Kategorie:Fossiler Brennstoff und Benutzer:Flor4U/Spielwiese: Unterschied zwischen den Seiten
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Kunstblumen Seidenblumen |
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Diese Kategorie enthält [[fossiler Brennstoff|fossile Brennstoffe]]. |
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Unter den Begriffen Kunstblumen oder Seidenblumen fasst man der Natur nachgebildete künstliche Pflanzen zusammen, deren Farbe, Formen und Textur sich heute bei hochwertigen Produkten kaum von ihren natürlichen Vorbildern unterscheiden lassen. |
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[[Kategorie:Brennstoff nach Herkunft]] |
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Dieser Artikel beschreibt die Geschichte, Herstellung sowie die Verwendung von Seidenblumen und Kunstblumen als moderner Wohnungsdekoration. |
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[[Kategorie:Fossile Energie]] |
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== Geschichte == |
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[[ca:Categoria:Combustibles fòssils]] |
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[[cs:Kategorie:Kaustobiolity]] |
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=== Legenden === |
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[[el:Κατηγορία:Ορυκτά καύσιμα]] |
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Der Überlieferung nach gibt es künstliche Blumen seit etwa 3000 Jahren. Die erstmalige schriftliche Erwähnung wird aus dem Alten Testament abgeleitet. Im Buch der Könige wird im Kapitel „König Salomon und die Königin von Saba“ erwähnt, sie habe mit verschiedenen, dort aber nicht spezifizierten Rätseln geprüft, ob er ihrer würdig sei. |
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[[en:Category:Fossil fuels]] |
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In christlichen Legenden des Mittelalters wurden diese Rätsel konkretisiert. Und hier kommen künstliche Blumen ins Spiel. |
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[[es:Categoría:Combustibles fósiles]] |
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[[id:Kategori:Bahan bakar fosil]] |
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Ein an Salomon gerichtetes Rätsel soll darin bestanden haben herauszufinden, welche von zwölf Lilien echt und welche künstlich seien. Da er den Unterschied nicht mit bloßem Auge erkennen konnte, habe König Salomon Bienen in den Raum gelassen und beobachtet, auf welchen der Lilien sie sich niederlassen. Dies seien die echten gewesen.<ref>Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1; http://www.enfal.de/grund17.htm, aufgerufen am 02.12.2009</ref> |
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[[io:Kategorio:Fosila kombusteblaji]] |
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[[is:Flokkur:Jarðefnaeldsneyti]] |
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=== Antike === |
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[[ja:Category:化石燃料]] |
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Im antiken Griechenland und im Römischen Reich war das Flechten von Kränzen ein anerkanntes Gewerbe. Damit die Kränze auch über die Blütezeit frischer Blumen ihre natürliche Anmutung behielten, flochten die Kranzflechterinnen auch Immortellen, Wintergrün oder Wachsblumen hinein. |
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[[ko:분류:화석 연료]] |
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[[lv:Kategorija:Fosilās degvielas]] |
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Der römische Geschichtsschreiber Plinius berichtet von kostbaren, aus Ägypten eingeführten Kränzen mit Blüten aus Papyrusrinde und Seide. Sie waren zudem duftend parfümiert. |
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[[mn:Ангилал:Шатах ашигт малтмалууд]] |
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Der Besitz von Seidenblumen oder künstlichen Blumen, die natürlichen Blumen täuschend ähnlich waren, dürfte über lange Zeit auf den besonders wohlhabenden Kreis der Bevölkerung beschränkt gewesen sein. Es kann angenommen werden, dass mit dem Niedergang des Römischen Reiches die Kunst der Fertigung von Seidenblumen und Kunstblumen nahezu in Vergessenheit geriet.<ref>http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009</ref> |
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[[nn:Kategori:Fossile brensel]] |
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[[pt:Categoria:Combustíveis fósseis]] |
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=== Mittelalter, Renaissance === |
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[[ro:Categorie:Combustibili fosili]] |
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Mit der Ausbreitung des Christentums und der damit verbundenen Verehrung von Maria und den Heiligen entstand in den Klöstern und Kirchen Europa das Bedürfnis, Altäre und Heiligenbilder als Zeichen besonderer Verehrung und Lobpreisung mit Blumen zu schmücken. |
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[[sk:Kategória:Fosílne palivá]] |
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[[sl:Kategorija:Fosilna goriva]] |
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Wohl zunächst südlich der Alpen versuchten Nonnen dem frühen Verwelken oder dem jahreszeitlich bedingten Mangel an natürlichen Blumen entgegenzuwirken. Mit zunächst noch unvollkommenen Mitteln und Techniken schnitten sie Blüten aus Stoff zurecht. Schon bald gaben Kirchenbehörden Vorschriften heraus, um die Qualität und den Stil des künstlichen Altar- und Prozessionsschmuckes zu verbessern. |
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[[th:หมวดหมู่:เชื้อเพลิงซากดึกดำบรรพ์]] |
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[[tr:Kategori:Fosil yakıtlar]] |
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Im Laufe der Zeit brachten es italienische Nonnen in der Herstellung künstlicher Blumen zu wahrer Meisterschaft. Sie fanden Nachahmer im weltlichen Bereich, die Galanteriewaren aus den Abfällen der norditalienischen Seidenmanufakturen herstellten. Sie bildeten vom 14. bis 17.Jahrhundert die bedeutendste europäische Seidenindustrie. Die „welschen Blumen“ waren bis ins 18.Jahrhundert einer ihrer bedeutendsten Exportartikel. |
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[[uk:Категорія:Викопне паливо]] |
