Vorlage:Navigationsleiste Ministerpräsidenten Österreich-Ungarn (Cisleithanien/Österreich) und Benutzer:Vonsoeckchen/MaLIS: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Summon<sup>TM</sup>''' ist ein seit 2009 angebotener ''web-scale discovery service'' der Firma [[Serials Solutions]]. Es handelt sich hierbei um eine einheitliche Suchoberfläche für die lokalen und elektronischen, webweiten Ressourcen einer [[Bibliothek]]. Der [[Datenbankindex|Index]] der externen [[Metadaten]], der hierfür durchsucht wird, ist im Produkt Summon<sup>TM</sup> enthalten. Die Daten der eigenen Bibliothek werden dabei integriert. Ein [[Linkresolver]] realisiert den Zugang zu elektronischen Volltexten.Summon<sup>TM</sup> kann somit als [[Katalog|Bibliothekskatalog]] einer Bibliothek eingesetzt werden. |
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Die Firma Serials Solutions ist bereits seit 2000 im Bereich <i>[[ERAMS]] (E-Resource Access and Management Service) </i> spezialisiert und bietet Bibliotheken als Dienstleister Zugangsmanagement und Suchdienste für elektronische Inhalte. |
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|TITEL=[[Liste der Ministerpräsidenten Österreich-Ungarns (1867–1918)|Ministerpräsidenten]] [[Cisleithanien]]s bzw. Österreichs in [[Österreich-Ungarn]] |
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==Zielgruppe== |
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[[Friedrich Ferdinand von Beust|Beust]] | |
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Zielgruppe von Summon<sup>TM</sup> sind vor allem wissenschaftliche Bibliotheken, die ihren Nutzern einfachen Zugang sowohl zu den lokalen, physisch vorhandenen als auch zu weltweit verteilten elektronischen Ressourcen geben wollen, ohne bei der Recherche Kenntnis von der Natur dieser Ressourcen (Bücher, [elektronische] Zeitschriften, [elektronische] Aufsätze, Dokumente, Videos, Fotos, Datenbanken etc.) haben zu müssen. |
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[[Karl von Auersperg|Karl Auersperg]] | |
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[[Eduard Taaffe|Taaffe]] | |
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==Entwicklungsgeschichte== |
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[[Ignaz von Plener|Plener]] | |
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Serials Solutions wurde 1999 von den Brüdern Steve, Mike und Peter McCracken im US-amerikanischen Bundesstaat [[Seattle]] gegründet. Ihr Ziel war, elektronische Bibliothekskataloge stark zu verbessern, um die Ressourcen einer Bibliothek nachhaltig ausschöpfen zu können. 2004 wurde Serials Solutions durch [[ProQuest]] erworben und gehört als dessen Abteilung seit 2007 zur [[Cambridge Information Group]], vereinigt mit [[Cambridge Scientific Abstracts]] zu <i>ProQuest CSA</i>. Hierdurch fusionierte Serials Solutions auch mit der herausgebenden Firma des dominierenden Zeitschriften-Nachweisorgans [[Ulrich's Periodicals Directory]]. |
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[[Leopold Hasner von Artha|Hasner]] | |
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Serials Solutions bietet heute bibliographische Nachweissysteme (Ulrich's), Suchoberflächen für die Ressourcen einer Bibliothek ([[AquaBrowser]]), Zugangs- und Erschließungssysteme für alle Ressourcen einer Bibliothek ([[Serials Solution 360]] sowie virtuelle Suchoberflächen ([[WebFeat]]) an. |
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[[Alfred Józef Potocki|Potocki]] | |
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Summon<sup>TM</sup> wurde 2009 vorgestellt und befindet sich zur Zeit noch in der Beta-Phase. Es vereint viele der bisher bereits von Serials Solutions gebotenen Dienstleistungen und umfasst erstmals auch die Bereitstellung der Metadaten - die Recherche in den Metadaten der Bibliothek wird erweitert durch einen zu Summon<sup>TM</sup> gehörenden Index, der umfangreiche Nachweise von Verlagen und anderen Anbietern umfasst. Es handelt sich demnach bei Summon<sup>TM</sup> nicht um einen [[Meta-Katalog]]; eine virtuelle Suche ist somit nicht mehr notwendig. Vorteil: Der eigene Index, auf dem eine Suchmaschine aufgesetzt wird, erhöht die Recherchegeschwindigkeit und erweitert die Suchmöglichkeiten. |
