Vietnamesische Schrift und Delling (Mythologie): Unterschied zwischen den Seiten
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'''Delling''' ([[Altnordische Sprache|altnord]]. Dellingr »Glänzender«) ist eine Gestalt aus der [[Nordische Mythologie|nordischen Mythologie]]. Er ist der dritte Gemahl der [[Nott|Nót]] (»Nacht«), mit der er den [[Dag (Mythologie)|Dagr]] (»Tag«) zeugt. In den [[Thulur]] ist Dellingr auch der Name eines Zwerges. |
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{{Infobox Schrift |
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|Schrift = Quốc Ngữ |
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|Typ = [[Alphabet]] |
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|Erfinder = [[Alexandre de Rhodes]] et al. |
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|Jahr = ~1650 |
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|Sprachen = [[Vietnamesische Sprache|Vietnamesisch]] |
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|Zeitraum = offiziell 1910 / 1945 bis heute |
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|Regionen = [[Vietnam]] |
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|Offiziell = Sozialistische Republik Vietnam |
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|Fam1 = [[Phönizische Schrift]] |
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|Fam2 = [[Griechisches Alphabet]] |
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|Fam3 = [[Etruskische Schrift]] |
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|Fam4 = [[Lateinisches Alphabet]] |
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|Abgeleitet = |
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|Verwandt = |
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|Besonderheiten = [[Diakritisches Zeichen|Diakritische Zeichen]] |
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|Unicode = Basic Latin + Latin-1 Supplement + Latin Extended-A + Latin Extended-B + Latin Extended Additional |
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|ISO15924 = <!-- Nicht Klassifiziert ??? --> |
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|Beispiel = [[Datei:L-2360-a 0008 1 t24-C-R0072.jpg|250px|Seite des Portugiesisch - Vietnamesisch - Lateinischen Wörterbuches von Alexandre de Rhodes, 1651]] |
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'''Chữ Quốc Ngữ''' ([[Hán Nôm]]: [[wikt:𡦂|𡦂]][[wikt:國|國]][[wikt:語|語]], wörtlich: ''Schrift der Nationalsprache''), kurz ''Quốc Ngữ'', ist seit 1945 offizielle Staats- und Verkehrsschrift [[Vietnam]]s. Die [[Vietnamesische Sprache|vietnamesische Sprache]] (vietn.: ''tiếng Việt'', Hán Nôm: {{lang|vi-Hani|㗂越}}), ist eine [[Tonsprache|tonale]] Sprache, die im Gegensatz zum [[Chinesische Sprache|Chinesischen]] sechs Töne kennt. Deren genaue und lesbare Darstellung stellt eine Herausforderung an die Entwicklung von [[Schrift]] dar. Demgemäß handelt sich bei Quốc Ngữ um eine phonetische Schrift ([[Lautschrift]]), aus deren Schreibweise sich die Aussprache sehr exakt ableiten lässt. |
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Quốc Ngữ wurde ab Mitte des 17. Jahrhunderts als [[Liste lateinisch-basierter Alphabete|lateinisches Alphabet]] mit Sonderzeichen und [[Diakritika]] zur tonalen Kennzeichnung entwickelt und mehrfach überarbeitet und vereinheitlicht. Sie ist die einzige verbreitete Schrift zur Notation einer tonalen Sprache, die auf dem lateinischen Alphabet basiert. Insgesamt kennt das moderne Quốc Ngữ neben lateinischen Buchstaben 134 Kombinationen aus Grundbuchstaben und diakritischen Zeichen, die der Schrift ihr typisches Erscheinungsbild geben. Die Schreibweise entspricht dem [[Monosyllabizität|monosyllabischen]] Charakter der vietnamesischen Sprache, Bindestriche werden nur in fremdprachigen Wörtern genutzt. Da die Schrift nicht streng standardisiert ist, kommen uneinheitliche Schreibweisen häufiger vor. |
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== Geschichte == |
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Die vietnamesische Sprache wurde bzw. wird in drei [[Schriftsystem]]en geschrieben: |
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# das Schriftsystem ''Chữ Nho'' ({{lang|vi-Hani|𡨸儒}}) für den chinesischen und den sino-vietnamesischen [[Wortschatz]] mit den [[chinesische Schriftzeichen|chinesischen Schriftzeichen]] ''Chữ Hán'' ({{lang|vi-Hani|𡦂漢}}, auch: ''Hán Tự'', {{lang|vi-Hani|漢字}}) |
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# das Schriftsystem ''[[Hán Nôm|Hán Nôm]]'' ({{lang|vi-Hani|漢喃}}) mit den Hán Tự / Chữ Hán-Zeichen sowie den auf chinesischen Schriftzeichen aufbauenden ''[[Chữ nôm|Chữ Nôm]]'' ({{lang|vi-Hani|𡦂喃}}, auch: ''Quốc âm'', {{lang|vi-Hani|國音}}) für das vietnamesische Vokabular |
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# ''Chữ Quốc Ngữ'' ({{lang|vi-Hani|𡦂國語}}), eine lateinische Schrift mit [[Diakritisches Zeichen|diakritischen Zeichen]], das aktuelle Schriftsystem in Vietnam |
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=== Chữ Nho und Hán Tự === |
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Die vietnamesische Sprache wurde, ähnlich wie die [[Koreanische Sprache|koreanische]] und die [[japanische Sprache]], stark von der [[Chinesische Sprache|chinesischen Sprache]] beeinflusst. Während der tausendjährigen chinesischen Fremdherrschaft (111 v. Chr. bis 938) war Chinesisch [[Amtssprache|Amts-]] und [[Bildungssprache]]. Die Chinesen brachten mit ihrer Sprache auch ihre Literatur, Philosophie und Geschichte mit nach Vietnam, vor allem aber für die [[Konfuzianismus|konfuzianistische]] Beamtenprüfungen waren profunde Kenntnisse der chinesischen Sprache und Schrift unerlässlich. Dies führte zur Übernahme zahlreicher chinesischer [[Lehnwort|Lehnwörter]] in die vietnamesische Sprache. Das [[Logografie|logografische]] Schriftsystem des [[Wenyan|klassischen Chinesisch]] wird vietnamesisch ''Chữ nho'' genannt ([[wikt:𡨸|𡨸]][[wikt:儒|儒]], Aussprache: {{IPA|cɨ̌ ɲɔ|}}), wörtlich: ''Schrift der konfuzianischen Gelehrten''. Es unterscheidet sich vom Chinesischen vor allem in der Aussprache. Lange war Chữ Nho die einzig verfügbare Möglichkeit, die vietnamesische Sprache zu schreiben, eine Kunst, die nahezu ausschließlich vietnamesische Eliten mit chinesischer Ausbildung beherrschten. |
