Zum Inhalt springen

Der Wind in den Weiden und Jura (Geologie): Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 85.180.119.99 (Diskussion) rückgängig gemacht und letzte Version von Wildtierreservat wiederhergestellt
 
TXiKiBoT (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Ergänze: bs:Jura (period)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{| width="300px" class="wikitable float-right"
'''Der Wind in den Weiden''' (''The Wind in the Willows'') ist ein [[Roman]] für Kinder, den [[Kenneth Grahame]] [[1908]] veröffentlichte. Der Roman ist einer der großen englischen [[Kinderbuch]]klassiker. Es gibt Nachfolger von [[William Horwood]], der erste ist ''[[Die Weiden im Winter]]''.
! align="center" colspan=2 |< <small>[[Trias (Geologie)|Trias]] |</small> J u r a <small>| [[Kreide (Geologie)|Kreide]]</small> ><br><small>vor {{EZA:Beginn|Jura}}–{{EZA:Ende|Jura}} Millionen Jahren</small>
|-
| align="center" colspan=2| [[Datei:LateJurassicGlobal.jpg|300px]]
|-
| <center><small>Atmosphärischer [[Sauerstoff|O<sub>2</sub>]]-Anteil<br>(Durchschnitt über Periodendauer)</small></center>
| <center><small>ca. 26 Vol %<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Sauerstoffgehalt-1000mj.svg</ref><br>(130 % des heutigen Niveaus)</small></center>
|-
| <center><small>Atmosphärischer [[Kohlendioxid|CO<sub>2</sub>]]-Anteil<br>(Durchschnitt über Periodendauer)</small></center>
| <center><small>ca. 1950 [[Parts per million|ppm]]<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Phanerozoic_Carbon_Dioxide.png</ref><br>(7-faches heutiges Niveau)</small></center>
|-
| <center><small>Bodentemperatur (Durchschnitt über Periodendauer)</small></center>
| <center><small>ca. 16,5°C <ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Image:All_palaeotemps.png</ref><br>(3°C über heutigem Niveau)</small></center>
|-
| align="center" colspan=2| {{Linkbox Jura (Geologie)}}
|}


'''Jura''' bezeichnet in der [[Erdgeschichte]] das mittlere [[Chronostratigraphie|chronostratigraphische]] [[System (Geologie)|System]] (bzw. Periode in der [[Geochronologie]]) des [[Mesozoikum]]s. Der Jura begann vor etwa {{EZA:Beginn|Jura}} Millionen Jahren und endete vor etwa {{EZA:Ende|Jura}} Millionen Jahren. Der Jura wird von der [[Trias (Geologie)|Trias]] unter- und von der [[Kreide (Geologie)|Kreide]] überlagert.
== Handlung ==
[[File:Wind in the willows.jpg|thumb|The Wind in The Willows]]
Der [[Maulwürfe|Maulwurf]] flieht vor dem Frühjahrsputz und sieht das erste Mal einen Fluss. Er trifft auf die [[Ostschermaus|Wasserratte]], mit der er sich anfreundet. Diese stellt ihm den [[Kröten (Familie)|Kröterich]] vor, der ganz versessen auf technische Errungenschaften wie [[Motorboot]]e, Zigeunerwohnwagen und Autos ist. Auch macht er über die Ratte die Bekanntschaft mit dem [[Dachs]], der im Wilden Wald wohnt. Als der Maulwurf, die Ratte und der Dachs den Kröterich von seiner steten Jagd nach Ablenkung und Amüsement abbringen wollen, entkommt dieser, stiehlt einen Wagen und landet im Gefängnis der Menschen. Nach wilden Abenteuern gelingen ihm die Flucht und Heimkehr. Sein Schloss Krötenhall wurde in der Zwischenzeit jedoch von den [[Marder]]n und [[Wiesel]]n besetzt. Nur mit Hilfe seiner drei Freunde gelingt es ihm schließlich, sein Heim zurückzuerobern.


== Geschichte und Namensgebung ==
== Entstehung ==
Der Name Jura wurde 1795 von [[Alexander von Humboldt]] für Gesteinsschichten im [[Jura (Gebirge)|Juragebirge]] in die wissenschaftliche Literatur eingeführt und 1829 von [[Alexandre Brongniart]] auf die heutige Systembezeichnung erweitert. Das Juragebirge besteht hauptsächlich aus den Ablagerungen ([[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimenten]]), die während des [[System (Geologie)|Systems]] des Jura am Rande des damaligen [[Tethysmeer]]es abgelagert worden sind.
Der [[Schottland|Schotte]] Grahame war bei seiner Großmutter in einem Haus am Fluss aufgewachsen und unternahm als Erwachsener viele Bootsfahrten mit seinem Sohn. Abends erzählte er diesem Geschichten über die Tiere, die sie trafen. Die Abenteuer, die die Grundlage dieses Romans bildeten, verfasste er ebenfalls für seinen vierjährigen Sohn, dem er die Kapitel in die Ferien nachsandte.