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Durch Verwendung feiner Seidengaze, den nicht abgesponnenen Resten der Seidenkokons, durch verfeinerte Methoden des Einfärbens und immer weiter verbesserten Techniken des Zusammenfügens der Blütenblätter wurden Qualität und Anmutung gesteigert..<ref>http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009; Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1.</ref> |
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=== Barock, Rokoko, Neuzeit === |
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Von Norditalien fanden die Herstellung künstlicher Blumen allmählich ihren Weg über die Alpen: nach Böhmen und in das die Mode bestimmende Paris.<ref>http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009</ref> |
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Je mehr sich künstliche Blumen als Schmuck und Beiwerk für Kleidung etablieren konnten und zu einem wirtschaftlichen Faktor wurden, je weiter die Produktion von den Nonnen auf bezahlte Arbeitskräfte überging umso stärker wurde der Druck, die Herstellung zu rationalisieren und den Vertrieb besser zu organisieren. |
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Kinder sortierten die winzigen Blüten und montierten sie. Frauen verarbeiteten und arrangierten größere Blüten und Blumen als Zierrat für Kleidung, zu Sträußen, Girlanden und Gestecken. Männer schlugen mit Stanzeisen Blüten und Blätter, färbten und appretierten die Stoffe, umwickelten für Blumenstiele Drähte mit grünem Papier. Lastenträger brachten die hoch gestapelten flachen Kartons zu gewerblichen Abnehmern. |
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Da nur Männer voll geschäftsfähig waren, gründeten und leiteten sie die Manufakturen und Fabriken oder waren Verleger für die in Heimarbeit entstandenen Seidenblumen. |
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Ausgewanderte Hugenotten brachten etwa um 1780 die Blumenmacherkunst von Frankreich nach Berlin. Ihr Erfolg führte zur Gründung von [[Manufakturen]] auch in andern deutschen Staaten. In Sachsen-Weimar z. B. gründete [[Friedrich Justin Bertuch]] eine Fabrik zur Herstellung von Papierblumen. Unter den fünfzig Arbeiterinnen befand sich auch Christiane Vulpius, die spätere Frau Goethes. <ref>Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1 </ref> |
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Vielleicht haben sich deshalb diese von Gärtnerinnen vorgetragenen Verse über Kunstblumen in den Goethes „Faust“, II.Teil, eingeschlichen: |
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„Denn wir halten es verdienstlich,/ Lobenswürdig ganz und gar, / Unsere Blumen, glänzend künstlich, / Blühen fort das ganze Jahr.“ <ref>Johann Wolfgang von Goethe, Faust, Der Tragödie II: Teil, Vers 5096-5099 </ref> |
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Sicherlich entsprachen die damaligen Produkte aus Leinenstoff, Papier und gefärbten Hobelspänen nicht immer heutigen Vorstellungen. Doch war die Herstellung von Seidenblumen eine leichte und saubere Tätigkeit und deshalb bei Frauen sehr begehrt. |
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Als Sachsen 1834 dem Deutschen Zollverein betrat, wurden die bisher aus Böhmen importierten Kunstblumen mit erheblichem Zoll belegt. Im grenznahen sächsischen Sebnitz und Neustadt entstanden Produktionsstätten, um den Markt des Zollvereins zu bedienen. |
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Mit dem Aufkommen mechanische Webstühle mussten viele der im Raum Sebnitz bestehenden Handwebereien schließen. Die frei gewordenen weiblichen Arbeitskräfte erlernten schnell die Blütenmacherei und übten einen Teil des Produktionsprozesses als Heimarbeit aus. Etwa 75% der deutschen Kunstblumen wurden schließlich in dieser sächsischen Region hergestellt. |
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Der Sprung auf den Weltmarkt gelang in den Kriegsjahren 1870 – 1871, als die französischen Firmen im belagerten Paris nicht mehr liefern konnten. Das stetige Wachstum setzte sich bis zum Ende der Weltwirtschaftskrise 1928 fort. Danach ging der Bedarf an künstlichen Blumen stark zurück: Hutformen und Kleider wurden schlichter und verzichteten auf diese Garnituren. In der Zeit des Nationalsozialismus erzwang die Rassenpolitik den Abbruch der Geschäftsverbindungen zum überwiegenden Teil der Handelsvertreter, Großhändler und Warenhausbesitzer. Sie waren Juden. <ref>Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1 </ref> |
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=== Nach dem 2.Weltkrieg === |
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1953 wurden im Raum Sebnitz-Neustadt über 100 Firmen im VEB Kunstblume zusammengeführt. Zu Zeiten der ehem. DDR war die Blumenfabrikation auf Devisenbeschaffung ausgerichtet. Die Produkte waren deshalb stark subventioniert und wurden zu 25% des kalkulierten Preises ins Ausland verkauft. Zwar wurde für den europäischen Markt produziert, jedoch erlaubten der generelle Devisenmangel und die systembedingten Beschränkungen der sozialistischen Planwirtschaft weder den Bezug hochwertiger Grundmaterialien noch die Anpassung an die sich wandelnde Mode. Damit entfiel nach der Wende die wirtschaftliche Grundlage für die Sebnitzer Seidenblumenindustrie. |
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Hersteller in Fernost dagegen konnten bereits seit den 1970er Jahren preiswerter produzieren und sich der wechselnden Mode rasch anpassen. Heute beherrschen sie den Markt..<ref>Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1; Manfred Schober, Die Sebnitzer Kunstblume, Dresden 1994, ISBN ; http://sebnitz.de, aufgerufen am 10.12.2009</ref> |
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== Herstellung == |
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Das Ziel der Herstellung von Seiden- und Kunstblumen ist spätestens seit dem 18.Jahrhundert die Fertigung möglichst naturgetreuer Produkte. |
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Die Herstellung von Seidenblumen haben bereits im 18.Jahrhundert Diderot und d’Alembert in ihrer Encyclopédie ou dictionnaire raisonnée des siences, des arts et des métiers in Wort und Bild beschrieben. <ref>http://artfl.uchicago.edu, Artikel Fleuriste artificiel, S. 6:866f</ref> |