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''Hán tự'' ([[wikt:漢|漢]][[wikt:字|字]], Aussprache: {{IPA|hǎːn tɨ̂ˀ}}), auch ''Chữ hán'' (𡦂漢,wörtlich: ''Schrift der Hán''), ist der [[Vietnamesische Sprache|vietnamesische]] Begriff für die [[chinesische Schriftzeichen|chinesischen Schriftzeichen]] in Chữ nho und im daraus entwickelten vietnamesierten Schriftsystem ''[[Hán Nôm]]'' (漢喃). Sie dienten der Niederschrift des klassischen chinesischen und des sino-vietnamesisch ''Hán Việt''-Vokabulars ([[wikt:漢|漢]][[wikt:越|越]]) in der vietnamesischen Sprache, im Gegensatz zu den Zeichen des ''[[Chữ nôm]]'' ({{lang|vi-Hani|𡦂喃}}, auch {{lang|vi-Hani|𡨸喃}}, wörtlich: ''Murmelschrift''), mit denen im Hán Nôm der einheimische Wortschatz der vietnamesischen Sprache notiert werden konnte. |
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=== Hán Nôm und Chữ Nôm === |
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[[Datei:Từ thuần Việt + Từ Hán Việt.png|miniatur|400px|Beispielsatz für Hán tự (grün) und Chữ nôm (orange)]] |
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[[Datei:Vietnamese chu nom example.png|miniatur|Die ersten Zeilen von Truyện Kiều in Chữ Nôm]] |
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*''Hauptartikel'': [[Chữ nôm|Chữ Nôm]] |
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Nach der vietnamesischen Unabhängigkeit von China 939 und wahrscheinlich zu der Zeit, als sich die sino-vietnamesische Aussprache gefestigt hatte, also frühestens ab dem 11., sicher jedoch ab dem 13. Jahrhundert, begannen vietnamesische Gelehrte, die chinesische Schrift abzuwandeln. Dies begann zunächst mit der Vereinheitlichung der Schreibweise von vietnamesischem Wortgut, etwa Eigennamen. Später wurden eigene Zeichen eingeführt, um Wörter, die im Vietnamesischen häufig vorkamen, besser auszudrücken. Es entstand eine eigene vietnamesische Schrift, das Chữ Nôm oder einfach Nôm. Da die Zeichen nicht nach [[Etymologie|Wortherkunft]] festgelegt wurden, die ja den diversen Autoren, die Chữ Nôm entwickelten, unbekannt war, wurde die Schrift für Chinesen letzten Endes unlesbar. |
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Alte Inschriften in Chữ Nôm finden sich auf Glocken in Tempeln und in Stein gehauen. Als ältestes erhaltenes Dokument gilt eine Inschrift aus dem Jahre 1209 auf einem Holz-Träger der ''Bảo Ân''-Pagode ({{lang|vi-Hani|保恩}}) in Yên Lãng, Provinz [[Vĩnh Phúc]]. Strittig ist das Herkunftsjahr 1076 der Chữ nôm-Inschrift auf einer bronzenen Röhre bei der ''Vân Bản''-Pagode ({{lang|vi-Hani|雲岅}}) in ''Đồ Sơn'' ({{lang|vi-Hani|徒山}}) bei [[Hải Phòng]]. Das erste bekannte historische Werk in Nôm ist ''Đại Việt Sử Ký'' ([[wikt:大|大]][[wikt:越|越]][[wikt:史|史]][[wikt:記|記]], wörtlich: ''Die Geschichte von Đại Việt'') von ''Lê Văn Hưu'', erschienen 1272. [[Nguyễn Trãi]] (1380–1442) schrieb über 200 Gedichte in Nôm. |
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Im 18. Jahrhundert verfassten viele bekannte vietnamesische Autoren ihre Werke in Chữ Nôm, so die Dichterin [[Hồ Xuân Hương]] ({{lang|vi-Hani|胡春香}}). Das bekannteste Werk, das hier zu nennen ist, trägt den Kurznamen ''[[Truyện Kiều]]'' (傳翹, wörtlich: ''Die Geschichte der Kiều''). Dieser [[Versroman]] des adeligen Schriftstellers [[Nguyễn Du]] (阮攸, 1765–1820) mit dem Orginaltitel ''Đoạn Trường Tân Thanh'' (斷腸新聲) gehört mit seinen 3254 Versen in der [[Versform]] ''Lục bát'' bis heute zu den Klassikern der [[Vietnamesische Literatur|vietnamesischen Literatur]], ja gilt als [[Nationalepos]] und ist Standardlesestoff an den Schulen. Es basiert auf der in klassischem Chinesisch geschriebenen Novelle ''Chin Yun Chiao Chuan'' (金雲翹傳, vietn. ''Kim Vân Kiều'') von ''Tsai Jen Ching Hsin'' (青心才人, vietn. ''Thanh Tâm Tài Nhân'')<ref>Huỳnh Sanh Thông. “Introduction.” The Tale of Kiều by Nguyễn Du. New Haven: Yale UP, 1983.</ref>, die 1875 von [[Trương Vĩnh Ký]] in Quốc Ngữ übertragen wurde. Eine deutsche Übersetzung von Truyện Kiều von 1964 trägt den Titel ''Das Mädchen Kiêu''. |
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Erst während der Tây Sơn-Dynastie (1788-1802) wurden alle administrativen Dokumente in Nôm verfasst. 1867 beabsichtigte Nguyễn Trường Tộ ({{lang|vi-Hani|阮長祚}}) eine Standardisierung von Chữ nôm, doch das neue System ''Quốc Âm Hán Tự'' ({{lang|vi-Hani|國音漢字}}) wurde von Kaiser [[Tự Đức]] ({{lang|vi-Hani|嗣德}}) zurückgewiesen. Da Chữ nôm bis zu diesem Zeitpunkt nie offiziell standardisiert worden war, existieren teils verschiedene Schriftzeichen für ein vietnamesisches Wort. [[Autor]]en in Nôm mussten deshalb immer eine Auswahl treffen, für die sich gewisse Regeln herausgebildet hatten. |
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Der breiten Nutzung des Chữ Nôm in der Bevölkerung stand allerdings seine schwere Erlernbarkeit im Wege, so dass die Schriften Chữ Hán und Chữ Nôm bis Ende des 19. Jahrhunderts parallel eingesetzt wurden. Heute kann nur noch eine geringe Zahl von Gelehrten Chữ Nôm tatsächlich lesen und schreiben. Auch einige [[Buddhismus|buddhistische]] Mönche und die ''Jing'' oder ''Gin'' ({{lang|vi-Hani|京}}, {{zh|c=京族|p=Jīngzú|b=Gin-Volk}}), die in China lebenden Vietnamesen, beherrschen es in gewissem Umfang. Für die Mehrheit der über 80 Millionen vietnamesisch Sprechenden allerdings droht viel von Vietnams geschriebener Geschichte unerreichbar zu werden. Es gibt Bestrebungen der vietnamesischen Regierung und der ''Nôm Preservation Foundation'', Hán Nôm wieder aufleben zu lassen und in das Bildungssystem aufzunehmen<ref>[http://nomfoundation.org/index.php?IDcat=14 Nôm Preservation Foundation: Our Plans], engl.</ref>. |
