„Donauturm“ – Versionsunterschied
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Der '''Donauturm''' ist ein von 1962 bis 1964 errichteter [[Aussichtsturm]] inmitten des [[Donaupark Wien|Donauparks]] im 22. [[Wiener Gemeindebezirke|Wiener Gemeindebezirk]] [[Donaustadt]]. Er ist eines der Wahrzeichen [[Wien]]s und zugleich [[Liste der höchsten Bauwerke in Wien|sein zweithöchstes Bauwerk]] und ebenfalls das [[Liste der höchsten Bauwerke in Österreich|zweithöchste Bauwerk Österreichs]]. Der Turm hat jährlich rund 450.000 Besucher. |
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Version vom 1. November 2009, 13:14 Uhr
Vorlage:Infobox Fernsehturm Der Donauturm ist ein von 1962 bis 1964 errichteter Aussichtsturm inmitten des Donauparks im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Er ist eines der Wahrzeichen Wiens und zugleich sein zweithöchstes Bauwerk und ebenfalls das zweithöchste Bauwerk Österreichs. Der Turm hat jährlich rund 450.000 Besucher.
Geschichte
Der vom Architekten Hannes Lintl entworfene Donauturm wurde im Zuge der Vorbereitungen zur Wiener Internationalen Gartenschau (WIG 64) errichtet. Grundsteinlegung war am 12. Oktober 1962, nach rund 18 Monaten Bauzeit unter der Bauleitung von Eberhard Födisch konnte der Turm am 16. April 1964 von Bundespräsident Adolf Schärf feierlich eröffnet werden. Seither ist er zu einem beliebten Aussichtspunkt über die Stadt mit bis zu 80 Kilometer Fernblick und zu einer Touristenattraktion geworden und gehört prägend zum Wiener Stadtbild. Errichtet und heute noch betrieben wird der Donauturm von der "Donauturm"-Aussichtsturm- und Restaurantbetriebsgesellschaft mbH.
Anlässlich einer Veranstaltung von Pro Juventute am 6. Juni 1968 sollten sieben Ballons von der Wiese beim Donauturm starten. Während drei von ihnen problemlos am Turm vorbeifuhren, wurde der vierte direkt gegen den Turm getrieben, wo er zunächst an den Sicherheitsgittern hängenblieb und danach abstürzte. Dabei kamen der amerikanische Ballonfahrer Francis Shields sowie zwei Passagiere ums Leben.[1][2]
Im 11. September 1983 fand am Fuße des Turms eine Messe mit Johannes Paul II. und 300.000 Gläubigen statt.
In den ersten 20 Jahren verzeichnete der Donauturm rund 7 Millionen Besucher, bis 1991 waren es 11 Millionen. Im selben Jahr erhielt die Betriebsgesellschaft die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden. 1992 wurde ein Treppenlauf gestartet. Der Sieger schaffte die 776 Stufen im Turmschaft in 4:02 Minuten. 1998 wurde mit Hilfe eines Hubschraubers die „rote Welle“, ein 17.600 Tonnen schweres, 10 Meter langes und 6,5 Meter hohes Logo der Bank Austria auf einer Höhe von 230 Meter an die Antenne montiert. Die Absprungrampe für Bungeesprünge wurde im April 2001 eröffnet, die im gleichen Jahr von rund 1000 Menschen genutzt wurde.
Im September 2008 wurde ein neues Rund-Logo mit einem Durchmesser für die UniCredit montiert.[3]
Beschreibung

Der Turm ist 252 Meter hoch, sein größter Schaftdurchmesser verjüngt sich von 12 Meter auf 6 Meter. Laut Grundsteinurkunde von 1962 hätte der Donauturm 260 Meter hoch werden sollen,[4] davon der 180 Meter Stahlbetonschaft und darauf der 80 Meter hohe Stahlrohrmast. Die in 150 Metern gelegene Aussichtsplattform, die später zum Schutz vor dem oft starken Wind teilweise verglast wurde, wird über zwei Aufzüge erreicht, die je maximal 14 Fahrgäste innerhalb von 35 Sekunden mit umgerechnet 22 km/h auf diese Höhe befördern. 1964 waren dies Europas schnellste Expressaufzüge. Über 776 Stufen und 58 Podesten kann die Plattform auch zu Fuß erreicht werden, die Treppenhäuser sind jedoch üblicherweise nur während des jährlichen Donauturm-Laufes[5], sowie in Notfällen zugänglich. Bei starkem Wind fahren die Aufzüge nur mit halber Geschwindigkeit, da durch die mögliche Schwankung des Turmes die Bewegung der Aufzugskabel gefährlich sein könnte. Der Turm besteht aus 3750 m³ Beton und 514 Tonnen Betonstahl. Das Fundament ist 8 Meter tief und misst 31 Meter im Durchmesser.
