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Opladen und Meinhard Starostik: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Meinhard Starostik''' (* [[1949]] in [[Marl]]) ist ein deutscher [[Rechtsanwalt]], der durch Verfassungsbeschwerden gegen die [[Vorratsdatenspeicherung]] und den [[ELENA-Verfahren|elektronischen Entgeltnachweis]] bekannt wurde.
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{{Dieser Artikel|erläutert den [[Ortsteil|Stadtteil]] Opladen in Leverkusen; zu anderen Bedeutungen siehe [[Opladen (Begriffsklärung)]].}}
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde
|Ortsteil=Opladen
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Starostik studierte zwei Semester Jura an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] und engagierte sich im [[Sozialdemokratischer Hochschulbund|Sozialdemokratischen Hochschulbund]] (SHB). Sein [[Staatsexamen#Jura |juristisches Staatsexamen]] legte er 1973 an der [[Ruhr-Universität-Bochum]] ab. Anschließend war es ihm acht Jahre nicht möglich [[Rechtsreferendar]] zu werden, da ihm ein Eintreten in den öffentlichen Dienst durch die damals übliche Regelabfrage beim [[Bundesamt für Verfassungsschutz]] verwehrt wurde. Starostik war zuvor Mitglied im „Kommunistischen Stundentenbund Marxisten Lenisten“ (KSB/ML) einem Ableger der [[Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten|KPD/ML]].
'''Opladen''' war bis zum 31. Dezember 1974 [[Kreisstadt]] und Sitz des damaligen [[Rhein-Wupper-Kreis]]es (ehem. Kfz-Kennzeichen: OP), zugehörig zum [[Regierungsbezirk Düsseldorf]]. Am 1. Januar 1975 wurde Opladen mit [[Bergisch Neukirchen]], [[Hitdorf]] und [[Leverkusen]] zur neuen Stadt Leverkusen vereinigt und gehört heute zum [[Regierungsbezirk Köln]]. Im Stadtteil Opladen wohnen rund 23.000 Menschen, im ehemaligen Stadtgebiet einschließlich [[Quettingen]] und [[Lützenkirchen]] 47.000. <ref>http://www.leverkusen.com/daten/Bevoelk.php</ref>


Als zugelassener Anwalt vertrat er ab 1982 zunächst hauptsächlich [[Asylbewerber]], bevor er sich 1992 in Berlin auf Wirtschafts- und Steuerrecht spezialisierte. Seit den 1980er Jahren unterstützte Starostik die [[Bürgerrechtsbewegung]] und engagierte sich insbesondere für den Schutz persönlicher Daten. So unterstützte er unter anderem den [[Volkszählung#Volksz.C3.A4hlungsboykott|Volkszählungsboykott]] von 1987.
== Lage ==
Opladen liegt an den unteren Ausläufern des [[Bergisches Land|Bergischen Landes]] an der [[Wupper]], unweit ihrer Mündung in den [[Rhein]]. Das Gebiet der ehemaligen Stadt Opladen, das auch die heutigen Leverkusener Stadtteile [[Quettingen]] und [[Lützenkirchen]] umfasste, war umgeben von den Gemeinden [[Langenfeld (Rheinland)|Langenfeld]], [[Leichlingen]], [[Bergisch Neukirchen]], [[Burscheid]] und Leverkusen. Der heutige Stadtteil Opladen grenzt an die Stadtteile Bergisch Neukirchen, Quettingen, [[Küppersteg]] und [[Rheindorf]] sowie an die Städte Langenfeld ([[Kreis Mettmann]]) und Leichlingen ([[Rheinisch-Bergischer Kreis]]).


2005 reichte Starostik eine [[Verfassungsbeschwerde]] gegen die Novelle des [[Telekommunikationsgesetz (Deutschland)|Telekommunikationsgesetzes]] und die damit verbundene Speicherung von personenbezogenen Daten ein.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/E-Mail-Provider-klagen-in-Karlsruhe-gegen-ueberwachungsmassnahmen-110564.html ''E-Mail-Provider klagen in Karlsruhe gegen Überwachungsmaßnahmen'']. heise online, 22. Juni 2005</ref> Als Bevollmächtigter von etwa 35.000 Sammelklägern führte Starostik dann am 31. Dezember 2007 Beschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung, das Verfahren schrieb Rechtsgeschichte. Der bis dahin größten Verfassungsbeschwerde wurde am 2. März 2010 stattgegeben.
== Geschichte ==
Während Opladen heute ein Stadtteil Leverkusens ist, war es während des größten Teils seiner Geschichte Gerichts-, Verwaltungs- und Verkehrszentrum sowie Kreisstadt des umliegenden Gebiets. Auch die Industrialisierung des heutigen Leverkusener Gebiets begann in wesentlichen Teilen in Opladen.


Am 31. März 2010 reichte er erneut Sammelklage beim [[Bundesverfassungsgericht]] ein, diesmal als Bevollmächtiger von rund 22.000 Klägern im Verfahren gegen den elektronischen Entgeltnachweis.<ref>[http://www.welt.de/politik/deutschland/article6991615/Die-Regierung-zittert-vor-der-Klage-dieses-Anwalts.html ''Die Regierung zittert vor der Klage dieses Anwalts'']. Die Welt, 31. März 2010</ref>
=== Frühzeit ===
== Weblinks ==
Die ältesten archäologischen Funde auf Opladener Gebiet stammen aus der mittleren [[Steinzeit]] (8000–3000 v. Chr.). Weitere Funde belegen unter anderem eine Besiedlung des Gebiets in der [[Hallstattzeit]] zwischen 750 und 400 v. Chr. Ab dem 3. Jahrhundert brechen die archäologischen Funde ab, vermutlich aufgrund der [[Germanen|germanischen]] oder [[Franken (Volk)|fränkischen]] Expansion nach Westen.
* [http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2010-03/elena-klage-starostik?page=all ''Elena: Der Anwalt, der zurückbeißt'']. Die Zeit, 30. März 2010

=== Mittelalter ===
[[Bild:Kirchpförtchen zu Opladen Zuccalmaglio.jpg|thumb|upright|Portal der ersten [[St. Remigius (Opladen)|Remigius-Kirche]], erbaut um 1200]]
Erst um das 6. Jahrhundert wird eine Neubesiedlung des Gebiets im Rahmen der ''[[Fränkische Landnahme|fränkischen Landnahme]]'' vermutet, worauf zahlreiche Ortsnamen wie ''Quettingheim'' (heute Quettingen) oder ''Uphoven'' (Ophoven) hindeuten.<ref name="Mueller">Rolf Müller: Upladhin – Opladen – Eine Stadtchronik; Selbstverlag der Stadt Opladen; 1974</ref> Die Wahl des [[Remigius von Reims|heiligen Remigius]] als Schutzpatron der ältesten bekannten Opladener Kirche deutet auf eine Gründung zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert hin.<ref name="Mueller">S. 17f</ref> Opladen gehörte zu dieser Zeit zum [[Deutzgau]], der im 12. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der [[Herzogtum Berg|Grafen (später Herzöge) von Berg]] kam. Die erste schriftlich überlieferte Erwähnung des Namens Upladhin, woraus sich der Name Opladen ableitet, erfolgte auf einer Urkunde, die auf die Zeit zwischen 1168 bis 1174 datiert wurde, und in der ein „Euirhardus Upladhin“ als Zeuge genannt wurde. Der Name Upladhin wird auf das westfälisch-bergische „up“ (oben, hoch) und „slade“ (Abhang, Talung, Bergschlucht) zurückgeführt.

Die ältesten schriftlichen Quellen zum Ort Opladen stammen aus dem Jahr 1209 und berichten von einer ersten Siedlungsnahme von ''Quettingheim''.
Kirchengeschichtlich erstmals erwähnt wird Opladen in einer Urkunde von Papst [[Honorius III.]] vom 19. August 1223, in der die Kirchen in Opladen und [[Bergisch Neukirchen|Neukirchen]] namentlich als Besitzungen und [[Privileg]]ien des [[Stift (Kirche)|Stifts]] [[St. Gereon (Köln)|St. Gereon]] in [[Köln]] erwähnt werden.

