Kreuzung (Bahn) und Term: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|erläutert die Bedeutung des Begriffs '''Term''' in der [[Mathematik]]; Ein Artikel zum gleichnamigen Begriff aus der [[Linguistik]] findet sich unter [[Terminus]].}} |
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[[Bild:Mannheim-Friedrichsfeld-1900.jpg|thumb|Höhenfreie Kreuzung [[Mannheim-Friedrichsfeld]]]] |
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Unter '''Kreuzung''' versteht man bei der [[Eisenbahn]]: |
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* die ''höhenfreie Kreuzung zweier [[Eisenbahnstrecke]]n oder [[Gleis]]e'' auf unterschiedlichem Niveau mit Hilfe eines ''[[Überwerfungsbauwerk|Kreuzungsbauwerkes]]'' |
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* die ''höhengleiche Gleiskreuzung zweier Eisenbahngleise'' mit Hilfe besonderer Gleiskonstruktionen |
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* die ''Zugkreuzung'' auf eingleisiger Eisenbahnstrecke. |
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In der Mathematik bezeichnet ein '''Term''' einen sinnvollen Ausdruck, der [[Zahl]]en, [[Variable (Logik)|Variable]]n, Symbole für [[Verknüpfung (Mathematik)|mathematische Verknüpfungen]] und Klammern enthalten kann. Terme sind die [[Syntax|syntaktisch]] korrekt gebildeten Wörter oder Wortgruppen in der [[Formale_Sprache|formalen Sprache]] der Mathematik. |
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== Höhenfreie Kreuzung == |
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[[Bild:Gleiskreuzung01.jpg|thumb|right|Gleiskreuzung]] |
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[[Bild:Tolono Xing 1.jpg|thumb|Gleiskreuzung in Illinois / USA]] |
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[[Bild:Flachkreuzung.jpg|thumb|right|Flachkreuzung mit beweglichen Doppelherzstückspitzen]] |
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Als ''Kreuzungsbauwerk'' bezeichnet man eine Eisenbahnbrücke, die eine andere Eisenbahnstrecke oder ein Gleis überquert. Kreuzt die Brücke eine Straße, einen Weg oder einen Platz, spricht man von einer [[Eisenbahnüberführung]]. Der Vorteil der höhenfreien Kreuzung mit Hilfe eines Kreuzungsbauwerkes liegt darin, dass sich die Schienenfahrzeuge auf beiden Eisenbahnstrecken oder -gleisen nicht gegenseitig behindern oder gefährden können. |
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== Gleiskreuzung == |
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Besondere [[Gleis]]konstruktionen ermöglichen [[Schienenfahrzeug]]en das niveaugleiche Überqueren eines anderen, quer verlaufenden Gleises ohne Fahrtunterbrechung, jedoch können die beiden [[Fahrweg]]e nicht gleichzeitig befahren werden. Das höhengleiche Kreuzen zweier Gleise ist mit folgenden Einrichtungen möglich: |
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* '''Gleiskreuzung''' ohne bewegliche Teile. Sie ist robust und in der Herstellung und Vorhaltung besonders kostengünstig, beeinträchtigt infolge der nicht vermeidbaren Gleislücken im kreuzenden Gleis aber deutlich den Fahrkomfort. Eine Gleiskreuzung ohne bewegliche Teile funktioniert nur, wenn sich die Gleise in nicht allzu spitzem [[Winkel]] kreuzen. |
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* '''Kreuzung mit Flachrillen-Herzstücken'''. Sie ist hauptsächlich bei [[Straßenbahn]]en zu finden. Hierbei werden die Fahrzeugräder durch den Einsatz von [[Eisenbahnweiche#Herzstücke mit Flachrille|Flachrillen]] auf ihren [[Spurkranz|Spurkränzen]] über die Gleislücken hinweggeführt. Eine Sonderbauform dieses Kreuzungstyps befindet sich häufig an niveaugleichen Kreuzungen von Straßenbahnen mit Eisenbahnen. Hierbei sind die Schienen der Eisenbahnstrecken lückenlos ausgeführt, während die Straßenbahnzüge auf ihren Spurkränzen über die Eisenbahnschienen hinweggeführt werden. |
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* '''Flachkreuzung''' mit beweglichen Doppelherzstückspitzen, sie werden in der Schweiz auch als '''Gleisdurchschneidung''' bezeichnet. Sie wird bei einem besonders flachen Kreuzungswinkel verwendet. Das ist in der Regel an mehrgleisigen [[Abzweigstelle]]n der Fall, wenn das abzweigende Gleis mit hoher Geschwindigkeit befahrbar sein muss. Ohne die beweglichen Doppelherzstückspitzen wird die führungslose Stelle in den Doppelherzstücken für einen sicheren Betrieb zu lang. Flachkreuzungen dieser Art sind teure und unterhaltungsaufwendige Einrichtungen, bieten jedoch einen lückenlosen durchgehenden Fahrweg über das zu kreuzende Gleis hinweg.^ |
