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Friendship’s Death und Königs Wusterhausen: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{{Infobox_Film |
|Art = Stadt
DT = Friendship's Death|
|Wappen = Wappen Koenigs Wusterhausen.png
OT = Friendship's Death|
|Breitengrad = 52/17/30/N
PL = [[Großbritannien]]|
|Längengrad = 13/37/30/E
PJ = [[1987]]|
|Lageplan = Königs Wusterhausen in LDS.png
AF = |
|Bundesland = Brandenburg
LEN = ca. 78|
|Landkreis = Dahme-Spreewald
OS = [[Englische Sprache|Englisch]], [[Arabische Sprache|Arabisch]]|
|Höhe = 36
REG = [[Peter Wollen]]|
|Fläche = 95.83
DRB = [[Peter Wollen]]|
|PLZ = 15711, 15712, 15713
PRO = [[Rebecca O’Brien]]<br />[[British Film Institute]]<br />[[Channel 4]]<br />[[Modelmark]]|
|Vorwahl = 03375, 033767, 03362
MUSIK = [[Barrington Pheloung]]<br />[[Martyn Phillips]]|
|Kfz = LDS
KAMERA = [[Witold Stok]]|
|Gemeindeschlüssel = 12061260
SCHNITT = [[Robert Hargreaves]]|
|Gliederung = 7 [[Ortsteil]]e
DS =
|Adresse = Schloßstraße 3<br />15711 Königs Wusterhausen
* [[Tilda Swinton]]: Friendship
|Website = [http://www.koenigs-wusterhausen.de/ www.koenigs-wusterhausen.de]
* [[Bill Paterson]]: Sullivan
|Bürgermeister = [[Lutz Franzke]]
* [[Patrick Bauchau]]: Kubler
|Partei = SPD
* [[Ruby Baker]]: Catherine
* [[Joumana Gill]]: Palästinenserin
}}
}}
'''Friendship's Death''' ist ein Spielfim von [[Peter Wollen]] (Drehbuch und Regie) aus den Jahren 1986-1987. Es war die einzige alleinige Regiearbeit Wollens, der zweite Film der Schauspielerin [[Tilda Swinton]] und der erste der Produzentin [[Rebecca O’Brien]].


'''Königs Wusterhausen''' (bis 1718 ''Wendisch Wusterhausen'') ist eine Stadt und Mittelzentrum im [[Landkreis Dahme-Spreewald]] in [[Brandenburg]] in [[Deutschland]].
== Hintergründe ==
Inhaltlich entstand der Film aus der Fragestellung Wollens, wie man einen politischen Film drehen könnte. Formal ist er konzentriert auf die beiden Hauptdarsteller und nur wenige Räume, die Zimmer der beiden in einem Hotel. Wollen sagt dazu, es sei ''„eindeutig kein Hollywood-Film und auch nicht einmal ein Kunstfilm im üblichen Sinn. [...] Obwohl es also kein Avantgardefilm ist, so ist es doch ein Versuch, sich mit politischen, ästhetischen und filmischen Fragen auseinander zu setzen.“''<ref>[http://www.viennale.at/deutsch/programm/filme/3394.shtml ''Friendship's Death''] bei der [[Viennale]] 2009</ref> Für ihn war es ''„eine Art klaustrophobischer Fortsetzung“'' von [[Michelangelo Antonioni]]s Film ''[[Beruf: Reporter]]'' (1975) an dem er als Ko-Autor beteiligt war<ref>[[The New York Times]]: [http://movies.nytimes.com/movie/review?res=940DE2DC1338F936A15750C0A96E948260 Movie Review ''Friendship's Death''], 25. März 1988</ref>.


1375 wurde Wusterhusen erstmals erwähnt, bekam 1935 das Stadtrecht und war seit 1952 Kreisstadt des bis 1993 bestehenden [[Kreis Königs Wusterhausen|Kreises Königs Wusterhausen]].
Die Elemente der [[Science-Fiction]] sind beschränkt auf die Erklärungen der Hauptdarstellerin über ihre Herkunft und ihr Wesen. Erst am Ende des Filmes ist eine Sequenz mit fließenden Formen, Aufnahmen pulsierender Blutgefäße und Nachrichtenbildern zu sehen, die in der Anmutung an Tricksequenzen aus Filmen wie ''[[2001: Odyssee im Weltraum]]'' oder ''[[Der Höllentrip]]'' erinnern.


Eine regionale umgangssprachliche Abkürzung für Königs Wusterhausen ist KW, die zugleich an die einstige Sendeanlage erinnert (KW für Kurzwelle, siehe auch das Wappen der Stadt).
== Handlung ==
Den historischen Hintergrund und thematischen Rahmen des Filmes bildet der „[[Schwarzer September (Aufstand)|Schwarze September]]“, die bürgerkriegsartige Auseinandersetzung zwischen der [[Jordanien|jordanischen]] Armee und [[Palästinenser|palästinänsischen]] Milizen im September 1970. Im [[Prolog (Fernsehen)|Prolog]] sind orginale Filmaufnahmen von der Sprengung mehrerer entführter Passagierflugzeuge durch die [[Volksfront zur Befreiung Palästinas]] (PFLP) am 12. September 1970 zu sehen. Aus dem [[Off-Stimme|Off]] ist eine Stimme, jene des Hauptdarstellers, zu hören: ''„Das ist das Bild, an das wir uns erinnern werden ... ein Bild, aus dem jeder Sinn gelöscht wurde“'' (im Original: ''That's the image we all remember ... an image with all the meaning drained out of it''). Auch während des weiteren Verlaufs werden immer wieder originale Filmsequenzen von während den Kämpfen zerstörten Straßenzügen den kammerspielartigen, fast ausschließlich aus Dialogen der beiden Hauptdarsteller bestehenden Spielszenen gegenüber gestellt.


== Geografie ==
Die eigentliche Handlung beginnt wenige Tage vor der Sprengung mit dem Zusammentreffen des englischen Journalisten Sullivan ([[Bill Paterson]]) und einer jungen Frau, dem Anschein nach einer Studentin aus England (Tilda Swinton), in der jordanischen Hauptstadt [[Amman]]. Sie wurde ohne Pass und Papiere von den Milizen aufgegriffen und er soll dabei helfen sie zu identifizieren. Sullivan nimmt sie mit in das Hotel in dem er wohnt, seine Berichte schreibt und auf die Papiere für seine Ausreise wartet.


Königs Wusterhausen liegt in den Niederungen zwischen den Höhenzügen des [[Teltow (Landschaft)|Teltow]] und der [[Beeskower Platte]], dem sogenannten [[Dahmeland]]. Dabei durchzieht die [[Teltow (Landschaft)#Abgrenzung|kulturlandschaftliche Grenze des Teltow]] die Stadt von Süden nach Norden.
Der Hauptteil des Filmes ist durch Einblendung des jeweiligen Datums chronologisch in mehrere aufeinanderfolgende Tage gegliedert und besteht fast zur Gänze aus den Dialogen der beiden Protagonisten. Schon in ihrem ersten Gespräch erklärt die Frau, sie sei eine Außerirdische, genauer gesagt eine sehr hoch entwickelte Maschine, gesandt von einem Planeten des unter den Menschen als [[Prokyon]] bekannten Sterns. Ihr eigentliches Ziel sei das [[Massachusetts Institute of Technology]] gewesen erklärt sie, wo sie mit den klügsten Vertretern der Erde Kontakt aufnehmen und ihre Botschaft des Friedens und der Freundschaft übermitteln sollte. Aus dieser Aufgabe erklärt sich auch ihr Name, „Friendship“ (dt: Freundschaft), denn dieses Wort würde ihren Auftrag und ihr Wesen am besten zusammenfassen. Da sie eine falsche Abzweigung genommen hatte, sei sie nun eben im von Kämpfen zerrütteten [[Naher Osten|Nahen Osten]] gelandet.
Trotz einer für Brandenburg hohen Bevölkerungsdichte sind große Flächen der Stadt Gewässer und Wälder. Große Gewässer stellen der [[Zeesener See]], der [[Krüpelsee]], der Krossinsee sowie der Große Zug dar. Hinzu kommen viele kleinere Seen, der [[Oder-Spree-Kanal]] im Ortsteil Wernsdorf, die [[Dahme (Fluss)|Dahme]], welche sich durch fast alle Ortsteile zieht und der [[Notte]]kanal. Große bewaldete Gebiete stellen die Senziger Heide, der [[Tiergarten (Neue Mühle)|Tiergarten]] in Neue Mühle und der Friedersdorfer Forst dar. Letzterer bedeckt, bis auf den besiedelten Uferbereich, das komplette Stadtgebiet zwischen der [[Bundesautobahn 10|Autobahn A10]], dem Oder-Spree-Kanal und den Gewässern Krossinsee und Großer Zug.
Das Stadtzentrum von Königs Wusterhausen liegt südöstlich in ca. &nbsp;10&nbsp;km Entfernung zum [[Berlin|Berliner Stadtrand]] am [[Notte]]kanal und der [[Dahme (Fluss)|Dahme]]. Zum Berliner Zentrum sind es allerdings ca. &nbsp;36&nbsp;km ([[Potsdamer Platz]]). Deutlich weiter entfernt liegen die Landeshauptstadt [[Potsdam]] (≈&nbsp;57&nbsp;km), westlich von Königs Wusterhausen bzw. die Kreisstadt [[Lübben (Spreewald)]] (≈&nbsp;53&nbsp;km), südlich der Stadt.
Im direkten Agglomerationsbereich von Berlin gelegen, ist Königs Wusterhausen durch eine günstige Verkehrslage das gewachsene Zentrum im bevölkerungsreichen Norden des Kreises, in dem rund 110.000 der knapp 162.000 Einwohner des Landkreises leben.


=== Ausdehnung des Stadtgebiets ===
Sullivan, skeptisch aber neugierig geworden, zeigt sich interessiert an ihrer Geschichte und die Beiden verbringen Tag um Tag in den Zimmern des Hotels in Gesprächen über das Wesen der Menschen, wobei die kriegerischen Geschehnisse im Land – oft sind Schüsse zu hören und mehrmals stürmen Bewaffnete den Raum, um aus den Fenstern zu schießen – nicht unwesentlich zu den Betrachtungen beitragen. Aber auch scheinbar Banales, wie ein Fußballspiel im Fernsehen, weckt Friendships Interesse. Dabei zeigt sie sich erstaunt, dass die Kamera ausgerechnet dem Ball, dem uninteressantesten Gegenstand folgt und nicht den einzelnen Spielern.


Königs Wusterhausen reicht von [[Gosen-Neu Zittau]] im Norden bis [[Bestensee]] im Süden und von [[Mittenwalde]] im Westen bis [[Heidesee]] im Osten.
Eines Tages, Friendship ist wieder einmal auf den Märkten unterwegs, wo sie mechanische Gegenstände oder auch nur Teile davon sammelt, entwendet Sullivan aus einer Schatulle in ihrem Zimmer eine Handvoll verschieden geformter und verschiedenfarbiger Gegenstände, die aussehen wie Bauklätze aus trüb-transparentem Plastik. In der Nacht darauf wird er von Geräuschen geweckt, die von ihnen ausgehen. Unter die Klänge mischen sich schließlich auch Worte. Erschrocken und nun auch endgültig überzeugt, dass Friendships Geschichte wahr ist, holt er sie. Sie ist nicht verärgert, nimmt den Großteil der Teile wieder an sich und schenkt ihm einen davon als Andenken, als Zeichen ihrer Freundschaft.


=== Nachbargemeinden ===
Die Gespräche kreisen nun mehr und mehr um existenzielle Fragen des Lebens, um Gemeinschaft und Einsamkeit und um Leben und Tod, sowie, ausgehend von der aktuellen Situation vor Ort, um politische Fragen der Macht und des Zusammenlebens. Dabei erscheint Friendship am menschlichsten, wenn sie ihre Existenz als Maschine reflektiert. Sullivans Schreibmaschine etwa betrachtet sie wie einen entfernten Cousin und fordert den Journalisten nachdrücklich auf, nicht so darauf einzuhämmern. Aus ihrem Dasein als die Einzige ihrer Art auf der Erde entwickelt sie ein Gefühl der Verbundenheit mit den Palästinensern, die auf den Straßen um ihren Platz auf der Landkarte kämpfen.


Königs Wusterhausen grenzt im Norden an Berlin, im Nordosten an [[Gosen-Neu Zittau]] und [[Spreenhagen]], im Osten an [[Heidesee]], im Süden an [[Bestensee]], im Südwesten an [[Mittenwalde]] sowie im Westen an [[Wildau]] und [[Zeuthen]].
Als Sullivan schließlich Papiere für sich und Friendship in den Händen hält mit denen sie ausreisen könnten, erklärt sie ihm, dass sie ihre Pläne geändert hätte. Nach allem was sie in der Zwischenzeit über die Menschen gelernt hat sieht sie keine Zweck mehr darin, sich den Wissenschaftlern am MIT zu erklären. Von diesen, und von den Militärs, egal ob in den USA oder im Vereinigten Königreich, würde sie doch nur weggesperrt und in ihre Einzelteile zerlegt werden. So verabschieden die Beiden sich und Sullivan reist ab. Über Friendships Schicksal wird nicht weiter berichtet.


=== Stadtgliederung ===
Das Ende des Filmes spielt beinahe 20 Jahre nach den Ereignissen im „Schwarzen September“. Sullivan schenkt den von Friendship erhaltenen Gegenstand seiner Tochter, einer talentierten jungen Studentin, die sich mit [[Kybernetik]] und [[Höhere Mathematik|höherer Mathematik]] befasst. Ihr gelingt es seinen Zweck als Aufnahme- und Transmissionsmedium zu erkennen und sogar die darin gespeicherten Informationen auf ein Videoband zu übertragen. So endet der Film mit Vater und Tochter, die gemeinsam die Aufzeichnungen Friendships betrachten. Die Sequenzen reichen von mikroskopischem Filmaufnahmen von Blutgefäßen, über Teile des Fußballspiels im Fernsehen und Bilder zerstörter Gebäude bis zu Nahaufnahmen des Bartwuchses Sullivans, von dem sie sich fasziniert gezeigt hatte. Scheinbar nebensächliche Details wie eine Seite aus einem Arabisch-Englisch-Wörterbuch wechseln sich ab mit elementaren Darstellungen des organischen Lebens.

Königs Wusterhausen ist die größte Stadt im [[Landkreis Dahme-Spreewald]]. Neben den Ortsteilen Deutsch Wusterhausen und Neue Mühle fanden durch die Gemeindegebietsreform 2003 sieben Eingemeindungen statt. Seitdem wurden, neben Diepensee, die zum ehemaligen Amt Unteres Dahmeland gehörenden eigenständigen Gemeinden Zeesen, Kablow, Niederlehme, Senzig, Wernsdorf und Zernsdorf zu neuen Ortsteilen der Stadt gebildet und wählen eigene Ortsbeiräte sowie einen Ortsbürgermeister.

