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Schloss Heringen und Félicien Rops: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Félicien Rops (photo).jpeg|miniatur|Félicien Rops]]
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[Datei:Félicien Rops 001.jpg|miniatur|Pornocrates (1896)]]
|Art = Stadt
[[Datei:Félicien Rops - La tentation de Saint Antoine.jpg|miniatur|Die Versuchung des Hl. Antonius (1878)]]
|Wappen = Wappen_Heringen_Helme.png
[[Datei:Appel aux masses!.jpg|miniatur|„Appell an die Massen!“ (1878)]]
|Breitengrad = 51/26/50/N
'''Félicien Joseph Victor Rops''' (* [[7. Juli]] [[1833]] in [[Namur]]; † [[23. August]] [[1898]] in Essonnes, heute [[Corbeil-Essonnes]]) war ein bedeutender belgischer Graphiker und Illustrator des [[Symbolismus (Bildende Kunst)|Symbolismus]].
|Längengrad = 10/52/51/E
|Lageplan = Heringen-Helme in NDH.png
|Bundesland = Thüringen
|Landkreis = Nordhausen
|Verwaltungsgemeinschaft= [[Verwaltungsgemeinschaft Goldene Aue (Thüringen)|Goldene Aue]]
|Höhe = 162
|Fläche = 20.96
|PLZ = 99765
|Vorwahl = 036333
|Kfz = NDH
|Gemeindeschlüssel = 16062017
|Adresse-Verband = Straße der Einheit 100<br />99765 Heringen/Helme
|Bürgermeister = Fritz Helbing
|Partei = parteilos
}}


== Leben ==
'''Heringen/Helme''' ist eine Stadt im [[Landkreis Nordhausen]] in [[Thüringen]] in [[Deutschland]], an der [[Helme]].
Rops war der Sohn von Nicolas Rops, einem auf bedruckte Baumwolle und Kaliko spezialisierten Textilfabrikanten, und dessen aus Ungarn stammender Frau Sophie Maubile. Er wurde zunächst von Privatlehrern erzogen und besuchte dann das Collège Notre-Dame-de-la-Paix, [[Jesuitenkolleg]] in Namur, wo er, schon damals ein talentierter Zeichner, Karikaturen seiner Lehrer anfertigte.


Nachdem sein Vater 1849 gestorben war, wurde er unter die Vormundschaft seines Onkels Alphonse gestellt, von dem er sich nicht verstanden und schlecht behandelt fühlte, so dass er noch 1870 bei dessen Tod folgende böse Zeilen schrieb:
== Geographie ==
Heringen liegt am südlichen Rand der [[Goldene Aue|Goldenen Aue]], zwischen [[Harz (Mittelgebirge)|Südharz]] und [[Windleite]]. Etwa 15&nbsp;km nordwestlich liegt die [[Kreisstadt]] [[Nordhausen]]. Durch die Stadt fließt der Fluss Helme.


:''Ich hatte gehofft, ihn in eine Zelle stecken zu können aus Dankbarkeit für all seine Sorge in meiner Jugend, aber er zog einen Schlaganfall vor. Wollen wir hoffen, dass ich irgendwie mit dieser Katastrophe zu tun hatte. Es tut mir leid, Tote zu schmähen, aber was hatte ich von meinem Vormund noch alles einstecken müssen.''<ref>Brief von Rops an Edmond Lambriches. In: Neyer: ''Felicien Rops.'' 1999, S. 11</ref>
=== Nachbargemeinden ===
Die Nachbargemeinden der Stadt sind im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: [[Windehausen]], [[Görsbach]], [[Auleben]], [[Hamma]], [[Sondershausen]] und [[Uthleben]].


Im gleichen Jahr 1849 wurde er vom Jesuitenkolleg verwiesen. Er wechselte darauf an das Königliche Athenäum in Namur, karikierte weiterhin Lehrer und schrieb sich zudem gegen den Willen des Vormunds an der Académie des Beaux-Arts in Namur ein, wo er Kurse in Aktzeichnen belegte. 1853 immatrikulierte er sich an der Universität Brüssel und studierte außerdem im freien Atelier Saint-Luc. Er wird Mitglied im „Club des Crocidiles“, einem Studentenklub, und zeichet für die daraus entstehende Zeitschrift „Le Crocodile“.
== Geschichte ==
[[Datei:Heringen Helme Schloss 1820.jpg|thumb|left|Schloss und Stadt Heringen, zirka 1820]]


