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Gunther Burstyn und Heinrich Köhler (Architekt): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Karl Heinrich Ludwig Köhler''' (* [[12. Januar]] [[1830]] in [[Kassel]]; † [[20. Februar]] [[1903]] in [[Hannover]]) war ein deutscher [[Architekt]] und als [[Hochschullehrer]] von 1898 bis 1091 [[Rektor]] der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Technischen Hochschule Hannover]]. Einige seiner monumentalen Villenbauten im Stil der [[Neorenaissance]] sind im hannoverschen Stadtbild erhalten.
'''Günther Burstyn''' (* [[6. Juli]] [[1879]] in [[Bad Aussee]], [[Steiermark]]; † [[15. April]] [[1945]] in [[Korneuburg]], [[Niederösterreich]]) war ein österreichischer Techniker und [[Offizier]] der [[Gemeinsame Armee|k.u.k. Armee]].


== Leben ==
Der damalige [[Oberleutnant]] Günther Burstyn konstruierte 1911 den ersten geländegängigen [[Panzer]]wagen mit drehbarem Geschützturm, sein "Motorgeschütz". Der Entwurf, der moderner wirkt, als die Panzer des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]], wurde sowohl von Österreich-Ungarn als auch vom Deutschen Reich abgelehnt.<ref name="Allmayer">''[[Johann Christoph Allmayer-Beck]]: ''Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume'', Salzburg 1981, S. 27.</ref> Ein Modell dieses "Burstyn-Panzers" befindet sich im Wiener [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museum]].<ref name="RauchensteinerLitscher">''[[Manfried Rauchensteiner]], Manfred Litscher (Hg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000 S. 61.''</ref>
Heinrich Köhler besuchte in Kassel die Bauakademie und arbeitete anschließend im Büro der Hessisch-Hannoverschen Eisenbahnen. Von 1856 bis 1862 arbeitete er im Büro des [[Paris|Pariser]] Architekten [[Jakob Ignaz Hittorff]] und wirkte unter anderem am [[Gare du Nord (Paris)|Gare du Nord]] mit. Er reiste zu Studienzwecken nach [[Italien]], durch [[Frankreich]] und nach [[Griechenland]]. Zum Jahresbeginn 1863 wurde er Lehrer der Baukunst an der Polytechnischen Schule Hannover und unterrichtete dort Formenlehre, Entwerfen von öffentlichen und privaten Gebäuden sowie Monumentalbauten und Städteanlagen. 1868 wurde er zum Baurat ernannt, 1878 zum Professor, und 1895 wurde er Geheimer Regierungsrat. Mit seinem Schaffen im Stil der Neorenaissance bildete er einen Gegenpol zu [[Conrad Wilhelm Hase]], der den Stil der [[Hannoversche Architekturschule|Hannoverschen Architekturschule]] vertrat.


== Werke ==
In weiterer Folge widmete sich Burstyn der Panzertaktik und erfand den Panzerhöcker. Im Jahre 1941 wurde Günther Burstyn von [[Heinz Guderian|Guderian]] für seine Arbeiten mit dem [[Kriegsverdienstkreuz]] ausgezeichnet.
[[Datei:Karmarsch Bronzestatue.jpg|miniatur|rechts|Karmarsch-Denkmal in der Georgstraße von 1883.]]

* 1863: ''Haus [[Bahlsen]]'', Georgstraße 39 (kriegszerstört)
Aus Angst vor sowjetischer Kriegsgefangenschaft beging er kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges [[Suizid|Selbstmord]]. Heute erinnert noch die "[[Burstyn-Kaserne]]" mit ihrer Panzertruppenschule in [[Zwölfaxing]] (Niederösterreich) an ihn.
* 1867: Häuser ''Schiffgraben 38 und 39'' (1950 abgerissen zugunsten der [[Berliner Allee (Hannover)|Berliner Allee]])
* 1872-1877: Eine Gruppe von Villen im spätklassizistischen Stil. Erhalten sind die Häuser ''Emmichplatz 4'' und ''Am Schiffgraben 53 und 57''.<ref>[http://www.stadthistorie.info/tafel/62/Villen%20von%20Heinrich%20K%C3%B6hler Informationstafel 62 der Stadt Hannover], abgerufen von einer privaten Webseite am 16. April 2010</ref> Ursprünglich auch die Häuser ''Schiffgraben 31 bis 37'' und ''Finkenstaße 5'' (teilweise kriegszerstört, teilweise abgerissen). Das Haus ''Schiffgraben 34'' war die ''Villa [[Eugen de Haën|de Haën]]''.
* 1883: [[Karl Karmarsch]]-Denkmal, Georgstraße, gemeinsam mit [[Oskar Rassau]]<ref>Sid Auffarth, Wolfgang Pietsch: ''Die Universität Hannover: ihre Bauten, ihre Gärten, ihre Planungsgeschichte'', Imhof, 2003, ISBN 9783935590907, S. 116</ref>
* 1888: Doppelhaus ''Schiffgraben 25 und 25a'' (1974 abgerissen zugunsten des Neubaus ''Tretower'')
* um 1893: Villa Köhler, privates Wohnhaus, Am Holzgraben 1 (1911 bis 1914 vermietet an Generalfeldmarschall [[Paul von Hindenburg|Paul von Beneckendorff und von Hindenburg]], heute Sitz des Bauunternehmens Gundlach)
* 1894-1898: Ausstellungshallen für den Gewerbeverein Hannover, Georgsplatz (1960 abgerissen zugunsten der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Friedrich Lindau, ''Hannover: Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität'', Schlütersche, Hannover 2000, ISBN 9783877066591, S. 328
* Walther Albrecht: ''Gunther Burstyn (1879-1945) und die Entwicklung der Panzerwaffe.'' Band 2 der ''Studien zur Militärgeschichte, Militärwissenschaft und Konfliktsforschung'', Osnabrück 1973.
* Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Band 35, 1981

* ''Nachruf'', in: Deutsche Gesellschaft für Bauwesen e.V. (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung, Band 37, 1903, S. 111
==Einzelnachweise==
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== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|116276398}} bisher keine Einträge
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== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|PND=116276398}}
== Weblinks ==


{{Navigationsleiste Rektoren und Präsidenten der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover}}
* {{ÖBL|1|130||Burstyn Gunther (Bursztyn Günther)|}}
* [http://www.doppeladler.com/kuk/burstyn.htm Das Burstyn Motorgeschütz mit Kurzbiographie]
* {{DNB-Portal|118665375}}
* [http://epub.oeaw.ac.at/6530-9 Neuere Geschichte - Günther Burstyn (1879–1945)]


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[[Kategorie:Deutscher Architekt]]

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Version vom 16. April 2010, 09:57 Uhr

Karl Heinrich Ludwig Köhler (* 12. Januar 1830 in Kassel; † 20. Februar 1903 in Hannover) war ein deutscher Architekt und als Hochschullehrer von 1898 bis 1091 Rektor der Technischen Hochschule Hannover. Einige seiner monumentalen Villenbauten im Stil der Neorenaissance sind im hannoverschen Stadtbild erhalten.

Leben

Heinrich Köhler besuchte in Kassel die Bauakademie und arbeitete anschließend im Büro der Hessisch-Hannoverschen Eisenbahnen. Von 1856 bis 1862 arbeitete er im Büro des Pariser Architekten Jakob Ignaz Hittorff und wirkte unter anderem am Gare du Nord mit. Er reiste zu Studienzwecken nach Italien, durch Frankreich und nach Griechenland. Zum Jahresbeginn 1863 wurde er Lehrer der Baukunst an der Polytechnischen Schule Hannover und unterrichtete dort Formenlehre, Entwerfen von öffentlichen und privaten Gebäuden sowie Monumentalbauten und Städteanlagen. 1868 wurde er zum Baurat ernannt, 1878 zum Professor, und 1895 wurde er Geheimer Regierungsrat. Mit seinem Schaffen im Stil der Neorenaissance bildete er einen Gegenpol zu Conrad Wilhelm Hase, der den Stil der Hannoverschen Architekturschule vertrat.

Werke

Karmarsch-Denkmal in der Georgstraße von 1883.
  • 1863: Haus Bahlsen, Georgstraße 39 (kriegszerstört)
  • 1867: Häuser Schiffgraben 38 und 39 (1950 abgerissen zugunsten der Berliner Allee)
  • 1872-1877: Eine Gruppe von Villen im spätklassizistischen Stil. Erhalten sind die Häuser Emmichplatz 4 und Am Schiffgraben 53 und 57.[1] Ursprünglich auch die Häuser Schiffgraben 31 bis 37 und Finkenstaße 5 (teilweise kriegszerstört, teilweise abgerissen). Das Haus Schiffgraben 34 war die Villa de Haën.
  • 1883: Karl Karmarsch-Denkmal, Georgstraße, gemeinsam mit Oskar Rassau[2]
  • 1888: Doppelhaus Schiffgraben 25 und 25a (1974 abgerissen zugunsten des Neubaus Tretower)
  • um 1893: Villa Köhler, privates Wohnhaus, Am Holzgraben 1 (1911 bis 1914 vermietet an Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg, heute Sitz des Bauunternehmens Gundlach)
  • 1894-1898: Ausstellungshallen für den Gewerbeverein Hannover, Georgsplatz (1960 abgerissen zugunsten der Deutschen Bank

Literatur

  • Friedrich Lindau, Hannover: Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität, Schlütersche, Hannover 2000, ISBN 9783877066591, S. 328
  • Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Band 35, 1981
  • Nachruf, in: Deutsche Gesellschaft für Bauwesen e.V. (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung, Band 37, 1903, S. 111

Einzelnachweise

  1. Informationstafel 62 der Stadt Hannover, abgerufen von einer privaten Webseite am 16. April 2010
  2. Sid Auffarth, Wolfgang Pietsch: Die Universität Hannover: ihre Bauten, ihre Gärten, ihre Planungsgeschichte, Imhof, 2003, ISBN 9783935590907, S. 116