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=== Quốc Ngữ === |
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Den [[Portugal|portugiesischen]] Abenteurern, die 1516 in das Land eindrangen, folgten 1527 [[Dominikaner|dominikanische]] [[Missionar]]e. Bald nahmen auch katholische Priester aus [[Italien]], [[Frankreich]] und [[Spanien]] ihre Missionstätigkeit in Vietnam auf. Um die einheimische Sprache zu lernen, benötigten sie eine [[Umschrift]] der vietnamesischen Aussprache in lateinische Buchstaben. Gleichzeitig hofften sie, dass die Kenntnis des lateinischen [[Alphabet]]es den Vietnamesen das Erlernen der jeweiligen europäischen Sprache erleichtern würde. Diese Priester hatten teils eine hervorragende [[Sprachwissenschaft|linguistische]] Ausbildung und entwickelten eine [[Transkription (Schreibung)|Transkriptions]]-Systematik, die in die Schrift ''Chữ Quốc Ngữ'' mündete<ref name=jacques>{{cite book|author=Roland Jacques|title=Portuguese pioneers of Vietnamese linguistics prior to 1650|publisher=Orchid Press|year=2002|url=http://www.orchidbooks.com/book_reviews/port_pioneer.html|isbn=9748304779}}</ref>. |
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Als Pioniere gelten hier [[Christofora Borri]], [[Francisco de Pina]] und [[Francisco de Buzomi]], die mit Hilfe von einheimischen Gläubigen und Geistlichen vietnamesische Begriffe, noch uneinheitlich, in das lateinische Alphabet transkribierten. Die Missionare [[Gaspar d’Amaral]] (1592 – 1645), [[Antoine de Barbosa]] (1594 – 1647) und [[Alexandre de Rhodes]] (1591 oder 1593 – 1660) erstellten in der Folge unabhängig voneinander Wörterbücher der vietnamesischen Sprache<ref name=huy>{{cite book|author=Đào Duy Huy|title=Entwurf und Implementierung eines prototypischen Verwaltungssystems für das Online Lexikon „Deutsch <-> Vietnamesisch“|publisher=Diplomarbeit|year=2004|url=http://www.tudienducviet.de/media/Tudien-Dictionary/Tudien-DucViet-Deutsch-Vietnamesisch.doc}}</ref>. D’Amaral das ''Dictionarium Annamaticum – Lusitanum'' und Barbosa das ''Dictionarium Lusitanum – Annamiticum'', beide Originale sind verschollen. Nur das ''Dictionarium Annamiticum Lusitinum et Latinum'' von Alexandre de Rhodes wurde im Jahre 1651 in Rom zum Druck freigegeben, was allgemein als die Geburtsstunde von Quốc Ngữ gilt. |
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Bis in die Mitte des 18. Jahrhundert wurde Quốc Ngữ hauptsächlich von katholischen Gläubigen eingesetzt. Währenddessen gewannen französische [[Jesuiten]], die teils aus Japan ausgewiesen worden waren, immer mehr Einfluss in Vietnam, so auch auf die Modernisierungsphase des Quốc Ngữ, die durch die Arbeit von ''Pierre Joseph Georges Pigneau de Béhaine'' eingeleitet wurde. Allerdings verstarb dieser 1799, bevor er sein Lexikon ''Việt – La Tinh'' (Dictionarium Annamatica – Latinum) veröffentlichen konnte. Erst 35 Jahre später setzte der Missionar ''J. L. Tabert'' in Saigon die Arbeit von Pigneau de Béhaine fort. Das Besondere an dessen Arbeit war, dass er zusammen mit seinen Gläubigen viele bekannte Gedichte und Sprichwörter von Chữ Nôm nach Quốc Ngữ transkribierte. Im Jahre 1838 wurde sein Wörterbuch ''Nam Việt Dương Hiệp Từ Vựng'' (Dictionarium Annamatico – Latium) gedruckt. Durch eine starke Überarbeitung der Schreibweise, den intensiven Einsatz von Zusatzzeichen und eine Vereinheitlichung für deren zahlreiche Nutzungsregeln wurde die Schrift kompakter, eleganter und leichter nutzbar. |
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Unter dem Vorwand, französische Missionare vor antiwestlichen Übergriffen zu schützen, intervenierte Frankreich 1858 in Vietnam und annektierte bis 1885 ganz Indochina. Das Protektorat wurde auch dadurch etabliert, dass bis 1910 Chữ Hán und Chữ Nôm in höheren Schulen und der Verwaltung durch die französische Sprache und im restlichen Schrifttum durch Quốc Ngữ ersetzt wurde. 1918 stellte der Kaiserhof in Huế die Literaturprüfung ein, die Voraussetzung für die Beamtenlaufbahn, das Mandarinat, war und die Kenntnis von Chữ Hán erforderte. Im September 1945 riefen die [[Việt Minh]] die ''[[Nordvietnam|Demokratische Republik Vietnam]]'' aus und machten Quốc Ngữ, das für die Landbevölkerung leichter zu erlernen war als Chữ Nôm, zur offiziellen Staats- und Verkehrsschrift<ref>[http://www2.twl.ncku.edu.tw/~uibun/chuliau/lunsoat/english/phd/index.htm englischsprachige Dissertation, die die Lerneffizienz von Chữ Nôm und Quốc Ngữ vergleicht]</ref>. Die [[Alphabetisierungsrate]] stieg von damals 5% auf heute um 90%. |
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=== Beispiel === |
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{| border="0" cellpadding="4" cellspacing="0" |
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|---- |
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! Vietnamesisch in Quốc Ngữ || in Hán Nôm || IPA (Hanoi) || Deutsch |
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|---- valign="top" |
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| Tất cả mọi người sinh ra đều được tự do và bình đẳng về nhân phẩm và quyền. Mọi con người đều được tạo hoá ban cho lý trí và lương tâm và cần phải đối xử với nhau trong tình bằng hữu. |
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| 𤲃哿每𠊚生𠚢調得自由吧平等𧗱人品吧權。 |
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每𡥵𠊚調得造化班朱理智吧良心吧懃沛對處𠇍𦣗𪚚情朋友。 |
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| tɜt̚ kɐː mɔj ŋɨɜj siŋ za ɗew ɗɨɜk̚ tɨɰ zɔ vɐː ɓiŋ ɗɐŋ vej ɲɜn fɜm vɐː kɨɜn. mɔj kɔn ŋɨɜj ɗeu ɗɨɜk̚ tɐːw huɜ ɓɐːn cɔ li ci vɐː lɨɜŋ tɜm vɐː kɜn fɐːj ɗoj sɨ vɜj ɲɐw cɔŋ tiŋ ɓɐŋ hɨw. |
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| Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen. |
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|} |
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(Artikel 1 der [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte|Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte]]) |
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=== Thư Pháp – vietnamesische Kalligraphie === |
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[[Kalligraphie]] (vietn.: ''Thư Pháp'', 書法), die Kunst des schönen Schreibens, hat in Vietnam eine jüngere Tradition als in China oder [[Shodō|Japan]]. Während die Kalligraphie der Schriftsysteme Chữ Hán und Chữ Nôm eng an die [[Chinesische Kalligrafie]] (vietn.: ''Thư pháp Á Đông'', 書法亞東) angelehnt war, entwickelte sich in den 1930er Jahren unter Einfluss der Dichter-Bewegung ''Phong trào Thơ Mới'' eine vietnamesische Form für die Schrift Quốc Ngữ. |
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Nachdem das Interesse an Kalligraphie nach 1945 stark zurückgegangen war, entwickelt sich heute durch Meister wie ''Lê Xuân Hòa'', ''Trụ Vũ'', ''Nguyễn Thanh Sơn'', ''Song Nguyên'', ''Chính Văn'' und ''Nguyễn Đình'' eine [[Renaissance]] von ''Thư Pháp''. In Huế wird beispielsweise vom kommunalen Tempel (''Đình'') und Mönchen der Pagoden ''Châu Lâm'' und ''Huyền Không'' ein kleiner ''Garten der Kalligraphie'' betrieben. Organisiert haben sich die Liebhaber unter anderem im ''UNESCO Việt Nam Calligraphy Club''<ref>[http://www.culturalprofiles.net/Viet_Nam/Directories/Vi_ACYAIw-7879_ADs-t_Nam_Cultural_Profile/-3668.html culturalprofiles.net: Việt Nam Calligraphy], engl.</ref>. |
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== Das Alphabet Quốc Ngữ == |
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Das Alphabet Quốc Ngữ umfasst die 29 Buchstaben [a], [ă], [â], [b], [c], [d], [đ], [e], [ê], [g], [h], [i], [k], [l], [m], [n], [o], [ô], [ơ], [p], [q], [r], [s], [t], [u], [ư], [v], [x] und [y]. Typische Kennzeichen der Schrift sind: |
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* Der modifizierte Konsonant [[[đ]]] für einen stimmhaften Verschlusslaut (stimmhafter [[Alveolar|alveolarer]] [[Implosiv]]). |
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* Die zwei modifizierten Buchstaben [[[ơ]]] und [[[ư]]] für Vokale, die in westlichen Sprachen unbekannt sind, so genannte Stöhnlaute. |
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* Neun [[Diphthong]]e und ein [[Triphthong]] stellen zehn [[Phon (Linguistik)|Sprachlaute]] dar, die [[Phonologie|phonologisch]] als Vokale beschrieben werden können, auf die ein Konsonant [j] oder [w] folgt. |
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* Die Buchstaben [f], [j], [w] und [z] dienen nur der Schreibung fremdsprachiger Wörter. |
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* Das [[Diakritisches Zeichen|Diakritikum]] [ ̆ ] zur Bezeichnung der Kürze der Aussprache von [a]. |
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* Das Diakritikum [ ̂ ], das die Geschlossenheit von [a], [e] und [o] darstellt. |
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* Fünf Diakritika, die über oder unter Vokalen die sechs Silben-[[Tonsprache|Töne]] der vietnamesischen Sprache kennzeichnen. |
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Da die Vokale [a], [e] und [o] von vornherein das diakritische Zeichen [ ̂ ] bzw. [ ̆ ] haben können, sind Vokale mit zwei Diakritika keine Seltenheit. |
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Eine geschriebene Silbe besteht aus höchstens vier Teilen: |
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# einem optionalen Konsonanten am Anfang, |
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# einem optionalen Übergangs-[[Halbvokal]], |
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# als Silbenkern einem der Vokale a, ă, â, e, ê, i, o, ô, ơ, u, ư und y sowie dem eventuell dazugehörigen Ton-Zeichen, oder einem nicht silbentragenden Halbvokal sowie |
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# optional einem der Konsonaten bzw. Diphthonge c, ch, m, n, ng, nh, p, oder t als Silbenende. |
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=== Töne === |
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* ''Hauptartikel:'' [[Vietnamesische Sprache]] |
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[[Datei:Six tones of Vietnamese language.png|miniatur|400px|Die sechs Töne der Vietnamesischen Sprache am Beispiel der Silbe ''ma'' in den Bedeutungen ''Gespenst - Wange / Mutter - aber - Reissetzling - Grab - Pferd'']] |
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Die Töne des Vietnamesischen unterscheiden sich in Tonhöhe und -verlauf („Melodie“), Tonlänge, Intensität und [[Glottalisierung]]. Sie werden als Thanh oder Dãu bezeichnet. Nicht jede Silbe existiert in jeder Tonhöhe; einige Silben ergeben nur in einem oder zwei der sechs möglichen Töne Sinn. |
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Der chinesische Sprachwissenschaftler [[Yuen Ren Chao]] (auch: Zhao Yuanren) hat ein praktisches System zur Notierung der Töne von tonalen Sprache entwickelt. Er unterteilt die Tonhöhe in fünf Ebenen, wobei 5 der höchste und 1 der niedrigste Ton ist. Die Tonänderung kann durch eine Verkettung der Zahlen dargestellt werden. Ein gleichmäßig mittlerer Ton würde als /33/ notiert usw. Diese Abfolge von Zahlen wird als Tonform bezeichnet. |
|||
{| class="wikitable toptextcells" |
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|+ style="padding-bottom:1em;" | vietnamesische Tonformen, Zahlen nach Yuen Ren Chao |
|||
|- style="font-size:85%" |
|||
! style="width:8em" | Thanh không oder ngang !! style="width:8em" | Thanh sắc<br />[´] !! style="width:8em" | Thanh huyền<br />[`] !! style="width:8em" | Thanh nặng<br />[.] !! style="width:8em" | Thanh hỏi<br />[ ̉] !! style="width:8em" | Thanh ngã<br />[~] |
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|- style="font-size:85%" |
|||
