Fra Diavolo (Oper) und Wolfgang Schäuble: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:WSchaeuble.jpg|thumb|Wolfgang Schäuble]] |
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{{Infobox Oper |
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'''Wolfgang Schäuble''' (* [[18. September]] [[1942]] in [[Freiburg im Breisgau]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) und seit 28. Oktober 2009 [[Bundesfinanzminister]] im [[Kabinett Merkel II]]. Davor war er von 2005 bis 2009 [[Bundesministerium des Innern|Bundesminister des Innern]]. Er ist das einzige amtierende Kabinettsmitglied, das bereits vor der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]] als Minister einer deutschen [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] angehörte: von 1984 bis 1989 war Schäuble [[Bundesminister für besondere Aufgaben]] sowie [[Chef des Bundeskanzleramtes]]. Von 1989 bis 1991 bekleidete er zum ersten Mal das Amt des Bundesinnenministers. |
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|T = Fra Diavolo oder Das Gasthaus zu Terracina |
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|OT = Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine |
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|Form = Komische Oper |
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|OS = französisch |
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|Mus = Daniel-François-Esprit Auber |
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|Lib = Eugène Scribe |
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|UA = 28. Januar 1830 |
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|UAort = Paris |
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|Dauer = ca. 2 ½ Stunden |
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|OrtZeit = Italien um 1830 |
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|Pers = * Fra Diavolo, Räuberhauptmann ([[Tenor (Stimmlage)|Tenor]]) |
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* Lord Kookburn, ein reisender Engländer ([[Bariton (Stimmlage)|Bariton]]) |
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* Lady Pamela, dessen Ehefrau ([[Alt (Stimmlage)|Alt]]) |
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* Lorenzo, Offizier bei den Dragonern (Tenor) |
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* Matteo, Gastwirt ([[Bass (Stimmlage)|Bass]]) |
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* Zerline, seine Tochter ([[Sopran (Stimmlage)|Sopran]]) |
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* Giacomo, Räuber (Bass) |
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* Beppo, Räuber (Tenor) |
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* Francesco, ein Bauer (stumme Rolle) |
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* Ein Müller (Tenor) |
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* Ein Soldat (Tenor) |
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* Landleute, Soldaten, Banditen ([[Chor (Musik)|Chor]]) |
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Von 1991 bis 2000 übte er den Vorsitz der [[CDU/CSU-Bundestagsfraktion]] aus und zusätzlich dazu von 1998 bis 2000 den Bundesvorsitz der CDU. |
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'''Fra Diavolo oder Das Gasthaus zu Terracina''' ist eine Komische Oper (mit gesprochenen Dialogen zwischen den einzelnen Musiknummern) in drei Akten von [[Daniel-François-Esprit Auber]]. Das Libretto verfasste [[Eugène Scribe]]. Die Uraufführung fand am 28. Januar 1830 in Paris statt. |
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== Leben und Beruf == |
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=== Ort und Zeit === |
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Die Oper spielt Anfang des 19. Jahrhunderts in [[Terracina]], einem Ort in Italien, und im naheliegenden Gebirge. |
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[[Datei:Wolfgang Schäuble.Pfingstmontag.Wallenstein.4018.jpg|thumb|Schäuble mit seiner Frau am Pfingstmontag 2007 bei der Vorführung von [[Peter Stein]]s „[[Wallenstein (Schiller)|Wallenstein]]“-Inszenierung in [[Berlin-Neukölln]]]] |
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=== Erster Akt === |
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Wolfgang Schäuble kam 1942 als mittlerer von drei Söhnen zur Welt. Sein Vater war der CDU-Politiker [[Karl Schäuble]] (1907–2000), der von 1947 bis 1952 Abgeordneter im badischen Landtag war, und seine Mutter Gertrud Schäuble geb. Göhring. |
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'''Im Hof des Gasthauses zu Terracina''' |
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Nach dem Abitur 1961 am Gymnasium in Hausach, dem heutigen Robert-Gerwig-Gymnasium, absolvierte Schäuble ein Studium der [[Rechtswissenschaft|Rechts]]- und [[Wirtschaftswissenschaft]]en in [[Freiburg (Breisgau)|Freiburg im Breisgau]] und [[Hamburg]], das er 1966 mit dem ersten juristischen [[Staatsexamen]] beendete. Im Jahr 1970 folgte das zweite juristische Staatsexamen. |
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Der junge Lorenzo, Offizier einer Dragonertruppe, hat den Auftrag erhalten, den berüchtigten Räuberhauptmann Fra Diavolo und seine Bande dingfest zu machen. Sollte ihm dies gelingen, hätte er eine hohe Belohnung zu erwarten, die ihn endlich in den Stand versetzte, erfolgreich bei Matteo, dem Wirt des Gasthauses, um die Hand seiner Tochter Zerline anzuhalten. Matteo will nämlich nicht, dass Zerline einen armen Soldaten heiratet. Er hat sie längst dem reichen Bauern Francesco versprochen und hofft, durch diese Heirat auch seine eigenen Finanzen sanieren zu können. |
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1971 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er zum [[Doktortitel|Dr. jur.]] mit der Arbeit ''Die berufsrechtliche Stellung der [[Wirtschaftsprüfer]] in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften''. Er trat dann in die Steuerverwaltung des Landes [[Baden-Württemberg]] ein und war hier zuletzt als [[Regierungsrat (Amtsbezeichnung)|Regierungsrat]] beim Finanzamt Freiburg tätig. Anschließend war er von 1978 bis 1984 als Rechtsanwalt beim [[Landgericht]] [[Offenburg]] zugelassen. |
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Lord Kookburn und seine Ehefrau Pamela entsteigen einer vorgefahrenen Kutsche. Ganz aufgelöst berichten die beiden, sie seien in die Hand von Räubern geraten und ihres Schmuckes sowie wertvoller Kleidungsstücke beraubt worden. Der Lord versichert, er werde denjenigen, der ihm das geraubte Gut zurückbringe, mit 10.000 Piaster belohnen. Lorenzo ahnt sogleich, wer hinter dem Verbrechen steckt, und befiehlt seinen Soldaten aufzubrechen. |
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Schäubles Wohnsitz ist die baden-württembergische Kleinstadt [[Gengenbach]]. Er ist [[Evangelische Kirche|evangelischen]] Glaubens und mit der [[Volkswirt]]in [[Ingeborg Schäuble]], mit der er vier Kinder hat, verheiratet. Sein Bruder [[Thomas Schäuble]] war Innenminister des Landes [[Baden-Württemberg]] und ist seit 2004 Vorstand der [[Badische Staatsbrauerei Rothaus|Badischen Staatsbrauerei Rothaus]]. Seine Tochter Christine ist mit dem Bundestagsabgeordneten und baden-württembergischen CDU-Generalsekretär [[Thomas Strobl]] verheiratet. |
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Neben dem englischen Ehepaar trifft auch noch ein sehr vornehm gekleideter Herr ein, der sich als Marquis de San Marco ausgibt. Tatsächlich ist dieser Marquis jedoch kein anderer als der Räuberhauptmann Fra Diavolo. Er liebt es, sich immer mal wieder in einer anderen Verkleidung unter die Leute zu mischen. Ganz ungeniert macht er sich an Lady Pamela ran. Diese ist einem Flirt mit dem gut aussehenden Fremden nicht abgeneigt, was aber bei ihrem Gatten nur rasende Eifersucht auslöst. Im Laufe des Gesprächs erfährt der „Marquis“ von der Lady, dass sie ihr geraubtes Reisegeld in verschiedene Kleidungsstücke eingenäht hat. |
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== Partei == |
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Zwei etwas trottelige Mönche betreten die Bildfläche. In Wirklichkeit handelt es sich um Fra Diavolos Spießgesellen Giacomo und Beppo. Sie melden ihrem Hauptmann, dass sie bei dem Überfall auf das englische Ehepaar nur etwas Schmuck und Kleidung, aber keinerlei Geld erbeuten konnten. |
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1961 begann seine politische Laufbahn mit dem Eintritt in die [[Junge Union]]. Während des Studiums wurde er auch Vorsitzender des [[Ring Christlich-Demokratischer Studenten|RCDS]] in Hamburg bzw. Freiburg. 1965 trat er dann auch in die CDU ein. Von 1969 bis 1972 war er Bezirksvorsitzender der Jungen Union Südbaden und von 1976 bis 1984 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Sport der CDU. |
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Nach der verlorenen [[Bundestagswahl 1998]] wurde Schäuble Bundesvorsitzender der CDU. Im Zuge der [[CDU-Spendenaffäre]] musste er im Jahre 2000 seine Ämter als Partei- und Fraktionsvorsitzender niederlegen. [[Friedrich Merz]] wurde daraufhin zum neuen [[Fraktionsvorsitzender|Fraktionsvorsitzenden]] und [[Angela Merkel]] zur neuen Parteivorsitzenden gewählt. Schäuble ist seither gewähltes Mitglied des [[CDU-Präsidium]]s und des [[CDU-Bundesvorstand]]s. |
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Huftritte künden neuen Besuch an: Der Dragonertrupp kehrt zurück. Freudig übergibt Lorenzo dem Lord seine geraubten Wertsachen und erhält dafür die ausgesetzte Belohnung. Doch damit gibt sich Lorenzo nicht zufrieden. Sein Auftrag lautet schließlich, Fra Diavolos Bande zu zerschlagen. Nachdem er die erhaltene Belohnung seiner geliebten Zerline zu treuen Händen übergeben hat, was Fra Diavolo nicht verborgen geblieben ist, macht er sich gleich wieder mit seinen Mannen auf den Weg. |
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== Abgeordneter == |
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Schäuble ist seit 1972 [[Mitglied des Deutschen Bundestages]]. Hier war er von 1981 bis 1984 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-[[Fraktion (Bundestag)|Bundestagsfraktion]]. Im November 1991 wurde er zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. |
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'''Zerlines Schlafgemach''' |
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Nach der [[Bundestagswahl 1998|Wahlniederlage der CDU/CSU 1998]] war Schäuble somit auch [[Oppositionsführer]] im Deutschen Bundestag. |