[[Bild:PICT6445 Friedenberger Hof Leverkusen-Opladen.JPG|thumb|Friedenberger Hof]]
Opladen entstand aus Einzelhöfen, nicht als geschlossenes Dorf. In der geographischen Mitte des Siedlungsraums wurde die Kirche errichtet, so dass das [[Kirchspiel]] Opladen entstand. Reste dieser Siedlungsstruktur sowie einzelne dieser Höfe blieben bis weit in das 20. Jahrhundert erhalten, und viele der Hofnamen sind noch als Straßennamen zu finden. Heute sind insbesondere noch der ''Friedenberger Hof'' (erste Erwähnung 1362, möglicher Sitz der Herren von Upladhin) auf dem Steilufer oberhalb der Wupper sowie der ehemalige Rittersitz ''Ophoven'' (1264) vorhanden.<ref name="Mueller">S. 81ff</ref> Opladen gehörte zum [[Amt Miselohe]] der Grafschaft Berg.

Seit dem Mittelalter war Opladen Sitz des höchsten bergischen [[Gerichtsbarkeit|Gerichts]], des später so genannten ''Hauptlandgerichts''. Dieses Gericht war einerseits zuständig für den bergischen Adel und wurde daher auch ''Rittergericht'' genannt, andererseits war es oberstes Gericht aller bergischen Landgerichte. Daneben war Opladen Versammlungsort der bergischen [[Landstände]], die hier in zeitlicher Nähe zu den Tagungen des Hauptlandgerichtes ihre ''Landtage'' abhielten. Die vorher mündlich überlieferten Rechtsgrundsätze, nach denen entschieden wurde, aber auch die erhebliche Mitwirkung von Landständen und Ritterschaft bei der Regierung des Landes waren im bis heute überlieferten ''Rechts- oder Ritterbuch'' aus dem 14. Jahrhundert festgehalten. Die Bedeutung des Hauptlandgerichts nahm erst ab der Mitte des 16. Jahrhunderts ab, als sich das [[Römisches Recht|römische Recht]] auch in der Grafschaft Berg durchzusetzen begann und damit der bisherigen Gerichtsordnung die Grundlage entzogen wurde. Auch die Ständeversammlungen endeten Anfang des 17. Jahrhunderts.<ref name="Mueller">S. 122ff</ref>

=== Von der Reformation bis zu den Befreiungskriegen ===
Nach der [[Reformation]] wechselte die Opladener Kirche mit fast der gesamten Gemeinde um das Jahr 1600 zur lutherischen Konfession. 1620 kehrte die Gemeinde jedoch mit einem neuen Pfarrer wieder zum katholischen Bekenntnis zurück. Da die Opladener Gemeinde im [[Normaljahr]] 1624 katholisch war, wurde dies nach dem [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] 1648 dauerhaft festgeschrieben, während einige Nachbargemeinden beim evangelischen Glauben blieben. Die wenigen evangelischen Christen in Opladen mussten daher in den folgenden Jahrhunderten auswärtige Kirchen aufsuchen.

[[Bild:St Remigius Opladen um 1860.jpg|thumb|Alte Remigiuskirche (1787–1862)]]
Nachdem die Gemeinde sich bereits seit 1654 um einen Neubau der bisherigen, vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammenden und baufällig gewordenen St.-Remigius-Kirche bemüht hatte, konnte sie 1787 endlich durch einen Neubau ersetzt werden.

Nach der französischen Besetzung und [[Annexion|Annektierung]] der linksrheinischen bergischen Gebiete 1794 überschritten französische Truppen 1795 den Rhein, so dass Opladen in den folgenden Jahren Opfer von Kriegshandlungen und französischer Besetzung wurde. Erst 1801 übernahm das Herzogtum Berg wieder die Herrschaft über das Gebiet. Aufgrund des Reformdrucks durch die [[französische Revolution]] kam es auch im Bergischen zu Reformen, deren bekannteste die auch in anderen Gebieten Deutschlands durchgeführte [[Säkularisation]] war. Durch die Auflösung der Klöster endeten die Ansprüche verschiedener Klöster auf das Opladener Gebiet.
Für die meist bäuerlichen Einwohner war allerdings die Abschaffung und Aufteilung der ''Gemeinheitswaldungen'' bedeutender. Die vorher Nutzungsberechtigten erhielten jeweils eine Parzelle des aufgeteilten Gebiets zugeteilt.

1806 trat Kurfürst [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Max Joseph]] das Herzogtum Berg im Tausch gegen die [[Fürstentum Ansbach|Markgrafschaft Ansbach]] an Napoleon ab. Dieser erweiterte das Herzogtum zum Großherzogtum Kleve-Berg. Die Verwaltungsstrukturen wurden neu organisiert, und seit 1808 war Opladen Sitz der [[Munizipalität]] (Bürgermeisterei) und des [[Kanton (Frankreich)|Kantons]] (Landkreises) Opladen im [[Arrondissement]] Düsseldorf, [[Département Rhein]]. 1810 wurde der [[Code Civil|Code Napoleon]] anstelle des bisherigen Rechts eingeführt. In jedem Kanton, so auch in Opladen, wurde ein ''Friedensgericht'' eingerichtet.

=== Opladen unter preußischer Herrschaft ===
[[Bild:Lev historisch 1820.png|thumb|Bürgermeisterei Opladen um 1820]]
Nach der Niederlage Napoleons kam Opladen zunächst zum [[Generalgouvernement Berg]] und schließlich aufgrund der Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es unter [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] an [[Preußen]], das es der [[Provinz Jülich-Kleve-Berg]], beziehungsweise ab 1824 der [[Rheinprovinz]] zuordnete. War Opladen 1815 zunächst noch Sitz eines [[Kreis Opladen|Kreises]] geworden, so wurde dieser bereits 1819 aufgelöst und sein Gebiet dem [[Kreis Solingen]] angegliedert. Daneben war Opladen von 1816 bis 1856 Sitz der ''Sammtgemeinde Opladen'', die auch Bürrig und Wiesdorf, später zusätzlich Neukirchen, Imbach und Pattscheid umfasste. Das Friedensgericht blieb unter preußischer Herrschaft erhalten, wenn auch mit verkleinertem Zuständigkeitsbereich.

[[Bild:PICT6385 Rath Deycks.JPG|thumb|upright|left|Vincenz Joseph Deycks]]
Große Bedeutung für die Opladener Geschichte hatte Vincenz Joseph Deycks, der seit 1793 als Justizrat beim Gericht des Amtes Miselohe in Opladen arbeitete, zunächst als Advokat, später als Notar. Er war ein weithin bekannter und gefragter Rechtsexperte; daneben förderte er den seit dem Mittelalter im [[Bergisches Land|Bergischen Land]] stark vertretenen Obstanbau, indem er eine große [[Baumschule|Obstbaumschule]] in der ''Ruhlach'' gründete und Versuche zum Obstanbau durchführte. 1811 bis 1815 war Deycks [[Maire]] (Bürgermeister) von Opladen als Nachfolger von [[Jakob Salentin von Zuccalmaglio]] und konnte in dieser Funktion einige Schäden durch Kriegseinwirkungen von der Stadt abhalten. Nachdem mehrfachen Entlassungsgesuchen nicht stattgegeben wurde, erzwang er 1815 seine Entlassung, indem er nicht an der Huldigung für den preußischen König als neuen Landesherrn teilnahm. <ref name="Mueller">S. 134f</ref>

Mit der [[Säkularisation]] 1803 waren die Ansprüche des Kölner Stifts St. Gereon sowie anderer Klöster auf das Opladener Stadtgebiet entfallen. Die entsprechenden Rechte (z. B. Abgaben) und Pflichten wurden nun vom Staat wahrgenommen. 1841 entledigte sich der preußische Staat dieser Pflichten mit einer größeren Zahlung an die Gemeinde der Remigiuskirche.

Während der [[Deutsche Revolution 1848/49|Märzrevolution]] 1848 wurde in Opladen eine Bürgergarde gegründet. Sie wurde von königlichen Behörden ausgerüstet und verstand ihre Aufgabe nicht in der Unterstützung der Revolution, sondern in der „Aufrechterhaltung der Ordnung“. Nach dem Scheitern der [[Paulskirchenversammlung]] wurde die Opladener Bürgergarde im Mai 1849 wieder abgeschafft und ihre Waffen eingezogen. Ebenfalls 1848 wurde die erste Opladener Zeitung, der ''Verkündiger an der Nieder-Wupper'' gegründet. Obwohl ihr Gründer aus politischen Gründen bereits 1850 nach Amerika auswanderte, erschienen Nachfolgepublikationen bis 1935. Eine weitere selbständige Zeitung existierte in Opladen von 1865 bis 1951.