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* '''[[Eisenbahnweiche|Kreuzungsweiche]]'''. Sie ermöglicht nicht nur das Kreuzen zweier Gleise, sondern je nach Art der Kreuzungsweiche - ''einfache Kreuzungsweiche'' oder ''doppelte Kreuzungsweiche'' - auch unterschiedliche Möglichkeiten zum Gleiswechsel. |
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== Beispiele == |
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Beispiele für Terme: |
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Unter '''Zugkreuzung''' versteht man das Ausweichen zweier in entgegengesetzter Richtung fahrender Züge auf eingleisiger Strecke in einem Bahnhof, der dazu neben dem durchgehenden Streckengleis noch mindestens ein Ausweichgleis aufweisen |
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* 1 |
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muss. Die Bezeichnung „Kreuzung“ rührt in diesem Zusammenhang von der grafischen Darstellung im [[Bildfahrplan]], bei der sich nämlich die Zeit-Weg-Linien beider Züge kreuzen. |
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* <math>2(ab)^3+c</math> |
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== Siehe auch == |
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* [[Eisenbahnknoten]], [[Bahnübergang]], [[Straßenkreuzung]], [[Autobahnkreuz]] |
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* <math>\frac{xy}{4}</math> keks |
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[[Kategorie:Bahnbetrieb]] |
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[[Kategorie:Bahnanlage]] |
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Keine Terme sind: |
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[[en:level junction]] |
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[[hu:Vágányátszelés]] |
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* <math>889/ </math> (Hier fehlt der Divisor) |
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[[ja:平面交差]] |
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[[ru:Глухое пересечение]] |
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* <math>[2x + 7)</math> (Unpassende Klammern) |
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* <math>\}x| x \notin B \}</math> (Verkehrte Klammer) |
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== Umgangssprachliche Erklärung == |
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Der Begriff „Term“ wird umgangssprachlich für alles verwendet, das eine Bedeutung trägt: „Den Term [Ausdruck] versteh ich nicht.“ |
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Im engeren Sinn gemeint sind mathematische Gebilde, die man prinzipiell ausrechnen kann (zumindest, wenn man den Variablen Werte zugewiesen hat), z. B. Zahlen, einfache und zusammengesetzte Funktionen (siehe die Beispiele oben), mit oder ohne Variablen. |
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Terme kann man |
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* ''ausrechnen'' (dazu rechnet man erst die „inneren“ Funktionen aus und dann die äußeren), |
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* nach bestimmten [[Rechenregel]]n ''umformen'', |
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* miteinander vergleichen (falls Relationen für die passenden Typen definiert sind) |
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* ineinander einsetzen (oft wird ein Term anstelle einer Variable eines anderen Terms eingesetzt). |
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Eine spezielle Form der Einsetzung ist die [[Substitution (Mathematik)|Substitution]], bei der ein Term mit Variablen durch einen anderen Term mit Variablen (meist eine einzelne Variable) ersetzt wird. |
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== Formale Definition == |
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Welche Ausdrücke Terme sind, ist genau festgelegt, sobald ein Zeichenvorrat aus Variablen, Konstanten und Funktionen festgelegt ist. Dabei gilt folgende formale Definition aus der mathematischen Logik (als [[rekursiv]]e Definition): |
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* Jede Variable ist ein Term. |
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* Jedes Konstantensymbol ist ein Term. |
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* Ist <math>t</math> ein Term, so ist <math>(t)</math> ein Term. |