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Fra Diavolo versteckt sich in Zerlines Schlafzimmer. Er will dort nur so lange bleiben, bis diese schlafen gegangen ist, um ihr dann die 10.000 Piaster wieder abzunehmen. Weil Lord Kookburn und Lady Pamela im Nebenraum ihr Quartier aufgeschlagen haben, will er anschließend das Ehepaar ein zweites Mal ausrauben. Als Zerline die Engländer in ihre Kammer führt, gibt Fra Diavolo seinen beiden Spießgesellen ein Zeichen, zu ihm zu kommen. Als Giacomo und Beppo das Schlafgemach durchs Fenster betreten haben, befiehlt er ihnen, den Raub für ihn auszuführen. Er selbst werde sich um die Engländer kümmern. Kaum hat er den Raum verlassen, naht auch schon Zerline. In aller Eile verstecken sich die beiden Ganoven hinter einem Vorhang. Beppo zückt schon sein Messer, um Zerline umzubringen. Als diese jedoch ein süßes Liedchen anstimmt, ist er ganz gerührt und kann seinen Plan nicht mehr ausführen. |
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Auch von diesem Amt trat er im Februar 2000 im Zuge der CDU-Spendenaffäre zurück. Von Oktober 2002 bis November 2005 war er Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. |
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Plötzlich wird ganz energisch an die Haustür geklopft. Die Dragoner sind vorzeitig zurückgekehrt und begehren Einlass. Ein Müller, den sie unterwegs trafen, hat ihnen erklärt, die Räuberbande sei auf dem Weg nach Terracina. Fra Diavolo eilt zu seinen beiden Gefährten. Alle drei verstecken sich jetzt in Zerlines Schlafgemach. Der ungeschickte Beppo stößt einen Stuhl um, was ein lautes Geräusch verursacht, das auch den Kookburns im Nebenzimmer den Schlaf raubt. Der Lord will der Ursache auf den Grund gehen und eilt in Zerlines Stube. Hier trifft er mit Lorenzo zusammen, dem der Krach auch nicht entgangen ist. Fra Diavolo erkennt, dass man ihn gleich entdecken wird. Um dieser Gefahr auszuweichen, tritt er den Eindringlingen selbstbewusst entgegen und behauptet, er sei zu einem galanten Stelldichein hierher geladen worden. Lord Kookburn verdächtigt sogleich seine Frau und Lorenzo zweifelt an der Treue Zerlinens. Rasend vor Eifersucht fordern die sich betrogen fühlenden Männer den „Marquis“ zum Duell beim Anbruch des nächsten Tages. |
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Wolfgang Schäuble wurde stets im [[Bundestagswahlkreis Offenburg|Wahlkreis Offenburg]] direkt als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt. Zuletzt erreichte er bei der [[Bundestagswahl 2009]] in seinem Wahlkreis 47,2 % der abgegebenen Erststimmen, nach 50,5 % bei der [[Bundestagswahl 2005]]. |
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Die Aufregung legt sich. Alle gehen wieder in ihre Gästezimmer – außer Fra Diavolo. Dieser schleicht sich heimlich, still und leise aus dem Haus. |
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== Öffentliche Ämter == |
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[[Datei:Bundesarchiv B 422 Bild-0035, Bonn, Wolfgang Schäuble bei BZS.jpg|thumb|Wolfgang Schäuble (Mitte) als Bundesinnenminister bei einem Besuch beim [[Bundesamt für Zivilschutz]], Juli 1989]] |
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'''Einsiedelei in den Bergen bei Terracina''' |
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Am 15. November 1984 wurde er als [[Bundesminister für besondere Aufgaben]] und Chef des Bundeskanzleramtes in die von [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] [[Helmut Kohl]] geführte [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] berufen. In dieser Funktion war er auch mit der Vorbereitung des Staatsbesuches von [[Erich Honecker]] 1987 betraut. |
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Anlässlich einer Kabinettsumbildung wurde er dann am 21. April 1989 zum Bundesminister des Innern ernannt. Als solcher war er 1990 auch Verhandlungsführer der [[Bundesrepublik Deutschland]] für den [[Einigungsvertrag]] mit der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. |
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Fra Diavolo verfolgt weiter seinen Plan, die Engländer auszurauben. Seine Getreuen Beppo und Giacomo hat er zu der Einsiedelei bestellt, wo er ihnen in einem hohlen Baum eine Nachricht hinterlassen hat. Die beiden finden den Zettel und lesen den Befehl, sofort in der Einsiedelei die Glocke zu läuten, sobald die Soldaten abgezogen seien. Um sich das Warten zu verkürzen, sprechen sie übermäßig dem Weine zu. |
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1997 erklärte Helmut Kohl, Schäuble sei sein Wunschkandidat für eine Nachfolge im Amt des Bundeskanzlers. Allerdings solle eine Amtsübergabe nicht vor 2002 stattfinden. Dies ergab sich nicht, da Kohl die [[Bundestagswahl 1998]] verlor. Nach der Abwahl von [[Eberhard Diepgen]] als [[Regierender Bürgermeister von Berlin]] war Schäuble als Spitzenkandidat für die vorgezogenen Neuwahlen am 21. Oktober 2001 im Gespräch, wurde jedoch von der Berliner CDU zugunsten von [[Frank Steffel]] abgelehnt. |
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Lorenzo erscheint, um mit dem vermeintlichen Marquis das vereinbarte Duell auszutragen. Auch Zerline kommt hinzu und muss sich von ihrem Geliebten erneut vorwerfen lassen, dass sie versucht habe, ihm untreu zu werden. Als bei Beppo und Giacomo der Alkohol zu wirken beginnt, werden sie unvorsichtig und singen das Lied, das sie am Tag zuvor von Zerline in deren Kammer abgelauscht haben. Dadurch verraten sie sich als Hintermänner Fra Diavolos. Lorenzo lässt sogleich die beiden verhaften und ihre Taschen durchsuchen. Dabei entdecken sie den Zettel mit Fra Diavolos Nachricht. Lorenzo triumphiert, sieht er doch jetzt die Gelegenheit nahen, den Räuberhauptmann aus seinem Versteck zu locken. Er zwingt Beppo, die Glocke zu läuten. Lorenzos List verfehlt ihre Wirkung nicht: Fra Diavolo tappt in die Falle und wird verhaftet. |
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Die CSU und Teile der CDU wollten Schäuble Anfang März 2004 in Anbetracht seiner großen politischen Erfahrung zur Wahl des [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]] vorschlagen. |
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Matteo bewundert den Mut des Dragoneroffiziers und hat nun nichts mehr dagegen einzuwenden, ihn als Schwiegersohn zu bekommen. Auch Lord Kookburn erkennt, dass seine Eifersucht unbegründet war. |
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Am 22. November 2005 wurde Schäuble als Bundesminister des Innern in die von Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] geführte Bundesregierung berufen. Seine Berufung in dieses Amt wurde wegen seiner Beteiligung an der CDU-Spendenaffäre kritisiert. |
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''In einer späteren Fassung der Oper gelingt es Fra Diavolo, nach seiner Gefangennahme zu fliehen. Dabei wird er von den Dragonern erschossen und stürzt in den Abgrund.'' |
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Im Vorfeld der Neubesetzung der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] im Herbst 2009 wurde Schäuble immer wieder als aussichtsreicher Kandidat für das Amt des Nachfolgers des deutschen EU-Kommissars [[Günter Verheugen]] gehandelt.<ref>vgl. [http://www.euractiv.de/zukunft-und-reformen/artikel/merkel-will-schauble-als-eu-kommissar-001654 EU-Kommissar: Schäuble „heißer Kandidat“, 11. Juni 2009, EurActiv.de]; [http://www.stern.de/politik/deutschland/:EU-Kommissar-Innenminister-Sch%E4uble-Br%FCssel-Frei-/703335.html Stern: Schäuble nach Brüssel? „Frei erfunden“]</ref> |
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== Musik == |
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Stattdessen verblieb Schäuble aber nach der Bundestagswahl 2009 auch im zweiten Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wo er überraschend als Nachfolger von [[Peer Steinbrück]] ([[SPD]]) das Amt des Bundesfinanzministers übernahm. |
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Auber hatte beim Komponieren der Oper die leichte Hand, die hier voll ins Schwarze trifft. |
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Viele Melodien haben Ohrwurmcharakter. Es beginnt schon bei der Ouvertüre: nach einem kurzen Trommelwirbel entfaltet sich ein langer Marsch, bei dem sich leise und laute Töne abwechseln. Die Opernbesucher müssen sich zusammennehmen, um nicht der Versuchung zu unterliegen, mit den Füßen laut mitzuwippen. Im ersten Akt dürfte Zerlines Romanze „Erblickt auf Felsenhöhen“ der musikalische Höhepunkt sein. Im zweiten Akt ist es ihre Arie „Welch ein Glück, ich atme frei“, aber auch das wiegende Lied Fra Diavolos „Als Gondolier auf leichtem Boot“ verfehlt nicht seine Wirkung. |
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== Politische Positionen == |
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[[Datei:Schäuble.jpg|thumb|Schäuble bei einem Vortrag an der Universität Basel (CH), 2008]] |
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[[Datei:Schäuble.Samnaun.jpeg|thumb|Schäuble in der Schweiz, 2005]] |
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1991 engagierte sich Schäuble für die Verlegung des Regierungssitzes der Bundesrepublik nach [[Berlin]]; seine Rede gilt als ein entscheidender Wendepunkt der damaligen Bundestagsdebatte. |
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1999 initiierte Schäuble eine [[CDU/CSU-Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts|Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts]], der vor allem im hessischen Landtagswahlkampf 1999 eine entscheidende Rolle zugeschrieben wird. Die Kampagne stand unter dem Motto „Integration ja – Doppelte Staatsbürgerschaft nein“. Dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder warf er des Öfteren Gesichtslosigkeit vor, weil dieser die Menschenrechtsverletzungen, derer sich die russische Regierung bediene, kritiklos hinnehme. |
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[[Hal Roach]] und Charles Rogers verfilmten 1933 in den Hal Roach-Studios in [[Hollywood]] den Opernstoff unter Verwendung der Ouvertüre, einiger Arien und Chöre unter dem Titel '''„The Devil’s Brother“''' mit [[Stan Laurel]], [[Oliver Hardy]], [[Thelma Todd]], Dennis King und [[James Finlayson (Schauspieler)|James Finlayson]]. Der Film kam erstmals 1957 unter dem unglücklich gewählten Titel „Dick und Doof – Hände hoch – oder nicht“ in die deutschen Kinos. Das [[Lexikon des internationalen Films]] bezeichnet den Film als „überragende L&H-Komödie“. |
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Neben Tagespolitik beschäftigte Schäuble sich schon immer mit grundsätzlichen Fragen um die Zukunft von Staat und Gesellschaft in Deutschland und in [[Europa]]. |