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An den ursprünglichen Arbeitsschritten – stanzen, färben, formen, mit Appretur versehen, montieren und garnieren – hat sich bis heute nichts grundsätzlich verändert. Allerdings wurden die einzelnen Fertigungsschritte immer weiter verfeinert, rationalisiert und durch den Einsatz spezieller Maschinen und Geräte erheblich verbessert. Dies hat zu einer stetigen Verbesserung von Qualität und Anmutung geführt. <ref>Die nachfolgend beschriebenen Herstellungsverfahren sind, soweit nicht anders vermerkt, dargestellt in: http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009</ref> |
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=== Seidenblumen === |
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Reine Seidenblumen werden heutzutage wegen der hohen Kosten des Grundmaterials sowie der kostenintensiven und aufwändigen Handarbeit nur noch von wenigen kleinen und spezialisierten Betrieben hergestellt und sind entsprechend teuer. |
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=== Kunstblumen === |
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Heute werden Kunstblumen vor allem aus Polyester und Papier hergestellt. Ein Polyestergewebe ersetzt dabei oftmals die ursprüngliche Seide. Dennoch wird in der Umgangssprache der traditionelle Begriff „Seidenblumen“ auch für diese Produkte verwandt. |
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==== Polyester und Papier ==== |
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Das Polyestergewebe zunächst in Gelatine getränkt um es zu versteifen. Dann erfolgt das Schneiden oder Stanzen in Blattformen und Blüten. Danach werden die Blatt- und Blütenadern aufgedruckt. Ihre Form erhalten sie mit entsprechend gestalteten beheizten Pressen. Als nächster Schritt erfolgt das Montieren der Blüten von innen nach außen. Schließlich wird die Blume auf einen zur Stabilisierung mit einem dünnen Metallstab versehenen Stiel aus entsprechend eingefärbtem Material aufgesetzt. Das Anbringen der Blätter schließt den Produktionsprozess ab. |
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Auf diese Weise hergestellte Produkte können von Form, Farbe und Textur her so naturnah sein, dass sie manchmal nur mit salomonischer Weisheit von natürlichen Blumen und Pflanzen zu unterscheiden sind. |
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==== Seife ==== |
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Weniger gebräuchlich sind Kunstblumen aus Seife. Sie werden entweder aus einem Seifenblock geschnitzt und sind deshalb nur sehr selten identisch. Oder, in einem anderen Herstellungsprozess, wird ölfreie Seife zu einem Pulver vermahlen und mit Wasser vermischt. Diese Paste wird in ein Model gepresst. Blatt- und Blütentexturen werden in aufwändigen und teuren Arbeitsgängen aufgepresst oder mit einer Rolle aufgebracht. |
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==== Wachs ==== |
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Wachsblumen haben eine porzellanartige Anmutung und werden deshalb auch Porzellanblumen genannt. |
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Sie werden aus frischen, mit Draht in Form gehaltenen sowie in flüssiges Paraffin oder Wachs getauchten Schnittblumen hergestellt. Dieser Überzug konserviert die Blumen. Die gegenüber dem Paraffinüberzug dünnere Wachsschicht lässt die Blüten heller, pastellartiger erscheinen. |
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Als Modeartikel und Modeapplikationen waren bis ca. 1960 Wachsblumen verbreitet, die aus mit Draht oder Holz vorgeformten und in Wachs getauchten feuchten Papierstreifen hergestellt wurden. Die erkaltete Wachsschicht wurde in der Regel bemalt und zusätzlich garniert.<ref>Wikipedia, Stichwort Wachsblume (Dekoration)</ref> |
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Eine dritte Methode ist die Herstellung aus Modellierwachs, Material für Staubgefäße und Draht. Auf den Draht, dem späteren Blumenstiel, wird eine Perle aufgezogen und durch Verdrehen des Drahtes fixiert. Alternativ werden künstliche Staubgefäße mit Mythendraht zusammengedreht und am Draht befestigt. Die aus dem Modellierwachs geschnittenen Blütenblätter werden an der Perle oder den Staubgefäßen angedrückt und in die gewünscht Form gebracht. Schließlich wird der Draht mit gefärbtem Papier umwickelt.<ref>http://peppitext.de, aufgerufen am 12.12.2009</ref> |
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Den Wachsblumen haben Agatha Christi durch ihren Kriminalroman „Der Wachsblumenstrauss“ und Margret Rutherford in der Rolle als Miss Maple durch gleichnamigen Film ein literarisches bzw. cineastisches Denkmal gesetzt.<ref>Originalausgabe erschienen 1953 unter dem Titel After the Funeral, deutsche Ausgabe erstmals 1954 bei Scherz. 288 Seiten. ISBN-10: 3-502-51794-0, ISBN-13: 978-3-502-51794-8</ref> |
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==== Ton und Papiermaché ==== |
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Bei aus Ton hergestellten künstlichen Blumen wird der Ton gemahlen und mit Wasser und Farbe vermischt. In ähnlicher Weise werden künstliche Blumen aus Papiermaché hergestellt. Auch wenn diese floristischen Dekorationen weniger realistisch sind als Seiden und Kunstblumen aus Polyester und Papier, können handwerklich und stilistisch gut hergestellte Exemplare vorzüglich zur Wohnungsdekoration verwandt werden. |
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==== Plastik ==== |
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Aus Plastik hergestellte künstliche Blumen werden im Spritzgussverfahren als Massenprodukt hergestellt. Ihre Verarbeitung, Textur und Anmutung erreichen in der Regel nicht die Qualität künstlicher Floristik aus Polyester und Papier. In heißen Ländern werden sie oftmals als Grabschmuck verwandt. |
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==== Glas ==== |
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Eine Besonderheit sind naturgetreue künstliche Blumen aus Glas. Eine der wenigen großen und herausragenden Sammlungen befindet sich an der Harvard Universität in den USA. Sie repräsentiert 837 Arten der in den Vereinigten Staaten vorkommenden Flora und wurden zwischen 1887 und 1936 von Leopold und Rudolf Blaschka in Hosterwitz bei Dresden hergestellt. |
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Die Glasblumen ermöglichen es Botanik-Studenten, Pflanzen und Blüten unabhängig von Klima und Jahreszeit zu studieren. <ref>http://hmnh.harvard.edu, On exhibit, Glas Flowers</ref> |
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== Zeitgemäße Deko aus Seidenblumen und Kunstblumen == |