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* Sind <math>t_1,\ldots, t_k</math> Terme und ist <math>f</math> ein <math>k</math>-stelliges Funktionssymbol, so ist <math>f(t_1,\ldots, t_k)</math> ein Term. |
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Anmerkungen: |
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* Manche Funktionen (beispielsweise die Potenzfunktion, Multiplikation mit Variablen) werden statt durch ein eigenes Funktionssymbol durch Positionierung der Terme zueinander dargestellt. |
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* Bei verschachtelten Klammersetzungen werden manchmal auch <nowiki>[]</nowiki> und <nowiki>{}</nowiki> eingesetzt, um die Zusammengehörigkeit der Klammern deutlicher zu machen. |
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Beispiel: |
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<math>\frac{xy}{4}</math> ist ein Term, denn |
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* x und y sind Terme (als Variablen), |
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* 4 ist ein Term (als Konstante), |
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* xy ist ein Term (eigentlich „multipliziere(x,y)“), |
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* <math>\frac{xy}{4}</math> ist ein Term (Divisionssymbol ist der Bruchstrich) |
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== Variablen in Termen == |
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Treten in einem Term Variablen auf, wie <math>a, b \,\!</math> oder <math>x,y \,\!</math> in obigen Beispielen, so ist zusätzlich anzugeben, aus welcher [[Grundmenge]] diese Variablen zu wählen sind. Durch das Einsetzen von Elementen der Grundmenge erhält der |
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Term einen konkreten Wert. |
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Zu beachten ist, dass der Term nicht unbedingt für alle [[Element (Mathematik)|Elemente]] der Grundmenge [[Definition|definiert]] sein muss; so ist beispielsweise für eine Funktion <math>f: \R\to\R</math> und <math>x\in\R</math> der Term <math>\frac{1}{f(x)}</math> nur für jene <math>x \,\!</math> definiert, für die <math>f(x)\ne 0</math> gilt; jene [[Teilmenge]] der Grundmenge eines Termes, für die der Term wohldefiniert ist, wird als [[Definitionsmenge]] des Termes bezeichnet. |
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== Anwendungen == |
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Terme mit Variablen werden beispielsweise in Rechenvorschriften oder Formeln verwendet. So lautet eine Faustformel zum Ausrechnen des Anhalteweges (Bremsweg plus Reaktionsweg) in Metern eines Autos <math>\left(\frac{x}{10}\right)^2+\left(\frac{x}{10}\cdot3\right)</math>, wobei in diesem Term <math>x</math> die Geschwindigkeit des Autos in km pro Stunde bedeutet. Wenn ein Auto zum Beispiel 160 km/h fährt, liefert die Formel <math>\left(\frac{160}{10}\right)^2+\left(\frac{160}{10}\cdot3\right)</math> einen Anhalteweg von 304 m. |
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Terme können auch zur Definition der Zuordnungsvorschrift einer Funktion verwendet werden; das Beispiel des Anhalteweges definiert etwa die Funktion <math>f\colon \R^+_0 \to \R^+_0</math>, <math>x\mapsto\left(\frac{x}{10}\right)^2+\left(\frac{x}{10}\cdot3\right)</math>. |
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Wie gesagt sind Terme selbst weder wahr noch falsch; es sind Symbole für Zahlen oder andere mathematische Objekte. Sie können aber zu mathematischen [[Logische Aussage|Aussagen]] wie [[Gleichung]]en und [[Ungleichung]]en zusammengefügt werden; solche Aussagen sind dann nach Einsetzen aller Variablen entweder wahr oder falsch. |
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== Algebraische Umformungen == |
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Lange, komplizierte Terme können oft vereinfacht werden, indem man auf sie Rechenregeln anwendet, die den Wert des Terms unverändert lassen, beispielsweise das [[Kommutativgesetz]], [[Assoziativgesetz]] oder [[Distributivgesetz]]: |
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<math>(x - 5)(x + 5) + 5(x + 3) \,\!</math>: [[Ausmultiplizieren]] |
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<math>=x^{2} - 25 + 5x + 15 \,\!</math>: Gleichartige Ausdrücke zusammenfassen |
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<math>=x^{2} + 5x - 10 \,\!</math> |
