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Grabstein und Ida Boy-Ed: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Karl Boy-Ed.jpg|thumb|Ida Boy-Ed mit Sohn Karl]]
[[Bild:Stele Licinia Amias Terme 67646.jpg|Antiker christlicher Grabstein (Rom, 3. Jahrhundert)|thumb]]
[[Datei:LübeckBurgtorfriedhofIdaEdBoy.jpg|thumb|Grabmal auf dem Burgtorfriedhof in Lübeck]]
'''Grabsteine''' (veraltet: ''Leichenstein'') sind bearbeitete, meistens beschriftete massive [[Naturstein]]e, die auf [[Friedhof|Friedhöfen]] in der Regel am Kopfende eines [[Grab]]es freistehend aufgestellt sind. Dabei gehört meistens je ein Grabstein zu einem Grab. Grabsteine dienen in den meisten Kulturen und allen großen Religionen zum [[Totengedenken]] sowie zur oberirdischen Kennzeichnung einer Grabstelle.
[[Datei:HL - Boy-Ed.jpg|thumb|Wohnung neben dem [[Burgtor (Lübeck)|Burgtor]]]]
'''Ida Boy-Ed''' (* [[17. April]] [[1852]] in [[Hamburg-Bergedorf (Stadtteil)|Bergedorf]] (heute zu Hamburg); † [[13. Mai]] [[1928]] in [[Lübeck-Travemünde]]; geboren als ''Ida Cornelia Ernestina Ed'') war eine deutsche [[Schriftstellerin]].


== Geschichte ==
== Leben ==
Ida Ed wurde als Tochter des Reichstagsabgeordneten, Büchereibesitzers, Journalisten und Herausgebers der „Eisenbahn-Zeitung“ (Vorläufer der Bergedorfer Zeitung) [[Christoph Marquard Ed]]<ref>[http://www.polunbi.de/pers/ed-01.html Christoph Marquard Ed]</ref> und dessen Frau Friederike Amalie Pauline, geb. Seltzam, geboren. Im Alter von 17 Jahren heiratete sie 1870 den Kaufmann Karl Johann Boy. Sie wurde Mutter zweier Söhne ([[Karl Boy-Ed|Karl]] und [[Walther Boy-Ed|Walther]])und einer Tochter. Nachdem sie ihren Mann verlassen hatte, zog sie 1878 mit ihrem ältesten Sohn nach Berlin. Dort arbeite sie als [[Journalist]]in und schrieb Romane. Zudem unterhielt sie eine rege Korrespondenz mit Künstlern der Zeit. 1880 wurde sie zur Rückkehr zu ihrem Ehemann in Lübeck genötigt, der nicht in die Scheidung einwilligen wollte.
In der Antike legte man vor den griechischen, griechisch-römischen und römischen Städten ganze Gräberstraßen an ([[Athen]], [[Pompeji]], [[Via Appia]] bei Rom), die neben kleinen Baulichkeiten, Tempeln und Monumenten mit zahlreichen Grabsteinen ([[Stele]]n) besetzt waren. Römische Grabsteine mit Inschriften und Reliefdarstellungen fanden sich überall dort, wohin sich die römische Herrschaft und Kolonisation erstreckte.


Ida Boy-Ed verfasste über 70 Romane und Erzählbände und beeinflusste mit ihrem Lübecker [[Literarischer Salon|Salon]] das kulturelle Leben von [[Lübeck]] nachhaltig. Sie war 1901 nach Erscheinen der [[Buddenbrooks]] eine Förderin des jungen [[Thomas Mann]]. Genauso förderte sie nachhaltig den Komponisten und Dirigenten [[Wilhelm Furtwängler]] in seiner Lübecker Zeit.
Die Christen übernahmen die römische Sitte, Grabsteine und Steinsarkophage vor den Toren zu errichten. Mit der aus der Reliquientranslation in die Kirchengebäude einhergehenden Suche nach dem fürbittenden Beistand der Heiligen daselbst entwickelte sich der Brauch, den geistlichen und weltlichen Adel, später auch wohlhabende, um die Kirche verdiente Bürger in Gewölben unter dem Fußboden der Kirchen, Kapellen und Kreuzgänge zu bestatten. Als äußeres Zeichen des Bestattungsortes wurden oberhalb des Fußbodens [[Grabplatte]]n mit Inschriften und den Reliefbildnissen der Verstorbenen eingelassen. Diese Grabplatten wurden entweder aus Marmor, Sand- und Kalkstein, Granit, Schiefer etc. oder aus Metall (Messing, Bronze) gefertigt. Als der Fußboden der Kirchen nicht mehr ausreichte, befestigte man die Grabplatten an den Wänden und Pfeilern der Kirchenschiffe und Kapellen aufrecht. Später richtete man auch die in den Fußboden eingelassenen Grabplatten auf, um sie vor der Zerstörung durch Fußtritte zu schützen.