== Definition und GSSP ==
Für zeitgenössische Erwachsene erwies sich der Roman als besonders reizvoll, weil er damalige gesellschaftliche Verhältnisse spiegelte. Die Vertreibung der Herdentiere des Wilden Waldes wurde von vielen Lesern als satirischer Kommentar zu den Ängsten des Landadels (besonders des Kröterichs) vor dem [[Sozialismus]] verstanden. Gleichzeitig stattete der Autor die Tiere mit individuellen Eigenschaften aus, die den tierischen Verhaltensweisen der Arten nicht widersprechen. Auch gelangen ihm eindrucksvolle Naturschilderungen, die die Schönheit der einzelnen Jahreszeiten erfassen und ein unaufdringliches Plädoyer für ein Leben mit der Umwelt jenseits eines übertriebenen Technik- und Fortschrittsglaubens abgeben.
Der Beginn des Jura ist bisher nur provisorisch durch das Erstauftreten der [[Ammoniten]]-Gattung ''Psiloceras'' definiert worden. Eine endgültige Festlegung des [[GSSP]] (entspricht etwa einem Typprofil und einer Typlokalität) ist bisher noch nicht erfolgt. Auch die Obergrenze des Jura, bzw. die Untergrenze der [[Kreide (Geologie)|Kreide]] (und damit die Untergrenze der [[Berriasium]]-Stufe) ist bisher nicht abschließend definiert worden. Sie wird voraussichtlich in die Nähe des Erstauftretens der [[Ammoniten]]-Art ''Berriasella jacobi'' gelegt werden.


==Untergliederung des Jura==
Die Auflage des Romans von 1931 wurde von [[Ernest Shepard]] illustriert.
[[Datei:Europasaurus holgeri Scene 2.jpg|thumb|220px|right|Eine Szene aus dem Oberjura Norddeutschlands. Die Sauropoden im Bildzentrum gehören zur Art ''[[Europasaurus holgeri]]''. Im Vordergrund sind zwei ''[[Compsognathus]]'' zu erkennen, im Hintergrund zieht eine Herde ''[[Iguanodon]]'' vorbei (Gemälde von G. Boeggemann).]]


Das Jura-System wird in drei [[Serie (Geologie)|Serien]] und insgesamt elf [[Stufe (Geologie)|Stufen]] unterteilt:
== Übersetzungen ins Deutsche ==
Die erste deutsche Übersetzung erschien 1929. Die bekanntesten Übertragungen stammen von [[Harry Rowohlt]] (1973), [[Sybil Gräfin Schönfeldt]] (1988) und [[Anne Löhr-Gößling]] (1996).


*[[System (Geologie)|System]]: '''Jura''' ({{EZA:Beginn|Jura}}–{{EZA:Ende|Jura}}&nbsp;[[Mya (Einheit)|mya]])
Die Übersetzungen im Einzelnen:
** [[Serie (Geologie)|Serie]]: [[Oberjura]] ({{EZA:Beginn|Oberjura}}–{{EZA:Ende|Oberjura}}&nbsp;mya)
*** [[Stufe (Geologie)|Stufe]]: [[Tithonium]] ({{EZA:Beginn|Tithonium}}–{{EZA:Ende|Tithonium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Kimmeridgium]] ({{EZA:Beginn|Kimmeridgium}}–{{EZA:Ende|Kimmeridgium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Oxfordium]] ({{EZA:Beginn|Oxfordium}}–{{EZA:Ende|Oxfordium}}&nbsp;mya)
** Serie: [[Mitteljura]] ({{EZA:Beginn|Mitteljura}}–{{EZA:Ende|Mitteljura}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Callovium]] ({{EZA:Beginn|Callovium}}–{{EZA:Ende|Callovium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Bathonium]] ({{EZA:Beginn|Bathonium}}–{{EZA:Ende|Bathonium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Bajocium]] ({{EZA:Beginn|Bajocium}}–{{EZA:Ende|Bajocium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Aalenium]] ({{EZA:Beginn|Aalenium}}–{{EZA:Ende|Aalenium}}&nbsp;mya)
** Serie: [[Unterjura]] ({{EZA:Beginn|Unterjura}}–{{EZA:Ende|Unterjura}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Toarcium]] ({{EZA:Beginn|Toarcium}}–{{EZA:Ende|Toarcium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Pliensbachium]] ({{EZA:Beginn|Pliensbachium}}–{{EZA:Ende|Pliensbachium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Sinemurium]] ({{EZA:Beginn|Sinemurium}}–{{EZA:Ende|Sinemurium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Hettangium]] ({{EZA:Beginn|Hettangium}}–{{EZA:Ende|Hettangium}}&nbsp;mya)