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[[Karl Sigmund von Hohenwart|Hohenwart]] | |
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[[Ludwig von Holzgethan|Holzgethan]] | |
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==Inhalte== |
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[[Adolf von Auersperg|Adolf Auersperg]] | |
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Der von Summon<sup>TM</sup> aufgebaute Index enthält Metadaten fremder Anbieter von elektronischen Volltexten (z. B. von Verlagen wie [[Springer]] oder [[Sage]]), aber auch Nachweise aus bibliographischen Datenbanken wie [[MLA International Bibliography|MLA]] <ref>[http://www.serialssolutions.com/news-detail/mla-to-include-international-bibliography-in-the-summon-web-scale-discovery/ MLA to Include International Bibliography in the Summon™ Web-Scale Discovery Service.] Pressemitteilung Serials Solutions vom 6. November 2009. Abgerufen am 18. November 2009.</ref> oder [[LexisNexis]] <ref>[http://www.serialssolutions.com/news-detail/lexisnexis-signs-on-to-the-summon-service/ LexisNexis Signs on to the Summon™ Service.] Pressemitteilung Serials Solutions vom 6. Juli 2009. Abgerufen am 18. November 2009.</ref>. Bislang sind nach eigenen Angaben über 400 Mio. Artikelnachweise aus über 50.000 Zeitschriften vorhanden.<ref>[http://www.serialssolutions.com/summon-content-participants/ Summon content.] Website Serials Solutions. Abgerufen am 18. November 2009.</ref>. Der Summon<sup>TM</sup>-Index enthält auch Einträge aus den elektronischen Volltexten. |
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[[Karl von Stremayr|Stremayr]] | |
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[[Eduard Taaffe|Taaffe]] | |
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Je nach Anwendungsfall werden zusätzlich die Metadaten der nutzenden Bibliothek hinzugefügt; hierunter können sich auch Nachweise aus institutionseigenen [[Repository|Repositorien]] befinden (an der Bibliothek der [[University of Sydney]], Beta-Anwender von Summon<sup>TM</sup>, wurde zum Beispiel das <i>Sydney eScholarship repository</i> integriert <ref>[http://www.library.usyd.edu.au/catalogue/summon/ Discover Summon Beta!] Website der Universität Sydney. Abgerufen am 18. November 2009.</ref>). Ob auch weitere [[Open Access|Open-Access]]-Literatur aus anderen, z. B. fachlichen, Repositorien nachgewiesen wird, ist nicht bekannt. Eine positiv/negativ-Liste derjenigen Bestände aus dem Gesamtangebot der Universitätsbibliothek die sich in Summon<sup>TM</sup> befinden, konnte nicht ermittelt werden. '''[[[Frage von Stefan: was ist hiermit gemeint? Glaubt Ihr, dass vielelicht nicht alle Bestände einer Bib in Summon nachgewiesen würden? Dann würde doch der Einsatz von Summon für eine Bibliothek keinen Sinn machen, oder?]]]''' |
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[[Alfred III. zu Windisch-Grätz|Windisch-Grätz]] | |
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[[Erich von Kielmansegg|Kielmansegg]] | |
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==Funktionsumfang== |
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[[Kasimir Felix Badeni|Badeni]] | |
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Die Suchoberfläche von Summon ist gekennzeichnet von Minimalismus: Der Einstieg in die einfache Suche wird durch ein einzelnes Suchfeld gewährleistet, über das Bücher, Artikel aus Print-Zeitschriften oder elektronische Volltexte gefunden werden sollen, ohne nähere Kenntnis der Bibliotheksbestände vorauszusetzen. Da sich alle Metadaten in einem eigenen Index ("pre indexed") befinden, ist die Zeit für eine Suchabfrage sehr schnell (ca. 3 s bei einer Treffermenge von 135.000). <br> |