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Anknüpfend an die Geschichte des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] fordert Schäuble [[Patriotismus]] und ein „gesundes Nationalgefühl“ bei der Rolle Deutschlands in Europa. „Deutschland hat als Land in der Mitte des Kontinents, das zeigt auch die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches, eine europäische Berufung.“ |
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[[Kategorie:Oper (Werk)|Fra Diavolo (Oper)]] |
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[[Kategorie:Oper in französischer Sprache|Fra Diavolo (Oper)]] |
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Neben dem Patriotismus wird von ihm auch ein Elitebewusstsein gefordert. Er hält Debatten zur deutschen Geschichte und Erinnerungskultur für oft von [[Politische Korrektheit|Politischer Korrektheit]] statt von Zivilcourage dominiert, und wertet diese als intolerante und undifferenzierte „verbale Keulenschläge“.<ref>[http://www.wolfgang-schaeuble.de/texte/040926kassel.pdf ''Zivilcourage vs. Political Correctness''] vom 26. September 2004 </ref> |
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Schäuble findet, trotz globalen Regierens und durch das [[Schengener Abkommen]] praktisch verschwundener Grenzen in Europa, die Bewahrung der nationalen Identität und heimatlichen Verwurzelung wichtig. So könnten die menschlichen Beziehungen in der heutigen [[Globalisierung|globalisierten]], durch Internet vernetzten und beschleunigten Welt tiefer bleiben, meint er, diese Zugehörigkeit verleihe auch der [[Freiheitliche demokratische Grundordnung|freiheitlichen Gesellschaft]] Stabilität.<ref name="Vortrag">Vortrag von Wolfgang Schäuble «''Global Governance und Grenzen nationaler Politik''» mit Diskussion an der [[Universität Basel]], Schweiz, 22. September 2008</ref> |
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Im Nachbarland [[Schweiz]] fühlt sich Schäuble auch ein wenig zu Hause<!-- Was hat das im Abschnitt über seine politischen Positionen verloren? -->, vor allem wegen der Ähnlichkeit seines [[Badische Dialekte|badischen Dialektes]] zu anderen [[Alemannische Dialekte|alemannischen Mundarten]]. Da verbrachte er in seiner Jugend immer wieder Ferien und besuchte eine Tante in [[Luzern]].<ref>''Wolfgang Schäuble – ein Deutscher in Europa'', [[Neue Zürcher Zeitung]], 15. Juli 1995</ref> Sogar eine Festansprache<ref>''[http://se2.isn.ch/serviceengine/FileContent?serviceID=30&fileid=38A77665-592E-7A30-55A4-D44EBF526758&lng=en Die Schweiz – eine Modell für Europa?]'', Rede von Schäuble in [[Samnaun]], [[NZZ]], 2. August 2005</ref> zum [[Schweizer Bundesfeiertag]] hielt er 2005 dort, ein seltenes Privileg für nicht in der Schweiz ansässige Politiker. Bei aller Schätzung der Schweiz betrachtet Schäuble deren [[direkte Demokratie]] als nicht übertragbar auf die [[Europäische Union]], allerdings könne er sich EU-weite [[Volksabstimmung]]en mit einfacher Mehrheit der Stimmen – ohne Veto der einzelnen Länder – als Erweiterung der [[Repräsentative Demokratie|repräsentativen Demokratie]] der EU wohl vorstellen. |
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Im Dezember 2005 schlug Schäuble vor, Aussagen von [[Folter|Gefolterten]] bei der Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden zu verwenden.<ref>vgl. [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,390709,00.html Anti-Terror-Kampf: Schäuble will Foltergeständnisse nutzen] vom 16. Dezember 2005 bei [http://www.spiegel.de Spiegel online]</ref> Diese Auffassung Schäubles wurde nicht nur von den Oppositionsparteien [[Freie Demokratische Partei|FDP]], [[Partei des Demokratischen Sozialismus|Linkspartei.PDS]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]] sowie vom Koalitionspartner [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] abgelehnt, sondern führte auch zur Kritik in den eigenen Reihen, so sprach sich der damalige CSU-Generalsekretär [[Markus Söder]] dagegen aus. |
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Um einen Einsatz der [[Bundeswehr]] für Sicherheitsaufgaben innerhalb der Landesgrenzen zu ermöglichen (unter anderem zum Zwecke des Abschusses von Zivilflugzeugen), spricht sich Schäuble für eine entsprechende Änderung des [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes]] aus. Während Politiker der Unionsparteien diese Forderung unterstützen, wird sie von den meisten Politikern der übrigen Parteien abgelehnt. Den Abschuss von Zivilflugzeugen hält auch der Präsident des [[Bundesverfassungsgericht]]s, [[Hans-Jürgen Papier]], für undenkbar.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,528214,00.html Oberster Verfassungsrichter mahnt Schäuble] bei [http://www.spiegel.de spiegel.de] vom 12. Januar 2008</ref> Schäuble erwiderte darauf, Verfassungsrichter seien nicht demokratisch legitimiert, Ratschläge zu erteilen. Grundrechtlich geschützte Bereiche abzugrenzen, sei Sache des Gesetzgebers.<ref>[http://www.welt.de/politik/article1571640/Schaeuble_greift_Verfassungsrichter_scharf_an.html Schäuble greift Verfassungsrichter scharf an] vom 20. Januar 2008 bei [http://www.welt.de welt.de]</ref> |
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Die im Autobahnmautgesetz vorgeschriebene strikte Zweckbindung der [[Lkw-Maut in Deutschland|LKW-Mautdaten]] zu reinen Abrechnungszwecken soll nach dem Willen Schäubles durch eine entsprechende Gesetzesänderung aufgehoben werden, um so Sicherheitsbehörden die Nutzung zu Fahndungszwecken zu ermöglichen. Die Zweckbindung war während der Ausarbeitung des Autobahnmautgesetzes eine Forderung der CDU, die den Gesetzentwurf ohne diesen Passus ablehnen wollte. Die Forderung zur Aufhebung der Zweckbindung wird parteiübergreifend kontrovers diskutiert. So sprach sich zum Beispiel der damalige schleswig-holsteinische Innenminister [[Ralf Stegner]] für diese Möglichkeit aus. |
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Schäuble befürwortete vor dem EU-Parlament einen [[Religionsunterricht in der Bundesrepublik Deutschland#Islamischer Religionsunterricht|islamischen Religionsunterricht]], stellte aber zugleich die These auf, „dass die [[Schleier|Totalverschleierung]] eigentlich der europäischen Werteordnung widerspricht“.<ref>[[Der Standard]]: [http://diestandard.at/?url=/?id=2742329 ''Schäuble: Totalverschleierung widerspricht europäischen Werten''] 25. Januar 2007</ref> |
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Nach dem Beschluss des [[Bundesgerichtshof]]es, dass es für eine [[Online-Durchsuchung]] von Computern derzeit keine Rechtsgrundlage gibt, forderte Schäuble, um den rechtskonformen Einsatz des sogenannten [[Bundestrojaner]]s zu ermöglichen, die Strafprozessordnung, das [[BKA-Gesetz]], die Polizeigesetze der Länder sowie den Artikel 13 des [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes]], der die Unverletzlichkeit der Wohnung garantiert, entsprechend zu ändern.<ref>[http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6588698_REF2,00.html ''Schäuble: Verfassungsänderung möglich''] Tagesschau vom 8. April 2007</ref> |
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Anlässlich des [[G8-Gipfel in Heiligendamm 2007|G8-Gipfels 2007]] in Heiligendamm entschied Schäuble in seiner Funktion als Innenminister, dass wie bereits während der [[Fußball-WM 2006]] an den [[Schengener Abkommen|Schengen-Binnengrenzen]] der Bundesrepublik Deutschland vorübergehend Grenzkontrollen wieder aufgenommen werden konnten. Er begründete dies mit erhöhten Sicherheitsanforderungen für die Veranstaltungen des G8-Gipfels durch „gewaltbereite“ [[Globalisierungsgegner]].<ref>[[Bundesinnenministerium]]: [http://www.bmi.bund.de/cln_012/nn_122688/Internet/Content/Nachrichten/Pressemitteilungen/2007/05/Grenzkontrollen.html ''Wiedereinführung von Grenzkontrollen aus Anlass des G8-Gipfels in Heiligendamm/Mecklenburg-Vorpommern''] Pressemitteilung vom 9. Mai 2007</ref> Während der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] sowie während der [[Fußball-Europameisterschaft 2008]] in [[Basel]] und [[Wien]] befürwortete er die gleichen, vollen Befugnisse für die Gastbeamten bei der polizeilichen Zusammenarbeit von Deutschland, [[Österreich]], [[Frankreich]] und der Schweiz unter der Einsatzleitung der einheimischen Organe.<ref name="Vortrag"/> |
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Schäuble bezweifelt, dass die in der Bundesrepublik praktizierte Kontrolle der Geheimdienste sinnvoll ist. Man erweise „der Freiheit einen Bärendienst“, wenn Geheimdienste anderer Länder die Zusammenarbeit mit den deutschen Geheimdiensten wegen der parlamentarischen Kontrolle einschränkten. Weiterhin habe er „Schwierigkeiten damit“, dass ein Terrorist den gleichen Schutz durch das Grundgesetzes genießt wie jeder Bürger.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/233/177694/ ''Schäuble will weniger Kontrolle''],30. Mai 2008</ref> Gemäß Schäuble bezweckten die präventiven Maßnahmen zum Schutz der freiheitlichen Gesellschaft nicht die Einschränkung der Freiheit der Bürger, die Freiheit des einen höre nämlich dort auf, wo die Freiheit des anderen anfängt, argumentiert er. Die Prävention bleibe die einzige Schutzmöglichkeit vor [[Verbrechen|Verbrechern]], bei denen jegliche strafrechtliche [[Abschreckung]] wirkungslos sei. Schäuble wehrt sich empört gegen den Vergleich solcher Maßnahmen mit [[Ministerium für Staatssicherheit|Stasimethoden]], wer dies tue, meint er, interpretiere die Freiheit völlig falsch. Er sieht seine Äußerungen auch von Zahlen bestätigt, lediglich zehn optische [[Überwachung|Observierungen]] seien zum Beispiel letztes Jahr in ganz Deutschland aus präventivem Grund durchgeführt worden.<ref name="Vortrag"/> <!-- Diesem Absatz fehlt eine Ergänzung darüber, woraus Schäubles Freiheitsbegriff besteht. --> |
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Im November 2008 schlug Schäuble vor, Entscheidungen des [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrates]] auch mit einer relativen Mehrheit der abstimmenden Länder zustande kommen zu lassen, also Enthaltungen nicht mehr zu berücksichtigen. Der Vorschlag stieß bei der Opposition auf scharfe Ablehnung. Zum einen wären die kleineren Parteien durch eine solche Regelung benachteiligt, da sie als Mitglied einer Regierungskoalition bei Differenzen innerhalb derselben oft nur eine Stimmenthaltung im Bundesrat durchsetzen können. Zum anderen wurde Schäuble vorgeworfen, zur Durchsetzung seiner Vorstellungen von einer Novellierung des [[BKA-Gesetz]]es, deren Ablehnung durch den Bundesrat sich zu diesem Zeitpunkt abzeichnete, leichtfertig wichtige [[Föderalismus|föderalistische]] Verfassungsprinzipien zur Disposition zu stellen. Politiker der Grünen forderten Schäubles Rücktritt. <ref>[http://www.tagesschau.de/inland/innenminister110.html Schäuble zum Streit ums BKA-Gesetz – Im Zweifel die Spielregeln ändern], tagesschau.de, 21. November 2008</ref> |