Zur Stadt Königs Wusterhausen gehören seitdem folgende Ortsteile, bewohnte Gemeindeteile und weitere Siedlungsgebiete<ref>[http://service.brandenburg.de/lis/detail.php?template=kommune_einzeln_d&id=17003 abgerufen vom Dienstleistungsportal der Landesverwaltung]</ref>:

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! align="left" width="45%" | Ortsteile mit zugehörigen Siedlungsgebieten
! align="left" width="45%" | Ortsteile mit zugehörigen Siedlungsgebieten
|-
| valign="top" |
* Königs Wusterhausen
** <small>[[Deutsch Wusterhausen]]</small>
** <small>[[Neue Mühle (Königs Wusterhausen)|Neue Mühle]]</small>
* [[Diepensee]]
* [[Kablow]]
* [[Niederlehme]]
** <small>[[Ziegenhals (Königs Wusterhausen)|Ziegenhals]]</small>
* [[Senzig]]
** <small>Bindowbrück</small>
** <small>Siedlung Waldesruh</small>
| valign="top" |
* [[Wernsdorf (Königs Wusterhausen)|Wernsdorf]]
** <small>[[Ziegenhals (Königs Wusterhausen)|Ziegenhals]]</small>
* [[Zeesen]]
** <small>[[Körbiskrug]]</small>
** <small>Am Steinberg</small>
** <small>Neu Kamerun</small>
** <small>Steinbergsiedlung</small>
** <small>Bürgerswalde</small>
* [[Zernsdorf]]
** <small>[[Kablow-Ziegelei]]</small>
** <small>[[Uckley]]</small>
|}

Mit der Gemeindegebietsreform 2003 hat sich die Einwohnerzahl nahezu verdoppelt und die Fläche versechsfacht. Eine Besonderheit stellt der Stadtteil Diepensee dar. Dabei handelt es sich um eine 2003 fertiggestellte, neu angelegte Siedlung, in die die Bewohner der ehemaligen gleichnamigen Gemeinde umgesiedelt wurden, nachdem das alte Diepensee zugunsten der Erweiterung des Flughafens [[Flughafen Berlin-Schönefeld|Berlin-Schönefeld]] aufgegeben wurde. Die Einwohner der Stadt verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Stadtteile:

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! colspan="6" | Einwohnerverteilung <br /> Einwohnerzahl: 33.547 (31. März 2009)<ref>[http://www.koenigs-wusterhausen.de/cms/beitrag/10467333/2188468 von offizieller Stadtseite abgerufen]</ref>
|- bgcolor="#FFFFFF"
! Ortsteil || align="center" |Einwohner || align="center" |Bevölkerungsanteil
|-
| Königs Wusterhausen || align="center" |17.148 || align="center"|51,1%
|-
| Diepensee || align="center" |311 || align="center" |0,9%
|-
| Kablow || align="center" |861 || align="center" |2,5%
|-
| Niederlehme || align="center" |2.871 || align="center" |8,6%
|-
| Senzig || align="center" |3.079 || align="center" |9,2%
|-
| Wernsdorf || align="center" |1.568 || align="center" |4,7%
|-
| Zeesen || align="center" |4.627 || align="center" |13,8%
|-
| Zernsdorf || align="center" |3.082 || align="center" |9,2%
|}

== Namensentstehung ==

Im Zusammenhang mit der erstmaligen Erwähnung wurde der Ort "hus to wusterhusen" genannt. Der Name wurde aus dem altpolnischen „Vostroźno“ eingedeutscht; ''vostrog'' wurde ein mit ''[[Palisade|Palisaden]]'' befestigter Platz genannt. Im [[Niedersorbische Sprache|Niedersorbischen]] jedoch heißt Königs Wusterhausen „Parsk“, welches ein [[Polabische Sprache|altpolabisches]] Wort für [[Wüstung]] ist.
Sowohl [[Theodor Fontane]]<ref>[http://books.google.de/books?id=dt0AAAAAcAAJ&pg=PA118&dq=k%C3%B6nigs+wusterhausen&hl=de&ei=2mxzTNf9N5OMOLGd4ZwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=10&ved=0CFkQ6AEwCQ#v=onepage&q=k%C3%B6nigs%20wusterhausen&f=false Wanderungen] durch die Mark, Band 2, S. 122; abgerufen am 24. August 2010.</ref> als auch [[Heinrich Berghaus]]<ref>[http://books.google.de/books?id=mQg_AAAAcAAJ&pg=PA613&dq=k%C3%B6nigs+wusterhausen&hl=de&ei=I21zTN2DENKXOIi8zZwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEoQ6AEwBTge#v=onepage&q=k%C3%B6nigs%20wusterhausen&f=false Landbuch] der Provinz Brandenburg, S. 611; abgerufen am 24. August 2010</ref> beschrieben die Entwicklung des Namens folgendermaßen:

Der ursprüngliche Name des Ortes war "Wustrow", was in slawischen Dialekten so viel bedeutet wie "Werder" oder "Insel" bzw. laut Fontane "umflossener Ort". Dies ist dahingehend schlüssig, da die ursprüngliche Burg auf einem Werder in der Notte als [[Wasserburg (Gebäude)|Wasserburg]] zum Schutze des Übergangs über die [[Notte]] errichtet wurde. Als die Deutschen in das Land kamen, entstand neben Wendisch-Wustrow der eigenständige Ort Deutsch-Wustrow, deren Namen später zu "Wusterhausen" germanisiert wurden. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die ausgebaute Burg dann in Königs Wusterhausen umbenannt, während die umliegende Wirtschaft den namen Wendisch-Wusterhausen vorerst behielt. Zuerst wurde der umliegende Flecken in Klein-Wusterhausen umbenannt und hat erst langsam bis in die Mitte des 19. Jahrhundert den Namen Königs Wusterhausen angenommen.

== Geschichte ==

Im Zusammenhang mit einer Belehnung wurden der Ort („hus to wosterhusen“) und die Burg am 19. September 1320 erstmals urkundlich erwähnt.
Um 1377 wurden Ort und Burg als Lehensbesitz der Adelsfamilie von Schlieben erworben.<ref name="Heimatverein KW">aus ''Heimatmuseum Königs Wusterhausen'', gestaltet vom Heimatverein Königs Wusterhausen 1990 e.V., 1997.</ref>
Die Burg und die Siedlung Wusterhausen waren seit den Eroberungen durch die [[Askanier]] im 12. bis 13. Jahrhundert bis ins 15. Jahrhundert Teil des Grenzgebietes zwischen der [[Mark Brandenburg]] und der [[Mark Lausitz]]. Erst mit der Abtretung der Herrschaft Teupitz im Jahr 1431 gehörte das Gebiet vollständig zur Mark Brandenburg.
Nachdem der Ort als Teil des Landes Teltow ab 1422 von der Äbtissin des [[Stift Quedlinburg|Stifts Quedlinburg]] als [[Lehnsherrschaft]] beansprucht wurde<ref>[http://books.google.de/books?id=qwMqAAAAYAAJ&pg=PA83&dq=hus+to+wosterhusen&hl=de&ei=uz52TInwJOaJOPutrc8G&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CD4Q6AEwAg#v=onepage&q=hus%20to%20wosterhusen&f=false Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des preussischen Staates] Band 2, S. 81ff; abgerufen am 26. August 2010.</ref>, ist dieses Lehen 1440 auch durch eine Notiz im "kurmärk. Lehnscopialbuche" bestätigt.<ref>[http://books.google.de/books?id=L-AmAQAAIAAJ&pg=PA227&dq=hus+to+wosterhusen&hl=de&ei=uz52TInwJOaJOPutrc8G&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CDIQ6AEwAA#v=onepage&q=hus%20to%20wosterhusen&f=false Notiz] im Codex diplomaticus Brandenburgensis, S. 227; abgerufen am 26. August 2010.</ref>
Laut Heinrich Berghaus' "Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausitz" waren die Schlieben aber 1451 immer noch oder wieder Lehnsherren der hiesigen Ortschaften.<ref>[http://books.google.de/books?id=o3YOAAAAYAAJ&pg=RA1-PA443&dq=wendisch+wusterhausen&hl=de&ei=fHN2TJeYK4GjONrp2ZcG&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CDUQ6AEwAg#v=onepage&q=wendisch%20wusterhausen&f=false Landbuch] der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausitz, S. 483; abgerufen am 26. August 2010.</ref>
Das Rittergeschlecht der Schenken von Landsberg und Seyda erwarb die hiesigen Dörfer samt Burg im Jahr 1475. Von da an hieß das Herrschaftsgebiet Schenkenländchen.<ref name="Heimatverein KW" />
Im Jahr 1500 ließ sich erstmals der Besitz Wendisch Wusterhausens durch die Schenken von Landberg zu Teupitz nachweisen.
Im Verlauf des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wurde Wusterhausen im Jahr 1643 durch [[Schweden|schwedische]] Soldaten verwüstet.<ref name="Heimatverein KW" />
Am 14. Oktober 1669 erwarb Geheimrat [[Friedrich von Jena]] das Schloss und Dorf Wendisch Wusterhausen.

[[Datei:Castle KW1.JPG|thumb|[[Schloss Königs Wusterhausen]]]]
[[Datei:Castle KW4 Kavaliershäuser.JPG|thumb|[[Kavaliershaus|Kavaliershäuser]] des Schlosses mit Schlosshof]]

Anfang Juli 1682<ref name="Heimatverein KW" /> erwarb [[Friedrich I. (Preußen)|Kurprinz Friedrich]], ab 1688 als Kurfürst Friedrich III. und als König in Preußen ab 1701 Friedrich I., den Ort und das Schloss.
Am 24. Dezember 1698 erhielt Kurprinz Friedrich Wilhelm das Schloss einschließlich der dazugehörigen Güter von seinem Vater geschenkt.
1701 gründete der Kronprinz und spätere König [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm I.]] seine Kompanie der „[[Altpreußisches Infanterieregiment No. 6 von 1675/3|Langen Kerls]]“.
In den Jahren 1713 bis 1718 wurde das Schloss Wusterhausen zum Jagdschloss umgebaut.<ref name="Heimatverein KW" />
1718 wurde Wendisch Wusterhausen anlässlich der Einweihung des königlichen Jagdschlosses in ''Des Königs Wusterhausen'' umbenannt.
Im Jahr 1726 wird hier der [[Vertrag zu Wusterhausen]] geschlossen, welcher ein Bündnis zwischen [[Königreich Preußen|Preußen]] und [[Habsburgermonarchie|Österreich]] beinhaltete.<ref>[http://books.google.de/books?ei=7bR2TPm4BM6Oswa345HkBQ&ct=result&id=sQgRAQAAIAAJ&dq=pest+k%C3%B6nigs+wusterhausen&q=+wusterhausen#search_anchor Geschichte] des preussischen Vaterlandes bis zur Gründung des deutschen Kaiserreiches 1871, S. 719; abgerufen am 26. August 2010</ref>
1730 unterzeichnete Friedrich Wilhelm I. im hiesigen Jagdschloss das Todesurteil für [[Hans Hermann von Katte|Leutnant Katte]].<ref name="Heimatverein KW" />
Die Herrschaft Königs Wusterhausen wurde 1786 als Gut verpachtet.<ref name="Heimatverein KW" />
[[Friedrich Ludwig Georg von Raumer|Friedrich von Raumer]] war Leiter des Departements der Domänenkammer Wusterhausen von 1806 bis 1809 und beschrieb Königs Wusterhausen auf Grund der Anwesenheit von typisch großstädtischen Beamten, wie eines Superintendanten, eines Oberamtmannes, eines Postsekretärs und eines Jusitzbeamten als "eigentümlichen Ort, der weder eine Stadt, noch ein Flecken, noch ein Dorf ist". <ref>[http://books.google.de/books?id=9WUIAAAAQAAJ&pg=PA76&dq=k%C3%B6nigs+wusterhausen&hl=de&ei=2mxzTNf9N5OMOLGd4ZwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=9&ved=0CFMQ6AEwCA#v=onepage&q=k%C3%B6nigs%20wusterhausen&f=false Lebenserinnerungen] des Friedrich von Raumer, Kapitel Königs Wusterhausen, S. 76-95; abgerufen am 24. August 2010.</ref>
1819 bestand Königs Wusterhausen aus einer Kirche und 56 Häusern, welche 302 Einwohner beherbergten. Hier befand sich ebenso ein Postamt von welchem der Postkurs von Berlin über Cottbus und Hoyerswerda nach Dresden ging und ein hier startender Postkurs nach Spremberg existierte.<ref>[http://books.google.de/books?id=7hYDAAAAcAAJ&pg=PA189&dq=k%C3%B6nigs+wusterhausen&hl=de&ei=-GxzTMLOBcyBOK2K-foO&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCsQ6AEwADgK#v=onepage&q=k%C3%B6nigs%20wusterhausen&f=false Handbuch der Post-Geographie der königl. preussischen Staaten] von 1819, S. 188; abgerufen am 24. August 2010.</ref>
1832 erhielt Königs Wusterhausen das Marktrecht.<ref name="Heimatverein KW" />
1840 ordnete König [[Friedrich Wilhelm IV.]] die Renovierung des Jagdschlosses an, nachdem [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]] ab 1740 für den Ort seiner schrecklichen Kinder- und Jugendzeit keine Mittel mehr zur Verfügung stellte.<ref name="Heimatverein KW" />
1846 wurden die zuvor als prinzliche Kammern anvertrauten Domainen und Forsten als königliche Hausdomain geführt. Die Domain Königs Wusterhausen bestand damals aus einem Direktor, zwei Kammerräten, einem Forstrat und einem Bauinspektor<ref>[http://books.google.de/books?id=VoBBAAAAYAAJ&pg=PA100&dq=k%C3%B6nigs+wusterhausen&hl=de&ei=I21zTN2DENKXOIi8zZwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CEQQ6AEwBDge#v=onepage&q=k%C3%B6nigs%20wusterhausen&f=false Die Kurmark Brandenburg], ihr Zustand und ihre Verwaltung, S. 100f; abgerufen am 24. August 2010</ref>. Zur Verwaltung gehörten:

* 14 Domainenämter (7 aus [[Landkreis Teltow|Teltow]], 7 aus [[Landkreis Beeskow-Storkow|Beeskow-Storkow]])
* 4 Oberförstereien (je zwei aus Teltow und Beeskow-Storkow)
* Justiz und Kameraljustiz in den 14 Ämterdistrikten durch zwei Justizbeamte (siehe auch: [[Amtsgericht Königs Wusterhausen#Geschichte|Geschichte des Amtsgerichts Königs Wusterhausen]])

1848 entstand in Königs Wusterhausen die erste Bürgervertretung, nachdem [[Friedrich Wilhelm IV.]] am 3. Mai 1847 das "Statut für den Flecken Königs-Wusterhausen" unterschrieb.<ref>[http://books.google.de/books?id=6LkqAAAAYAAJ&pg=RA6-PA307&dq=Lager+K%C3%B6nigs+Wusterhausen&lr=&cd=40#v=onepage&q=&f=false Amts-Blatt] der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, S. 307.</ref> In diesem 19 Paragraphen umfassenden Statut sind die Anzahl, die Wahl, die Länge der Legislaturperiode und die Entlohnung der Volksvertreter festgelegt. Das Statut sieht vor, dass der Ortsvorstand aus dem Ortsvorsteher und drei Gerichtsmännern besteht, wobei der Ortsvorstand vom [[Rentamt]] Königs Wusterhausen gewählt wurde. Dem Ortsvorstand stehen von den eingesessenen Einwohnern gewählte "Communal-Verordnete" bei. Je 5 Großeigentümer (> 600 Taler) bzw. 12 Kleineigentümer wurde ein Verordneter entsandt.

Im Jahr 1850 hatte Königs Wusterhausen 1000 Einwohner und Postkurse nach Berlin, Mittenwalde und über [[Märkisch Buchholz|Wendisch Buchholz]] nach Cottbus.
König [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] sorgte ab 1861 durch Jagden und das Tabakskollegium für eine weitere Belebung des Jagdschlosses und des Ortes.<ref name="Heimatverein KW" />

Im Jahr 1855 hatte Königs Wusterhausen bereits zwei Schulhäuser, ein Wirtshaus, einen Schäfer- und einen Fischerhof. Die Bewohner arbeiteten hauptsächlich in den nahen Ziegeleien oder betrieben Kleingewerbe. Landwirtschaft wurde hauptsächlich nebenbei betrieben. Die Superintendentur Königs Wusterhausen umfasste 1855 neun Pfarrsysteme mit ihren 14 Tochterkirchen<ref>[http://books.google.de/books?id=mQg_AAAAcAAJ&pg=PA613&dq=k%C3%B6nigs+wusterhausen&hl=de&ei=I21zTN2DENKXOIi8zZwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEoQ6AEwBTge#v=onepage&q=k%C3%B6nigs%20wusterhausen&f=false Landbuch] der Provinz Brandenburg, S. 612f; abgerufen am 24. August 2010.</ref>:

* Buchholz
* Gräbendorf
* Kiekebusch
* Münchehofe
* Selchow
* Teupitz
* Waltersdorf
* Königs Wusterhausen

Für seine ''[[Wanderungen durch die Mark Brandenburg]]'' besuchte [[Theodor Fontane]] Königs Wusterhausen im Jahre 1862.
1866 endete die 10-jährige Begradigung des Nottekanales unter anderem mit dem Einbau einer modernen [[Schleuse Königs Wusterhausen|Schleuse in Königs Wusterhausen]].
Im Jahr 1867 wurde die 1865 begonnene Eisenbahnlinie [[Bahnstrecke Berlin–Görlitz|Berlin–Königs Wusterhausen–Cottbus–Görlitz]] fertiggestellt.
1872 wurde die erste Königs Wusterhausener Zeitung mit dem Namen ''Intelligenzblatt für Königs Wusterhausen und Umgebung'' herausgegeben.<ref name="Heimatverein KW" />
1894 erfolgte die Eröffnung der Kleinbahnen [[Königs Wusterhausen-Mittenwalde-Töpchiner Kleinbahn|Königs Wusterhausen - Mittenwalde - Töpchin]] und Königs Wusterhausen–Beeskow.
Seit 1901 gibt es ein Blindenheim im Ort, gestiftet von dem Hamburger Großkaufmann Hermann Schmidt. Seit 1952 existiert auf dem Gelände eine [[Brandenburgische Schule für Blinde und Sehbehinderte|Blindenschule mit Internat]], zur Zeit der DDR die einzige Schule, an der blinde Kinder das Abitur ablegen konnten.
1913 fand die letzte kaiserliche Hofjagd in der Dubrow statt.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-08325, Königs Wusterhausen, Arbeiter auf Sendeturm.jpg|thumb|Arbeiter auf dem Funkturm 1925]]
1920 wurde der erste deutsche [[Geschichte_des_Hörfunks#Entwicklung_bis_1923|Rundfunksender]] auf dem „[[Sendermuseum Königs Wusterhausen|Funkerberg]]“ in Betrieb genommen.
1935 bekam Königs Wusterhausen das Stadtrecht verliehen. Dabei zählte die Stadt rund 6000 Einwohner.
1937 wurde die katholische Kirche St. Elisabeth gebaut und geweiht.
1938 wurde der [[Bundesautobahn 10|Autobahnring]] eingeweiht.
1944 wurde am Güterbahnhof ein [[KZ-Außenlager Königs Wusterhausen|KZ-Außenlager]] des [[KZ Sachsenhausen]] für [[Juden]] und [[Polen]] errichtet, die in der Rüstungs- und kriegswichtigen Produktion [[Zwangsarbeit]] unter unmenschlichen Bedingungen Arbeit verrichten mussten. Der Tod von vier Frauen und einem Säugling ist dokumentarisch belegt. Das Lager wurde im April 1945 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] befreit. Im Jagdschloss wurde die Kommandantur errichtet. Mit Flüchtlingen zählte die Stadt 9000 Einwohner.<ref name="Heimatverein KW" />
1946 fanden erste freie Wahlen statt. Die [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|Liberaldemokraten]] gingen dabei knapp als Sieger hervor und stellten mit [[Willi Hein]] den ersten Bürgermeister nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
1951 wurde der elektrische Fahrbetrieb der S-Bahn nach [[Falkensee]] freigegeben. Die Stadt zählte 8000 Einwohner.
Im Jahr 1952 wurde Königs Wusterhausen Kreisstadt im gleichnamigen Kreis.
1961 wurde mit der Stadterweiterung durch Neubaugebiete zwischen der Cottbuser und der Luckenwalder Straße begonnen.
1972 stürzte der [[Mittelturm (Königs Wusterhausen)|Mittelturm]] des markantesten Bauwerks der Sendeanlage ein.
1972 stürzte eine [[Iljuschin]] [[Iljuschin Il-62|Il-62]] der [[Interflug]] über der Stadt ab; dabei starben 156 Menschen (siehe [[Flugzeugkatastrophe von Königs Wusterhausen]]).
1974 wurde das Dorf Deutsch Wusterhausen eingemeindet.
1984 wurden weitere Neubaugebiete beiderseits der Luckenwalder Straße errichtet. Die Einwohnerzahl stieg bis 1989 auf rund 19.000.
Obwohl Königs Wusterhausen seit der Kreisreform 1993 keine Kreisstadt mehr ist, teilt sich die Stadt die Ämter auf Kreisebene mit der Kreisstadt [[Lübben (Spreewald)|Lübben]]. In Königs Wusterhausen sind dabei u.a. das zuständige Finanzamt, die momentan einzige Jugendarrestanstalt Brandenburgs sowie das [[Amtsgericht Königs Wusterhausen|Amtsgericht]] verblieben. Ab 1995 bildete Königs Wusterhausen zusammen mit Wildau ein [[Mittelzentrum]] in Funktionsteilung. Mit der Verordnung zur Neuordnung im Jahr 2009, hat die Stadt, neben weiteren [[Liste der Ober- und Mittelzentren in Brandenburg|33 Städten in Brandenburg]], die vollständige Funktion eines Mittelzentrums.<ref>[http://www.bravors.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=land_bb_bravors_01.c.48069.de Verordnung] über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg vom 31. März 2009; abgerufen am 10. März 2010.</ref>

=== Religionen und Weltanschauungen ===
==== Konfessionslosigkeit ====

Die meisten Einwohner sind [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]].

