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St. Johannis (Mainz) und Kategorie:Belgischer Fußballverein: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Kategorie:Fußballverein|Belgien]]
[[Bild:Johanniskirche mainz.jpg|thumb|300 px|Die Mainzer Johanniskirche. Blick von Südosten]]
[[Kategorie:Belgien|Fußballverein]]
Die Johanniskirche ist die älteste Kirche in [[Mainz]]. Seit ihrer Weihe 910 bis zum Neubau des etwas weiter östlich gelegenen [[Mainzer Dom|Doms]] [[975]] war sie die [[Kathedrale|Kathedralkirche]] des [[Erzbistum Mainz|Erzbistums Mainz]]. Sie wurde [[1828]] von der evangelischen Gemeinde übernommen. [[Patron]] ist der Heilige [[Johannes der Täufer]].


[[en:Category:Belgian football clubs]]
== Geschichte ==
[[fr:Catégorie:Club belge de football]]

[[nl:Categorie:Belgische voetbalclub]]
Kurz nach der Anerkennung des [[Christentum]]s als [[Religion]] im [[Römisches Reich|Römischen Reich]] durch das [[Toleranzedikt von Mailand]] des römischen Kaisers [[Konstantin I. (Rom)|Konstantin]] ist für die Zeit um [[323]]/[[324]] [[Mar(t)inus]] als Bischof von Mainz nachweisbar. Zur gleichen Zeit darf auch schon die Existenz einer Bischofskirche angenommen werden, die sich vermutlich im Bereich der heutigen Johanniskirche und des Domes befand.
Das christliche Gemeindeleben kam jedoch zur Zeit der [[Völkerwanderung]] zum Erliegen. Erst unter Bischof [[Sidonius]] († nach [[580]]) wurde wieder kirchliches Leben in Mainz möglich. Der Dichter [[Venantius Fortunatus]] schildert, wie Sidonius Kirchenbauten erneuert. Dies ist der älteste Bericht über Kirchenbaumaßnahmen in Mainz.

Erzbischof [[Hatto I.]] errichtet ab etwa [[900]] die Kathedralkirche neu und weiht diese [[910]] ein. Damit zählt sie nach dem [[Trierer Dom]] zu den ältesten Kathedralbauten Deutschlands. Hattos Bau ist mit im Laufe der Zeit angefügten Veränderungen die bis heute überkommene Johanniskirche. Allerdings war diese Kirche als Kathedralkirche des Bistums Mainz zunächst dem Heiligen [[Martin von Tours]] geweiht. Erst später wird sie dem Heiligen Johannes geweiht, weil nach der Weihe [[1036]] des weiter östlich gelegenen Neuen Domes von Erzbischof [[Willigis]] das Martinspatronizium vom Hattobau auf den Neubau übertragen wurde. Doch davor wurde [[1002]] König Heinrich noch im Alten Dom zum König gekrönt. Und Erzbischof [[Erkanbald]] findet hier [[1021]] seine letzte Ruhestätte. Nach der Weihe des Neubaus wird der Alte Dom zur Johanniskirche, in ihr wird ein [[Stift (Kirche)|Kanonikerstift]] eingerichtet. Neben dem Neuen Dom ist die Johanniskirche relativ unbedeutend.

Wohl wegen der schlechten Fundamentierung wird zu [[Romanik|romanischer]] Zeit das Querhaus abgebrochen und die Vierung zu einem Langhausjoch umgestaltet. Mitte des 13.Jh. ist die Johanniskirche in einem so schlechten Zustand, dass von [[Gregor IX. (Papst)|Papst Gregor IX.]] ein Ablass zugunsten der Kirche gewährt wird. Doch erst im 14.Jh. wird mit größeren Baumaßnahmen begonnen. Der Westchor wird durch einen hohen gotischen Anbau ersetzt.

Zu größeren Veränderungen kommt es erst wieder im [[Barock]]: [[1685]] wird der Fußboden um mehr als 2m aufgeschüttet und ein hölzernes [[Gewölbe#Kreuzgewölbe|Kreuzgratgewölbe]] wird eingezogen; [[1737]] wird die Ostapsis abgebrochen und stattdessen ein [[Portal]] eingefügt; [[1747]] wird der Westchor mit einer [[Welsche Haube|Welschen Haube]] überdacht; [[1767]] brennt das [[Narthex|Paradies]] nieder, ein gedeckter Verbindungsgang zwischen Johanniskirche und Dom.