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Im November 2009 verglich Schäuble das Ausmaß der Folgen der [[Finanzkrise ab 2007]] mit denjenigen vom „[[Berliner Mauer#Mauerfall|Fall der Berliner Mauer]]“.<ref>[http://www.bild.de/BILD/politik/2009/11/22/bundesfinanzminister-wolfgang-schaeuble/interview-mit-bams-teil1-finanzkrise-wird-welt-veraendern.html „Die Finanzkrise wird die Welt verändern wie der Mauerfall“] Interview in [[Bild am Sonntag]]</ref> |
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== CDU-Spendenaffäre == |
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''Hauptartikel: [[CDU-Spendenaffäre]]'' |
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Am 2. Dezember 1999 wurde Schäuble im Rahmen einer Sitzung des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]] durch Zwischenrufe des Abgeordneten [[Hans-Christian Ströbele]] auf seine Kontakte zum Waffenhändler [[Karlheinz Schreiber]] angesprochen. Wolfgang Schäuble äußerte in öffentlicher Sitzung vor dem Deutschen Bundestag, er habe ''„irgendwann im Spätsommer oder im Frühherbst 1994“'' bei ''„einem Gesprächsabend in einem Hotel in Bonn […] einen Herrn kennengelernt, der sich mir als ein Mann vorgestellt hat, der ein Unternehmen leitet. Ich habe später festgestellt, daß es dieser Herr Schreiber war. […] Auf der damaligen Veranstaltung bin ich Herrn Schreiber begegnet. Das war es.“''<ref>[http://webarchiv.bundestag.de/archive/2008/0506/bic/plenarprotokolle/pp/1999/14076a.zip Plenarprotokoll des Deutschen Bundestags zur Sitzung vom 2. Dezember 1999, gezippte Textdatei]</ref> |
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Am 10. Januar 2000 räumte Schäuble ein, von dem inzwischen zur Verhaftung ausgeschriebenen Waffenhändler Karlheinz Schreiber im Jahre 1994 eine Bar-Spende von 100.000 D-Mark für die CDU entgegengenommen zu haben. Am 31. Januar 2000 gab er ein weiteres Treffen mit Schreiber im Jahr 1995 zu. Die Schatzmeisterei der CDU habe den Betrag als „sonstige Einnahme“ verbucht. |
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Schäuble behauptete, dass er das Geld in einem Briefumschlag von Schreiber in seinem Bonner Büro persönlich empfangen habe. Diesen Umschlag habe er „ungeöffnet und unverändert“ an [[Brigitte Baumeister]] weitergeleitet, später habe er erfahren, dass die Spende nicht „ordnungsgemäß behandelt worden“ sei. Die damalige CDU-Schatzmeisterin Brigitte Baumeister widersprach dieser Version Schäubles. |
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Anfang September 2000 entschuldigte sich Schäuble vor dem Bundestag gegenüber der deutschen Öffentlichkeit dafür, „dass unter der Verantwortung der CDU Gesetze gebrochen wurden“. Weiterhin entschuldigte er sich auch „beim“ Bundestag dafür, dass er im Dezember 1999 einen Teil der Wahrheit über seinen Kontakt zum Waffenhändler Karlheinz Schreiber verschwiegen hatte. |
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Das Geld jedenfalls tauchte in keinem [[Rechenschaftsbericht]] der CDU auf. Am 13. April 2000 erklärte Schäuble vor dem [[Untersuchungsausschuss|Bundestagsuntersuchungsausschuss]] zur CDU-Parteispendenaffäre, die CDU-Führung und die Bundesregierung seien unter Helmut Kohl nicht bestechlich gewesen. Ein Ermittlungsverfahren gegen Schäuble wegen uneidlicher Falschaussage im Zusammenhang mit der fraglichen Spende wurde eingestellt, ebenso wie die Ermittlungen gegen Brigitte Baumeister. Die Berliner Staatsanwaltschaft konnte keine hinreichende Tatbestandsverwirklichung für eine Anklage feststellen. Nach den damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft sei aber davon auszugehen, dass die 100.000 D-Mark nur einmal gespendet wurden. Spekuliert wurde nämlich über die Frage, ob es womöglich zwei Mal 100.000 D-Mark von Schreiber gab: einmal als „unverfängliche“ Wahlkampf-Spende für die CDU, ein anderes Mal „unter der Hand“ als Bestechungsgeld für ein Rüstungsprojekt. Ungeklärt sind außerdem die Spekulationen, ob und gegebenenfalls inwiefern Schäuble seine Verbindungen ins Kanzleramt nutzte (was Schäuble stets vehement bestritten hat). Fraglich ist weiterhin, wo die 100.000 D-Mark verblieben sind. |
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== Attentat und Behinderung == |
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Am 12. Oktober 1990 wurde Schäuble bei einem Attentat während einer Wahlkampfveranstaltung in der Gaststätte „Brauerei Bruder“ in [[Oppenau]] von einem psychisch kranken Mann niedergeschossen. Der Attentäter feuerte drei Schüsse aus einem Revolver ([[Smith & Wesson]], Kaliber .38) von hinten auf den damaligen Bundesinnenminister. Eine Kugel traf den Kiefer, eine das Rückenmark, und eine wurde durch den Leibwächter Klaus-Dieter Michalsky abgefangen, der die Folgen der Verletzung überlebte. Schäuble ist seit dem Attentat vom dritten Brustwirbel an abwärts gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. |
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Der Angreifer, Dieter Kaufmann, litt an [[Schizophrenie#Paranoide Schizophrenie|paranoid-halluzinatorischer Schizophrenie]] (Verfolgungswahn)<ref> [http://www.focus.de/politik/deutschland/psychopath-freiheit-auf-probe_aid_201975.html Focus Nr. 6: Freiheit auf Probe] </ref> und wurde deshalb im folgenden Prozess für schuldunfähig befunden und in die [[forensische Psychiatrie]] eingewiesen.<ref name="Schäuble-Attentäter wird entlassen"> [http://www.tagesspiegel.de/politik/art771,1914660 Schäuble Attentäter wird entlassen]</ref> Am 12. Oktober 1995, dem fünften Jahrestag des Attentats, entschuldigte sich Kaufmann brieflich bei seinem Opfer sowie auch öffentlich im Rundfunk.<ref name="Schäuble-Attentäter bittet um Verzeihung"> [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1995/1013/nachrichten/0217/index.html Schäuble-Attentäter bittet um Verzeihung]</ref> Im Jahr 2004 wurde Kaufmann auf Probe in eine Wohngemeinschaft entlassen.<ref name="Schäuble-Attentäter wird entlassen"/> <ref name="Mir ist nicht wohl dabei – zur Entlassung des Attentäters">[http://www.welt.de/print-wams/article106950/Mir_ist_nicht_wohl_dabei.html Mir ist nicht wohl dabei – zur Entlassung des Attentäters]</ref> |
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Schäuble ist mittlerweile Kuratoriumsmitglied in der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung (DSQ) und Mitglied des Stiftungsrates beim Internationalen Forschungsinstitut für [[Paraplegiologie]], Zürich. |
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== Kritik == |
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[[Datei:Stasi 2.0.JPG|thumb|Schäuble in der Kritik in Form eines [[Stasi 2.0]]-[[Stencil]]]] |
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Von [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]] wurde Schäuble in einem Interview vorgeworfen, den Unterschied zwischen Friedens- und [[Ausnahmezustand|Kriegsrecht]] verwischen zu wollen.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/,tt1l2/deutschland/artikel/855/96759/ ''Luftsicherheitsgesetz''] Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2007</ref> In diesem Zusammenhang kritisierte sie Schäuble für seine Pläne, die Bundeswehr im Innern einzusetzen. |
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Schäuble wird vorgeworfen, den [[Rechtsstaat]] in einen [[Überwachungsstaat|Überwachungs-]] bzw. [[Präventionsstaat|Präventivstaat]] umwandeln und alle [[Grundrechte]] einem fiktiven ''Grundrecht auf Sicherheit'' unterordnen zu wollen.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/390/108282/ ''Schäubles Anti-Terror-Kampf''] Süddeutsche Zeitung vom 2. April 2007</ref> Mittlerweile hat sich bezüglich Schäubles Sicherheitspolitik der Begriff [[Stasi 2.0]] in Anlehnung an das [[Ministerium für Staatssicherheit]] der DDR und das [[Web 2.0]] als neue Generation des Internets unter Datenschützern verbreitet.<ref>[http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/der-mann-hinter-der-schaeublone/?src=SE&cHash=10c91b80e3 ''Der Mann hinter der Schäublone''] taz vom 9. November 2007</ref> |
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Juristische Fachverbände und Medien-Journalisten<ref>telepolis, 4. Oktober 2008: [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28607/1.html Schäubles Scheinargumente]</ref> sehen Deutschland unter Schäuble auf dem Weg vom Freiheits- und Rechtsstaat zum Präventivstaat. Man wirft dem Bundesinnenminister einen „Frontalangriff auf das Grundgesetz“ vor.<ref>[http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/de/11732673/(Sperrfrist-5.30-Uhr)-Juristen-Regierung-muss-Sch%E4ubles Sicherheitskatalog: Juristen werfen Schäuble Abkehr vom Rechtsstaat vor]</ref> Der Präsident des Deutschen Anwaltvereins kritisierte: „Die Sicherheitspolitik droht jedes Maß zu verlieren.“ Der Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer erklärte: „Es werden Ängste in der Bevölkerung geschürt und instrumentalisiert, um eine gesellschaftliche Akzeptanz für weit reichende Kompetenzen der Sicherheitsbehörden zu schaffen.“ Schäuble opfere Grundrechte auf dem Altar vermeintlicher Sicherheitsinteressen. Kritiker werfen ihm in diesem Zusammenhang außerdem vor, Fahndungserfolge fälschlicherweise der Vorratsdatenspeicherung zuzurechnen, obwohl zu dem fraglichen Zeitpunkt überhaupt keine gesetzliche Grundlage zur Vorratsdatenspeicherung bestand.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/101345 Schäuble sieht Gewaltkriminalität als Argument für Vorratsdatenspeicherung]</ref><br /> |
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Am 11. Februar 2009 [[Hack|hackten]] Kritiker die Homepage von Schäuble und setzten einen [[Hyperlink|Link]] zum [[Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung]].<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Politik/Artikel,-Wolfgang-Schaeuble-wurde-Opfer-von-Hackern-_arid,1480360_regid,2_puid,2_pageid,4290.html Wolfgang Schäuble Opfer von Hackern] [[Augsburger Allgemeine]] vom 11. Februar 2009</ref> |
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In einem Spiegel-Interview vom 7. Juli 2007 <ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,493094,00.html ''Schäuble für Internierung und Gezielte Tötung''] Spiegel-Interview vom 7. Juli 2007</ref> sprach er sich für [[Internierungslager]] für sogenannte „[[Gefährder]]“ aus. Er regte auch an, eine Rechtsgrundlage für eine dem [[Finaler Rettungsschuss|finalen Rettungsschuss]] entsprechende Regelung im Einsatz gegen Terroristen zu schaffen, um sich nicht auf den [[Übergesetzlicher Notstand|übergesetzlichen Notstand]] berufen zu müssen. Der daraufhin einsetzenden breiten Kritik, vor allem hinsichtlich der etwaigen gezielten Tötung von Terrorverdächtigen, hielt Schäuble entgegen, dass er keine Forderungen gestellt, sondern lediglich Fragen definiert habe <ref> |