1856 gründete er zusammen mit [[Charles de Coster]] die Zeitschrift ''L'Uylenspiegel, journal des débats littéraires et artistiques'', die bis 1863 erschien. Rops trug Illustrationen bei, vorwiegend genaue und bissige Karikaturen, musste jedoch schon 1857 seine Mitarbeit stark einschränken, da er von seiner neu begründeten Familie in Anspruch genommen wurde. Am 28. Juni 1857 hatte er Charlotte Polet de Faveaux geheiratet, die Tochter des Gerichtspräsidenten von Namur, mit der er schon seit einigen Jahren befreundet war, und war am 17. November Vater eines Sohnes (Paul) geworden. Eine 1859 geborene Tochter starb mit 6 Monaten an [[Meningitis]].
Im Jahr 1155 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Heringen in einer Urkunde des [[Kloster]]s Fulda, gelegen an der alten [[Heerstraße]] Merseburg–Nordhausen. Die Stadtrechte erhielt der Ort im Jahr 1327, als Heringen im Walkenrieder Urkundenbuch erwähnt wurde. 1406 und 1407 wurde die Stadt erfolglos durch ein Reichsheer belagert. Als Dietrich&nbsp;IX. [[Grafen von Hohnstein|Graf zu Hohnstein]] (Linie Hohnstein-Kelbra-Heringen) im Jahr 1417 starb, fiel die Stadt in Teilen an die [[Grafschaft Schwarzburg|Grafen von Schwarzburg]] und die [[Grafen zu Stolberg]]. Durch den [[Wiener Kongress]] wurde die Domäne und das Schloss Heringen im Jahr 1815 zum königlich-preußischen Besitz.


Rops und seine Familie lebten abwechselnd in Namur oder auf Schloss Thozée bei [[Mettet]], das einem Onkel seiner Frau gehörte, von dem sie es nach dessen Tod erbte. Diese geliebte Sommerfrische der Familie wurde von zahlreichen Künstlerfreunden Rops' besucht, unter anderen von [[Charles Baudelaire]], [[Louis Dubois]], [[Alfred Delvau]], [[Albert Glatigny]], [[Louis Artan]] und [[Edmond Lambrichs]].
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] mussten 110 [[Kriegsgefangene]] aus [[Frankreich]] und 400 KZ-Häftlinge aus [[Dora-Mittelbau]], die in einem eigenen KZ-Außenkommando Heringen untergebracht waren, [[Zwangsarbeit]] leisten in der Landwirtschaft sowie beim Ausbau der Bahnlinie Sangerhausen-Nordhausen.<ref>{{Literatur |Herausgeber=Thüringer [[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten|Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten]] und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 |Titel=Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945 |Kommentar=Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen |Ort=Erfurt |Jahr=2003 |Seiten=187 |ISBN=3-88864-343-0 }}</ref>


1868 war er an der Gründung der „Société des Beaux Arts“ beteiligt, einer Künstlervereinigung, die für den belgischen [[Realismus (Kunst)|Realismus]] von großer Bedeutung sein sollte, aber auf die Dauer empfand Rops die belgische Umgebung als beengend. Wie viele andere, so zog es auch ihn nach Paris:
=== Geschichte des Schlosses ===
[[Datei:Heringen Helme Schloss 2010.jpg|miniatur|300px|Heringer Schloss<br>2010 für Restaurierung
eingerüstet]]
* 1322 Baubeginn der [[Burg|Kernburganlage]] durch Grafen von Hohnstein
* 1327 Beendigung der Bauarbeiten an Burganlage, [[Stadtmauer]] und [[Wehrturm|Wehrtürmen]]
* 16.&nbsp;Jahrhundert umfangreiche Reparatur- und Umbauarbeiten zum Renaissanceschloss
* 1597 bis 1658 diente es Clara von Schwarzburg als Witwensitz
* 1658 starb die Gräfin, worauf das Schloss mehr und mehr in Vergessenheit geriet
* 1721 letzter Hofbesuch durch Friedrich Anton Fürst von Schwarzburg
* 1819 Übergang durch Kauf in königlich-preußischen Besitz
* 1945 durch Bodenreform verstaatlicht und Nutzung durch [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]]
* 1980 Schloss wird unter [[Denkmalschutz]] gestellt
* 1984 Beginn der Instandsetzung


:''Ich glaube, ich sollte in jedem Fall drei Monate im Jahr in Paris verbringen … Diese drei Monate halte ich für nötig, um dort die Zeichnungen der Meister zu studieren …, besonders aber, um in Reichweite der Verleger zu sein, um zu wissen, welche Bücher in Vorbereitung sind, welche Zeichnungen man braucht und für welche Publikationen man Aufträge bekommen kann.''<ref>Brief von Rops an Eugène Demolder vom 31. Oktober 1893. In: Neyer: ''Felicien Rops.'' 1999, S. 15</ref>
=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="prettytable"
|-----
! 1994
! 1995
! 1996
! 1997
! 1998
! 1999
! 2000
! 2001
! 2002
! 2003
! 2004
! 2007
|-----
| 2546 || 2538 || 2511 || 2502 || 2486 || 2524 || 2487 || 2436 || 2396 || 2404 || 2390 || 2299
|}