==== Christentum ====
[[Datei:Kreuzkirche KW.jpg|thumb|Evangelische Kreuzkirche in Königs Wusterhausen]]
[[Datei:Koenigs Wusterhausen kath Kirche.jpg|thumb|Katholische Kirche in Königs Wusterhausen]]
In Königs Wusterhausen gibt es sowohl eine [[katholisch]]e als auch eine [[evangelisch]]e Kirchengemeinde. Die älteste Kirche im Stadtgebiet ist die Dorf- und Wehrkirche in Deutsch Wusterhausen aus dem 13. Jahrhundert.

1998 fusionierte der evangelische Kirchenkreis Königs Wusterhausen mit dem Kirchenkreis Berlin-Neukölln in der [[Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz|evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz]]. Die Kirchengemeinden in Königs Wusterhausen, Deutsch Wusterhausen, Zeesen, Schenkendorf (Stadt [[Mittenwalde]]), Senzig, Zernsdorf und Niederlehme bilden dort heute die Region 9.

Die katholische Gemeinde gehört zum Dekanat Köpenick-Treptow im [[Erzbistum Berlin]].

Beide Gemeinden besitzen sehr aktive Jugendgruppen, die evangelische Junge Gemeinde<ref>[http://www.jg-kw.de/ www.jg-kw.de], abgerufen am 13. Oktober 2008</ref> und die katholische Jugend proFete.<ref>[http://www.profete.de/ www.profete.de], abgerufen am 13. Oktober 2008</ref>

Weiterhin gibt es im Stadtgebiet 6 weitere [[Freikirche]]n. Dies sind die Christusgemeinde und das ''Haus des Vaters'' (beide der [[Pfingstbewegung]] entsprungen) in der Kernstadt, eine [[Mennoniten]]gemeinde im Neubaugebiet, eine freie [[Baptisten]]gemeinde in Deutsch Wusterhausen, die [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolische Gemeinde]] Königs Wusterhausen und die [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]] Zeesen ([[Baptisten]]),

==== Judentum ====

Seit einiger Zeit gibt es wieder eine [[Judentum|jüdische]] Gemeinde mit etwa 55 Mitgliedern (Stand 2008) in der Stadt. Die Gemeinde ist Mitglied des [[Landesverband der Jüdischen Gemeinden Brandenburg|Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Brandenburgs]]. Die Gemeinde verfügt über eine eigene Bibliothek und bietet neben einer Sozialberatung auch Unterricht durch einen Rabbiner an.<ref>[http://www.zentralratdjuden.de/de/topic/59.html?gemeinde=26 offizieller Eintrag auf der Homepage des Zentralrats der Juden], abgerufen am 4. Januar 2010</ref> Ebenfalls soll in Königs Wusterhausen in der Seestraße im Ortsteil Zeesen ein [[jüdischer Friedhof]] existiert haben, von dem allerdings das letzte mal 1970 Grabsteinfragmente gefunden wurden.<ref>[http://www.alemannia-judaica.de/brandenburg_friedhoefe2.htm Auflistung jüdischer Friedhöfe in Deutschland], abgerufen am 4. Januar 2010</ref>

=== Eingemeindungen ===

1898 wurde [[Neue Mühle (Königs Wusterhausen)|Neue Mühle]] eingemeindet.

1974 wurde [[Deutsch Wusterhausen]] eingemeindet.

2003 wurden [[Kablow]] (niedersorbisch ''Kobłow''<ref>[http://www.lodka.sorben.com/orte/orteh-k.htm ]</ref>), [[Niederlehme]], [[Senzig]], [[Wernsdorf (Königs Wusterhausen)|Wernsdorf]], [[Zeesen]] und [[Zernsdorf]] der Stadt angegliedert. Im gleichem Jahr musste der Ort [[Diepensee]] dem zukünftigen [[Flughafen Berlin Brandenburg]] weichen und wurde im Stadtgebiet wieder aufgebaut.

=== Einwohnerentwicklung ===

==== Von 1624 bis 1945 ====

(jeweiliger Gebietsstand)

{|
| valign="top" |
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 1624 || align="right" | 35
|-----
| 1643 || align="right" | 10
|-----
| 1685 || align="right" | 40
|-----
| 1700 || align="right" | 80
|-----
| 1750 || align="right" | 204
|-----
| 1819 || align="right" | 302
|-----
| 1850 || align="right" | 1.000
|-----
| 1856 || align="right" | 1.049
|-----
| 1889 || align="right" | 2.334
|-----
|}
| valign="top" |
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 1890 || align="right" | 2.463
|-----
| 1909 || align="right" | 4.382
|-----
| 1910 || align="right" | 4.568
|-----
| 1925 || align="right" | 5.153
|-----
| 1933 || align="right" | 5.661
|-----
| 1935 || align="right" | 6.000
|-----
| 1939 || align="right" | 6.562
|-----
| 1944 || align="right" | 8.611
|-----
| 1945 || align="right" | 9.000
|-----
|}
|}

==== Von 1946 bis 1989 ====

(jeweiliger Gebietsstand)

{|
| valign="top" |
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 1946 || align="right" | 6.614
|-----
| 1650 || align="right" | 6.846
|-----
| 1951 || align="right" | 8.000
|-----
| 1964 || align="right" | 8.938
|-----
| 1969 || align="right" | 10.280
|-----
| 1970 || align="right" | 10.435
|-----
| 1971 || align="right" | 10.453
|-----
| 1974 || align="right" | 11.825
|-----
| 1975 || align="right" | 11.915
|-----
|}
| valign="top" |
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 1979 || align="right" | 13.818
|-----
| 1980 || align="right" | 15.896
|-----
| 1981 || align="right" | 17.078
|-----
| 1984 || align="right" | 18.497
|-----
| 1985 || align="right" | 19.111
|-----
| 1987 || align="right" | 19.068
|-----
| 1988 || align="right" | 18.888
|-----
| 1989 || align="right" | 18.405
|-----
|}
|}

==== Ab 1990 ====

(jeweiliger Gebietsstand)

{|
| valign="top" |
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 1990 || align="right" | 18.130
|-----
| 1991 || align="right" | 17.795
|-----
| 1992 || align="right" | 17.805
|-----
| 1993 || align="right" | 17.623
|-----
| 1994 || align="right" | 17.542
|-----
| 1995 || align="right" | 17.633
|-----
| 1996 || align="right" | 17.805
|-----
| 1997 || align="right" | 17.547
|-----
| 1998 || align="right" | 17.422
|-----
| 1999 || align="right" | 17.351
|-----
|}
| valign="top" |
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-----
| 2000 || align="right" | 17.262
|-----
| 2001 || align="right" | 17.306
|-----
| 2002 || align="right" | 17.247
|-----
| 2003 || align="right" | 32.199
|-----
| 2004 || align="right" | 32.785
|-----
| 2005 || align="right" | 33.092
|-----
| 2006 || align="right" | 33.148
|-----
| 2007 || align="right" | 33.221
|-----
| 2008 || align="right" | 33.416
|-----
| 2009 || align="right" | 33.762
|}
|}

Die Stadt Königs Wusterhausen hat, entgegen den nachfolgend aufgeführten Prognosen, bereits am 25. Juni 2010 offiziell den 34.000en Einwohner willkommen geheißen.<ref>[http://www.koenigs-wusterhausen.de/cms/beitrag/11838097/2188417/ster-Einwohner-in-Koenigs-Wusterhausen.html Mitteilung] der Stadt Königs Wusterhausen vom 2. Juli 2010; abgerufen am 12. Juli 2010.</ref>

==== Bevölkerungsprognose ====

Laut dem Landesamt für Bauen und Verkehr Brandenburg wird sich die Bevölkerung der Stadt bis 2030 folgendermaßen entwickeln:<ref>[http://www.lbv.brandenburg.de/dateien/stadt_wohnen/rb_bevoelkerungsvorausschaetzung_2009_bis__2030.pdf Prognose] der Bevölkerung von Königs Wusterhausen auf Seite 24; abgerufen am 7. Juli 2010.</ref>

{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| 2010 || align="right" | 33.562
|-
| 2020 || align="right" | 33.440
|-
| 2030 || align="right" | 31.173
|}

Die [[Bertelsmann Stiftung]], Wegweiser [[Demografie|Demographischer Wandel]], liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006).
Für Königs Wusterhausen wird ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 3,9 Prozent (1.287 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 - Prognose für Königs Wusterhausen:
{|
| valign="top" |
{| class="wikitable"
! style="background:#efefef;" | Datum
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| 2006 || align="right" | 33.201
|-
| 2010 || align="right" | 33.692
|-
| 2015 || align="right" | 34.125
|-
| 2020 || align="right" | 34.409
|-
| 2025 || align="right" | 34.488
|}
|}
Quelle: Bertelsmann Stiftung

== Politik ==
=== Bürgermeister ===
:''→ Hauptartikel:'' [[Bürgermeisterwahlen in Königs Wusterhausen]]
* Gerhard Sudheimer ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]) (Mai 1934 – September 1939) <ref>aus Königs Wusterhausen, Eine illustrierte Orts- und Stadtgeschichte, hgg. 1998</ref>
* Willy Kamin (September 1939–April 1945)<ref>[http://www.peterkamin.de/Vorfahren/kamin.htm private Seite eines Nachfahren]</ref>
* Ernst Dörre (April 1945–Dezember 1945)
* Walter Gückler (Dezember 1945–September 1946)
* Willi Hein ([[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]]) (September 1946–Januar 1950)
* ??? Burmeister (Januar 1950–August 1950)
* Adolf Pätzold (August 1950–Mai 1951)
* Kurt Gumlich (Mai 1951– ???)
* ??? Fritze (??? –Mai 1956)
* Frau ? Müller (Mai 1956–?1957)
* Artur Winklmann ([[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]) (?1957−Mai 1990)
* Georg Lüdtke ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) (Juni 1990–Dezember 1991)
* Jochen Wagner (SPD) (Februar 1992–Februar 2002)
* [[Stefan Ludwig]] ([[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]/[[Die Linke]]) (März 2002–Oktober 2009)
* [[Lutz Franzke]] (SPD) (seit Oktober 2009)

=== Stadtverordnetenversammlung ===

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen besteht aus 33 Stadtverordneten, mit dem hauptamtlichen Bürgermeister.
*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 9 Sitze
*[[Die Linke]] 9 Sitze
*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 6 Sitze
*[[Freie Wähler|BB/UFL]] 4 Sitze
*[[Freie Demokratische Partei|FDP/PUD]] 2 Sitze
*[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne/B 90]] 1 Sitz
*[[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] 1 Sitz
(Stand: [[Kommunalwahlen in Brandenburg 2008|Kommunalwahl vom 28. September 2008]])

=== zuständige Abgeordnete übergeordneter Parlamente ===

'''Bundestag 2009''':

*[[Peter Danckert]], SPD ([[Direktmandat]])

'''Landtag Brandenburg 2009''':

*[[Gerlinde Stobrawa]], Die Linke (Direktmandat)
*[[Stefan Ludwig]], Die Linke ([[Landesliste]])
*Klaus Ness, SPD (Landesliste)
*[[Dierk Homeyer]], CDU (Landesliste)
*[[Raimund Tomczak]], FDP (Landesliste)
*[[Michael Jungclaus]], Grüne/B90 (Landesliste)

=== Wappen ===

Das Wappen wurde am 3. Juli 1992 genehmigt.

[[Blasonierung]]: „In Silber stehend auf der nördlichen Erdhalbkugel mit grünem Wasser, goldenem Festland und schwarzem Grundnetz drei rote Sendetürme; ein hoher starker Stahlgittermast zwischen zwei kleineren seitlich verspannten.“<ref>[http://service.brandenburg.de/lis/detail.php?template=wappen_text_d&id=17003 Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg]</ref>

=== Städtepartnerschaften ===

Königs Wusterhausen pflegt folgende Partnerschaften und freundschaftlichen Beziehungen<ref>[http://www.koenigs-wusterhausen.de/cms/ziel/4117057/DE/Staedtepartnerschaften.html Offizielle Angaben der Stadt], abgerufen am 7. Januar 2010</ref>:

{|
| width="33%" valign="top" |
{{flagicon|Czech}} [[Příbram]], Tschechische Republik (September 1974)

{{flagicon|Germany}} [[Bezirk Steglitz-Zehlendorf]], Berlin (November 1988)

{{flagicon|Germany}} [[Hückeswagen]], Nordrhein-Westfalen (vor 1990)

{{flagicon|Germany}} [[Schiffdorf]], Niedersachsen (Mai 1991)

{{flagicon|USA}} [[Germantown (Tennessee)|Germantown]], USA (September 1994)
|}

Die Städtepartnerschaft zur [[Středočeský kraj|mittelböhmischen]] Stadt Příbram umfasst vor allem den Austausch von Informationen sowie von Kultur und Sport.

Die Partnerschaft zum Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf resultiert aus der Partnerschaft zum ehemaligen Bezirk [[Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]], welcher 2001 zum neuen Bezirk fusioniert wurde. Entstanden sind die Kontakte durch einen Beschluss des Staatsratsvorsitzenden der ehemaligen DDR und dem [[Regierender Bürgermeister von Berlin|regierenden Bürgermeister von Berlin]] kommunale Kontakte zwischen West-Berliner Bezirken und Städten der DDR herzustellen. Inhalt der Partnerschaft ist auch hier der Austausch von Informationen sowie von Kultur und Sport.

Die freundschaftliche Verbindung zur Stadt Hückeswagen in [[Nordrhein-Westfalen]] geht auf bereits vor der Wende bestehende Kontakte zwischen den beiden Evangelischen Kirchengemeinden zurück. Nach der Wende wurden diese Kontakte auf die Verwaltungen und die Feuerwehren beider Städte ausgedehnt.

Die Städtepartnerschaft mit der [[Niedersachsen|niedersächsischen]] Gemeinde Schiffdorf ([[Landkreis Cuxhaven|Küstenkreis Cuxhaven]]) besteht mit der ehemaligen Gemeinde und heutigem Ortsteil Niederlehme. Inhalt der Partnerschaft ist das gegenseitige Kennen- und Verstehenlernen, Verwaltungshilfe sowie Erfahrungs-, Gedanken-, Kultur- und Sportaustausch.

Die Städtepartnerschaft zur US-amerikanischen Stadt Germantown im Bundesstaat [[Tennessee]] besteht aus dem Austausch von Informationen, Kultur und Sport. In regelmäßigem Abstand finden gegenseitige Besuche durch Schüler der beiden Städte statt.

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==

In der [[Liste der Baudenkmale in Königs Wusterhausen]] stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

=== Museen ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-00863A, Königs Wusterhausen, Straßenbild.jpg|thumb|Blick auf die Funkmasten des [[Deutschlandsender]]s im Jahr 1926]]
[[Datei:Sendemast Koenigswusterhausen.jpg|thumb|upright|Der einzige noch erhaltene Sendemast auf dem Funkerberg]]
;[[Sendermuseum Königs Wusterhausen|Sender- und Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen auf dem Funkerberg]]

(Siehe auch: [[Sender Königs Wusterhausen]])

Von den einst umfangreichen Bauwerken auf dem [[Funkerberg]] ist heute nur noch sehr wenig erhalten, denn viele Antennenträger wurden nach dem Einsturz des [[Mittelturm (Königs Wusterhausen)|Mittelturms]] am 15. November 1972 und aus technischen Gründen demontiert.

Heute sind nur noch ein 210 Meter hoher Mast und zwei kleine freistehende Türme vorhanden. Er ist wie die übrigen Gebäude und Anlagen auf dem Funkerberg heute ein technisches Denkmal. Bis 1999 diente dieser Mast als Träger einer Sendeantenne für Langwelle, die als Reserveantenne für die Langwellensender [[Zehlendorf (Oranienburg)|Zehlendorf bei Oranienburg]] und [[Sender Donebach|Donebach]] diente.

1994 wurde auf dem Funkerberg ein 67 Meter hoher Mobilfunkturm in Fertigbetonbauweise errichtet. Er ist heute der einzige aktive Senderstandort auf dem Funkerberg.

Erste Funkversuche fanden 1908 statt. Am 22. Dezember 1920 wurde vom Funkerberg das erste Mal Musik und Sprache mit Hilfe der Funktechnik auf ''Welle 2400'' ([[Langwelle]]) gesendet. Es ging als Weihnachtskonzert der [[Reichspost]] in die Geschichte ein. Damit gilt Königs Wusterhausen als Wiege des deutschen Rundfunks. Die Künstler waren Angestellte der Deutschen Reichspost. Die Initiative ging von [[Hans Bredow]], dem „Vater des Deutschen Rundfunks“ aus.
Bis 1926 wurden regelmäßig jeden Sonntag die ''Sonntagskonzerte'' gesendet. Das Studio dieser Sendungen war im Anfang ein umgebauter Sanitärraum im ersten Sendehaus auf dem Funkerberg.

''Siehe auch:'' [[Mittelturm (Königs Wusterhausen)]], [[Teltow (Landschaft)]]

=== Bauwerke ===
[[Datei:KW11 Heimatmuseum.JPG|thumb|[[Heimatmuseum]] im ehemaligen Königlichen [[Forstamt]]]]
[[Datei:Castle KW5 Park.JPG|thumb|Schlosspark]]
[[Datei:Niederlehme5 Wasserturm.JPG|thumb|Wasserturm Niederlehme]]
* [[Schloss Königs Wusterhausen]], ein [[Jagdschloss]] mit [[Schlosspark]] (beliebtes Ausflugsziel der ansässigen Jugend), bekannt als Lieblingsaufenthalt des Königs [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Friedrich Wilhelm I.]] von [[Preußen]] (siehe [[Tabakskollegium]])
* Heimatmuseum im Gebäude des ehemaligen Königlichen [[Forstamt]]es aus dem Jahr 1869 auf dem Gelände des alten Gutshofs gegenüber dem Schloss
* [[Kreuzkirche (Königs Wusterhausen)|Kreuzkirche]], begonnen 1697, 1757/58 vergrößert, 1821 Umbau durch [[Johann Albert Eytelwein]], Neuverglasung 1949 durch drei Chor-Fenster und vier ornamentale Rundscheiben von [[Charles Crodel]]
* Katholische Kirche [[St. Elisabeth (Königs Wusterhausen)|St. Elisabeth]], Namenspatronin ist die Heilige [[Elisabeth von Thüringen]], Grundsteinlegung Anfang 1937, nach nur sechsmonatiger Bauzeit wurde die Kirche am 1. August 1937 durch Bischof [[Konrad Graf von Preysing]] geweiht
* Katholisches Pfarrhaus, erbaut 1899–1902, die katholischen Christen der Umgebung konnten hier bis 1937 in der St. Elisabeth-Kapelle ihren Gottesdienst abhalten, diente damals auch als Schulgebäude, heute Gemeinderaum
* [[Neue Mühle (Königs Wusterhausen)#Anker:Schleuse|Schleuse Neue Mühle]] (erstmals belegt 1739), Höhenunterschied 1,50 m
* [[Wasserturm Königs Wusterhausen|Wasserturm]] (Baubeginn 1910, stillgelegt 1965), jetzt [[Café]] mit Biergarten und Ausstellungsflächen
* 210 Meter Sendemast (Baujahr 1925)
* [[Bahnhof Königs Wusterhausen]] (Baujahr 1880)
* Gebäudeensemble des [[Amtsgericht Königs Wusterhausen|Amtsgerichts Königs Wusterhausen]] inklusive Gerichtsbau und Arrestanstalt aus dem Jahr 1914
* Blindenschule. Ein Fachwerkbau der 1901 als erste Institution dieser Art für [[Blindheit|Blinde]] in Deutschland eröffnet wurde. Der Bau wurde durch die Stiftung von 500.000 Reichsmark des Hamburger Großkaufmanns Hermann Wilhelm Schmidt und dessen Ehefrau möglich gemacht. Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] spendete ein Grundstück von circa zehn Morgen aus dem Hofkammergebiet.
* Gutsanlage Diepensee, die Ortslage Diepensee und mit ihr die Gutsanlage wurde im Zuge des Flughafenausbaus in den vergangenen Jahren abgetragen und vorher von den beiden Bauhistorikern Yngve Jan Holland und Andreas Potthoff bauhistorisch untersucht und dokumentiert.
* Denkmalsanlage von 1974 in der ''Puschkinstraße'' neben dem Schloss für die [[Opfer des Faschismus]]
* Gedenken auf dem Friedhof an der ''Berliner Straße'' an 15 [[Polen|polnische]] [[Zwangsarbeit]]er aus einem Lager am ''[[Krebssee (Königs Wusterhausen)|Krebssee]]'', die Gleisbau- und Fundamentierungsarbeiten verrichten mussten
* Ehrenmal von 1952/53 im Ortsteil Niederlehme auf dem ''Thälmann-Breitscheid-Platz'' für Opfer des [[Faschismus]] und zum Gedenken an drei Angehörige des [[Kommunismus|Kommunistischen]] Widerstandes, die 1944 im [[Zuchthaus Brandenburg]] ermordet wurden
* [[Ernst Thälmann|Ernst-Thälmann]]-Gedenkstätte am [[Sporthaus Ziegenhals]], wo 1933 nach der Machtübertragung an [[Adolf Hitler|Hitler]] das [[Zentralkomitee|ZK]] der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] zum letzten Mal tagte
* [[Niederlehme#Anker:Wasserturm|Niederlehmer Wasserturm]], 1902 nach dem Vorbild des [[Istanbul]]er [[Galataturm]]s aus [[Kalksandstein]] errichtet.

=== Parks ===

Im Neubaugebiet wurde eine öffentliche Grünanlage errichtet. Weiterhin existiert mit dem Schlosspark eine weitere stark frequentierte öffentliche Parkanlage. Das Erholungsgebiet und heutige [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] [[Tiergarten (Neue Mühle)|Tiergarten Neue Mühle]] ist ein historisches Jagdrevier, das noch 1800 direkt an den Schlosspark grenzte.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaftliche Entwicklung ===
Historisch war Gegend um Königs Wusterhausen landwirtschaftlich geprägt. Mit Beginn der [[Industrialisierung]] und dem rasanten Wachstum Berlins im 19. Jahrhundert entstanden in der Gegend Ziegeleien, die die Hauptstadt mit dringend benötigten Baumaterialien versorgten. Einen weiteren Wachstumsimpuls brachte der Bau der [[Görlitzer Bahn|Görlitzer Eisenbahn]] und 1897 die Gründung der [[Schwermaschinenbau Wildau|Schwartzkopffwerke]] im benachbarten Wildau. Zu DDR-Zeiten wurde rund um Königs Wusterhausen das [[Kombinat Industrielle Mast]] als Musterbetrieb für die Hühnermastanlagen in der gesamten DDR entwickelt und konsequent ausgebaut. Im Ortsteil Zernsdorf wurde ein [[Bahnschwelle|Schwellenwerk]] der [[Deutsche Reichsbahn|Deutschen Reichsbahn]] betrieben. Trotz der Ansiedlung industrieller Betriebe war und ist der touristische Bereich ein wichtiger Zweig im Wirtschaftsmix von Stadt und Region.

Obwohl der Schwermaschinenbau und das Schwellenwerk nach der Wende geschlossen bzw. konsequent Personal und Kapazität abbauen mussten, konnte sich die Wirtschaft der Stadt Königs Wusterhausen vergleichsweise positiv entwickeln. Die Erwerbssituation konnte sich in den letzten Jahren deutlich erholen, so dass die Arbeitslosenquote mit 8,3% <small>(Stand: April 2010)</small> deutlich unter dem Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländer liegt. Die Pro Kopf Verschuldung ist dabei von 1.245€ im Jahr 2006 (in Summe: 41,27 Mio. €) auf 875€ im Jahr 2010 (in Summe: 29,35 Mio. €) zurückgegangen. Sie liegt damit aber immer noch deutlich über dem Landesdurchschnitt von 632€.<ref>[http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11744369/62129/Ein-Loch-klafft-im-Haushalt-Die-fetten-Jahre.html Artikel] in der Märkischen Allgemeinen; abgerufen am 3. März 2010.</ref>

Die wirtschaftliche Stabilität wird heute zu einem großen Teil durch Berufspendler nach Berlin begründet. Aber auch die günstige Lage zu Berlin ermöglicht die Ansiedlung von Gewerbebetrieben zur Güterverteilung in der Umgebung. Zusammen mit den Gemeinden Wildau und Schönefeld bildet Königs Wusterhausen den regionalen Wachstumskern "Schönefelder Kreuz". Dieser wird in seiner Entwicklung hauptsächlich durch den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg-International und die flughafenaffinen Branchen bestimmt. Zusätzlich besitzt Königs Wusterhausen gemeindeübergreifend mit Wildau den umschlagstärksten Binnenhafen in den neuen Bundesländern.<ref>[http://www.stk.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.141243.de Präsentation] des RWK auf der Seite der Staatskanzlei Brandenburgs; abgerufen am 16. Mai 2010.</ref>

Des weiteren ist Königs Wusterhausen Teil der "Energieregion Lausitz", welche durch neue Technologien, durch die Wissens- und Informationsgesellschaft, durch neue Verkehrsanbindungen und durch die erleichterte Mobilität innerhalb der Europäischen Union neue Entwicklungschancen schaffen und nutzen will.<ref>[http://www.energieregion-lausitz-spreewald.de/de/index.html Selbstdarstellung] auf der Startseite der verantwortlichen Gesellschaft; abgerufen am 26. Juni 2010.</ref> Königs Wusterhausen soll dabei vor allem von folgenden Projekten profitieren:

* Einsatz für den Ausbau der Strecke Berlin - Cottbus - Forst(Lausitz) auf 160km/h (Ausbau im Bereich Königs Wusterhausen - Lübbenau erfolgt seit Mai 2010)<ref>[http://www.energieregion-lausitz-spreewald.de/de/die_region-wir_ueber_uns-for_infrastruktur/projekte_des_for_infrastruktur.html Projekte] im Bereich Infrastruktur; abgerufen am 26. Juni 2010.</ref>
* Stärkung des Hafen Königs Wusterhausen als Kompetenzbereich Biomasse inkl. weiterem Ausbau zum Biomasseverarbeitungszentrum Königs Wusterhausen/ Wildau<ref>[http://www.energieregion-lausitz-spreewald.de/de/die_region-wir_ueber_uns-for_wirtschaft/projekte_des_for_wirtschaft.html Projekte] im Bereich Wirtschaft; abgerufen am 26. Juni 2010.</ref> (Eröffnung der zweiten Baustufe im Mai 2010<ref>[http://www.hafenkw.de/de/presse/detail/dateien_presse/Blickpunkt_220510.pdf Pressemitteilung] des Hafenbetreibers; abgerufen am 26. Juni 2010.</ref>)
* Weiterentwicklung von Wasser-, Rad- und Zieldestinationstourismus<ref>[http://www.energieregion-lausitz-spreewald.de/de/die_region-wir_ueber_uns-for_tourismus/projekte_des_for_tourismus.html Projekte] im Bereich Tourismus; abgerufen 26. Juni 2010.</ref>

Im Rahmen eines von der Stadt beauftragten Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes wurde als einer von drei Schwerpunkten die Stärkung als dynamischer Wirtschaftsstandort hervorgehoben. Dazu gehört neben der Ausnutzung der räumlichen Nähe zum Flughafen sowohl die Stärkung der technischen und verkehrlichen Voraussetzungen für Wirtschaftsaktivitäten als auch die Erweiterung des Hafengeländes mit einer Verlängerung der Kaianlage und der Anlage eines Wendebeckens.<ref>[http://www.koenigs-wusterhausen.de/cms/dokumente/11495530_8905390/96d1152c/INSEK-Kurzfassung.pdf Kurzfassung] des INSEK Königs Wusterhausen; abgerufen am 16. Mai 2010.</ref> Neben der Ausweitung von Gewerbeflächen im Hafengelände, wurden für Unternehmen ohne maritimen Bezug weitere Gewerbegebiete im Stadtgebiet ausgewiesen und erschlossen<ref>[http://www.wfg-lds.de/index.php?id=199 Darstellung] auf der Wirtschaftsförderungsseite des LDS; abgerufen am 16. Mai 2010.</ref>:

* Gewerbegebiet Zeesen "Schütte-Lanz" mit 25ha Bruttobaufläche
* Gewerbegebiet Königspark mit 60ha Bruttobaufläche
* Hafen Königs Wusterhausen mit 45ha Bruttobaufläche
* Gewerbegebiet Niederlehme mit 45ha Bruttobaufläche
* Gewerbegebiet Zernsdorf mit 15ha Bruttobaufläche

Das Gewerbegebiet in Zeesen ist dabei das erste seiner Art in Brandenburg, welches komplett vermarktet wurde.<ref>[http://kawe-kurier.de/index.php?view=article&catid=23%3Atitelstory&id=1160%3Aden-namen-zeesen-in-die-welt-tragen&format=pdf&option=com_content&Itemid=61 Artikel] aus dem KaWe-Kurier; abgerufen am 16. Mai 2010.</ref>

=== Verkehr ===
==== Straße ====
* Bundesautobahn: [[Bundesautobahn 10|A 10]] (Berliner Ring), [[Bundesautobahn 13|A 13]]
* Bundesstraße: [[Bundesstraße 179|B 179]], Umgehungsstraße teilweise fertiggestellt
* Landesstraßen: 30, 40, 401
* Kreisstraßen: 6153, 6159
* Die Leistungen des öffentlichen Busverkehrs werden, bis auf eine Linie nach Zossen, von der [[Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH|RVS]] erbracht. In Königs Wusterhausen werden dabei 15 Buslinien betrieben.

==== Eisenbahn ====
[[Datei:Koenigswusterhausen bahnhof.JPG|miniatur|Der Bahnhof von Königs Wusterhausen]]
Königs Wusterhausen verfügt seit 1866 über einen [[Bahnhof]] an der [[Bahnstrecke Berlin–Görlitz]], dessen [[Empfangsgebäude]] mittlerweile unter [[Denkmalschutz]] steht. 1894 kam eine weitere [[Königs Wusterhausen-Mittenwalde-Töpchiner Kleinbahn|Strecke nach Töpchin]] sowie 1898 die [[Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow|Bahnstrecke nach Beeskow]] hinzu. Seit 1951 ist die Stadt zudem wieder an das Netz der [[S-Bahn Berlin|Berliner S-Bahn]] angebunden. Durch die Eingemeindung sind dabei weitere Bahnhöfe und [[Haltepunkt]]e in das Stadtgebiet eingegliedert worden, welche aber in ihrem Namen nicht geändert worden sind. Somit verfügt Königs Wusterhausen über folgende Stationen (offizielle Namen in alphabetischer Reihenfolge):

* [[Kablow]] (Haltepunkt)
* Königs Wusterhausen (Bahnhof)
* [[Niederlehme]] (Haltepunkt)
* [[Zeesen]] (Haltepunkt)
* [[Zernsdorf]] (Bahnhof)

Der Bahnhof Königs Wusterhausen ist dabei die wichtigste Station und momentan mit vier Eisenbahnlinien erreichbar:

:''→ siehe auch Hauptartikel:'' [[Bahnhof Königs Wusterhausen]]

{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" align="left" style="font-size:95%; margin-left:1em; border-collapse:collapse; border-color:#f2f2f4;" class="wikitable"
! width="5%" | Linie
! width="18%" | Betreiber
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|-
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| DB Regio
| [[Bahnhof Rathenow|Rathenow]] – [[Wustermark]] – [[Bahnhof Berlin-Spandau|Berlin-Spandau]] – [[Berlin Hauptbahnhof|Berlin Hbf]] – [[Berlin Ostbahnhof|Berlin Ostbf]] – '''Königs Wusterhausen''' – [[Bahnhof Lübben (Spreewald)|Lübben (Spreew)]] – [[Lübbenau/Spreewald|Lübbenau (Spreew)]] – [[Bahnhof Cottbus|Cottbus]]
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|-
| align="center" | {{Bahnlinie-BB|RB|14}}
| DB Regio
| [[Nauen]] – [[Bahnhof Berlin-Spandau|Berlin-Spandau]] – [[Berlin Hauptbahnhof|Berlin Hbf]] – [[Berlin Ostbahnhof|Berlin Ostbf]] – '''Königs Wusterhausen''' – [[Calau]] – [[Senftenberg]]
| {{0}}60 min
|-
| align="center" | {{Bahnlinie-BB|OE|36}}
| Ostdeutsche Eisenbahn
| [[Bahnhof Berlin-Schöneweide|Berlin Schöneweide]] – '''Königs Wusterhausen''' – [[Storkow (Mark)]] – [[Beeskow]] – [[Frankfurt (Oder)]]
| {{0}}60 min
|-
| align="center" | {{ÖPNV Berlin|S46}}
| S-Bahn Berlin
| [[Bahnhof Berlin-Westend|Westend]] – [[Bahnhof Berlin Westkreuz|Berlin Westkreuz]] – [[Bahnhof Berlin Südkreuz|Berlin Südkreuz]] – [[Bahnhof Berlin-Neukölln|Berlin-Neukölln]] – [[Bahnhof Berlin-Baumschulenweg|Berlin-Baumschulenweg]] – [[Bahnhof Berlin-Schöneweide|Berlin-Schöneweide]] – [[Bahnhof Berlin-Grünau|Berlin-Grünau]] – [[Zeuthen]] – '''Königs Wusterhausen'''
| {{0}}20 min
|}

[[Datei:KW6 Staabe Neue Mühle.JPG|miniatur|[[Staabe]] (Teil der Dahme) in [[Neue Mühle (Königs Wusterhausen)|Neue Mühle]]]]

==== Luftverkehr ====

Königs Wusterhausen befindet sich in der Nähe des Flughafens Berlin-Schönefeld.

Nur 18 Kilometer entfernt befindet sich der Flugplatz Friedersdorf (EDCF). Der Luftsportclub Interflug Berlin e.V. betreibt hier überwiegend Segelflug.

==== Schifffahrt ====

Die Stadt verfügt über Brandenburgs größten und auch überregional sehr bedeutsamen Binnenhafen, in dem unter anderem ein Großteil der Braunkohlekraftwerksversorgung Berlins sowie des Umschlags von Biomasse vollzogen wird. Der Hafen verfügt über Verbindungen zur Dahme, dem Nottekanal und der [[Spree]]. Dies ermöglicht somit indirekt den Zugang zu internationalen bedeutenden Wasserstraßen.

== Sport ==

In Königs Wusterhausen existieren insgesamt fünf Landesstützpunkte des [[Landessportbund Brandenburg|Landessportbund Brandenburgs]]<ref>[http://www.lsb-brandenburg.de/sport/leistungssport/stuetzpunkte/stuetzpunkte_09-13.pdf Aufstellung] der Landesstützpunkte nach Sportbereichen; abgerufen am 29. Juli 2010.</ref>:

* [[Behindertensport]]
* [[Leichtathletik]]
* [[Rudern]] (zusammen mit [[Rüdersdorf bei Berlin|Rüdersdorf]])
* Tanzen /[[Rock n Roll]]
* [[Volleyball]] der Männer

Die nennenswertesten Vereine aus Königs Wusterhausen sind:

*''Volleyball'': Der erfolgreichste Sportverein aus Königs Wusterhausen ist das Volleyballteam [[Netzhoppers Königs Wusterhausen|Netzhoppers KW]] mit je einer Mannschaft in der [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Herren)|Bundesliga]] (Herren) und einer in der Regionalliga (Herren).
*''[[Fußball]]'': Im Fußball ist der FSV Eintracht 1910 Königs Wusterhausen e.V. mit der I. Mannschaft in der Landesklasse vertreten. Die erfolgreichsten Jahre verbrachte dieses Team in der Landesliga Süd, der zweithöchsten Spielklasse Brandenburgs. Zu DDR-Zeiten spielte man ein Jahr in der Bezirksliga Berlin und einige Jahre in der Bezirksliga Potsdam.
Die zweite Vertretung spielt seit der Saison 08/09 wieder in der Kreisliga Dahmeland. Brandenburg- und Berlinweit bekannt, ist der Verein insbesondere für die sehr gute Nachwuchsarbeit. Mehrere Talente schafften zu DDR-Zeiten den Sprung in die Nachwuchsabteilung des [[BFC Dynamo]] und der [[FC Stahl Brandenburg|BSG Stahl Brandenburg]]. Einige spielten mitunter auch in DDR-Nachwuchsauswahlteams. In dieser Zeit firmierte der Verein unter dem Namen SG Dynamo KW. In der jüngeren Vergangenheit schafften es mehrere Spieler in die Brandenburgauswahl. Torhüter Robert Petereit wurde, nachdem er zur Sportschule Cottbus gewechselt hatte, für ein Junioren-Nationalmannschaftsspiel des DFB nominiert. Die Spielstätte des Männerbereiches ist das Stadion der Freundschaft (Fassungsvermögen: 5000 Stehplätze) und des Juniorenbereiches der Sportplatz in Zeesen. Ausweichplätze befinden sich auf dem Gelände des [[HC Königs Wusterhausen]] und in der Kleiststraße.
*''[[Basketball]]'': Der WSG 1981 Königs Wusterhausen (Red Dragons) spielen in der 2. Regionaliga Ost (Herren).
*''[[Hockey]]'': Der HC Königs Wusterhausen ist sowohl auf dem Feld als auch in der Halle erfolgreich aktiv.
**''Feldhockey'':
***Die Herrenmannschaft spielt aktuell in der Oberliga Berlin mit.<!-- siehe: http://www.berlinhockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=BHV -->
***Die Damenmannschaft nimmt aktuell am Betrieb der 2. Verbandsliga teil.
**''Hallenhockey'':
***Der Herrenmannschaft ist in der Saison 2007/08 der Aufstieg in die Regionalliga Ost gelungen und kann sich seit dem in der Liga halten.
***Die Damenmannschaft musste 2008 aus der Oberliga in die 1. Verbandsliga absteigen.
*''[[Kegeln]]'': Die 1. Herrenmannschaft des MPSV 95 Königs Wusterhausen spielte seit der Saison 2000/01 in der 2. Bundesliga Süd-Ost, musste aber 2008/09 in die Landesliga absteigen.
*''[[Goalball]]'': Die Mannschaften des SSV Blindenschule e.V. Königs Wusterhausen spielen regelmäßig um die deutsche Meisterschaft mit. 2007 stellte sie den deutschen Meister der Jugend. Auch 2008 und 2009 stellt der Verein den Deutschen Meister. Der Verein stellt einige Spieler der Nationalmannschaft ab.
*''[[Radsport]]'': Der ''RSV '93 Königs Wusterhausen/Wildau'' ging aus der BSG Motor Wildau Sektion Radsport hervor. Mitgründer war der bekannte Friedensfahrer [[Paul Dinter]]. Heute gehört unter anderem der letzte DDR-Meister der Senioren, [[Hans Zippan]], zum Verein. Jedes Jahr wird im Frühjahr die Radtourenveranstaltung „Vor den Toren Berlins“ vom Verein ausgerichtet.

== Bildung ==

Königs Wusterhausen ist Hochschulort als Sitz der [[Fachhochschule für Finanzen (Brandenburg)|Fachhochschule für Finanzen]], einer länderübergreifenden Einrichtung Brandenburgs, Berlins und Sachsen-Anhalts. Verbunden mit der Fachhochschule ist die Landesfinanzschule und die Justizakademie des Landes Brandenburg. Die Einrichtungen werden gemeinsam als Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) Königs Wusterhausen bezeichnet.

Daneben gibt es in Königs Wusterhausen folgende weitere Schulen<ref>[http://www.koenigs-wusterhausen.de/cms/beitrag/10701153/4179639/Schulen.html offizielle Liste der Stadt Königs Wusterhausen], abgerufen am 21. Dezember 2008</ref>:

=== Gymnasien ===
* [[Friedrich-Schiller-Gymnasium Königs Wusterhausen|Friedrich-Schiller-Gymnasium]],
* Friedrich-Wilhelm-Gymnasium

=== Oberschulen ===
* Dr. Hans-Bredow-Oberschule,
* Europaschule Oberschule Johann Gottfried Herder,
* Johann-Wolfgang-von-Goethe-Oberschule im Ortsteil Niederlehme,
* [[Brandenburgische Schule für Blinde und Sehbehinderte]] (mit der Möglichkeit der Erlangung des Abiturs)

=== Grundschulen ===
* Erich-Kästner-Grundschule,
* Wilhelm-Busch-Grundschule,
* Grundschule ''Fontane'' in der Gemarkung Ziegenhals (Ortsteil Wernsdorf),
* Grundschule am [[Krimnicksee]] im Ortsteil Senzig,
* Grundschule Zeesen,
* Grundschule Zernsdorf

=== Förderschulen ===
* Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Sehen“,
* Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“,
* Allgemeine Förderschule Königs Wusterhausen

=== Weiterbildende Schulen ===
* Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald (einer von drei Standorten im Landkreis Dahme-Spreewald),
* Kreismusikschule Dahme-Spreewald (eine von drei Bildungsstellen im Landkreis Dahme-Spreewald),
* Volkshochschule Dahme-Spreewald (einer von zwei Standorten im Landkreis Dahme-Spreewald)

== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Jörg Schmidt-Reitwein]] (* 21. Februar 1939), Kameramann
* [[Brigitte Martin (Schriftstellerin)|Brigitte Martin]] (* 8. Juni 1939), Schriftstellerin
* [[Michael Klöcker]] (* 15. Oktober 1943), Autor und Lehrer
* [[Raimund Tomczak]] (* 10. August 1947), deutscher Politiker (FDP) und Abgeordneter im Landtag Brandenburg
* [[Marek Kalbus]] (* 14. Januar 1969), Opern- und Konzertsänger
* [[Reiko Füting]] (* 1970), Komponist, Pianist und Liedbegleiter
* [[Sabine Jünger]] (* 21. Mai 1973), Politikerin der Linkspartei
* [[Halina Wawzyniak]] (* 17. Juli 1973), Juristin und stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei
* [[Sandra Keller]] (* 10. August 1973), Schauspielerin
* [[Jakob Kranz]] (* 15. Oktober 1974), Moderator und Redakteur bei [[Fritz (Hörfunksender)|Radio Fritz]]
* [[Judith Arndt]] (* 23. Juli 1976), Profi-Radrennfahrerin
* [[Tim Morten Uhlenbrock]] (* 1985), Sänger und Schauspieler
* [[Ludwig Beutin]] (* 20. März 1903 im Ortsteil Wernsdorf), Pädagoge und Historiker
* [[Linda Teuteberg]] (* 22. April 1981 als ''Linda Merschin''), Juristin und Politikerin der FDP
* [[Heinrich Mederow]] (* 20. September 1945), ehemaliger Ruderer und Bronzemedaillengewinner bei den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spielen 1972]]
* [[Petra Kasch]] (* 1964), Schriftstellerin

=== Mit der Stadt verbundene Personen ===
* [[Bruno Buch]], Architekt des Großrundfunksenders im Ortsteil Zeesen (1927)
* [[Hermann Giess]], Kommandeur der Funkabteilung 1914-1915
* [[Curt von François]], Gründer der namibischen Hauptstadt [[Windhoek]], am 28. Dezember 1931 im Kreiskrankenhaus Königs Wusterhausen verstorben
* [[Günter Hofé]], Verlagsleiter und Schriftsteller, am 27. Dezember 1988 in der Stadt verstorben
* [[Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco]], adoptierter Nachfahre des Adelsgeschlechts [[Vlad III. Drăculea|Dracula]] und lange Zeit Schlossbesitzer in der Nachbargemeinde Schenkendorf, am 17. November 2007 in der Stadt verstorben
* [[Eberhard Rebling]], Musikwissenschaftler und Antifaschist, am 2. August 2008 in der Stadt verstorben
* [[Paul Dinter]], lebte seit Mai 1924 in Königs Wusterhausen und Umgebung, Namensgeber für die städtische Mehrzweckhalle (von Täve Schur, einem ebenfalls bekannten Radfahrer aus der Region, verliehen)
* [[Paul Dessau]], Komponist und Dirigent, am 28. Juni 1979 in der Stadt verstorben
* [[Bernhard Grund]], Jurist, Industrieller und Politiker ([[Deutsche Demokratische Partei|DDP]]) am 21. Oktober 1950 in der Stadt verstorben
* [[Hermann Honnef]], Miterbauer des Mittelturms der Sendeanstalt im Jahr 1925
* [[Werner von Veltheim]], Schlosshauptmann vom Schloss Königs Wusterhausen
* [[Gotthilf Ludwig Möckel]], Architekt der Blindenanstalt (1908-1909)
* [[Regina Vollbrecht]], Weltrekordhalterin im Blinden-Marathon der Frauen, genoss bis 1996 ihre Ausbildung in der Stadt
* [[Holm Vogel]], Organist und Kirchenmusiker, absolvierte 1958 das Abitur an der Blindenschule der Stadt
* [[Dieter Noll]], Schriftsteller, lebte zuletzt im Ortsteil Wernsdorf (verstorben am 6. Februar 2008 in Zeuthen)
* [[Carl Kühn]], Architekt der katholischen Kirche [[St. Elisabeth (Königs Wusterhausen)|St. Elisabeth]] der Stadt
* [[Walter Kern (Architekt)|Walter Kern]], Architekt für den Umbau einer Schule in Königs Wusterhausen Anfang des 20. Jahrhunderts
* [[Horst Jänicke]], Leiter der Landesverwaltungsschule in der Stadt (1950er Jahre)
* [[Gustav Knak]], lutherischer Theologe und Religionslehrer an der ''Schola Collecta'' (1829 - 1833)
* [[Günther Maleuda]], Politiker der Linkspartei, stellvertretender Vorsitzender des Kreislandwirtschaftsrates (1957 - 1967)
* [[Hans Pfeiffer (Reichstagsabgeordneter)|Hans Pfeiffer]], kommunistischer Politiker, lebte von 1945 bis zu seinem Tod (3. April 1968) im Ortsteil Zeesen
* [[Clemens Alexander Wimmer]], rekonstruierte den Schlosspark im Jahr 2000
* [[Adolf Raskin]], Intendant des Kurzwellenrundfunksenders im Ortsteil Zeesen
* [[Konrad Zimmermann]], Archäologe, wuchs in Königs Wusterhausen auf und legte hier 1959 sein Abitur ab
* [[Helmut Scholz]], Politiker der Partei [[Die Linke]], legte hier 1972 sein Abitur ab
* [[Egbert von Lepel]], deutscher Funktechnicker, arbeitete zwischen 1913 und 1917 am Aufbau der Heeresfunkzentralstelle auf dem Funkerberg
* [[Gustav Bohadti]], österreichischer Fachbuchautor, arbeitete bis 1912 als Setzer und Drucker beim Hersteller der hiesigen Lokalzeitung
* [[Joana Zimmer]], Sängerin, legte an der Schule für Blinde und Sehbehinderte ihr Abitur ab
* [[Heinz Hohoff]], Politiker der NSDAP, legte in der Stadt sein Abitur ab
* [[Friedrich von Raumer]], Historiker und Politiker, 1806 bis 1808 Chef eines Departements der Domänenkammer zu Wusterhausen


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Literatur ==
* Heinz Borchert, Gerhard H. Damm: ''Geschichten aus Königs Wusterhausen.'' Heimat-Archiv. Sutton Verlag, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-840-9
* Landratsamt Königs Wusterhausen (Hrsg.): ''Königs Wusterhausen. Spaziergänge in die Umgebung.'' ERLO Verlagsgesellschaft, Königs Wusterhausen 1993


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commons}}
* {{IMDb Titel|tt0093050|Friendship's Death}}
*[http://www.koenigs-wusterhausen.de/ Stadt Königs Wusterhausen]
*[http://www.buero-asd.de/index.php?akt_id=asd_02_01&id=49 Bauhistorische Informationen zur Gutsanlage Diepensee und ihrer Dokumentation vor dem Abriss]

{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Dahme-Spreewald}}

{{SORTIERUNG:Konigswusterhausen}}
[[Kategorie:Königs Wusterhausen| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Dahme-Spreewald]]
[[Kategorie:Landkreis Dahme-Spreewald]]
[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]]


[[ca:Königs Wusterhausen]]
[[Kategorie:Filmtitel 1987]]
[[en:Königs Wusterhausen]]
[[Kategorie:Science-Fiction-Film]]
[[eo:Königs Wusterhausen]]
[[Kategorie:Anti-Kriegsfilm]]
[[fr:Königs Wusterhausen]]
[[Kategorie:Britischer Film]]
[[it:Königs Wusterhausen]]
[[nl:Königs Wusterhausen]]
[[pl:Königs Wusterhausen]]
[[ro:Königs Wusterhausen]]
[[ru:Кёнигс-Вустерхаузен]]
[[sv:Königs Wusterhausen]]
[[vi:Königs Wusterhausen]]
[[vo:Königs Wusterhausen]]
[[war:Königs Wusterhausen]]

Version vom 26. August 2010, 21:53 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Königs Wusterhausen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Königs Wusterhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 18′ N, 13° 38′ OKoordinaten: 52° 18′ N, 13° 38′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Höhe: 36 m ü. NHN
Fläche: 96,04 km2
Einwohner: 38.949 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 406 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 15711, 15712, 15713
Vorwahlen: 03375, 033767, 03362
Kfz-Kennzeichen: LDS, KW, LC, LN
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 260
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßstraße 3
15711 Königs Wusterhausen
Website: www.koenigs-wusterhausen.de
Bürgermeister: Lutz Franzke (SPD)
Lage der Stadt Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald
KarteAlt Zauche-WußwerkBerstelandBestenseeByhleguhre-ByhlenDrahnsdorfEichwaldeGolßenGroß KörisHalbeHeideblickHeideseeJamlitzKasel-GolzigKönigs WusterhausenKrausnick-Groß WasserburgLieberoseLübbenLuckauMärkisch BuchholzMärkische HeideMittenwaldeMünchehofeNeu ZaucheRietzneuendorf-StaakowSchlepzigSchönefeldSchönwaldSchulzendorfSchwerinSchwielochseeSpreewaldheideSteinreichStraupitz (Spreewald)TeupitzUnterspreewaldWildauZeuthenBrandenburg
Karte

Königs Wusterhausen (bis 1718 Wendisch Wusterhausen) ist eine Stadt und Mittelzentrum im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg in Deutschland.

1375 wurde Wusterhusen erstmals erwähnt, bekam 1935 das Stadtrecht und war seit 1952 Kreisstadt des bis 1993 bestehenden Kreises Königs Wusterhausen.

Eine regionale umgangssprachliche Abkürzung für Königs Wusterhausen ist KW, die zugleich an die einstige Sendeanlage erinnert (KW für Kurzwelle, siehe auch das Wappen der Stadt).

Geografie

Königs Wusterhausen liegt in den Niederungen zwischen den Höhenzügen des Teltow und der Beeskower Platte, dem sogenannten Dahmeland. Dabei durchzieht die kulturlandschaftliche Grenze des Teltow die Stadt von Süden nach Norden. Trotz einer für Brandenburg hohen Bevölkerungsdichte sind große Flächen der Stadt Gewässer und Wälder. Große Gewässer stellen der Zeesener See, der Krüpelsee, der Krossinsee sowie der Große Zug dar. Hinzu kommen viele kleinere Seen, der Oder-Spree-Kanal im Ortsteil Wernsdorf, die Dahme, welche sich durch fast alle Ortsteile zieht und der Nottekanal. Große bewaldete Gebiete stellen die Senziger Heide, der Tiergarten in Neue Mühle und der Friedersdorfer Forst dar. Letzterer bedeckt, bis auf den besiedelten Uferbereich, das komplette Stadtgebiet zwischen der Autobahn A10, dem Oder-Spree-Kanal und den Gewässern Krossinsee und Großer Zug. Das Stadtzentrum von Königs Wusterhausen liegt südöstlich in ca.  10 km Entfernung zum Berliner Stadtrand am Nottekanal und der Dahme. Zum Berliner Zentrum sind es allerdings ca.  36 km (Potsdamer Platz). Deutlich weiter entfernt liegen die Landeshauptstadt Potsdam (≈ 57 km), westlich von Königs Wusterhausen bzw. die Kreisstadt Lübben (Spreewald) (≈ 53 km), südlich der Stadt. Im direkten Agglomerationsbereich von Berlin gelegen, ist Königs Wusterhausen durch eine günstige Verkehrslage das gewachsene Zentrum im bevölkerungsreichen Norden des Kreises, in dem rund 110.000 der knapp 162.000 Einwohner des Landkreises leben.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Königs Wusterhausen reicht von Gosen-Neu Zittau im Norden bis Bestensee im Süden und von Mittenwalde im Westen bis Heidesee im Osten.

Nachbargemeinden

Königs Wusterhausen grenzt im Norden an Berlin, im Nordosten an Gosen-Neu Zittau und Spreenhagen, im Osten an Heidesee, im Süden an Bestensee, im Südwesten an Mittenwalde sowie im Westen an Wildau und Zeuthen.

Stadtgliederung

Königs Wusterhausen ist die größte Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald. Neben den Ortsteilen Deutsch Wusterhausen und Neue Mühle fanden durch die Gemeindegebietsreform 2003 sieben Eingemeindungen statt. Seitdem wurden, neben Diepensee, die zum ehemaligen Amt Unteres Dahmeland gehörenden eigenständigen Gemeinden Zeesen, Kablow, Niederlehme, Senzig, Wernsdorf und Zernsdorf zu neuen Ortsteilen der Stadt gebildet und wählen eigene Ortsbeiräte sowie einen Ortsbürgermeister.

Zur Stadt Königs Wusterhausen gehören seitdem folgende Ortsteile, bewohnte Gemeindeteile und weitere Siedlungsgebiete[2]:

Ortsteile mit zugehörigen Siedlungsgebieten Ortsteile mit zugehörigen Siedlungsgebieten

Mit der Gemeindegebietsreform 2003 hat sich die Einwohnerzahl nahezu verdoppelt und die Fläche versechsfacht. Eine Besonderheit stellt der Stadtteil Diepensee dar. Dabei handelt es sich um eine 2003 fertiggestellte, neu angelegte Siedlung, in die die Bewohner der ehemaligen gleichnamigen Gemeinde umgesiedelt wurden, nachdem das alte Diepensee zugunsten der Erweiterung des Flughafens Berlin-Schönefeld aufgegeben wurde. Die Einwohner der Stadt verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Stadtteile:

Einwohnerverteilung
Einwohnerzahl: 33.547 (31. März 2009)[3]
Ortsteil Einwohner Bevölkerungsanteil
Königs Wusterhausen 17.148 51,1%
Diepensee 311 0,9%
Kablow 861 2,5%
Niederlehme 2.871 8,6%
Senzig 3.079 9,2%
Wernsdorf 1.568 4,7%
Zeesen 4.627 13,8%
Zernsdorf 3.082 9,2%

Namensentstehung

Im Zusammenhang mit der erstmaligen Erwähnung wurde der Ort "hus to wusterhusen" genannt. Der Name wurde aus dem altpolnischen „Vostroźno“ eingedeutscht; vostrog wurde ein mit Palisaden befestigter Platz genannt. Im Niedersorbischen jedoch heißt Königs Wusterhausen „Parsk“, welches ein altpolabisches Wort für Wüstung ist. Sowohl Theodor Fontane[4] als auch Heinrich Berghaus[5] beschrieben die Entwicklung des Namens folgendermaßen:

Der ursprüngliche Name des Ortes war "Wustrow", was in slawischen Dialekten so viel bedeutet wie "Werder" oder "Insel" bzw. laut Fontane "umflossener Ort". Dies ist dahingehend schlüssig, da die ursprüngliche Burg auf einem Werder in der Notte als Wasserburg zum Schutze des Übergangs über die Notte errichtet wurde. Als die Deutschen in das Land kamen, entstand neben Wendisch-Wustrow der eigenständige Ort Deutsch-Wustrow, deren Namen später zu "Wusterhausen" germanisiert wurden. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die ausgebaute Burg dann in Königs Wusterhausen umbenannt, während die umliegende Wirtschaft den namen Wendisch-Wusterhausen vorerst behielt. Zuerst wurde der umliegende Flecken in Klein-Wusterhausen umbenannt und hat erst langsam bis in die Mitte des 19. Jahrhundert den Namen Königs Wusterhausen angenommen.

Geschichte

Im Zusammenhang mit einer Belehnung wurden der Ort („hus to wosterhusen“) und die Burg am 19. September 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1377 wurden Ort und Burg als Lehensbesitz der Adelsfamilie von Schlieben erworben.[6] Die Burg und die Siedlung Wusterhausen waren seit den Eroberungen durch die Askanier im 12. bis 13. Jahrhundert bis ins 15. Jahrhundert Teil des Grenzgebietes zwischen der Mark Brandenburg und der Mark Lausitz. Erst mit der Abtretung der Herrschaft Teupitz im Jahr 1431 gehörte das Gebiet vollständig zur Mark Brandenburg. Nachdem der Ort als Teil des Landes Teltow ab 1422 von der Äbtissin des Stifts Quedlinburg als Lehnsherrschaft beansprucht wurde[7], ist dieses Lehen 1440 auch durch eine Notiz im "kurmärk. Lehnscopialbuche" bestätigt.[8] Laut Heinrich Berghaus' "Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausitz" waren die Schlieben aber 1451 immer noch oder wieder Lehnsherren der hiesigen Ortschaften.[9] Das Rittergeschlecht der Schenken von Landsberg und Seyda erwarb die hiesigen Dörfer samt Burg im Jahr 1475. Von da an hieß das Herrschaftsgebiet Schenkenländchen.[6] Im Jahr 1500 ließ sich erstmals der Besitz Wendisch Wusterhausens durch die Schenken von Landberg zu Teupitz nachweisen. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde Wusterhausen im Jahr 1643 durch schwedische Soldaten verwüstet.[6] Am 14. Oktober 1669 erwarb Geheimrat Friedrich von Jena das Schloss und Dorf Wendisch Wusterhausen.

Schloss Königs Wusterhausen
Kavaliershäuser des Schlosses mit Schlosshof

Anfang Juli 1682[6] erwarb Kurprinz Friedrich, ab 1688 als Kurfürst Friedrich III. und als König in Preußen ab 1701 Friedrich I., den Ort und das Schloss. Am 24. Dezember 1698 erhielt Kurprinz Friedrich Wilhelm das Schloss einschließlich der dazugehörigen Güter von seinem Vater geschenkt. 1701 gründete der Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm I. seine Kompanie der „Langen Kerls“. In den Jahren 1713 bis 1718 wurde das Schloss Wusterhausen zum Jagdschloss umgebaut.[6] 1718 wurde Wendisch Wusterhausen anlässlich der Einweihung des königlichen Jagdschlosses in Des Königs Wusterhausen umbenannt. Im Jahr 1726 wird hier der Vertrag zu Wusterhausen geschlossen, welcher ein Bündnis zwischen Preußen und Österreich beinhaltete.[10] 1730 unterzeichnete Friedrich Wilhelm I. im hiesigen Jagdschloss das Todesurteil für Leutnant Katte.[6] Die Herrschaft Königs Wusterhausen wurde 1786 als Gut verpachtet.[6] Friedrich von Raumer war Leiter des Departements der Domänenkammer Wusterhausen von 1806 bis 1809 und beschrieb Königs Wusterhausen auf Grund der Anwesenheit von typisch großstädtischen Beamten, wie eines Superintendanten, eines Oberamtmannes, eines Postsekretärs und eines Jusitzbeamten als "eigentümlichen Ort, der weder eine Stadt, noch ein Flecken, noch ein Dorf ist". [11] 1819 bestand Königs Wusterhausen aus einer Kirche und 56 Häusern, welche 302 Einwohner beherbergten. Hier befand sich ebenso ein Postamt von welchem der Postkurs von Berlin über Cottbus und Hoyerswerda nach Dresden ging und ein hier startender Postkurs nach Spremberg existierte.[12] 1832 erhielt Königs Wusterhausen das Marktrecht.[6] 1840 ordnete König Friedrich Wilhelm IV. die Renovierung des Jagdschlosses an, nachdem Friedrich II. ab 1740 für den Ort seiner schrecklichen Kinder- und Jugendzeit keine Mittel mehr zur Verfügung stellte.[6] 1846 wurden die zuvor als prinzliche Kammern anvertrauten Domainen und Forsten als königliche Hausdomain geführt. Die Domain Königs Wusterhausen bestand damals aus einem Direktor, zwei Kammerräten, einem Forstrat und einem Bauinspektor[13]. Zur Verwaltung gehörten:

1848 entstand in Königs Wusterhausen die erste Bürgervertretung, nachdem Friedrich Wilhelm IV. am 3. Mai 1847 das "Statut für den Flecken Königs-Wusterhausen" unterschrieb.[14] In diesem 19 Paragraphen umfassenden Statut sind die Anzahl, die Wahl, die Länge der Legislaturperiode und die Entlohnung der Volksvertreter festgelegt. Das Statut sieht vor, dass der Ortsvorstand aus dem Ortsvorsteher und drei Gerichtsmännern besteht, wobei der Ortsvorstand vom Rentamt Königs Wusterhausen gewählt wurde. Dem Ortsvorstand stehen von den eingesessenen Einwohnern gewählte "Communal-Verordnete" bei. Je 5 Großeigentümer (> 600 Taler) bzw. 12 Kleineigentümer wurde ein Verordneter entsandt.

Im Jahr 1850 hatte Königs Wusterhausen 1000 Einwohner und Postkurse nach Berlin, Mittenwalde und über Wendisch Buchholz nach Cottbus. König Wilhelm I. sorgte ab 1861 durch Jagden und das Tabakskollegium für eine weitere Belebung des Jagdschlosses und des Ortes.[6]

Im Jahr 1855 hatte Königs Wusterhausen bereits zwei Schulhäuser, ein Wirtshaus, einen Schäfer- und einen Fischerhof. Die Bewohner arbeiteten hauptsächlich in den nahen Ziegeleien oder betrieben Kleingewerbe. Landwirtschaft wurde hauptsächlich nebenbei betrieben. Die Superintendentur Königs Wusterhausen umfasste 1855 neun Pfarrsysteme mit ihren 14 Tochterkirchen[15]:

  • Buchholz
  • Gräbendorf
  • Kiekebusch
  • Münchehofe
  • Selchow
  • Teupitz
  • Waltersdorf
  • Königs Wusterhausen

Für seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg besuchte Theodor Fontane Königs Wusterhausen im Jahre 1862. 1866 endete die 10-jährige Begradigung des Nottekanales unter anderem mit dem Einbau einer modernen Schleuse in Königs Wusterhausen. Im Jahr 1867 wurde die 1865 begonnene Eisenbahnlinie Berlin–Königs Wusterhausen–Cottbus–Görlitz fertiggestellt. 1872 wurde die erste Königs Wusterhausener Zeitung mit dem Namen Intelligenzblatt für Königs Wusterhausen und Umgebung herausgegeben.[6] 1894 erfolgte die Eröffnung der Kleinbahnen Königs Wusterhausen - Mittenwalde - Töpchin und Königs Wusterhausen–Beeskow. Seit 1901 gibt es ein Blindenheim im Ort, gestiftet von dem Hamburger Großkaufmann Hermann Schmidt. Seit 1952 existiert auf dem Gelände eine Blindenschule mit Internat, zur Zeit der DDR die einzige Schule, an der blinde Kinder das Abitur ablegen konnten. 1913 fand die letzte kaiserliche Hofjagd in der Dubrow statt.

Arbeiter auf dem Funkturm 1925

1920 wurde der erste deutsche Rundfunksender auf dem „Funkerberg“ in Betrieb genommen. 1935 bekam Königs Wusterhausen das Stadtrecht verliehen. Dabei zählte die Stadt rund 6000 Einwohner. 1937 wurde die katholische Kirche St. Elisabeth gebaut und geweiht. 1938 wurde der Autobahnring eingeweiht. 1944 wurde am Güterbahnhof ein KZ-Außenlager des KZ Sachsenhausen für Juden und Polen errichtet, die in der Rüstungs- und kriegswichtigen Produktion Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen Arbeit verrichten mussten. Der Tod von vier Frauen und einem Säugling ist dokumentarisch belegt. Das Lager wurde im April 1945 von der Roten Armee befreit. Im Jagdschloss wurde die Kommandantur errichtet. Mit Flüchtlingen zählte die Stadt 9000 Einwohner.[6] 1946 fanden erste freie Wahlen statt. Die Liberaldemokraten gingen dabei knapp als Sieger hervor und stellten mit Willi Hein den ersten Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg. 1951 wurde der elektrische Fahrbetrieb der S-Bahn nach Falkensee freigegeben. Die Stadt zählte 8000 Einwohner. Im Jahr 1952 wurde Königs Wusterhausen Kreisstadt im gleichnamigen Kreis. 1961 wurde mit der Stadterweiterung durch Neubaugebiete zwischen der Cottbuser und der Luckenwalder Straße begonnen. 1972 stürzte der Mittelturm des markantesten Bauwerks der Sendeanlage ein. 1972 stürzte eine Iljuschin Il-62 der Interflug über der Stadt ab; dabei starben 156 Menschen (siehe Flugzeugkatastrophe von Königs Wusterhausen). 1974 wurde das Dorf Deutsch Wusterhausen eingemeindet. 1984 wurden weitere Neubaugebiete beiderseits der Luckenwalder Straße errichtet. Die Einwohnerzahl stieg bis 1989 auf rund 19.000. Obwohl Königs Wusterhausen seit der Kreisreform 1993 keine Kreisstadt mehr ist, teilt sich die Stadt die Ämter auf Kreisebene mit der Kreisstadt Lübben. In Königs Wusterhausen sind dabei u.a. das zuständige Finanzamt, die momentan einzige Jugendarrestanstalt Brandenburgs sowie das Amtsgericht verblieben. Ab 1995 bildete Königs Wusterhausen zusammen mit Wildau ein Mittelzentrum in Funktionsteilung. Mit der Verordnung zur Neuordnung im Jahr 2009, hat die Stadt, neben weiteren 33 Städten in Brandenburg, die vollständige Funktion eines Mittelzentrums.[16]

Religionen und Weltanschauungen

Konfessionslosigkeit

Die meisten Einwohner sind konfessionslos.

Christentum

Evangelische Kreuzkirche in Königs Wusterhausen
Katholische Kirche in Königs Wusterhausen

In Königs Wusterhausen gibt es sowohl eine katholische als auch eine evangelische Kirchengemeinde. Die älteste Kirche im Stadtgebiet ist die Dorf- und Wehrkirche in Deutsch Wusterhausen aus dem 13. Jahrhundert.

1998 fusionierte der evangelische Kirchenkreis Königs Wusterhausen mit dem Kirchenkreis Berlin-Neukölln in der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Kirchengemeinden in Königs Wusterhausen, Deutsch Wusterhausen, Zeesen, Schenkendorf (Stadt Mittenwalde), Senzig, Zernsdorf und Niederlehme bilden dort heute die Region 9.

Die katholische Gemeinde gehört zum Dekanat Köpenick-Treptow im Erzbistum Berlin.

Beide Gemeinden besitzen sehr aktive Jugendgruppen, die evangelische Junge Gemeinde[17] und die katholische Jugend proFete.[18]

Weiterhin gibt es im Stadtgebiet 6 weitere Freikirchen. Dies sind die Christusgemeinde und das Haus des Vaters (beide der Pfingstbewegung entsprungen) in der Kernstadt, eine Mennonitengemeinde im Neubaugebiet, eine freie Baptistengemeinde in Deutsch Wusterhausen, die Neuapostolische Gemeinde Königs Wusterhausen und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Zeesen (Baptisten),

Judentum

Seit einiger Zeit gibt es wieder eine jüdische Gemeinde mit etwa 55 Mitgliedern (Stand 2008) in der Stadt. Die Gemeinde ist Mitglied des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Brandenburgs. Die Gemeinde verfügt über eine eigene Bibliothek und bietet neben einer Sozialberatung auch Unterricht durch einen Rabbiner an.[19] Ebenfalls soll in Königs Wusterhausen in der Seestraße im Ortsteil Zeesen ein jüdischer Friedhof existiert haben, von dem allerdings das letzte mal 1970 Grabsteinfragmente gefunden wurden.[20]

Eingemeindungen

1898 wurde Neue Mühle eingemeindet.

1974 wurde Deutsch Wusterhausen eingemeindet.

2003 wurden Kablow (niedersorbisch Kobłow[21]), Niederlehme, Senzig, Wernsdorf, Zeesen und Zernsdorf der Stadt angegliedert. Im gleichem Jahr musste der Ort Diepensee dem zukünftigen Flughafen Berlin Brandenburg weichen und wurde im Stadtgebiet wieder aufgebaut.

Einwohnerentwicklung

Von 1624 bis 1945

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr Einwohner
1624 35
1643 10
1685 40
1700 80
1750 204
1819 302
1850 1.000
1856 1.049
1889 2.334
Jahr Einwohner
1890 2.463
1909 4.382
1910 4.568
1925 5.153
1933 5.661
1935 6.000
1939 6.562
1944 8.611
1945 9.000

Von 1946 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr Einwohner
1946 6.614
1650 6.846
1951 8.000
1964 8.938
1969 10.280
1970 10.435
1971 10.453
1974 11.825
1975 11.915
Jahr Einwohner
1979 13.818
1980 15.896
1981 17.078
1984 18.497
1985 19.111
1987 19.068
1988 18.888
1989 18.405

Ab 1990

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr Einwohner
1990 18.130
1991 17.795
1992 17.805
1993 17.623
1994 17.542
1995 17.633
1996 17.805
1997 17.547
1998 17.422
1999 17.351
Jahr Einwohner
2000 17.262
2001 17.306
2002 17.247
2003 32.199
2004 32.785
2005 33.092
2006 33.148
2007 33.221
2008 33.416
2009 33.762

Die Stadt Königs Wusterhausen hat, entgegen den nachfolgend aufgeführten Prognosen, bereits am 25. Juni 2010 offiziell den 34.000en Einwohner willkommen geheißen.[22]

Bevölkerungsprognose

Laut dem Landesamt für Bauen und Verkehr Brandenburg wird sich die Bevölkerung der Stadt bis 2030 folgendermaßen entwickeln:[23]

Jahr Einwohner
2010 33.562
2020 33.440
2030 31.173

Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006). Für Königs Wusterhausen wird ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 3,9 Prozent (1.287 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006-2025 - Prognose für Königs Wusterhausen:

Datum Einwohner
2006 33.201
2010 33.692
2015 34.125
2020 34.409
2025 34.488

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Politik

Bürgermeister

→ Hauptartikel: Bürgermeisterwahlen in Königs Wusterhausen
  • Gerhard Sudheimer (NSDAP) (Mai 1934 – September 1939) [24]
  • Willy Kamin (September 1939–April 1945)[25]
  • Ernst Dörre (April 1945–Dezember 1945)
  • Walter Gückler (Dezember 1945–September 1946)
  • Willi Hein (LDPD) (September 1946–Januar 1950)
  • ??? Burmeister (Januar 1950–August 1950)
  • Adolf Pätzold (August 1950–Mai 1951)
  • Kurt Gumlich (Mai 1951– ???)
  • ??? Fritze (??? –Mai 1956)
  • Frau ? Müller (Mai 1956–?1957)
  • Artur Winklmann (SED) (?1957−Mai 1990)
  • Georg Lüdtke (SPD) (Juni 1990–Dezember 1991)
  • Jochen Wagner (SPD) (Februar 1992–Februar 2002)
  • Stefan Ludwig (PDS/Die Linke) (März 2002–Oktober 2009)
  • Lutz Franzke (SPD) (seit Oktober 2009)

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen besteht aus 33 Stadtverordneten, mit dem hauptamtlichen Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl vom 28. September 2008)

zuständige Abgeordnete übergeordneter Parlamente

Bundestag 2009:

Landtag Brandenburg 2009:

Wappen

Das Wappen wurde am 3. Juli 1992 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber stehend auf der nördlichen Erdhalbkugel mit grünem Wasser, goldenem Festland und schwarzem Grundnetz drei rote Sendetürme; ein hoher starker Stahlgittermast zwischen zwei kleineren seitlich verspannten.“[26]

Städtepartnerschaften

Königs Wusterhausen pflegt folgende Partnerschaften und freundschaftlichen Beziehungen[27]:

Vorlage:Flagicon Příbram, Tschechische Republik (September 1974)

Vorlage:Flagicon Bezirk Steglitz-Zehlendorf, Berlin (November 1988)

Vorlage:Flagicon Hückeswagen, Nordrhein-Westfalen (vor 1990)

Vorlage:Flagicon Schiffdorf, Niedersachsen (Mai 1991)

Vorlage:Flagicon Germantown, USA (September 1994)

Die Städtepartnerschaft zur mittelböhmischen Stadt Příbram umfasst vor allem den Austausch von Informationen sowie von Kultur und Sport.

Die Partnerschaft zum Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf resultiert aus der Partnerschaft zum ehemaligen Bezirk Zehlendorf, welcher 2001 zum neuen Bezirk fusioniert wurde. Entstanden sind die Kontakte durch einen Beschluss des Staatsratsvorsitzenden der ehemaligen DDR und dem regierenden Bürgermeister von Berlin kommunale Kontakte zwischen West-Berliner Bezirken und Städten der DDR herzustellen. Inhalt der Partnerschaft ist auch hier der Austausch von Informationen sowie von Kultur und Sport.

Die freundschaftliche Verbindung zur Stadt Hückeswagen in Nordrhein-Westfalen geht auf bereits vor der Wende bestehende Kontakte zwischen den beiden Evangelischen Kirchengemeinden zurück. Nach der Wende wurden diese Kontakte auf die Verwaltungen und die Feuerwehren beider Städte ausgedehnt.

Die Städtepartnerschaft mit der niedersächsischen Gemeinde Schiffdorf (Küstenkreis Cuxhaven) besteht mit der ehemaligen Gemeinde und heutigem Ortsteil Niederlehme. Inhalt der Partnerschaft ist das gegenseitige Kennen- und Verstehenlernen, Verwaltungshilfe sowie Erfahrungs-, Gedanken-, Kultur- und Sportaustausch.

Die Städtepartnerschaft zur US-amerikanischen Stadt Germantown im Bundesstaat Tennessee besteht aus dem Austausch von Informationen, Kultur und Sport. In regelmäßigem Abstand finden gegenseitige Besuche durch Schüler der beiden Städte statt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Königs Wusterhausen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Museen

Blick auf die Funkmasten des Deutschlandsenders im Jahr 1926
Der einzige noch erhaltene Sendemast auf dem Funkerberg
Sender- und Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen auf dem Funkerberg

(Siehe auch: Sender Königs Wusterhausen)

Von den einst umfangreichen Bauwerken auf dem Funkerberg ist heute nur noch sehr wenig erhalten, denn viele Antennenträger wurden nach dem Einsturz des Mittelturms am 15. November 1972 und aus technischen Gründen demontiert.

Heute sind nur noch ein 210 Meter hoher Mast und zwei kleine freistehende Türme vorhanden. Er ist wie die übrigen Gebäude und Anlagen auf dem Funkerberg heute ein technisches Denkmal. Bis 1999 diente dieser Mast als Träger einer Sendeantenne für Langwelle, die als Reserveantenne für die Langwellensender Zehlendorf bei Oranienburg und Donebach diente.

1994 wurde auf dem Funkerberg ein 67 Meter hoher Mobilfunkturm in Fertigbetonbauweise errichtet. Er ist heute der einzige aktive Senderstandort auf dem Funkerberg.

Erste Funkversuche fanden 1908 statt. Am 22. Dezember 1920 wurde vom Funkerberg das erste Mal Musik und Sprache mit Hilfe der Funktechnik auf Welle 2400 (Langwelle) gesendet. Es ging als Weihnachtskonzert der Reichspost in die Geschichte ein. Damit gilt Königs Wusterhausen als Wiege des deutschen Rundfunks. Die Künstler waren Angestellte der Deutschen Reichspost. Die Initiative ging von Hans Bredow, dem „Vater des Deutschen Rundfunks“ aus. Bis 1926 wurden regelmäßig jeden Sonntag die Sonntagskonzerte gesendet. Das Studio dieser Sendungen war im Anfang ein umgebauter Sanitärraum im ersten Sendehaus auf dem Funkerberg.

Siehe auch: Mittelturm (Königs Wusterhausen), Teltow (Landschaft)

Bauwerke

Heimatmuseum im ehemaligen Königlichen Forstamt
Schlosspark
Wasserturm Niederlehme
  • Schloss Königs Wusterhausen, ein Jagdschloss mit Schlosspark (beliebtes Ausflugsziel der ansässigen Jugend), bekannt als Lieblingsaufenthalt des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen (siehe Tabakskollegium)
  • Heimatmuseum im Gebäude des ehemaligen Königlichen Forstamtes aus dem Jahr 1869 auf dem Gelände des alten Gutshofs gegenüber dem Schloss
  • Kreuzkirche, begonnen 1697, 1757/58 vergrößert, 1821 Umbau durch Johann Albert Eytelwein, Neuverglasung 1949 durch drei Chor-Fenster und vier ornamentale Rundscheiben von Charles Crodel
  • Katholische Kirche St. Elisabeth, Namenspatronin ist die Heilige Elisabeth von Thüringen, Grundsteinlegung Anfang 1937, nach nur sechsmonatiger Bauzeit wurde die Kirche am 1. August 1937 durch Bischof Konrad Graf von Preysing geweiht
  • Katholisches Pfarrhaus, erbaut 1899–1902, die katholischen Christen der Umgebung konnten hier bis 1937 in der St. Elisabeth-Kapelle ihren Gottesdienst abhalten, diente damals auch als Schulgebäude, heute Gemeinderaum
  • Schleuse Neue Mühle (erstmals belegt 1739), Höhenunterschied 1,50 m
  • Wasserturm (Baubeginn 1910, stillgelegt 1965), jetzt Café mit Biergarten und Ausstellungsflächen
  • 210 Meter Sendemast (Baujahr 1925)
  • Bahnhof Königs Wusterhausen (Baujahr 1880)
  • Gebäudeensemble des Amtsgerichts Königs Wusterhausen inklusive Gerichtsbau und Arrestanstalt aus dem Jahr 1914
  • Blindenschule. Ein Fachwerkbau der 1901 als erste Institution dieser Art für Blinde in Deutschland eröffnet wurde. Der Bau wurde durch die Stiftung von 500.000 Reichsmark des Hamburger Großkaufmanns Hermann Wilhelm Schmidt und dessen Ehefrau möglich gemacht. Kaiser Wilhelm II. spendete ein Grundstück von circa zehn Morgen aus dem Hofkammergebiet.
  • Gutsanlage Diepensee, die Ortslage Diepensee und mit ihr die Gutsanlage wurde im Zuge des Flughafenausbaus in den vergangenen Jahren abgetragen und vorher von den beiden Bauhistorikern Yngve Jan Holland und Andreas Potthoff bauhistorisch untersucht und dokumentiert.
  • Denkmalsanlage von 1974 in der Puschkinstraße neben dem Schloss für die Opfer des Faschismus
  • Gedenken auf dem Friedhof an der Berliner Straße an 15 polnische Zwangsarbeiter aus einem Lager am Krebssee, die Gleisbau- und Fundamentierungsarbeiten verrichten mussten
  • Ehrenmal von 1952/53 im Ortsteil Niederlehme auf dem Thälmann-Breitscheid-Platz für Opfer des Faschismus und zum Gedenken an drei Angehörige des Kommunistischen Widerstandes, die 1944 im Zuchthaus Brandenburg ermordet wurden
  • Ernst-Thälmann-Gedenkstätte am Sporthaus Ziegenhals, wo 1933 nach der Machtübertragung an Hitler das ZK der KPD zum letzten Mal tagte
  • Niederlehmer Wasserturm, 1902 nach dem Vorbild des Istanbuler Galataturms aus Kalksandstein errichtet.

Parks

Im Neubaugebiet wurde eine öffentliche Grünanlage errichtet. Weiterhin existiert mit dem Schlosspark eine weitere stark frequentierte öffentliche Parkanlage. Das Erholungsgebiet und heutige Naturschutzgebiet Tiergarten Neue Mühle ist ein historisches Jagdrevier, das noch 1800 direkt an den Schlosspark grenzte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftliche Entwicklung

Historisch war Gegend um Königs Wusterhausen landwirtschaftlich geprägt. Mit Beginn der Industrialisierung und dem rasanten Wachstum Berlins im 19. Jahrhundert entstanden in der Gegend Ziegeleien, die die Hauptstadt mit dringend benötigten Baumaterialien versorgten. Einen weiteren Wachstumsimpuls brachte der Bau der Görlitzer Eisenbahn und 1897 die Gründung der Schwartzkopffwerke im benachbarten Wildau. Zu DDR-Zeiten wurde rund um Königs Wusterhausen das Kombinat Industrielle Mast als Musterbetrieb für die Hühnermastanlagen in der gesamten DDR entwickelt und konsequent ausgebaut. Im Ortsteil Zernsdorf wurde ein Schwellenwerk der Deutschen Reichsbahn betrieben. Trotz der Ansiedlung industrieller Betriebe war und ist der touristische Bereich ein wichtiger Zweig im Wirtschaftsmix von Stadt und Region.

Obwohl der Schwermaschinenbau und das Schwellenwerk nach der Wende geschlossen bzw. konsequent Personal und Kapazität abbauen mussten, konnte sich die Wirtschaft der Stadt Königs Wusterhausen vergleichsweise positiv entwickeln. Die Erwerbssituation konnte sich in den letzten Jahren deutlich erholen, so dass die Arbeitslosenquote mit 8,3% (Stand: April 2010) deutlich unter dem Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländer liegt. Die Pro Kopf Verschuldung ist dabei von 1.245€ im Jahr 2006 (in Summe: 41,27 Mio. €) auf 875€ im Jahr 2010 (in Summe: 29,35 Mio. €) zurückgegangen. Sie liegt damit aber immer noch deutlich über dem Landesdurchschnitt von 632€.[28]

Die wirtschaftliche Stabilität wird heute zu einem großen Teil durch Berufspendler nach Berlin begründet. Aber auch die günstige Lage zu Berlin ermöglicht die Ansiedlung von Gewerbebetrieben zur Güterverteilung in der Umgebung. Zusammen mit den Gemeinden Wildau und Schönefeld bildet Königs Wusterhausen den regionalen Wachstumskern "Schönefelder Kreuz". Dieser wird in seiner Entwicklung hauptsächlich durch den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg-International und die flughafenaffinen Branchen bestimmt. Zusätzlich besitzt Königs Wusterhausen gemeindeübergreifend mit Wildau den umschlagstärksten Binnenhafen in den neuen Bundesländern.[29]

Des weiteren ist Königs Wusterhausen Teil der "Energieregion Lausitz", welche durch neue Technologien, durch die Wissens- und Informationsgesellschaft, durch neue Verkehrsanbindungen und durch die erleichterte Mobilität innerhalb der Europäischen Union neue Entwicklungschancen schaffen und nutzen will.[30] Königs Wusterhausen soll dabei vor allem von folgenden Projekten profitieren:

  • Einsatz für den Ausbau der Strecke Berlin - Cottbus - Forst(Lausitz) auf 160km/h (Ausbau im Bereich Königs Wusterhausen - Lübbenau erfolgt seit Mai 2010)[31]
  • Stärkung des Hafen Königs Wusterhausen als Kompetenzbereich Biomasse inkl. weiterem Ausbau zum Biomasseverarbeitungszentrum Königs Wusterhausen/ Wildau[32] (Eröffnung der zweiten Baustufe im Mai 2010[33])
  • Weiterentwicklung von Wasser-, Rad- und Zieldestinationstourismus[34]

Im Rahmen eines von der Stadt beauftragten Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes wurde als einer von drei Schwerpunkten die Stärkung als dynamischer Wirtschaftsstandort hervorgehoben. Dazu gehört neben der Ausnutzung der räumlichen Nähe zum Flughafen sowohl die Stärkung der technischen und verkehrlichen Voraussetzungen für Wirtschaftsaktivitäten als auch die Erweiterung des Hafengeländes mit einer Verlängerung der Kaianlage und der Anlage eines Wendebeckens.[35] Neben der Ausweitung von Gewerbeflächen im Hafengelände, wurden für Unternehmen ohne maritimen Bezug weitere Gewerbegebiete im Stadtgebiet ausgewiesen und erschlossen[36]:

  • Gewerbegebiet Zeesen "Schütte-Lanz" mit 25ha Bruttobaufläche
  • Gewerbegebiet Königspark mit 60ha Bruttobaufläche
  • Hafen Königs Wusterhausen mit 45ha Bruttobaufläche
  • Gewerbegebiet Niederlehme mit 45ha Bruttobaufläche
  • Gewerbegebiet Zernsdorf mit 15ha Bruttobaufläche

Das Gewerbegebiet in Zeesen ist dabei das erste seiner Art in Brandenburg, welches komplett vermarktet wurde.[37]

Verkehr

Straße

  • Bundesautobahn: A 10 (Berliner Ring), A 13
  • Bundesstraße: B 179, Umgehungsstraße teilweise fertiggestellt
  • Landesstraßen: 30, 40, 401
  • Kreisstraßen: 6153, 6159
  • Die Leistungen des öffentlichen Busverkehrs werden, bis auf eine Linie nach Zossen, von der RVS erbracht. In Königs Wusterhausen werden dabei 15 Buslinien betrieben.

Eisenbahn

Der Bahnhof von Königs Wusterhausen

Königs Wusterhausen verfügt seit 1866 über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Berlin–Görlitz, dessen Empfangsgebäude mittlerweile unter Denkmalschutz steht. 1894 kam eine weitere Strecke nach Töpchin sowie 1898 die Bahnstrecke nach Beeskow hinzu. Seit 1951 ist die Stadt zudem wieder an das Netz der Berliner S-Bahn angebunden. Durch die Eingemeindung sind dabei weitere Bahnhöfe und Haltepunkte in das Stadtgebiet eingegliedert worden, welche aber in ihrem Namen nicht geändert worden sind. Somit verfügt Königs Wusterhausen über folgende Stationen (offizielle Namen in alphabetischer Reihenfolge):

Der Bahnhof Königs Wusterhausen ist dabei die wichtigste Station und momentan mit vier Eisenbahnlinien erreichbar:

→ siehe auch Hauptartikel: Bahnhof Königs Wusterhausen
Linie Betreiber Verlauf Takt
RE 2 DB Regio RathenowWustermarkBerlin-SpandauBerlin HbfBerlin OstbfKönigs WusterhausenLübben (Spreew)Lübbenau (Spreew)Cottbus 060 min
RB 14 DB Regio NauenBerlin-SpandauBerlin HbfBerlin OstbfKönigs WusterhausenCalauSenftenberg 060 min
OE Ostdeutsche Eisenbahn Berlin SchöneweideKönigs WusterhausenStorkow (Mark)BeeskowFrankfurt (Oder) 060 min
S46 S-Bahn Berlin WestendBerlin WestkreuzBerlin SüdkreuzBerlin-NeuköllnBerlin-BaumschulenwegBerlin-SchöneweideBerlin-GrünauZeuthenKönigs Wusterhausen 020 min
Staabe (Teil der Dahme) in Neue Mühle

Luftverkehr

Königs Wusterhausen befindet sich in der Nähe des Flughafens Berlin-Schönefeld.

Nur 18 Kilometer entfernt befindet sich der Flugplatz Friedersdorf (EDCF). Der Luftsportclub Interflug Berlin e.V. betreibt hier überwiegend Segelflug.

Schifffahrt

Die Stadt verfügt über Brandenburgs größten und auch überregional sehr bedeutsamen Binnenhafen, in dem unter anderem ein Großteil der Braunkohlekraftwerksversorgung Berlins sowie des Umschlags von Biomasse vollzogen wird. Der Hafen verfügt über Verbindungen zur Dahme, dem Nottekanal und der Spree. Dies ermöglicht somit indirekt den Zugang zu internationalen bedeutenden Wasserstraßen.

Sport

In Königs Wusterhausen existieren insgesamt fünf Landesstützpunkte des Landessportbund Brandenburgs[38]:

Die nennenswertesten Vereine aus Königs Wusterhausen sind:

  • Volleyball: Der erfolgreichste Sportverein aus Königs Wusterhausen ist das Volleyballteam Netzhoppers KW mit je einer Mannschaft in der Bundesliga (Herren) und einer in der Regionalliga (Herren).
  • Fußball: Im Fußball ist der FSV Eintracht 1910 Königs Wusterhausen e.V. mit der I. Mannschaft in der Landesklasse vertreten. Die erfolgreichsten Jahre verbrachte dieses Team in der Landesliga Süd, der zweithöchsten Spielklasse Brandenburgs. Zu DDR-Zeiten spielte man ein Jahr in der Bezirksliga Berlin und einige Jahre in der Bezirksliga Potsdam.

Die zweite Vertretung spielt seit der Saison 08/09 wieder in der Kreisliga Dahmeland. Brandenburg- und Berlinweit bekannt, ist der Verein insbesondere für die sehr gute Nachwuchsarbeit. Mehrere Talente schafften zu DDR-Zeiten den Sprung in die Nachwuchsabteilung des BFC Dynamo und der BSG Stahl Brandenburg. Einige spielten mitunter auch in DDR-Nachwuchsauswahlteams. In dieser Zeit firmierte der Verein unter dem Namen SG Dynamo KW. In der jüngeren Vergangenheit schafften es mehrere Spieler in die Brandenburgauswahl. Torhüter Robert Petereit wurde, nachdem er zur Sportschule Cottbus gewechselt hatte, für ein Junioren-Nationalmannschaftsspiel des DFB nominiert. Die Spielstätte des Männerbereiches ist das Stadion der Freundschaft (Fassungsvermögen: 5000 Stehplätze) und des Juniorenbereiches der Sportplatz in Zeesen. Ausweichplätze befinden sich auf dem Gelände des HC Königs Wusterhausen und in der Kleiststraße.

  • Basketball: Der WSG 1981 Königs Wusterhausen (Red Dragons) spielen in der 2. Regionaliga Ost (Herren).
  • Hockey: Der HC Königs Wusterhausen ist sowohl auf dem Feld als auch in der Halle erfolgreich aktiv.
    • Feldhockey:
      • Die Herrenmannschaft spielt aktuell in der Oberliga Berlin mit.
      • Die Damenmannschaft nimmt aktuell am Betrieb der 2. Verbandsliga teil.
    • Hallenhockey:
      • Der Herrenmannschaft ist in der Saison 2007/08 der Aufstieg in die Regionalliga Ost gelungen und kann sich seit dem in der Liga halten.
      • Die Damenmannschaft musste 2008 aus der Oberliga in die 1. Verbandsliga absteigen.
  • Kegeln: Die 1. Herrenmannschaft des MPSV 95 Königs Wusterhausen spielte seit der Saison 2000/01 in der 2. Bundesliga Süd-Ost, musste aber 2008/09 in die Landesliga absteigen.
  • Goalball: Die Mannschaften des SSV Blindenschule e.V. Königs Wusterhausen spielen regelmäßig um die deutsche Meisterschaft mit. 2007 stellte sie den deutschen Meister der Jugend. Auch 2008 und 2009 stellt der Verein den Deutschen Meister. Der Verein stellt einige Spieler der Nationalmannschaft ab.
  • Radsport: Der RSV '93 Königs Wusterhausen/Wildau ging aus der BSG Motor Wildau Sektion Radsport hervor. Mitgründer war der bekannte Friedensfahrer Paul Dinter. Heute gehört unter anderem der letzte DDR-Meister der Senioren, Hans Zippan, zum Verein. Jedes Jahr wird im Frühjahr die Radtourenveranstaltung „Vor den Toren Berlins“ vom Verein ausgerichtet.

Bildung

Königs Wusterhausen ist Hochschulort als Sitz der Fachhochschule für Finanzen, einer länderübergreifenden Einrichtung Brandenburgs, Berlins und Sachsen-Anhalts. Verbunden mit der Fachhochschule ist die Landesfinanzschule und die Justizakademie des Landes Brandenburg. Die Einrichtungen werden gemeinsam als Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) Königs Wusterhausen bezeichnet.

Daneben gibt es in Königs Wusterhausen folgende weitere Schulen[39]:

Gymnasien

Oberschulen

Grundschulen

  • Erich-Kästner-Grundschule,
  • Wilhelm-Busch-Grundschule,
  • Grundschule Fontane in der Gemarkung Ziegenhals (Ortsteil Wernsdorf),
  • Grundschule am Krimnicksee im Ortsteil Senzig,
  • Grundschule Zeesen,
  • Grundschule Zernsdorf

Förderschulen

  • Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Sehen“,
  • Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“,
  • Allgemeine Förderschule Königs Wusterhausen

Weiterbildende Schulen

  • Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald (einer von drei Standorten im Landkreis Dahme-Spreewald),
  • Kreismusikschule Dahme-Spreewald (eine von drei Bildungsstellen im Landkreis Dahme-Spreewald),
  • Volkshochschule Dahme-Spreewald (einer von zwei Standorten im Landkreis Dahme-Spreewald)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Mit der Stadt verbundene Personen

  • Bruno Buch, Architekt des Großrundfunksenders im Ortsteil Zeesen (1927)
  • Hermann Giess, Kommandeur der Funkabteilung 1914-1915
  • Curt von François, Gründer der namibischen Hauptstadt Windhoek, am 28. Dezember 1931 im Kreiskrankenhaus Königs Wusterhausen verstorben
  • Günter Hofé, Verlagsleiter und Schriftsteller, am 27. Dezember 1988 in der Stadt verstorben
  • Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco, adoptierter Nachfahre des Adelsgeschlechts Dracula und lange Zeit Schlossbesitzer in der Nachbargemeinde Schenkendorf, am 17. November 2007 in der Stadt verstorben
  • Eberhard Rebling, Musikwissenschaftler und Antifaschist, am 2. August 2008 in der Stadt verstorben
  • Paul Dinter, lebte seit Mai 1924 in Königs Wusterhausen und Umgebung, Namensgeber für die städtische Mehrzweckhalle (von Täve Schur, einem ebenfalls bekannten Radfahrer aus der Region, verliehen)
  • Paul Dessau, Komponist und Dirigent, am 28. Juni 1979 in der Stadt verstorben
  • Bernhard Grund, Jurist, Industrieller und Politiker (DDP) am 21. Oktober 1950 in der Stadt verstorben
  • Hermann Honnef, Miterbauer des Mittelturms der Sendeanstalt im Jahr 1925
  • Werner von Veltheim, Schlosshauptmann vom Schloss Königs Wusterhausen
  • Gotthilf Ludwig Möckel, Architekt der Blindenanstalt (1908-1909)
  • Regina Vollbrecht, Weltrekordhalterin im Blinden-Marathon der Frauen, genoss bis 1996 ihre Ausbildung in der Stadt
  • Holm Vogel, Organist und Kirchenmusiker, absolvierte 1958 das Abitur an der Blindenschule der Stadt
  • Dieter Noll, Schriftsteller, lebte zuletzt im Ortsteil Wernsdorf (verstorben am 6. Februar 2008 in Zeuthen)
  • Carl Kühn, Architekt der katholischen Kirche St. Elisabeth der Stadt
  • Walter Kern, Architekt für den Umbau einer Schule in Königs Wusterhausen Anfang des 20. Jahrhunderts
  • Horst Jänicke, Leiter der Landesverwaltungsschule in der Stadt (1950er Jahre)
  • Gustav Knak, lutherischer Theologe und Religionslehrer an der Schola Collecta (1829 - 1833)
  • Günther Maleuda, Politiker der Linkspartei, stellvertretender Vorsitzender des Kreislandwirtschaftsrates (1957 - 1967)
  • Hans Pfeiffer, kommunistischer Politiker, lebte von 1945 bis zu seinem Tod (3. April 1968) im Ortsteil Zeesen
  • Clemens Alexander Wimmer, rekonstruierte den Schlosspark im Jahr 2000
  • Adolf Raskin, Intendant des Kurzwellenrundfunksenders im Ortsteil Zeesen
  • Konrad Zimmermann, Archäologe, wuchs in Königs Wusterhausen auf und legte hier 1959 sein Abitur ab
  • Helmut Scholz, Politiker der Partei Die Linke, legte hier 1972 sein Abitur ab
  • Egbert von Lepel, deutscher Funktechnicker, arbeitete zwischen 1913 und 1917 am Aufbau der Heeresfunkzentralstelle auf dem Funkerberg
  • Gustav Bohadti, österreichischer Fachbuchautor, arbeitete bis 1912 als Setzer und Drucker beim Hersteller der hiesigen Lokalzeitung
  • Joana Zimmer, Sängerin, legte an der Schule für Blinde und Sehbehinderte ihr Abitur ab
  • Heinz Hohoff, Politiker der NSDAP, legte in der Stadt sein Abitur ab
  • Friedrich von Raumer, Historiker und Politiker, 1806 bis 1808 Chef eines Departements der Domänenkammer zu Wusterhausen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. abgerufen vom Dienstleistungsportal der Landesverwaltung
  3. von offizieller Stadtseite abgerufen
  4. Wanderungen durch die Mark, Band 2, S. 122; abgerufen am 24. August 2010.
  5. Landbuch der Provinz Brandenburg, S. 611; abgerufen am 24. August 2010
  6. a b c d e f g h i j k l aus Heimatmuseum Königs Wusterhausen, gestaltet vom Heimatverein Königs Wusterhausen 1990 e.V., 1997.
  7. Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des preussischen Staates Band 2, S. 81ff; abgerufen am 26. August 2010.
  8. Notiz im Codex diplomaticus Brandenburgensis, S. 227; abgerufen am 26. August 2010.
  9. Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausitz, S. 483; abgerufen am 26. August 2010.
  10. Geschichte des preussischen Vaterlandes bis zur Gründung des deutschen Kaiserreiches 1871, S. 719; abgerufen am 26. August 2010
  11. Lebenserinnerungen des Friedrich von Raumer, Kapitel Königs Wusterhausen, S. 76-95; abgerufen am 24. August 2010.
  12. Handbuch der Post-Geographie der königl. preussischen Staaten von 1819, S. 188; abgerufen am 24. August 2010.
  13. Die Kurmark Brandenburg, ihr Zustand und ihre Verwaltung, S. 100f; abgerufen am 24. August 2010
  14. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, S. 307.
  15. Landbuch der Provinz Brandenburg, S. 612f; abgerufen am 24. August 2010.
  16. Verordnung über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg vom 31. März 2009; abgerufen am 10. März 2010.
  17. www.jg-kw.de, abgerufen am 13. Oktober 2008
  18. www.profete.de, abgerufen am 13. Oktober 2008
  19. offizieller Eintrag auf der Homepage des Zentralrats der Juden, abgerufen am 4. Januar 2010
  20. Auflistung jüdischer Friedhöfe in Deutschland, abgerufen am 4. Januar 2010
  21. [1]
  22. Mitteilung der Stadt Königs Wusterhausen vom 2. Juli 2010; abgerufen am 12. Juli 2010.
  23. Prognose der Bevölkerung von Königs Wusterhausen auf Seite 24; abgerufen am 7. Juli 2010.
  24. aus Königs Wusterhausen, Eine illustrierte Orts- und Stadtgeschichte, hgg. 1998
  25. private Seite eines Nachfahren
  26. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  27. Offizielle Angaben der Stadt, abgerufen am 7. Januar 2010
  28. Artikel in der Märkischen Allgemeinen; abgerufen am 3. März 2010.
  29. Präsentation des RWK auf der Seite der Staatskanzlei Brandenburgs; abgerufen am 16. Mai 2010.
  30. Selbstdarstellung auf der Startseite der verantwortlichen Gesellschaft; abgerufen am 26. Juni 2010.
  31. Projekte im Bereich Infrastruktur; abgerufen am 26. Juni 2010.
  32. Projekte im Bereich Wirtschaft; abgerufen am 26. Juni 2010.
  33. Pressemitteilung des Hafenbetreibers; abgerufen am 26. Juni 2010.
  34. Projekte im Bereich Tourismus; abgerufen 26. Juni 2010.
  35. Kurzfassung des INSEK Königs Wusterhausen; abgerufen am 16. Mai 2010.
  36. Darstellung auf der Wirtschaftsförderungsseite des LDS; abgerufen am 16. Mai 2010.
  37. Artikel aus dem KaWe-Kurier; abgerufen am 16. Mai 2010.
  38. Aufstellung der Landesstützpunkte nach Sportbereichen; abgerufen am 29. Juli 2010.
  39. offizielle Liste der Stadt Königs Wusterhausen, abgerufen am 21. Dezember 2008

Literatur

  • Heinz Borchert, Gerhard H. Damm: Geschichten aus Königs Wusterhausen. Heimat-Archiv. Sutton Verlag, Erfurt 2005, ISBN 3-89702-840-9
  • Landratsamt Königs Wusterhausen (Hrsg.): Königs Wusterhausen. Spaziergänge in die Umgebung. ERLO Verlagsgesellschaft, Königs Wusterhausen 1993
Commons: Königs Wusterhausen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien