„Accelerated Graphics Port“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Grafikkarte-ATI-Rage-16-MB 1-1600x1200.jpg|thumb|left|240px|Eine AGP-Grafikkarte mit [[ATI Technologies|ATI]]-Chip]]
AGP benutzt den normalen [[Arbeitsspeicher]] ([[Random Access Memory|RAM]]) des [[Personal Computer|PCs]], um dort das Monitorbild, [[Textur (Computergrafik)|Texturen]], [[Z-Buffer]]-, [[Alpha Blending|Alpha-Blending]]- und andere Grafikdaten zu hinterlegen, sobald der [[Grafikspeicher]] auf der Karte dafür nicht mehr ausreicht. Der Port stellt ein kohärentes Speichermanagement zur Verfügung, das ein schnelles Lesen von im Speicher verteilten Daten in sogenannten „Bursts“ ermöglicht. Durch die Benutzung von existierendem Systemspeicher reduziert AGP die Kosten für High-End-Grafiksysteme. Es erlaubt auch die effizientere Nutzung des [[Framebuffer]]-Speichers und beschleunigt so ebenfalls 2D-Grafik. Der AGP-Slot wird auch von einigen [[RAID]]-Controllern aufgrund seiner höheren Transferrate als [[Steckplatz]] anstelle von PCI benutzt, obwohl er eigentlich nicht dafür entwickelt worden ist. AGP ist kein [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] sondern eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung. Es gibt einige wenige Hauptplatinen mit mehreren unabhängigen AGP-Steckplätzen (denen dann jeweils ein eigener Controller auf der [[Hauptplatine]] zugeordnet sein muss), im Normalfall ist aber nur ein AGP-Slot vorhanden.
 
== Versionen ==
 
[[Datei:AGP & AGP Pro Keying.svg|thumb|250px|Die verschiedenen Versionen des AGP-Sockels (Slotblech-Seite jeweils links)]]Die erste AGP-Version, '''AGP 1.0''', erschien 1997 mit den Modi AGP 1x und AGP 2x. AGP 1x überträgt pro Takt 32 Bit an Daten mit einer gegenüber [[Peripheral Component Interconnect|PCI]] verdoppelten Taktfrequenz von 66 MHz und erreicht eine theoretische Transferrate von 266 Megabyte pro Sekunde. AGP 2x überträgt die Daten im [[Double Data Rate|DDR-Verfahren]] und erreicht bei gleicher Taktfrequenz 533 MB/s. Die Signalspannung bei AGP 1.0 beträgt 3,3 Volt. Die schnellsten kompatiblen Karten basieren auf den [[ATI-Radeon-9000-Serie#Grafikprozessoren|ATI Radeon 9700]]- bzw. [[Nvidia-GeForce-FX-Serie|nVidia GeForce FX]]-GPUs.
'''AGP 2.0''' (1999) bot zusätzlich den Modus AGP 4x mit einer maximalen Transferrate von 1066 MB/s bei einer reduzierten Signalspannung von 1,5 Volt. Die Geschwindigkeitssteigerung wurde erreicht, indem nun vier Datenpakete pro Takt übertragen wurden. Die meisten Grafikkarten dieser Generation waren voll abwärtskompatibel zum älteren Standard und ließen sich auf Hauptplatinen mit 3,3 V bei AGP 2x betreiben. Diese Modelle werden nach der AGP-Spezifikation Universal AGP-Karten genannt und haben zwei Kerben in ihrer Anschlussleiste.
'''AGP 3.0'''<ref>http://www.playtool.com/pages/agpcompat/agp30.pdf AGP 3.0</ref> (2002) erreichte im neuen Modus AGP 8x bei nur noch 0,8 Volt Signalspannung die mit 2133 MB/s höchste AGP-Transferrate, statt vier wurden nun acht Datenpakete pro Takt übertragen. Die Modi 1x und 2x existieren in diesem Standard nicht mehr. Praktisch alle Grafikkarten dieser Generation unterstützen jedoch für den Betrieb in älteren Mainboards auch AGP 2.0 mit 1,5 V und dessen langsamere Modi ("Universal 1.5V AGP 3.0" <ref name="AGP Cards">http://www.playtool.com/pages/agpcompat/agp.html Absatz "AGP Cards"</ref>), einige sogar AGP 1.0 mit 3,3 V ("Universal AGP 3.0" <ref name="AGP Cards" />) – das ist an den zwei Kerben in der Anschlussleiste erkennbar. Da die mechanische Kodierung von AGP 3.0-Modellen mit der von 2.0 identisch ist, tolerieren alle 3.0 Karten den Einbau in 2.0-Systeme, Nicht-Universalkarten starten darin jedoch nicht. Ältere Karten verursachen in 3.0-Mainboards aufgrund der im Standard bereits vorgesehenen Schutzschaltung ebenfalls keinen Schaden, starten jedoch nur in den gleichsam benannten Universalmodellen <ref>http://www.playtool.com/pages/agpcompat/agp.html Absatz "AGP Motherboards"</ref>.
 
'''AGP 3.5'''<ref>http://www.microsoft.com/whdc/archive/uagp.mspx AGP 3.5</ref> (2004) führte keine neuen Transfermodi ein, sondern widmete sich der Stabilisierung der Umsetzung. Einheitliche Standards für GART und Aperture (siehe [[#AGP-Begriffe|AGP-Begriffe]]) sollten einen einheitlichen AGP-Treiber für alle Mainboards bringen, welcher in Form der Datei uagp35.sys auch in [[Windows XP]] SP2 einzog. Die vorher verwendeten chipsatzeigenen Treiber führten immer wieder zu Problemen bei AGP-Optionen wie FastWrites und schnelleren Transfermodi. Auch Dual-AGP-Mainboards zur Zusammenschaltung mehrerer Grafikkarten sollten möglich werden, das kam aber durch die Entwicklung von [[PCI-Express]] und den darauf aufbauenden Multi-Grafikkarten-Technologien (z.&nbsp;B. [[ATI Crossfire|Crossfire]] oder [[Scalable Link Interface|SLI]]) kaum zum Tragen.
 
Zusätzlich existieren noch Karten, die auf dem so genannten '''AGP-Pro'''-Steckplatz basieren. Deren Kontaktleisten sind etwas länger als die normaler AGP-Karten. AGP Pro versorgt Karten mit bis zu 50 W anstatt der 25 Watt des normalen Steckplatzes. Als Alternative dazu können stromhungrige Grafikkarten nur über ein eigenes Stromkabel versorgt werden, was aufgrund der geringen Verbreitung der Pro-Steckplätze die häufiger verwendete Lösung war. Ein AGP Pro-Slot nimmt auch normale AGP-Karten auf und war zumeist im semiprofessionellen [[Workstation]]bereich zu finden.
 
AGP-Steckkarten besitzen an unterschiedlichen Stellen eine Einkerbung im Stecker, in den der entsprechende Steg im Steckplatz auf der Hauptplatine passen muss. Bei AGP 1.0 (AGP 1x/2x) sitzt der Steg weiter in Richtung Slotblech, ab AGP 2.0 dagegen in Richtung der Gehäusevorderwand. Das soll verhindern, dass Karten mit 3,3 V Signalspannung in Hauptplatinen mit nur noch 1,5 bzw 0,8 V Signalspannung gesteckt werden, da sonst bei Inbetriebnahme eine Beschädigung droht (siehe nächster Absatz).
 
== AGP-Begriffe ==