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Heutzutage sind qualitativ hochwertige Seidenblumen und Kunstblumen oftmals nur nach eingehender Betrachtung von natürlichen Blumen zu unterscheiden, insbesondere dann wenn sie mit präparierten natürlichen Blüten und Gräsern kombiniert werden. |
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Mit ihnen können dekorative, dem unterschiedlichsten Ambiente angepasste Blumenarrangements gefertigt werden, bei denen Blüten, Blätter und auch Früchte unabhängig vom jahreszeitlichen Vorkommen in der Natur oder von der Klimazone komponiert und arrangiert werden können. |
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Moderne Materialien und die perfekte Nachahmung natürlicher Farben, Formen und Oberflächen sind in der Lage sogar Bienen und Schmetterlinge so zu täuschen, dass sie erst nach einiger Zeit die Suche nach Nektar irritiert aufgeben. |
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Künstliche Floristik bedarf nur geringer Pflege und ist lange haltbar. Oftmals erfreut sie über Jahre hinweg das Auge – unabhängig von der Jahreszeit. Eigentlich genau das richtige für die moderne Wohnung und für Geschäftsräume, von der Praxis oder Kanzlei über Restaurants bis hin zur ausgedehnten Shopping Mall. |
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Kluge Rechner überlegen, ob sie mit einem Strauß oder Gesteck aus natürlichen Blumen, der nach spätestens zwei Wochen entsorgt wird, für eine kleine Weile in Erinnerung bleiben wollen. Oder ob sie die Erinnerung an gemeinsame frohe Stunden, an besondere Erlebnisse und denkwürdige Ereignisse über Jahre hinweg aufrechterhalten möchten. Es lohnt sich durchaus Preise zu ermitteln und Angebote zu vergleichen. |
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Nur wenige, oft kleinere Unternehmen stellen aus den von der Industrie gefertigten künstlichen Blumen und Blättern Blumenarrangements, Sträuße und Gestecke her. |
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Noch seltener sind Hersteller, die durch die Komposition von künstlichen Blüten und Blättern mit sorgfältig präparierten natürlichen Blüten und Gräsern die Natur täuschend nachahmende floristische Produkte zu fertigen und dem Endkunden unmittelbar anbieten. <ref>http://blumenwerkstatt-roth.de</ref> |
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== Forschung == |
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Seidenblumen sowie künstliche Blumen und Pflanzen haben mittlerweile auch Eingang in die Simulationsforschung gefunden . Ein beachtenswerter Artikel wurde in der angesehenen Fachzeitschrift „Ethnobotany Research and Applications – A Journal of Plants, People and Applied Research“ veröffentlicht.<ref>[http://simulacraceae.org. Abgerufen am 06.12.2009.</ref> |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Siehe auch == |
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== Literatur == |
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Bibel, 1.Könige, Kapitel 10 |
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Encyclopedia Brtiannica online |
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Encyclopedia Britannica, 11th Edition |
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Didérot, d’Alembert, Encyclopédie ou dictionnaire raisonnée des siences, des arts et des métiers, Paris 1751 ff. |
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Johann Wolfgang von Goethe, Faust, II.Teil |
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Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981 |
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Manfred Schober, Die Sebnitzer Kunstblume, Dresden 1994 |
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== Weblinks == |
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http://www.bibel-online.net/ (deutsch) |
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http://www.britannica.com/ (englisch) |
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http://www.1911encyclopedia.org/ (englisch) |
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http://encyclopedie.uchicago.edu/ (englisch und französisch) |
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http://hmnh.harvard.edu (englisch) |
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http://www.simulacraceae.org/ (englisch) |
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http://www.blumenwerkstatt-roth.de/ (deutsch) |
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http://www.sebnitz.de/ (deutsch) |
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== [Weblinks im Detail – nicht zur Veröffentlichung vorgesehen] == |
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http://www.bibel-online.net/ |
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http://www.bibel-online.net/buch/11.1-koenige/10.html#10,1 |
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http://www.britannica.com/ |
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http://www.britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration |
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http://www.1911encyclopedia.org/ |
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http://encyclopedie.uchicago.edu/ |
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http://artfl.uchicago.edu/cgi-bin/philologic31/getobject.pl?c.47:60:1.encyclopedie1108.318846.318856 |
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http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=866&kapitel=5&cHash=4007a69aab2#gb_found |
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http://www.hmnh.harvard.edu/on_exhibit/the_glass_flowers.html |
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http://www.simulacraceae.org/ |
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http://www.blumenwerkstatt-roth.de/ |
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http://www.blumenwerkstatt-roth.de/kluge-rechner/index.html |
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http://www.blumenwerkstatt-roth.de/pflege--tipps/index.html |
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http://www.sebnitz.de/ |
Version vom 12. Dezember 2009, 12:02 Uhr
Kunstblumen Seidenblumen
Unter den Begriffen Kunstblumen oder Seidenblumen fasst man der Natur nachgebildete künstliche Pflanzen zusammen, deren Farbe, Formen und Textur sich heute bei hochwertigen Produkten kaum von ihren natürlichen Vorbildern unterscheiden lassen. Dieser Artikel beschreibt die Geschichte, Herstellung sowie die Verwendung von Seidenblumen und Kunstblumen als moderner Wohnungsdekoration.