Der Senat der Hansestadt Lübeck verlieh ihr an ihrem 60. Geburtstag, dem 17. April 1912, als Dank für ihre Verdienste um die Stadt ein dauerhaftes Wohnrecht in der Wohnung neben dem [[Burgtor (Lübeck)|Burgtor]], in der sie bis zu ihrem Lebensende wohnte. Wenn Thomas Mann sein Lübeck besuchte, residierte er in der Wohnung seiner Förderin.
Die weniger bevorzugten Gemeindemitglieder bestattete man außerhalb der Kirche, aber in unmittelbar an dieselbe grenzendem Terrain (Kirchhof), wo man ihnen ebenfalls Grabsteine errichtete, die oft an den Kirchenmauern befestigt wurden.


In Hamburg-Bergedorf und der Lübecker Altstadt ([[Ida-Boy-Ed-Garten]]) sind Straßen nach ihr benannt. Ihr Grab befindet sich auf dem Lübecker [[Burgtorfriedhof]].
== Grabsteine in verschiedenen Kulturen ==
Bei Gräbern in [[Christentum|christlichen]] Kulturen werden der Name des Verstorbenen und das Geburts- und Todesdatum (oder nur das Jahr) angegeben. Grabsteine werden oft mit biblischer Ornamentik, im evangelischen Raum auch mit Bibelsprüchen versehen, was auf Luthers Äußerung zurückgeht:
:''Wenn man auch sonst die Gräber wollte ehren, wäre es fein, an die Wände, wo sie da sind, Sprüche aus der Schrift darüber zu malen oder zu schreiben, dass sie vor Augen wären, denen, so zur Leiche oder au den Kirchhof gingen.''<ref>WA 35, 479ff.</ref>


=== Erster Weltkrieg ===
In einigen Ländern sind auch Bilder der Verstorbenen üblich.
{{Zitat|...Viele, viele Frauen habe ich gesprochen: zahme, die ich bisher für beschränkt hielt, und sie waren klar und stark im Haß; zarte, die nur für mich beschäftigt waren, und der Haß ließ sie nun sich selbst vergessen; kinderlose, die längst ergeben waren, und die nun klagten: Hätte ich doch einen Sohn, uns an England zu rächen; Mütter, die kein Glück in der Welt haben als das durch ihre Söhne: sie gaben sie freudig, und sie konnten nicht mehr freudig sagen: Für das Vaterland oder aus Haß gegen England.|Ida Boy-Ed, am Tage der englischen Kriegserklärung<ref>u. a. aus [[Edlef Köppen]]: [[Heeresbericht]]</ref>}}
[[Bild:Grabstein Eyüp Bild-Giovanni Dall'Orto.jpg|thumb|Osmanischer Grabstein (Istanbul, 19. Jahrhundert)]]
[[Bild:Grabstein Friedhofspark Freireligioese Gemeinde Berlin Prenzlauer Berg.jpg|thumb|Unkonventioneller Grabstein im [[Friedhofspark Pappelallee|Friedhofspark]] der [[Freireligiöse Bewegung|Freireligiösen Gemeinde]] in [[Berlin]], [[Prenzlauer Berg]]]]
[[Judentum|Jüdische]] Grabsteine heißen [[Mazewa]] und sind oft mit Symbolen versehen (zum Beispiel [[Segnung|segnende Hände]], [[Schofar]]), die auf die Bedeutung des Toten im Leben hinweisen sollen. Oft ist die Inschrift auf einer Seite [[Hebräische Sprache|hebräisch]], auf der anderen in der Landessprache. Es ist üblich, dass die Hinterbliebenen bei einem Besuch des Grabes einen [[Kieselstein]] auf den Grabstein des Toten legen.


Am 23. September 1914 fiel ihr Sohn [[Walther Boy-Ed]], Hauptmann im [[1. Garde-Regiment zu Fuß]], in der Nähe von [[Reims]].<ref>Stadtarchiv Lübeck und ''Lübecker General-Anzeiger'' vom 25. September 1914</ref>
Im [[Islam]] kann ein Grab ein Jahr nach der Beisetzung mit einem Grabstein versehen werden, der nur den Namen des Verstorbenen und einen Koranvers tragen darf.


Ihr zweiter Sohn [[Karl Boy-Ed]], [[Spionage|spionierte]] bis zu dessen Ausweisung im Jahre 1917 als [[Fregattenkapitän]] und [[Militärattaché|Marineattaché]] in den USA. Bis zum Ende des Krieges war er danach im Pressebüro des Marineministeriums tätig.
In [[Japan]] wird üblicherweise der Grabstein mit ''Grab der Familie xy'' beschriftet, die einzelnen beigesetzten Familienmitglieder werden, wenn überhaupt, nur auf der Rückseite aufgelistet. Die Familienzugehörigkeit wird [[Patrilinearität|patrilinear]] bestimmt. Bräuche und Pflege variieren, jedoch besuchen viele Familienangehörige die Gräber ihrer Familie zum Anlass des [[Obon-Fest]]es.


In der [[Weltbühne]] vom 24. November 1925, aus dem Beitrag ''Erinnerungen an eine große Zeit'', verfasst von Hellmut von Gerlach, heißt es:
== Gestaltungsvorschriften ==
„Und die berühmte Schriftstellerin Boy-Ed erklärte in der Zeitschrift der ‚Deutschen Vereinigung für Frauenstimmrecht‘ nicht nur,
Größe und Aussehen von Grabsteinen unterliegen in Deutschland der jeweiligen [[Friedhofsordnung]]. Grabsteine werden aus [[Naturstein]]en aus aller Welt hergestellt.
daß sie gegen England ‚jähen entsetzlichen Haß‘ empfinde, sie fordert auch die Frauen allgemein zu diesem ‚heiligen Hasse‘
auf, ja sie ermahnte die deutschen Seeleute, ‚hart zu werden auch gegen Frauen und Kinder,
wenn sie englischen Männern gehören‘.“