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[[Paul Gautsch|Gautsch]] | |
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[[Franz von Thun und Hohenstein (Politiker)|Thun]] | |
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Neben den üblichen Recherchemöglichkeiten wie Phrasensuche oder den Einsatz von [[Boolescher Operator|Booleschen Operatoren]], gibt es auch die Suche nach ähnlichen Suchbegriffen, die Berücksichtigung der Entfernung verschiedener Suchbegriffe zueinander ([[Proximity]]) und verschiedene [[Trunkierung|Trunkierungs- und Maskierungsfunktionen]]. Zahlreiche [[Drill-Down]]-, Eingrenzungs- und Filtermöglichkeiten werden angeboten, durch welche die erzielte Treffermenge nachträglich verfeinert und verändert werden kann (z. B. nach "content type", "subject term" oder "language"). Im Weiteren können Ergebnisse über den Bibliotheksbestand hinaus hinzugefügt werden. Ebenso gibt es bei geringer Trefferzahl "Did you mean?"-Vorschläge.<br> |
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[[Manfred von Clary-Aldringen|Clary-Aldringen]] | |
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[[Heinrich von Wittek|Wittek]] | |
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Die Ergebnisliste ist standardmäßig nach Relevanz sortiert, kann allerdings alternativ nach Datum sortiert werden. Es ist möglich, das [[Suchmaschinenranking|Relevanzranking]] zu beeinflussen: Bei Eingabe mehrerer Wörter kann das wichtigere Wort gekennzeichnet werden. Der Algorithmus, der zum Ranking genutzt werden, soll in Zusammenarbeit mit den Bibliothekskunden weiter verbessert werden. <ref>[http://www.libraryjournal.com/article/CA6630537.html] Serials Solutions Announces Summon, a New Unified Discovery Interface. Abgerufen am 18. November 2009.</ref> Die Suchergebnisse können auch in [[Literaturverwaltungsprogramm|Literaturverwaltungsprogramme]] exportiert werden.<br> |
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[[Ernest von Koerber|Koerber]] | |
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[[Paul Gautsch|Gautsch]] | |
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Der Datenbestand von Serial Solutions enthält keine Information darüber, durch welchen Weg/Link ein konkreter Nutzer am Ende auf das gefundene Dokument gelangt. Dafür wird ein lokaler [[OpenURL]]-[[Linkresolver|Resolver]] (ein weiteres Angebot von Serial Solutions) angesprochen.<br> |
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[[Konrad zu Hohenlohe-Schillingsfürst|Hohenlohe-Schillingsfürst]] | |
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[[Max Wladimir von Beck|Beck]] | |
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==Technische Grundlagen== |
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[[Richard von Bienerth-Schmerling|Bienerth-Schmerling]] | |
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Über die Suchmaschinensoftware und den Rankingalgorithmus, den Summon<sup>TM</sup> nutzt, ist aus Wettbewerbsgründen viel bekannt. Der entscheidende Unterschied zu üblichen Meta-Katalogen und Bibliotheks-[[Portal (Informatik)|Portalen]] besteht darin, dass es sich um keine virtuelle Suche über mehrere unterschiedliche Kataloge handelt, sondern dass alle nachgewiesenen Ressourcen sich in einem gemeinsamen Index befinden. Darüber hinaus gibt es keine Suchergebnisse; die Qualität von Summon<sup>TM</sup> hängt in Zukunft also davon ab, in welchem Umfang der Index erweitert wird. |
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[[Paul Gautsch|Gautsch]] | |
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[[Karl Stürgkh|Stürgkh]] | |
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Alle Daten liegen auf Servern von Serials Solutions, womit die Wartung und Pflege für die Bibliotheksmitarbeiter entfällt. Die Suchoberfläche sieht im Prinzip bei jeder Bibliothek gleich aus, in Zukunft soll es aber auch konfigurierbare APIs zur besseren Integration in die lokalen Angebote geben. Die Graphik [http://www.serialssolutions.com/images/site_images/content/summon_diagram.jpg Summon Diagram] stellt die Funktionsweise dar.<br> |
