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Die Gespensterjäger und Steinerne Brücke: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|beschreibt die Steinerne Brücke in Regensburg. Für weitere gleichnamige Brücken, siehe: [[Steinerne Brücke (Begriffsklärung)]]}}
Die Kinderbuchautorin [[Cornelia Funke]] schrieb bislang vier Geschichten um die '''Gespensterjäger''' Hedwig Kümmelsaft, Tom Tomsky und Hugo MUG. Das Trio muss gegen einige böse Gespenster kämpfen und bedient sich dabei Waffen wie Spiegeln, roter Farbe, Wärme, Zuckerguss, lauter Musik, MUG-Schleim usw.


{{Infobox Brücke
==Bücher==
|BEZEICHNUNG=Steinerne Brücke
===Die Gespensterjäger auf eisiger Spur===
|BILD=Regensburg_-_Steinerne_Bruecke_ohne_Dom.jpg
Tom, der von seiner älteren Schwester schikaniert wird, trifft im Hauskeller auf Hugo, ein MUG (Mittelmäßig Unheimliches Gespenst), den er mit Hedwigs Kümmelsafts Tipps vertreiben kann. Doch dann stellt sich heraus, dass Hugo seinerseits von einem UEG (Unglaublich Ekelhaftes Gespenst) aus seinem alten Zuhause, einem Schloss, vertrieben wurde. Die Gespensterjäger müssen es nun mit dem eisigem Gespenst aufnehmen. Am Ende besiegen sie das UEG mithilfe von Herrn Lieblich's Kekskünsten – und verwandeln ihn in einen winzigen Flaschengeist.
|BILDTEXT=Die Steinerne Brücke
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|KONSTRUKTION=[[Bogenbrücke|Steinbogenbrücke]]
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|HÖHE= ca. 15 m (Gründung-Fahrbahn)
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Die '''Steinerne Brücke''' ist neben dem [[Regensburger Dom]] das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt [[Regensburg]] und gilt als ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst. 2007 wurde sie für die Auszeichnung als [[Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland]] nominiert.
===Die Gespensterjäger im Feuerspuk===
Eigentlich sollten die drei Gespensterjäger nur ein paar kleine Feuergeister aus einem Hotel vertreiben, doch in Wahrheit wartet doch ein schrecklicher Feind auf sie: ein GRUBLIGEI (Grauenhaft Unbesiegbarer Blitzgeist), eines der fünf gefährlichsten Gespenster der Welt.


==Errichtung der Brücke==
=== Gespensterjäger – in der Gruselburg ===
Die Steinerne Brücke wurde innerhalb von nur elf Jahren, vermutlich von 1135 bis 1146, erbaut. Sie wurde vom [[Zweiter Kreuzzug|Kreuzfahrerheer]] unter [[Ludwig VII. (Frankreich)|Ludwig VII.]] für die Donauüberquerung benutzt und war für mehr als 800 Jahre die einzige [[Liste der Donaubrücken|Donaubrücke]] in Regensburg. Die Steinerne Brücke diente als Vorbild für andere große Steinbrückenbauten des 12. und 13. Jahrhunderts über die [[Elbe]] in [[Dresden]], die [[Moldau (Fluss)|Moldau]] in [[Prag]] (Judithbrücke; die Vorgängerin der heutigen [[Karlsbrücke]]), die [[Themse]] in [[London]] und die [[Rhône]] in [[Avignon]].
Theodor Wurm ist verzweifelt: Kaum ist er auf Burg Dusterberg eingezogen, reißen ihn unheimliche Schreie und geheimnisvolle Spukerscheinungen aus dem Schlaf. Da können nur noch die besten Gespensterjäger der Welt helfen. Tom Tomsky, Hedwig Kümmelsaft und das Gespenst Hugo gehen den seltsamen Vorkommnissen auf den Grund. Und schon bald machen sie die Bekanntschaft der ''Blutigen Baronin''...