== Werke (Auswahl) ==
Die Grundformen der Grabsteine sind:
* ''Ein Tropfen'', Novellen, Hamburg 1882
*''Breitstein'' (meist für Doppelgrabstellen): Breite des Steins zirka 1,20&nbsp;m und mehr, Höhe unterschiedlich ab 1,00&nbsp;m
* ''Glanz'', Roman, August Scherl, Berlin 1883
*''Reihenstein'' (meist für Einzelgrabstellen): Breite des Steins zirka 0,80&nbsp;m, Höhe ab 0,80&nbsp;m
* ''Die Unversuchten'', Roman, Reißner, Leipzig 1886
*''Stele'' (meist Einzelgrabstellen) Als Grabstein gibt es menschenkörperhaft aufrecht gestellte Grabsteine, die [[Stele]] genannt werden
* ''Dornenkronen'', Roman, Rudolf Waldern, Berlin 1886
*''Urnenstein'' (Einzelgrabstelle oder Sammelgräber): Steinhöhe meist unter 0,60&nbsp;m und quaderförmig
* ''Ich'', Autobiographie, ?, Stuttgart/Leipzig/Berlin 1888
*''Kissenstein'' oder Liegestein (meist für Einzelgrabstellen): rechteckige bis quadratische Form (Größe variabel zirka 0,50 x 0,50&nbsp;m), zirka 0,15 bis 0,20&nbsp;m hoch
* ''Fanny Förster'', Roman, ?, Stuttgart 1889
Daneben gibt es Grabsteine auf Grabfeldern auf Friedhöfen, sog. Gestaltungsfelder, in die Grabsteine aufgestellt werden können, die frei nach den Vorstellungen der Hinterbliebenen gestaltet sind.
* ''Nicht im Geleise'', Roman, 2 Bd. in einem Band, Reißner, Leipzig 1890
Zu einem Sonderfall der Grabsteinformen zählen die Grabplatten, die in [[Kolumbarium|Kolumbarien]] verbaut werden.
* ''Ein Kind', Novelle, Reißner, Leipzig 1892
* ''Empor!'', Roman, ?, Berlin 1892, <ref> [http://gutenberg.spiegel.de/boy-ed/empor/toc.htm ''Empor'' bei Gutenberg] </ref>
* ''Werde zum Weib'', Roman in 2 Bd., Carl Reißner, Dresden/Leipzig 1894
* ''Sturm'', Novellen, ?, Breslau 1894
* ''Die säende Hand'', Roman, [[Cotta’sche Verlagsbuchhandlung|Cotta]], Stuttgart 1902
* ''Das ABC des Lebens'', Roman, Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1903
* ''Heimkehrfieber. Roman aus dem Marineoffiziersleben'', in 2 Bd., J. Engelhorn, Stuttgart 1904
* ''Die Ketten'', Roman, Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1904
* ''Der Festungsgarten'', Roman, Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1905
* ''Ein Echo'', Roman in 2 Bd., J. Engelhorn, Stuttgart 1908
* ''Nichts über mich!'', Roman, Engelhorn, Stuttgart 1910
* ''Ein königlicher Kaufmann, Hanseatischer Roman'', Cotta, Stuttgart/Berlin 1910
* ''Hardy von Arnbergs Leidensgang'', Roman in 2 Bd., J. Engelhorn, Stuttgart 1911.
* ''Ein Augenblick im Paradies'', Roman, [[Ullstein Verlag|Ullstein]], Berlin 1912
* ''[[Charlotte von Kalb]]. Eine psychologische Studie'', mit 8 Abb., Eugen Diederichs, Jena 1912
* ''Eine Frau wie Du!'' Roman, Ullstein, Berlin 1913
* ''Stille Helden'', Roman, Cotta, Stuttgart/Berlin 1914
* ''Vor der Ehe'', Roman, Ullstein, Berlin/Wien 1915.
* ''Die Glücklichen'' [Neubearbeitung von ''Die Unversuchten'' (1886)], Roman, Rudolf Mosse, Berlin 1916 (?)
* ''Das Martyrium der [[Charlotte von Stein]]. Versuch ihrer Rechtfertigung.'', Cotta, Stuttgart/Berlin 1916
* ''Die Opferschale'', Roman, [[August Scherl]], Berlin 1916
* ''Nur wer die Sehnsucht kennt...'', Roman, Cotta, Stuttgart/Berlin 1916
* ''Erschlossene Pforten'', Roman, Ullstein, Berlin/Wien 1917
* ''Um ein Weib'', Roman, Paul Franke, Berlin, um 1920
* ''Aus Tantalus Geschlecht'', Roman, Philipp Reclam jun., Leipzig, um 1920
* ''[[Anne Louise Germaine de Staël|Germaine von Stael]]. Ein Buch anläßlich ihrer...'', Cotta, Stuttgart/Berlin 1921
* ''Brosamen'', Novellen, Deutsche Buchwerkstätten, Dresden 1922
* ''Fast ein Adler'', Roman, Reißner, Leipzig 1922
* ''Annas Ehe'', Roman, Engelhorn, Stuttgart 1923
* ''Das Eine'', Roman, August Scherl, Berlin 1924
* ''Die Flucht'', Roman, Paul Franke, Belin ca. 1925
* ''Gestern und morgen'', Roman, August Scherl, Berlin 1926
* ''Aus alten und neuen Tagen'', Novellen, Cotta, Stuttgart 1926


