Oxford-Persönlichkeits-Analyse und Wilhelm Diess: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Wilhelm Diess (Wilhelm Dieß)''' (* [[25. Juni]] [[1884]] in [[Bad Höhenstadt]], [[Niederbayern]]; † [[13. September]] [[1957]] in [[München]]) war einer der bedeutendsten bayerischen Erzähler seiner Zeit. |
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Als '''Oxford-Persönlichkeits-Analyse''' ({{EnS |''Oxford Capacity Analysis, OCA''}}) wird der [[Persönlichkeitstest]] bezeichnet, den die [[Scientology-Kirche]] kostenlos anbietet, um Mitglieder zu werben. Dieser Test wird auch online angeboten. Er steht nicht mit der [[Universität Oxford]] in Verbindung, obwohl der Name wahrscheinlich gewählt worden ist, um eine Verbindung mit dieser Universität anzudeuten. |
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Er wurde als Sohn eines Volksschullehrers geboren und studierte in München Jura, wo er Mitglied der [[K.B.St.V. Rhaetia]] wurde. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] eröffnete er eine Anwaltskanzlei in München und wurde nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] [[Ministerialrat]] im bayerischen Justiz- und später auch im Kultusministerium. Er war Vorsitzender des Landesverbandes für Heimatpflege, [[Honorarprofessor]] für [[Urheberrecht|Urheber-]] und Erfinderrecht an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]], Generaldirektor der Bayerischen Staatstheater und Mitglied der Akademie der schönen Künste. Max Friedlaender der "Widersacher und Duzfreund" aus dem Bayerischen Anwaltverein beschreibt ihn so: |
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Der Test ist ein wichtiger Teil bei der Rekrutierung von Mitgliedern für [[Scientology]] und wird weltweit verwendet. Psychologen weisen darauf hin, dass es sich nicht um einen echten Persönlichkeitstest handelt, sondern um ein manipulatives Instrument der Mitgliederwerbung. |
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::» "Wilhelm Diess, ein junger Anwalt aus Niederbayern, sehr massig mit einem seltsamen dicken, kaum behaarten Schädel, ein intelligenter und künstlerisch interessierter Kerl, glänzender Erzähler von drolligen Geschichten, der den Krieg mitgemacht hatte, Offizier und Sozialdemokrat geworden war. Eine Zeit lang hielt er politische Volksreden(...). Er verstand es, die Menschen zu beeinflussen..."«. <ref>Max Friedlaender: „Lebenserinnerungen“; Manuskript als [http://www.brak.de/seiten/pdf/friedlaender.pdf PDF] auf der Webseite der [[Bundesrechtsanwaltskammer|BRAK]], insb. S. 79</ref> In der Spätzeit der Weimarer Republik "...war er inzwischen vom Sozialisten zum Nationalisten mit etwas antisemitischen Einschlag geworden, obwohl er eine Halbjüdin zur Frau hatte." <ref>ebd. S. 124</ref> |
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Der Mitte der 50-Jahre von einem langjährigen Mitglied entwickelte Test besteht aus 200 Fragen, die mit ''Ja'', ''Nein'' oder ''Vielleicht'' beantwortet werden können. |
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Er starb 1957 in [[München]]. |
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Er wird heute für zwei Hauptzwecke verwendet. Innerhalb der Scientology Church wird er benutzt, um die Veränderungen in der Persönlichkeit während des Entwicklungsprozesses von einem „Preclear“ zu einem „Clear“ zu überwachen. Nach außen liegt die Verwendung in der Rekrutierung neuer Mitglieder. Die Ergebnisse des Tests bleiben auch bei wiederholter Durchführung unveränderlich negativ. |
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Seine Begabung lag in der spontanen Vortragung von [[Stegreifgeschichte]]n, die sich tatsächlich zugetragen haben oder die er sogar selbst erlebt hat. Er schaffte es, in seinen Geschichten eine eigene Komik einzubauen und mit wenigen Sätzen Personen und Dinge aus seiner Heimat treffend darzustellen. Seine Freunde waren derart begeistert, dass sie seine Geschichten heimlich mitstenographierten und ihn später dazu überredeten, diese Geschichten zu veröffentlichen, er wurde zum sogenannten "Erzähler wider Willen". |
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Nicht nur aus diesem Grund ist der Test kontrovers geblieben. Auch die manipulative Art, wie er durchgeführt wird, ist oft kritisiert worden. Fachpsychologen weisen auf wissenschaftliche Mängel in der Konstruktion und Prüfung des Tests hin. |
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Seine Geschichten sind nicht im bayerischen Dialekt, wohl aber erinnert der Satzbau an die bayerische Mundart, was sicherlich zum großen Reiz seiner Geschichten beitrug. |
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Schließlich ist auch der Name des Tests als irreführend kritisiert worden. Denn der Test hat nichts mit der Oxford-Universität zu tun. Es liegt nahe, dass Scientologen diesen Namen verwenden, um den Test als besonders glaubwürdig darzustellen. |
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== Veröffentlichte Werke == |
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* Stegreifgeschichten |
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* Das Geständnis |
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* Der Blitz |
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* Madeleine Winklholzerin |
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* Der kleine Stall |
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* Tiberius scherzt |
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==Einzelnachweise== |
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<references /> |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* {{DNB-Portal|118678337}} |
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* [http://www.celebrity-centre-muenchen.de/pdf/OCA-Test.pdf Fragebogen der Oxford-Persönlichkeits-Analyse] |
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[[Kategorie:Rechtsanwalt (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Verwaltungsjurist]] |
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[[Kategorie:Rechtswissenschaftler (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Dichterjurist]] |
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[[Kategorie:Korporierter in der K.B.St.V. Rhaetia zu München]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1884]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1957]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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Zur Erklaerung siehe [[Wikipedia:Personendaten]] --> |
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[[Kategorie:Psychologisches Testverfahren]] |
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|NAME=Diess, Wilhelm |
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[[zh:牛津能力分析]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=bayerischer Erzähler, Jurist und Theaterdirektor |
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|GEBURTSDATUM=25. Juni 1884 |
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|GEBURTSORT=[[Bad Höhenstadt]] |
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|STERBEDATUM=13. September 1957 |
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|STERBEORT=[[München]] |
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Version vom 6. August 2010, 12:15 Uhr
Wilhelm Diess (Wilhelm Dieß) (* 25. Juni 1884 in Bad Höhenstadt, Niederbayern; † 13. September 1957 in München) war einer der bedeutendsten bayerischen Erzähler seiner Zeit.
Er wurde als Sohn eines Volksschullehrers geboren und studierte in München Jura, wo er Mitglied der K.B.St.V. Rhaetia wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg eröffnete er eine Anwaltskanzlei in München und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Ministerialrat im bayerischen Justiz- und später auch im Kultusministerium. Er war Vorsitzender des Landesverbandes für Heimatpflege, Honorarprofessor für Urheber- und Erfinderrecht an der Universität München, Generaldirektor der Bayerischen Staatstheater und Mitglied der Akademie der schönen Künste. Max Friedlaender der "Widersacher und Duzfreund" aus dem Bayerischen Anwaltverein beschreibt ihn so:
- » "Wilhelm Diess, ein junger Anwalt aus Niederbayern, sehr massig mit einem seltsamen dicken, kaum behaarten Schädel, ein intelligenter und künstlerisch interessierter Kerl, glänzender Erzähler von drolligen Geschichten, der den Krieg mitgemacht hatte, Offizier und Sozialdemokrat geworden war. Eine Zeit lang hielt er politische Volksreden(...). Er verstand es, die Menschen zu beeinflussen..."«. [1] In der Spätzeit der Weimarer Republik "...war er inzwischen vom Sozialisten zum Nationalisten mit etwas antisemitischen Einschlag geworden, obwohl er eine Halbjüdin zur Frau hatte." [2]
Er starb 1957 in München.
Seine Begabung lag in der spontanen Vortragung von Stegreifgeschichten, die sich tatsächlich zugetragen haben oder die er sogar selbst erlebt hat. Er schaffte es, in seinen Geschichten eine eigene Komik einzubauen und mit wenigen Sätzen Personen und Dinge aus seiner Heimat treffend darzustellen. Seine Freunde waren derart begeistert, dass sie seine Geschichten heimlich mitstenographierten und ihn später dazu überredeten, diese Geschichten zu veröffentlichen, er wurde zum sogenannten "Erzähler wider Willen".
Seine Geschichten sind nicht im bayerischen Dialekt, wohl aber erinnert der Satzbau an die bayerische Mundart, was sicherlich zum großen Reiz seiner Geschichten beitrug.
Veröffentlichte Werke
- Stegreifgeschichten
- Das Geständnis
- Der Blitz
- Madeleine Winklholzerin
- Der kleine Stall
- Tiberius scherzt
Einzelnachweise
- ↑ Max Friedlaender: „Lebenserinnerungen“; Manuskript als PDF auf der Webseite der BRAK, insb. S. 79
- ↑ ebd. S. 124
Weblinks
- Literatur von und über Wilhelm Diess im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Diess, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | bayerischer Erzähler, Jurist und Theaterdirektor |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1884 |
GEBURTSORT | Bad Höhenstadt |
STERBEDATUM | 13. September 1957 |
STERBEORT | München |