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[http://ftd.de/politik/deutschland/:SPD%20Gespr%E4che%20Terror%20Vorbeugehaft/223967.html Financial Times Deutschland vom 10. Juli 2007] </ref>. Er wehrte sich auch gegen die Unterstellung, seine Vorschläge zum Kampf gegen Terror seien dadurch motiviert, dass er selbst Opfer eines Attentats und dadurch in seiner „politischen Urteilsbildung beschädigt“ sei <ref> [http://n-tv.de/826898.html n-tv vom 14. Juli 2007] </ref>. Der [[Schleswig-Holstein]]ische Innenminister [[Ralf Stegner]] kritisierte Schäuble scharf mit den Worten, Terrorverdächtige umzubringen, sei „schlicht Auftragsmord“.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,494500,00.html Spiegel Online vom 15. Juli 2007: Terrorabwehr: Alle gegen Schäuble – Rüffel von Köhler]</ref> |
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Nach zahlreicher Kritik nahm Schäuble 2007 einen Gesetzentwurf seines Ministeriums zur Senkung des Mindestalters für den Waffenkauf zurück.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,503593,00.html Spiegel Online vom 3. September 2007: Schäubles Waffenpatzer verwirrt Koalitionspartner]</ref> |
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[[Konrad Freiberg]], der Chef der Polizeigewerkschaft [[Gewerkschaft der Polizei|GdP]], widersprach im September 2007 anlässlich einer Sonderkonferenz der Länderinnenminister der Meinung Schäubles, zum Schutz vor Terror brauche man Gesetzesänderungen. Zur Terrorabwehr, so Freiberg, seien nicht schärfere Gesetze nötig, sondern mehr Personal. Im Vergleich zu 2001 gebe es 10.000 Polizisten weniger in Deutschland<ref>[http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/22/131786/ Polizeigewerkschaft: Mehr Beamte, keine neuen Gesetze ], sueddeutsche.de, 7. September 2007</ref>. |
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Im Oktober 2009 wurde Schäuble der Negativpreis [[Big Brother Award]] für sein Lebenswerk verliehen. Die Jury kritisierte insbesondere ''Schäubles obsessive Bestrebungen, den demokratischen Rechtsstaat in einen präventiv-autoritären Sicherheitsstaat umzubauen.''<ref> |
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http://www.bigbrotherawards.de/2009/.life Laudatio für Schäuble</ref> |
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== Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug) == |
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* 1986 erhielt er das [[Verdienstorden der Italienischen Republik|Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik]]. |
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* 1991 [[Großes Bundesverdienstkreuz]] |
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* Im Januar 1992 wurde er [[Ehrendoktor]] der rechtswissenschaftlichen Fakultät der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]]. |
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* Im November 2005 erhielt er die Ehrendoktorwürde von der rechtswissenschaftlichen Fakultät der [[Universität Freiburg (Schweiz)]]. |
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* 2008 wurde er mit der [[Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg|Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg]] ausgezeichnet. |
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* Im Juni 2009 bekam er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Eberhard-Karls-Universität Tübingen]] für seine Verdienste um den Sport. |
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== Funktionen in Vereinen, Verbänden und Stiftungen == |
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* Kuratoriumsmitglied der [[Deutsche Nationalstiftung|Deutschen Nationalstiftung]] in Hamburg |
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* Vorstandsmitglied im [[Diakonisches Werk|Diakonischen Werk]] der [[Evangelische Landeskirche in Baden|Evangelischen Landeskirche in Baden e. V.]] mit Sitz in Karlsruhe |
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* Mitglied im Verwaltungsrat der Fondation [[Robert Schuman]] in Paris (Frankreich) |
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* Vorsitzender des Freundeskreis des [[Festspielhaus Baden-Baden|Festspielhauses Baden-Baden]] e. V., Baden-Baden |
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* Kuratoriumsmitglied der Gesellschaft der Freunde der [[Berliner Philharmonie]] e. V., Berlin |
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* als Bundesinnenminister Initiator und Mitglied der [[Deutsche Islamkonferenz|Deutschen Islam Konferenz]] |
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* Mitglied des Stiftungsrates des Internationalen Forschungsinstituts für Paraplegiologie in Zürich |
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* Mitglied im Kuratorium der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung |
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* Mitglied des Senats der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft e. V.]] in München |
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* Kuratoriumsmitglied der Stiftung Denkmalschutz Berlin |
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* Mitglied des Aufsichtsrates des Organisationskomitee des [[Deutscher Fußballbund|Deutschen Fußballbundes]] für die WM 2006, Frankfurt/Main |
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* Vorsitzender des Kuratoriums für Konzerte in [[Gengenbach]]er Kirchen e. V. |
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Das Bundestagsabgeordnetenhandbuch (Onlineversion) für die 16. Wahlperiode mit den veröffentlichungspflichtigen Angaben nennt neben diesen Funktionen auch die Beteiligung an der ''Dr. Frieder Schäuble/Dr. Wolfgang Schäuble GbR, Leipzig'' im Abschnitt ''Beteiligungen an Kapital- oder Personengesellschaften''<ref>[http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete/bio/S/schaewo0.html Online-Abgeordnetenhandbuch: Dr. Wolfgang Schäuble]</ref>. |
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== Kabinette == |
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* [[Kabinett Kohl II]] – [[Kabinett Kohl III]] – [[Kabinett Kohl IV]] |
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* [[Kabinett Merkel I]] – [[Kabinett Merkel II]] |
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== Veröffentlichungen == |
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* ''Der Vertrag. Wie ich über die deutsche Einheit verhandelte.'' Stuttgart, DVA 1991. ISBN 3-421-06605-1 |
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* ''Und der Zukunft zugewandt. Perspektiven deutscher Politik.'' Berlin, Siedler 1994. ISBN 3-88680-555-7 |
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* ''Und sie bewegt sich doch.'' Berlin, Siedler 1998. ISBN 3-88680-650-2 |
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* ''Mitten im Leben.'' München, Bertelsmann 2000. ISBN 3-570-00497-X |
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* ''Scheitert der Westen? Deutschland und die neue Weltordnung.'' München, Bertelsmann 2003. ISBN 3-570-00788-X |
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== Literatur == |
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* Werner Filmer, Heribert Schwan: ''Wolfgang Schäuble. Politik als Lebensaufgabe''. Goldmann, München 1994. ISBN 3-442-12559-6 |
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* [[Ulrich Reitz]]: ''Wolfgang Schäuble. Die Biographie.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-7857-0832-7. (Später als Taschenbuch: Bastei-Verlag, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-61421-6) |
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* Annika Kremer: ''Widerstand zwecklos? Schäuble & Co. vs. Grundgesetz.'' 1. Auflage. Aurel Verlag, Wegberg 2007, ISBN 3-938759-08-9 |
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== Weblinks == |
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{{Wikinews|Kategorie:Wolfgang Schäuble|Wolfgang Schäuble}} |
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{{Wikiquote|Wolfgang Schäuble}} |
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* {{PND|118814311}} |
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* [http://www.wolfgang-schaeuble.de Homepage von Wolfgang Schäuble] |
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* [http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/biografien/S/schaeuble_wolfgang.html Biographie beim Deutschen Bundestag] |
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* [http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_wolfgang_schaeuble-650-5664.html Profil bei abgeordnetenwatch.de] |
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* [http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/000127a.pdf#search=%22schäuble%20spendenaffäre%22 Manuskript der Sendung Monitor: Bericht über Schäubles Spenden-Annahme] (pdf) |
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* [http://www.sueddeutsche.de/,polm2/deutschland/artikel/569/73496/ Interview mit Wolfgang Schäuble: „Ich kann die neuen Gefahren nicht ausblenden“] (Süddeutsche Zeitung, 8. April 2006) |
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*http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/SchaeubleWolfgang/ |
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== Einzelnachweise == |
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|NAME=Schäuble, Wolfgang |
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|GEBURTSDATUM=18. September 1942 |
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|GEBURTSORT=[[Freiburg im Breisgau]], Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland |
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[[zh:沃尔夫冈·朔伊布勒]] |
Version vom 2. Januar 2010, 11:45 Uhr

Wolfgang Schäuble (* 18. September 1942 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Politiker (CDU) und seit 28. Oktober 2009 Bundesfinanzminister im Kabinett Merkel II. Davor war er von 2005 bis 2009 Bundesminister des Innern. Er ist das einzige amtierende Kabinettsmitglied, das bereits vor der Deutschen Wiedervereinigung als Minister einer deutschen Bundesregierung angehörte: von 1984 bis 1989 war Schäuble Bundesminister für besondere Aufgaben sowie Chef des Bundeskanzleramtes. Von 1989 bis 1991 bekleidete er zum ersten Mal das Amt des Bundesinnenministers.