[[Bild:PICT6413 Grabstein Dechant Krey.JPG|thumb|upright|left|Grab von Dechant Krey]]
<!-- [[Bild:St Remigius OP.jpg|thumb|upright|Neue Remigiuskirche (1863)]] -->
[[Bild:Marienschule Opladen um 1880.jpg|thumb|Marienschule um 1880]]
Von 1828 bis 1873 wirkte Stephan Krey als Pfarrer in Opladen und seit 1844 auch als [[Dekan (Kirche)|Dechant]] des Dekanates Solingen. Unter seiner Mitwirkung wurden mehrere für die Zukunft Opladens wesentliche Projekte in Angriff genommen. Mit Hilfe von Spenden aus der Bevölkerung sowie der oben genannten Einmalzahlung infolge der Säkularisation wurde die Pfarrkirche St. Remigius in den Jahren 1860–63 nach einem Entwurf des Diözesanbaumeisters [[Vincenz Statz]] im neugotischen Stil neu erbaut. Darüber hinaus hatte Krey maßgeblichen Einfluss auf die Gründung des [[Aloysianum Opladen|Aloysianums]], einer bis 1938 bestehenden Knabenschule in erzbischöflicher Trägerschaft, sowie der [[Marienschule Opladen|Marienschule]], die 1866 den Schulbetrieb aufnahm und bis 1996 von den [[Arme Dienstmägde Jesu Christi|Armen Dienstmägden Jesu Christi]] (Dernbacher Schwestern), getragen wurde. Danach ging die Trägerschaft auf das [[Erzbistum Köln]] über.

Die [[Kulturkampf]] genannte Auseinandersetzung zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche in den 1870er Jahren zeigte auch in Opladen ihre Wirkung: Während das katholische Aloysianum keine evangelischen Schüler mehr aufnahm, mussten sich die Ordensschwestern, die die Marienschule betrieben, vom Unterricht zeitweise ganz zurückziehen. Nach dem Tod von Dechant Krey 1873 wurde die Pfarrerstelle von der Kirche entgegen der Gesetzeslage sofort wiederbesetzt. Der Kölner Erzbischof [[Paulus Melchers|Melchers]] hatte die Ernennung dem Staat nicht gemeldet, was eine Strafe von 200 Talern nach sich zog. Der neue Pfarrer durfte seiner Tätigkeit nicht nachgehen und wurde streng überwacht. Opladen war mit [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstags]]-Wahlergebnissen von über 70&nbsp;Prozent für das [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrum]] in den 1870er Jahren deutlich katholisch geprägt. Erst 1886 endete der Kulturkampf auch in Opladen mit den preußischen ''Friedensgesetzen''. Aber noch 1904 benutzte der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokrat]] [[Philipp Scheidemann]], der im Wahlkreis ''Solingen Stadt und Land'' gewählt worden war, in seiner ersten Reichstagrede zur Wupperverschmutzung die katholische Prägung des Gebiets als Bild:
„Die Wupper ist unterhalb Solingens tatsächlich so schwarz, daß<!--sic!-->, wenn sie einen Nationalliberalen darin untertauchen, Sie ihn als Zentrumsmann wieder herausziehen können.“
<ref name="Mueller">S. 55ff</ref>

[[Bild:Lev historisch 1897.png|thumb|Stadt Opladen und Bürgermeisterei Opladen-Land im 19. Jahrhundert]]
1856 wurde die bisherige ''Sammtgemeinde'' in die Bürgermeistereien Opladen-Stadt und Opladen-Land (Bürrig, Wiesdorf) umgewandelt, die zunächst in Personalunion verwaltet wurden. Neukirchen wurde selbständige Gemeinde. 1858 wurden Opladen die Stadtrechte nach der ''Rheinischen Städteordnung'' von 1856 verliehen. Bereits vorher war allerdings schon die Bezeichnung ''Stadtgemeinde Opladen'' gebräuchlich, und Opladen entsandte seit 1825 Abgeordnete zum dritten Stand (Städtevertretung) der [[Provinziallandtag (Preußen)|Rheinischen Provinzialstände]]. Ein Teil der Bürger hatte nun die Möglichkeit, den Bürgermeister und die [[Beigeordneter|Beigeordneten]] nach dem preußischen [[Dreiklassenwahlrecht]] zu wählen.

[[Bild:Juliusschnitzler.JPG|thumb|left|upright|Julius Schnitzler]]
Erste Industriebetriebe siedelten sich im 19. Jahrhundert entlang der Wupper und aufgrund der verkehrsgünstigen Lage insbesondere in der Nähe des Wupperübergangs an. Während frühe Versuche eine Baumwollspinnerei und Ölmühle anzusiedeln in den Jahren 1814–1817 am Widerstand einheimischer Kräfte, darunter Justizrat Deycks, scheiterten, wurde 1822 eine Baumwollspinnerei rechts der Wupper eröffnet, die 1839 von den Industriellen Wilhelm und Julius Ulenberg sowie [[Julius Schnitzler (Unternehmer)|Schnitzler]] übernommen wurde. Im Jahr 1841 arbeiteten dort bereits über 200 Beschäftigte. Nachdem zunächst die Wasserkraft der Wupper genutzt wurde, kam 1844 der erste Dampfkessel in Opladen zum Einsatz. Die Spinnerei bestand bis etwa zur Jahrhundertwende, während die Gebäude von Metallwarenfabriken übernommen wurden.

[[Bild:Villa-roemer.jpg|thumb|[[Villa Römer]]]]
Ein weiterer bedeutender Betrieb war die 1865 gegründete ''[[Türkisch Rotgarn|Türkischrot]]-Färberei'' von Albert Römer, die bis zur Weltwirtschaftskrise 1930 in Opladen produzierte. Die Gebäude an der Wupper wurden 1937 abgebrochen. Eine weitere Färberei wurde von der Fabrikantenfamilie Schoeller gegründet und nach dem Verkauf des Betriebs 1914 unter dem Namen ''Schusterinsel'' bekannt. 1872 wurde eine Dynamitfabrik in der ''Bürriger Heide'' gegründet, die bis 1926 produzierte, und 1893 eine chemische Fabrik an der Wupperbrücke. Die Fabrikanten Ulenberg, Schnitzler, Römer, Schoeller und Tillmanns (aus Lützenkirchen) spielten im öffentlichen Leben der Stadt eine bedeutende Rolle, indem sie öffentliche Vorhaben förderten, Bedürftige unterstützten und sich politisch und konfessionell engagierten. Die [[Villa Römer]], ein vom Sohn Albert Römers erbaute Fabrikantenvilla, existiert bis heute und wird als ''Haus der Stadtgeschichte'' genutzt. Julius Schnitzler wurde zum ersten Ehrenbürger der Stadt. Von den im 19. Jahrhundert gegründeten Fabriken Opladens ist heute (2007) nur noch die chemische Fabrik (zwischenzeitlich [[Federal-Mogul|Goetze]]) als Tochterfirma der [[Svenska Kullagerfabriken|SKF GmbH]] in Betrieb.

1860 war die Ultramarinfabrik von [[Carl Leverkus]] aus Wermelskirchen nach Wiesdorf verlegt worden, das zur Opladener Samtgemeinde gehörte. Aufgrund der fortschreitenden Industrialisierung der Stadt und des Umlands war die Bevölkerung insbesondere durch Zuwanderung stark angestiegen, so dass auch der evangelische Anteil wieder deutlich gewachsen war. 1876 wurde die Bielertkirche als erste evangelische Kirche seit über 250 Jahren feierlich eingeweiht. Die kleine jüdische Gemeinde Opladens wurde 1879 selbständig und errichtete eine neue Synagoge.

[[Bild:PICT6418 Amtsgericht Opladen Altbau.JPG|thumb|Amtsgericht Opladen (1882)]]
Ebenfalls seit 1879 nahm das [[Amtsgericht Leverkusen|Amtsgericht Opladen]] anstelle des vorherigen Friedensgerichts die Rechtspflege in seinem Zuständigkeitsbezirk wahr. 1882 wurde der erste Teil des heute noch vom Amtsgericht benutzten Gebäudekomplexes fertiggestellt.

1864 erhielt Opladen die erste Straßenbeleuchtung, während eine zentrale Wasserversorgung erst 1903 und eine Stromversorgung 1907 eingerichtet wurden.
1889 endete die Personalunion der Bürgermeistereien Opladen-Stadt und -Land. Bürrig und Wiesdorf wurden als ''Bürgermeisterei Küppersteg'' selbständig.

1891 eröffnete die Gemeinde St. Remigius mit erheblicher finanzieller Unterstützung von Stadt und Bürgern das Krankenhaus St. Josef (heute Remigius-Krankenhaus) in der Nähe der Kirche.