| Normalton, hoch (od. mittel) und eben (33) || hoch (oder mittel) steigend (35) || tief und fallend (21) || tief, fallend und knarrig (32 oder 31) || (tief) fallend und steigend (313) || unterbrochen und steigend (35) |
|||
|- |
|||
|} |
|||
=== Aussprache der Buchstaben === |
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<div style="float:left; margin-right:1em;"> |
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{| border=1 cellpadding=5 style="border-collapse: collapse;" |
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|-bgcolor=cccccc |
|||
! style="width:6em" | Konsonant !! style="width:32em" | Aussprache |
|||
|------------------ |
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| b || ähnlich dem ''b'' in '''B'''ett. Am Silbenende nicht-plosiv |
|||
|------------------ |
|||
| c || nicht aspiriert, am Silbenende nicht-plosiv, wie ''g'' in '''g'''ut |
|||
|------------------ |
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| ch || am Silbenanfang wie in '''tj'''a |
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|------------------ |
|||
| d || wie ''j'' in '''J'''unge |
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|------------------ |
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| đ || ähnlich dem ''d'' in '''d'''u |
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|------------------ |
|||
| g || ähnlich dem ''g'' in '''G'''ehen |
|||
|------------------ |
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| gi || ''s'' wie in '''S'''amen |
|||
|------------------ |
|||
| h || ähnlich dem ''h'' in '''h'''olen |
|||
|------------------ |
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| kh || [[Ach-Laut]] wie in la'''ch'''en |
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|------------------ |
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| l || ähnlich dem ''l'' in '''l'''aufen |
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|------------------ |
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| m || ähnlich dem ''m'' in '''m'''it |
|||
|------------------ |
|||
| n || ähnlich dem ''n'' in '''n'''icht |
|||
|------------------ |
|||
| ng || wie ''ng'' in Si'''ng'''en |
|||
|------------------ |
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| nh || ähnlich dem spanischen ''ñ'' (''nj'') |
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|--- |
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| p || nicht aspiriert, am Silbenende nicht-plosiv |
|||
|------------------ |
|||
| ph || wie das deutsche ''f'' in '''F'''isch |
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|------------------ |
|||
| r || ähnlich wie ''r'' in '''R'''eis (rollend) |
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|------------------ |
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| s || im Norden wie ''s'' in Bi'''ss''' ausgesprochen, im Süden ungerundeter als das deutsche ''sch'', ähnlich dem englischen ''sh'' in '''sh'''ow |
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|------------------ |
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| t || nicht aspiriert, am Silbenende nicht-plosiv |
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|------------------ |
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| th || aspiriertes ''t'' |
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|------------------ |
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| tr || wie in Ku'''tsch'''e |
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|------------------ |
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| v || wie das ''v'' in '''V'''ase |
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|------------------ |
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| x || stimmloses ''s'' wie in '''S'''ex |
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|------------------ |
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|} |
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</div> |
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<div style="float:left;"> |
|||
{| border=1 cellpadding=5 style="border-collapse: collapse;" |
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|-bgcolor=cccccc |
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! style="width:6em" | Vokal !! style="width:32em" | Aussprache |
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|------------------ |
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| a || offenes ''a'' wie in V'''a'''ter |
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|------------------ |
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| ă || im Dt. unbekannt |
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|------------------ |
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| â || im Dt. unbekannt |
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|------------------ |
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| e || halboffenes ''e'', ähnlich W'''e'''tter (wie ''ä'') |
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|------------------ |
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| ê || halbgeschlossenes ''e'' |
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|------------------ |
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| i, y || ähnlich dem deutschen ''i'' |
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|------------------ |
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| o || ähnlich dem ''o'' in T'''o'''rte |
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|------------------ |
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| ô || ähnlich dem ''o'' von T'''o'''n |
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|------------------ |
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| ơ || ähnlich dem ''u'' im englischen f'''u'''r |
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|------------------ |