[[Datei:Paul Mathey Portrait de Rops.jpg|miniatur|Rops an der [[Abziehpresse]] (Zeichnung von Paul Mathey, 1888)]]
Ende 1800 wohnten 1680 Seelen in Heringen. Interessante Zahlen sind: 12 Trauungen, 65 Taufen, 70 Sterbefälle und eine Aufschlüsselung der Personen in 13 Kategorien.<ref>[http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heringen_Helme_1800.jpg Dokument zur Stadt Heringen (Stand Ende 1800), erstellt aus den damaligen Kirchenbüchern.]</ref>
In der Folge pendelte Rops zwischen Paris, Brüssel, Namur und Schloss Thozée. In Paris entdeckte er für sich die Ätztechnik, die er in den folgenden Jahren für sich verfeinerte und stetig weiter entwickelte. In seinen letzten Jahren entwickelte er zusammen mit seinem Freund [[Armand Rassenfosse]] eine spezielle Form der [[Weichgrundätzung]], die er ''Ropsenfosse'' nannte. Sein Versuch, die neuen graphischen Techniken in Belgien zu verbreiten, unter anderem durch Gründung einer ''Société International des Aquafortistes'' in Brüssel, blieben aber letzten Endes erfolglos.


Um so erfolgreicher verlief aber Rops' Karriere als Illustrator. Zunächst lieferte er Illustrationen für Werke seines Freundes de Coster: schon 1858 illustrierte er die ''Legéndes flamandes'', 1861 folgten ''Les contes brabançons'' und 1867 Costers Hauptwerk ''La Légende de Uylenspiegel''. Durch Vermittlung von Alfred Delvau lernte Rops den Verleger Auguste Poulet-Malassis kennen, für den er zwischen 1864 und 1871 34 Werke illustrierte, darunter Gedichte von Baudelaire, dessen Freund er wurde.
== Politik ==
Heringen ist Sitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Goldene Aue (Thüringen)|Verwaltungsgemeinschaft Goldene Aue]].


Rops wurde zu einem der am besten bezahlten Illustratoren in Paris und fand sich im Kreis einer Gruppe von Autoren wie [[Jules Barbey d'Aurevilly]], [[Stéphane Mallarmé]], [[Paul Verlaine]] und [[Joséphin Péladan]], deren Werke der Entwicklung seiner Ausprägung eines „erotischen Fin de Siècle-Satanismus“ entsprachen, wobei sich Text und Bild gegenseitig befruchteten, indem teilweise Autoren Texte zu Arbeiten von Rops verfassten (so Péladan und [[Octave Uzanne]]).
=== Stadtrat ===
Der [[Stadtrat]] in Heringen/Helme besteht aus 14 Ratsmitgliedern:
* [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 6 Sitze
* [[Die Linke]] 2 Sitze
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 4 Sitze
* [[Freie Demokratische Partei|FDP]] 1 Sitz
* SV Germania 1 Sitz
(Stand: [[Kommunalwahl]] am 7. Juni 2009)


1869 begegnete Rops den Schwestern Léontine und Aurélie Duluc, zwei jungen Modeschöpferinnen, in die er sich heftig verliebte. Ab 1874 lebte er mit den beiden zusammen in Paris. Léontine schenkte ihm eine Tochter, Claire, die 1895 Frau des belgischen Schriftstellers Eugéne Demolder wurde, und Aurélie einen Sohn, der jedoch bald nach der Geburt starb. Eine von ihm angestrebte Scheidung wurde von seiner Frau abgelehnt. Rops genoss in diesen Jahren das Pariser Leben in vollen Zügen, war regelmäßiger Gast der Cafés und nahm am kulturellen Leben der französischen Hauptstadt intensiv teil.
=== Städtepartnerschaften ===
Im Jahr 2007 wurden Partnerschaftsurkunden mit den Städten [[Heringen (Werra)]] in [[Hessen]] und [[Odolanów]] im [[Powiat Ostrowski (Großpolen)|Powiat Ostrowski]] (Polen) unterzeichnet.


Zwischendurch unternahm er Reisen, erholte sich beim Wassersport auf der romantischen [[Maas]], an der Nordsee, reiste nach Skandinavien, nach Ungarn (1879), nach Spanien (1880), mit den Schwestern Duluc zweimal in die Vereinigten Staaten (1885 und 1887) und nach Nordafrika (1888).
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{Galerie
|Name=Bilder zu Heringen
|Größe=300px
|Position=
|Datei:Heringen Helme Schloss 2005.jpg|Heringer Schloss im Mai 2005
|Datei:Blick vom Schloss 2008 Heringen.jpg|Blick vom Schloss auf Heringen(Helme
|Datei:Herrenhaus 2008 Heringen.jpg|Herrenhaus des Schlosses
|Datei:Haus LBS 2008 Heringen.jpg|Haus Ludwig Bernhard Schneidewind
|Datei:Kirche 2008 Heringen.jpg|Kirche St. Michaelis in Heringen/Helme (2008)
|Datei:Kirche 2005 Heringen.jpg|Kirche St. Michaelis in Heringen/Helme (2005)
|Datei:Pfarrhaus 2008 Heringen.jpg|Pfarrhaus in Heringen/Helme
|Datei:Rathaus 2008 Heringen.jpg|Rathaus der Stadt Heringen/Helme (2008)
|Datei:Rathaus 2005 Heringen.jpg|Rathaus der Stadt Heringen/Helme (2005)
|Datei:Straße 2008 Heringen.jpg|Straße in Heringen/Helme
|Datei:Alte Mühle 2008 Heringen.jpg|Alte Mühle in Heringen/Helme
|Datei:Alte Schule 2008 Heringen.jpg|Alte Schule (bis 1951) in Heringen/Helme
|Datei:Ehemalige Landambulanz 2008 Heringen.jpg|Ehemalige Landambulanz in Heringen
|Datei:Heringen_Helme_1800.jpg|Personen in Heringen (Ende 1800)
}}