Die Begriffe „[[Schwarzer Jura]]“, „[[Brauner Jura]]“ und „[[Weißer Jura]]“ bzw. „Lias“, „Dogger“ und „Malm“ sollten als Bezeichnungen für die chronostratigraphischen Serien des Jura nicht mehr verwendet werden. Sie finden jedoch Verwendung als [[Lithostratigraphie|lithostratigraphische]] Einheiten im [[Süddeutscher Jura|Süddeutschen Jura]] (Schwarzer Jura, Brauner Jura und Weißer Jura) bzw. im Norddeutschen Jura (Lias, Dogger, Malm; provisorische Bezeichnungen). Die Grenzen dieser Einheiten sind rein lithostratigraphisch, d. h. nur durch Wechsel in den Gesteinsmerkmalen definiert. Sie entsprechen daher nur ungefähr den chronostratigraphischen Einheiten, da die lithostratigraphischen Grenzen nicht immer genau mit den System- und Serien-Grenzen übereinstimmen.
* ''Christoph, Großmaul und Cornelius. Die Abenteuer einer fidelen Gesellschaft am Fluß, im Wald und anderswo''. Deutsch von Else Steup. D. Gundert, Stuttgart 1929
* ''Die Leutchen um Meister Dachs. Eine lange Geschichte von sehr lebendigen Tieren''. Deutsch von Theresia Mutzenbecher. Herder, Freiburg im Breisgau 1951
* ''Der Wind in den Weiden oder der Dachs lässt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden''. Deutsch von Harry Rowohlt. Middelhauve, Köln 1973 (aktuelle Ausgabe: Kein und Aber, Zürich 2004, ISBN 3-0369-5123-7)
* ''Der Wind in den Weiden''. Deutsch von Gisela Richter. Ion-Creanga-Verlag, Bukarest 1975
* ''Der Wind in den Weiden''. Deutsch von Sybil Gräfin Schönfeldt. Bertelsmann, München 1988 (aktuelle Ausgabe: cbj, München 2005, ISBN 3-570-12996-9)
* ''Wind in den Weiden''. Deutsch von Uta Angerer. Südwest-Verlag, München 1989, ISBN 3-517-01139-8
* ''Der Wind in den Weiden''. Deutsch von Anne Löhr-Gößling. Thienemann, Stuttgart und Wien 1996, ISBN 3-522-16935-2


Wichtigste [[Leitfossilien]] im Jura sind die [[Ammoniten]]. Diese ausschließlich [[marin]] vorkommenden entfernten Verwandten der heutigen [[Tintenfische]] zählen zu den häufigsten Wirbellosen dieser Zeit. Man findet sie z.&nbsp;B. in Süddeutschland im [[Posidonienschiefer (Jura)|Posidonienschiefer]] der Schwäbischen Alb sowie der Fränkischen Alb zusammen mit den zu den Tintenfischen zu stellenden [[Belemniten]].
=== Hörbuch ===
* Die von Harry Rowohlt selbst gelesene Hörbuch-Ausgabe (Kein und Aber, Zürich 2003, ISBN 3-0369-1320-3) gehört zusammen mit seinem Pu-der-Bär-Hörbuch (auch dieses hat Rowohlt übersetzt) zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Kinderhörbüchern.


== Adaptionen ==
== Paläogeographie==
Während des frühen Jura zerfiel der Superkontinent [[Pangäa]] weiter, dieser Prozess hatte sich bereits in der Obertrias mit der Bildung von Grabensystemen angedeutet. Die Bruchstücke bildeten [[Nordamerika]], [[Eurasien]] und den südlichen Großkontinent [[Gondwana]]. Der frühe [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] und das [[Tethysmeer]] waren noch schmal. Im späten Jura begann auch Gondwana zu zerbrechen.