==Konstruktion und bauliche Veränderungen==
===Die Gespensterjäger in großer Gefahr===
[[Bild:Bruckmandl 2006 08.jpg|right|180px|thumb|Bruckmandl (Brückenmännchen)]]
Tom steht kurz vor seinem dritten Gespensterjägerdiplom. Um es zu bestehen, muss er mit Hedwig und Hugo ein Moorgespenst besiegen. Doch statt diesem muss er einen schrecklichen Zargoroth besiegen, der eine sehr große Gefahr für die Gespensterjäger ist. Aber am Ende besiegen sie den Zargoroth und Tom bekommt sogar sein fünftes Gespensterjägerdiplom.
[[Bild:Regensburger Stadttor.jpg|left|thumb|Brückturm - rechts die Öffnung für die ehem. Straßenbahn]]


Die Steinerne Brücke ist eine [[Bogenbrücke|Steinbogenbrücke]] mit 14 Bögen. Der erste Bogen und der erste Pfeiler an der Südseite wurden bei der Errichtung des Salzstadels 1616–20 komplett eingebaut, sind aber unter der Brückenauffahrt erhalten. Ursprünglich befand sich hier ein kleiner Hafen am Wiedfang. Der Bau der Pfeilergründung erfolgte innerhalb eines [[Kofferdamm (Brückenbau)|Fangdammes]] aus Eichenbohlen. Die Brückenpfeiler ruhen auf Schwellrosten aus Eichenstämmen auf dem Kiesbett der Donau. Zum Schutz vor Unterspülung sind sie von pfeilförmigen, künstlichen Inseln umgeben, sogenannten Pfeilerinseln oder Beschlächten, die 1687 verbreitert wurden. Diese Inseln stellen für das durchfließende Wasser eine beträchtliche Verengung dar, woraus ein Pegelunterschied von zirka 0,5 m zwischen Ober- und Unterwasser der Brücke resultiert. Dies verursacht eine starke Strömung unter den Brückenbögen und Wasserwirbel unterhalb der Brücke, den bekannten [[Regensburger Donaustrudel]].
==Liste der Spukgestalten==
'''VAGG''' → '''V'''erzeichnis '''A'''ller '''G'''emeldeten '''G'''eistererscheinungen


Die Brücke verfügte ursprünglich über drei Türme, von denen nur der [[Brückturm]] auf der Südseite erhalten geblieben ist. Der südliche und der mittlere Turm brannten während der Belagerung aus und wurden erst nach Ende des Krieges 1648 wieder hergestellt. 1784 wurde der mittlere Turm abgebrochen, nachdem er durch [[Eisstoß]] praktisch zerstört worden war. Der nördliche Turm wurde 1809 bei der Rückeroberung der von den Österreichern besetzten Stadt durch französische und bayrische Truppen beschädigt und ein Jahr später abgebrochen.
*'''GRUBLIGEI''' = '''GR'''auenhagter '''U'''nbesiegbarer '''BLI'''tz'''GEI'''st
*'''UEG''' = '''U'''nglaublich '''E'''kelhaftes '''G'''espenst
*'''MOSSP''' = '''MO'''or- und '''S'''umpf'''SP'''uk
*'''WIBEIGEI's''' = '''WI'''nzige '''BEI'''ssende '''GEI'''ster
*'''MUG''' = '''M'''ittelmässig '''U'''nheimliches '''G'''espenst
*'''GAGAHAG''' = '''GA'''nz und '''GA'''r '''HA'''rmloses '''G'''espenst
*'''WHW''' = '''W'''ind'''H'''osen'''W'''irbler
*'''SGH''' = '''S'''chwarzer '''G'''eister'''H'''und
*'''SCHLAWAG''' = '''SCHLA'''mm- und '''WA'''sser'''G'''eist
*'''NEPROSPEG''' = '''NEG'''ativ'''PRO'''jektion einer '''SP'''uk'''E'''rscheinun'''G'''
*'''HISPEG''' = '''HIS'''torische '''SP'''uk'''E'''rscheinun'''G'''
*'''BLAWAG''' = '''BLA'''sser '''WA'''bbel'''G'''eist
*'''NEGEF''' = '''NE'''bel'''GE'''stalten'''F'''ormer
*'''NEDUGEI''' = '''NE'''bliger '''DU'''nst'''GEI'''st