1888 wurde er mit dem Orden der französischen [[Ehrenlegion]] geehrt. Dennoch wurden drei Tage danach einige seiner Bücher wegen „Verletzung der Moral“ beschlagnahmt.<ref>Brison: ''Felicien Rops.'' Hamburg 1971, S. 29</ref> In diesen bemühte sich Eugène Rodrigues auch, durch Herausgabe mehrerer Werkkataloge (die unter dem Pseudonym ''Erastène Ramiro'' erschienen) Ordnung und Überblick in das mittlerweile sehr umfangreiche Oeuvre von Rops zu bringen.
=== Bauwerke ===
In der nordwestlichen Seite der Altstadt liegt das Schloss Heringen. Um die Stadt schließt sich heute noch die innere und äußere Stadtmauer. Weitere historische Gebäude in der Stadt sind das Herrenhaus, die Kirche und das Rathaus.


In seinen letzten Jahren suchte er zunehmend Ruhe. Er hatte sich mit 51 Jahren ''La Demi-Lune'', ein Gut bei Corbeil, etwas 30 Kilometer südlich von Paris gekauft. Dort züchtete er Rosen und arbeitete trotz eines Gehirnschlags 1890 kontinuierlich weiter. 1892 erlitt er bei einem Unfall mit Ätzchemikalien einen schweren Augenschaden, der aber nicht zur Erblindung führte, sondern sich nach einigen Wochen wieder besserte. Bis zu seinem Tod wurde Rops von seinen beiden Geliebten Léontine und Aurélie umsorgt. Am 28. August 1898 starb er im Beisein der Geliebten und seiner Tochter Claire.
=== Parks ===
Im Bahnhof befindet sich der Bahnhofspark.


In seiner Heimatstadt Namur ist ihm ein Museum gewidmet, die dortige [[Jugendherberge]] ist in seiner Villa untergebracht.
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
Die Landstraße 2078 und 2079 bindet die Stadt an die [[Bundesautobahn&nbsp;38]] (Anschlussstelle&nbsp;12), die [[Bundesstraße&nbsp;80]] und die [[Bundesstraße&nbsp;4]] an.


Die Website belgischer [[Großloge|Obödienzen]] benennt ihn als bekannten [[Freimaurerei|Freimaurer]].<ref>http://www.mason.be/en/celeb.htm</ref>
In der Stadt befindet sich ein Bahnhof der [[Halle-Kasseler Eisenbahn]].


== Persönlichkeiten ==
== Literatur ==
* Charles Brison: ''Felicien Rops. Eine Monographie.'' Gala Verlag, Hamburg 1971. Deutsche Ausgabe von: ''Pornocrates. An Introduction to the Life and WOrk of Félicien Rops (1833-1998).'' London 1970
* [[Georg Brühl]] (Hrsg.): ''Félicien Rops: Die Botin des Teufels. Graphik''. Eulenspiegel Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-359-00254-7
* Maurice Exsteens: ''L' oeuvre gravé et lithographié de Félicien Rops.'' Pellet, Paris 1928. Maßgeblicher Werkkatalog. Nummern der Form E … beziehen sich auf diesen Katalog.
* Friederike Hassauer, Peter Roos: ''Félicien Rops: Der weibliche Körper, der männliche Blick''. Haffmans Verlag, Zürich 1984, ISBN 3-251-00063-2
* Hans Joachim Neyer (Hrsg.): ''Felicien Rops. 1833 – 1898.'' Katalog der Ausstellung im [[Wilhelm-Busch-Museum]] Hannover 17. Januar bis 21. März 1999. Hatje, Ostfildern 1999, ISBN 3-7757-0821-9
* Erastène Ramiro: ''Catalogue descriptif et analytique de l'œuvre gravé de Félicien Rops.'' Paris 1887
* Erastène Ramiro: ''L' oeuvre lithographie de Félicien Rops.'' Paris 1894
* Erastène Ramiro: ''Supplément au Catalogue de l'oeuvre gravé de Félicien Rops.'' Paris 1895
* [[Thierry Zéno]]: ''Les Muses sataniques - Félicien Rops, œuvre graphique et lettres choisies.'' Jacques Antoine, Brüssel 1985, ISBN 2-8713-2010-1