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[[Ernest von Koerber|Koerber]] | |
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[[Heinrich Clam-Martinic|Clam-Martinic]] | |
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==Bewertung== |
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[[Ernst Seidler von Feuchtenegg|Seidler]] | |
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Summon<sup>TM</sup> ist vor allem aufgrund der hohen Geschwindigkeit und der zahlreichen Recherchemöglichkeiten positiv zu bewerten. Die einfache Suchoberfläche samt anschließender zahlreicher Drill-down-Möglichkeiten ist für einen schnellen Sucheinstieg besonders geeignet. Ein kommerzieller Anbieter wird auch immer weiterhin den Anspruch haben, durch Weiterentwicklungen im Gespräch zu bleiben, wie beispielsweise zur Zeit durch die Einführung eines Recherchezugangs für Handys.<ref>[http://www.libraryjournal.com/article/CA6705300.html?q=summon Better access to content resources promises more consistent mobile experience for library users.] Library Journal vom 4. November 2009. Abgerufen am 18. November 2009.</ref><br> |
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[[Max Hussarek von Heinlein|Hussarek]] | |
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[[Heinrich Lammasch|Lammasch]] |
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Nachteile finden sich im Bereich des Relevanz-Rankings, das nicht immer transparent ist. Eine weitere Schwachstelle ist, dass Summon<sup>TM</sup> kein integriertes Bibliothekssystem ist, somit bei Bestellvorgängen von Medien oder auch beim Zugang zu lizenzierten Volltexten immer einen Wechsel der Oberfläche erfolgt. Außerdem finden sich sehr viele Dubletten in den Trefferlisten.<br> |
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[[Kategorie:Vorlage:Navigationsleiste Ministerpräsident|Osterreich-Ungarn (Ciseithanien/Osterreich)]]</noinclude> |
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Grundsätzlich stellt Summon<sup>TM</sup> (und auch andere ähnliche Produkte wie <i>[[EBSCO]] Discovery Service<sup>TM</sup></i> oder <i>Primo<sup>TM</sup></i> der Firma [[Ex Libris Group|Ex Libris]]) eine relevante Weiterentwicklung von Bibliotheksportalen dar. Durch das Setzen auf einen eigenen Index sind Rerchercheoptionen und Suchgeschwindigkeiten möglich, an die vorher nicht zu denken war. |
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Trügerisch wäre es allerdings anzunehmen, es könnte in Zukunft den *einen* großen vollständigen Index geben, hierzu wird auch Summon<sup>TM</sup> nie in der Lage sein, Ein völliger Verzicht auf virtuelle Suchen über verteilte Kataloge kann demnach nicht im Interesse des Suchenden sein. Vielleicht wäre eine hybride Suchoberfläche eine Lösung, die die Vorteile beider Ansätze vereinen könnte. <ref>[http://federatedsearchblog.com/2009/03/19/beyond-federated-search/ Beyond federated search?] Federated Search Blog vom 19. März 2009. Abgerufen am 18. November 2009.</ref> |
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Es könnte auch kritisch betrachtet werden, dass Bibliotheken die Kontrolle über die Präsentation ihrer Ressourcen an einen kommerziellen Anbieter übergeben. Wer gewährleistet die Neutralität von Summon gegenüber verschiedenen Verlagen, die bei weiterer Verbreitung des Portal alle ein großes Interesse haben werden, darin sichtbar zu sein (und möglichst sichtbarer als andere), und welche Rolle - wenn überhaupt - wird der Nachweis von Open-Access-Publikationen in diesem marktwirtschaftlich geprägten Geschäftsmodell spielen? Die Neutralität und der Anspruch, alles zu finden (und nicht: alles von einem bestimmten Anbieter) könnte hierunter leiden. |
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'''''Diskussionspunkte auch hierher? Sabine: Ja würde ich sagen, oder? Stefan: Hab jetzt glaube ich alle verwurstet''''' |
