provinz Sistan und Belutschistan, 29 Menschen getötet, darunter fünf ranghohe Kommandeure der Revolutionsgarde und 28 verletzt. General [[Nur Ali Schuschtari]], der Vizekommandeur der Landstreitkräfte und der Kommandeur der Revolutionsgarden in Sistan-Balutschistan, General Mohammed Sadeh, wurden dabei getötet.<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,655799,00.html Anschlag tötet Kommandeure der Revolutionsgarden in Iran], 18. Oktober 2009</ref>
! style="width:8%" | AC<sub>1</sub>
*Am 15. Juli 2010 sprengte sich in der Großen Moschee in der Stadt Zahedan ein Selbstmordattentäter in die Luft. Kurz darauf attackierte ein Zweiter Selbstmordattentäter die Helfer. Die Explosionen forderten über 27 Tote und 270 Verletzte.<ref>[http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E93B54057FFD34E47983630762E753287~ATpl~Ecommon~Scontent.html Viele Tote bei Anschlägen vor Moschee], FAZ, 16. Juli 2010</ref>
! style="width:8%" | AC<sub>2</sub>
*Am 15. Dezember 2010 kamen bei einem Anschlag in der Stadt [[Schabahar|Chahbahar]] vor einer Moschee mindestens 38 Menschen ums Leben, 60 Menschen wurden verletzt. Die Dschundollah bekannte sich nach Angaben des Senders [[Al-Arabiya]] zu dem Anschlag.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,734743,00.html Spiegel.de vom 15. Dezmber 2010] Viele Tote bei Anschlag auf Moschee </ref>
! style="width:8%" | AC<sub>3</sub>
! style="width:8%" | AC<sub>4</sub>
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! style="width:8%" | AC<sub>7</sub>
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! style="width:8%" | AC<sub>10</sub>
|-
| ''Synonym'' || || || || || || || || || ||style="; text-align:center" |sAC
|-
| ''Vorkommen''
| Gehirn, Nebennieren
| Gehirn, Lungen, Skelettmuskulatur
| Riechepithel, Gehirn, Nebennieren, Fettgewebe, Pankreas
| ubiquitär
| Herz, Gehirn
| Herz, Nieren, Gehirn, Leber
| Gehirn, Blutplättchen, Herz, Milz, Lungen
| Gehirn, Lungen
| Skelettmuskulatur, Herz, Gehirn, Pankreas
| Keimzellen
|-
| style="border-width:1px 1px 0px 1px" | ''Genetik''
| style="border-width:1px 1px 0px 1px" |
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|-
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| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{HGNC||ADCY2}}
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|-
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | Genlocus
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 7p13-p12
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 5p15.3
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 2p24-p22
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 14q11.2
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 3q13.2-q21
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| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 16q12.1
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 8q24
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 16p13.3
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | 1q24
|-
| style="border-width:1px 1px 0px 1px" | ''Protein''
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|-
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | UniProt-Bez.
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|Q08828|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|Q08462|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|O60266|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|Q8NFM4|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|O95622|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|O43306|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|P51828|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|P40145|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|O60503|kurz}}
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | {{UniProt|Q96PN6|kurz}}
|-
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | Länge (Aminosäuren)
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1119
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1091
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1144
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1077
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1261
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1168
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1080
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1251
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1353
| style="border-width:0px 1px 1px 1px" | 1610
|-
| style="border-width:1px 1px 0px 1px" | ''Regulation''<sup>*</sup>
| style="border-width:1px 1px 0px 1px" |
| style="border-width:1px 1px 0px 1px" |
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| style="border-width:1px 1px 0px 1px" |
|-
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | [[G-Protein|G&alpha;<sub>s</sub>]]
| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | +
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| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | +
|-
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | G&alpha;<sub>i/o</sub>
| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | -
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| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" |
| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | o
|-
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | G&beta;&gamma;
| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | -
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| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | o
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| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | o
|-
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | [[Calcium|Ca<sup>2+</sup>]]/([[Calmodulin]])
| style="border-width:0px 1px 0px 1px; text-align:center" | +
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|-
| style="border-width:0px 1px 0px 1px" | [[Adenosin]]
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<small><sup>*</sup> + Aktivierung, o ohne Effekt, - Inhibition; Ca<sup>2+</sup>-Effekte bei niedrigen (< 1 µM) Ca<sup>2+</sup>-Konzentrationen<ref name="Johnson RA (2008)"/><ref name="Tang WJ & Hurley RH (1998)">{{cite journal |author=Tang WJ, Hurley JH |title=Catalytic mechanism and regulation of mammalian adenylyl cyclases |journal=Mol. Pharmacol. |volume=54 |issue=2 |pages=231–40 |year=1998 |month=August |pmid=9687563}}</ref></small>