Auf zwei weiteren öffentlich zugänglichen Ebenen in der doppelstöckigen verglasten Kanzel bieten zwei Drehrestaurants in 160 und 170 Metern Höhe einen abwechslungsreichen Blick über die österreichische Bundeshauptstadt. Die Umdrehungsgeschwindigkeit ist regelbar und dauert 26, 39 oder 52 Minuten. Bei den Drehrestaurants handelt es sich weltweit um die ersten, bei denen sich die Fassade mitdreht. Die Restaurants werden von zwei getrennten Motoren auf je 96 Laufrollen angetrieben. Die Restaurants waren ursprünglich weitgehend identisch ausgeführt, heute wird das obere als „gehobenes“ Restaurant (Donauwalzer) und das untere als Café (Panorama) betrieben.
Auf der Aussichtsplattform befindet sich auch eine Bungee-Jumping-Anlage, die im Sommer zeitweise in Betrieb ist.
Nutzung
Das ursprünglich als Aussichtsturm geplante Bauwerk wird als Fernsehturm auch für Mobilfunk-Antennen, einige UKW-Sendeanlagen privater Radiosender sowie diverse Funkdienste genutzt. Derzeit werden folgende Radioprogramme von hier aus ausgestrahlt:
Programmname | Frequenz | ERP |
---|---|---|
Radio Arabella Wien | 92,9 MHz | 2,8 kW |
Radio Orange 94.0 | 94,0 MHz | 1 kW |
98,3 Superfly | 98,3 MHz | 0,38 kW |
Radio Stephansdom | 107,3 MHz | 2 kW |
Problematisch bei den Frequenzen ist, dass aus dem Nachbarland Ungarn vom Kabhegy auf der Frequenz 93,9 MHz mr2-Petöfi Radio und auf der Frequenz 107,2 MHz Slager Radio senden, mit einer Sendestärke von 70 kW. Vor allem auf Wiener Anhöhen kommt ein stärkeres Signal vom Kabhegy als vom Donauturm, trotz der direkten Sicht zum Turm.

Die Österreichische Gesellschaft für Meteorologie hat den Donauturm als Referenzstation für die Messung der Windverhältnisse erklärt und verschiedene meteorologische Messinstrumente anbringen lassen.
Nicht genutzt wird der Turm durch die großteils dem ORF gehörende ORS, die ihre Sendeanlagen auf den umliegenden Bergen mit wesentlich größeren Leistungen betreibt.
Literatur
- Mark Steinmetz: Wien - Der Architekturführer, Verlagshaus Braun, Berlin 2006, ISBN 3938780142, Seite 215.
- Der Baumeister: Zeitschrift für Architektur, Planung, Umwelt, Callwey München 1964, Band 61.
- Österreichischen Ingenieur- und Architekten Vereines (Hrsg.): Österreichische Ingenieur Zeitschrift, Springer Wien 1965.
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Donauturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Pflichtangabe
Typ
und/oderID
fehlt, siehe Doku - Offizielle Webpräsenz des Donauturms
- Wien im Rückblick: April 1964, Eröffnung Donauturm und WIG 64
- Webcam vom Donauturm von Funknetz.at
Einzelnachweise
- ↑ Die Abkürzung
AZ
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung. - ↑ Die Abkürzung
AZ
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung. - ↑ Neues Unicredit Logo am Donauturm vom 10. September 2008 abgerufen am 1. November 2009
- ↑ Wien im Rückblick: Oktober 1962, Grundsteinlegung
- ↑ http://wien.orf.at/stories/322302/
Koordinaten: 48° 14′ 24″ N, 16° 24′ 35″ O