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== Einzelnachweise== |
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<references /> |
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==Weblinks== <!-- max. 5 Weblinks, s.a. Wikipedia:Weblinks--> |
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* [http://www.serialssolutions.com/summon/ Website SerialsSolutions] |
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* [http://usyd.summon.serialssolutions.com/ Website der Digitalen Bibliothek der Universität Sydney] |
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[[:Kategorie:Digitale Bibliothek]] |
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[[:Kategorie:Online-Datenbank]] |
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[[:Kategorie:Bibliothekskatalog]] |
Version vom 19. November 2009, 00:08 Uhr
SummonTM ist ein seit 2009 angebotener web-scale discovery service der Firma Serials Solutions. Es handelt sich hierbei um eine einheitliche Suchoberfläche für die lokalen und elektronischen, webweiten Ressourcen einer Bibliothek. Der Index der externen Metadaten, der hierfür durchsucht wird, ist im Produkt SummonTM enthalten. Die Daten der eigenen Bibliothek werden dabei integriert. Ein Linkresolver realisiert den Zugang zu elektronischen Volltexten.SummonTM kann somit als Bibliothekskatalog einer Bibliothek eingesetzt werden. Die Firma Serials Solutions ist bereits seit 2000 im Bereich ERAMS (E-Resource Access and Management Service) spezialisiert und bietet Bibliotheken als Dienstleister Zugangsmanagement und Suchdienste für elektronische Inhalte.
Zielgruppe
Zielgruppe von SummonTM sind vor allem wissenschaftliche Bibliotheken, die ihren Nutzern einfachen Zugang sowohl zu den lokalen, physisch vorhandenen als auch zu weltweit verteilten elektronischen Ressourcen geben wollen, ohne bei der Recherche Kenntnis von der Natur dieser Ressourcen (Bücher, [elektronische] Zeitschriften, [elektronische] Aufsätze, Dokumente, Videos, Fotos, Datenbanken etc.) haben zu müssen.
Entwicklungsgeschichte
Serials Solutions wurde 1999 von den Brüdern Steve, Mike und Peter McCracken im US-amerikanischen Bundesstaat Seattle gegründet. Ihr Ziel war, elektronische Bibliothekskataloge stark zu verbessern, um die Ressourcen einer Bibliothek nachhaltig ausschöpfen zu können. 2004 wurde Serials Solutions durch ProQuest erworben und gehört als dessen Abteilung seit 2007 zur Cambridge Information Group, vereinigt mit Cambridge Scientific Abstracts zu ProQuest CSA. Hierdurch fusionierte Serials Solutions auch mit der herausgebenden Firma des dominierenden Zeitschriften-Nachweisorgans Ulrich's Periodicals Directory. Serials Solutions bietet heute bibliographische Nachweissysteme (Ulrich's), Suchoberflächen für die Ressourcen einer Bibliothek (AquaBrowser), Zugangs- und Erschließungssysteme für alle Ressourcen einer Bibliothek (Serials Solution 360 sowie virtuelle Suchoberflächen (WebFeat) an. SummonTM wurde 2009 vorgestellt und befindet sich zur Zeit noch in der Beta-Phase. Es vereint viele der bisher bereits von Serials Solutions gebotenen Dienstleistungen und umfasst erstmals auch die Bereitstellung der Metadaten - die Recherche in den Metadaten der Bibliothek wird erweitert durch einen zu SummonTM gehörenden Index, der umfangreiche Nachweise von Verlagen und anderen Anbietern umfasst. Es handelt sich demnach bei SummonTM nicht um einen Meta-Katalog; eine virtuelle Suche ist somit nicht mehr notwendig. Vorteil: Der eigene Index, auf dem eine Suchmaschine aufgesetzt wird, erhöht die Recherchegeschwindigkeit und erweitert die Suchmöglichkeiten.
Inhalte
Der von SummonTM aufgebaute Index enthält Metadaten fremder Anbieter von elektronischen Volltexten (z. B. von Verlagen wie Springer oder Sage), aber auch Nachweise aus bibliographischen Datenbanken wie MLA [1] oder LexisNexis [2]. Bislang sind nach eigenen Angaben über 400 Mio. Artikelnachweise aus über 50.000 Zeitschriften vorhanden.[3]. Der SummonTM-Index enthält auch Einträge aus den elektronischen Volltexten.