=== Theater und Film ===
== Klima ==
Das Klima im Jura war warm, Spuren großer Inlandseisschilde wurden nicht gefunden. Wie schon in der [[Trias (Geologie)|Trias]] befand sich auch im Jura kein festes Land in der Nähe der geographischen [[Pol (Geographie)|Pol]]e.
[[William Horwood]] schrieb mehrere Nachfolgeromane, [[J. M. Barrie]] adaptierte ''Der Wind in den Weiden'' für ein Theaterstück, ebenso [[A. A. Milne]] für ''Toad of Toad Hall'' (Sir [[Ian Holm]] spielte ab 1954 in [[London]] den Hasen). Neben der Comic- und Zeichentrickversion von [[Michel Plessix]], der dafür den [[Max-und-Moritz-Preis]] gewann, existieren noch weitere nennenswerte Verfilmungen:


== Entwicklung der Fauna ==
* 1949: Segment des Zeichentrickfilms ''[[Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte]]'' von [[Walt Disney]].
[[Datei:Invertebrate Jurassic fossils.jpg|left|thumb|Einige [[Wirbellose]]nfossilien aus jurassischen Meeresablagerungen <small>(Aus [[Meyers Konversations-Lexikon]] (1885-90))</small>]]
* 1983: [[Stop-Motion]]-Trickfilm von [[Cosgrove Hall]], dem eine [[Fernsehserie]] im gleichen Stil folgte.
* 1996: Zeichentrickfilm mit Synchronsprechern wie [[Michael Palin]] als Ratte und [[Alan Bennett]] als Maulwurf, gefolgt von einer Verfilmung des Nachfolgeromans ''Die Weiden im Winter''.
* 1996: Spielfilm-Version von [[Terry Jones]]. Unter anderem übernahm [[John Cleese]] eine Rolle als Anwalt des Kröterichs.


Der Jura stellt die erste Blütezeit der Dinosaurier dar. Auch in Deutschland wurden Fußspuren ([[Dinosaurierfährten von Barkhausen]]) und Skelettreste von Dinosauriern aus der Jurazeit (''[[Ohmdenosaurus]]'', ''[[Compsognathus]]'') entdeckt. Der nur katzengroße ''Compsognathus'' von [[Jachenhausen]] bei Riedenburg galt lange Zeit als der kleinste Dinosaurier.
=== Hörspielbearbeitungen ===
Die erste deutsche Hörspieladaption des Werkes verfasste [[Martin Walser]]. Das 60-minütige Hörspiel wurde vom [[Süddeutscher Rundfunk|SDR]] unter der Regie Walsers produziert und 1953 urgesendet.


[[Datei:Vertebrate Jurassic fossils.jpg|left|thumb|Einige charakteristische Wirbeltierfossilien des Jura<small> (Aus [[Meyers Konversations-Lexikon]] (1885-90))</small>]]
Eine sechsteilige deutschsprachige [[Schallplatte]]neinrichtung (1976) des Kinderbuches von [[Charlotte Nieman]] nach der Übersetzung von [[Harry Rowohlt]] für die [[Deutsche Grammophon]] in Coproduktion mit dem [[Kinderfunk]] [[Radio Bremen]]s erhielt 1978 den [[Deutscher Schallplattenpreis|Deutschen Schallplattenpreis]]. An ihr wirkten [[Ulrich von Bock]], [[Horst Breiter]], [[Sabine Postel]], [[Kurt Lieck]] und [[Jens Scholkmann]] als Sprecher mit.


Der Urvogel ''[[Archaeopteryx]]'' wurde in Gesteinsschichten des Oberen Jura ([[Malm]]) gefunden, bislang ausschließlich auf der [[Fränkische Alb|Fränkischen Alb]], insbesondere bei [[Solnhofen]] und [[Eichstätt]].
1985 vertonte [[Eddie Hardin]] das Kinderbuch unter Beteiligung von [[Tony Ashton]], [[Maggie Bell]], [[Donovan]], [[John Entwistle]] und vielen anderen. 1991 gab es eine Live-Vorführung davon in [[Freiburg im Breisgau]].


Aus dem Unterjura stammt auch der Fund eines Säugetier-Fossils, ''[[Hadrocodium wui]]'', das als ältestes Säugetier im engeren Sinne gilt. Neuere Funde aus dem Mittleren Jura im nordostchinesischen [[Jiulongshan]]-Gebirge ([[Innere Mongolei]], Provinz [[Ningcheng]], [[Daohugou]]) haben die bisherigen Vorstellungen über die Säugetierwelt des Mesozoikums nachhaltig verändert. Die Gattung ''[[Castorocauda]] lutrasimilis'' ([[Docodonta]]), die vor 164 Millionen Jahren im mittleren Jura lebte, ähnelte einem [[Biber]] und zeigt bereits die Weiterentwicklung der Säugetiere<ref>''[[Science]]'' (311.2006,1123-1127)</ref>.
Eine ebenfalls sechsteilige deutschsprachige Hörspielfassung hat der Westdeutsche Rundfunk 2008 produziert und gesendet. Die Hörspielbearbeitung auf der Basis der Übersetzung von Harry Rowohlt hat Oliver Metz geschrieben, Musik hat [[Ulrike Haage]] komponiert und eingespielt, die Regie hatte Annette Kurth. Mitwirkende Sprecher: Erzählerin - Alexandra Henkel, Maulwurf - Jan-Gregor Kremp, Wasserratte - Stefan Kaminski, Kröterich - Tommi Piper, Dachs - Reiner Schöne, uva. Das Hörspiel ist auch im Handel erhältlich. (Quelle: Booklet der Hörpiel-CD)


Berühmte „fossile Bauwerke“ aus dem Jura Deutschlands sind die Schwammstotzen-[[Riff (Geographie)|Riff]]e der Schwäbischen Alb. Riffbildungen in kleinerem Maßstab existierten aber auch in Norddeutschland.
== Sonstiges ==
Das erste Album von [[Pink Floyd]] ''The Piper at the Gates of Dawn'' ist nach dem 7. Kapitel des Buches benannt.


== Entwicklung der Flora ==
Der niederländische Komponist [[Johan de Meij]] vertonte die Geschichte als viersätziges Werk für sinfonisches Blasorchester.
Die [[Pflanzenwelt|Flora]] wurde von den [[Gymnospermen]] dominiert (darunter die [[Nadelholzgewächse]] wie z.B. [[Mammutbäume]] und [[Kiefern]], aber auch [[Ginkgo]]bäume und [[Palmfarne]]). Der Jura wird auch als Zeitalter der Palmfarne (Cycadeen) bezeichnet, da diese sehr häufig waren. Den Unterwuchs der Wälder bildeten [[Farne]] und [[Schachtelhalme]].


== Der Jura in Mitteleuropa ==
Der irischstämmige Songwriter und Sänger [[Van Morrison]] veröffentlichte 1997 auf seiner CD "The healing game" das Lied "Piper at the gates of dawn" mit dem Refrain: There´s the wind in the willows - and the piper at the gates of dawn.
Zu Beginn des Jura transgredierte das Meer von Norden kommend zunächst in einem relativ schmalen Bereich Nord- und Westdeutschlands bis nach Süddeutschland. In Nordostdeutschland und Ostdeutschland wurden kontinentale Ablagerungen sedimentiert. Im Mitteljura dehnte sich das Meer dann weiter nach Osten aus. Fast die gesamte osteuropäische Plattform wurde überflutet. Weite Teile Skandinaviens und Teile Böhmens und die Rheinische Insel blieben jedoch Festland während des beinahe gesamten Jura. Böhmische Insel und Rheinische Masse wurden bereits während einer Regression im oberen Mitteljura zu einer Insel und trennten Norddeutschen und Süddeutschen Jura. Am Ende des Jura verlandete Süddeutschland weitgehend, während in Norddeutschland weiter marine oder brackische Ablagerungsbedingungen herrschten.


== Weblinks ==
== Fossilfundstellen ==
Eine bekannte Fundstätte für Fossilien des Unterjura aus der [[Posidonienschiefer-Formation]] (z. B. [[Ichthyosaurier]], [[Plesiosaurier]], [[Krokodile]], Fische, [[Seelilien]], [[Ammoniten]]) ist [[Holzmaden]] bei [[Kirchheim unter Teck|Kirchheim]], am Fuß der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]]. Das dort ansässige [[Urwelt-Museum Hauff]] hat Weltgeltung.
{{commons|Category:The Wind in the Willows}}
* {{IMDb Titel|tt0094326|Der Wind in den Weiden (1987)}}
* {{IMDb Titel|tt0118172|Der Wind in den Weiden (1996-Terry Jones)}}


== Trivia ==
{{DEFAULTSORT:Wind in den Weiden, Der}}
Der englische Name für den Jura - ''Jurassic'' - wurde durch den Film [[Jurassic Park]] und seinen Nachfolgern einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Allerdings stammen viele der im Film dargestellten Dinosaurier, so auch ''[[Tyrannosaurus rex]]'' und ''[[Velociraptor]]'' aus der [[Kreide (Geologie)|Kreidezeit]].
[[Kategorie:Literarisches Werk]]
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Literatur (Englisch)]]
[[Kategorie:Kinder- und Jugendliteratur]]
[[Kategorie:Hörspiel (Titel)]]


== Einzelnachweise ==
[[ca:El vent entre els salzes]]
<references/>
[[cy:The Wind in the Willows]]