Von 1991 bis 2000 übte er den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aus und zusätzlich dazu von 1998 bis 2000 den Bundesvorsitz der CDU.
Leben und Beruf

Wolfgang Schäuble kam 1942 als mittlerer von drei Söhnen zur Welt. Sein Vater war der CDU-Politiker Karl Schäuble (1907–2000), der von 1947 bis 1952 Abgeordneter im badischen Landtag war, und seine Mutter Gertrud Schäuble geb. Göhring.
Nach dem Abitur 1961 am Gymnasium in Hausach, dem heutigen Robert-Gerwig-Gymnasium, absolvierte Schäuble ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Freiburg im Breisgau und Hamburg, das er 1966 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Im Jahr 1970 folgte das zweite juristische Staatsexamen.
1971 promovierte er zum Dr. jur. mit der Arbeit Die berufsrechtliche Stellung der Wirtschaftsprüfer in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Er trat dann in die Steuerverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein und war hier zuletzt als Regierungsrat beim Finanzamt Freiburg tätig. Anschließend war er von 1978 bis 1984 als Rechtsanwalt beim Landgericht Offenburg zugelassen.
Schäubles Wohnsitz ist die baden-württembergische Kleinstadt Gengenbach. Er ist evangelischen Glaubens und mit der Volkswirtin Ingeborg Schäuble, mit der er vier Kinder hat, verheiratet. Sein Bruder Thomas Schäuble war Innenminister des Landes Baden-Württemberg und ist seit 2004 Vorstand der Badischen Staatsbrauerei Rothaus. Seine Tochter Christine ist mit dem Bundestagsabgeordneten und baden-württembergischen CDU-Generalsekretär Thomas Strobl verheiratet.
Partei
1961 begann seine politische Laufbahn mit dem Eintritt in die Junge Union. Während des Studiums wurde er auch Vorsitzender des RCDS in Hamburg bzw. Freiburg. 1965 trat er dann auch in die CDU ein. Von 1969 bis 1972 war er Bezirksvorsitzender der Jungen Union Südbaden und von 1976 bis 1984 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Sport der CDU.
Nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 wurde Schäuble Bundesvorsitzender der CDU. Im Zuge der CDU-Spendenaffäre musste er im Jahre 2000 seine Ämter als Partei- und Fraktionsvorsitzender niederlegen. Friedrich Merz wurde daraufhin zum neuen Fraktionsvorsitzenden und Angela Merkel zur neuen Parteivorsitzenden gewählt. Schäuble ist seither gewähltes Mitglied des CDU-Präsidiums und des CDU-Bundesvorstands.
Abgeordneter
Schäuble ist seit 1972 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1981 bis 1984 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Im November 1991 wurde er zum Fraktionsvorsitzenden gewählt.
Nach der Wahlniederlage der CDU/CSU 1998 war Schäuble somit auch Oppositionsführer im Deutschen Bundestag.
Auch von diesem Amt trat er im Februar 2000 im Zuge der CDU-Spendenaffäre zurück. Von Oktober 2002 bis November 2005 war er Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Wolfgang Schäuble wurde stets im Wahlkreis Offenburg direkt als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 2009 in seinem Wahlkreis 47,2 % der abgegebenen Erststimmen, nach 50,5 % bei der Bundestagswahl 2005.
Öffentliche Ämter

Am 15. November 1984 wurde er als Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. In dieser Funktion war er auch mit der Vorbereitung des Staatsbesuches von Erich Honecker 1987 betraut.
Anlässlich einer Kabinettsumbildung wurde er dann am 21. April 1989 zum Bundesminister des Innern ernannt. Als solcher war er 1990 auch Verhandlungsführer der Bundesrepublik Deutschland für den Einigungsvertrag mit der DDR.
1997 erklärte Helmut Kohl, Schäuble sei sein Wunschkandidat für eine Nachfolge im Amt des Bundeskanzlers. Allerdings solle eine Amtsübergabe nicht vor 2002 stattfinden. Dies ergab sich nicht, da Kohl die Bundestagswahl 1998 verlor. Nach der Abwahl von Eberhard Diepgen als Regierender Bürgermeister von Berlin war Schäuble als Spitzenkandidat für die vorgezogenen Neuwahlen am 21. Oktober 2001 im Gespräch, wurde jedoch von der Berliner CDU zugunsten von Frank Steffel abgelehnt.
Die CSU und Teile der CDU wollten Schäuble Anfang März 2004 in Anbetracht seiner großen politischen Erfahrung zur Wahl des Bundespräsidenten vorschlagen.
Am 22. November 2005 wurde Schäuble als Bundesminister des Innern in die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geführte Bundesregierung berufen. Seine Berufung in dieses Amt wurde wegen seiner Beteiligung an der CDU-Spendenaffäre kritisiert.
Im Vorfeld der Neubesetzung der Europäischen Kommission im Herbst 2009 wurde Schäuble immer wieder als aussichtsreicher Kandidat für das Amt des Nachfolgers des deutschen EU-Kommissars Günter Verheugen gehandelt.[1]
Stattdessen verblieb Schäuble aber nach der Bundestagswahl 2009 auch im zweiten Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wo er überraschend als Nachfolger von Peer Steinbrück (SPD) das Amt des Bundesfinanzministers übernahm.
Politische Positionen


1991 engagierte sich Schäuble für die Verlegung des Regierungssitzes der Bundesrepublik nach Berlin; seine Rede gilt als ein entscheidender Wendepunkt der damaligen Bundestagsdebatte.
1999 initiierte Schäuble eine Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts, der vor allem im hessischen Landtagswahlkampf 1999 eine entscheidende Rolle zugeschrieben wird. Die Kampagne stand unter dem Motto „Integration ja – Doppelte Staatsbürgerschaft nein“. Dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder warf er des Öfteren Gesichtslosigkeit vor, weil dieser die Menschenrechtsverletzungen, derer sich die russische Regierung bediene, kritiklos hinnehme.
Neben Tagespolitik beschäftigte Schäuble sich schon immer mit grundsätzlichen Fragen um die Zukunft von Staat und Gesellschaft in Deutschland und in Europa.
Anknüpfend an die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches fordert Schäuble Patriotismus und ein „gesundes Nationalgefühl“ bei der Rolle Deutschlands in Europa. „Deutschland hat als Land in der Mitte des Kontinents, das zeigt auch die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches, eine europäische Berufung.“
Neben dem Patriotismus wird von ihm auch ein Elitebewusstsein gefordert. Er hält Debatten zur deutschen Geschichte und Erinnerungskultur für oft von Politischer Korrektheit statt von Zivilcourage dominiert, und wertet diese als intolerante und undifferenzierte „verbale Keulenschläge“.[2]
Schäuble findet, trotz globalen Regierens und durch das Schengener Abkommen praktisch verschwundener Grenzen in Europa, die Bewahrung der nationalen Identität und heimatlichen Verwurzelung wichtig. So könnten die menschlichen Beziehungen in der heutigen globalisierten, durch Internet vernetzten und beschleunigten Welt tiefer bleiben, meint er, diese Zugehörigkeit verleihe auch der freiheitlichen Gesellschaft Stabilität.[3]
Im Nachbarland Schweiz fühlt sich Schäuble auch ein wenig zu Hause, vor allem wegen der Ähnlichkeit seines badischen Dialektes zu anderen alemannischen Mundarten. Da verbrachte er in seiner Jugend immer wieder Ferien und besuchte eine Tante in Luzern.[4] Sogar eine Festansprache[5] zum Schweizer Bundesfeiertag hielt er 2005 dort, ein seltenes Privileg für nicht in der Schweiz ansässige Politiker. Bei aller Schätzung der Schweiz betrachtet Schäuble deren direkte Demokratie als nicht übertragbar auf die Europäische Union, allerdings könne er sich EU-weite Volksabstimmungen mit einfacher Mehrheit der Stimmen – ohne Veto der einzelnen Länder – als Erweiterung der repräsentativen Demokratie der EU wohl vorstellen.
Im Dezember 2005 schlug Schäuble vor, Aussagen von Gefolterten bei der Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden zu verwenden.[6] Diese Auffassung Schäubles wurde nicht nur von den Oppositionsparteien FDP, Linkspartei.PDS und GRÜNE sowie vom Koalitionspartner SPD abgelehnt, sondern führte auch zur Kritik in den eigenen Reihen, so sprach sich der damalige CSU-Generalsekretär Markus Söder dagegen aus.
Um einen Einsatz der Bundeswehr für Sicherheitsaufgaben innerhalb der Landesgrenzen zu ermöglichen (unter anderem zum Zwecke des Abschusses von Zivilflugzeugen), spricht sich Schäuble für eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes aus. Während Politiker der Unionsparteien diese Forderung unterstützen, wird sie von den meisten Politikern der übrigen Parteien abgelehnt. Den Abschuss von Zivilflugzeugen hält auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, für undenkbar.[7] Schäuble erwiderte darauf, Verfassungsrichter seien nicht demokratisch legitimiert, Ratschläge zu erteilen. Grundrechtlich geschützte Bereiche abzugrenzen, sei Sache des Gesetzgebers.[8]
Die im Autobahnmautgesetz vorgeschriebene strikte Zweckbindung der LKW-Mautdaten zu reinen Abrechnungszwecken soll nach dem Willen Schäubles durch eine entsprechende Gesetzesänderung aufgehoben werden, um so Sicherheitsbehörden die Nutzung zu Fahndungszwecken zu ermöglichen. Die Zweckbindung war während der Ausarbeitung des Autobahnmautgesetzes eine Forderung der CDU, die den Gesetzentwurf ohne diesen Passus ablehnen wollte. Die Forderung zur Aufhebung der Zweckbindung wird parteiübergreifend kontrovers diskutiert. So sprach sich zum Beispiel der damalige schleswig-holsteinische Innenminister Ralf Stegner für diese Möglichkeit aus.