Je nach Anwendungsfall werden zusätzlich die Metadaten der nutzenden Bibliothek hinzugefügt; hierunter können sich auch Nachweise aus institutionseigenen Repositorien befinden (an der Bibliothek der University of Sydney, Beta-Anwender von SummonTM, wurde zum Beispiel das Sydney eScholarship repository integriert [4]). Ob auch weitere Open-Access-Literatur aus anderen, z. B. fachlichen, Repositorien nachgewiesen wird, ist nicht bekannt. Eine positiv/negativ-Liste derjenigen Bestände aus dem Gesamtangebot der Universitätsbibliothek die sich in SummonTM befinden, konnte nicht ermittelt werden. [[[Frage von Stefan: was ist hiermit gemeint? Glaubt Ihr, dass vielelicht nicht alle Bestände einer Bib in Summon nachgewiesen würden? Dann würde doch der Einsatz von Summon für eine Bibliothek keinen Sinn machen, oder?]]]
Funktionsumfang
Die Suchoberfläche von Summon ist gekennzeichnet von Minimalismus: Der Einstieg in die einfache Suche wird durch ein einzelnes Suchfeld gewährleistet, über das Bücher, Artikel aus Print-Zeitschriften oder elektronische Volltexte gefunden werden sollen, ohne nähere Kenntnis der Bibliotheksbestände vorauszusetzen. Da sich alle Metadaten in einem eigenen Index ("pre indexed") befinden, ist die Zeit für eine Suchabfrage sehr schnell (ca. 3 s bei einer Treffermenge von 135.000).
Neben den üblichen Recherchemöglichkeiten wie Phrasensuche oder den Einsatz von Booleschen Operatoren, gibt es auch die Suche nach ähnlichen Suchbegriffen, die Berücksichtigung der Entfernung verschiedener Suchbegriffe zueinander (Proximity) und verschiedene Trunkierungs- und Maskierungsfunktionen. Zahlreiche Drill-Down-, Eingrenzungs- und Filtermöglichkeiten werden angeboten, durch welche die erzielte Treffermenge nachträglich verfeinert und verändert werden kann (z. B. nach "content type", "subject term" oder "language"). Im Weiteren können Ergebnisse über den Bibliotheksbestand hinaus hinzugefügt werden. Ebenso gibt es bei geringer Trefferzahl "Did you mean?"-Vorschläge.
Die Ergebnisliste ist standardmäßig nach Relevanz sortiert, kann allerdings alternativ nach Datum sortiert werden. Es ist möglich, das Relevanzranking zu beeinflussen: Bei Eingabe mehrerer Wörter kann das wichtigere Wort gekennzeichnet werden. Der Algorithmus, der zum Ranking genutzt werden, soll in Zusammenarbeit mit den Bibliothekskunden weiter verbessert werden. [5] Die Suchergebnisse können auch in Literaturverwaltungsprogramme exportiert werden.
Der Datenbestand von Serial Solutions enthält keine Information darüber, durch welchen Weg/Link ein konkreter Nutzer am Ende auf das gefundene Dokument gelangt. Dafür wird ein lokaler OpenURL-Resolver (ein weiteres Angebot von Serial Solutions) angesprochen.
Technische Grundlagen
Über die Suchmaschinensoftware und den Rankingalgorithmus, den SummonTM nutzt, ist aus Wettbewerbsgründen viel bekannt. Der entscheidende Unterschied zu üblichen Meta-Katalogen und Bibliotheks-Portalen besteht darin, dass es sich um keine virtuelle Suche über mehrere unterschiedliche Kataloge handelt, sondern dass alle nachgewiesenen Ressourcen sich in einem gemeinsamen Index befinden. Darüber hinaus gibt es keine Suchergebnisse; die Qualität von SummonTM hängt in Zukunft also davon ab, in welchem Umfang der Index erweitert wird.