== Reaktionen des Iran ==
== Struktur ==
[[Datei:3C16 (GNAS AC5 AC2 ATP Forskolin).png|thumb|Modell der dreidimensionalen Struktur der cytosolischen Domänen einer Adenylylcyclase (rot:C<sub>1</sub>, gelb: C<sub>2</sub>) in Komplex mit dem G-Protein &alpha;<sub>s</sub>, dem Substrat ATP und dem Aktivator Forskolin]]
Am 24. Mai 2010 wurde der Bruder von Rigi, Abdolhamid, gehängt.<ref>http://www.handsoffcain.info/news/index.php?iddocumento=13308537</ref> Am 20. Dezember 2010 wurden nach Angaben von Ebrahim Hamidi, dem Justizleiter der Provinz Sistan-Balutschistan, 11 Terroristen der Dschundollah in Zahedan gehängt.<ref>[http://www.presstv.ir/detail/156291.html PressTV vom 20. Dezember 2010] Iran executes 11 Jundullah terrorists</ref><ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,735717,00.html Spiegel.de vom 20. Dezember 2010] Behörden lassen elf Extremisten hinrichten</ref>


Die in der belebten Natur vorkommenden Adenylylcyclasen folgen zum Teil höchst unterschiedlichen Bauplänen. Allen ist gemein, dass sie mindestens eine für die Funktion essenzielle [[Cyclase-Homologie-Domäne]] tragen. Die membranständigen Adenylylcyclasen [[Mehrzellige Tiere|mehrzelliger Tiere]] (''Metazoa'') bestehen aus je zwei Transmembrandomänen mit je sechs [[Α-Helix|α-Helices]] (M<sub>1</sub> und M<sub>2</sub>) und zwei cytosolischen Cyclase-Homologie-Domänen (C<sub>1</sub> und C<sub>2</sub>). Die beiden etwa 40 [[Atomare Masseneinheit|kDa]] großen Cyclase-Homologie-Domänen lassen sich weiter in [[Katalyse|katalytische]] (C<sub>1a</sub> und C<sub>2a</sub>) und regulatorische Subdomänen unterteilen (C<sub>1b</sub> und C<sub>2b</sub>). Die katalytischen Subdomänen weisen ein hohes Maß an [[Homologie (Biologie)|Homologie]] auf.<ref name="Hurley JH (1999)">{{cite journal |author=Hurley JH |title=Structure, mechanism, and regulation of mammalian adenylyl cyclase |journal=J. Biol. Chem. |volume=274 |issue=12 |pages=7599–7602 |year=1999 |month=March |pmid=10075642}}</ref>
== Einzelnachweise ==
<references />


Die dreidimensionale Struktur der katalytischen Subdomänen verschiedener tierischer Adenylylcyclasen konnte mit Hilfe der [[Röntgenstrukturanalyse]] aufgeklärt werden. Mit Hilfe dieser Technik konnte für die katalytischen Subdomänen eine aus einem ''βαββαβ''-Motiv bestehende Struktur, welche beispielsweise auch bei einigen [[DNA-Polymerase]]n vorkommt, bestätigt werden. Beide katalytische Domänen interagieren miteinander unter Bildung einer funktionellen Einheit. An der Kontaktseite beider Untereinheiten besitzt die gebildete C<sub>1a</sub>-C<sub>2a</sub>-Einheit eine Furche mit einer Bindungsstelle für das Substrat ATP. Ebenfalls in dieser Furche ist eine weitere Bindungsstelle für den Aktivator [[Forskolin]], einem [[Diterpen]] aus dem [[Harfensträucher|Harfenstrauch]] ''[[Plectranthus barbatus]]'', enthalten.
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== Funktion ==
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=== Katalyse der cAMP-Produktion ===
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Die Adenylylcyclase katalysiert die Bildung von cAMP aus ATP unter Abspaltung von Pyrophosphat. Bei [[Vertebrat]]en und Invertebraten (z.B. [[Aplysia]]) hat cAMP die Funktion eines [[Second Messenger]]s. <ref>E.Kandel: Principles of Neural Science, 4th edition</ref> Das Enzym ist also ein Bestandteil der Signalkaskade zur Weiterleitung von Signalen innerhalb von [[Zelle (Biologie)|Zellen]]. Es ist auch oft verbunden mit einer Stimulierung der Transmitterfreisetzung und der Signalweiterleitung, mit einer Steigerung der Herzfrequenz und einer Relaxation glatter Muskulatur. Die Adenylylcyclase ist somit für die Weiterleitung von Reizen, sowie für die Wirkung zahlreicher [[Hormon]]e (beispielsweise [[Glucagon]] und [[Adrenalin]]) und [[Neurotransmitter]] (beispielsweise [[Serotonin]]) verantwortlich.
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=== Regulation ===
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Die Aktivität der Adenylylcyclasen wird durch die bei der Signaltransduktion beteiligten G-Proteine reguliert. G-Proteine der Familien "s" und "olf" aktivieren, G<sub>i/o</sub>-Proteine inhibieren die Adenylylcyclasen. Das [[Terpene|Diterpen]] [[Forskolin]] ist ebenfalls ein Stimulator der Adenylylcyclase. Einige Isoenzyme der Adenylylcyclase (AC<sub>1</sub>, AC<sub>3</sub> und AC<sub>8</sub>) werden zusätzlich durch [[Calcium]]/[[Calmodulin]] reguliert.
[[fa:جندالله]]

[[fi:Jundallah]]
== Quellen ==
[[fr:Joundallah (Iran)]]
<references/>
[[he:ג'ונדאללה]]

[[id:Jundullah]]
[[Kategorie:Lyase| Adenylylcyclasen]]
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[[Kategorie:Proteingruppe]]
[[ru:Джундалла]]

[[simple:Jundallah]]
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[[cs:Adenylátcykláza]]
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[[fr:Adénylate cyclase]]
[[hr:Adenilat ciklaza]]
[[it:Adenilato ciclasi]]
[[ja:アデニル酸シクラーゼ]]
[[pl:Cyklaza adenylowa]]
[[pt:Adenilato ciclase]]
[[ru:Аденилатциклаза]]
[[sr:Adenilat ciklaza]]

Version vom 3. Januar 2011, 15:03 Uhr

Adenylylcyclasen
Adenylylcyclasen
Schematische Darstellung der Adenylylcyclase, eingebettet in die Zellmembran
Bezeichner
Gen-Name(n)
Enzymklassifikation
EC, Kategorie
Substrat ATP
Produkte cAMP + Diphosphat
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Lebewesen

Adenylylcyclasen (AC), früher Adenylatcyclasen, sind an die Zellmembran gebundene Enzyme der Klasse der Lyasen. Von ihr sind beim Menschen derzeit mindestens zehn Isoenzyme bekannt. Ihre Aufgabe ist die Katalyse der Synthese von cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP) aus Adenosintriphosphat (ATP). Die Funktion dieses Enzyms wird physiologisch im Rahmen der Signaltransduktion durch G-Proteine reguliert. Adenylylcyclasen kommen in nahezu allen Lebewesen vor.

Vorkommen

Adenylylcyclasen sind in der belebten Natur weit verbreitet. Bereits einfache einzellige eukaryotische Lebewesen, wie Paramecium, Euglena und Dictyostelium sowie einige Prokaryoten nutzen Adenylylcyclasen zur Umwandlung von ATP in cAMP für. Darüber hinaus nutzen einige prokayotische Krankheitserreger die Funktion der Adenylylcyclasen oder des cAMPs höherer Lebewesen, indem sie selbst Adenylylcyclasen oder Aktivatoren von Adenylylcyclasen bilden und freisetzen.[1] So wird beispielsweise die Invasivität des Cholera-Erregers Vibrio cholerae auf das indirekt Adenylylcyclasen aktivierende Choleratoxin zurückgeführt. Die freigesetzten Adenylylcyclasen von Bordetella pertussis und Bacillus anthracis, welche erst im Körper des Wirtsorganismus aktiviert werden, sind Bestandteil ihres toxischen Prinzips.

Einteilung

Die Adenylylcylasen gehören zur Gruppe der Lyasen. Klassisch werden die Adenylylcyclasen in drei Hauptklassen unterteilt. Die Klasse I umfasst die Adenylylcyclasen gramnegativer Bakterien. Adenylylcyclasen der Klasse II spielen als toxischen Proteine prokaryotischer Krankheitserreger eine Rolle sind vom Protein Calmodulin des Wirtsorganismus abhängig. Zahlenmäßig am größten sind die Adenylylcyclasen der Klasse III. Sie umfasst alle eukaryotischen Adenylylcyclasen sowie zahlreiche prokaryotische Enzyme. Seltener werden weitere drei Klassen (IV - VI) von Adenylylcyclasen erwähnt.[2]

Die Adenylylcyclasen des Menschen umfassen 10 verschiedene Isoenzyme und werden als AC1 bis AC10 (oder AC I bis AC X) bezeichnet. Die Isoenzyme AC1 bis AC9 sind membranständige Proteine. Das auch als sAC (von soluble adenylyl cyclase) bezeichnete Isoenzym AC10 ist ein cytosolisches Protein, das überwiegend in speziellen Zellkompartimenten lokalisiert vorkommt.[3] Darüber hinaus unterscheiden sich die Isoenzyme der Adenylylcyclasen in ihren Regulationsmechanismen.

Adenylylcyclasen des Menschen
AC1 AC2 AC3 AC4 AC5 AC6 AC7 AC8 AC9 AC10
Synonym sAC
Vorkommen Gehirn, Nebennieren Gehirn, Lungen, Skelettmuskulatur Riechepithel, Gehirn, Nebennieren, Fettgewebe, Pankreas ubiquitär Herz, Gehirn Herz, Nieren, Gehirn, Leber Gehirn, Blutplättchen, Herz, Milz, Lungen Gehirn, Lungen Skelettmuskulatur, Herz, Gehirn, Pankreas Keimzellen
Genetik
Gen-Name ADCY1 ADCY2 ADCY3 ADCY4 ADCY5 ADCY6 ADCY7 ADCY8 ADCY9 ADCY10
Genlocus 7p13-p12 5p15.3 2p24-p22 14q11.2 3q13.2-q21 12q12-q13 16q12.1 8q24 16p13.3 1q24
Protein
UniProt-Bez. Q08828 Q08462 O60266 Q8NFM4 O95622 O43306 P51828 P40145 O60503 Q96PN6
Länge (Aminosäuren) 1119 1091 1144 1077 1261 1168 1080 1251 1353 1610
Regulation*
s + + + + + + + + + +
i/o - - - - - o
Gβγ - + o + + - o
Ca2+/(Calmodulin) + o + o - - o + +
Adenosin - - - - - - - - - -
Forskolin + + + + + + + + o +

* + Aktivierung, o ohne Effekt, - Inhibition; Ca2+-Effekte bei niedrigen (< 1 µM) Ca2+-Konzentrationen[2][4]

Struktur

Modell der dreidimensionalen Struktur der cytosolischen Domänen einer Adenylylcyclase (rot:C1, gelb: C2) in Komplex mit dem G-Protein αs, dem Substrat ATP und dem Aktivator Forskolin

Die in der belebten Natur vorkommenden Adenylylcyclasen folgen zum Teil höchst unterschiedlichen Bauplänen. Allen ist gemein, dass sie mindestens eine für die Funktion essenzielle Cyclase-Homologie-Domäne tragen. Die membranständigen Adenylylcyclasen mehrzelliger Tiere (Metazoa) bestehen aus je zwei Transmembrandomänen mit je sechs α-Helices (M1 und M2) und zwei cytosolischen Cyclase-Homologie-Domänen (C1 und C2). Die beiden etwa 40 kDa großen Cyclase-Homologie-Domänen lassen sich weiter in katalytische (C1a und C2a) und regulatorische Subdomänen unterteilen (C1b und C2b). Die katalytischen Subdomänen weisen ein hohes Maß an Homologie auf.[5]

Die dreidimensionale Struktur der katalytischen Subdomänen verschiedener tierischer Adenylylcyclasen konnte mit Hilfe der Röntgenstrukturanalyse aufgeklärt werden. Mit Hilfe dieser Technik konnte für die katalytischen Subdomänen eine aus einem βαββαβ-Motiv bestehende Struktur, welche beispielsweise auch bei einigen DNA-Polymerasen vorkommt, bestätigt werden. Beide katalytische Domänen interagieren miteinander unter Bildung einer funktionellen Einheit. An der Kontaktseite beider Untereinheiten besitzt die gebildete C1a-C2a-Einheit eine Furche mit einer Bindungsstelle für das Substrat ATP. Ebenfalls in dieser Furche ist eine weitere Bindungsstelle für den Aktivator Forskolin, einem Diterpen aus dem Harfenstrauch Plectranthus barbatus, enthalten.

Funktion

Katalyse der cAMP-Produktion

Die Adenylylcyclase katalysiert die Bildung von cAMP aus ATP unter Abspaltung von Pyrophosphat. Bei Vertebraten und Invertebraten (z.B. Aplysia) hat cAMP die Funktion eines Second Messengers. [6] Das Enzym ist also ein Bestandteil der Signalkaskade zur Weiterleitung von Signalen innerhalb von Zellen. Es ist auch oft verbunden mit einer Stimulierung der Transmitterfreisetzung und der Signalweiterleitung, mit einer Steigerung der Herzfrequenz und einer Relaxation glatter Muskulatur. Die Adenylylcyclase ist somit für die Weiterleitung von Reizen, sowie für die Wirkung zahlreicher Hormone (beispielsweise Glucagon und Adrenalin) und Neurotransmitter (beispielsweise Serotonin) verantwortlich.

Regulation

Die Aktivität der Adenylylcyclasen wird durch die bei der Signaltransduktion beteiligten G-Proteine reguliert. G-Proteine der Familien "s" und "olf" aktivieren, Gi/o-Proteine inhibieren die Adenylylcyclasen. Das Diterpen Forskolin ist ebenfalls ein Stimulator der Adenylylcyclase. Einige Isoenzyme der Adenylylcyclase (AC1, AC3 und AC8) werden zusätzlich durch Calcium/Calmodulin reguliert.

Quellen

  1. Cooper DM: Regulation and organization of adenylyl cyclases and cAMP. In: Biochem. J. 375. Jahrgang, Pt 3, November 2003, S. 517–29, doi:10.1042/BJ20031061, PMID 12940771, PMC 1223734 (freier Volltext).
  2. a b Roger A. Johnson: Encyclopedia of molecular pharmacology. Hrsg.: Walter Rosenthal; Offermanns, Stefan. Springer, Berlin 2008, ISBN 3-540-38916-4, Adenylate cyclases, S. 28–37.
  3. Zippin JH, Chen Y, Nahirney P, et al.: Compartmentalization of bicarbonate-sensitive adenylyl cyclase in distinct signaling microdomains. In: FASEB J. 17. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2003, S. 82–4, doi:10.1096/fj.02-0598fje, PMID 12475901.
  4. Tang WJ, Hurley JH: Catalytic mechanism and regulation of mammalian adenylyl cyclases. In: Mol. Pharmacol. 54. Jahrgang, Nr. 2, August 1998, S. 231–40, PMID 9687563.
  5. Hurley JH: Structure, mechanism, and regulation of mammalian adenylyl cyclase. In: J. Biol. Chem. 274. Jahrgang, Nr. 12, März 1999, S. 7599–7602, PMID 10075642.
  6. E.Kandel: Principles of Neural Science, 4th edition