Schäuble befürwortete vor dem EU-Parlament einen islamischen Religionsunterricht, stellte aber zugleich die These auf, „dass die Totalverschleierung eigentlich der europäischen Werteordnung widerspricht“.[9]
Nach dem Beschluss des Bundesgerichtshofes, dass es für eine Online-Durchsuchung von Computern derzeit keine Rechtsgrundlage gibt, forderte Schäuble, um den rechtskonformen Einsatz des sogenannten Bundestrojaners zu ermöglichen, die Strafprozessordnung, das BKA-Gesetz, die Polizeigesetze der Länder sowie den Artikel 13 des Grundgesetzes, der die Unverletzlichkeit der Wohnung garantiert, entsprechend zu ändern.[10]
Anlässlich des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm entschied Schäuble in seiner Funktion als Innenminister, dass wie bereits während der Fußball-WM 2006 an den Schengen-Binnengrenzen der Bundesrepublik Deutschland vorübergehend Grenzkontrollen wieder aufgenommen werden konnten. Er begründete dies mit erhöhten Sicherheitsanforderungen für die Veranstaltungen des G8-Gipfels durch „gewaltbereite“ Globalisierungsgegner.[11] Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 sowie während der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Basel und Wien befürwortete er die gleichen, vollen Befugnisse für die Gastbeamten bei der polizeilichen Zusammenarbeit von Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz unter der Einsatzleitung der einheimischen Organe.[3]
Schäuble bezweifelt, dass die in der Bundesrepublik praktizierte Kontrolle der Geheimdienste sinnvoll ist. Man erweise „der Freiheit einen Bärendienst“, wenn Geheimdienste anderer Länder die Zusammenarbeit mit den deutschen Geheimdiensten wegen der parlamentarischen Kontrolle einschränkten. Weiterhin habe er „Schwierigkeiten damit“, dass ein Terrorist den gleichen Schutz durch das Grundgesetzes genießt wie jeder Bürger.[12] Gemäß Schäuble bezweckten die präventiven Maßnahmen zum Schutz der freiheitlichen Gesellschaft nicht die Einschränkung der Freiheit der Bürger, die Freiheit des einen höre nämlich dort auf, wo die Freiheit des anderen anfängt, argumentiert er. Die Prävention bleibe die einzige Schutzmöglichkeit vor Verbrechern, bei denen jegliche strafrechtliche Abschreckung wirkungslos sei. Schäuble wehrt sich empört gegen den Vergleich solcher Maßnahmen mit Stasimethoden, wer dies tue, meint er, interpretiere die Freiheit völlig falsch. Er sieht seine Äußerungen auch von Zahlen bestätigt, lediglich zehn optische Observierungen seien zum Beispiel letztes Jahr in ganz Deutschland aus präventivem Grund durchgeführt worden.[3]
Im November 2008 schlug Schäuble vor, Entscheidungen des Bundesrates auch mit einer relativen Mehrheit der abstimmenden Länder zustande kommen zu lassen, also Enthaltungen nicht mehr zu berücksichtigen. Der Vorschlag stieß bei der Opposition auf scharfe Ablehnung. Zum einen wären die kleineren Parteien durch eine solche Regelung benachteiligt, da sie als Mitglied einer Regierungskoalition bei Differenzen innerhalb derselben oft nur eine Stimmenthaltung im Bundesrat durchsetzen können. Zum anderen wurde Schäuble vorgeworfen, zur Durchsetzung seiner Vorstellungen von einer Novellierung des BKA-Gesetzes, deren Ablehnung durch den Bundesrat sich zu diesem Zeitpunkt abzeichnete, leichtfertig wichtige föderalistische Verfassungsprinzipien zur Disposition zu stellen. Politiker der Grünen forderten Schäubles Rücktritt. [13]
Im November 2009 verglich Schäuble das Ausmaß der Folgen der Finanzkrise ab 2007 mit denjenigen vom „Fall der Berliner Mauer“.[14]
CDU-Spendenaffäre
Hauptartikel: CDU-Spendenaffäre
Am 2. Dezember 1999 wurde Schäuble im Rahmen einer Sitzung des Deutschen Bundestages durch Zwischenrufe des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele auf seine Kontakte zum Waffenhändler Karlheinz Schreiber angesprochen. Wolfgang Schäuble äußerte in öffentlicher Sitzung vor dem Deutschen Bundestag, er habe „irgendwann im Spätsommer oder im Frühherbst 1994“ bei „einem Gesprächsabend in einem Hotel in Bonn […] einen Herrn kennengelernt, der sich mir als ein Mann vorgestellt hat, der ein Unternehmen leitet. Ich habe später festgestellt, daß es dieser Herr Schreiber war. […] Auf der damaligen Veranstaltung bin ich Herrn Schreiber begegnet. Das war es.“[15]
Am 10. Januar 2000 räumte Schäuble ein, von dem inzwischen zur Verhaftung ausgeschriebenen Waffenhändler Karlheinz Schreiber im Jahre 1994 eine Bar-Spende von 100.000 D-Mark für die CDU entgegengenommen zu haben. Am 31. Januar 2000 gab er ein weiteres Treffen mit Schreiber im Jahr 1995 zu. Die Schatzmeisterei der CDU habe den Betrag als „sonstige Einnahme“ verbucht.
Schäuble behauptete, dass er das Geld in einem Briefumschlag von Schreiber in seinem Bonner Büro persönlich empfangen habe. Diesen Umschlag habe er „ungeöffnet und unverändert“ an Brigitte Baumeister weitergeleitet, später habe er erfahren, dass die Spende nicht „ordnungsgemäß behandelt worden“ sei. Die damalige CDU-Schatzmeisterin Brigitte Baumeister widersprach dieser Version Schäubles.
Anfang September 2000 entschuldigte sich Schäuble vor dem Bundestag gegenüber der deutschen Öffentlichkeit dafür, „dass unter der Verantwortung der CDU Gesetze gebrochen wurden“. Weiterhin entschuldigte er sich auch „beim“ Bundestag dafür, dass er im Dezember 1999 einen Teil der Wahrheit über seinen Kontakt zum Waffenhändler Karlheinz Schreiber verschwiegen hatte.
Das Geld jedenfalls tauchte in keinem Rechenschaftsbericht der CDU auf. Am 13. April 2000 erklärte Schäuble vor dem Bundestagsuntersuchungsausschuss zur CDU-Parteispendenaffäre, die CDU-Führung und die Bundesregierung seien unter Helmut Kohl nicht bestechlich gewesen. Ein Ermittlungsverfahren gegen Schäuble wegen uneidlicher Falschaussage im Zusammenhang mit der fraglichen Spende wurde eingestellt, ebenso wie die Ermittlungen gegen Brigitte Baumeister. Die Berliner Staatsanwaltschaft konnte keine hinreichende Tatbestandsverwirklichung für eine Anklage feststellen. Nach den damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft sei aber davon auszugehen, dass die 100.000 D-Mark nur einmal gespendet wurden. Spekuliert wurde nämlich über die Frage, ob es womöglich zwei Mal 100.000 D-Mark von Schreiber gab: einmal als „unverfängliche“ Wahlkampf-Spende für die CDU, ein anderes Mal „unter der Hand“ als Bestechungsgeld für ein Rüstungsprojekt. Ungeklärt sind außerdem die Spekulationen, ob und gegebenenfalls inwiefern Schäuble seine Verbindungen ins Kanzleramt nutzte (was Schäuble stets vehement bestritten hat). Fraglich ist weiterhin, wo die 100.000 D-Mark verblieben sind.
Attentat und Behinderung
Am 12. Oktober 1990 wurde Schäuble bei einem Attentat während einer Wahlkampfveranstaltung in der Gaststätte „Brauerei Bruder“ in Oppenau von einem psychisch kranken Mann niedergeschossen. Der Attentäter feuerte drei Schüsse aus einem Revolver (Smith & Wesson, Kaliber .38) von hinten auf den damaligen Bundesinnenminister. Eine Kugel traf den Kiefer, eine das Rückenmark, und eine wurde durch den Leibwächter Klaus-Dieter Michalsky abgefangen, der die Folgen der Verletzung überlebte. Schäuble ist seit dem Attentat vom dritten Brustwirbel an abwärts gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen.
Der Angreifer, Dieter Kaufmann, litt an paranoid-halluzinatorischer Schizophrenie (Verfolgungswahn)[16] und wurde deshalb im folgenden Prozess für schuldunfähig befunden und in die forensische Psychiatrie eingewiesen.[17] Am 12. Oktober 1995, dem fünften Jahrestag des Attentats, entschuldigte sich Kaufmann brieflich bei seinem Opfer sowie auch öffentlich im Rundfunk.[18] Im Jahr 2004 wurde Kaufmann auf Probe in eine Wohngemeinschaft entlassen.[17] [19]
Schäuble ist mittlerweile Kuratoriumsmitglied in der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung (DSQ) und Mitglied des Stiftungsrates beim Internationalen Forschungsinstitut für Paraplegiologie, Zürich.
Kritik
Von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wurde Schäuble in einem Interview vorgeworfen, den Unterschied zwischen Friedens- und Kriegsrecht verwischen zu wollen.[20] In diesem Zusammenhang kritisierte sie Schäuble für seine Pläne, die Bundeswehr im Innern einzusetzen.