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Solche algebraischen Umformungen sind von [[Äquivalenzumformung]]en für Gleichungen oder Ungleichungen zu unterscheiden. Algebraische Umformungen lassen den Wert eines Termes unverändert, Äquivalenzumformung ändern hingegen die Werte der beteiligten Terme, müssen aber den Wahrheitswert der Aussage unverändert lassen. |
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Daher sollten Terme, die durch Umformungen ineinander überführt werden können, als „gleich“ und nicht als „äquivalent“ bezeichnet werden. |
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== Abgrenzungen == |
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=== Term und Ausdruck === |
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Der Begriff Term ist mit dem Begriff [[Ausdruck (Programmierung)|Ausdruck]] in [[Formale Sprache|formalen Sprachen]] verwandt. Während aber ein Ausdruck in einer formalen Sprache formal definiert ist, ist Term ein eher unscharf definierter Begriff. Da die Symbolik der Mathematik nicht fix definiert, sondern beliebig erweiterbar ist, ist auch Term ein erweiterbarer Begriff. |
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Durch Einführung zusätzlicher Definitionen kann eine vorher sinnlose Symbolkette eine Bedeutung bekommen; so kann beispielsweise je nach Zusammenhang die Symbolkette <math>\R^\R</math> sinnlos sein oder auch ein sinnvoller Term für die Menge aller Funktion von <math>\R</math> nach <math>\R</math> sein. |
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=== Term und Aussageform === |
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Eine [[Aussageform]] ist wie ein Term eine formale Zeichenkette; ihr Aufbau ist gemäß einer Logik definiert, z. B. der Prädikatenlogik. In der Prädikatenlogik erster Stufe sind insbesondere folgende Ausdrücke Aussageformen: |
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Sind <math>t_1, t_2</math> Terme, so ist <math>t_1 = t_2</math> eine Aussageform. |
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Sind <math>t_1, ... t_k</math> Terme und ist <math>R</math> ein k-stelliges Relationssymbol, so ist <math>R t_1 ... t_k</math> eine Aussageform. |
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Eine Aussageform enthält wie ein Term möglicherweise Variablen, allerdings wird ihr nach Belegung der freien Variablen kein Wert der Grundmenge, sondern ein logischer Wahrheitswert (wahr oder falsch) zugeordnet. |
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Eine [[logische Aussage]] ist eine Aussageform ohne [[freie Variable]]n. Sie entsteht aus einer Aussageform durch [[Belegung]] oder durch [[Quantor|Quantifikation]] der freien Variablen. |
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=== Formel === |
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Beschreibt ein Term einen anderen Term oder einen Sachverhalt, so entsteht eine Formel. Beispiele: |
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* <math>(a+b)^2=a^2+2ab+b^2</math> ([[binomische Formel]]) |
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* <math>m=\frac{a+b}2</math> ([[arithmetisches Mittel]] der Zahlen ''a'' und ''b'') |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary|Term}} |
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*[http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/mathematik/3material/sek1/algebra/ter Termumformungen mit didaktischen Hinweisen, Landesbildungsserver Baden-Württemberg] |
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[[Kategorie:Mathematischer Grundbegriff]] |
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[[Kategorie:Algebra]] |
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[[Kategorie:Arithmetik]] |
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[[ar:حد (رياضيات)]] |
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[[bs:Član (matematika)]] |
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[[en:Term (mathematics)]] |
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[[eo:Termo]] |
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[[fi:Termi (matematiikka)]] |
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[[ml:പദം (ഗണിതം)]] |
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[[no:Ledd (matematikk)]] |
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[[pl:Term]] |
Version vom 7. Dezember 2010, 16:48 Uhr
In der Mathematik bezeichnet ein Term einen sinnvollen Ausdruck, der Zahlen, Variablen, Symbole für mathematische Verknüpfungen und Klammern enthalten kann. Terme sind die syntaktisch korrekt gebildeten Wörter oder Wortgruppen in der formalen Sprache der Mathematik.
Beispiele
Beispiele für Terme:
- 1
- keks
Keine Terme sind:
- (Hier fehlt der Divisor)
- (Unpassende Klammern)
- (Verkehrte Klammer)
Umgangssprachliche Erklärung
Der Begriff „Term“ wird umgangssprachlich für alles verwendet, das eine Bedeutung trägt: „Den Term [Ausdruck] versteh ich nicht.“ Im engeren Sinn gemeint sind mathematische Gebilde, die man prinzipiell ausrechnen kann (zumindest, wenn man den Variablen Werte zugewiesen hat), z. B. Zahlen, einfache und zusammengesetzte Funktionen (siehe die Beispiele oben), mit oder ohne Variablen.
Terme kann man
- ausrechnen (dazu rechnet man erst die „inneren“ Funktionen aus und dann die äußeren),
- nach bestimmten Rechenregeln umformen,
- miteinander vergleichen (falls Relationen für die passenden Typen definiert sind)
- ineinander einsetzen (oft wird ein Term anstelle einer Variable eines anderen Terms eingesetzt).
Eine spezielle Form der Einsetzung ist die Substitution, bei der ein Term mit Variablen durch einen anderen Term mit Variablen (meist eine einzelne Variable) ersetzt wird.
Formale Definition
Welche Ausdrücke Terme sind, ist genau festgelegt, sobald ein Zeichenvorrat aus Variablen, Konstanten und Funktionen festgelegt ist. Dabei gilt folgende formale Definition aus der mathematischen Logik (als rekursive Definition):
- Jede Variable ist ein Term.
- Jedes Konstantensymbol ist ein Term.
- Ist ein Term, so ist ein Term.
- Sind Terme und ist ein -stelliges Funktionssymbol, so ist ein Term.
Anmerkungen:
- Manche Funktionen (beispielsweise die Potenzfunktion, Multiplikation mit Variablen) werden statt durch ein eigenes Funktionssymbol durch Positionierung der Terme zueinander dargestellt.
- Bei verschachtelten Klammersetzungen werden manchmal auch [] und {} eingesetzt, um die Zusammengehörigkeit der Klammern deutlicher zu machen.
Beispiel: ist ein Term, denn
- x und y sind Terme (als Variablen),
- 4 ist ein Term (als Konstante),
- xy ist ein Term (eigentlich „multipliziere(x,y)“),
- ist ein Term (Divisionssymbol ist der Bruchstrich)
Variablen in Termen
Treten in einem Term Variablen auf, wie oder in obigen Beispielen, so ist zusätzlich anzugeben, aus welcher Grundmenge diese Variablen zu wählen sind. Durch das Einsetzen von Elementen der Grundmenge erhält der Term einen konkreten Wert.