1633 wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] beim Anrücken der Schweden das vierte (heute das dritte noch sichtbare) Brückenjoch gesprengt und später durch eine hölzerne Zugbrücke ersetzt. Diese Lücke wurde erst 1790/91 wieder geschlossen. Der große Torbogen seitlich des südlichen Brückturms und die Brückenverbreitung davor wurden Anfang des 20. Jahrhunderts beim Bau der [[Straßenbahn Regensburg|Straßenbahn]] erstellt. Der unmittelbar davor liegende zweite sowie der elfte Pfeiler der Brücke wurden am 23. April 1945 von deutschen Truppen gesprengt, um den Vormarsch der Amerikaner zu verzögern. Diese Schäden wurden erst 1967 endgültig beseitigt.
{{SORTIERUNG:Gespensterjager #Die}}

[[Kategorie:Buchreihe]]
1732 wurde die Fahrbahn der Steinernen Brücke verbreitert, indem die ursprünglichen dicken Seitenbrüstungen durch dünnere Sandsteinplatten ersetzt wurden. 1877 wurden diese durch Granitplatten aus [[Flossenbürg]] ersetzt; gleichzeitig wurde die aus dem Jahre 1499 stammende hölzerne Verbindungsrampe zum Oberen Wöhrd durch eine Eisenkonstruktion ersetzt. 1950 erhielt die Brücke schließlich Brüstungen aus Betonplatten.
[[Kategorie:Cornelia Funke]]

Das nördliche Ende der Brücke stellte früher die [[Staatsgrenze]] zwischen dem [[Herzogtum]] (später [[Kurfürstentum]]) [[Bayern]] und der [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]] Regensburg dar.

Am Brückenscheitel befindet sich das Bruckmandl ''(Brückenmännchen),'' welches einst die städtischen Freiheitsrechte und die Emanzipation aus der Vormundschaft des Bischofs symbolisierte. Diese Figur stammte ursprünglich aus dem Jahre 1446, die aktuelle Ausführung wurde am 23. April 1854 aufgestellt. Eine Vorgängerfigur befindet sich im Historischen Museum Regensburg.

{| class="wikitable"
|-
| Anzahl Bögen
| 16 (15 noch sichtbar)
|-
| Lichte Weite der Bögen
| 10,45–16,60 m
|-
| Breite der Brückenpfeiler
| 5,85–7,40 m
|-
| Geschätzte Baumasse
| 100.000 t
|}

==Heutiger Zustand==
Durch die starken Belastungen der letzten Jahrzehnte ist die Dauerhaftigkeit der Brücke stark herabgesetzt, weshalb sie nicht mehr befahrbar ist. Nachdem sie bereits seit einigen Jahren für den privaten PKW-Verkehr gesperrt war, erfolgte am Abend des 1. August 2008 die Sperrung auch für Busse und Taxis. Grund für diese Maßnahme ist ein Gutachten, wonach die Brückenbrüstungen dem Aufprall eines Busses nicht standhalten würden.

Auch nach der Sanierung soll die Brücke nicht mehr für den motorisierten Verkehr freigegeben werden. Aus diesem Grund wird in Regensburg schon seit Längerem über alternative Bustrassen diskutiert, von denen zwei den Neubau einer Brücke stromaufwärts zwischen der Altstadt und dem Oberen Wöhrd (Westtrasse) bzw. zwischen dem Unteren Wöhrd und Stadtamhof (Osttrasse) vorsehen.

Im Vorfeld der Sanierung wurde im Jahre 2009 eine umfangreiche Suche nach geeignetem Steinmaterial durchgeführt, das für die Sanierung verwendet werden kann. Es sollte farblich und von der Struktur her zu dem Originalmaterial passen und außerdem eine ausreichende Festigkeit und Witterungsbeständigkeit aufweisen. Man wurde schließlich in einem aufgelassenen Steinbruch in der Nähe von [[Ihrlerstein]] fündig (siehe auch [[Ihrlersteiner Grünsandstein]]).

==Stadtsage==
[[Datei:Regensburg Steinerne Bruecke aus Sueden.jpg|thumb|Die Brücke von Süden gesehen]]
Über den Bau der Steinernen Brücke existiert eine bekannte Sage. Nach dieser soll der Brückenbaumeister mit dem Dombaumeister eine Wette abgeschlossen haben, wer zuerst sein Bauwerk fertiggestellt haben wird. Nachdem der Dombau wesentlich schneller vonstatten ging, schloss der Brückenbaumeister einen Pakt mit dem Teufel. Wenn der Teufel die ersten drei Seelen bekäme, welche über die Brücke gingen, würde er ihm zur Seite stehen. Von nun an ging der Brückenbau sehr schnell voran, sodass die Brücke zuerst fertiggestellt werden konnte. Der Teufel forderte nun seinen Lohn, weshalb der Brückenbaumeister bei der Eröffnung erst einen Hahn, eine Henne und einen Hund über die Brücke jagen ließ. Aus Wut darüber versuchte der Teufel die Brücke zu zerstören, was ihm allerdings nicht gelang. Deshalb, so die Sage, hat die Brücke einen Buckel. Tatsächlich war die Brücke jedoch schon lange fertiggestellt, als 1273 mit dem Bau des Domes begonnen wurde.