== Weblinks ==
{{Galerie
|Name=Antike Bilder Heringer Personen
|Größe=300px
|Position=
|Datei:Gebser,Gustav Friedrich Sittichenbach.jpg|Gustav Friedrich Gebser (1694-1766), Kurfürstlich Sächsischer Amtmann in [[Sittichenbach]], Schwiegervater von Amtsverwalter Ludwig Bernhard Schneidewind (1735-1790) in Heringen/Helme.
|Datei:Reinhart,August Wilhelm 1750 Heringen.jpg|August Wilhelm Reinhart (1696-1770), Pastor in Heringen und Superintendent (Gemälde in Kirche), Sohn von Anton Ludwig Reinhart (1665-1707), Pastor in [[Seega]].
|Datei:Schneidewind,Christoph Gottfried 1750 Heringen.jpg|Christoph Gottfried Schneidewind (1700-1759), Fürstlicher Gutspächter und Amtmann in Heringen/Helme, sowie Ur-3-Enkel von [[Johann Schneidewein|Johannes Schneidewind]] (1519-1568), Jurist und Professor in Wittenberg.
|Datei:Schneidewind,Marie Sophie 1750 Heringen.jpg|Marie Sophie Schneidewind (* 1704 in [[Artern]]), geborene Keßler, Gattin von Christoph Gottfried Schneidewind (1700-1759) in Heringen/Helme.
|Datei:Oberländer,Ludwig Friedrich Heringen.jpg|Ludwig Friedrich Oberländer (1726-1811), Fürstlich Schwarzburger Rat und Amtmann in Heringen/Helme, Schwiegersohn von Pastor Wilhelm August Reinhart.
|Datei:Jenisch,Johann Christian Friedrich Bleicherode.jpg|
Johann Christian Friedrich Jenisch (1728-1815), Kommissionsrat und Obereinnehmer der [[Grafschaft Hohnstein]], sowie Schwiegervater von Amtsrat Wilhelm August Schneidewind (1768-1850) in Heringen/Helme.
|Datei:Schneidewind,Ludwug Bernhard 1762 Heringen.jpg|Ludwig Bernhard Schneidewind (1735-1790), Fürstlich Schwarzburg Rudolstädter Amtsverwalter in Heringen/Helme, Sohn von Christoph Gottfried Schneidewind (1700-1759).
|Datei:Reinhardt,Christian Friedrich August 1801 Heringen.jpg|Christian Friedrich August Reinhardt (1742-1814), Königlich Sächsischer Hof- und Justizrat in [[Dresden]] und Domherr, Sohn von August Wilhelm Reinhart (1696-1770) in Heringen/Helme.
|Datei:Schneidewind,Elisabeth Christiane Magdalene 1762 Heringen.jpg|Elisabeth Christiane Magdalene Schneidewind (1746-1818), geborene Gebser, Gattin von Ludwig Bernhard Schneidewind (1735-1790) in Heringen/Helme.
|Datei:Hempel,Johann Wilhelm Ludwig 1801 Heringen.jpg|Johann Wilhelm Ludwig Hempel (~1760-1818)), Oberbürgermeister und Advokat in Heringen/Helme.
|Datei:Oberländer,Wilhelm Ludwig Heringen.jpg|Wilhelm Ludwig Oberländer (1760-1823), Rat und Notar in Heringen/Helme, Enkel von Pastor Wilhelm August Reinhart.
|Datei:Schneidewind,Wilhelm August Heringen.jpg|Wilhelm August Schneidewind (1768-1850), Rentamtmann und Amtsrat in Heringen/Helme, Sohn von Ludwig Bernhard Schneidewind (1735-1790).
|Datei:Schneidewind,Johanna Henriette,geb. Jenisch Heringen.jpg|Johanna Sophie Henriette Schneidewind (1776-1849), geborene Jenisch, Gattin von Wilhelm August Schneidewind (1768-1850) in Heringen/Helme.
|Datei:Günther,Luise Friederike Auguste 1783-1831.jpg|Luise Friederike Auguste Günther (1783-1831) aus [[Stolberg (Harz)]], Gattin von Wilhelm Ludwig Oberländer, Rat und Notar in Heringen/Helme, und Mutter von Luise Oberländer, der Urenkelin von August Wilhelm Reinhart.
|Datei:Schneidewind,Carl Friedrich 1830 Heringen.jpg|Carl Friedrich Schneidewind (1802-1889), aufgewachsen im Schloß Heringen/Helme, Ehemann von Luise Oberländer und Kreisgerichtsrat in [[Sangerhausen]].
|Datei:Oberländer,Luise 1810 Heringen.jpg|Luise Oberländer (1805-1873), Urenkelin von Pastor August Wilhelm Reinhart in Heringen/Helme.
|Datei:Oberländer,Luise 1830 Heringen.jpg|Luise Schneidewind (1805-1873), geborene Oberländer, Gattin von Carl Friedrich Schneidewind (1802-1889) und Urenkelin von Pastor August Wilhelm Reinhart.
}}


{{Commonscat}}
==Persönlichkeiten==
* {{DNB-Portal|118749641}}
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* {{Zeno-Künstler|Kunstwerke/A/Rops,+F%C3%A9licien}}
* [[Johann Georg Leuckfeld]] (1668–1726), Theologe, Historiker und Numismatiker
*[http://www.ciger.be/rops/ www.ciger.be/rops] Website des Musée Félicien Rops in Namur (englisch- o. französischsprachig)
* Christoph Gottfried Schneidewind (1700-1759), fürstl. Gutspächter, Amtmann und Urururenkel des Juristen [[Johann Schneidewein|Johannes Schneidewind]] (1519-1568)<ref>Max Schneidewin. [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schneidewin,Johannes_1903_Stolberg.jpg ''Johannes Schneidewin aus Stolberg''. Stolberger Anzeiger No. 64, 14. August 1903, S. 2]. Der Verfasser des Artikel war Ururenkel von Christoph Gottfried Schneidewind, siehe hierzu den [http://www.teleschach.de/ahnen.htm Stammbaum der Familie Schneidewind], erstellt von [[Gerhard Hund]].</ref>
*[http://www.ciger.be/rops/biography/ www.ciger.be/rops/biography/] Biographie (englischsprachig)
* [[Hermann Hendrich]] (1854–1931), Maler
*[http://gw0.geneanet.org/index.php3?b=andredemolder&lang=de;pz=bruno+jean+pierre;nz=demolder;ocz=1;p=felicien+joseph+victor;n=rops Félicien Rops-Genealogie]
* [[Otto Prase]] (1874–1956), Pionier der Farbenlehre
===Personen, die mit Heringen in Verbindung stehen===
* [[August Wilhelm Reinhart]] (1696–1770), [[Pastor primarius]] in Heringen

== Literatur ==
* Hermann Hiller: ''Geschichte der Stadt Heringen an der Helme''. 1927 im Selbstverlag. Reprint herausgegeben von der Stadt Heringen/Helme, der Interessengemeinschaft Schloß Heringen 1327 e.V. und dem Regionale-Verlag, 2005 Auleben bei Nordhausen, 455 S., ISBN 3-934780-13-X.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>


{{Normdaten|PND=118749641|LCCN=n/50/75855|VIAF=34462421}}
== Weblinks ==
{{commonscat}}
{{Wikisource|Topographia Superioris Saxoniae (Sachsen): Heringen|Heringen in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian)}}
* [http://www.heringen-helme.de/ Homepage der Stadt Heringen]
* [http://www.schloss-heringen.de/ Homepage der Interessengemeinschaft Schloß Heringen 1327 e.V.]
* [http://webdb.ris-nt.de/landrats.nsf/BigFrame?Open Informationen über Heringen auf der Seite des Landratsamts Nordhausen]


{{DEFAULTSORT:Rops, Felicien}}
[[Kategorie:Belgischer Maler]]
[[Kategorie:Maler des Symbolismus]]
[[Kategorie:Zeichner]]
[[Kategorie:Freimaurer (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Belgischer Freimaurer]]
[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Ausprägung unbekannt)]]
[[Kategorie:Person (Namur)]]
[[Kategorie:Belgier]]
[[Kategorie:Geboren 1833]]
[[Kategorie:Gestorben 1898]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Nordhausen}}
|NAME=Rops, Félicien

|ALTERNATIVNAMEN=Rops, Félicien Joseph Victor
[[Kategorie:Ort im Landkreis Nordhausen]]
|KURZBESCHREIBUNG=belgischer Graphiker und Illustrator
|GEBURTSDATUM=7. Juli 1833
|GEBURTSORT=[[Namur]]
|STERBEDATUM=23. August 1898
|STERBEORT=Essonnes (heute [[Corbeil-Essonnes]])
}}


[[en:Heringen, Thuringia]]
[[br:Félicien Rops]]
[[ca:Félicien-Joseph-Victor Rops]]
[[eo:Heringen (Helme)]]
[[es:Heringen (Turingia)]]
[[en:Félicien Rops]]
[[eu:Heringen]]
[[es:Félicien Rops]]
[[fr:Heringen-sur-Helme]]
[[fr:Félicien Rops]]
[[it:Heringen/Helme]]
[[hu:Félicien Rops]]
[[nl:Heringen/Helme]]
[[it:Félicien Rops]]
[[ja:フェリシアン・ロップス]]
[[pt:Heringen/Helme]]
[[ro:Heringen/Helme]]
[[lb:Félicien Rops]]
[[nl:Félicien Rops]]
[[ru:Херинген (Хельме)]]
[[pt:Félicien Rops]]
[[sr:Херинген (Хелме)]]
[[vi:Heringen, Nordhausen]]
[[sv:Félicien Rops]]
[[vo:Heringen/Helme]]
[[wa:Félicien Rops]]
[[war:Heringen, Thuringia]]

Version vom 28. Dezember 2010, 22:24 Uhr

Félicien Rops
Pornocrates (1896)
Die Versuchung des Hl. Antonius (1878)
„Appell an die Massen!“ (1878)

Félicien Joseph Victor Rops (* 7. Juli 1833 in Namur; † 23. August 1898 in Essonnes, heute Corbeil-Essonnes) war ein bedeutender belgischer Graphiker und Illustrator des Symbolismus.

Leben

Rops war der Sohn von Nicolas Rops, einem auf bedruckte Baumwolle und Kaliko spezialisierten Textilfabrikanten, und dessen aus Ungarn stammender Frau Sophie Maubile. Er wurde zunächst von Privatlehrern erzogen und besuchte dann das Collège Notre-Dame-de-la-Paix, Jesuitenkolleg in Namur, wo er, schon damals ein talentierter Zeichner, Karikaturen seiner Lehrer anfertigte.

Nachdem sein Vater 1849 gestorben war, wurde er unter die Vormundschaft seines Onkels Alphonse gestellt, von dem er sich nicht verstanden und schlecht behandelt fühlte, so dass er noch 1870 bei dessen Tod folgende böse Zeilen schrieb:

Ich hatte gehofft, ihn in eine Zelle stecken zu können aus Dankbarkeit für all seine Sorge in meiner Jugend, aber er zog einen Schlaganfall vor. Wollen wir hoffen, dass ich irgendwie mit dieser Katastrophe zu tun hatte. Es tut mir leid, Tote zu schmähen, aber was hatte ich von meinem Vormund noch alles einstecken müssen.[1]

Im gleichen Jahr 1849 wurde er vom Jesuitenkolleg verwiesen. Er wechselte darauf an das Königliche Athenäum in Namur, karikierte weiterhin Lehrer und schrieb sich zudem gegen den Willen des Vormunds an der Académie des Beaux-Arts in Namur ein, wo er Kurse in Aktzeichnen belegte. 1853 immatrikulierte er sich an der Universität Brüssel und studierte außerdem im freien Atelier Saint-Luc. Er wird Mitglied im „Club des Crocidiles“, einem Studentenklub, und zeichet für die daraus entstehende Zeitschrift „Le Crocodile“.

1856 gründete er zusammen mit Charles de Coster die Zeitschrift L'Uylenspiegel, journal des débats littéraires et artistiques, die bis 1863 erschien. Rops trug Illustrationen bei, vorwiegend genaue und bissige Karikaturen, musste jedoch schon 1857 seine Mitarbeit stark einschränken, da er von seiner neu begründeten Familie in Anspruch genommen wurde. Am 28. Juni 1857 hatte er Charlotte Polet de Faveaux geheiratet, die Tochter des Gerichtspräsidenten von Namur, mit der er schon seit einigen Jahren befreundet war, und war am 17. November Vater eines Sohnes (Paul) geworden. Eine 1859 geborene Tochter starb mit 6 Monaten an Meningitis.

Rops und seine Familie lebten abwechselnd in Namur oder auf Schloss Thozée bei Mettet, das einem Onkel seiner Frau gehörte, von dem sie es nach dessen Tod erbte. Diese geliebte Sommerfrische der Familie wurde von zahlreichen Künstlerfreunden Rops' besucht, unter anderen von Charles Baudelaire, Louis Dubois, Alfred Delvau, Albert Glatigny, Louis Artan und Edmond Lambrichs.

1868 war er an der Gründung der „Société des Beaux Arts“ beteiligt, einer Künstlervereinigung, die für den belgischen Realismus von großer Bedeutung sein sollte, aber auf die Dauer empfand Rops die belgische Umgebung als beengend. Wie viele andere, so zog es auch ihn nach Paris:

Ich glaube, ich sollte in jedem Fall drei Monate im Jahr in Paris verbringen … Diese drei Monate halte ich für nötig, um dort die Zeichnungen der Meister zu studieren …, besonders aber, um in Reichweite der Verleger zu sein, um zu wissen, welche Bücher in Vorbereitung sind, welche Zeichnungen man braucht und für welche Publikationen man Aufträge bekommen kann.[2]
Rops an der Abziehpresse (Zeichnung von Paul Mathey, 1888)

In der Folge pendelte Rops zwischen Paris, Brüssel, Namur und Schloss Thozée. In Paris entdeckte er für sich die Ätztechnik, die er in den folgenden Jahren für sich verfeinerte und stetig weiter entwickelte. In seinen letzten Jahren entwickelte er zusammen mit seinem Freund Armand Rassenfosse eine spezielle Form der Weichgrundätzung, die er Ropsenfosse nannte. Sein Versuch, die neuen graphischen Techniken in Belgien zu verbreiten, unter anderem durch Gründung einer Société International des Aquafortistes in Brüssel, blieben aber letzten Endes erfolglos.

Um so erfolgreicher verlief aber Rops' Karriere als Illustrator. Zunächst lieferte er Illustrationen für Werke seines Freundes de Coster: schon 1858 illustrierte er die Legéndes flamandes, 1861 folgten Les contes brabançons und 1867 Costers Hauptwerk La Légende de Uylenspiegel. Durch Vermittlung von Alfred Delvau lernte Rops den Verleger Auguste Poulet-Malassis kennen, für den er zwischen 1864 und 1871 34 Werke illustrierte, darunter Gedichte von Baudelaire, dessen Freund er wurde.

