Vorlage:Positionskarte Italien Sardinien und Walter Brugmann: Unterschied zwischen den Seiten
K Bot: Ergänze: en:Template:Location map Italy Sardinia |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Bild:Bundesarchiv Bild 183-J14556, Walter Brugmann.jpg|thumb|Walter Brugmann, 1943]] |
|||
{{#switch: {{{1}}} |
|||
'''Walter Brugmann''' (* [[2. April]] [[1887]] in [[Leipzig]]; † [[26. Mai]] [[1944]]) war ein deutscher [[Architekt]], der unter anderem als [[Stadtbaurat]] in [[Nürnberg]] tätig war. |
|||
| name = Sardinien |
|||
| top = 41.5 |
|||
| bottom = 38.75 |
|||
| left = 8.0 |
|||
| right = 10.0 |
|||
|image={{#switch: {{{2|}}} |
|||
|relief=Italy Sardinia relief location map.svg |
|||
|#default=Italy Sardinia location map.svg |
|||
⚫ | |||
}}<noinclude> |
|||
{{Positionskarte/Info|Italien}} |
|||
Brugmann war zunächst an der Tradition des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] orientiert, einer Stilrichtung, die in Bayern ihre Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte und als „die andere Tradition“ bekannt wurde. Sie wollte die historistisch verdeckende Architektur des 19. Jahrhunderts durch funktionalistische Bautechniken ablösen.<ref>http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44921</ref> |
|||
[[en:Template:Location map Italy Sardinia]] |
|||
[[fr:Modèle:Géolocalisation/Sardaigne]] |
|||
Brugmann, der vor 1933 einige beachtliche Bauten im Sinne des Neuen Bauens schuf, wandte sich ab 1933 zwar den Architekturvorstellungen des 'Dritten Reichs' zu, verblieb aber stilistisch in einer Mischung zwischen der Sachlichkeit des Neuen Bauens und der Staatsarchitektur des 'Dritten Reichs', deren übertriebenes Pathos im trotzallem fremd blieb. Seine Tätigkeit bei der Planung des Reichsparteitagsgeländes konzentrierte sich vorallem auf die stadtplanerische Konzeption und auf Fragen der technisch-organsatorischen Umsetzung, zur Planung von Hochbauten wurde er nicht herangezogen. |
|||
[[os:Шаблон:ПозКартæ Итали Сардини]] |
|||
[[ru:Шаблон:ПозКарта Италия Сардиния]] |
|||
Unter Brugmann wurde unter dem Deckmantel des Denkmalschutzes die "Entschandelung" und "Arisierung" der Nürnberger Altstadt vorangetrieben. In diesem Zusammenhang wickelte Brugmann die Vorgaben des Nürnberger Gauleiters [[Julius Streicher]] zum Abbau des [[Neptunbrunnen (Nürnberg)|Neptunbrunnens]] ("Judenbrunnen") am Hauptmarkt und zum (bereits lange vor der sog. Reichsprogromnacht vollzogenen) Abbruchs der [[Synagoge (Nürnberg)|Hauptsynagoge am Hans-Sachs-Platz]] technokratisch ab. |
|||
[[sk:Šablóna:Geobox locator Sardínia]] |
|||
</noinclude> |
|||
Brugmann ist bis heute wegen seiner Involvierung in das NS-Regime umstritten. Nachdem er 1933 der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] beigetreten war, wurde er 1934 Bauleiter des [[Reichsparteitag]]sgeländes.<ref name="Klee84">Ernst Klee: ''Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945''. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 84–85.</ref> 1937 erhielt er den Titel Professor. 1940 erfolgte seine Ernennung zum Generalbauleiter Berlins.<ref name="Klee84"/> Wegen seiner indifferenten Architekturhaltung war Brugmann für die Architektur des 'Dritten Reichs' nicht stilbildend; Zeitgenossen nannten ihn deshalb "den Bauleiter des Führers". |
|||
Nach [[Albert Speer]] kam Brugmann am 26. Mai 1944 durch „einen ungeklärten Flugzeugunfall“ ums Leben.<ref>Zitat bei Ernst Klee, Kulturlexikon, S. 85.</ref> Nach Speers Erinnerungen galt Brugmann als „loyaler Mitarbeiter“ und „Beamter alter Schule“.<ref>Speer, A.: ''Erinnerungen.'' Berlin: Ullstein 2005, S. 349, 567).</ref> |
|||
== Karriere im NS-Staat == |
|||
* 1933 Baureferent in Nürnberg, seit 1934 zugleich oberster Planer des Zweckverbandes Reichsparteitage |
|||