[[Bild:OPLandratsamt.jpg|thumb|Das 1914 erbaute Landratsamt.Heute dient es als Stadtarchiv.]]
Der damalige Landrat des Landkreises Solingen, [[Adolf Lucas]], förderte wesentlich die 1906 erfolgte Gründung der ''Paritätischen höhere Knabenschule Opladen'', des heutigen [[Landrat-Lucas-Gymnasium]]s, für die 1911 ein neue Gebäude im ''Hederichsfeld'' errichtet wurde. Lucas veranlasste auch den Umzug der Kreisverwaltung des [[Landkreis Solingen|Landkreises Solingen]] von Solingen nach Opladen im Jahre 1914, nachdem Solingen bereits seit einigen Jahren kreisfrei war. Im selben Jahr wurde die von ihm geförderte ''Landwirtschaftsschule des unteren Kreises Solingen'' in Opladen eröffnet.
<!-- (Bild Aloysianum) -->
1907 wurde der repräsentative Neubau des [[Aloysianum Opladen|Erzbischöflichen Aloysianums]] eröffnet, der das Stadtbild Opladens bis zum Abriss 1975 prägte, zuletzt als Opladener Rathaus.

Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde ein großer [[Artillerie]]-[[Zugmaschine]]npark neben der Eisenbahn-Hauptwerkstätte eingerichtet. In der Hauptwerkstätte wurden Waggons für Truppentransporte umgerüstet. Um dem Arbeitskräftemangel aufgrund der Einberufungen zu begegnen, wurden hier auch Frauen und [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangene]] eingesetzt. Die Bevölkerung litt unter der durch den Krieg bedingten Verknappung von Lebensmitteln und sonstigen Gebrauchsgütern.<ref name="lgesar">S. 347ff</ref>
Die Marienschule und das St.-Josef-Krankenhaus wurden als Lazarett genutzt.<ref name="Mueller" />

=== Weimarer Republik und Drittes Reich ===
Nach den Ende des Ersten Weltkriegs bildete sich in Opladen am 9. November 1918 ein [[Arbeiter- und Soldatenrat]], der insbesondere von den Soldaten des Zugmaschinenparks unterstützt wurde. Zu größeren Zwischenfällen oder Blutvergießen kam es in Opladen nicht. Schon im Dezember musste der Arbeiter- und Soldatenrat seine Arbeit aber wieder einstellen, nachdem erste [[Friedensvertrag von Versailles#Garantiebestimmungen|Besatzungstruppen]] in Opladen einmarschiert waren. Opladen gehörte zum ''Kölner Brückenkopf'' des von den [[Triple Entente|Alliierten]] besetzten linksrheinischen Gebiets; schottische, neuseeländische und englische Truppen waren unter anderem im Gebäude des ''Realgymnasiums'', der späteren Landrat-Lucas-Schule, stationiert. Die englische Besatzung verhinderte auch in der Folgezeit eine Eskalation der politischen Auseinandersetzungen wie in den nicht besetzten Gebieten.

1923 führte die französische [[Ruhrbesetzung]] zu größeren wirtschaftlichen Problemen. Sie betraf Opladen zwar nicht direkt, führte aber zu Verkehrsproblemen, beispielsweise zur Sperrung der nahegelegenen Bahnstrecke Köln-Düsseldorf. Dies verschärfte sich, als auch das Gebiet um den englisch besetzten Brückenkopf französisch besetzt wurde und Handel und Verkehr zu großen Teilen zum Erliegen kamen. Das Reichsbahnausbesserungswerk in Opladen setzte keine Lokomotiven mehr instand. Die nicht zuletzt auch aufgrund des Widerstands gegen die Ruhrbesetzung einsetzende Inflation führte abermals zur Verschärfung der Situation. Erst mit der Einführung der [[Rentenmark]] im Oktober 1923 begann eine Entlastung der Situation. 1925 endete die Ruhrbesetzung, 1926 schließlich auch die britische Besatzung Opladens.

[[Bild:Lev historisch 1930.png|thumb|Stadt Opladen ab 1930 (orange)]]
1929 wurden große Teile der Kreise Solingen und [[Kreis Lennep|Lennep]] zusammengelegt. Opladen blieb Kreisstadt des neuen Kreises Solingen-Lennep. 1931 wurde dieser in [[Rhein-Wupper-Kreis]] umbenannt, da die ehemals namensgebenden Städte nicht mehr zum Kreis gehörten.

Das erstmals in einer [[Köln-Deutz|Deutzer]] Handschrift um 1160 erwähnte [[Lützenkirchen]] wurde 1930 zu Opladen eingemeindet, genau wie [[Quettingen]], das 1209 als Quettingheim erstmals erwähnt wurde. Beide sind heute ebenfalls Stadtteile von Leverkusen. Damit wuchs die Fläche der Stadt um mehr als das Doppelte und die Einwohnerzahl ungefähr um ein Drittel.

Anfang der 1930er Jahre wurde in Opladen eine der ersten [[Reichsautobahn#Weimarer Republik|Autobahnen Deutschlands]], die heutige [[Bundesautobahn 3]], als Umgehungsstraße geplant und errichtet. Die Eröffnung fand 1935 statt.

Die Wahlbeteiligung war in Opladen während der [[Weimarer Republik]] stets relativ hoch. Bei den Wahlergebnissen stand das Zentrum immer mit Abstand an der Spitze, die [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] kam meist an zweiter Stelle. Darin zeigte sich die katholische Prägung der alteingesessenen Bevölkerung, und die inzwischen gewachsene Rolle der meist zugewanderten Arbeiterschaft. 1932 gelangte die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] an die zweite Stelle, erst bei den Reichstagswahlen im März 1933 erreichten sie eine Mehrheit. Aber selbst bei dieser nicht mehr unter demokratischen Bedingungen abgelaufenen Wahl erreichten sie nicht mehr als 34&nbsp;Prozent. Die Opladener Parteigliederung machte während dieser Zeit insbesondere durch die Unterstützung von Saalschlachten und Raufereien von sich reden. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im März 1933, an der der Reichstagsabgeordnete und ehemalige Reichsfinanzminister [[Rudolf Hilferding]] (SPD) teilnahm, kam es zu einem Überfall der [[Sturmabteilung|SA]]. Hilferding konnte allerdings rechtzeitig flüchten.

[[Bild:Gedenktafel zur Synagoge in Opladen.jpg|thumb|upright|Gedenktafel am Platz der 1938 zerstörten Synagoge]]
Nach der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] [[Machtergreifung]] begann 1933 die systematische Diskriminierung jüdischer Bürger. Jüdische Geschäftsleute wurden in den folgenden Jahren gezwungen, ihre Geschäfte zu verkaufen; nichtjüdische Bürger, die z. B. Kunden an jüdische Kollegen verwiesen, wurde in der Presse öffentlich angeprangert. Die Stadtverordnetenversammlung entmachtete sich am 12. März 1933 selber durch Bildung eines ''Beschluß-Ausschusses'', dem fast sämtliche ihrer Rechte übertragen wurden und wurde am 21. November desselben Jahres endgültig aufgelöst. Seitdem wurde Opladen zentral regiert, ein Gemeinderat hatte nur noch beratende Funktion. Missliebige Beamte wie etwa der Bürgermeister, wurden beurlaubt und noch 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt.

Die katholische Prägung des Gebiets führte zu heftigen Konflikten mit den herrschenden Nationalsozialisten.
Bereits 1934 plante man, das kirchliche Aloysianum zu schließen. Der Leiter, Oberstudiendirektor [[Peter Neuenheuser]], wurde von SA und [[Hitlerjugend]] schikaniert, nachdem er Schülern den Besuch einer kirchenfeindlichen Hitlerjugend-Veranstaltung untersagt hatte. Er wurde in [[Schutzhaft (Nationalsozialismus)|Schutzhaft]] genommen und musste Opladen danach verlassen. 1938 wurde das Aloysianum endgültig geschlossen. Hermann Milde, Pfarrer an St. Remigius, der sich bei einer Elternversammlung anlässlich der Schließung kritisch geäußert hatte, wurde aus dem Bezirk ausgewiesen. Die Schüler wechselten zwangsweise zu anderen Schulen, und das Gebäude wurde als Berufsschule und Opladener Rathaus weitergenutzt, anstelle der seit 1933 als Rathaus dienenden [[Villa Römer]]. Die Marienschule musste nach verschiedenen Repressalien Ostern 1940 ihren Betrieb einstellen. Auch im [[Landrat-Lucas-Gymnasium|städtischen Realgymnasium]] setzten die Machthaber ihre Vorstellungen durch. Unbequeme Lehrer wurden beurlaubt oder zwangsversetzt, nachdem die Schule bereits im Mai 1933 auf Veranlassung der Stadt den Namen ''Adolf-Hitler-Realgymnasium'' erhalten hatte. Jugendgruppen wurden zwangsweise in die Hitlerjugend integriert. Die Mitgliederzahl der [[NSBO]] wuchs von Februar bis Mai 1933 von 12 auf 2500.