[[da:Vinden i Piletræerne]]
== Literatur==
[[en:The Wind in the Willows]]
*Felix Gradstein, Jim Ogg, Jim & Alan Smith: ''A Geologic timescale.'' Cambridge University Press 2005, ISBN 9780521786737
[[es:El viento en los sauces]]
*Hans Murawski & Wilhelm Meyer: ''Geologisches Wörterbuch''. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.
[[fi:Kaislikossa suhisee]]
* [[Friedrich August Quenstedt]]: ''Der Jura.'' Verlag Laupp, Tübingen 1856-57 ([http://books.google.de/books?id=dLgQAAAAIAAJ&printsec=titlepage Online-Ausgabe]). ''Atlas zum Jura'', Verlag Laupp, Tübingen 1858 ([http://books.google.de/books?id=G0AAAAAAQAAJ&printsec=titlepage Online-Ausgabe]), Ergänzung zu ''Der Jura'')
[[fr:Le Vent dans les saules (roman)]]

[[he:הרוח בערבי הנחל]]
==Weblinks==
[[it:Il vento tra i salici]]
{{Commons|Jurassic|Jura}}
[[ja:たのしい川べ]]
* [http://www.scotese.com/jurassic.htm Scotese.com] Karte der Erde im Unterjura (engl.)
[[nl:De wind in de wilgen]]
* [[Mineralienatlas:Jura]]
[[pl:O czym szumią wierzby]]
* [http://www.g-o.de/dossier-detail-171-2.html Dossier: Der Jura] scinexx.de
[[pt:O Vento nos Salgueiros]]
* [http://www.palaeontologische-gesellschaft.de/palges/forschung/forschung.html?/palges/forschung/rauhut/ Eine südliche Perspektive: Jurassische Wirbeltiere aus Patagonien] Von [[Oliver Rauhut]]. Web-Site der [[Paläontologische Gesellschaft|Paläontologischen Gesellschaft]] - Forschungsprojekte in der Paläontologie
[[ru:Ветер в ивах]]
* [http://www.steinkern.de/index.php?option=com_content&task=category&sectionid=6&id=66&Itemid=107 Steinkern.de] Fossilien des Jura und deren Fundorte
[[sh:The Wind in the Willows]]

[[sv:Det susar i säven]]

[[uk:Вітер у вербах]]
[[Kategorie:Erdzeitalter]]
[[zh:柳林中的風聲]]

[[ar:عصر جوراسي]]
[[ast:Xurásicu]]
[[bg:Юра (период)]]
[[br:Juraseg]]
[[bs:Jura (period)]]
[[ca:Juràssic]]
[[cs:Jura]]
[[da:Jura (geologi)]]
[[el:Ιουράσια περίοδος]]
[[en:Jurassic]]
[[eo:Ĵurasio]]
[[es:Jurásico]]
[[et:Juura (geoloogia)]]
[[eu:Jurasiko]]
[[fa:ژوراسیک]]
[[fi:Jurakausi]]
[[fr:Jurassique]]
[[gl:Xurásico]]
[[he:יורה (גאולוגיה)]]
[[hr:Jura (period)]]
[[hu:Jura (időszak)]]
[[id:Jura (periode)]]
[[is:Júra]]
[[it:Giurassico]]
[[ja:ジュラ紀]]
[[ka:იურული სისტემა]]
[[kk:Юра кезеңі]]
[[ko:쥐라기]]
[[la:Aevum Iurassicum]]
[[lb:Jura (Geologie)]]
[[lt:Jura]]
[[nl:Jura (periode)]]
[[nn:Juratida]]
[[no:Jura (geologi)]]
[[pl:Jura]]
[[pt:Jurássico]]
[[ro:Jurasic]]
[[ru:Юрский период]]
[[sh:Jura (period)]]
[[simple:Jurassic]]
[[sk:Jura (geochronologická jednotka)]]
[[sl:Jura]]
[[sr:Јура]]
[[sv:Jura (period)]]
[[ta:சுராசிக் காலம்]]
[[th:ยุคจูแรสซิก]]
[[tr:Jura Devri]]
[[uk:Юрський період]]
[[vi:Kỷ Jura]]
[[zh:侏罗纪]]