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| u || ähnlich dem ''u'' von K'''u'''ss |
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|------------------ |
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| ư || ''u'' mit breiten Lippen, im Dt. unbekannt; sehr ähnl. türk. ''ı'' und russ. ''ы'' |
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|------------------ |
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|} |
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</div> |
|||
<div style="clear:both;" /> |
|||
=== Tabelle des Alphabets === |
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{| class="wikitable toptextcells" |
|||
|+ style="padding-bottom:1em;" | vietnamesische Schriftzeichen des Quốc ngữ, Tonformen-Zahlen nach [[Yuen Ren Chao]], in den grauen Zeilen die [[HTML]]-[[Zeichen-Entität-Referenz|Entities]] |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" style="font-size:85%" |
|||
! vietn.<br />Name !! style="width:8em" |Lautschrift<br />[[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]] !! style="width:8em" | Thanh không oder ngang !! style="width:7em" | Thanh sắc<br />[´] !! style="width:7em" | Thanh huyền<br />[`] !! style="width:7em" | Thanh hỏi<br />[ ̉] !! style="width:7em" | Thanh ngã<br />[~] !! style="width:7em" | Thanh nặng<br />[.] !! style="width:7em" | Thanh không oder ngang !! style="width:7em" | Thanh sắc<br />[´] !! style="width:7em" | Thanh huyền<br />[`] !! style="width:7em" | Thanh hỏi<br />[ ̉] !! style="width:7em" | Thanh ngã<br />[~] !! style="width:7em" | Thanh nặng<br />[.] |
|||
|- class="hintergrundfarbe6" style="font-size:85%" |
|||
| || || Normalton, hoch (od. mittel) und eben (33) || hoch (oder mittel) steigend (35) || tief und fallend (21) || (tief) fallend und steigend (313) || unterbrochen und steigend (35) || tief, fallend und knarrig (32 oder 31) || || || || || || |
|||
|- |
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|a|| {{IPA|aː}}, einige Dialekte: {{IPA|æ}} || A || Á || À || Ả || Ã || Ạ || a || á || à || ả || ã || ạ |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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| || || A || &Aacute; || &Agrave; || &#7842; || &Atilde; || &#7840; || a || &aacute; || &agrave; || &#7843; || &atilde; || &#7841; |
|||
|- |
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| á || {{IPA|ɐ}} || Ă || Ắ || Ằ || Ẳ || Ẵ || Ặ || ă || ắ || ằ || ẳ || ẵ || ặ |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || &#258; || &#7854; || &#7856; || &#7858; || &#7860; || &#7862; || &#259; || &#7855; || &#7857; || &#7859; || &#7861; || &#7863; |
|||
|- |
|||
| ớ || {{IPA|ə}} || Â || Ấ || Ầ || Ẩ || Ẫ || Ậ || â || ấ || ầ || ẩ || ẫ || ậ |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || &Acirc; || &#7844; || &#7846; || &#7848; || &#7850; || &#7852; || &acirc; || &#7845; || &#7847; || &#7849; || &#7851; || &#7853; |
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|- |
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| bê, bờ || {{IPA|ɓ}}, {{IPA|ʔb}} || B || || || || || || b || || || || || |
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|- |
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| xê, cờ || {{IPA|k}} || C || || || || || || c || || || || || |
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|- |
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| || || CH || || || || || || ch || || || || || |
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|- |
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| dê, dờ || nördlich: {{IPA|z}}, südlich: {{IPA|j}} || D || || || || || || d || || || || || |
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|- |
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| đê, đờ || {{IPA|ɗ}}, {{IPA|ʔd}} || [[Đ]] || || || || || || đ || || || || || |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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| || || &#272; || || || || || || &#273; || || || || || |
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|- |
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| e || {{IPA|ɛ}} || E || É || È || Ẻ || Ẽ || Ẹ || e || é || è || ẻ || ẽ || ẹ |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || E || &Eacute; || &Egrave; || &#7866; || &#7868; || &#7864; || e || &eacute; || &egrave; || &#7867; || &#7869; || &#7865; |
|||
|- |
|||
| ê || {{IPA|e}} || Ê || Ế || Ề || Ể || Ễ || Ệ || ê || ế || ề || ể || ễ || ệ |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || &Ecirc; || &#7870; || &#7872; || &#7874; || &#7876; || &#7878; || &ecirc; || &#7871; || &#7873; || &#7875; || &#7877; || &#7879; |
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|- |
|||
| ép || {{IPA|}} || (F) || || || || || || (f) || || || || || |
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|- |
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| giê, gờ || {{IPA|ɣ}}, vor i, ê und e: {{IPA|z}} || G || || || || || || g || || || || || |
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|- |
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| || || GH || || || || || || gh || || || || || |
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|- |
|||
| || || GI || || || || || || gi || || || || || |
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|- |
|||
| hát, hờ || {{IPA|h}} || H || || || || || || h || || || || || |
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|- |
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| i ngắn || {{IPA|i}} || I || Í || Ì || Ỉ || Ĩ || Ị || i || í || ì || ỉ || ĩ || ị |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || I || &Iacute; || &Igrave; || &#7880; || &#296; || &#7882; || i || &iacute; || &igrave; || &#7881; || &#297; || &#7883; |
|||
|- |
|||
| gi || {{IPA|}} || (J) || || || || || || (j) || || || || || |
|||
|- |
|||
| ca || {{IPA|k}} || K || || || || || || k || || || || || |
|||
|- |
|||
| || || KH || || || || || || kh || || || || || |
|||
|- |
|||
| e-lờ || {{IPA|l}} || L || || || || || || l || || || || || |
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|- |
|||
| em-mờ || {{IPA|m}} || M || || || || || || m || || || || || |
|||
|- |
|||
| en-nờ || {{IPA|n}} || N || || || || || || n || || || || || |
|||
|- |
|||
| || || NG || || || || || || ng || || || || || |
|||
|- |
|||
| || || NGH || || || || || || ngh || || || || || |
|||
|- |
|||
| || || NH || || || || || || nh || || || || || |
|||
|- |
|||
| o || {{IPA|ɒ}} || O || Ó || Ò || Ỏ || Õ || Ọ || o || ó || ò || ỏ || õ || ọ |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || O || &Oacute; || &Ograve; || &#7886; || &Otilde; || &#7884;|| o || &oacute; || &ograve; || &#7887; || &otilde; || &#7885; |
|||
|- |
|||
| ô || {{IPA|o}} || Ô || Ố || Ồ || Ổ || Ỗ || Ộ || ô || ố || ồ || ổ || ỗ || ộ |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || &Ocirc; || &#7888; || &#7890; || &#7892; || &#7894; || &#7896; || &ocirc; || &#7889; || &#7891; || &#7893; || &#7895; || &#7897; |
|||
|- |
|||
| ơ || {{IPA|ɜː}} || Ơ || Ớ || Ờ || Ở || Ỡ || Ợ || ơ || ớ || ờ || ở || ỡ || ợ |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || &#416; || &#7898; || &#7900; || &#7902; || &#7904; || &#7906; || &#417; || &#7899; || &#7901; || &#7903; || &#7905; || &#7907; |
|||
|- |
|||
| pê || {{IPA|p}} || P || || || || || || p || || || || || |
|||
|- |
|||
| || || PH || || || || || || ph || || || || || |
|||
|- |
|||
| cu, quy || {{IPA|k}} || Q || || || || || || q || || || || || |
|||
|- |
|||
| e-rờ || nördlich: {{IPA|z}}, südlich: {{IPA|ʐ}}, {{IPA|ɹ}} || R || || || || || || r || || || || || |
|||
|- |
|||
| ét-sì, sờ || {{IPA|s}}, Süd und Mitte: {{IPA|ʂ}} || S || || || || || || s || || || || || |
|||
|- |
|||
| tê, tờ || {{IPA|t}} || T || || || || || || t || || || || || |
|||
|- |
|||
| || || TH || || || || || || th || || || || || |
|||
|- |
|||
| || || TR || || || || || || tr || || || || || |
|||
|- |
|||
| u || {{IPA|u}} || U || Ú || Ù || Ủ || Ũ || Ụ || u || ú || ù || ủ || ũ || ụ |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || U || &Uacute; || &Ugrave; || &#7910; || &#360; || &#7908; || u || &uacute; || &ugrave; || &#7911; || &#361; || &#7909; |
|||
|- |
|||
| ư || {{IPA|ɨ}} || Ư || Ứ || Ừ || Ử || Ữ || Ự || ư || ứ || ừ || ử || ữ || ự |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || &#431; || &#7912; || &#7914; || &#7916; || &#7918; || &#7920; || &#432; || &#7913; || &#7915; || &#7917; || &#7919; || &#7921; |
|||
|- |
|||
| vê, vờ || {{IPA|v}}, südlich: {{IPA|j}} || V || || || || || || v || || || || || |
|||
|- |
|||
| vê kép, vê-đúp || {{IPA|}} || (W) || || || || || || (w) || || || || || |
|||
|- |
|||
| ích-xì || {{IPA|s}} || X || || || || || || x || || || || || |
|||
|- |
|||
| i dài, i-cờ-rét || als Vokal: {{IPA|i}}|| Y || Ý || Ỳ || Ỷ || Ỹ || Ỵ || y || ý || ỳ || ỷ || ỹ || ỵ |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
| || || Y || &Yacute; || &#7922; || &#7926; || &#7928; || &#7924; || y || &yacute; || &#7923; || &#7927; || &#7929; || &#7925; |
|||
|- |
|||
| dét || {{IPA|}} || (Z) || || || || || || (z) || || || || || |
|||
|} |
|||
== Klassifizierung und Kodierung == |
|||
Da Anfangs keinerlei Normen zur Eingabe und Darstellung von Quốc Ngữ am Computer existierten, wurden mehr als 30 Kodierungen von verschiedenen nationalen und internationalen Herstellern entwickelt. Ab 1991 entwarf das vietnamesische Direktorium für Standards und Qualität TCVN (Tiêu chuẩn Việt Nam)<ref>[http://www.iso.org/iso/about/iso_members/iso_member_body.htm?member_id=2199 iso.org: Viet Nam (STAMEQ)], engl.</ref>, eine Behörde des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie (MOST), die 8-Bit-Kodierung ''Vietnamesischer Standard Code for Information Interchange'' (VSCII). Diese wurde 1993 in TCVN 5712:1993 als VSCII-1-Standard festgelegt und in TCVN 5712:1999 überarbeitet. <ref>Sarmad Hussain, Nadir Durrani, Sana Gul: Survey of Language Computing in Asia 2005, ISBN 9698961003, engl.</ref>. |
|||
Die drei gebräuchlichsten 8-Bit-Codesets sind VSCII oder TCVN, VISCII und VNCII (VPS). VSCII ist offizieller Standard, aber VISCII am stärksten verbreitet. Da Quốc Ngữ 134 Kombinationen aus Grundbuchstaben und diakritischen Zeichen kennt und ASCII 128 Zeichen beansprucht, sind bei 256 mit 8 Bit darstellbaren Codepoints sechs überzählig. Alle drei Codesets haben diese sechs Zeichen in den ASCII-Bereich 0–31 für Control-Codes gelegt, VSCII sogar zwölf Zeichen, da es auch den isolierten diakritischen Zeichen Code-Positionen zuweist. Mit TCVN 6909:2001 existiert auch eine 16-Bit-Kodierung für Quốc Ngữ. |
|||
Der universelle Zeichensatz [[Unicode]] bietet volle Unterstützung für die vietnamesische Schrift. Allerdings gibt es kein eigenes Segment für Quốc Ngữ, sondern die Zeichen sind auf die Segmente Basic Latin, Latin-1 Supplement, Latin Extended-A, Latin Extended-B und Latin Extended Additional verteilt. Unicode erlaubt dem Benutzer, zwischen vorkombinierten Zeichen und dem Kombinieren von Grundbuchstaben und diakritischen Zeichen bei der Eingabe auszuwählen. Da in verschiedenen Betriebssystemen frei kombinierbare Zeichen nicht standardgemäß implementiert wurden (siehe [[Verdana]]-Font), wird meist die vorkombinierte Variante verwendet. |
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Eine Auswahl an Codes und [[Zeichensatz|Zeichensätzen]] für Quốc Ngữ: |
|||
* Sprachcode [[ISO 639]]–1: ''vi'', ISO 639–2/B: ''vie'' |
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* Schriftcode [[ISO 15924]]: nicht klassifiziert, Lateinisches Alphabet: Nr. 215 ''Latn'' |
|||
* VIQR (Vietnamese Quoted-Readable), 7-Bit-Eingabemethode der ''Vietnamese Standardization Group'', setzt auf ASCII auf, in RFC 1456 beschrieben, 1992 |
|||
* VNI Encoding, Zeichenkodierung der ''VNI Software Company'', |
|||
* [[VISCII]] (Vietnamese Standard Code for Information Interchange), 8-Bit-Kodierung der ''Vietnamese Standardization Group'', [[ISO 8859]], in RFC 1456 beschrieben, 1992 |
|||
* VNCII (VPS), 8-Bit-Zeichenkodierung der ''Vietnamese Professionals Society'', 1993 |
|||
* VSCII-1 (auch TCVN-1 oder ABC-1), 8-Bit-Kodierung der TCVN, jetzt STAMEQ, in TCVN 5712:1993 beschrieben, 1993 |
|||
* Windows-Zeichenkodierung: [[Zeichensatztabelle|Codepage]] [[Windows-1258|1258]], 1996 |
|||
* IBM-Zeichenkodierung: CP 01129, MCCSID 1129, Character set GCSGID 01336, 1997 |
|||
* VSCII-2 oder TCVN-2, 8-Bit-Kodierung in TCVN 5712:1999 beschrieben, [[ISO 2022]]-kompatibel, 1999 |
|||
* TCVN 6909:2001, 16-Bit-Kodierung, 2001 |
|||
* [[Unicode]]: [[UTF-8]], ein 8-Bit-Transformationsformat ([[Unicode Transformation Format]]) des [[Universal Character Set]]s, [[ISO 10646]], beschrieben in RFC 3629, aktuell gültig. |
|||
{| class="prettytable" |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
! Name || Einführung || Bit || Codepoints || darstellbare Zeichen || Normen || erster Einsatz |
|||
|- |
|||
| [[American Standard Code for Information Interchange|ASCII]] |
|||
| 1963 |
|||
| style="text-align:right" | 7 |
|||
| style="text-align:right" | 128 |
|||
| 95 |
|||
| ANSI X3.4-1968 |
|||
| Fernschreiber Teletype ASR33 |
|||
|- |
|||
| [[VISCII]] |
|||
| 1992 |
|||
| style="text-align:right" | 8 |
|||
| style="text-align:right" | 122 + 134 = 256 |
|||
| 95 + 134 = 229 |
|||
| [[ISO 8859]] |
|||
| Quốc Ngữ |
|||
|- |
|||
| [[VSCII-1]] |
|||
| 1993 |
|||
| style="text-align:right" | 8 |
|||
| style="text-align:right" | 116 + 140 = 256 |
|||
| 95 + 140 = 235 |
|||
| TCVN 5712:1993 |
|||
| Quốc Ngữ |
|||
|- |
|||
| [[VSCII-2]] |
|||
| 1999 |
|||
| style="text-align:right" | 8 |
|||
| style="text-align:right" | 256 |
|||
| |
|||
| [[ISO 2022]]-kompatibel |
|||
| Quốc Ngữ |
|||
|- |
|||
| [[Unicode]] |
|||
| 1991 |
|||
| style="text-align:right" | 21 |
|||
| style="text-align:right" | 1.114.112 |
|||
| derzeit 100.000 (Unicode 5.1) |
|||
| [[ISO 10646]] |
|||
| Xerox, Apple |
|||
|} |
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Da die meisten Tastaturen keine direkte Eingabe von diakritischen Zeichen erlauben, wurden verschiedene kostenlose Hilfsprogramme entwickelt, die als Tastatur-Treiber agieren. Sie unterstützen die meist verbreiteten Eingabe-Methoden, einschließlich [[Telex (Eingabemethode)|Telex]], VIQR und Varianten sowie die VNI-Eingabemethode. |
|||
Im Zuge der Wiederbelebung von Hán nôm sind die Chữ nôm in den letzten Jahren zunehmend digitalisiert und in Unicode codiert worden. Bereits in den 1990ern wurden die 16-Bit-Codesets TCVN 5773:1993 für Chữ Hán und Chữ Nôm sowie TCVN 6056:1995 nur für Chữ Hán vorgelegt <ref>Ken Lunde: CJKV Information Processing, 2nd Ed., O'Reilly Media, Inc. 2008, ISBN 9780596514471, engl.</ref>. Ab [[Windows Vista]] sind die Zeichen in [[Microsoft Windows]] enthalten. Mittels bestimmter Eingabeprogramme lassen sich Hán Nôm-Texte in Quốc Ngữ eintippen. |
|||
''Siehe auch:'' [[Han-Vereinheitlichung]], [[Unicode-Block Vereinheitlichte CJK-Ideogramme]], [[Unicode-Block Vereinheitlichte CJK-Ideogramme, Erweiterung B]] |
|||
== Galerie == |
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<gallery> |
|||
Datei:VietnameseToneNorthern.png|Tonhöhe und -dauer eines männlichen Sprechers des Nordvietnamesischen |
|||
Datei:Vier Toene des Hochchinesischen.svg|Tonhöhen und -änderung des [[Hochchinesisch]]en nach ''Yuen Ren Chao'' |
|||
Datei:Vietnamese Calligraphy.jpg|Vietnamesische Kalligraphie |
|||
</gallery> |
|||
== Siehe auch == |
|||
[[Internationales Phonetisches Alphabet]], [[Liste lateinisch-basierter Alphabete]], {{Portal|Schrift}} |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
* Rudolf Simek: ''Lexikon der germanischen Mythologie''. Stuttgart (3. Aufl.) 2006. ISBN 978-3-520-36803-4. |
|||
* {{SWD|4568753-5|NAME=Vietnamesische Schrift}} |
|||
* {{SWD|4568757-2|NAME=Quốc Ngữ}} |
|||
* {{SWD|4568755-9|NAME=Chữ Nôm}} |
|||
== Weblinks == |
|||
* {{Commonscat|Vietnamese Calligraphy|Category:Vietnamese_Calligraphy?uselang=de|Vietnamesische Kalligraphie}} |
|||
* [http://www.nomfoundation.org/index.php?IDcat=51 nomfoundation.org: Vietnamese Nôm Preservation Foundation],engl. |
|||
* [http://www.omniglot.com/writing/chunom.htm omniglot.com: Informationen über Chữ Nôm], engl. |
|||
* [http://purl.pt/961 purl.pt: Eingescannte Version des Wörterbuches von Alexandre de Rhodes] |
|||
* [http://www.tcvn.gov.vn/ tcvn.gov.vn: Direktorium für Standards und Qualität], engl. |
|||
* [http://just.nicepeople.free.fr/kbd/ Das Layout der vietnamesischen Tastatur im Vergleich mit den Tastaturlayouts anderer Länder] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references/> |
|||
[[Kategorie:Germanische Gottheit]] |
|||
{{Normdaten|SWD=4568753-5}} |
|||
[[Kategorie:Literarische Figur]] |
|||
{{Link GA|en}} |
|||
[[Kategorie:Vietnamesische Sprache]] |
|||
[[Kategorie:Alphabet]] |
|||
[[Kategorie:Liste (Sprache)]] |
|||
[[bs:Delling]] |
|||
[[en:Vietnamese alphabet]] |
|||
[[ca:Dellingr]] |
|||
[[es:Alfabeto vietnamita]] |
|||
[[ |
[[da:Delling]] |
||
[[ |
[[el:Ντέλινγκ]] |
||
[[en:Dellingr]] |
|||
[[gl:Alfabeto vietnamita]] |
|||
[[es:Delling]] |
|||
[[hak:Ye̍t-nàm-ngî sṳ-mû]] |
|||
[[ |
[[eu:Delling]] |
||
[[fr:Delling]] |
|||
[[ja:クオック・グー]] |
|||
[[ |
[[gl:Delling]] |
||
[[ |
[[hr:Deling]] |
||
[[ |
[[ja:デリング]] |
||
[[ |
[[lt:Delingas]] |
||
[[no:Delling]] |
|||
[[pl:Alfabet wietnamski]] |
|||
[[ |
[[pl:Delling]] |
||
[[sv:Delling]] |
|||
[[sl:Vietnamska abeceda]] |
|||
[[ |
[[zh:得林]] |
||
[[tg:Алифбои ветнамӣ]] |
|||
[[vi:Quốc ngữ]] |
|||
[[zh:越南語字母]] |
|||
Version vom 4. Juli 2010, 13:15 Uhr
Delling (altnord. Dellingr »Glänzender«) ist eine Gestalt aus der nordischen Mythologie. Er ist der dritte Gemahl der Nót (»Nacht«), mit der er den Dagr (»Tag«) zeugt. In den Thulur ist Dellingr auch der Name eines Zwerges.
Literatur
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart (3. Aufl.) 2006. ISBN 978-3-520-36803-4.