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Kronberg im Taunus und Sidney Janis: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Sidney Janis''' (* [[8. Juli]] [[1896]] in [[Buffalo]]; † [[23. November]] [[1989]] in [[New York City|New York]]) war ein amerikanischer [[Galerie (Kunst)|Galerist]] und [[Kunsthandel|Kunsthändler]].
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = Wappen Kronberg im Taunus.png
|Breitengrad = 50/11//N
|Längengrad = 8/30//E
|Lageplan =
|Bundesland = Hessen
|Regierungsbezirk = Darmstadt
|Landkreis = Hochtaunuskreis
|Höhe = 200–400
|Fläche = 18.62
|Einwohner = 17576<!-- Bitte nicht per Hand aktualisieren: [[Wikipedia:WikiProjekt_Kommunen_und_Landkreise_in_Deutschland/Einwohnerzahlen]] -->
|Stand = 2007-12-31
|PLZ = 61476
|PLZ-alt = 6242
|Vorwahl = 06173
|Kfz = HG
|Gemeindeschlüssel = 06 4 34 006
|Straße = Katharinenstraße 7
|Website = [http://www.kronberg.de/ www.kronberg.de]
|Bürgermeister = Klaus Temmen
|Partei = parteilos
}}


== Werdegang ==
'''Kronberg im Taunus''' ist eine Stadt im [[Hochtaunuskreis]] (früher: [[Obertaunuskreis]]) im Bundesland [[Hessen]]. Sie gehört zum [[Regierungsbezirk Darmstadt]] und hat 18.321 Einwohner. Die Stadt ist Endpunkt der Frankfurter S-Bahnlinie S 4, der Nachfolgerin der [[Kronberger Bahn]].
Janis trat nach dem Besuch der [[High School]] in die Firma seines älteren Bruders ein, der in Buffalo eine Kette mit Schuhgeschäften betrieb. 1925 lernte er auf seinen häufigen Reisen nach New York die Kunstschriftstellerin Harriet Grossman kennen, die er 1925 heiratete. Unter ihrer sachkundigen Führung besuchte er zahlreiche Kunstausstellungen und gewann eine Wertschätzung für die zeitgenössische Kunst. Mitte der 1920er Jahre gründete er mit der ''M'Lord Shirt Company'' seine eigene Textilfirma. Ein von ihm entworfenes, kurzärmeliges Hemd mit zwei aufgenähten Taschen erwies sich als Umsatzbringer, das dem jungen Unternehmen zu raschem Erfolg verhalt.


== Geographie ==
== Kunstsammlung ==
Gleichzeitig begannen Sidney und Harriet Janis eine Leidenschaft für das Sammeln von Kunst zu entwickeln. Als erstes Werk kaufte Janis eine Radierung des amerikanischen Malers [[James McNeill Whistler]], das er ein Jahr später gegen das kleines Bild ''Interior at nice'' von [[Henri Matisse]] tauschte. Auf Reisen nach [[Paris]] Anfang der 1930er Jahre kaufte das Paar Werke von [[Pablo Picasso]], Henri Matisse, [[Giorgio de Chirico]], [[Salvador Dalí]], [[Piet Mondrian]] und [[Henri Rousseau]].
<!--- === Geographische Lage === --->
=== Nachbargemeinden ===
Kronberg grenzt im Norden und Osten an die Stadt [[Oberursel (Taunus)|Oberursel]], im Südosten an die Stadt [[Steinbach (Taunus)|Steinbach]], im Westen an die Stadt [[Königstein im Taunus|Königstein]] sowie im Süden an die Städte [[Eschborn]] und [[Schwalbach am Taunus|Schwalbach]] (beide [[Main-Taunus-Kreis]]).


Im Jahr 1934 wurde Janis Mitglied des [[Aufsichtsrat]]s des[[ Museum of Modern Art]], zusammen mit [[Alfred Barr]] and [[Meyer Schapiro]]. Als Leihgabe stellte er dem Museum neunzehn Werke aus seiner Privatsammlung, darunter Kompositionen von Mondrian und kubistische Gemälde von Picasso zur Verfügung. Später wurde er Vorsitzender der Ankaufskommission und war maßgeblich an dem Ankauf von Picassos [[Guernica (Bild)|Guernica]] 1939 beteiligt.
=== Gliederung ===
Kronberg besteht aus den drei Stadtteilen Kronberg (8.190 Einw.), Oberhöchstadt (6.333 Einw.) und Schönberg (3.798 Einw.)
(Stand: 31. Dez. 2006, Quelle: Hess. Stat. Landesamt / Haushalt Kronberg 2007)


=== Stadtbild ===
== Galerie ==
Im gleichen Jahr verkaufte er die Hemdenfabrik, um sich vollständig der Kunst zu widmen. 1948 eröffnete er die ''Sidney Janis Gallery'' in der West 57th Street mit einer Ausstellung von [[Fernand Léger]]. Anschließend zeigte er Piet Mondrian (1949 und 1951), die [[Fauvismus|Fauves]] (1950), ''Von [[Constantin Brâncuși|Brâncuși]] zu [[Marcel Duchamp |Duchamp]]'' (1951), ''Der frühe Léger'' (1951), Henri Rousseau (1951), [[Josef Albers]] (1952) und ''[[Dadaismus|Dada (1916–1923)]]'' (1953). Ebenfalls 1953 stellte er mit [[Willem de Kooning]], [[Alberto Giacometti]], [[Arshile Gorky]] und [[Jackson Pollock]] in der Ausstellung ''5 Years of Janis'' zeitgenössische europäische und amerikanische Künstler gegenüber.
[[Bild:Kronberg002.jpg|thumb|left|Kronberger Altstadt und Burg]]
Kronberg liegt am Fuße des [[Taunus]], im Norden, Westen und Osten von Wäldern umgeben. Neben einer sehr gut erhaltenen geschlossenen Altstadt mit der [[Burg Kronberg]] (mit Freiturm ([[Bergfried]]), ältestes Gebäude der Stadt, 13.–16. Jahrhundert), dem „Hellhof“ (ein von den Kronberger Rittern erbauter Adelshof, erstmals 1424 genannt, heute teilweise zur Galerie umgebaut), dem „Recepturhof“ ([[Kurmainz]]er Verwaltungsgebäude), der ev. Kirche St. Johann (1440), der „[[Streitkirche]]“ (1758) sind noch [[Schlosshotel Kronberg|Schloss Friedrichshof]] (1889–1893, seit 1954 „Schlosshotel Kronberg“), der Stadtpark, der [[Edelkastanie]]nwald, die [[Streuobstwiese]]n und die Kronthaler Mineralquellen erwähnenswert.