Genaueres über diese und sehr ähnliche Sagen zu mittelalterlichen Brückenbauten siehe im Artikel zum [[Brickegickel#Die_Sage_vom_Brickegickel|Frankfurter Brickegickel]].

==Umgebung==
Unmittelbar neben der südlichen Brückenauffahrt befindet sich die [[Historische Wurstkuchl]], die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts an einem Stadtmauerrest des 14. Jahrhunderts angebaut wurde. Flussabwärts der Steinernen Brücke am rechten (südlichen) Ufer befindet sich heute das [[Donau-Schiffahrts-Museum Regensburg]].

==Siehe auch==
*[[Liste mittelalterlicher Steinbrücken in Deutschland]]

==Literatur==

*Juliane Korelski: ''Regensburger Sagen und Legenden'' (Hörbuch), John Media 2009, ISBN 978-3-9811250-9-2. Sage vom Brückenmännchen.
*Karl Bauer: ''Regensburg''. Regensburg 1988, ISBN 3921114004, S. 192ff.
*Edith Feistner (Hrsg.): ''Die Steinerne Brücke in Regensburg'' (= Forum Mittelalter, Band 1), Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1699-X
*Helmut-Eberhard Paulus: ''Steinerne Brücke mit Regensburger und Amberger Salzstadel und einem Ausflug zur Historischen Wurstküche'' (= Regensburger Taschenbücher, Band 2), Buchverlag der Mittelbayerischen Zeitung, Regensburg 1993, ISBN 3-927529-61-3

==Weblinks==
{{Commonscat|Steinerne Brücke, Regensburg|Steinerne Brücke}}
* [http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017185558 Johann Schönsteiner: ''Beschreibung der Donaubrücke Regensburg - Steinerne Brücke'']
* [http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_III/Geschichte/bruecke/Steinmueller/sagen.htm Universität Regensburg: ''Des Baumeisters Bund mit dem Teufel'']
* Seite der Stadt Regensburg zur [http://www.regensburg.de/steinerne Sanierung der Brücke]

{{DEFAULTSORT:Steinerne Brucke}}
[[Kategorie:Donaubrücke]]
[[Kategorie:Brücke in Regensburg]]
[[Kategorie:Straßenbrücke in Bayern]]
[[Kategorie:Bogenbrücke in Bayern]]
[[Kategorie:Steinbrücke]]
[[Kategorie:Mittelalterliche Brücke]]
[[Kategorie:Erbaut im 12. Jahrhundert]]

[[cs:Steinerne Brücke]]
[[is:Steinbrúin í Regensburg]]
[[pl:Most Kamienny w Ratyzbonie]]
[[ru:Каменный мост (Регенсбург)]]

Version vom 12. Juli 2010, 17:49 Uhr

Steinerne Brücke
Steinerne Brücke
Steinerne Brücke
Die Steinerne Brücke
Nutzung nur Fußgänger
Querung von Donau
Ort Regensburg
Konstruktion Steinbogenbrücke
Gesamtlänge 336 m
Breite 8 m
Höhe ca. 15 m (Gründung-Fahrbahn)
Baubeginn 1135
Fertigstellung 1146
Lage
Koordinaten 49° 1′ 22″ N, 12° 5′ 50″ OKoordinaten: 49° 1′ 22″ N, 12° 5′ 50″ O
Steinerne Brücke (Bayern)
Steinerne Brücke (Bayern)

Die Steinerne Brücke ist neben dem Regensburger Dom das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt Regensburg und gilt als ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst. 2007 wurde sie für die Auszeichnung als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.