Geschichte
Legenden
Der Überlieferung nach gibt es künstliche Blumen seit etwa 3000 Jahren. Die erstmalige schriftliche Erwähnung wird aus dem Alten Testament abgeleitet. Im Buch der Könige wird im Kapitel „König Salomon und die Königin von Saba“ erwähnt, sie habe mit verschiedenen, dort aber nicht spezifizierten Rätseln geprüft, ob er ihrer würdig sei. In christlichen Legenden des Mittelalters wurden diese Rätsel konkretisiert. Und hier kommen künstliche Blumen ins Spiel.
Ein an Salomon gerichtetes Rätsel soll darin bestanden haben herauszufinden, welche von zwölf Lilien echt und welche künstlich seien. Da er den Unterschied nicht mit bloßem Auge erkennen konnte, habe König Salomon Bienen in den Raum gelassen und beobachtet, auf welchen der Lilien sie sich niederlassen. Dies seien die echten gewesen.[1]
Antike
Im antiken Griechenland und im Römischen Reich war das Flechten von Kränzen ein anerkanntes Gewerbe. Damit die Kränze auch über die Blütezeit frischer Blumen ihre natürliche Anmutung behielten, flochten die Kranzflechterinnen auch Immortellen, Wintergrün oder Wachsblumen hinein.
Der römische Geschichtsschreiber Plinius berichtet von kostbaren, aus Ägypten eingeführten Kränzen mit Blüten aus Papyrusrinde und Seide. Sie waren zudem duftend parfümiert. Der Besitz von Seidenblumen oder künstlichen Blumen, die natürlichen Blumen täuschend ähnlich waren, dürfte über lange Zeit auf den besonders wohlhabenden Kreis der Bevölkerung beschränkt gewesen sein. Es kann angenommen werden, dass mit dem Niedergang des Römischen Reiches die Kunst der Fertigung von Seidenblumen und Kunstblumen nahezu in Vergessenheit geriet.[2]
Mittelalter, Renaissance
Mit der Ausbreitung des Christentums und der damit verbundenen Verehrung von Maria und den Heiligen entstand in den Klöstern und Kirchen Europa das Bedürfnis, Altäre und Heiligenbilder als Zeichen besonderer Verehrung und Lobpreisung mit Blumen zu schmücken.
Wohl zunächst südlich der Alpen versuchten Nonnen dem frühen Verwelken oder dem jahreszeitlich bedingten Mangel an natürlichen Blumen entgegenzuwirken. Mit zunächst noch unvollkommenen Mitteln und Techniken schnitten sie Blüten aus Stoff zurecht. Schon bald gaben Kirchenbehörden Vorschriften heraus, um die Qualität und den Stil des künstlichen Altar- und Prozessionsschmuckes zu verbessern.
Im Laufe der Zeit brachten es italienische Nonnen in der Herstellung künstlicher Blumen zu wahrer Meisterschaft. Sie fanden Nachahmer im weltlichen Bereich, die Galanteriewaren aus den Abfällen der norditalienischen Seidenmanufakturen herstellten. Sie bildeten vom 14. bis 17.Jahrhundert die bedeutendste europäische Seidenindustrie. Die „welschen Blumen“ waren bis ins 18.Jahrhundert einer ihrer bedeutendsten Exportartikel.
Durch Verwendung feiner Seidengaze, den nicht abgesponnenen Resten der Seidenkokons, durch verfeinerte Methoden des Einfärbens und immer weiter verbesserten Techniken des Zusammenfügens der Blütenblätter wurden Qualität und Anmutung gesteigert..[3]
Barock, Rokoko, Neuzeit
Von Norditalien fanden die Herstellung künstlicher Blumen allmählich ihren Weg über die Alpen: nach Böhmen und in das die Mode bestimmende Paris.[4]
Je mehr sich künstliche Blumen als Schmuck und Beiwerk für Kleidung etablieren konnten und zu einem wirtschaftlichen Faktor wurden, je weiter die Produktion von den Nonnen auf bezahlte Arbeitskräfte überging umso stärker wurde der Druck, die Herstellung zu rationalisieren und den Vertrieb besser zu organisieren.