Schäuble wird vorgeworfen, den Rechtsstaat in einen Überwachungs- bzw. Präventivstaat umwandeln und alle Grundrechte einem fiktiven Grundrecht auf Sicherheit unterordnen zu wollen.[21] Mittlerweile hat sich bezüglich Schäubles Sicherheitspolitik der Begriff Stasi 2.0 in Anlehnung an das Ministerium für Staatssicherheit der DDR und das Web 2.0 als neue Generation des Internets unter Datenschützern verbreitet.[22]
Juristische Fachverbände und Medien-Journalisten[23] sehen Deutschland unter Schäuble auf dem Weg vom Freiheits- und Rechtsstaat zum Präventivstaat. Man wirft dem Bundesinnenminister einen „Frontalangriff auf das Grundgesetz“ vor.[24] Der Präsident des Deutschen Anwaltvereins kritisierte: „Die Sicherheitspolitik droht jedes Maß zu verlieren.“ Der Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer erklärte: „Es werden Ängste in der Bevölkerung geschürt und instrumentalisiert, um eine gesellschaftliche Akzeptanz für weit reichende Kompetenzen der Sicherheitsbehörden zu schaffen.“ Schäuble opfere Grundrechte auf dem Altar vermeintlicher Sicherheitsinteressen. Kritiker werfen ihm in diesem Zusammenhang außerdem vor, Fahndungserfolge fälschlicherweise der Vorratsdatenspeicherung zuzurechnen, obwohl zu dem fraglichen Zeitpunkt überhaupt keine gesetzliche Grundlage zur Vorratsdatenspeicherung bestand.[25]
Am 11. Februar 2009 hackten Kritiker die Homepage von Schäuble und setzten einen Link zum Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.[26]
In einem Spiegel-Interview vom 7. Juli 2007 [27] sprach er sich für Internierungslager für sogenannte „Gefährder“ aus. Er regte auch an, eine Rechtsgrundlage für eine dem finalen Rettungsschuss entsprechende Regelung im Einsatz gegen Terroristen zu schaffen, um sich nicht auf den übergesetzlichen Notstand berufen zu müssen. Der daraufhin einsetzenden breiten Kritik, vor allem hinsichtlich der etwaigen gezielten Tötung von Terrorverdächtigen, hielt Schäuble entgegen, dass er keine Forderungen gestellt, sondern lediglich Fragen definiert habe [28]. Er wehrte sich auch gegen die Unterstellung, seine Vorschläge zum Kampf gegen Terror seien dadurch motiviert, dass er selbst Opfer eines Attentats und dadurch in seiner „politischen Urteilsbildung beschädigt“ sei [29]. Der Schleswig-Holsteinische Innenminister Ralf Stegner kritisierte Schäuble scharf mit den Worten, Terrorverdächtige umzubringen, sei „schlicht Auftragsmord“.[30]
Nach zahlreicher Kritik nahm Schäuble 2007 einen Gesetzentwurf seines Ministeriums zur Senkung des Mindestalters für den Waffenkauf zurück.[31]
Konrad Freiberg, der Chef der Polizeigewerkschaft GdP, widersprach im September 2007 anlässlich einer Sonderkonferenz der Länderinnenminister der Meinung Schäubles, zum Schutz vor Terror brauche man Gesetzesänderungen. Zur Terrorabwehr, so Freiberg, seien nicht schärfere Gesetze nötig, sondern mehr Personal. Im Vergleich zu 2001 gebe es 10.000 Polizisten weniger in Deutschland[32].
Im Oktober 2009 wurde Schäuble der Negativpreis Big Brother Award für sein Lebenswerk verliehen. Die Jury kritisierte insbesondere Schäubles obsessive Bestrebungen, den demokratischen Rechtsstaat in einen präventiv-autoritären Sicherheitsstaat umzubauen.[33]
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- 1986 erhielt er das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik.
- 1991 Großes Bundesverdienstkreuz
- Im Januar 1992 wurde er Ehrendoktor der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
- Im November 2005 erhielt er die Ehrendoktorwürde von der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz).
- 2008 wurde er mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
- Im Juni 2009 bekam er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen für seine Verdienste um den Sport.
Funktionen in Vereinen, Verbänden und Stiftungen
- Kuratoriumsmitglied der Deutschen Nationalstiftung in Hamburg
- Vorstandsmitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e. V. mit Sitz in Karlsruhe
- Mitglied im Verwaltungsrat der Fondation Robert Schuman in Paris (Frankreich)
- Vorsitzender des Freundeskreis des Festspielhauses Baden-Baden e. V., Baden-Baden
- Kuratoriumsmitglied der Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie e. V., Berlin
- als Bundesinnenminister Initiator und Mitglied der Deutschen Islam Konferenz
- Mitglied des Stiftungsrates des Internationalen Forschungsinstituts für Paraplegiologie in Zürich
- Mitglied im Kuratorium der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung
- Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft e. V. in München
- Kuratoriumsmitglied der Stiftung Denkmalschutz Berlin
- Mitglied des Aufsichtsrates des Organisationskomitee des Deutschen Fußballbundes für die WM 2006, Frankfurt/Main
- Vorsitzender des Kuratoriums für Konzerte in Gengenbacher Kirchen e. V.
Das Bundestagsabgeordnetenhandbuch (Onlineversion) für die 16. Wahlperiode mit den veröffentlichungspflichtigen Angaben nennt neben diesen Funktionen auch die Beteiligung an der Dr. Frieder Schäuble/Dr. Wolfgang Schäuble GbR, Leipzig im Abschnitt Beteiligungen an Kapital- oder Personengesellschaften[34].
Kabinette
Veröffentlichungen
- Der Vertrag. Wie ich über die deutsche Einheit verhandelte. Stuttgart, DVA 1991. ISBN 3-421-06605-1
- Und der Zukunft zugewandt. Perspektiven deutscher Politik. Berlin, Siedler 1994. ISBN 3-88680-555-7
- Und sie bewegt sich doch. Berlin, Siedler 1998. ISBN 3-88680-650-2
- Mitten im Leben. München, Bertelsmann 2000. ISBN 3-570-00497-X
- Scheitert der Westen? Deutschland und die neue Weltordnung. München, Bertelsmann 2003. ISBN 3-570-00788-X
Literatur
- Werner Filmer, Heribert Schwan: Wolfgang Schäuble. Politik als Lebensaufgabe. Goldmann, München 1994. ISBN 3-442-12559-6
- Ulrich Reitz: Wolfgang Schäuble. Die Biographie. Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-7857-0832-7. (Später als Taschenbuch: Bastei-Verlag, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-61421-6)
- Annika Kremer: Widerstand zwecklos? Schäuble & Co. vs. Grundgesetz. 1. Auflage. Aurel Verlag, Wegberg 2007, ISBN 3-938759-08-9
Weblinks
- Vorlage:PND
- Homepage von Wolfgang Schäuble
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Profil bei abgeordnetenwatch.de
- Manuskript der Sendung Monitor: Bericht über Schäubles Spenden-Annahme (pdf)
- Interview mit Wolfgang Schäuble: „Ich kann die neuen Gefahren nicht ausblenden“ (Süddeutsche Zeitung, 8. April 2006)
- http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/SchaeubleWolfgang/
Einzelnachweise
- ↑ vgl. EU-Kommissar: Schäuble „heißer Kandidat“, 11. Juni 2009, EurActiv.de; Stern: Schäuble nach Brüssel? „Frei erfunden“
- ↑ Zivilcourage vs. Political Correctness vom 26. September 2004
- ↑ a b c Vortrag von Wolfgang Schäuble «Global Governance und Grenzen nationaler Politik» mit Diskussion an der Universität Basel, Schweiz, 22. September 2008
- ↑ Wolfgang Schäuble – ein Deutscher in Europa, Neue Zürcher Zeitung, 15. Juli 1995
- ↑ Die Schweiz – eine Modell für Europa?, Rede von Schäuble in Samnaun, NZZ, 2. August 2005
- ↑ vgl. Anti-Terror-Kampf: Schäuble will Foltergeständnisse nutzen vom 16. Dezember 2005 bei Spiegel online
- ↑ Oberster Verfassungsrichter mahnt Schäuble bei spiegel.de vom 12. Januar 2008
- ↑ Schäuble greift Verfassungsrichter scharf an vom 20. Januar 2008 bei welt.de
- ↑ Der Standard: Schäuble: Totalverschleierung widerspricht europäischen Werten 25. Januar 2007
- ↑ Schäuble: Verfassungsänderung möglich Tagesschau vom 8. April 2007
- ↑ Bundesinnenministerium: Wiedereinführung von Grenzkontrollen aus Anlass des G8-Gipfels in Heiligendamm/Mecklenburg-Vorpommern Pressemitteilung vom 9. Mai 2007
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Schäuble will weniger Kontrolle,30. Mai 2008
- ↑ Schäuble zum Streit ums BKA-Gesetz – Im Zweifel die Spielregeln ändern, tagesschau.de, 21. November 2008
- ↑ „Die Finanzkrise wird die Welt verändern wie der Mauerfall“ Interview in Bild am Sonntag
- ↑ Plenarprotokoll des Deutschen Bundestags zur Sitzung vom 2. Dezember 1999, gezippte Textdatei
- ↑ Focus Nr. 6: Freiheit auf Probe
- ↑ a b Schäuble Attentäter wird entlassen
- ↑ Schäuble-Attentäter bittet um Verzeihung
- ↑ Mir ist nicht wohl dabei – zur Entlassung des Attentäters
- ↑ Luftsicherheitsgesetz Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2007
- ↑ Schäubles Anti-Terror-Kampf Süddeutsche Zeitung vom 2. April 2007
- ↑ Der Mann hinter der Schäublone taz vom 9. November 2007
- ↑ telepolis, 4. Oktober 2008: Schäubles Scheinargumente
- ↑ Sicherheitskatalog: Juristen werfen Schäuble Abkehr vom Rechtsstaat vor
- ↑ Schäuble sieht Gewaltkriminalität als Argument für Vorratsdatenspeicherung
- ↑ Wolfgang Schäuble Opfer von Hackern Augsburger Allgemeine vom 11. Februar 2009
- ↑ Schäuble für Internierung und Gezielte Tötung Spiegel-Interview vom 7. Juli 2007
- ↑ Financial Times Deutschland vom 10. Juli 2007
- ↑ n-tv vom 14. Juli 2007
- ↑ Spiegel Online vom 15. Juli 2007: Terrorabwehr: Alle gegen Schäuble – Rüffel von Köhler
- ↑ Spiegel Online vom 3. September 2007: Schäubles Waffenpatzer verwirrt Koalitionspartner
- ↑ Polizeigewerkschaft: Mehr Beamte, keine neuen Gesetze , sueddeutsche.de, 7. September 2007
- ↑ http://www.bigbrotherawards.de/2009/.life Laudatio für Schäuble
- ↑ Online-Abgeordnetenhandbuch: Dr. Wolfgang Schäuble
Personendaten | |
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NAME | Schäuble, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), 1984–1989 Bundesminister für besondere Aufgaben, 1989–1991 und ab 2005 Bundesminister des Innern |
GEBURTSDATUM | 18. September 1942 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau, Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland |
- Finanzminister (Bundesrepublik Deutschland)
- Innenminister (Bundesrepublik Deutschland)
- Kanzleramtsminister (Deutschland)
- Bundestagsabgeordneter
- CDU-Mitglied
- CDU-Bundesvorstand
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großkreuz)
- Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- Korporierter (Schülerverbindung)
- Verwaltungsjurist
- Deutscher
- Geboren 1942
- Mann