Zu beachten ist, dass der Term nicht unbedingt für alle Elemente der Grundmenge definiert sein muss; so ist beispielsweise für eine Funktion und der Term nur für jene definiert, für die gilt; jene Teilmenge der Grundmenge eines Termes, für die der Term wohldefiniert ist, wird als Definitionsmenge des Termes bezeichnet.
Anwendungen
Terme mit Variablen werden beispielsweise in Rechenvorschriften oder Formeln verwendet. So lautet eine Faustformel zum Ausrechnen des Anhalteweges (Bremsweg plus Reaktionsweg) in Metern eines Autos , wobei in diesem Term die Geschwindigkeit des Autos in km pro Stunde bedeutet. Wenn ein Auto zum Beispiel 160 km/h fährt, liefert die Formel einen Anhalteweg von 304 m.
Terme können auch zur Definition der Zuordnungsvorschrift einer Funktion verwendet werden; das Beispiel des Anhalteweges definiert etwa die Funktion , .
Wie gesagt sind Terme selbst weder wahr noch falsch; es sind Symbole für Zahlen oder andere mathematische Objekte. Sie können aber zu mathematischen Aussagen wie Gleichungen und Ungleichungen zusammengefügt werden; solche Aussagen sind dann nach Einsetzen aller Variablen entweder wahr oder falsch.
Algebraische Umformungen
Lange, komplizierte Terme können oft vereinfacht werden, indem man auf sie Rechenregeln anwendet, die den Wert des Terms unverändert lassen, beispielsweise das Kommutativgesetz, Assoziativgesetz oder Distributivgesetz:
: Gleichartige Ausdrücke zusammenfassen
Solche algebraischen Umformungen sind von Äquivalenzumformungen für Gleichungen oder Ungleichungen zu unterscheiden. Algebraische Umformungen lassen den Wert eines Termes unverändert, Äquivalenzumformung ändern hingegen die Werte der beteiligten Terme, müssen aber den Wahrheitswert der Aussage unverändert lassen.
Daher sollten Terme, die durch Umformungen ineinander überführt werden können, als „gleich“ und nicht als „äquivalent“ bezeichnet werden.
Abgrenzungen
Term und Ausdruck
Der Begriff Term ist mit dem Begriff Ausdruck in formalen Sprachen verwandt. Während aber ein Ausdruck in einer formalen Sprache formal definiert ist, ist Term ein eher unscharf definierter Begriff. Da die Symbolik der Mathematik nicht fix definiert, sondern beliebig erweiterbar ist, ist auch Term ein erweiterbarer Begriff.
Durch Einführung zusätzlicher Definitionen kann eine vorher sinnlose Symbolkette eine Bedeutung bekommen; so kann beispielsweise je nach Zusammenhang die Symbolkette sinnlos sein oder auch ein sinnvoller Term für die Menge aller Funktion von nach sein.
Term und Aussageform
Eine Aussageform ist wie ein Term eine formale Zeichenkette; ihr Aufbau ist gemäß einer Logik definiert, z. B. der Prädikatenlogik. In der Prädikatenlogik erster Stufe sind insbesondere folgende Ausdrücke Aussageformen:
Sind Terme, so ist eine Aussageform.
Sind Terme und ist ein k-stelliges Relationssymbol, so ist eine Aussageform.
Eine Aussageform enthält wie ein Term möglicherweise Variablen, allerdings wird ihr nach Belegung der freien Variablen kein Wert der Grundmenge, sondern ein logischer Wahrheitswert (wahr oder falsch) zugeordnet.
Eine logische Aussage ist eine Aussageform ohne freie Variablen. Sie entsteht aus einer Aussageform durch Belegung oder durch Quantifikation der freien Variablen.
Formel
Beschreibt ein Term einen anderen Term oder einen Sachverhalt, so entsteht eine Formel. Beispiele:
- (binomische Formel)
- (arithmetisches Mittel der Zahlen a und b)