Kinder sortierten die winzigen Blüten und montierten sie. Frauen verarbeiteten und arrangierten größere Blüten und Blumen als Zierrat für Kleidung, zu Sträußen, Girlanden und Gestecken. Männer schlugen mit Stanzeisen Blüten und Blätter, färbten und appretierten die Stoffe, umwickelten für Blumenstiele Drähte mit grünem Papier. Lastenträger brachten die hoch gestapelten flachen Kartons zu gewerblichen Abnehmern.
Da nur Männer voll geschäftsfähig waren, gründeten und leiteten sie die Manufakturen und Fabriken oder waren Verleger für die in Heimarbeit entstandenen Seidenblumen.
Ausgewanderte Hugenotten brachten etwa um 1780 die Blumenmacherkunst von Frankreich nach Berlin. Ihr Erfolg führte zur Gründung von Manufakturen auch in andern deutschen Staaten. In Sachsen-Weimar z. B. gründete Friedrich Justin Bertuch eine Fabrik zur Herstellung von Papierblumen. Unter den fünfzig Arbeiterinnen befand sich auch Christiane Vulpius, die spätere Frau Goethes. [5]
Vielleicht haben sich deshalb diese von Gärtnerinnen vorgetragenen Verse über Kunstblumen in den Goethes „Faust“, II.Teil, eingeschlichen:
„Denn wir halten es verdienstlich,/ Lobenswürdig ganz und gar, / Unsere Blumen, glänzend künstlich, / Blühen fort das ganze Jahr.“ [6]
Sicherlich entsprachen die damaligen Produkte aus Leinenstoff, Papier und gefärbten Hobelspänen nicht immer heutigen Vorstellungen. Doch war die Herstellung von Seidenblumen eine leichte und saubere Tätigkeit und deshalb bei Frauen sehr begehrt.
Als Sachsen 1834 dem Deutschen Zollverein betrat, wurden die bisher aus Böhmen importierten Kunstblumen mit erheblichem Zoll belegt. Im grenznahen sächsischen Sebnitz und Neustadt entstanden Produktionsstätten, um den Markt des Zollvereins zu bedienen.
Mit dem Aufkommen mechanische Webstühle mussten viele der im Raum Sebnitz bestehenden Handwebereien schließen. Die frei gewordenen weiblichen Arbeitskräfte erlernten schnell die Blütenmacherei und übten einen Teil des Produktionsprozesses als Heimarbeit aus. Etwa 75% der deutschen Kunstblumen wurden schließlich in dieser sächsischen Region hergestellt.
Der Sprung auf den Weltmarkt gelang in den Kriegsjahren 1870 – 1871, als die französischen Firmen im belagerten Paris nicht mehr liefern konnten. Das stetige Wachstum setzte sich bis zum Ende der Weltwirtschaftskrise 1928 fort. Danach ging der Bedarf an künstlichen Blumen stark zurück: Hutformen und Kleider wurden schlichter und verzichteten auf diese Garnituren. In der Zeit des Nationalsozialismus erzwang die Rassenpolitik den Abbruch der Geschäftsverbindungen zum überwiegenden Teil der Handelsvertreter, Großhändler und Warenhausbesitzer. Sie waren Juden. [7]
Nach dem 2.Weltkrieg
1953 wurden im Raum Sebnitz-Neustadt über 100 Firmen im VEB Kunstblume zusammengeführt. Zu Zeiten der ehem. DDR war die Blumenfabrikation auf Devisenbeschaffung ausgerichtet. Die Produkte waren deshalb stark subventioniert und wurden zu 25% des kalkulierten Preises ins Ausland verkauft. Zwar wurde für den europäischen Markt produziert, jedoch erlaubten der generelle Devisenmangel und die systembedingten Beschränkungen der sozialistischen Planwirtschaft weder den Bezug hochwertiger Grundmaterialien noch die Anpassung an die sich wandelnde Mode. Damit entfiel nach der Wende die wirtschaftliche Grundlage für die Sebnitzer Seidenblumenindustrie.
Hersteller in Fernost dagegen konnten bereits seit den 1970er Jahren preiswerter produzieren und sich der wechselnden Mode rasch anpassen. Heute beherrschen sie den Markt..[8]
Herstellung
Das Ziel der Herstellung von Seiden- und Kunstblumen ist spätestens seit dem 18.Jahrhundert die Fertigung möglichst naturgetreuer Produkte.
Die Herstellung von Seidenblumen haben bereits im 18.Jahrhundert Diderot und d’Alembert in ihrer Encyclopédie ou dictionnaire raisonnée des siences, des arts et des métiers in Wort und Bild beschrieben. [9]
An den ursprünglichen Arbeitsschritten – stanzen, färben, formen, mit Appretur versehen, montieren und garnieren – hat sich bis heute nichts grundsätzlich verändert. Allerdings wurden die einzelnen Fertigungsschritte immer weiter verfeinert, rationalisiert und durch den Einsatz spezieller Maschinen und Geräte erheblich verbessert. Dies hat zu einer stetigen Verbesserung von Qualität und Anmutung geführt. [10]
Seidenblumen
Reine Seidenblumen werden heutzutage wegen der hohen Kosten des Grundmaterials sowie der kostenintensiven und aufwändigen Handarbeit nur noch von wenigen kleinen und spezialisierten Betrieben hergestellt und sind entsprechend teuer.