Alle Daten liegen auf Servern von Serials Solutions, womit die Wartung und Pflege für die Bibliotheksmitarbeiter entfällt. Die Suchoberfläche sieht im Prinzip bei jeder Bibliothek gleich aus, in Zukunft soll es aber auch konfigurierbare APIs zur besseren Integration in die lokalen Angebote geben. Die Graphik Summon Diagram stellt die Funktionsweise dar.
Bewertung
SummonTM ist vor allem aufgrund der hohen Geschwindigkeit und der zahlreichen Recherchemöglichkeiten positiv zu bewerten. Die einfache Suchoberfläche samt anschließender zahlreicher Drill-down-Möglichkeiten ist für einen schnellen Sucheinstieg besonders geeignet. Ein kommerzieller Anbieter wird auch immer weiterhin den Anspruch haben, durch Weiterentwicklungen im Gespräch zu bleiben, wie beispielsweise zur Zeit durch die Einführung eines Recherchezugangs für Handys.[6]
Nachteile finden sich im Bereich des Relevanz-Rankings, das nicht immer transparent ist. Eine weitere Schwachstelle ist, dass SummonTM kein integriertes Bibliothekssystem ist, somit bei Bestellvorgängen von Medien oder auch beim Zugang zu lizenzierten Volltexten immer einen Wechsel der Oberfläche erfolgt. Außerdem finden sich sehr viele Dubletten in den Trefferlisten.
Grundsätzlich stellt SummonTM (und auch andere ähnliche Produkte wie EBSCO Discovery ServiceTM oder PrimoTM der Firma Ex Libris) eine relevante Weiterentwicklung von Bibliotheksportalen dar. Durch das Setzen auf einen eigenen Index sind Rerchercheoptionen und Suchgeschwindigkeiten möglich, an die vorher nicht zu denken war.
Trügerisch wäre es allerdings anzunehmen, es könnte in Zukunft den *einen* großen vollständigen Index geben, hierzu wird auch SummonTM nie in der Lage sein, Ein völliger Verzicht auf virtuelle Suchen über verteilte Kataloge kann demnach nicht im Interesse des Suchenden sein. Vielleicht wäre eine hybride Suchoberfläche eine Lösung, die die Vorteile beider Ansätze vereinen könnte. [7]
Es könnte auch kritisch betrachtet werden, dass Bibliotheken die Kontrolle über die Präsentation ihrer Ressourcen an einen kommerziellen Anbieter übergeben. Wer gewährleistet die Neutralität von Summon gegenüber verschiedenen Verlagen, die bei weiterer Verbreitung des Portal alle ein großes Interesse haben werden, darin sichtbar zu sein (und möglichst sichtbarer als andere), und welche Rolle - wenn überhaupt - wird der Nachweis von Open-Access-Publikationen in diesem marktwirtschaftlich geprägten Geschäftsmodell spielen? Die Neutralität und der Anspruch, alles zu finden (und nicht: alles von einem bestimmten Anbieter) könnte hierunter leiden.
Diskussionspunkte auch hierher? Sabine: Ja würde ich sagen, oder? Stefan: Hab jetzt glaube ich alle verwurstet
Einzelnachweise
- ↑ MLA to Include International Bibliography in the Summon™ Web-Scale Discovery Service. Pressemitteilung Serials Solutions vom 6. November 2009. Abgerufen am 18. November 2009.
- ↑ LexisNexis Signs on to the Summon™ Service. Pressemitteilung Serials Solutions vom 6. Juli 2009. Abgerufen am 18. November 2009.
- ↑ Summon content. Website Serials Solutions. Abgerufen am 18. November 2009.
- ↑ Discover Summon Beta! Website der Universität Sydney. Abgerufen am 18. November 2009.
- ↑ [1] Serials Solutions Announces Summon, a New Unified Discovery Interface. Abgerufen am 18. November 2009.
- ↑ Better access to content resources promises more consistent mobile experience for library users. Library Journal vom 4. November 2009. Abgerufen am 18. November 2009.
- ↑ Beyond federated search? Federated Search Blog vom 19. März 2009. Abgerufen am 18. November 2009.
Weblinks
Kategorie:Digitale Bibliothek Kategorie:Online-Datenbank Kategorie:Bibliothekskatalog