1962 zeigte er unter dem Titel ''International Exhibition of the New Realists'' 54 Künstler, die jungen Amerikaner [[Roy Lichtenstein]], [[Wayne Thiebaud]], [[Andy Warhol]], [[Claes Oldenburg]], [[Jim Dine]], [[Robert Indiana]], [[James Rosenquist]], [[Tom Wesselmann]] und [[George Segal (Künstler)|George Segal]], die Europäer [[Arman]], [[Daniel Spoerri]], [[Christo und Jeanne-Claude|Christo]], [[Jean Tinguely]], [[Niki de Saint Phalle]] und [[Martial Raysse]], [[Yves Klein]], [[Enrico Baj]], Tano Festa, [[Mimmo Rotella]], Mario Schifano, [[Peter Blake (Künstler)|Peter Blake]], Peter Phillips und [[Öyvind Fahlström]]. Sidney Janis, [[John Ashbery]] und Pierre Restany verfassten Katalogtexte für die erste große Ausstellung der [[Pop-Art]], allerdings lösten [[Mark Rothko]], [[Philip Guston]], [[Adolph Gottlieb]] und [[Robert Motherwell]] aus Protest ihre Verbindungen zu Janis. [[Willem de Kooning]] blieb.<ref>[http://popartmachine.com/blog/from-pop-triumphant-a-new-realism Auszug aus: Bruce Altshuler: ''The Avant-Garde in Exhibition''. Abrams, New York 1994]</ref>
Seit dem 28.&nbsp;Juni 1966 ist Kronberg staatlich anerkannter [[Luftkurort]].


Harriet Grossman-Janis starb 1963. Im Jahr 1967 übergab Janis weitere 103 Gemälde und Plastiken amerikanischer und europäischer Kunst, darunter Arbeiten von Picasso, Mondrian, Klee und [[Umberto Boccioni]] als Stiftung an das ''Museum of Modern Art'' in New York.<ref>[http://www.nytimes.com/1989/11/24/obituaries/sidney-janis-trend-setting-art-dealer-dies-at-93.html?pagewanted=1 Nachruf] in den [[New York Times]] vom 24. November 1989</ref>
== Geschichte ==
=== 1220–1704 ===
[[Bild:Kronberger-burg-museum007.jpg|thumb|left|Stadt im Mittelalter]]
[[Bild:Schlacht bei Eschborn.jpeg|thumb|Schlacht bei Eschborn 1389]] Mit dem Bau der Burg Kronberg im Taunus (um 1220, nach Dr. Gerd Strickausen bereits Mitte des 12. Jahrhunderts) teilten sich die „Ritter von Askenburne“ ([[Eschborn]]), die dort eine Turmburg besaßen. Nach Kronberg zog und benannte sich der „Kronenstamm“, während der „Flügelstamm“ erst ca. 1250 nach Kronberg kam.


1988 gründete Sidney Janis eine [[Stiftung]], in die er sein Vermögen, darunter fast 500 Kunstwerke, einbrachte. Er bestimmte sich selbst, sowie seine Söhne [[Conrad Janis]] (* 1928) und Carroll Janis zu Treuhändern. Im Januar 1989 feierte die ''Sidney Janis Gallery'' ihr 40-jähriges Jubiläum mit einer Hommage an ihre ersten Jahre und zeigte Hauptwerke von Léger, Mondrian, [[Hans Arp]], Matisse und Giacometti. Sidney Janis starb Ende 1989 im Alter von 93 Jahren in New York. Die Galerie wurde unter der Leitung von Sohn Carroll Janis bis 1998 weitergeführt und anschließend geschlossen, da es zu Erbstreitigkeiten zwischen den Brüdern kam.
Die ersten (eingeschränkten) [[Stadtrecht]]e erhielt die kleine Siedlung am Burghang bereits am 25. April 1330 durch [[Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig den Bayern]]. Am 31. März 1367 verlieh (der Luxemburger) [[Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] Kronberg auch die [[Marktrecht]]e sowie die [[Blutgerichtsbarkeit]]:
:''„dass sie in dem vom Reiche lehnrührigen Schlosse zu Kronenberg Gericht und sieben Schöffen, welche über Schuld, Renten, Gülte, Nutzen, Gefälle, um Scheltworte, Frevel, Unrecht und alles, was Leib und Gut betrifft, richten mögen, sodann daselbst Galgen, Stöcke und Halsgericht haben dürfen, verleiht auch allen, die Bürger zu Kronenberg sind oder werden, Christen und Juden, das Recht von Frankfurt, sowie dem Orte einen Wochenmarkt nach Frankfurter Recht auf jeden Mittwoch“''
Zusammen mit den [[Burg Hattstein|Hattsteinern]] und [[Burg Reifenberg (Oberreifenberg)|Reifenbergern]] erklären die Kronberger Ritter der Stadt Frankfurt im Jahr 1389 die sogenannte „Kronberger Fehde“. Als am 13. Mai die Frankfurter mit einem Groß-Aufgebot zur Burg Kronberg zogen, eilten hanauische ([[Ulrich V. von Hanau]]) und kurpfälzische (150 [[Kürassiere]] des [[Ruprecht I. (Pfalz)|Ruprecht von der Pfalz]]) Truppen den Belagerten zu Hilfe, vertrieben am 14. Mai die Frankfurter in der „Schlacht bei Eschborn“ und nahmen 620 Gefangene, darunter einige adlige Ratsmitglieder und sämtliche Bäcker, Metzger, Schlosser und Schuhmacher der Stadt. Die Limburger Chronik vermerkte dazu:
:''„Also schlug der kleine Hauff den großen Hauff nieder. Das war nicht Wunder, denn der große Hauffe flohe und der kleine stritte. O Frankfurt! Frankfurt! Gedenke dieser Schlacht!“''
[[Bild:Kronberger-burg001.jpg|thumb|Eingang Burg Kronberg]]