Die nationalsozialistische Presse beklagte sich wiederholt über das Desinteresse und die Ablehnung weiter Kreise der Opladener Bevölkerung. Die lokalen Zeitungen ''Bergische Post'' und ''Allgemeine Zeitung'' äußerten sich bis etwa 1935 gelegentlich kritisch zur politischen Lage, wofür sie mehrfach kurzfristig verboten und schließlich endgültig geschlossen wurden.
<ref name="Mueller">S. 250ff</ref>

Unter Druck verließen viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde die Stadt. Am [[Novemberpogrome 1938|10. November 1938]] wurde die Opladener Synagoge durch Brandstiftung zerstört; die ausgebrannte Ruine wurde später beseitigt. Viele jüdische Bürger wurden festgenommen. Eine 1963 errichtete Gedenktafel erinnert heute an dieses Ereignis.

[[Bild:PICT7433 St Michael Opladen.jpg|thumb|Die 1939 erbaute kath. Kirche St. Michael]]
1939 wurde die nach Plänen von [[Bernhard Rotterdam]] errichtete Pfarrkirche [[St. Michael (Opladen)|St. Michael]] im Opladener Norden geweiht. Der Bau wurde dabei vor allem aus den Erlösen aus dem Verkauf des katholischen Vereinshauses finanziert, zu dem die Pfarrgemeinde durch die Stadt gezwungen worden war. Die Kirche blieb allerdings zunächst Teil der Pfarrei St. Remigius. Erst 1954 wurde die Gemeinde selbständig.

Seit Anfang 1939 wurden im Stadtgebiet Luftschutzräume eingerichtet und Bunker gebaut. Mitte des Jahres begann die Rationierung von Verbrauchsgütern.
1941 begann die Deportation der Opladener Juden. In der Opladener Wirtschaft, insbesondere im Reichsbahn-Ausbesserungswerk wurden verstärkt Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt, um die eingezogenen Arbeitskräfte zu ersetzen.
Der Schulbetrieb war während des Krieges stark eingeschränkt. Schulen wurden militärisch genutzt, und es kam zu erheblichem Unterrichtsausfall. Ab 1942 wurden ältere Schüler als Flakhelfer eingezogen, und ganze Klassen wurden in weniger durch [[Luftkrieg|Luftangriffe]] gefährdete Gebiete verschickt. Im Oktober 1944 wurde der Unterricht vollständig eingestellt.

Aufgrund seiner Eigenschaft als Eisenbahnknotenpunkt und Standort eines [[Ausbesserungswerk Opladen|Ausbesserungswerks]] wurde Opladen Ziel mehrerer Luftangriffe, deren schwerster am 28. Dezember 1944 stattfand. Dabei wurde neben den Bahnanlagen auch die Stadt schwer getroffen. Unter den Toten befanden sich viele Zwangsarbeiter, die im Ausbesserungswerk beschäftigt waren.

=== Nachkriegszeit ===
[[Bild:OP Mosaik.JPG|thumb|upright|Mosaik an der ehemaligen Stadtbücherei]]
Am 15. April 1945 endete der Krieg in Opladen durch den Einmarsch amerikanischer Truppen, die am 15. Juni durch britische Besatzungstruppen ersetzt wurden. Opladen wurde Sitz der Kreis-Militärregierung.
Durch die Aufnahme vieler Flüchtlinge und Vertriebener aus den ehemals deutschen Gebieten stieg die Einwohnerzahl Opladens nach dem Krieg nochmals deutlich an. Für einige hundert Flüchtlinge mussten Massenunterkünfte organisiert werden.

Der Opladener Verleger [[Friedrich Middelhauve]] gründete im Oktober 1945 die ''Deutsche Aufbau-Partei''. Zusammen mit anderen liberalen Gruppen entstand daraus bei einer Versammlung im Januar 1946 in Opladen der erste Landesverband der [[Freie Demokratische Partei|FDP]]. Middelhauve wurde stellvertretender Landesvorsitzender, und [[Erich Mende]], der in Opladen wohnte, wurde Geschäftsführer. Auch die Ortsverbände von [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] wurden in dieser Zeit (wieder)gegründet.

Im April 1946 trat zum ersten Mal wieder eine Gemeindevertretung zusammen, die im September durch eine frei gewählte Stadtverordnetenversammlung ersetzt wurde.

1947 gründete Middelhauve den [[Westdeutscher Verlag|Westdeutschen Verlag]], der zu den wichtigsten deutschsprachigen Verlagen für Politik- und Sozialwissenschaften zählte, bis er 2004 mit dem 1974 in Opladen gegründeten Verlag ''Leske + Budrich'' zum [[VS Verlag für Sozialwissenschaften]] vereinigt wurde.

Die bereits seit 1945 als Pfarr-Rektorat von St. Remigius und seit 1952 als eigenständige Gemeinde bestehende Pfarrei [[St. Elisabeth (Opladen)|St. Elisabeth]] erhielt 1957 eine eigene Kirche, nachdem zeitweise die [[Aloysianum Opladen|Aloysiuskapelle]] genutzt worden war. Die neue Kirche nach einem Entwurf des Architekten [[Emil Steffan]] unterscheidet sich durch ihre sehr schlichte und ungewöhnliche Form deutlich von den anderen Leverkusener Kirchen.

1963 wurde ein neues Gebäude der Landrat-Lucas-Schule am Marktplatz eröffnet, dessen theaterähnliche Aula gleichzeitig als ''Festhalle Opladen'' für kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde.

[[Bild:PICT6507 Verwaltungsgebäude Leverkusen-Opladen.jpg|thumb|Das letzte Opladener Rathaus]]
In den Jahre 1973 und 1974 wurde anstelle des Konrad-Adenauer-Parks im Zentrum der Stadt ein als Rathaus geplantes Verwaltungsgebäude errichtet. Tatsächlich fand nach der Vollendung nur einmal im Dezember 1974 eine Sitzung des Opladener Stadtrats in diesem Gebäude statt. Gleichzeitig wurde im Stadtzentrum eine Fußgängerzone eingerichtet.

Am 31. Dezember 1974 endete die Geschichte der Stadt Opladen schließlich mit dem Verlust ihrer Selbständigkeit. Sie wurde nach §&nbsp;17 [[Köln-Gesetz]] mit den Nachbarstädten [[Bergisch Neukirchen]] und [[Leverkusen]] sowie dem [[Monheim am Rhein|Monheimer]] Stadtteil [[Hitdorf]] zur neuen Stadt Leverkusen vereinigt. Auch der Rhein-Wupper-Kreis wurde aufgelöst.

=== Opladen als Stadtteil Leverkusens ===
[[Bild:Eingemeindung Leverkusen 1975.png|thumb|Die ''neue'' Stadt Leverkusen 1975]]
Das alte Opladener Rathaus, das Gebäude des ehemaligen Aloysianums, wurde 1975 abgerissen. Lediglich die ehemalige Schulkapelle blieb erhalten und dient heute als [[Jugendkirche]]. Nach langen Diskussionen über die Nutzung des Geländes wurde dort 1984 ein Altenheim errichtet.

Die Gebäude der ''Schusterinsel'' wurden abgerissen und an ihrer Stelle ein Gewerbepark errichtet.
Im Jahre 1994 wurde in der Nähe des Bahnhofs ein neuer Busbahnhof angelegt, der den alten Busbahnhof aus dem Jahre 1963 ersetzte.