== Literatur ==
Die Friedhofsordnungen liegen in der Gestaltungshoheit von Kommunen oder Kirchen. Die Vorschriften befassen sich unter anderem mit der Farbe und Oberflächenbearbeitung des Grabsteins, mit eingravierten Schriftbuchstaben oder aufgesetzten Buchstaben aus Bronze oder Aluminium usw..
* [[Thomas Mann]]: ''Briefe an [[Otto Grautoff]] (1894-1901) und Ida Boy-Ed (1903-1928)'', Hrsg.: [[Peter de Mendelssohn]], Fischer, Frankfurt am Mainv 1975

* Gabriele Wagner-Zereini: ''Die Frau am Fenster. Zur Entwicklung einer weiblichen Schreibweise am Beispiel der Lübecker Schriftstellerin Ida Boy-Ed (1852-1928)'' Dissertation Univ. Frankfurt/M. 1999
Grabsteine, die höher als 0,50&nbsp;m sind, werden in regelmäßigen Zeitabständen zur Sicherung der Verkehrssicherheit einem Standfestigkeitstest unterzogen.
* Cornelia Saxe zu Ida Boy-Ed in: ''Denn da ist nichts mehr, wie es die Natur gewollt. Portraits von Künstlerinnen und Schriftstellerinnen um 1900'', Hrsg.: Britta Jürgs, Aviva, Berlin 2001

* Elsa Dreyer: ''Unvergessene Frauen (...) Ida Boy-Ed'' in ''[[Lichtwark-Heft|Lichtwark]]'' Nr. 9, August 1949, Hrsg.: Lichtwark-Ausschuß, Bergedorf
== Herkunft von Grabsteinen und Kinderarbeit ==
Ein erheblicher Anteil (zwischen einem Drittel und zwei Dritteln<ref>''Herkunft von Natursteinen'', http://www.xertifix.de/naturstein/herkunft.shtml</ref>) der in Deutschland verwendeten Grabsteine und der zur Grabmalherstellung benutzten Steinblöcke wird aus Indien importiert. Mit einem Anteil von etwa einem Drittel an der Gesamtausfuhr ist Deutschland der größte Abnehmer indischer Grabmale. Die aus Indien stammenden Grabsteine werden häufig mit Hilfe von Kinderarbeit hergestellt, die gegen das [[Kernarbeitsnorm|Übereinkommen 182]] der [[Internationale Arbeitsorganisation|Internationalen Arbeitsorganisation]] (ILO) verstößt. Exakte Angaben über die Anzahl der in indischen Steinbrüchen arbeitenden Kinder liegen nicht vor, die indische Regierung geht jedoch allein für die Provinz [[Rajasthan]] von etwa 300.000 Kindern aus, von denen 60% in [[Schuldknechtschaft]] stünden<ref>''Government of India, Ministry of Labour and Employment: Report of the national commission on labour, Chapter VII: Unorganised sector'', http://labour.nic.in/lcomm2/2nlc-pdfs/Chap-7finalA.pdf</ref>.

Verschiedene Kommunen und Gemeinden in Deutschland änderten nach Kenntnis dieser Umstände ihre Friedhofssatzungen. In ihnen werden Grabsteine nur zugelassen, wenn sie unabhängig als nicht aus Kinderarbeit stammend zertifiziert sind. Solche Zertifizierung werden z. B. von der 2005 unter Beteiligung von [[Bischöfliches Hilfswerk Misereor|Misereor]] gegründete Organisation [[Xertifix|XertifiX]] und von der Unternehmensberatung WiN=WiN &ndash; Agentur für globale Verantwortung durch das Siegel [[Fair_Stone|Fair Stone]] vergeben. Einige Steinproduzenten und Importeure weisen Berichte über Kinderarbeit als falsch zurück. Sie strengten mehrere Klagen gegen die Organisation XertifiX und die Stadt München an.