Mit der französischen Besetzung [[1792]] endet die Nutzung als Stiftskirche. Das Gebäude wird als Lager und für militärische Zwecke gebraucht. Schließlich wird das Stift auch formal mit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] aufgelöst. [[1828]] wurde die kirchliche Nutzung wiederhergestellt, die Johanniskirche wird der evangelischen Gemeinde zur Verfügung gestellt. Aufwendige Wiederherstellungsarbeiten sind die Folge. Der Kreuzgang im Norden der Kirche geht verloren, das Ostportal und die Seitenschiffarkaden werden zugemauert. Die abgetrennten Seitenschiffe werden umgenutzt und zum Teil vermietet.

Ab [[1906]] wurde die Kirche im [[Jugendstil]] umgestaltet, nachmittelalterliche Einbauten wurden entfernt, Bauuntersuchungen fanden statt. Die Gestaltung der Kirche wurde in die Hände des [[Darmstadt|Darmstädter]] [[Architekt]]en [[Friedrich Pützer]] gelegt. Er erbaut eine neue Portalanlage im Osten und gestaltet die Seitenschiffe neu. Auch die komplette Inneneinrichtung wird von Pützer als Gesamtkunstwerk gestaltet.

Im August [[1942]] brennt die Kirchen nach einem Bombeneinschlag völlig aus. Die Kirche ist so stark getroffen, das ihr Abriss erwogen wird. Der Wiederaufbau wurde von dem Darmstädter Architekten [[Karl Gruber]] geleitet. Er liess sämtliche Einbauten Pützers entfernen. Er orientierte sich in seinem Entwurf am Idealbild des ursprünglichen spätkarolingischen Kirchenbaus Hattos. Wohl aus Geldmangel wurde das schon im [[Mittelalter]] verlorengegangene Querhaus nicht rekonstruiert, auch die zerstörte Welsche Haube des Westchores konnte nicht wiederhergestellt werden. Die Tieferlegung des Fußbodens auf ihr ursprüngliches Niveau scheiterte aus statischen Gründen, da die Fundamente mangelhaft sind. Die barocken Holzgewölbe werden nicht rekonstruiert, statt dessen lässt Gruber eine hölzerne [[Gewölbe#Tonnengewölbe|Spitztonne]] einziehen, die der ursprünglichen Raumwirkung eines offenen Dachstuhl nahekommt und zum hohen gotischen Westchor vermittelt.

Im September [[1956]] wurde die Johanniskirche nach der Renovierung wieder eingeweiht.

== Architektur ==

Hattos Kirche ist einer der wenigen erhaltenen [[Vorromanik|spätkarolinigschen]] Kirchenbauten. Sie wurde als [[Basilika]] errichtet, ihr breites [[Mittelschiff]] ist höher als die schmalen [[Seitenschiff]]e. Das Gebäude wurde als [[Chor (Architektur)|Doppelchoranlage]] in Ost-West-Richtung angelegt.

Im Osten liegt ein Chorraum von der Breite des Mittelschiffs, allerdings ohne Seitenschiffe. Die Seitenwände des Ostchors werden durch je zwei Rundbogenfenster und darüberliegenden Rundfenstern (sog. Okuli) geöffnet.
Westlich an den Chor schließt ein quadratisches Langhaus[[Joch (Architektur)|joch]] an, das von schmalen Seitenschiffen flankiert wird. Die Mittelschiffswände werden im oberen Bereich (dem [[Obergaden]]) durch je vier Rundbogenfenster durchbrochen, darunter liegen jeweils vier Öffnungen in das Seitenschiff . An dieses Langhausjoch schließt ein weiteres quadratisches Joch an, das heute dem östlichen gleicht, allerdings zur Erbauungszeit die Vierung eines Querhauses gewesen sein dürfte. Darauf folgte zu spätkarolingischer und romanischer Zeit wahrscheinlich eine halbrunde Apsis, die im 14.Jh. durch einen hohen [[Gotik|gotischen ]] Chor über quadratischem Grundriss ersetzt wurde.

== Literatur ==

* Friedhelm Jürgensmeier (Hrsg.): ''Das Bistum Mainz''. Frankfurt/M. 1988

== Weblinks ==

* [http://www.dike.de/johanniskantorei/kirche Seiten der Johanniskantorei]

[[Kategorie:Kirchengebäude in Deutschland]]
[[Kategorie:Kirchengebäude in Rheinland-Pfalz]]
[[Kategorie:Mainz]]

Version vom 24. Juli 2005, 20:25 Uhr