Rops wurde zu einem der am besten bezahlten Illustratoren in Paris und fand sich im Kreis einer Gruppe von Autoren wie Jules Barbey d'Aurevilly, Stéphane Mallarmé, Paul Verlaine und Joséphin Péladan, deren Werke der Entwicklung seiner Ausprägung eines „erotischen Fin de Siècle-Satanismus“ entsprachen, wobei sich Text und Bild gegenseitig befruchteten, indem teilweise Autoren Texte zu Arbeiten von Rops verfassten (so Péladan und Octave Uzanne).

1869 begegnete Rops den Schwestern Léontine und Aurélie Duluc, zwei jungen Modeschöpferinnen, in die er sich heftig verliebte. Ab 1874 lebte er mit den beiden zusammen in Paris. Léontine schenkte ihm eine Tochter, Claire, die 1895 Frau des belgischen Schriftstellers Eugéne Demolder wurde, und Aurélie einen Sohn, der jedoch bald nach der Geburt starb. Eine von ihm angestrebte Scheidung wurde von seiner Frau abgelehnt. Rops genoss in diesen Jahren das Pariser Leben in vollen Zügen, war regelmäßiger Gast der Cafés und nahm am kulturellen Leben der französischen Hauptstadt intensiv teil.

Zwischendurch unternahm er Reisen, erholte sich beim Wassersport auf der romantischen Maas, an der Nordsee, reiste nach Skandinavien, nach Ungarn (1879), nach Spanien (1880), mit den Schwestern Duluc zweimal in die Vereinigten Staaten (1885 und 1887) und nach Nordafrika (1888).

1888 wurde er mit dem Orden der französischen Ehrenlegion geehrt. Dennoch wurden drei Tage danach einige seiner Bücher wegen „Verletzung der Moral“ beschlagnahmt.[3] In diesen bemühte sich Eugène Rodrigues auch, durch Herausgabe mehrerer Werkkataloge (die unter dem Pseudonym Erastène Ramiro erschienen) Ordnung und Überblick in das mittlerweile sehr umfangreiche Oeuvre von Rops zu bringen.

In seinen letzten Jahren suchte er zunehmend Ruhe. Er hatte sich mit 51 Jahren La Demi-Lune, ein Gut bei Corbeil, etwas 30 Kilometer südlich von Paris gekauft. Dort züchtete er Rosen und arbeitete trotz eines Gehirnschlags 1890 kontinuierlich weiter. 1892 erlitt er bei einem Unfall mit Ätzchemikalien einen schweren Augenschaden, der aber nicht zur Erblindung führte, sondern sich nach einigen Wochen wieder besserte. Bis zu seinem Tod wurde Rops von seinen beiden Geliebten Léontine und Aurélie umsorgt. Am 28. August 1898 starb er im Beisein der Geliebten und seiner Tochter Claire.

In seiner Heimatstadt Namur ist ihm ein Museum gewidmet, die dortige Jugendherberge ist in seiner Villa untergebracht.

Die Website belgischer Obödienzen benennt ihn als bekannten Freimaurer.[4]

Literatur

  • Charles Brison: Felicien Rops. Eine Monographie. Gala Verlag, Hamburg 1971. Deutsche Ausgabe von: Pornocrates. An Introduction to the Life and WOrk of Félicien Rops (1833-1998). London 1970
  • Georg Brühl (Hrsg.): Félicien Rops: Die Botin des Teufels. Graphik. Eulenspiegel Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-359-00254-7
  • Maurice Exsteens: L' oeuvre gravé et lithographié de Félicien Rops. Pellet, Paris 1928. Maßgeblicher Werkkatalog. Nummern der Form E … beziehen sich auf diesen Katalog.
  • Friederike Hassauer, Peter Roos: Félicien Rops: Der weibliche Körper, der männliche Blick. Haffmans Verlag, Zürich 1984, ISBN 3-251-00063-2
  • Hans Joachim Neyer (Hrsg.): Felicien Rops. 1833 – 1898. Katalog der Ausstellung im Wilhelm-Busch-Museum Hannover 17. Januar bis 21. März 1999. Hatje, Ostfildern 1999, ISBN 3-7757-0821-9
  • Erastène Ramiro: Catalogue descriptif et analytique de l'œuvre gravé de Félicien Rops. Paris 1887
  • Erastène Ramiro: L' oeuvre lithographie de Félicien Rops. Paris 1894
  • Erastène Ramiro: Supplément au Catalogue de l'oeuvre gravé de Félicien Rops. Paris 1895
  • Thierry Zéno: Les Muses sataniques - Félicien Rops, œuvre graphique et lettres choisies. Jacques Antoine, Brüssel 1985, ISBN 2-8713-2010-1
Commons: Félicien Rops – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Brief von Rops an Edmond Lambriches. In: Neyer: Felicien Rops. 1999, S. 11
  2. Brief von Rops an Eugène Demolder vom 31. Oktober 1893. In: Neyer: Felicien Rops. 1999, S. 15
  3. Brison: Felicien Rops. Hamburg 1971, S. 29
  4. http://www.mason.be/en/celeb.htm