Version vom 25. November 2009, 22:08 Uhr

< Trias | J u r a | Kreide >
vor Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! Millionen Jahren
Datei:LateJurassicGlobal.jpg
Atmosphärischer O2-Anteil
(Durchschnitt über Periodendauer)
ca. 26 Vol %[1]
(130 % des heutigen Niveaus)
Atmosphärischer CO2-Anteil
(Durchschnitt über Periodendauer)
ca. 1950 ppm[2]
(7-faches heutiges Niveau)
Bodentemperatur (Durchschnitt über Periodendauer)
ca. 16,5°C [3]
(3°C über heutigem Niveau)
System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
später später später jünger
J
 
u
 
r
 
a
Ober­jura Titho­nium 145

152,1
Kimmerid­gium 152,1

157,3
Oxfor­dium 157,3

163,5
Mittel­jura Callo­vium 163,5

166,1
Batho­nium 166,1

168,3
Bajo­cium 168,3

170,3
Aale­nium 170,3

174,1
Unter­jura Toar­cium 174,1

182,7
Pliens­bachium 182,7

190,8
Sinemu­rium 190,8

199,3
Hettan­gium 199,3

201,3
früher früher früher älter

Jura bezeichnet in der Erdgeschichte das mittlere chronostratigraphische System (bzw. Periode in der Geochronologie) des Mesozoikums. Der Jura begann vor etwa Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! Millionen Jahren und endete vor etwa Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! Millionen Jahren. Der Jura wird von der Trias unter- und von der Kreide überlagert.

Geschichte und Namensgebung

Der Name Jura wurde 1795 von Alexander von Humboldt für Gesteinsschichten im Juragebirge in die wissenschaftliche Literatur eingeführt und 1829 von Alexandre Brongniart auf die heutige Systembezeichnung erweitert. Das Juragebirge besteht hauptsächlich aus den Ablagerungen (Sedimenten), die während des Systems des Jura am Rande des damaligen Tethysmeeres abgelagert worden sind.

Definition und GSSP

Der Beginn des Jura ist bisher nur provisorisch durch das Erstauftreten der Ammoniten-Gattung Psiloceras definiert worden. Eine endgültige Festlegung des GSSP (entspricht etwa einem Typprofil und einer Typlokalität) ist bisher noch nicht erfolgt. Auch die Obergrenze des Jura, bzw. die Untergrenze der Kreide (und damit die Untergrenze der Berriasium-Stufe) ist bisher nicht abschließend definiert worden. Sie wird voraussichtlich in die Nähe des Erstauftretens der Ammoniten-Art Berriasella jacobi gelegt werden.

Untergliederung des Jura

Eine Szene aus dem Oberjura Norddeutschlands. Die Sauropoden im Bildzentrum gehören zur Art Europasaurus holgeri. Im Vordergrund sind zwei Compsognathus zu erkennen, im Hintergrund zieht eine Herde Iguanodon vorbei (Gemälde von G. Boeggemann).

Das Jura-System wird in drei Serien und insgesamt elf Stufen unterteilt:

  • System: Jura (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
    • Serie: Oberjura (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Tithonium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Kimmeridgium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Oxfordium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
    • Serie: Mitteljura (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Callovium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Bathonium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Bajocium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Aalenium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
    • Serie: Unterjura (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Toarcium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Pliensbachium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Sinemurium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)
      • Stufe: Hettangium (Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden!Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! mya)

Die Begriffe „Schwarzer Jura“, „Brauner Jura“ und „Weißer Jura“ bzw. „Lias“, „Dogger“ und „Malm“ sollten als Bezeichnungen für die chronostratigraphischen Serien des Jura nicht mehr verwendet werden. Sie finden jedoch Verwendung als lithostratigraphische Einheiten im Süddeutschen Jura (Schwarzer Jura, Brauner Jura und Weißer Jura) bzw. im Norddeutschen Jura (Lias, Dogger, Malm; provisorische Bezeichnungen). Die Grenzen dieser Einheiten sind rein lithostratigraphisch, d. h. nur durch Wechsel in den Gesteinsmerkmalen definiert. Sie entsprechen daher nur ungefähr den chronostratigraphischen Einheiten, da die lithostratigraphischen Grenzen nicht immer genau mit den System- und Serien-Grenzen übereinstimmen.

Wichtigste Leitfossilien im Jura sind die Ammoniten. Diese ausschließlich marin vorkommenden entfernten Verwandten der heutigen Tintenfische zählen zu den häufigsten Wirbellosen dieser Zeit. Man findet sie z. B. in Süddeutschland im Posidonienschiefer der Schwäbischen Alb sowie der Fränkischen Alb zusammen mit den zu den Tintenfischen zu stellenden Belemniten.

Paläogeographie

Während des frühen Jura zerfiel der Superkontinent Pangäa weiter, dieser Prozess hatte sich bereits in der Obertrias mit der Bildung von Grabensystemen angedeutet. Die Bruchstücke bildeten Nordamerika, Eurasien und den südlichen Großkontinent Gondwana. Der frühe Atlantik und das Tethysmeer waren noch schmal. Im späten Jura begann auch Gondwana zu zerbrechen.