Erst die für damalige Verhältnisse unglaublich hohe (am 22. August verhandelte) Lösegeld-Zahlung von 73.000 [[Goldgulden]], an deren Abtragung Frankfurt ca. 120 Jahre zu leiden hatte, beendete den Streit mit Frankfurt und begründeten den Bau der „[[Frankfurter Landwehr]]“. Man schloss aber schnell Frieden (1391) und suchte das Bündnis mit den Cronbergern. 1394 ernannte der Frankfurter Rat Hartmuth von Cronberg für 2 Jahre zum Amtmann von Bonames, und 1395 schloss Johann von Cronberg einen ausführlichen Bundesvertrag mit Frankfurt ab, der die Kronberger verpflichtete, die Frankfurter Bürger und ihre Messen zu schützen. Im Jahre 1398 luden schließlich die „Schießgesellen zu Cronenberg… die Schießgesellen zue Franckenfurd unsern guten frunden“ zu einem „Schießen umb eyn Cleynod“ ein. Dieser Brief gilt als der älteste überlieferte Schützenladebrief Deutschlands.

[[Bild:Merian_Cronberg.jpg|thumb|left|Merian-Stich Cronberg 1655]]
Da Hartmut XII. von Cronberg, der fälschlicherweise als der Reformator der Stadt gilt (Kronberg wurde 1526 unter Philipp dem Großmütigen von Hessen lutherisch), zuvor seinem Cousin [[Franz von Sickingen]] bei dessen Angriffen auf Trier und Worms beistand, belagerten 1522 der Trierer Erzbischof [[Richard von Greiffenklau zu Vollrads]], [[Ludwig V. (Pfalz)|Ludwig von der Pfalz]] sowie der Landgraf [[Philipp von Hessen]] Stadt und Burg Kronberg und erzwangen die bedingungslose Kapitulation. Hartmut floh. Da Kronberg aber Reichslehen war, musste Philipp 1541 Burg und Stadt an Hartmut unter Erteilung der Schutzrechte für die lutherische Kirche zurückgeben. Diese Schutzrechte wurden durch die [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] im 17. und 18. Jahrhundert bestätigt, somit blieben die späteren Mainzer Versuche einer [[Gegenreformation]] (1626–1649) und der Entkonfessionalisierung der Kirche (Simultanisierung, 1737–1768) erfolglos.

''„Der letztere des uralten Geschlechts von Cronberg“'' ist im Jahre 1704 kinderlos ''„… in Gott selig entschlafen Herr Johann Niclas von und zu Cronberg, Herr zu Yben, Rodenberg, Hollenfels und Altenbamberg“'' (so seine Grabinschrift). Er verstarb auf Burg Hohlenfels (heute Gemeinde [[Hahnstätten]]) über dem [[Aar (Lahn)|Aartal]]. Kronberg sowie die Gemeinden [[Schönberg]], [[Niederhöchstadt]] und [[Eschborn]] fielen als [[Reichslehen]] daraufhin an das [[Kurmainz|Kurfürstentum Mainz]].

=== 1704–1866 ===
[[Bild:Kronberger-burg-museum006.jpg|thumb|left|Klage der ev. Bürger gegen Mainz 1738]] In der Kurmainzer Zeit führten die (mehrheitlich) evangelischen Bürger Klage gegen Mainz wegen religiöser "Drangsalen". Die Auseinandersetzungen eskalierten anlässlich des Baus des heute „[[Streitkirche]]“ genannten Gebäudes, das 1758 als katholische Kirche direkt neben der evangelischen Kirche St. Johann geplant war. Dies führte zu heftigen Protesten der evangelischen Bürger, die bis zum [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstag]] in Regensburg gelangten und denen dort nach einigen Jahren stattgegeben wurde. Der Bau wurde nie geweiht, das Glockengestühl wieder abgebrochen. Das Gebäude dient seit 1768 zivilen Zwecken (Apotheke, Gasthaus, heute auch als Museum der [[Kronberger Malerkolonie]]).



Im [[Frieden von Lunéville]] 1801 verlor das Kurfürstentum Mainz seine weltlichen Gebiete, darunter auch das Reichslehen Kronberg, das 1802 vom Fürsten von [[Haus Nassau|Nassau-Usingen]] in Beschlag genommen wurde, 1803 wurde es ihm formell zugesprochen. Im [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg 1866]] schlägt sich der der Herzog von Nassau auf die Seite Österreichs und verliert dadurch sein Land an [[Preußen]].


[[Bild:Kronberg1900.jpg|thumb|left|200px|Cronberg ca. 1890–1900]]
[[Bild:Cronberg Hauptstrasse 1900.jpeg|thumb|200px|Das dörfliche Cronberg ca. 1900]]

=== 1866–1945 ===
Reiche Industrielle, Kaufleute und Bankiers entdeckten in der Mitte des 19. Jahrhundert die idyllische und klimatisch günstige Lage des Taunusstädtchens in unmittelbarer Nähe Frankfurts und errichteten Villen und Sommersitze in Kronberg und Schönberg. Auch Künstler, darunter [[Anton Burger]] und [[Jakob Fürchtegott Dielmann]], kamen nach Kronberg und begründeten die [[Kronberger Malerkolonie]], die bis in das 20. Jahrhundert bestand. Einige Werke der Kronberger Maler sind im Museum in der Streitkirche ausgestellt. Das bislang durch Kleinbauern und Handwerker geprägte Städtchen erlangte in seiner „preußischen Epoche“ durch den Bau der [[Kronberger Bahn|Bahnverbindung Kronberg-Rödelheim]] (1874) sowie des [[Schloss Friedrichshof]] (1889–1894) einen ersten Aufschwung.

Es gab aber auch eine landwirtschaftliche Vergangenheit. In der Region wurde sehr viel Obst und Gemüse angebaut. Dadurch entstand die genossenschaftliche Einrichtung einer Obstverwertungsgesellschaft mit einer heute nicht mehr existierenden Markthalle. Landesweit wurden beispielsweise Erdbeeren (bis in die 50er-Jahre) unter dem Begriff „Kronberger Erdbeeren“ vermarktet. Der Apfelanbau hatte eine große Bedeutung. Apfelwein wurde gekeltert. Nicht zu vergessen die Kronberger (Edel-)Kastanien, auch „Käste“ genannt, die sich Goethe bis nach Weimar nachsenden ließ.

=== seit 1945 ===
[[Bild:Vatikan-kronberg001.jpg|thumb|left|Gedenktafel zum Apostolischen Visitator]]
[[Bild:P+p-vatikan-kronberg001.jpg|thumb|Kirche „Peter und Paul“ mit Gedenktafel]]
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gehörte Kronberg zu [[Groß-Hessen]], dem heutigen Bundesland [[Hessen]].

[[1946]] wurde von Papst [[Pius XII.]] die Päpstliche Mission für die Flüchtlinge in Deutschland nach Kronberg verlegt. Apostolischer [[Visitator]] und Leiter der Einrichtung war der deutschstämmige Bischof von Fargo in Nord-Dakota (USA) [[Aloysius Muench]]. Sein Seelsorge-Auftrag umfasste die Betreuung der Geflüchteten und Vertriebenen aus Osteuropa. Bis zum Sommer 1949 organisierte er von Kronberg aus den Transport von rund 950 Güterwagons mit päpstlichen Hilfsgütern nach Deutschland. Unterstützung fand er auch bei der US-Regierung; vor der Aufnahme seiner Tätigkeit in Kronberg erhielt er vom US-Verteidigungsminister [[Robert P. Patterson]] die Ernennungsurkunde als Verbindungsbeauftragter für religiöse Angelegenheiten bei der US-Militärregierung in Deutschland. Durch seine Kontakte in die USA vermittelte Muench einen beachtlichen Spendenfluss ins zerstörte Deutschland. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde die Kronberger Apostolische Mission 1951 aufgelöst. Muench wurde anschließend erster Apostolischer [[Nuntius]] in der Bundesrepublik Deutschland.Im Jahre 1959 ernannte Papst Johannes XXIII. den Erzbischof Muench zum Kardinal.

Im Rahmen der [[Gebietsreform]] in Hessen am 1. April 1972 fusionierte Kronberg mit den bis zu diesem Zeitpunkt selbständigen Gemeinden [[Oberhöchstadt]] und [[Schönberg]].

[[Bild:Kronberg-taunus001.jpg|thumb|Die Kronberger Burg über der Altstadt]]

== Politik ==
[[Bild:Kronberg-rathaus001.jpg|thumb|Rathaus]]
[[Bild:Kronberg-stadthalle001.jpg|thumb|Stadthalle am Berliner Platz]]
[[Bild:StAlban-Kronberg-Schoenberg.JPG|thumb|St. Alban im OT Schönberg]]
=== Stadtverordnetenversammlung ===
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
{| class="prettytable"
|--- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" | '''Parteien und Wählergemeinschaften'''
|align="center" | '''%<br />2006'''
|align="center" | '''Sitze<br />2006'''
|align="center" | '''%<br />2001'''
|align="center" | '''Sitze<br />2001'''
|----
|CDU
|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands]]
|align="right" |37,1
|align="right" |12
|align="right" |43,7
|align="right" |14
|----
|SPD
|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]]
|align="right" |22,0
|align="right" |7
|align="right" |25,7
|align="right" |9
|----
| GRÜNE
|[[Bündnis 90/Die Grünen]]
|align="right" |8,6
|align="right" |3
|align="right" |9,7
|align="right" |3
|----
| FDP
| [[Freie Demokratische Partei]]
|align="right" |7,8
|align="right" |3
|align="right" |9,5
|align="right" |3
|----
|UBG
|Unabhängige Bürgergemeinschaft Kronberg Ts.
|align="right" |13,1
|align="right" |4
|align="right" |11,5
|align="right" |4
|----
|KfB
|Kronberg für die Bürger
|align="right" |11,5
|align="right" |4
|align="right" |–
|align="right" |–
|--- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" |'''Gesamt'''
|align="right" |'''100,0'''
|align="right" |'''33'''
|align="right" |'''100,0'''
|align="right" |'''33'''
|--- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" |'''Wahlbeteiligung in %'''
|colspan="2" align="right" |'''54,0'''
|colspan="2" align="right" |'''61,1'''
|----
|}