Kunstblumen
Heute werden Kunstblumen vor allem aus Polyester und Papier hergestellt. Ein Polyestergewebe ersetzt dabei oftmals die ursprüngliche Seide. Dennoch wird in der Umgangssprache der traditionelle Begriff „Seidenblumen“ auch für diese Produkte verwandt.
Polyester und Papier
Das Polyestergewebe zunächst in Gelatine getränkt um es zu versteifen. Dann erfolgt das Schneiden oder Stanzen in Blattformen und Blüten. Danach werden die Blatt- und Blütenadern aufgedruckt. Ihre Form erhalten sie mit entsprechend gestalteten beheizten Pressen. Als nächster Schritt erfolgt das Montieren der Blüten von innen nach außen. Schließlich wird die Blume auf einen zur Stabilisierung mit einem dünnen Metallstab versehenen Stiel aus entsprechend eingefärbtem Material aufgesetzt. Das Anbringen der Blätter schließt den Produktionsprozess ab. Auf diese Weise hergestellte Produkte können von Form, Farbe und Textur her so naturnah sein, dass sie manchmal nur mit salomonischer Weisheit von natürlichen Blumen und Pflanzen zu unterscheiden sind.
Seife
Weniger gebräuchlich sind Kunstblumen aus Seife. Sie werden entweder aus einem Seifenblock geschnitzt und sind deshalb nur sehr selten identisch. Oder, in einem anderen Herstellungsprozess, wird ölfreie Seife zu einem Pulver vermahlen und mit Wasser vermischt. Diese Paste wird in ein Model gepresst. Blatt- und Blütentexturen werden in aufwändigen und teuren Arbeitsgängen aufgepresst oder mit einer Rolle aufgebracht.
Wachs
Wachsblumen haben eine porzellanartige Anmutung und werden deshalb auch Porzellanblumen genannt.
Sie werden aus frischen, mit Draht in Form gehaltenen sowie in flüssiges Paraffin oder Wachs getauchten Schnittblumen hergestellt. Dieser Überzug konserviert die Blumen. Die gegenüber dem Paraffinüberzug dünnere Wachsschicht lässt die Blüten heller, pastellartiger erscheinen.
Als Modeartikel und Modeapplikationen waren bis ca. 1960 Wachsblumen verbreitet, die aus mit Draht oder Holz vorgeformten und in Wachs getauchten feuchten Papierstreifen hergestellt wurden. Die erkaltete Wachsschicht wurde in der Regel bemalt und zusätzlich garniert.[11]
Eine dritte Methode ist die Herstellung aus Modellierwachs, Material für Staubgefäße und Draht. Auf den Draht, dem späteren Blumenstiel, wird eine Perle aufgezogen und durch Verdrehen des Drahtes fixiert. Alternativ werden künstliche Staubgefäße mit Mythendraht zusammengedreht und am Draht befestigt. Die aus dem Modellierwachs geschnittenen Blütenblätter werden an der Perle oder den Staubgefäßen angedrückt und in die gewünscht Form gebracht. Schließlich wird der Draht mit gefärbtem Papier umwickelt.[12]
Den Wachsblumen haben Agatha Christi durch ihren Kriminalroman „Der Wachsblumenstrauss“ und Margret Rutherford in der Rolle als Miss Maple durch gleichnamigen Film ein literarisches bzw. cineastisches Denkmal gesetzt.[13]
Ton und Papiermaché
Bei aus Ton hergestellten künstlichen Blumen wird der Ton gemahlen und mit Wasser und Farbe vermischt. In ähnlicher Weise werden künstliche Blumen aus Papiermaché hergestellt. Auch wenn diese floristischen Dekorationen weniger realistisch sind als Seiden und Kunstblumen aus Polyester und Papier, können handwerklich und stilistisch gut hergestellte Exemplare vorzüglich zur Wohnungsdekoration verwandt werden.
Plastik
Aus Plastik hergestellte künstliche Blumen werden im Spritzgussverfahren als Massenprodukt hergestellt. Ihre Verarbeitung, Textur und Anmutung erreichen in der Regel nicht die Qualität künstlicher Floristik aus Polyester und Papier. In heißen Ländern werden sie oftmals als Grabschmuck verwandt.
Glas
Eine Besonderheit sind naturgetreue künstliche Blumen aus Glas. Eine der wenigen großen und herausragenden Sammlungen befindet sich an der Harvard Universität in den USA. Sie repräsentiert 837 Arten der in den Vereinigten Staaten vorkommenden Flora und wurden zwischen 1887 und 1936 von Leopold und Rudolf Blaschka in Hosterwitz bei Dresden hergestellt. Die Glasblumen ermöglichen es Botanik-Studenten, Pflanzen und Blüten unabhängig von Klima und Jahreszeit zu studieren. [14]
Zeitgemäße Deko aus Seidenblumen und Kunstblumen
Heutzutage sind qualitativ hochwertige Seidenblumen und Kunstblumen oftmals nur nach eingehender Betrachtung von natürlichen Blumen zu unterscheiden, insbesondere dann wenn sie mit präparierten natürlichen Blüten und Gräsern kombiniert werden.