Heute (2008) erinnern nicht mehr viele Zeichen im Stadtgebiet an die ehemalige Selbständigkeit und Bedeutung Opladens. Ausnahmen sind bzw. waren die Benennung des Bahnhofs (''Opladen'' statt ''Leverkusen-Opladen'') sowie der Autobahnausfahrt ''Opladen'' an der [[Bundesautobahn 3|A3]] (bis 2008).<ref>[http://www.rhein-sieg-anzeiger.ksta.de/html/artikel/1212172852367.shtml Zeitungsartikel über den Namen der BAB-Ausfahrt ''Opladen'']</ref>

=== Wappen ===
[[Bild:Wappen Opladen 5 Zinnen.jpg‎|thumb|upright|left|140px|Siegel mit dem Wappen in der alten Version]]
[[Datei:Wappen Opladen gross.png|miniatur|100px|Stadtwappen in der neuen Version]]

Das Opladener Stadtwappen zeigt einen „Zinnenbalken schwarz in silbernem Schilde“ mit einer roten Mauerkrone und wurde im Jahre 1883 eingeführt. Der Wechselzinnenbalken - ein altes Wappenzeichen der [[Herzogtum Berg|Grafen von Berg]] - wurde auf die im 13. Jahrhundert lebenden Brüder Gerhard und Giso von Opladen zurückgeführt, die dem Grafen von Berg dienten und damit dessen Wappen verwenden durften. Da die Farben des alten Wappens nicht überliefert waren, wurden die preußischen Farben schwarz und weiß gewählt. Während die Stadt zunächst eine fünfzinnige Mauerkrone verwendete, wurde dies 1906 auf drei Zinnen korrigiert, da nur Residenzstädte fünf Zinnen führen durften.<ref name="Mueller">S. 173f</ref>

=== Wupperbrücke ===
[[Bild:Wupperbrücke Opladen 1840.jpg|thumb|left|Wupperbrücke bis 1908]]
[[Bild:Bau Wupperbrücke Opladen.jpg|thumb|Bau der heutigen Wupperbrücke, ca. 1979. Links ist noch die Stahlbogenbrücke sichtbar.]]
[[Bild:OP_Nepomuk.JPG|thumb|[[Johann von Nepomuk|Nepomuk]]-Statue an der Opladener Wupperbrücke, daneben der Grundstein der Vorgängerbrücke von 1732]]
Der Opladener [[Wupper]]übergang begründete unter anderem die historische Bedeutung der Stadt. Er befindet sich im Verlauf einer historischen Altstraße, die im Laufe der Jahrhunderte [[Via Publica]], [[Mauspfad]], später ''Frankfurter Steinweg''/''Köln-Arnheimer Chaussee'', ''Rechtsrheinische Fernverkehrsstraße'' genannt wurde und die weitgehend mit der heutigen [[Bundesstraße 8]] übereinstimmt. Der Übergang verbindet das heutige Opladener Zentrum im Süden mit dem ''Frankenberg'', der vermuteten Keimzelle Opladens nördlich der Wupper.

Die ursprünglich hölzerne Wupperbrücke wurde 1307 erstmals urkundlich erwähnt. 1730 richtete die [[Thurn und Taxis|Thurn-und-Taxissche]] Post neben der Wupperbrücke eine Umsteigestation ein. 1732 wurde anstelle der ersten Brücke eine Steinbogenbrücke errichtet. Im Zuge des Baus der Straßenbahn nach [[Ohligs]] wurde diese 1908 durch eine Stahlbogenbrücke ersetzt. Die Brücke sollte am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] gesprengt werden; dies wurde jedoch [[Sabotage|sabotiert]], wofür dem Wachtposten die Hinrichtung drohte.<ref name="Mueller">S. 260</ref>

Die heutige Stahlbetonbrücke wurde 1979 im Zuge des vierspurigen Ausbaus der B8 neben der kurze Zeit später abgerissenen Stahlbogenbrücke errichtet. Nach dem zweispurigen Rückbau der B8 befinden sich heute Busspuren neben den verbliebenen Fahrbahnen.

Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts befand sich neben der Wupperbrücke eine Statue des heiligen [[Johann von Nepomuk]], der neben Remigius zweiter Patron der Opladener Pfarrkirche ist. Nachdem diese erste Statue 1796 durch französische Truppen beschädigt wurde, stiftete ein Kölner Senator 1829 eine steinerne Statue aus dem Jahre 1746 als Ersatz. Diese wurde 1972 erstmals restauriert. Durch Vandalismus wurden in den folgenden Jahren weitere Restaurierungen notwendig. Nach dem Neubau der Wupperbrücke 1979 wurde die alte Statue schließlich in die Pfarrkirche versetzt und durch eine moderne Statue aus Bronze ersetzt.

Beim letzten Neubau der Brücke wurde der Grundstein der 1732 errichteten Steinbrücke gefunden, der heute als Teil der Umfassung der Nepomuk-Statue neben der Brücke zu besichtigen ist.

=== Ehemaliger Eisenbahnknotenpunkt ===
[[Bild:Bahn Opladen.png|thumb|left|300px|Entwicklung des Eisenbahnknotenpunkts Opladen]]
[[Bild:Bahnhof Opladen 1867.jpg|thumb|Bahnhof Opladen der Bergisch-Märkischen Eisenbahn (1867–1965)]]
[[Bild:Bf-lev-opladen.jpg|thumb|Der 1969 eröffnete Neubau des Bahnhofs Opladen]]
Bereits 1845 hatte die [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft]] in Küppersteg, damals Teil der ''Sammtgemeinde Opladen'', einen Bahnhof an der Strecke Deutz-Düsseldorf errichtet. Diese Strecke berührte die Gemeinde Opladen allerdings nicht direkt.

Der Eisenbahn-Vordenker [[Friedrich Harkort]] hatte bereits im Jahre 1833 in seinem Buch ''Die Eisenbahn von Minden nach Cöln'' Streckenführungen vorgeschlagen, die bei Opladen die Wupper überqueren würden. Tatsächlich wurde eine entsprechende Streckenführung erst 1867 verwirklicht, als die [[Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft]] (BME) von [[Haan]] aus eine [[Bahnstrecke Gruiten–Köln-Mülheim|Zweigstrecke]] der Strecke Düsseldorf-Wuppertal nach Süden errichtete, deren Endpunkt zunächst Opladen wurde. Ein Jahr später wurde die Strecke bis [[Köln-Mülheim|Mülheim]], 1872 bis [[Köln-Deutz|Deutz]] verlängert. Das 1867 errichte Bahnhofsgebäude blieb bis 1965 in Funktion und wurde dann durch einen Neubau ersetzt.

1874 eröffnete die [[Rheinische Eisenbahngesellschaft]] eine [[Bahnstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf|Strecke]] von [[Troisdorf]] über [[Düsseldorf]] nach [[Mülheim an der Ruhr|Mülheim]]-[[Speldorf]], die die Linie der BME in Opladen kreuzte. Da man sich nicht auf einen gemeinsamen Bahnhof mit der BME einigen konnte, wurde unmittelbar gegenüber dem vorhandenen Bahnhof ein zweiter errichtet, der erst 1890 - lange nach der Verstaatlichung beider Bahngesellschaften - stillgelegt wurde.
Durch die Eröffnung einer - inzwischen stillgelegten - [[Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Opladen|Zweigstrecke]] nach Remscheid-Lennep 1881 wurde Opladen zu einem Eisenbahnknotenpunkt mit den üblichen Einrichtungen wie einem [[Güterbahnhof]] mit [[Rangieren|Rangieranlage]], der die Güterverteilung für die meisten rechtsrheinischen Bahnhöfe zwischen Köln und Düsseldorf übernahm, einem [[Bahnbetriebswerk]] mit [[Lokschuppen|Ringlokschuppen]] und [[Drehscheibe]]n und einer größer dimensionierten [[Ortsgüteranlage]], um Waren umladen zu können.
Im Jahr 1910 wurde auf der als Nebenbahn errichteten Strecke nach Lennep ein zweites Gleis bis [[Bergisch Born]] in Betrieb genommen; dieses wurde später wieder zurückgebaut.

1903 wurde in Opladen eine [[Hauptwerkstätte]] der preußischen Staatsbahn eröffnet; dies führte in den folgenden Jahren zu einer deutlichen Vergrößerung der Opladener Bevölkerung und begründete wesentliche Verbesserungen der städtischen Infrastruktur. Als späteres [[Ausbesserungswerk Opladen]] war die Werkstätte in den folgenden 100 Jahren einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt und der umliegenden Gemeinden.

Die Rolle Opladens als Bahnknotenpunkt führte im Zweiten Weltkrieg zur Bombardierung Opladens, da mit der Zerstörung der Bahnanlagen nicht nur die regionale Güterverteilung und das Ausbesserungswerk getroffen wurden, sondern auch zwei von vier Strecken zwischen Köln und Düsseldorf unterbrochen wurden.