* 1933 Referent und Mitarbeiter Albert Speers. Beteiligt am Film [[Triumph des Willens]] von [[Leni Riefenstahl]]. In dessen Vorspann/Nachspann als verantwortlich für die filmtechnischen Bauten erwähnt. |
|||
* 1937 Hauptabteilungsleiter „Allgemeine Bauleitung“ beim [[Generalbauinspektor|Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt]] |
|||
* 1940 Leiter der Baugruppe des [[Luftrüstungsprogramm]]s |
|||
* 1941 Chef des Baustabs von [[Albert Speer]] |
|||
* 1942 Leiter der [[Organisation Todt|OT]]-Einsatzgruppe Russland-Süd, in diesem Zusammenhang 1943/44 Verleihung des Ritterkreuzes ohne/mit Schwertern |
|||
== Werke == |
|||
* Hochspannungsstation Schulhaus Nürnberg Fürreuthweg 95 |
|||
* Hochspannungsstation Nürnberg Geiseestraße 37 |
|||
* Schulhaus Nürnberg Oedenberger Straße 135 |
|||
* Wassergasreinigergebäude / Koksbunker im städt. Gaswerk |
|||
Nicht mehr vorhanden: |
|||
* Straßenbahn- und Bushaltestelle Jagdstraße |
|||
* Plärrer-Automat 1928/31 (abgerissen 1977) |
|||
Der [[Plärrer (Nürnberg)|"Plärrer-Automat"]], 1931 im Stil der klassischen Moderne erbaut, war eine futuristisch wirkende Wartehalle mit einem darin installierten, großen Imbiss-Verkaufsautomaten. Sie wurde 1977 im Zuge des U-Bahn-Baues abgebrochen.<ref>[http://www.baukunst-nuernberg.de/epoche.php?epoche=&objekt=Kuenstlerverzeichnis Plärrerautomat].</ref> |
|||
* Als Baureferent war Brugmann auch in den Planungsprozess der neuen Post beteiligt. Er war der Meinung, dass das Hochhaus „noch höher geführt“ werden müsse.<ref>[http://www.soziologie.wiso.uni-erlangen.de/ws0506/sozmeth/Ringvorlesung_Kultur.pdf Nachweis Post].</ref> |
|||
== Literatur == |
|||
* Düffer, J. : ''NS-Herrschaftssystem und Stadtgestaltung: Das Gesetz zur Neugestaltung deutscher Städte vom 4. Oktober 1937''. German Studies Review, 12 (1989), 69-89. doi:10.2307/1430291 |
|||
* Dietzfelbinger,E. & Liedtke, G. : ''Nürnberg - Ort der Massen. Das Reichsparteitagsgelände. Vorgeschichte und schwieriges Erbe.'' Ch. Links Verlag 2004. |
|||
== Weblinks == |
|||
* {{DNB-Portal|127639128}} |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Normdaten|PND=127639128|VIAF=69957262}} |
|||
{{DEFAULTSORT:Brugmann, Walter}} |
|||
[[Kategorie:Deutscher Architekt]] |
|||
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied]] |
|||
[[Kategorie:Geboren 1887]] |
|||
[[Kategorie:Gestorben 1944]] |
|||
[[Kategorie:Mann]] |
|||
{{Personendaten |
|||
|NAME=Brugmann, Walter |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=Nürnberger Architekt und Stadtbaurat |
|||
|GEBURTSDATUM=2. April 1887 |
|||
|GEBURTSORT=[[Leipzig]] |
|||
|STERBEDATUM=26. Mai 1944 |
|||
|STERBEORT= |
|||
⚫ |
Version vom 6. Mai 2010, 07:57 Uhr

Walter Brugmann (* 2. April 1887 in Leipzig; † 26. Mai 1944) war ein deutscher Architekt, der unter anderem als Stadtbaurat in Nürnberg tätig war.
Brugmann war zunächst an der Tradition des Neuen Bauens orientiert, einer Stilrichtung, die in Bayern ihre Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte und als „die andere Tradition“ bekannt wurde. Sie wollte die historistisch verdeckende Architektur des 19. Jahrhunderts durch funktionalistische Bautechniken ablösen.[1]
Brugmann, der vor 1933 einige beachtliche Bauten im Sinne des Neuen Bauens schuf, wandte sich ab 1933 zwar den Architekturvorstellungen des 'Dritten Reichs' zu, verblieb aber stilistisch in einer Mischung zwischen der Sachlichkeit des Neuen Bauens und der Staatsarchitektur des 'Dritten Reichs', deren übertriebenes Pathos im trotzallem fremd blieb. Seine Tätigkeit bei der Planung des Reichsparteitagsgeländes konzentrierte sich vorallem auf die stadtplanerische Konzeption und auf Fragen der technisch-organsatorischen Umsetzung, zur Planung von Hochbauten wurde er nicht herangezogen.
Unter Brugmann wurde unter dem Deckmantel des Denkmalschutzes die "Entschandelung" und "Arisierung" der Nürnberger Altstadt vorangetrieben. In diesem Zusammenhang wickelte Brugmann die Vorgaben des Nürnberger Gauleiters Julius Streicher zum Abbau des Neptunbrunnens ("Judenbrunnen") am Hauptmarkt und zum (bereits lange vor der sog. Reichsprogromnacht vollzogenen) Abbruchs der Hauptsynagoge am Hans-Sachs-Platz technokratisch ab.
Brugmann ist bis heute wegen seiner Involvierung in das NS-Regime umstritten. Nachdem er 1933 der NSDAP beigetreten war, wurde er 1934 Bauleiter des Reichsparteitagsgeländes.[2] 1937 erhielt er den Titel Professor. 1940 erfolgte seine Ernennung zum Generalbauleiter Berlins.[2] Wegen seiner indifferenten Architekturhaltung war Brugmann für die Architektur des 'Dritten Reichs' nicht stilbildend; Zeitgenossen nannten ihn deshalb "den Bauleiter des Führers".
Nach Albert Speer kam Brugmann am 26. Mai 1944 durch „einen ungeklärten Flugzeugunfall“ ums Leben.[3] Nach Speers Erinnerungen galt Brugmann als „loyaler Mitarbeiter“ und „Beamter alter Schule“.[4]
Karriere im NS-Staat
- 1933 Baureferent in Nürnberg, seit 1934 zugleich oberster Planer des Zweckverbandes Reichsparteitage
- 1933 Referent und Mitarbeiter Albert Speers. Beteiligt am Film Triumph des Willens von Leni Riefenstahl. In dessen Vorspann/Nachspann als verantwortlich für die filmtechnischen Bauten erwähnt.
- 1937 Hauptabteilungsleiter „Allgemeine Bauleitung“ beim Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt
- 1940 Leiter der Baugruppe des Luftrüstungsprogramms
- 1941 Chef des Baustabs von Albert Speer
- 1942 Leiter der OT-Einsatzgruppe Russland-Süd, in diesem Zusammenhang 1943/44 Verleihung des Ritterkreuzes ohne/mit Schwertern
Werke
- Hochspannungsstation Schulhaus Nürnberg Fürreuthweg 95
- Hochspannungsstation Nürnberg Geiseestraße 37
- Schulhaus Nürnberg Oedenberger Straße 135
- Wassergasreinigergebäude / Koksbunker im städt. Gaswerk
Nicht mehr vorhanden:
- Straßenbahn- und Bushaltestelle Jagdstraße
- Plärrer-Automat 1928/31 (abgerissen 1977)
Der "Plärrer-Automat", 1931 im Stil der klassischen Moderne erbaut, war eine futuristisch wirkende Wartehalle mit einem darin installierten, großen Imbiss-Verkaufsautomaten. Sie wurde 1977 im Zuge des U-Bahn-Baues abgebrochen.[5]
- Als Baureferent war Brugmann auch in den Planungsprozess der neuen Post beteiligt. Er war der Meinung, dass das Hochhaus „noch höher geführt“ werden müsse.[6]
Literatur
- Düffer, J. : NS-Herrschaftssystem und Stadtgestaltung: Das Gesetz zur Neugestaltung deutscher Städte vom 4. Oktober 1937. German Studies Review, 12 (1989), 69-89. doi:10.2307/1430291
- Dietzfelbinger,E. & Liedtke, G. : Nürnberg - Ort der Massen. Das Reichsparteitagsgelände. Vorgeschichte und schwieriges Erbe. Ch. Links Verlag 2004.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44921
- ↑ a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 84–85.
- ↑ Zitat bei Ernst Klee, Kulturlexikon, S. 85.
- ↑ Speer, A.: Erinnerungen. Berlin: Ullstein 2005, S. 349, 567).
- ↑ Plärrerautomat.
- ↑ Nachweis Post.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Brugmann, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | Nürnberger Architekt und Stadtbaurat |
GEBURTSDATUM | 2. April 1887 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 26. Mai 1944 |