== Bilder ==
<gallery>
Bild:Istanbul - Cimitero alla Süleymaniye camii - Foto G. Dall'Orto 26-5-2006 04.jpg|Grabsteine auf dem Friedhof des [[Süleymaniye-Moschee|Süleymaniye-Komplexes]] in [[Istanbul]]
Bild:Tomb Jehuda Löv Teller.JPG|Grabstein des Jehuda Löw Teller auf dem Jüdischen Friedhof von [[Prag]]
Bild:Grabstein Friedhof Uemmingen01.jpg|Grabstein aus dem 17. Jahrhundert in [[Bochum]]
Bild:Schottland Grabstein in Dryburgh.jpg|Grabstein auf dem Friedhof von [[Dryburgh Abbey]]
Bild:Grabsteine.JPG|Barocke Grabsteine an der Feldkirche [[Feldkirche (Neuwied)|Neuwied]]
Bild:Kapitänsgräber.jpg|Grabsteine auf den Gräbern von Kapitänen auf [[Sylt]]
Bild:Grabstein 04-07-2004-0009.JPG|Grabstein auf [[Föhr]]
Bild:Grabstätte-Sophie Liebknecht.jpg|Grabstein von Sophie Liebknecht, der Frau Karl Liebknechts
Bild:Grab Dietrich.JPG|Grabstein von [[Marlene Dietrich]] auf dem Friedhof in Berlin-Friedenau
Bild:SegnendeHaende.JPG|Segnende Hände auf einem jüdischen Grabstein
Bild:SchofarW.JPG|Schofar-Horn auf einem jüdischen Grabstein
Bild:Grabstein-rhens.JPG|Grabstein (1772?) vor der alten Kirche in Rhens/Rhein
</gallery>

== Andere Bedeutungen ==
In der Schweiz ist ''Grabstein'' eine sehr gebräuchliche, umgangssprachliche Bezeichnung für die militärische [[Erkennungsmarke]].

== Siehe auch ==
{| cellpadding="0" cellspacing="0"
|- valign=top
||
*[[Beinhaus]]
*[[Bestattung]]
*[[Denkmal]]
| style="padding-left: 2em;" |
*[[Ehrengrab]]
*[[Gedenkkreuz]]
*[[Grabkreuz]]
| style="padding-left: 2em;" |
*[[Grabmal]]
*[[Kolumbarium]]
*[[Restitutionsstein]]

|}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Wikisource}}
{{Commons|Headstone|Grabsteine}}
* {{DNB-Portal|118662473}}
* [http://www.grabmal-ted.de Neuzeitlich gestaltete Grabsteine]
* {{Zeno-Autor|Literatur/M/Boy-Ed,+Ida}}
* [http://www.grabmalportal.de Grabmalgestaltung]
* [http://www.polunbi.de/pers/boy-ed-01.html Kurzbiografie und Bibliographie von Barbara Niemeyer]
* [http://www.kindergrabmalportal.de Kindergrabmalportal]
* [http://ngiyaw-ebooks.org/ngiyaw/author/boy_ed.htm Biographie]
* [http://www.xertifix.de/naturstein/herkunft.shtml?lang=de Website von XertifiX]
* {{PGDA|boy-ed}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>

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{{SORTIERUNG:Boy-Ed, Ida}}
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[[Kategorie:Geboren 1852]]
[[Kategorie:Gestorben 1928]]
[[Kategorie:Frau]]


{{Personendaten
[[bg:Надгробна плоча]]
|NAME=Boy-Ed, Ida
[[ca:Làpida]]
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}}
[[fi:Hautakivi]]
[[fr:Hilarri]]
[[fy:Grêfstien]]
[[he:מצבה]]
[[id:Batu nisan]]
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[[no:Gravminne]]
[[pl:Nagrobek]]
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[[ru:Надгробие]]
[[simple:Headstone]]
[[su:Paésan]]
[[sv:Gravsten]]
[[uk:Надгробок]]
[[yi:מצבה]]
[[zh-classical:墓碑]]
[[zh-yue:墓碑]]

Version vom 11. Juli 2010, 09:34 Uhr

Ida Boy-Ed mit Sohn Karl
Grabmal auf dem Burgtorfriedhof in Lübeck
Wohnung neben dem Burgtor