Mit ihnen können dekorative, dem unterschiedlichsten Ambiente angepasste Blumenarrangements gefertigt werden, bei denen Blüten, Blätter und auch Früchte unabhängig vom jahreszeitlichen Vorkommen in der Natur oder von der Klimazone komponiert und arrangiert werden können.
Moderne Materialien und die perfekte Nachahmung natürlicher Farben, Formen und Oberflächen sind in der Lage sogar Bienen und Schmetterlinge so zu täuschen, dass sie erst nach einiger Zeit die Suche nach Nektar irritiert aufgeben.
Künstliche Floristik bedarf nur geringer Pflege und ist lange haltbar. Oftmals erfreut sie über Jahre hinweg das Auge – unabhängig von der Jahreszeit. Eigentlich genau das richtige für die moderne Wohnung und für Geschäftsräume, von der Praxis oder Kanzlei über Restaurants bis hin zur ausgedehnten Shopping Mall.
Kluge Rechner überlegen, ob sie mit einem Strauß oder Gesteck aus natürlichen Blumen, der nach spätestens zwei Wochen entsorgt wird, für eine kleine Weile in Erinnerung bleiben wollen. Oder ob sie die Erinnerung an gemeinsame frohe Stunden, an besondere Erlebnisse und denkwürdige Ereignisse über Jahre hinweg aufrechterhalten möchten. Es lohnt sich durchaus Preise zu ermitteln und Angebote zu vergleichen.
Nur wenige, oft kleinere Unternehmen stellen aus den von der Industrie gefertigten künstlichen Blumen und Blättern Blumenarrangements, Sträuße und Gestecke her.
Noch seltener sind Hersteller, die durch die Komposition von künstlichen Blüten und Blättern mit sorgfältig präparierten natürlichen Blüten und Gräsern die Natur täuschend nachahmende floristische Produkte zu fertigen und dem Endkunden unmittelbar anbieten. [15]
Forschung
Seidenblumen sowie künstliche Blumen und Pflanzen haben mittlerweile auch Eingang in die Simulationsforschung gefunden . Ein beachtenswerter Artikel wurde in der angesehenen Fachzeitschrift „Ethnobotany Research and Applications – A Journal of Plants, People and Applied Research“ veröffentlicht.[16]
Einzelnachweise
- ↑ Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1; http://www.enfal.de/grund17.htm, aufgerufen am 02.12.2009
- ↑ http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009
- ↑ http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009; Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1.
- ↑ http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009
- ↑ Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe, Faust, Der Tragödie II: Teil, Vers 5096-5099
- ↑ Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1
- ↑ Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981, ISBN 3-7944-0113-1; Manfred Schober, Die Sebnitzer Kunstblume, Dresden 1994, ISBN ; http://sebnitz.de, aufgerufen am 10.12.2009
- ↑ http://artfl.uchicago.edu, Artikel Fleuriste artificiel, S. 6:866f
- ↑ Die nachfolgend beschriebenen Herstellungsverfahren sind, soweit nicht anders vermerkt, dargestellt in: http://britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration, aufgerufen am 12.12.2009; http://www.1911encyclopedia.org, kostenfreie Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911, aufgerufen am 12.12.2009
- ↑ Wikipedia, Stichwort Wachsblume (Dekoration)
- ↑ http://peppitext.de, aufgerufen am 12.12.2009
- ↑ Originalausgabe erschienen 1953 unter dem Titel After the Funeral, deutsche Ausgabe erstmals 1954 bei Scherz. 288 Seiten. ISBN-10: 3-502-51794-0, ISBN-13: 978-3-502-51794-8
- ↑ http://hmnh.harvard.edu, On exhibit, Glas Flowers
- ↑ http://blumenwerkstatt-roth.de
- ↑ [http://simulacraceae.org. Abgerufen am 06.12.2009.
Siehe auch
Literatur
Bibel, 1.Könige, Kapitel 10
Encyclopedia Brtiannica online
Encyclopedia Britannica, 11th Edition
Didérot, d’Alembert, Encyclopédie ou dictionnaire raisonnée des siences, des arts et des métiers, Paris 1751 ff.
Johann Wolfgang von Goethe, Faust, II.Teil
Tione Raht, Die Geschichte der Seidenblumen, Hannover 1981
Manfred Schober, Die Sebnitzer Kunstblume, Dresden 1994
Weblinks
http://www.bibel-online.net/ (deutsch)
http://www.britannica.com/ (englisch)
http://www.1911encyclopedia.org/ (englisch)
http://encyclopedie.uchicago.edu/ (englisch und französisch)
http://hmnh.harvard.edu (englisch)
http://www.simulacraceae.org/ (englisch)
http://www.blumenwerkstatt-roth.de/ (deutsch)
http://www.sebnitz.de/ (deutsch)
[Weblinks im Detail – nicht zur Veröffentlichung vorgesehen]
http://www.bibel-online.net/buch/11.1-koenige/10.html#10,1
http://www.britannica.com/EBchecked/topic/210629/floral-decoration
http://www.1911encyclopedia.org/
http://encyclopedie.uchicago.edu/
http://artfl.uchicago.edu/cgi-bin/philologic31/getobject.pl?c.47:60:1.encyclopedie1108.318846.318856
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=866&kapitel=5&cHash=4007a69aab2#gb_found
http://www.hmnh.harvard.edu/on_exhibit/the_glass_flowers.html
http://www.blumenwerkstatt-roth.de/
http://www.blumenwerkstatt-roth.de/kluge-rechner/index.html
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