Ab den fünfziger Jahren ließ die Bedeutung Opladens als Verkehrsknotenpunkt nach, sodass die Bahnanlagen zunächst nicht erneuert und ab den sechziger Jahren nach und nach reduziert wurden. Nach Stilllegung des Bahnbetriebswerks 1960 und dem Abbau der Rangiergleise am Bahnhof um die Jahrtausendwende wurde zum 1. Januar 2004 auch das Ausbesserungswerk stillgelegt.
Lediglich die Strecke von Köln nach Wuppertal wird heute noch im Reiseverkehr befahren. Die Strecke von Troisdorf nach Mülheim-Speldorf wird - mit Ausnahmen in der Nähe Düsseldorfs - nur noch im Güterverkehr benutzt. Das letzte verbliebene Teilstück der im Volksmund [[Balkanexpress]] genannten Strecke nach Remscheid-Lennep wurde 1991 stillgelegt. Der größte Teil der insgesamt 72&nbsp;ha umfassenden ehemaligen Bahnanlagen ist seit Jahren Brachfläche. Im Rahmen der [[Regionale 2010]] versucht die Stadt Leverkusen daher mit dem Projekt [[Neue Bahnstadt Opladen|''neue bahn stadt :opladen'']] eine neue Nutzung für die Fläche zu entwickeln. Insbesondere soll die städtebauliche Trennwirkung der ehemaligen Bahnflächen zwischen den Stadtteilen Opladen und [[Leverkusen-Quettingen|Quettingen]] aufgehoben werden.<ref>[http://www.neue-bahn-stadt-opladen.de/ neue bahn stadt :opladen]</ref>

Siehe auch Hauptartikel [[Ausbesserungswerk Opladen]] und [[Neue Bahnstadt Opladen]].

== Wirtschaft und Beschäftigung ==
Opladen war auch Sitz oder Niederlassung von größeren Industriebetrieben, wie z. B. der Textilveredelungsfabrik Schusterinsel AG, dem Autozulieferer Goetzewerke AG, der Schweißgerätefabrik I. u. W. Müller GmbH (Schweißapparate von Weltruf unter dem Namen ''Müller Opladen''), der Wellpappenfabrik Franz Gierlichs sowie dem Blechwarenhersteller Hermann Schmitz. Ende der 1970er Jahre gingen jedoch zahlreiche Industriearbeitsplätze durch Umstrukturierung und schlechterer Wirtschaftslage verloren. Neben der Industrie gab es ebenso zahlreiche Handwerks- und Gewerbebetriebe sowie Landwirtschaft, die für eine relativ ausgewogene Wirtschaftsstruktur sorgten. Banken und Behörden ergänzten das Bild und prägten Opladen als Verwaltungsstadt. Nicht nur die üblichen Kreis-, Stadt-, und Gerichtsbehörden waren oder sind vor Ort, auch eine Autobahnmeisterei und ehemals eine Filiale der Landeszentralbank NRW.

== Bildung ==
* [[Simultanschule|Gemeinschaftsgrundschule]] Herzogstraße; ausgezeichnet mit dem Gütesiegel „Individuelle Förderung“ <ref>[http://www.herzogschule.de/ Gemeinschaftsgrundschule Herzogstraße]</ref>
* [[Landrat-Lucas-Gymnasium]] mit [[Sekundarstufe I|Sekundarstufen I]] und [[Sekundarstufe II|II]] <ref>[http://www.landrat-lucas.de/ Landrat-Lucas-Gymnasium]</ref>
* [[Marienschule Opladen|Marienschule]], Gymnasium in Trägerschaft der Erzdiözese Köln <ref>[http://www.marienschule-opladen.de/ Marienschule Opladen]</ref>
* Berufskolleg Opladen, Sekundarstufe II Berufskolleg mit beruflichem Gymnasium für Wirtschaft und Verwaltung sowie Erziehung <ref>[http://www.bk-opladen.de/ Berufskolleg Opladen]</ref>
* Lehrerseminar Leverkusen, Studienseminar für Lehrerausbildung
*Remigiusschule (Katholische Grundschule Remigius)
*[[Gemeinschaftsschule (Schulform)|Gemeinschaftsgrundschule]] Brüder Grimm
*[[Theodor Heuss]] Realschule

== Sehenswürdigkeiten ==
[[Bild:OP Adlerapotheke.JPG|thumb|Die ehemalige Adler-Apotheke in der Düsseldorfer Straße]]
* Der ''Friedenberger Hof'' ist ein Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Vorgängerbauten wurden bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt.
* Fachwerkhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts in der Altstadtstraße
* Eine moderne Statue des Heiligen [[Johann von Nepomuk]] an der Wupperbrücke ersetzt seit 1979 eine Vorgängerstatue aus dem 18. Jahrhundert, die noch in der Kirche St. Remigius besichtigt werden kann.
* Die [[Villa Römer]] als ''Haus der Stadtgeschichte'' zeigt Ausstellungen über die Geschichte Opladens und Umgebung.
* Die ehemalige ''Adler-Apotheke'' war lange eine der ältesten Apotheken der Region. Inzwischen befindet sich die historische Inneneinrichtung im Bergischen Museum in [[Schloss Burg]].
* Das [[Glockenspiel]] in der Goethestraße erklingt jeden Werktag um 12 und 18 Uhr.
* Das ''[[NaturGut Ophoven]]'' ist ein Umweltbildungszentrum für Kinder und Erwachsene. Es wurde 1989 als ''Natur- und Schulbiologiezentrum'' auf dem Gelände eines alten Gutshofes gegründet. Zu diesem gehört als eines der ältesten Gebäude der Stadt der Rest einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert.

=== Kirchen ===
[[Bild:PICT6425 Bielertkirche Leverkusen-Opladen.JPG|thumb|upright|Evang. Kirche am Bielert]]
[[Bild:OP Elisabethkirche.JPG|thumb|St. Elisabeth]]
* Älteste komplett erhaltene Kirche ist die evangelische Kirche am Bielert von 1876.
* Die nach teilweiser Kriegszerstörung des Vorgängerbaus 1952 neu eingeweihte [[St. Remigius (Opladen)|Remigiuskirche]] ist die alte Hauptpfarrkirche der Stadt. Die erste Kirche an dieser Stelle wurde bereits 1223 erwähnt. 1787–88 sowie 1862–63 wurden die zu klein gewordenen bisherigen Bauten durch Neubauten ersetzt.
* Die 1907 als Schulkapelle des damaligen Erzbischöflichen Gymnasiums [[Aloysianum Opladen|Aloysianum]] eingeweihte Aloysiuskapelle ist seit 1995 die erste [[Jugendkirche]] in Deutschland.
* 1927 erhielt das 1891 gegründete St.-Josephs-Krankenhaus (heute Remigius-Krankenhaus) eine eigene Kapelle.
* Die gegenüberliegende Marienschule erhielt wenig später ebenfalls eine eigene Kapelle.
* 1939 wurde die katholische [[St. Michael (Opladen)|St. Michaelskirche]] für die damals neu erbauten Wohngebiete nördlich der Wupper errichtet.
* Die 1957 eingeweihte katholische [[St. Elisabeth (Opladen)|Elisabethkirche]] ist die jüngste Kirche in Opladen und ein Beispiel sakraler Nachkriegsarchitektur.
* Evangelisch freikirchliche Gemeinde ([[Brüderbewegung]])
* Freikirchlich-evangelische Gemeinde ([[Baptisten]])

Siehe auch [[Liste von Sakralbauten in Leverkusen]]

== Persönlichkeiten ==
Ehrenbürger von Opladen:
* [[Julius Schnitzler (Unternehmer)|Julius Schnitzler]] (1806–1884), Fabrikant und Sparkassengründer
* [[Franz Esser (Bischof)|Franz Esser]] (1908–1966), Bischof von [[Springbok]], [[Südafrika]]

Persönlichkeiten mit Bezug zu Opladen:
* [[Jakob Salentin von Zuccalmaglio]] (1775–1838), 1810–1811 Bürgermeister von Opladen.
* [[Adolf Lucas]] (1862–1945), Landrat, verlegte den Sitz des Kreises nach Opladen
* [[Peter Neuenheuser]] (1877–1940), katholischer Geistlicher, Direktor des ''Aloysianums''
* [[Fritz Woike]] (1890–1962), evangelischer Arbeiterdichter
* [[Friedrich Middelhauve]] (1896–1966), Verleger, Politiker, Mitgründer und stellvertretender Vorsitzender der [[Freie Demokratische Partei|FDP]], Bundestagsabgeordneter
* [[Günther Weisenborn]] (1902–1969), Schriftsteller, wuchs in Opladen auf, Mitarbeiter der ''Opladener Zeitung'' in den 1920er Jahren.
* [[Kurt Lorenz]] (1914–1987), Künstler und Karikaturist
* [[Erich Mende]] (1916–1998), Politiker (FDP), Opladener Stadtrat, Vizekanzler der Bundesrepublik
* [[Bruno Wiefel]] (1924–2001), Opladener Bürgermeister (1958–1974), Bundestagsabgeordneter (SPD)
* [[Gertraud Middelhauve]] (1929–2004), Verlegerin
* [[Klaus Germann]] (1941–1983), Kirchenmusiker der evangelischen Gemeinde
* [[Werner Wenning]] (* 1946), Vorstandsvorsitzender der [[Bayer AG]]
* [[Paul Hebbel]] (* 1947), Politiker (CDU), ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen

In Opladen geboren:
* [[Artur Weinmann]] (1883–1942?), Landgerichtsrat in Krefeld
* [[Otto Heckmann]] (1901–1983), Astronom
* [[Friedrich Boßhammer]] (1906–1972), SS-Sturmbannführer, Mitarbeiter [[Adolf Eichmann]]s
* [[Wilhelm Gustav Illbruck]] (1927–2004), Unternehmer, Hochseesegler
* [[Bernard Henrichs]] (1928–2007), katholischer Geistlicher, [[Dompropst]] des [[Kölner Dom]]s
* [[Martin Kriele]] (* 1931), Rechtswissenschaftler
* [[Walter Laufenberg]] (* 1935), Schriftsteller
* [[Werner Wenning]] (* 1946), Vorstandsvorsitzender der [[Bayer AG]]
* [[Roland Zielke]] (* 1946), Politiker (FDP), Mediziner, Professor für Mathematik
* [[Karl-Heinz Dellwo]] (* 1952), [[Rote Armee Fraktion|RAF]]-Mitglied
* [[Michael Klette]] (* 1959), Theaterregisseur und Drehbuchautor
* [[Rainer Henkel]] (* 1964), Schwimmer
* [[Bernd Dreher]] (* 1966), Fußballtorwart (FC Bayern München)
* [[Jürgen W. Gansel]] (* 1974), Politiker ([[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]])

== Sonstiges ==
Bis zur Eingemeindung lautete die amtliche Postleitzahl 5670, die alte Telefonvorwahl ist bis heute geblieben: 02171.

Der Chronist Rolf Müller beendete seine umfassende Stadtchronik von 1974 mit den Worten:<ref name="Mueller"/>

{{Zitat|''Das Schlußwort zu diesem Werk über die Geschichte und das Leben der Kreisstadt Opladen und ihrer Bürger hat der Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen in seiner Sitzung am 27. September 1974 geprägt. Nachdem die Landesregierung in ihrem Entwurf eines Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln (Köln-Gesetz) im Landtag den Zusammenschluß der Städte Leverkusen, Opladen und Bergisch Neukirchen empfohlen hatte, sich der Ausschuß für Verwaltungsreform des Landtags hingegen - übereinstimmend mit der Auffassung des Rates der Kreisstadt Opladen - für eine Eingliederung der Städte Leverkusen und Opladen/Bergisch Neukirchen als selbständige Städte in den Rheinisch-Bergischen-Kreis ausgesprochen hatte, hat der Landtag in der erwähnten Plenarsitzung hinsichtlich der Städte Leverkusen und Opladen mit großer Mehrheit folgende Entscheidung getroffen: (1) Die Städte Leverkusen, Opladen und Bergisch Neukirchen sowie der Ortsteil Hitdorf der Stadt Monheim werden zu einer neuen kreisfreien Stadt zusammengeschlossen. Die Stadt erhält den Namen Leverkusen…''}}

== Kultur ==
1997 veröffentlichte die Opladener Band "in petto" eine Hymne auf ihre Heimatstadt mit dem Titel: Opladen (http://www.youtube.com/watch?v=GK0vdeSxydk).

In der Opladener Kneipen- und Clubszene findet seit 2001 einmal jährlich die Leverkusener Shuttle-Nacht statt, die von der Leverkusener Initiative für Kunst und Kultur organisiert und durchgeführt wird.

New Sounds ist eine Konzertreihe in Opladen, die im Kulturausbesserungswerk, JuLe Cafe und in der Eventhalle ''Zollamt'' Konzerte und Partys durchführen. Weiterhin produzierte New Sounds 2006 den New Sounds - Leverkusen Sampler, der 15. Leverkusener Bands aus dem Bereich Alternative Rock, Hardcore, Punk bis hin zu Pop vorstellt. New Sounds veranstaltete 2006 erstmals ein Tagesfestival in Opladen.

== Literatur ==
* Rolf Müller, ''Upladhin – Opladen'' – Stadtchronik, Opladen: Heggen-Verlag, 1974. 594 Seiten, ISBN 3-920430-87-5
* Michael Gutbier, ''Das Hauptland- und Rittergericht zu Opladen'' - Untersuchungen zur Rechtsgeschichte der Grafschaft Berg im späteren Mittelalter, Leverkusen: Leweke, 1995. 78 Seiten, ISBN nicht bekannt
* KulturStadtLev – Stadtarchiv (Hrsg.), ''Leverkusen'' – Geschichte einer Stadt am Rhein, Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 2005, ISBN 3-89534-575-X


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{SORTIERUNG:Starostik, Meinhard}}
== Weblinks ==
[[Kategorie:Rechtsanwalt (Deutschland)]]
{{Commonscat|Leverkusen-Opladen}}
[[Kategorie:Deutscher]]
* [http://www.leverkusen.com/guide/Archiv1.txt/Lev00036.html Informationen zu Opladen bei leverkusen.com]
[[Kategorie:Geboren 1949]]
* [http://www.leverkusen.de/freizeit/einkaufen/sp_auto_375.cfm?men=levfuer&sub=besucher Opladen auf der Website der Stadt Leverkusen]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Navigationsleiste Stadtteile von Leverkusen}}
|NAME=Starostik, Meinhard

|ALTERNATIVNAMEN=
[[Kategorie:Stadtteil von Leverkusen]]
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Rechtsanwalt
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}}

Version vom 1. April 2010, 11:18 Uhr

Meinhard Starostik (* 1949 in Marl) ist ein deutscher Rechtsanwalt, der durch Verfassungsbeschwerden gegen die Vorratsdatenspeicherung und den elektronischen Entgeltnachweis bekannt wurde.

Starostik studierte zwei Semester Jura an der Freien Universität Berlin und engagierte sich im Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB). Sein juristisches Staatsexamen legte er 1973 an der Ruhr-Universität-Bochum ab. Anschließend war es ihm acht Jahre nicht möglich Rechtsreferendar zu werden, da ihm ein Eintreten in den öffentlichen Dienst durch die damals übliche Regelabfrage beim Bundesamt für Verfassungsschutz verwehrt wurde. Starostik war zuvor Mitglied im „Kommunistischen Stundentenbund Marxisten Lenisten“ (KSB/ML) einem Ableger der KPD/ML.

Als zugelassener Anwalt vertrat er ab 1982 zunächst hauptsächlich Asylbewerber, bevor er sich 1992 in Berlin auf Wirtschafts- und Steuerrecht spezialisierte. Seit den 1980er Jahren unterstützte Starostik die Bürgerrechtsbewegung und engagierte sich insbesondere für den Schutz persönlicher Daten. So unterstützte er unter anderem den Volkszählungsboykott von 1987.

2005 reichte Starostik eine Verfassungsbeschwerde gegen die Novelle des Telekommunikationsgesetzes und die damit verbundene Speicherung von personenbezogenen Daten ein.[1] Als Bevollmächtigter von etwa 35.000 Sammelklägern führte Starostik dann am 31. Dezember 2007 Beschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung, das Verfahren schrieb Rechtsgeschichte. Der bis dahin größten Verfassungsbeschwerde wurde am 2. März 2010 stattgegeben.

Am 31. März 2010 reichte er erneut Sammelklage beim Bundesverfassungsgericht ein, diesmal als Bevollmächtiger von rund 22.000 Klägern im Verfahren gegen den elektronischen Entgeltnachweis.[2]

Einzelnachweise

  1. E-Mail-Provider klagen in Karlsruhe gegen Überwachungsmaßnahmen. heise online, 22. Juni 2005
  2. Die Regierung zittert vor der Klage dieses Anwalts. Die Welt, 31. März 2010