Ida Boy-Ed (* 17. April 1852 in Bergedorf (heute zu Hamburg); † 13. Mai 1928 in Lübeck-Travemünde; geboren als Ida Cornelia Ernestina Ed) war eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Ida Ed wurde als Tochter des Reichstagsabgeordneten, Büchereibesitzers, Journalisten und Herausgebers der „Eisenbahn-Zeitung“ (Vorläufer der Bergedorfer Zeitung) Christoph Marquard Ed[1] und dessen Frau Friederike Amalie Pauline, geb. Seltzam, geboren. Im Alter von 17 Jahren heiratete sie 1870 den Kaufmann Karl Johann Boy. Sie wurde Mutter zweier Söhne (Karl und Walther)und einer Tochter. Nachdem sie ihren Mann verlassen hatte, zog sie 1878 mit ihrem ältesten Sohn nach Berlin. Dort arbeite sie als Journalistin und schrieb Romane. Zudem unterhielt sie eine rege Korrespondenz mit Künstlern der Zeit. 1880 wurde sie zur Rückkehr zu ihrem Ehemann in Lübeck genötigt, der nicht in die Scheidung einwilligen wollte.

Ida Boy-Ed verfasste über 70 Romane und Erzählbände und beeinflusste mit ihrem Lübecker Salon das kulturelle Leben von Lübeck nachhaltig. Sie war 1901 nach Erscheinen der Buddenbrooks eine Förderin des jungen Thomas Mann. Genauso förderte sie nachhaltig den Komponisten und Dirigenten Wilhelm Furtwängler in seiner Lübecker Zeit.

Der Senat der Hansestadt Lübeck verlieh ihr an ihrem 60. Geburtstag, dem 17. April 1912, als Dank für ihre Verdienste um die Stadt ein dauerhaftes Wohnrecht in der Wohnung neben dem Burgtor, in der sie bis zu ihrem Lebensende wohnte. Wenn Thomas Mann sein Lübeck besuchte, residierte er in der Wohnung seiner Förderin.

In Hamburg-Bergedorf und der Lübecker Altstadt (Ida-Boy-Ed-Garten) sind Straßen nach ihr benannt. Ihr Grab befindet sich auf dem Lübecker Burgtorfriedhof.

Erster Weltkrieg

„...Viele, viele Frauen habe ich gesprochen: zahme, die ich bisher für beschränkt hielt, und sie waren klar und stark im Haß; zarte, die nur für mich beschäftigt waren, und der Haß ließ sie nun sich selbst vergessen; kinderlose, die längst ergeben waren, und die nun klagten: Hätte ich doch einen Sohn, uns an England zu rächen; Mütter, die kein Glück in der Welt haben als das durch ihre Söhne: sie gaben sie freudig, und sie konnten nicht mehr freudig sagen: Für das Vaterland oder aus Haß gegen England.“

Ida Boy-Ed, am Tage der englischen Kriegserklärung[2]

Am 23. September 1914 fiel ihr Sohn Walther Boy-Ed, Hauptmann im 1. Garde-Regiment zu Fuß, in der Nähe von Reims.[3]

Ihr zweiter Sohn Karl Boy-Ed, spionierte bis zu dessen Ausweisung im Jahre 1917 als Fregattenkapitän und Marineattaché in den USA. Bis zum Ende des Krieges war er danach im Pressebüro des Marineministeriums tätig.

In der Weltbühne vom 24. November 1925, aus dem Beitrag Erinnerungen an eine große Zeit, verfasst von Hellmut von Gerlach, heißt es: „Und die berühmte Schriftstellerin Boy-Ed erklärte in der Zeitschrift der ‚Deutschen Vereinigung für Frauenstimmrecht‘ nicht nur, daß sie gegen England ‚jähen entsetzlichen Haß‘ empfinde, sie fordert auch die Frauen allgemein zu diesem ‚heiligen Hasse‘ auf, ja sie ermahnte die deutschen Seeleute, ‚hart zu werden auch gegen Frauen und Kinder, wenn sie englischen Männern gehören‘.“

Werke (Auswahl)