Klima

Das Klima im Jura war warm, Spuren großer Inlandseisschilde wurden nicht gefunden. Wie schon in der Trias befand sich auch im Jura kein festes Land in der Nähe der geographischen Pole.

Entwicklung der Fauna

Einige Wirbellosenfossilien aus jurassischen Meeresablagerungen (Aus Meyers Konversations-Lexikon (1885-90))

Der Jura stellt die erste Blütezeit der Dinosaurier dar. Auch in Deutschland wurden Fußspuren (Dinosaurierfährten von Barkhausen) und Skelettreste von Dinosauriern aus der Jurazeit (Ohmdenosaurus, Compsognathus) entdeckt. Der nur katzengroße Compsognathus von Jachenhausen bei Riedenburg galt lange Zeit als der kleinste Dinosaurier.

Einige charakteristische Wirbeltierfossilien des Jura (Aus Meyers Konversations-Lexikon (1885-90))

Der Urvogel Archaeopteryx wurde in Gesteinsschichten des Oberen Jura (Malm) gefunden, bislang ausschließlich auf der Fränkischen Alb, insbesondere bei Solnhofen und Eichstätt.

Aus dem Unterjura stammt auch der Fund eines Säugetier-Fossils, Hadrocodium wui, das als ältestes Säugetier im engeren Sinne gilt. Neuere Funde aus dem Mittleren Jura im nordostchinesischen Jiulongshan-Gebirge (Innere Mongolei, Provinz Ningcheng, Daohugou) haben die bisherigen Vorstellungen über die Säugetierwelt des Mesozoikums nachhaltig verändert. Die Gattung Castorocauda lutrasimilis (Docodonta), die vor 164 Millionen Jahren im mittleren Jura lebte, ähnelte einem Biber und zeigt bereits die Weiterentwicklung der Säugetiere[4].

Berühmte „fossile Bauwerke“ aus dem Jura Deutschlands sind die Schwammstotzen-Riffe der Schwäbischen Alb. Riffbildungen in kleinerem Maßstab existierten aber auch in Norddeutschland.

Entwicklung der Flora

Die Flora wurde von den Gymnospermen dominiert (darunter die Nadelholzgewächse wie z.B. Mammutbäume und Kiefern, aber auch Ginkgobäume und Palmfarne). Der Jura wird auch als Zeitalter der Palmfarne (Cycadeen) bezeichnet, da diese sehr häufig waren. Den Unterwuchs der Wälder bildeten Farne und Schachtelhalme.

Der Jura in Mitteleuropa

Zu Beginn des Jura transgredierte das Meer von Norden kommend zunächst in einem relativ schmalen Bereich Nord- und Westdeutschlands bis nach Süddeutschland. In Nordostdeutschland und Ostdeutschland wurden kontinentale Ablagerungen sedimentiert. Im Mitteljura dehnte sich das Meer dann weiter nach Osten aus. Fast die gesamte osteuropäische Plattform wurde überflutet. Weite Teile Skandinaviens und Teile Böhmens und die Rheinische Insel blieben jedoch Festland während des beinahe gesamten Jura. Böhmische Insel und Rheinische Masse wurden bereits während einer Regression im oberen Mitteljura zu einer Insel und trennten Norddeutschen und Süddeutschen Jura. Am Ende des Jura verlandete Süddeutschland weitgehend, während in Norddeutschland weiter marine oder brackische Ablagerungsbedingungen herrschten.

Fossilfundstellen

Eine bekannte Fundstätte für Fossilien des Unterjura aus der Posidonienschiefer-Formation (z. B. Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Krokodile, Fische, Seelilien, Ammoniten) ist Holzmaden bei Kirchheim, am Fuß der Schwäbischen Alb. Das dort ansässige Urwelt-Museum Hauff hat Weltgeltung.

Trivia

Der englische Name für den Jura - Jurassic - wurde durch den Film Jurassic Park und seinen Nachfolgern einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Allerdings stammen viele der im Film dargestellten Dinosaurier, so auch Tyrannosaurus rex und Velociraptor aus der Kreidezeit.

Einzelnachweise

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Sauerstoffgehalt-1000mj.svg
  2. http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Phanerozoic_Carbon_Dioxide.png
  3. http://en.wikipedia.org/wiki/Image:All_palaeotemps.png
  4. Science (311.2006,1123-1127)

Literatur

Commons: Jura – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien