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„Analytic Hierarchy Process“ – Versionsunterschied

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Der '''Analytic Hierarchy Process''' (AHP) ist eine von dem [[Mathematiker]] [[http://en.wikipedia.org/wiki/Saaty Thomas Saaty]] entwickelte Methode und Verfahren, um Entscheidungsprozesse zu unterstützen.


Der '''Analytic Hierarchy Process''' (AHP) ist eine von dem [[Mathematiker]] [[Thomas Saaty]] entwickelte Methode und Verfahren, um Entscheidungsprozesse zu unterstützen.


== Einleitung ==
== Einleitung ==


Der Analytic Hierarchy Process ist eine moderne Methode aus der [[Entscheidungstheorie]] zur Entscheidungshilfe ähnlich der [[Nutzwertanalyse]], um komplexe [[Entscheidung|Entscheidungen]] zu vereinfachen und rationaler, bewusster zu treffen. Der AHP stellt einen gedanklichen Prozess dar und bietet dem Entscheider ein systematisches Verfahren, mit dem er ihn durch seinen Entscheidungsablauf in sehr strukturierten Form führt. Die Einsatzmöglichkeiten des AHP sind so vielfältig wie die Probleme im Leben, also nicht nur in Beruf und Familie.
Der Analytic Hierarchy Process ist eine Methode aus der [[Entscheidungstheorie]] zur Entscheidungshilfe ähnlich der [[Nutzwertanalyse]], um komplexe [[Entscheidung|Entscheidungen]] zu vereinfachen und rationaler zu treffen. Der AHP bildet ein systematisches Verfahren, um Entscheidungsprozesse zu strukturieren und zu lösen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.


Ziel des AHP ist es bei schwierigen Entscheidungen eine gemeinsame, optimale Lösung zu finden mit möglichst geringen Zeitaufwand, bei nachvollziehbarer Qualität und weitreichender Akzeptanz seitens der Team-Mitglieder bei der späteren Umsetzung der Entscheidung.
Ziel des AHP ist es bei schwierigen Entscheidungen in Teams die optimale, gemeinsam tragbare Lösung zu finden und den dafür erforderlichen Zeitaufwand zu minimieren.


Der AHP dient nicht nur zur Überprüfung und Ergänzung von subjektiven „Bauch-Entscheidungen“, er kann durch neue, unerwartete Aspekte zu fundierteren Einsichten über die zu entscheidende Thematik führen. Trotz der strukturierten Methodik bleibt auch eine Entscheidung mit Hilfe des AHP ein subjektives Verfahren einzelner, kleiner Bauchentscheidungen. Lediglich über das Ergebnis der Bewertungen bzw. die Darstellung der angebotenen Lösung läßt sich deutlich objektiver berichten bzw. diskutieren.
Der AHP dient nicht nur zur Überprüfung und Ergänzung von subjektiven „Bauch-Entscheidungen“, er kann durch neue, unerwartete Aspekte zu fundierteren Einsichten über die zu entscheidende Thematik führen. Trotz der strukturierten Methodik bleibt auch eine Entscheidung mit Hilfe des AHP ein subjektives Verfahren einzelner, kleiner Bauchentscheidungen. Lediglich über das Ergebnis der Bewertungen bzw. die Darstellung der angebotenen Lösung lässt sich deutlich objektiver berichten bzw. diskutieren.


Der Mathematiker Thomas Saaty hatte die Methode bereits theoretisch entwickelt und veröffentlicht 1980. Siehe Literaturquellen bei [http://en.wikipedia.org/wiki/Saaty Saaty] und [[Analytic_Hierarchy_Process#Weblinks|Weblinks]]. Zum praktischen Einsatz kam die Methode aber erst in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Populärität gewann der AHP vor allem in Nordamerika, in Skandinavien und in den fernöstlichen Ländern, wie ein [http://community.easymind.info/page-99.htm Ländervergleich] bei [http://www.google.de/search?num=20&hl=de&as_qdr=all&q=+%22Analytic+Hierarchy+Process%22&btnG=Suche&meta=cr%3DcountryUS Google] zeigt. Im deutschem Sprachraum fand der AHP bisher vor allem in Österreich und in der Schweiz Beachtung.
Der Mathematiker Thomas Saaty hatte die Methode bereits theoretisch entwickelt und veröffentlicht 1980. Siehe Literaturquellen bei den [[Analytic_Hierarchy_Process#Weblinks|Weblinks]]. Zum praktischen Einsatz kam die Methode aber erst in den 1990er Jahren. Populärität gewann der AHP vor allem in Nordamerika, in Skandinavien und in den fernöstlichen Ländern. Im deutschem Sprachraum fand der AHP bisher vor allem in Österreich und in der Schweiz Beachtung.


== Definition ==
== Definition ==
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Er wird „Prozess“ genannt, weil er einen prozessualen Ablauf vorgibt, wie Entscheidungen strukturiert und analysiert werden. Dieser Ablauf ist im Prinzip immer gleichbleibend, wodurch der AHP bei mehrfachem Einsatz zu einem leicht einsetzbaren, einer Routinehandlung gleichkommenden Entscheidungstool wird.
Er wird „Prozess“ genannt, weil er einen prozessualen Ablauf vorgibt, wie Entscheidungen strukturiert und analysiert werden. Dieser Ablauf ist im Prinzip immer gleichbleibend, wodurch der AHP bei mehrfachem Einsatz zu einem leicht einsetzbaren, einer Routinehandlung gleichkommenden Entscheidungstool wird.



== Praktischer Ablauf ==
== Praktischer Ablauf ==


Der Entscheidungsablauf gliedert sich verkürzt dargestellt in drei Phasen. In dem den folgenden Kapitel wird die Methodik des AHP zum besseren Verstehen anhand eines konkreten, einfachen, nicht hierarchischen Beispiel "''Partnerwahl''" durchgehend dargestellt. Diese Art der Darstellung wendet sich an den praktisch orientieren Leser. Es wird in diesem Kapitel nicht näher auf die mathematisch wissenschaftlichen Zusammenhänge des AHP eingegangen.
Der Entscheidungsablauf gliedert sich verkürzt dargestellt in drei Phasen. In dem den folgenden Abschnitt wird die Methodik des AHP dargestellt. Es wird in diesem Abschnitt nicht näher auf die mathematisch-wissenschaftlichen Zusammenhänge des AHP eingegangen.


=== 1. Phase: Sammeln der Daten ===

=== 1. Phase: Sammeln der Daten ===


In dieser Phase sammelt der Entscheider alle Daten, die für seine Entscheidungsfindung erheblich sind.
In dieser Phase sammelt der Entscheider alle Daten, die für seine Entscheidungsfindung erheblich sind.


Der erste Schritt verlangt vom Entscheider, dass er eine konkrete Frage zur Problemstellung formuliert. Ziel der Fragestellung ist es, die beste Lösung beziehungsweise Antwort zum Problem zu finden.


Im zweiten Schritt benennt der Entscheider unsortiert alle Kriterien (Gesichtspunkte), die ihm zur Lösung der Fragestellung als wichtig erscheinen. Die Sammlung erfolgt häufig in Form eines vorangegangenen [[Brainstorming]]. Die Ordnung der Kriterien nach ihrer Wichtigkeit erfolgt jedoch erst in einem späteren Schritt.
Der '''erste''' Schritt verlangt vom Entscheider, daß er eine konkrete Frage zur Problemstellung formuliert. Ziel der Fragestellung ist es, die beste Lösung bzw. Antwort zum Problem zu finden.

:Beispiel:

:''Welcher Partner ist für mich der Richtige ?''


Im '''zweiten''' Schritt benennt der Entscheider unsortiert alle Kriterien (Gesichtspunkte), die für ihn zur Lösung der Fragestellung als wichtig erscheinen. Die Sammlung erfolgt häufig im Wege eines vorangegangenen [[Brainstorming]]

:Beispiel:

:''mein Partner muß mich innig lieben''
:''mein Partner darf nicht geizig sein''
:''mein Partner muß Humor haben''
:''etc.''


Im '''dritten''' Schritt benennt der Entscheider alle Alternativen (Lösungsvorschläge), die für ihn wirklich in die engere realistische Wahl kommen, mit der sich sein Problem auch lösen bzw. die eingangs gestellte Frage beantworten läßt.

:Beispiel:

:''Partner Jörg''
:''Partner Ingo''


Im dritten Schritt benennt der Entscheider alle Alternativen (Lösungsvorschläge), die für ihn in die engere, realistische Wahl kommen, mit der sich sein Problem lösen oder die zu Beginn gestellte Frage beantworten lässt.


Damit ist die erste Phase des Sammelns und Formulierens aller entscheidungserheblichen Daten abgeschlossen.
Damit ist die erste Phase des Sammelns und Formulierens aller entscheidungserheblichen Daten abgeschlossen.


=== 2. Phase: Daten vergleichen und gewichten ===
=== 2. Phase: Daten vergleichen und gewichten ===


Nach der ersten Phase des Sammlens und Formulierens folgt nun die Gegenüberstellung, Vergleich und Bwertung aller Kriterien bzw. Alternativen in zwei Unterschritten:
Nach der ersten Phase des Sammelns und Formulierens folgt nun die Gegenüberstellung, Vergleich und Bewertung aller Kriterien beziehungsweise Alternativen in zwei Unterschritten:


Im '''vierten''' Schritt muss der Entscheider jedes Kriterium jedem anderen gegenübergestellen und vergleichen. Hierbei notiert der Entscheider, welches jeweils der beiden Kriterien für ihn wichtiger erscheint. Durch diese Methode der paarweisen Vergleiche läßt sich eine sehr genaue Bewertung aus der Vielzahl konkurrierender Kriterien dem Entscheider "entlocken".
Im vierten Schritt muss der Entscheider jedes Kriterium jedem anderen gegenübergestellen und vergleichen. Hierbei notiert der Entscheider, welches jeweils der beiden Kriterien für ihn wichtiger erscheint. Durch diese Methode der paarweisen Vergleiche lässt sich dem Entscheider eine sehr genaue Bewertung aus der Vielzahl konkurrierender Kriterien entlocken. Dies führt zu einer Rangfolge, in der die Kriteren ihrer Wichtigkeit nach geordnet sind.


Zur Bewertung wird eine Skala herangezogen mit einer Bandbreite von 1 bis 9 Punkten. Für die Praxis kann man sich die Bewertung am besten in Form eines virtuellen Schieberreglers vorstellen, der sich zwischen zwei Kriterien befindet. Bei diesem Ablauf wird das eine Kriterium dem anderen Kriterium gegenübergstellt, verglichen und mit einem Punktzahl bewertet.
:Beispiel


Im fünften Schritt muss der Entscheider seine Alternativen auf ihre Eignung hin untersuchen und bewerten. Dabei stellt er jeweils zwei Alternativen gegenüber und bewertet, welche Alternative am besten zur Erfüllung des jeweiligen Kriteriums passt.
<center>
[[Bild:Hilfe kriterium kriterium.gif|left|250px|thumb|Kriterium vergleichen + bewerten ]]</center>


Zur Bewertung wird eine Skala herangezogen mit einer Bandbreite von 1 bis 9 bzw. 1 bis 1/9 Punkten. Für die Praxis kann man sich die Bewertung am besten in Form eines virtuellen Schieberregler (grauer Querbalken) vorstellen ähnlich einem Lautstärkeregler. Dazu wird oben in der Beispielsgrafik das Kriterium Nr. 1 (oberhalb) dem Kriterium Nr. 2 (unterhalb) gegenübergstellt, verglichen und mit einem Punktzahl intuitiv bewertet.
Zur Bewertung wird ebenfalls eine Skala herangezogen mit einer Bandbreite von 1 bis 9. Für die Praxis eignet sich auch auch hier die Vorstellung eines virtuellen Schiebereglers, der zwischen jeweils zwei Alternativen liegt. Dies führt vergleichbar zu den Kriterien im vierten Schritt zu einer Rangfolge der Alternativen.


=== 3. Phase: Daten verarbeiten ===


Im siebten und letzten Schritt steht die Beantwortung der zu Anfang gestellten Frage. Dazu gibt es nach Thomas Saaty verschiedene Auswertungsszenarien.
Im '''fünften''' Schritt muß der Entscheider seine Alternativen auf ihrer Eignung hin untersuchen und bewerten. Dabei stellt er jeweils zwei Alternativen gegenüber und bewertet welche Alternative am besten zur Erfüllung des jeweiligen Kriteriums passt.


Aus den einzelnen Bewertungen von Schritt fünf ermittelt der AHP nach einem mathematischen Modell (siehe unter Weblinks „AHP Einführung“) eine präzise Gewichtung aller Kriterien und fügt diese in eine prozentuale Reihenfolge zusammen.
:Beispiel


Aus den einzelnen Bewertungen der Schritte sechs und fünf ermittelt der AHP nach seinem Modell auch eine präzise Gewichtung aller Alternativen in Bezug zu den jeweiligen Kriterien und fügt diese in einer prozentualen Reihenfolge zusammen.
<center>[[Bild:Hilfe alternative kriterium.gif|left|250px|thumb|Alternativen vergleichen + bewerten]]</center>


Der AHP misst bei dieser Gelegenheit über den sogenannten ''Inkonsistenzfaktor'' die Logik der Bewertungen zueinander. Damit steht eine Aussage über die Qualität der ermittelten Entscheidung zur Verfügung. Je niedriger der Inkonsistenzfaktor ist, desto schlüssiger sind Ihre Bewertungen und desto weniger Widersprüche tragen sie in sich. Um einen Widerspruch überhaupt darstellen zu können, werden per Definition mindestens drei verschiedene Bewertungen benötigt, die zur Betrachtung herangezogen werden müssen.
Zur Bewertung wird ebenfalls eine Skala herangezogen mit einer Bandbreite von 1 bis 9 bzw. 1 bis 1/9 Punkten. Für die Praxis läßt sich die Bewertung am besten in Form eines virtuellen Schiebers erklären ähnlich einem Lautstärkeregler. Dazu wird oben in der Beispielsgrafik die Alternative Nr. A (links) der Alternative Nr. B (rechts) gegenübergstellt, verglichen und mit einem Punktzahl intuitiv bewertet bezogen auf das Kriterium Nr. 1 (oberhalb).

.

=== 3. Phase: Daten verarbeiten ===

im '''siebten''' und letzten Schritt steht die Beantwortung der zu Anfang gestellten Frage. Dazu gibt es nach Thomas Saaty verschiedne Auswertungsszenarien

Auswertung Beispiel Kriterien


<center>[[Bild:Hilfe ergebnis detail kk.gif|thumb|none|250px|Rangfolge und Gewichte der Kriterien]]</center>

dazu Erläuterung:

Aus den einzelnen Bewertungen des Entscheiders von Schritt 5 ermittelt der AHP nach einem mathematischen Modell (siehe unten Weblinks "AHP Einführung") eine recht präzise Gewichtung aller Kriterien und fügt diese in eine prozentuale Reihenfolge zusammen. Sieger und wichtigstes Kriterium (Gesichtspunkt) für diesen Entscheider war ''"mein Partner muß Humor haben"'' mit 61,8 Prozentpunkten


Auswertung Beispiel Alternativen


<center>[[Bild:Hilfe ergebnis detail ka.gif|thumb|none|250px|Rangfolge und Gewichte der Alternativen im Vergleich zu den Kriterien]]</center>

dazu Erläuterung:

Aus den einzelnen Bewertungen des Entscheiders von Schritt 6 '''plus''' 5 ermittelt der AHP nach seinem Modell auch eine recht präzise Gewichtung aller Alternativen in Bezug zu den jeweiligen Kriterien und fügt diese in eine prozentuale Reihenfolge zusammen. In der Grafik oberhalb zeigt die prozentualen Gewichte, wie gut die Alternativen das jeweilige Kriterium nach Meinung des Entscheiders erfüllen. Sieger und beste Alternative (Lösungsvorschlag) für diesen Entscheider war ''"Partner Jörg"'' mit 65,3 Prozentpunkten


Der AHP misst bei dieser Gelegenheit über den sogenannten ''Inkonsistenzfaktor'' die Logik der Bewertungen zueinander. Damit steht eine Aussage über die Qualität der ermittelten Entscheidung zur Verfügung. Je niedriger der Inkonsistenzfaktor ist, desto schlüssiger sind Ihre Bewertungen und desto weniger Widersprüche tragen sie in sich. Um einen Widerspruch überhaupt darstellen zu können, werden per Definition mindestens drei verschiedene Bewertungen (Punktzahlen) benötigt, die zur Betrachtung herangezogen werden müssen.


Auswertung Beispiel Stabilität


<center>[[Bild:Hilfe ergebnis detail stabiltest ka.gif|thumb|none|250px|Schrittweise Veränderung der Kriterien]]</center>

dazu Erläuterung:


Durch schrittweise Veränderung der ermittelten Prozentwerte der Kriterien lässt sich die Stabilität der gefunden Lösung betrachten.
Durch schrittweise Veränderung der ermittelten Prozentwerte der Kriterien lässt sich die Stabilität der gefunden Lösung betrachten.


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Auskommentiert wegen starken Bezugs auf eine bestimmte Software. Überarbeiten-Baustein bezieht sich unter anderem auch hierauf (aber nicht in erster Linie).
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Auskommentiert wegen starken Bezugs auf eine bestimmte Software. Siehe [[Wikipedia:Löschkandidaten/3. Juli 2005 (Ersatzkopie)#Analytic Hierarchy Process]].


In der Nachbetrachtung sollte für jedes Kriterium kontrolliert werden, ob die ermittelte Rangfolge der Alternativen stabil wirkt. Dazu wird der Abstand zwischen der blauen senkrechten Linie (Kriterium) zu den Schnittpunkten der roten Linien (Alternativen) geprüft.
In der Nachbetrachtung sollte für jedes Kriterium kontrolliert werden, ob die ermittelte Rangfolge der Alternativen stabil wirkt. Dazu wird der Abstand zwischen der blauen senkrechten Linie (Kriterium) zu den Schnittpunkten der roten Linien (Alternativen) geprüft.
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Die Rangfolge der Alternativen ist in diesem Beispiel absolut stabil, es gibt keine relevanten Schnittpunkte. Auch wenn die Bewertungen in Schritt vier massiv korrigiert werden, wird die Lösung bei diesem Kriterium nicht kippen.
Die Rangfolge der Alternativen ist in diesem Beispiel absolut stabil, es gibt keine relevanten Schnittpunkte. Auch wenn die Bewertungen in Schritt vier massiv korrigiert werden, wird die Lösung bei diesem Kriterium nicht kippen.
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== Theorie und Mathematik ==


=== Übersicht ===
=== Übersicht ===


(Der Schwerpunkt in diesem Artikel liegt zur Zeit in der Darstellung des [[Analytic_Hierarchy_Process#Praktischer_Ablauf|praktischen Ablaufs]] für den konkreten Anwender. Der folgende wissenschaftliche Teil steckt vorerst noch in den "Kinderschuhen". Mehr zur Theorie und Mathematik findet man bei den [[Analytic_Hierarchy_Process#Weblinks|Weblinks]])
(Der Schwerpunkt in diesem Artikel liegt zur Zeit in der Darstellung des [[Analytic_Hierarchy_Process#Praktischer_Ablauf|praktischen Ablaufs]] für den konkreten Anwender. Der folgende wissenschaftliche Teil steckt vorerst noch in den "Kinderschuhen". Mehr zur Theorie und Mathematik findet man bei den [[Analytic_Hierarchy_Process#Weblinks|Weblinks]])



Mehrstufigen Zielhierachien treten eigentlich immer in Entscheidungsprozess auf. Um diese aufzulösen wurde AHP entwickelt.
Mehrstufigen Zielhierachien treten eigentlich immer in Entscheidungsprozess auf. Um diese aufzulösen wurde AHP entwickelt.
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Von dem Entscheider werden dazu paarweise Vergleiche angestellt, in denen die Wichtigkeit von jeweils zwei Unterzielen mit einem Oberziel verglichen wird. Dabei wird folgende Bewertungsskala verwendet.
Von dem Entscheider werden dazu paarweise Vergleiche angestellt, in denen die Wichtigkeit von jeweils zwei Unterzielen mit einem Oberziel verglichen wird. Dabei wird folgende Bewertungsskala verwendet.
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!Skalenwert
! Skalenwert || Bedeutung
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Auch hierauf bezieht sich der Überarbeiten-Baustein:


==== Berechnung der Gewichtungsvektoren ====
==== Berechnung der Gewichtungsvektoren ====
==== Konsistenzprüfung ====
==== Konsistenzprüfung ====
==== Berechnen der Gesamthierachie ====
==== Berechnen der Gesamthierachie ==== -->


== Zusammenfassung und Kritik ==
== Zusammenfassung und Kritik ==


Der Analytic Hierarchy Process (AHP) ist im Vergleich zur [[Nutzwertanalyse]] (NWA) mathematisch anspruchsvoller, aber auch präziser.
Der Analytic Hierarchy Process ist im Vergleich zur [[Nutzwertanalyse]] (NWA) mathematisch anspruchsvoller, aber auch präziser.


Bei Anwendung der NWA genügen zur Berechnung einfach Stift und Papier. Deshalb wurde die NWA schon zu Zeiten eingesetzt, wo es noch keine EDV gab. Die Methode des AHP basiert mathematisch auf einer Kette von Matrizen-Multiplikationen. Diese benötigten natürlich Rechenpower, die dem AHP in der Praxis eigentlich erst ab 1990 - mit Beginn des Computer-Zeitalters - erfolgreich zur Verfügung stand.
Bei Anwendung der NWA genügen zur Berechnung einfach Stift und Papier. Deshalb wurde die NWA schon zu Zeiten eingesetzt, wo es noch keine EDV gab. Die Methode des AHP basiert mathematisch auf einer Kette von Matrizen-Multiplikationen. Diese benötigten natürlich Rechenpower, die dem AHP in der Praxis eigentlich erst ab 1990 - mit Beginn des Computer-Zeitalters - erfolgreich zur Verfügung stand.
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== Ähnliche Methoden ==
== Ähnliche Methoden ==
*[[Nutzwertanalyse]]


* [[Nutzwertanalyse]]
== Weblinks ==

== Literatur ==

* ''Multicriteria decision making - the analytic hierarchy process : planning, priority setting, resource allocation'', Thomas L. Saaty, ISBN 0-9620317-2-0


== Weblinks ==
* [http://www.boku.ac.at/mi/ahp/ahp.pdf AHP Einführung] zur Theorie und Mathematik in deutsch / Dr. Oliver Meixner
*[http://msdn.microsoft.com/msdnmag/issues/05/06/TestRun/default.aspx MSDN Magazine ] The Analytic Hierarchy Process / James McCaffrey
* [http://bvba2.bib-bvb.de/V/DCTXI8EF5GMT17SKXD8CUXK6423K882UUL1DF3PSHKQ5TTINK2-01809?func=full&set_number=012344&set_entry=000001&format=999 Multicriteria decision making] - the analytic hierarchy process - planning, priority setting, resource allocation / Thomas L. Saaty 1. Auflage 1980, 2. Auflage 1996 ISBN 0-9620317-2-0
* Methodischer [http://community.easymind.info/page-77.htm Vergleich] mit der Nutzwertanalyse
*[http://community.easymind.info/page-99.htm Ländervergleich] im Einsatz des Analytic Hierarchy Process (AHP)
* [http://www.easymind.info easy-mind] Web-Instrument zur Online-Entscheidungshilfe deutsch-sprachig kostenfrei, für den Anfänger auch einfache, intuitive Bedienung per Schieberegler möglich
* [http://www.hipre.hut.fi Web-HIPRE] web-version of the HIPRE 3+ software for decision analytic problem structuring, multicriteria evaluation and prioritization
* [http://www.expertchoice.com expert-choice] Windows-Software zum AHP englisch-sprachig, leider nur Demo-Version aber eben der Klassiker


* [http://www.boku.ac.at/mi/ahp/ahp.pdf AHP Einführung] zur Theorie und Mathematik in deutsch
* [http://msdn.microsoft.com/msdnmag/issues/05/06/TestRun/default.aspx MSDN Magazine ] The Analytic Hierarchy Process
* [http://community.easymind.info/page-77.htm Methodischer Vergleich] mit der Nutzwertanalyse
* [http://www.easymind.info easy-mind] Web-Instrument zur Online-Entscheidungshilfe deutsch-sprachig kostenfrei, auch für Laien bedienbar
* [http://www.hipre.hut.fi Web-HIPRE] Web-version of the HIPRE 3+ software for decision analytic problem structuring, multicriteria evaluation and prioritization
* [http://www.expertchoice.com expert-choice] Windows-Software zum AHP englisch-sprachig (Demo-Version) <!-- „Der Klassiker“ -->


[[Kategorie:Entscheidungstheorie]]
[[Kategorie:Entscheidungstheorie]]

Version vom 14. Juli 2005, 23:00 Uhr

Der Analytic Hierarchy Process (AHP) ist eine von dem Mathematiker Thomas Saaty entwickelte Methode und Verfahren, um Entscheidungsprozesse zu unterstützen.

Einleitung

Der Analytic Hierarchy Process ist eine Methode aus der Entscheidungstheorie zur Entscheidungshilfe ähnlich der Nutzwertanalyse, um komplexe Entscheidungen zu vereinfachen und rationaler zu treffen. Der AHP bildet ein systematisches Verfahren, um Entscheidungsprozesse zu strukturieren und zu lösen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.

Ziel des AHP ist es bei schwierigen Entscheidungen in Teams die optimale, gemeinsam tragbare Lösung zu finden und den dafür erforderlichen Zeitaufwand zu minimieren.

Der AHP dient nicht nur zur Überprüfung und Ergänzung von subjektiven „Bauch-Entscheidungen“, er kann durch neue, unerwartete Aspekte zu fundierteren Einsichten über die zu entscheidende Thematik führen. Trotz der strukturierten Methodik bleibt auch eine Entscheidung mit Hilfe des AHP ein subjektives Verfahren einzelner, kleiner Bauchentscheidungen. Lediglich über das Ergebnis der Bewertungen bzw. die Darstellung der angebotenen Lösung lässt sich deutlich objektiver berichten bzw. diskutieren.

Der Mathematiker Thomas Saaty hatte die Methode bereits theoretisch entwickelt und veröffentlicht 1980. Siehe Literaturquellen bei den Weblinks. Zum praktischen Einsatz kam die Methode aber erst in den 1990er Jahren. Populärität gewann der AHP vor allem in Nordamerika, in Skandinavien und in den fernöstlichen Ländern. Im deutschem Sprachraum fand der AHP bisher vor allem in Österreich und in der Schweiz Beachtung.

Definition

Der AHP ist „hierarchisch“, da Kriterien, die zur Lösung eines Problems herangezogen werden, stets in eine hierarchische Struktur gebracht werden. Die Bezeichnungen für diese Kriterien lauten je nach Bedarf Merkmale, Attribute, Alternativen oder ähnlich. Elemente einer Hierarchie können in Gruppen eingeteilt werden, wobei jede Gruppe nur jeweils eine andere („höhere“) Gruppe von Hierarchieelementen beeinflusst und nur von einer anderen („niedrigeren“) beeinflusst wird.

Als „analytisch“ wird der AHP wegen seines Vermögens bezeichnet, eine Problemkonstellation in all seinen Abhängigkeiten umfassend zu analysieren.

Er wird „Prozess“ genannt, weil er einen prozessualen Ablauf vorgibt, wie Entscheidungen strukturiert und analysiert werden. Dieser Ablauf ist im Prinzip immer gleichbleibend, wodurch der AHP bei mehrfachem Einsatz zu einem leicht einsetzbaren, einer Routinehandlung gleichkommenden Entscheidungstool wird.

Praktischer Ablauf

Der Entscheidungsablauf gliedert sich verkürzt dargestellt in drei Phasen. In dem den folgenden Abschnitt wird die Methodik des AHP dargestellt. Es wird in diesem Abschnitt nicht näher auf die mathematisch-wissenschaftlichen Zusammenhänge des AHP eingegangen.

1. Phase: Sammeln der Daten

In dieser Phase sammelt der Entscheider alle Daten, die für seine Entscheidungsfindung erheblich sind.

Der erste Schritt verlangt vom Entscheider, dass er eine konkrete Frage zur Problemstellung formuliert. Ziel der Fragestellung ist es, die beste Lösung beziehungsweise Antwort zum Problem zu finden.

Im zweiten Schritt benennt der Entscheider unsortiert alle Kriterien (Gesichtspunkte), die ihm zur Lösung der Fragestellung als wichtig erscheinen. Die Sammlung erfolgt häufig in Form eines vorangegangenen Brainstorming. Die Ordnung der Kriterien nach ihrer Wichtigkeit erfolgt jedoch erst in einem späteren Schritt.

Im dritten Schritt benennt der Entscheider alle Alternativen (Lösungsvorschläge), die für ihn in die engere, realistische Wahl kommen, mit der sich sein Problem lösen oder die zu Beginn gestellte Frage beantworten lässt.

Damit ist die erste Phase des Sammelns und Formulierens aller entscheidungserheblichen Daten abgeschlossen.

2. Phase: Daten vergleichen und gewichten

Nach der ersten Phase des Sammelns und Formulierens folgt nun die Gegenüberstellung, Vergleich und Bewertung aller Kriterien beziehungsweise Alternativen in zwei Unterschritten:

Im vierten Schritt muss der Entscheider jedes Kriterium jedem anderen gegenübergestellen und vergleichen. Hierbei notiert der Entscheider, welches jeweils der beiden Kriterien für ihn wichtiger erscheint. Durch diese Methode der paarweisen Vergleiche lässt sich dem Entscheider eine sehr genaue Bewertung aus der Vielzahl konkurrierender Kriterien entlocken. Dies führt zu einer Rangfolge, in der die Kriteren ihrer Wichtigkeit nach geordnet sind.

Zur Bewertung wird eine Skala herangezogen mit einer Bandbreite von 1 bis 9 Punkten. Für die Praxis kann man sich die Bewertung am besten in Form eines virtuellen Schieberreglers vorstellen, der sich zwischen zwei Kriterien befindet. Bei diesem Ablauf wird das eine Kriterium dem anderen Kriterium gegenübergstellt, verglichen und mit einem Punktzahl bewertet.

Im fünften Schritt muss der Entscheider seine Alternativen auf ihre Eignung hin untersuchen und bewerten. Dabei stellt er jeweils zwei Alternativen gegenüber und bewertet, welche Alternative am besten zur Erfüllung des jeweiligen Kriteriums passt.

Zur Bewertung wird ebenfalls eine Skala herangezogen mit einer Bandbreite von 1 bis 9. Für die Praxis eignet sich auch auch hier die Vorstellung eines virtuellen Schiebereglers, der zwischen jeweils zwei Alternativen liegt. Dies führt vergleichbar zu den Kriterien im vierten Schritt zu einer Rangfolge der Alternativen.

3. Phase: Daten verarbeiten

Im siebten und letzten Schritt steht die Beantwortung der zu Anfang gestellten Frage. Dazu gibt es nach Thomas Saaty verschiedene Auswertungsszenarien.

Aus den einzelnen Bewertungen von Schritt fünf ermittelt der AHP nach einem mathematischen Modell (siehe unter Weblinks „AHP Einführung“) eine präzise Gewichtung aller Kriterien und fügt diese in eine prozentuale Reihenfolge zusammen.

Aus den einzelnen Bewertungen der Schritte sechs und fünf ermittelt der AHP nach seinem Modell auch eine präzise Gewichtung aller Alternativen in Bezug zu den jeweiligen Kriterien und fügt diese in einer prozentualen Reihenfolge zusammen.

Der AHP misst bei dieser Gelegenheit über den sogenannten Inkonsistenzfaktor die Logik der Bewertungen zueinander. Damit steht eine Aussage über die Qualität der ermittelten Entscheidung zur Verfügung. Je niedriger der Inkonsistenzfaktor ist, desto schlüssiger sind Ihre Bewertungen und desto weniger Widersprüche tragen sie in sich. Um einen Widerspruch überhaupt darstellen zu können, werden per Definition mindestens drei verschiedene Bewertungen benötigt, die zur Betrachtung herangezogen werden müssen.

Durch schrittweise Veränderung der ermittelten Prozentwerte der Kriterien lässt sich die Stabilität der gefunden Lösung betrachten.


Übersicht

(Der Schwerpunkt in diesem Artikel liegt zur Zeit in der Darstellung des praktischen Ablaufs für den konkreten Anwender. Der folgende wissenschaftliche Teil steckt vorerst noch in den "Kinderschuhen". Mehr zur Theorie und Mathematik findet man bei den Weblinks)

Mehrstufigen Zielhierachien treten eigentlich immer in Entscheidungsprozess auf. Um diese aufzulösen wurde AHP entwickelt. Der AHP dabei durchläuft folgende Schritte:

  1. Aufstellen der Zielhierachie
  2. Bestimmung der Prioritäten
  3. Berechnung der Gewichtungsvektoren
  4. Konsistenzprüfung
  5. Berechnen der Gesamthierachie

Die einzelnen Schritte

Die einzelnen Schritte werden der Reihenfolge nach durchlaufen, wobei zur Prioritätenbestimmung zurückgesprungen wird, falls Inkonsistenzen festgestellt werden.

Aufstellen der Zielhierachie

Ein wichtiges Ziel eines Unternehmens ist der Erfolg. Dieses Ziel hat unter anderem die Unterziele Marktanteil, Stabilität und Gewinn. Um das Ziel der Stabilität zu erreichen, werden darunter weitere Unterziele gesetzt, zum Beispiel Mitarbeiterfluktuation und ähnliches.

Diese Ziele lassen sich als Graph mit verschiedenen Stufen darstellen.

Bestimmung der Prioritäten

Von dem Entscheider werden dazu paarweise Vergleiche angestellt, in denen die Wichtigkeit von jeweils zwei Unterzielen mit einem Oberziel verglichen wird. Dabei wird folgende Bewertungsskala verwendet.

Skalenwert Bedeutung
1 gleiche Bedeutung
3
5
7
9
2, 4, 6, 8


Zusammenfassung und Kritik

Der Analytic Hierarchy Process ist im Vergleich zur Nutzwertanalyse (NWA) mathematisch anspruchsvoller, aber auch präziser.

Bei Anwendung der NWA genügen zur Berechnung einfach Stift und Papier. Deshalb wurde die NWA schon zu Zeiten eingesetzt, wo es noch keine EDV gab. Die Methode des AHP basiert mathematisch auf einer Kette von Matrizen-Multiplikationen. Diese benötigten natürlich Rechenpower, die dem AHP in der Praxis eigentlich erst ab 1990 - mit Beginn des Computer-Zeitalters - erfolgreich zur Verfügung stand.

Die NWA ist dagegen nur ein additives Näherungsverfahren und begnügt sich mit den Grundrechenarten. Bei der NWA wird im Gegensatz zum AHP bereits das Kriterien-Ranking meist nicht durch paarweisen Vergleich ermittelt (nicht jedes Kriterium mit jedem anderen Kriterium).

Stattdessen trägt der Entscheider seinen prozentualen Schätzwert direkt in die Ranking-Tabelle manuell ein. Das Alternativen-Ranking wird bei der NWA sogar generell ohne paarweisen Vergleich ermittelt. Die „Methodik“ der NWA reduziert sich also darauf, dass die Summe aller Gewichtsfaktoren nicht mehr als 100 Prozent ergeben darf. Der AHP dagegen „zwingt“ zum paarweisen Vergleich auch bei den Alternativen.

Abgesehen von der breiteren Bewertungsskala überprüft der AHP im Gegensatz zur NWA auch Logik und Qualität einer Entscheidung. Aus den nicht vermeidbaren Widersprüchen aller paarweisen Vergleich bzw. deren subjektiven Bewertungen wird durch eine quasi unnötige Überbestimmung der sogenannte Inkonsistenzfaktor und die Stabilität des Rankings aller Alternativen ermittelt

Die Schärfe der klassischen AHP-Methode ist zugleich aber auch ihre Schwäche. Denn man benötigt mehr Zeit für die Bewertung wirklich aller Vergleiche. Es sei denn man wendet alternativ eine verkürzte Bewertungsmethode des AHP an („ein Kriterium mit jedem anderen Kriterium“), sobald der Entscheider z.B. aus einer Vielzahl von Alternativen die „Spreu vom Weizen“ trennen muss. Aber dann lassen sich mangels Überbestimmung natürlich Inkonsistenz und Stabilität nicht mehr ermitteln.

Ähnliche Methoden

Literatur

  • Multicriteria decision making - the analytic hierarchy process : planning, priority setting, resource allocation, Thomas L. Saaty, ISBN 0-9620317-2-0
  • AHP Einführung zur Theorie und Mathematik in deutsch
  • MSDN Magazine The Analytic Hierarchy Process
  • Methodischer Vergleich mit der Nutzwertanalyse
  • easy-mind Web-Instrument zur Online-Entscheidungshilfe deutsch-sprachig kostenfrei, auch für Laien bedienbar
  • Web-HIPRE Web-version of the HIPRE 3+ software for decision analytic problem structuring, multicriteria evaluation and prioritization
  • expert-choice Windows-Software zum AHP englisch-sprachig (Demo-Version)