Ein Stadtverordneter trat nach der Wahl aus der FDP aus und war bis 8/2008 fraktionslos.
Seit August 2008 ist er Mitglied der CDU-Fraktion ( CDU jetzt 13 Sitze, FDP 2 Sitze )

Regierungskoalition (seit 21. September 2006): SPD, UBG, KfB und Bündnis 90/ DIE GRÜNEN

=== Städtepartnerschaften ===
* [[Le Lavandou]], Frankreich (2. September 1972)
* [[Ballenstedt|Ballenstedt am Harz]] (6. Oktober 1988)
* [[Porto Recanati]], Italien (5. September 1993)
* [[Aberystwyth]], Wales (1. November 1997)
* [[Guldental]] (keine formelle Partnerstadt, doch 'befreundet')

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Kirchen ===
* ev. [[Stadtkirche St. Johann]]
* kath. [[St. Peter und Paul (Kronberg)|St. Peter und Paul]]
* kath. [[St. Albanus (Kronberg-Schönberg)|St. Albanus]], Schönberg
* kath. [[St. Vitus (Kronberg)|St. Vitus]], Oberhöchstadt

=== Feste ===
Das größte Straßenfest in der Altstadt (rund um die Steinstraße) ist die „Thäler Kerb.“ Seit 1967 (Gründung des Thäler Kerbe-Vereins) wird sie wieder gefeiert, immer am Dienstag und Mittwoch nach dem ersten Juli-Sonntag. Während der beiden Festtage regiert das „Thäler Pärchen“, die Miss Bembel und der Thäler Bürgermeister.
[[Bild:Kronberg-schulgarten004.jpg|thumb|Schulgarten, von Nordseite]]
[[Bild:Kronberg-schulgarten005.jpg|thumb|Schulgarten mit Rostropowitsch-Denkmal]]
[[Bild:Rostropowitsch-denkmal-kronberg003.jpg|thumb|Rostropowitsch-Denkmal]]
[[Bild:Rostropowitsch-denkmal-kronberg003a.jpg|thumb|Detail]]

'''Weitere Feste'''
* Dallesfest in Oberhöchstadt
* Brunnenfest in Schönberg (2. Samstag im August)
* Oberhöchstädter [[Kirchweih|Kerb]]
* Kürbis-Festival auf der Burg Kronberg (Oktober)
* Internationales Straßentheaterfestival

=== Märkte ===
* Flohmarkt in der Altstadt (1. Sonntag im Juli)
* Bilder- und Weinmarkt (1. Wochenende im August)
* Herbstmarkt (Bund der Selbstständigen, 2. Wochenende im September)
* Apfelmarkt (im September oder Oktober)
* Herbstfrüchtefestival auf der Burg (im Oktober)
* Weihnachtsmärkte in Kronberg und Oberhöchstadt
* Mittelalter Markt (Alle zwei Jahre an Pfingsten)

=== Vereine ===
Die Kronberger Bürger organisieren und pflegen ein reges Vereinsleben in den Bereichen Jugend, Kultur und Sport. Alle (mehr als 100) aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.
(Der älteste Verein besteht übrigens seit 1398: Cronberger Schützengesellschaft von 1398 e.V.)

Aktualisierte Listen mit Internet- Adresse und Ansprechpartnern finden sich unter
Homepage der Stadt Kronberg [http://www.kronberg.de/ Kronberg / Stadtleben / Verbände-Vereine] und beim Stadtjugendring der Stadt Kronberg [http://www.sjr-kronberg.de/ Stadtjugendring]

=== Musik-Festivals ===
* „Cello-Festival“ der [[Kronberg Academy]], seit 1993 alle 2 Jahre
* [[International Pablo Casals Cello Competition]], seit 2000 alle 4 Jahre

=== Andere Festivals ===
*Schafhof Festival der Linsenhoff-UNICEF-Stiftung (unregelmäßig, letztes Festival 2007)

== Museen und Galerien ==
* Museum auf der Burg Kronberg
* Museum der [[Kronberger Malerkolonie]] in der [[Streitkirche]]
* Fritz-Best-Museum
* Braun-Museum (Museum des Herstellers [[Braun (Elektrogeräte)|Braun]])
* Galerie Ossenpohl
* Galerie Hellhof
* Galerie Hana
* Galerie Sties
* Galerie Satyra
* Galerie Heilkunst
* ArtXchange

== Verkehr ==

Am nördlichen Rand Kronbergs verläuft die B455 als umgehungsstraße von Wiesbaden nach Bad Homburg, so erreicht man von Kronberg schnell die A3 und A661. In südlicher Richtung erreicht man schnell die A5 und A66. Die Frankfurter S-Bahnlinie S5 verbindet Kronberg mit der Frankfurter Innenstadt, dem Hauptbahnhof und der Nachbarstadt Eschborn. Südlich von Frankfurt führt diese Linie nach Langen (Hessen), einige Züge fahren bis Darmstadt Hbf. Kronberg hat ein eigenes kleines Stadtbussystem (2 reguläre Linien sowie Anruf-Sammeltaxen). Regionale Buslinien verbinden Kronberg mit den Nachbarstädten und dem nahen Frankfurter Norden.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Bild:Heilquelle 32.jpg|thumb|Eine der öffentlich zugängigen Mineralquellen im 'Kronthal']]
* Sitz internationaler Firmen, wie [[Accenture]], [[Braun (Elektrogeräte)|Braun]], [[Celanese]], [[Fidelity]], Preyer Information Technology.
* [[Opelzoo|Opel-Zoo]] – Ein zwischen Kronberg und [[Königstein im Taunus|Königstein]] gelegenes Tierfreigehege. Der Opel-Zoo entstand aus einer privaten Tierhaltung eines Enkels des Gründers der Opel-Werke, [[Georg von Opel]].
* Obstbau – Kronberg ist vor allem bekannt für seine [[Esskastanie]]n und die [[Erdbeere|Erdbeerfelder]]; darüber hinaus bestehen einige [[Streuobstwiese]]n.
* [[Mineralquelle]]n im 'Kronthal'
* In Kronberg befindet sich mit dem „[[Schloss Friedrichshof|Schlosshotel Kronberg]]“ ein Hotel der Spitzenklasse, das der „Leading Hotels of the World“-Gruppe angehört.

=== Medien ===
* Taunus Zeitung
* Kronberger Bote

=== Schulen/Ausbildungsstätten ===
* Grundschule Kronberg – 'Kronthal- Schule', ehemals im früheren Gebäude der Altkönigschule in der Heinrich-Winter-Straße (jetzt bis zur Fertigstellung (Sommer 2009) des dortigen Neubaus im Provisorium nahe der Altkönigschule (Schönberger Str.))
* Grundschule Schönberg – 'Viktoria- Schule'
* Grundschule Oberhöchstadt – 'Schöne Aussicht'
* Altkönigschule (weiterführende Schule, Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe)
* Montessori-Schule
* Religionspädagogisches Studienzentrum der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (Schönberg)
* DRK Altenpflegeschule (Kronberg)
* Fritz-Emmel-Haus, Jugendbildungsstätte des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder BdP – Landesverband Hessen

== Persönlichkeiten ==
[[Bild:Kronberg-altstadt003.jpg|thumb|Altstadtstrassen]]
[[Bild:Kronberg-altstadt004.jpg|thumb|„Durchblick“]]

=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* Eberwin II. von Cronberg (?–1308), ab 1300 [[Bischof von Worms]]
* Johannes von Cronberg (?–?) um 1300, Chorbischof zu Straßburg
* [[Walter von Cronberg]] (1477–1543) Hoch- und Deutschmeister des [[Deutscher Orden|Deutschen Ritterordens]]
* [[Hartmut XII. (Cronberg)|Hartmuth XII.]] von Cronberg (1488–1549) früher Weggefährte [[Martin Luther]]s, Verfasser zahlreicher „reformatorischer“ Schriften.
* [[Johann Schweikhard von Kronberg|Johann Schweikhard von Cronberg]] (1553–1626) ab 1604 [[Kurfürst]] und [[Erzbischof]] zu [[Mainz]], Erbauer des [[Schloss Johannisburg|Schlosses]] in [[Aschaffenburg]]
* [[Johann Daniel von Cronberg]] (ca. 1616–1668) Mitglied der „[[Fruchtbringende Gesellschaft|Fruchtbringenden Gesellschaft]]“

=== Ehrenbürger ===
''siehe: [[Liste der Ehrenbürger von Kronberg im Taunus]]''

=== Bekannte Einwohner ===
* [[Johann Ludwig Christ]] (1739–1813) ev. Pfarrer, [[Pomologie|Pomologe]]
* [[Jakob Fürchtegott Dielmann]] (1809–1885) Begründer der [[Kronberger Malerkolonie]]
* [[Victoria von Großbritannien und Irland (1840–1901)|Kaiserin Victoria]] (1840–1901) Witwe des Kaisers [[Friedrich III. (Deutsches Reich)|Friedrich III.]], Tochter der [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Queen Victoria]]
* [[Karl Klingspor]] (1868–1950) Schriftgestalter und Typograph, Mitbegründer (1922) der Frankfurter Bibliophilen Gesellschaft
* [[Heinrich Bettenbühl]] (1875–1962), Bildhauer und Holzschnitzer
* [[Carl-Hans Graf von Hardenberg]] (1891–1958) Politiker und Beteiligter an den Attentaten vom 20. Juli 1944, lebte von 1945 bis zu seinem Tod 1958 in Kronberg
* [[Fritz Best]] (1894–1980) Maler und Bildhauer, Meisterschüler am Frankfurter [[Städel]]
* [[Max Horkheimer]] (1895–1973) lebte von 1922 bis zu seiner Emigration in die Schweiz 1934 im Minnholzweg
* [[Fritz Schilgen]] (1906–2005) Schlussläufer des erstmals bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin durchgeführten Staffellaufs der Fackelträger
* [[Maria Mucke]] (* 1919) Sängerin und Fernsehentertainerin
* [[Wolfgang Mischnick]] (1921–2002) FDP-Politiker
* [[Hans Matthöfer]] (* 1925) SPD-Politiker
* [[Walther Leisler Kiep]] (* 1926) CDU-Politiker
* [[Joachim Fest]] (1926–2006) Historiker
* [[Liselott Linsenhoff]] (1927–1999) deutsche Dressurreiterin, mehrfache Olympiasiegerin, Tochter des [[VDO]]-Gründers Adolf Schindling
* [[Karl Otto Pöhl]] (* 1929) Präsident der deutschen [[Deutsche Bundesbank|Bundesbank]] 1980–1991
* [[Libgart Schwarz]] (* 1941) Schauspielerin (1970)
* [[Peter Handke]] (* 1942) Schriftsteller
* [[Jean-Claude Trichet]] (* 1942) Präsident der Europäischen Zentralbank [[Europäische Zentralbank|EZB]] (Frankfurt a. Main) wohnt traditionell im Haus der [[Europäische Zentralbank|EZB]] in der Parkstraße
* [[Josef Ackermann]] (* 1948), Vorstandsvorsitzender der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]].
* [[Ann Kathrin Linsenhoff]] (* 1960) deutsche Dressurreiterin, Gründerin der Linsenhoff-UNICEF-Stiftung


== Ausstellungen ==
* 1970: ''Sidney and Harriet Janis Collection'', Kunsthalle Basel; Akademie der Künste, Berlin; Kunsthalle Nürnberg
* 1971: ''Von Picasso bis Warhol: 100 Werke aus dem Museum of Modern Art in New York (The Sidney and Harriet Janis Collection)'', Kunsthalle Köln; Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
== Literatur ==
== Literatur ==
* Marian Burleigh-Motley: ''Seven decades of twentieth-century art: from the Sidney and Harriet Janis Collection of the Museum of Modern Art and the Sidney Janis Gallery collection'', La Jolla Museum of Contemporary Art, 1980. ISBN 0-89951034-5
''' Allgemeines, Geschichte und Geschichten'''
*''Three generations of twentieth-century art: the Sidney and Harriet Janis Collection of the Museum of Modern Art'', New York Graphic Society, Greenwich, Conn., 1972, ISBN 0-87070400-1
* ''„Kronberger Geschichtsblätter“'', Hrsg. Verein für Geschichte Kronberg im Taunus e.&nbsp;V. IDN 963972820
* ''„Kronberg im Taunus. Beiträge zur Geschichte, Kultur und Kunst“'', 1980, ISBN 3-7829-0228-9
* Wilhelm Jung, [[Hanna Feldmann]]: ''„Kronberg von A bis Z“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-7829-0476-1
* Fried Hintz: ''„Die Chronik von Kronberg berichtet über Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer und Bettelmann“'', Beyer 1966
* August Wiederspahn: ''„Jugendtage im alten Kronberg“'', (Hrsg. Helmut Bode), Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1967
* [[Wolfgang Ronner]]: ''„Die von Kronberg und ihre Frauen: Begegnungen mit einem Rittergeschlecht“'', Verlag Degener & Co. Inh. Manfred Dreiss, ISBN 3-7686-6035-4
* [[Helmut Bode]]: ''„Hartmut XII. von Cronberg, Reichsritter der Reformationszeit“ '', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7829-0356-0
*[[Helmut Bode]]: ''Johann Ludwig Christ. Pfarrer, Naturforscher, Ökonom, Bienenzüchter und Pomologe 1739–1813'', 1984, ISBN 3-7829-0291-2
* [[Helmut Bode]]: ''Kronberg im Spiegel der Jahrhunderte'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1990, ISBN 3-7829-0401-X
* G. und J. Romann: ''Kronberg im Taunus, Bildnis einer Stadt'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 2. Auflage 1981, ISBN 3-7829-0253-X
* Ernst Schneider (Hrsg. Helmut Bode): ''„Kleine Chronik Schönbergs“ '', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-7829-0154-1
* Christopher Kopper: ''„Das Hakenkreuz auf der Burg Kronberg“'', Busche Verlag, Dortmund 1990, ISBN 3-925086-02-1
* Herbert Alsheimer: ''„Der Vatikan in Kronberg“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-7829-0539-3
* [[Hanna Feldmann]] (Wolfgang Ronner Hrsg.): ''„Es war einmal… Eine Chronik der Jahre 1872–1975 in Zeitungsmeldungen, ausgewählt von Hanna Feldmann“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, April 2006, ISBN 3-7829-0563-6


== Einzelnachweise ==
'''Kronberger Malerkolonie'''
<references />
* Uwe Opper, Andrea Weber-Mittelstaedt ''„Die Kronberger Malerkolonie und befreundete Frankfurter Künstler“'', Verlag Uwe Opper, Kronberg 2008, ISBN 3924831068
* August Wiederspahn, Helmut Bode, Änne Rumpf-Demmer, Julius Neubronner, Philipp Franck: ''„Die Kronberger Malerkolonie“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7829-0183-5
*Dr. Inge Eichler ''„Aufbruch in die Landschaft, Die Entstehung der Künstlerkolonien im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Kronberger Malerkolonie“'', Kronberg 1989


{{SORTIERUNG:Janis, Sidney}}
'''Spiele'''
[[Kategorie:Galerist]]
* ''„Cronberg“ '', ein Spiel für zwei bis vier Bürger, Kronberger Spiele Roland & Tobias Goslar, Kronberg
[[Kategorie:Kunsthändler]]
* ''„Festival beim Pferdestall“'', ein Spiel (zum Unicef Schafhof-Festival) für drei kleine Pferdefreunde, Kronberger Spiele Roland & Tobias Goslar, Kronberg
[[Kategorie:Person (New York City)]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
[[Kategorie:Geboren 1896]]
[[Kategorie:Gestorben 1989]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
== Weblinks ==
|NAME=Janis, Sidney
{{commonscat}}
|ALTERNATIVNAMEN=
* [http://www.kronberg.de/ Offizielle Website der Stadt Kronberg]
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Kunsthändler
* [http://www.burgkronberg.de/ Burg Kronberg]
|GEBURTSDATUM=8. Juli 1896
* [http://members.kabsi.at/seeau/Encyclopaedia/LinienMuetter/Familie-Cronberg.htm Heraldik des Geschlechtes der Cronberg]
|GEBURTSORT=[[Buffalo]]
*{{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/Landkreise/Hochtaunuskreis/Städte_und_Gemeinden/Kronberg,_Taunus|Kronberg im Taunus}}
|STERBEDATUM=23. November 1989

|STERBEORT=[[New York City]]
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[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Hessen]]


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Version vom 29. September 2010, 15:14 Uhr

Sidney Janis (* 8. Juli 1896 in Buffalo; † 23. November 1989 in New York) war ein amerikanischer Galerist und Kunsthändler.

Werdegang

Janis trat nach dem Besuch der High School in die Firma seines älteren Bruders ein, der in Buffalo eine Kette mit Schuhgeschäften betrieb. 1925 lernte er auf seinen häufigen Reisen nach New York die Kunstschriftstellerin Harriet Grossman kennen, die er 1925 heiratete. Unter ihrer sachkundigen Führung besuchte er zahlreiche Kunstausstellungen und gewann eine Wertschätzung für die zeitgenössische Kunst. Mitte der 1920er Jahre gründete er mit der M'Lord Shirt Company seine eigene Textilfirma. Ein von ihm entworfenes, kurzärmeliges Hemd mit zwei aufgenähten Taschen erwies sich als Umsatzbringer, das dem jungen Unternehmen zu raschem Erfolg verhalt.

Kunstsammlung

Gleichzeitig begannen Sidney und Harriet Janis eine Leidenschaft für das Sammeln von Kunst zu entwickeln. Als erstes Werk kaufte Janis eine Radierung des amerikanischen Malers James McNeill Whistler, das er ein Jahr später gegen das kleines Bild Interior at nice von Henri Matisse tauschte. Auf Reisen nach Paris Anfang der 1930er Jahre kaufte das Paar Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse, Giorgio de Chirico, Salvador Dalí, Piet Mondrian und Henri Rousseau.

Im Jahr 1934 wurde Janis Mitglied des Aufsichtsrats desMuseum of Modern Art, zusammen mit Alfred Barr and Meyer Schapiro. Als Leihgabe stellte er dem Museum neunzehn Werke aus seiner Privatsammlung, darunter Kompositionen von Mondrian und kubistische Gemälde von Picasso zur Verfügung. Später wurde er Vorsitzender der Ankaufskommission und war maßgeblich an dem Ankauf von Picassos Guernica 1939 beteiligt.

Galerie

Im gleichen Jahr verkaufte er die Hemdenfabrik, um sich vollständig der Kunst zu widmen. 1948 eröffnete er die Sidney Janis Gallery in der West 57th Street mit einer Ausstellung von Fernand Léger. Anschließend zeigte er Piet Mondrian (1949 und 1951), die Fauves (1950), Von Brâncuși zu Duchamp (1951), Der frühe Léger (1951), Henri Rousseau (1951), Josef Albers (1952) und Dada (1916–1923) (1953). Ebenfalls 1953 stellte er mit Willem de Kooning, Alberto Giacometti, Arshile Gorky und Jackson Pollock in der Ausstellung 5 Years of Janis zeitgenössische europäische und amerikanische Künstler gegenüber.

1962 zeigte er unter dem Titel International Exhibition of the New Realists 54 Künstler, die jungen Amerikaner Roy Lichtenstein, Wayne Thiebaud, Andy Warhol, Claes Oldenburg, Jim Dine, Robert Indiana, James Rosenquist, Tom Wesselmann und George Segal, die Europäer Arman, Daniel Spoerri, Christo, Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle und Martial Raysse, Yves Klein, Enrico Baj, Tano Festa, Mimmo Rotella, Mario Schifano, Peter Blake, Peter Phillips und Öyvind Fahlström. Sidney Janis, John Ashbery und Pierre Restany verfassten Katalogtexte für die erste große Ausstellung der Pop-Art, allerdings lösten Mark Rothko, Philip Guston, Adolph Gottlieb und Robert Motherwell aus Protest ihre Verbindungen zu Janis. Willem de Kooning blieb.[1]

Harriet Grossman-Janis starb 1963. Im Jahr 1967 übergab Janis weitere 103 Gemälde und Plastiken amerikanischer und europäischer Kunst, darunter Arbeiten von Picasso, Mondrian, Klee und Umberto Boccioni als Stiftung an das Museum of Modern Art in New York.[2]

1988 gründete Sidney Janis eine Stiftung, in die er sein Vermögen, darunter fast 500 Kunstwerke, einbrachte. Er bestimmte sich selbst, sowie seine Söhne Conrad Janis (* 1928) und Carroll Janis zu Treuhändern. Im Januar 1989 feierte die Sidney Janis Gallery ihr 40-jähriges Jubiläum mit einer Hommage an ihre ersten Jahre und zeigte Hauptwerke von Léger, Mondrian, Hans Arp, Matisse und Giacometti. Sidney Janis starb Ende 1989 im Alter von 93 Jahren in New York. Die Galerie wurde unter der Leitung von Sohn Carroll Janis bis 1998 weitergeführt und anschließend geschlossen, da es zu Erbstreitigkeiten zwischen den Brüdern kam.

Ausstellungen

  • 1970: Sidney and Harriet Janis Collection, Kunsthalle Basel; Akademie der Künste, Berlin; Kunsthalle Nürnberg
  • 1971: Von Picasso bis Warhol: 100 Werke aus dem Museum of Modern Art in New York (The Sidney and Harriet Janis Collection), Kunsthalle Köln; Württembergischer Kunstverein, Stuttgart

Literatur

  • Marian Burleigh-Motley: Seven decades of twentieth-century art: from the Sidney and Harriet Janis Collection of the Museum of Modern Art and the Sidney Janis Gallery collection, La Jolla Museum of Contemporary Art, 1980. ISBN 0-89951034-5
  • Three generations of twentieth-century art: the Sidney and Harriet Janis Collection of the Museum of Modern Art, New York Graphic Society, Greenwich, Conn., 1972, ISBN 0-87070400-1

Einzelnachweise

  1. Auszug aus: Bruce Altshuler: The Avant-Garde in Exhibition. Abrams, New York 1994
  2. Nachruf in den New York Times vom 24. November 1989