  • Ein Tropfen, Novellen, Hamburg 1882
  • Glanz, Roman, August Scherl, Berlin 1883
  • Die Unversuchten, Roman, Reißner, Leipzig 1886
  • Dornenkronen, Roman, Rudolf Waldern, Berlin 1886
  • Ich, Autobiographie, ?, Stuttgart/Leipzig/Berlin 1888
  • Fanny Förster, Roman, ?, Stuttgart 1889
  • Nicht im Geleise, Roman, 2 Bd. in einem Band, Reißner, Leipzig 1890
  • Ein Kind', Novelle, Reißner, Leipzig 1892
  • Empor!, Roman, ?, Berlin 1892, [4]
  • Werde zum Weib, Roman in 2 Bd., Carl Reißner, Dresden/Leipzig 1894
  • Sturm, Novellen, ?, Breslau 1894
  • Die säende Hand, Roman, Cotta, Stuttgart 1902
  • Das ABC des Lebens, Roman, Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1903
  • Heimkehrfieber. Roman aus dem Marineoffiziersleben, in 2 Bd., J. Engelhorn, Stuttgart 1904
  • Die Ketten, Roman, Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1904
  • Der Festungsgarten, Roman, Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1905
  • Ein Echo, Roman in 2 Bd., J. Engelhorn, Stuttgart 1908
  • Nichts über mich!, Roman, Engelhorn, Stuttgart 1910
  • Ein königlicher Kaufmann, Hanseatischer Roman, Cotta, Stuttgart/Berlin 1910
  • Hardy von Arnbergs Leidensgang, Roman in 2 Bd., J. Engelhorn, Stuttgart 1911.
  • Ein Augenblick im Paradies, Roman, Ullstein, Berlin 1912
  • Charlotte von Kalb. Eine psychologische Studie, mit 8 Abb., Eugen Diederichs, Jena 1912
  • Eine Frau wie Du! Roman, Ullstein, Berlin 1913
  • Stille Helden, Roman, Cotta, Stuttgart/Berlin 1914
  • Vor der Ehe, Roman, Ullstein, Berlin/Wien 1915.
  • Die Glücklichen [Neubearbeitung von Die Unversuchten (1886)], Roman, Rudolf Mosse, Berlin 1916 (?)
  • Das Martyrium der Charlotte von Stein. Versuch ihrer Rechtfertigung., Cotta, Stuttgart/Berlin 1916
  • Die Opferschale, Roman, August Scherl, Berlin 1916
  • Nur wer die Sehnsucht kennt..., Roman, Cotta, Stuttgart/Berlin 1916
  • Erschlossene Pforten, Roman, Ullstein, Berlin/Wien 1917
  • Um ein Weib, Roman, Paul Franke, Berlin, um 1920
  • Aus Tantalus Geschlecht, Roman, Philipp Reclam jun., Leipzig, um 1920
  • Germaine von Stael. Ein Buch anläßlich ihrer..., Cotta, Stuttgart/Berlin 1921
  • Brosamen, Novellen, Deutsche Buchwerkstätten, Dresden 1922
  • Fast ein Adler, Roman, Reißner, Leipzig 1922
  • Annas Ehe, Roman, Engelhorn, Stuttgart 1923
  • Das Eine, Roman, August Scherl, Berlin 1924
  • Die Flucht, Roman, Paul Franke, Belin ca. 1925
  • Gestern und morgen, Roman, August Scherl, Berlin 1926
  • Aus alten und neuen Tagen, Novellen, Cotta, Stuttgart 1926

Literatur

  • Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff (1894-1901) und Ida Boy-Ed (1903-1928), Hrsg.: Peter de Mendelssohn, Fischer, Frankfurt am Mainv 1975
  • Gabriele Wagner-Zereini: Die Frau am Fenster. Zur Entwicklung einer weiblichen Schreibweise am Beispiel der Lübecker Schriftstellerin Ida Boy-Ed (1852-1928) Dissertation Univ. Frankfurt/M. 1999
  • Cornelia Saxe zu Ida Boy-Ed in: Denn da ist nichts mehr, wie es die Natur gewollt. Portraits von Künstlerinnen und Schriftstellerinnen um 1900, Hrsg.: Britta Jürgs, Aviva, Berlin 2001
  • Elsa Dreyer: Unvergessene Frauen (...) Ida Boy-Ed in Lichtwark Nr. 9, August 1949, Hrsg.: Lichtwark-Ausschuß, Bergedorf

Einzelnachweise

  1. Christoph Marquard Ed
  2. u. a. aus Edlef Köppen: Heeresbericht
  3. Stadtarchiv Lübeck und Lübecker General-Anzeiger vom 25. September 1914
  4. Empor bei Gutenberg