Errichtung der Brücke

Die Steinerne Brücke wurde innerhalb von nur elf Jahren, vermutlich von 1135 bis 1146, erbaut. Sie wurde vom Kreuzfahrerheer unter Ludwig VII. für die Donauüberquerung benutzt und war für mehr als 800 Jahre die einzige Donaubrücke in Regensburg. Die Steinerne Brücke diente als Vorbild für andere große Steinbrückenbauten des 12. und 13. Jahrhunderts über die Elbe in Dresden, die Moldau in Prag (Judithbrücke; die Vorgängerin der heutigen Karlsbrücke), die Themse in London und die Rhône in Avignon.

Konstruktion und bauliche Veränderungen

Bruckmandl (Brückenmännchen)
Brückturm - rechts die Öffnung für die ehem. Straßenbahn

Die Steinerne Brücke ist eine Steinbogenbrücke mit 14 Bögen. Der erste Bogen und der erste Pfeiler an der Südseite wurden bei der Errichtung des Salzstadels 1616–20 komplett eingebaut, sind aber unter der Brückenauffahrt erhalten. Ursprünglich befand sich hier ein kleiner Hafen am Wiedfang. Der Bau der Pfeilergründung erfolgte innerhalb eines Fangdammes aus Eichenbohlen. Die Brückenpfeiler ruhen auf Schwellrosten aus Eichenstämmen auf dem Kiesbett der Donau. Zum Schutz vor Unterspülung sind sie von pfeilförmigen, künstlichen Inseln umgeben, sogenannten Pfeilerinseln oder Beschlächten, die 1687 verbreitert wurden. Diese Inseln stellen für das durchfließende Wasser eine beträchtliche Verengung dar, woraus ein Pegelunterschied von zirka 0,5 m zwischen Ober- und Unterwasser der Brücke resultiert. Dies verursacht eine starke Strömung unter den Brückenbögen und Wasserwirbel unterhalb der Brücke, den bekannten Regensburger Donaustrudel.

Die Brücke verfügte ursprünglich über drei Türme, von denen nur der Brückturm auf der Südseite erhalten geblieben ist. Der südliche und der mittlere Turm brannten während der Belagerung aus und wurden erst nach Ende des Krieges 1648 wieder hergestellt. 1784 wurde der mittlere Turm abgebrochen, nachdem er durch Eisstoß praktisch zerstört worden war. Der nördliche Turm wurde 1809 bei der Rückeroberung der von den Österreichern besetzten Stadt durch französische und bayrische Truppen beschädigt und ein Jahr später abgebrochen.

1633 wurde im Dreißigjährigen Krieg beim Anrücken der Schweden das vierte (heute das dritte noch sichtbare) Brückenjoch gesprengt und später durch eine hölzerne Zugbrücke ersetzt. Diese Lücke wurde erst 1790/91 wieder geschlossen. Der große Torbogen seitlich des südlichen Brückturms und die Brückenverbreitung davor wurden Anfang des 20. Jahrhunderts beim Bau der Straßenbahn erstellt. Der unmittelbar davor liegende zweite sowie der elfte Pfeiler der Brücke wurden am 23. April 1945 von deutschen Truppen gesprengt, um den Vormarsch der Amerikaner zu verzögern. Diese Schäden wurden erst 1967 endgültig beseitigt.

1732 wurde die Fahrbahn der Steinernen Brücke verbreitert, indem die ursprünglichen dicken Seitenbrüstungen durch dünnere Sandsteinplatten ersetzt wurden. 1877 wurden diese durch Granitplatten aus Flossenbürg ersetzt; gleichzeitig wurde die aus dem Jahre 1499 stammende hölzerne Verbindungsrampe zum Oberen Wöhrd durch eine Eisenkonstruktion ersetzt. 1950 erhielt die Brücke schließlich Brüstungen aus Betonplatten.

Das nördliche Ende der Brücke stellte früher die Staatsgrenze zwischen dem Herzogtum (später Kurfürstentum) Bayern und der Freien Reichsstadt Regensburg dar.

Am Brückenscheitel befindet sich das Bruckmandl (Brückenmännchen), welches einst die städtischen Freiheitsrechte und die Emanzipation aus der Vormundschaft des Bischofs symbolisierte. Diese Figur stammte ursprünglich aus dem Jahre 1446, die aktuelle Ausführung wurde am 23. April 1854 aufgestellt. Eine Vorgängerfigur befindet sich im Historischen Museum Regensburg.

Anzahl Bögen 16 (15 noch sichtbar)
Lichte Weite der Bögen 10,45–16,60 m
Breite der Brückenpfeiler 5,85–7,40 m
Geschätzte Baumasse 100.000 t

Heutiger Zustand

Durch die starken Belastungen der letzten Jahrzehnte ist die Dauerhaftigkeit der Brücke stark herabgesetzt, weshalb sie nicht mehr befahrbar ist. Nachdem sie bereits seit einigen Jahren für den privaten PKW-Verkehr gesperrt war, erfolgte am Abend des 1. August 2008 die Sperrung auch für Busse und Taxis. Grund für diese Maßnahme ist ein Gutachten, wonach die Brückenbrüstungen dem Aufprall eines Busses nicht standhalten würden.

Auch nach der Sanierung soll die Brücke nicht mehr für den motorisierten Verkehr freigegeben werden. Aus diesem Grund wird in Regensburg schon seit Längerem über alternative Bustrassen diskutiert, von denen zwei den Neubau einer Brücke stromaufwärts zwischen der Altstadt und dem Oberen Wöhrd (Westtrasse) bzw. zwischen dem Unteren Wöhrd und Stadtamhof (Osttrasse) vorsehen.

Im Vorfeld der Sanierung wurde im Jahre 2009 eine umfangreiche Suche nach geeignetem Steinmaterial durchgeführt, das für die Sanierung verwendet werden kann. Es sollte farblich und von der Struktur her zu dem Originalmaterial passen und außerdem eine ausreichende Festigkeit und Witterungsbeständigkeit aufweisen. Man wurde schließlich in einem aufgelassenen Steinbruch in der Nähe von Ihrlerstein fündig (siehe auch Ihrlersteiner Grünsandstein).

Stadtsage

Die Brücke von Süden gesehen

Über den Bau der Steinernen Brücke existiert eine bekannte Sage. Nach dieser soll der Brückenbaumeister mit dem Dombaumeister eine Wette abgeschlossen haben, wer zuerst sein Bauwerk fertiggestellt haben wird. Nachdem der Dombau wesentlich schneller vonstatten ging, schloss der Brückenbaumeister einen Pakt mit dem Teufel. Wenn der Teufel die ersten drei Seelen bekäme, welche über die Brücke gingen, würde er ihm zur Seite stehen. Von nun an ging der Brückenbau sehr schnell voran, sodass die Brücke zuerst fertiggestellt werden konnte. Der Teufel forderte nun seinen Lohn, weshalb der Brückenbaumeister bei der Eröffnung erst einen Hahn, eine Henne und einen Hund über die Brücke jagen ließ. Aus Wut darüber versuchte der Teufel die Brücke zu zerstören, was ihm allerdings nicht gelang. Deshalb, so die Sage, hat die Brücke einen Buckel. Tatsächlich war die Brücke jedoch schon lange fertiggestellt, als 1273 mit dem Bau des Domes begonnen wurde.

Genaueres über diese und sehr ähnliche Sagen zu mittelalterlichen Brückenbauten siehe im Artikel zum Frankfurter Brickegickel.

Umgebung

Unmittelbar neben der südlichen Brückenauffahrt befindet sich die Historische Wurstkuchl, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts an einem Stadtmauerrest des 14. Jahrhunderts angebaut wurde. Flussabwärts der Steinernen Brücke am rechten (südlichen) Ufer befindet sich heute das Donau-Schiffahrts-Museum Regensburg.

Siehe auch

Literatur

  • Juliane Korelski: Regensburger Sagen und Legenden (Hörbuch), John Media 2009, ISBN 978-3-9811250-9-2. Sage vom Brückenmännchen.
  • Karl Bauer: Regensburg. Regensburg 1988, ISBN 3921114004, S. 192ff.
  • Edith Feistner (Hrsg.): Die Steinerne Brücke in Regensburg (= Forum Mittelalter, Band 1), Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1699-X
  • Helmut-Eberhard Paulus: Steinerne Brücke mit Regensburger und Amberger Salzstadel und einem Ausflug zur Historischen Wurstküche (= Regensburger Taschenbücher, Band 2), Buchverlag der Mittelbayerischen Zeitung, Regensburg 1993, ISBN 3-927529-61-3
Commons: Steinerne Brücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien