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ARM-Architektur und Diamant: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''ARM-Architektur''' ist ein Design für eine Familie von [[Mikroporzessor]]en die dem [[RISC]] Konzept folgen. Sie geht auf den Hersteller ''Advanced RICS Machines Ltd.'' ([[ARM]]) aus Grossbritannien zurück. Die Architektur zeichnet sich durch einen effektiven [[Befehlssatz]] aus, erlaubt eine kompakte Umsetzung in einem [[ASIC]] Design und ist sehr geeignet für Optimierungen im Bereich der Ausführungsgeschwindigkeit und der Stromaufnahme. Prominente Implementierungen sind der als [[Strong-ARM]] bekannte Mikroprozessor. Der Hersteller [[Intel]] ist, neben anderen Marktteilnehmern, heute im Besitz der Rechte für eine ARM-Variante.
|colspan="2" align="center" bgcolor="#cccccc"|'''Diamant'''
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|[[chemische Formel|Chemismus]] ||C
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|[[Kristallsystem]] ||kubisch fcc
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|[[Kristallklasse]] || __
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|[[Farbe]]
|farblos, durch Verunreinigungen auch rot, grün, gelb, blau, etc.
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|[[Mohssche Härte|Härte]] ||10
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|[[Dichte]] || 3,5 g/cm<sup>3</sup>
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|Winkel/Dispersion<br>der optischen Achsen
|2v<sub>z</sub> ~ ___
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|chemisches Verhalten
|chemisch inert gegenüber fast allen Chemikalien außer Sauerstoff bei hohen Temperaturen
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|ähnliche Minerale || __
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|[[Radioaktivität]] || nicht radioaktiv
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|[[Magnetismus]] || nicht magnetisch
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|besondere Kennzeichen || höchster Schmelzpunkt (3820 [[Kelvin]]), Wärmeleitfähigkeit fünfmal besser als [[Silber]]
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'''Diamant''' (von [[Griechische Sprache|griechisch]] ''diaphainein'': durchscheinen und ''adamantos'': das Unbezwingbare) ist neben [[Graphit]] und [[Fulleren]] eine der drei [[Modifikation]]en des [[Kohlenstoff]]s und mit einer [[Mohshärte]] von 10 das härteste natürlich vorkommende [[Mineral]]. Nur das künstlich erzeugte [[Bornitrid]] ist noch härter. Diamant besitzt ein kubisches [[Kristallsystem]] und ist in reinem Zustand transparent, oft aber durch Verunreinigungen in den verschiedensten Farben gefärbt. Die [[Strichfarbe]] ist weiß.
Der GNU Compiler [[gcc]] kann Code für den ARM erzeugen. Der [[Linux-Kernel]] läuft auf dieser CPU. Diverse Kleinrechner und PDAs benutzen einen ARM Prozessor, z.B. der [[iPod]] oder diverser [[Acorn]] Systeme.

Die [[Dichte]] betragt ca. 3,5 g/cm, die [[Masse]] individueller Diamanten wird traditionell in [[Karat]] angegeben, einer Einheit, die 0,2 g entspricht.
[[bild:diamant_gitter.png|right|thumb|left|Kubisch flächenzentrierte Kristallstruktur (fcc) des
Diamant. Jedes Kohlenstoffatom ist gleichwertig mit 4 Nachbaratomen kovalent gebunden, unten links in der Zeichnung hervorgehoben.]]
== Aufbau und chemisches Verhalten ==

Im Diamant sind die Kohlenstoffatome
[[Tetraeder|tetraedrisch]] gebunden, das bedeutet, jedes Atom hat vier symmetrisch ausgerichtete Bindungen zu
seinen nächsten Nachbarn. Die große Härte resultiert
aus der sehr hohen Bindungsenergie der vollständig in
sp<sup>3</sup>-[[Hybridisierung]] vorliegenden
chemischen Bindungen.

Diamant verbrennt in reinem [[Sauerstoff]] bei ca. 720 °C, in Luft bei über 800 °C zu [[Kohlendioxid]].

== Entstehung und Vorkommen ==

Das Muttergestein des Diamant ist der [[Kimberlit]]. Innerhalb dieses Gesteins wandelt sich der Kohlenstoff in Tiefen von oft mehr als 150 km unter hohem Druck und bei Temperaturen von bis zu 3000 Grad Celsius zu Diamanten um. Diese kommen durch die so genannten ''Pipes'' an die Erdoberfläche. Von dort können sie durch natürliche Verwitterungsprozesse, bei denen sie aufgrund ihrer Härte intakt bleiben, abtransportiert werden und reichern sich dann meist in [[Sedimentgestein]]en an, die heute eine der Hauptquellen des Minerals darstellen.

Abgebaut werden sie zudem in den Vulkanschloten erloschener [[Vulkan]]e, die senkrecht nach unten abgebaut werden. Das Muttergestein wird dabei zermahlen, um die Diamanten zu gewinnen. Im Süden Afrikas liegen Diamanten auch am Grund der [[Wüste]], so dass der [[Sand]] bis zum gewachsenen Fels abgetragen und gewaschen werden muss.

Die größten Diamantenvorkommen befinden sich in [[Afrika]], insbesondere in [[Südafrika]], [[Namibia]], [[Botswana]], der [[Kongo (Zaire)|Demokratischen Republik Kongo]] und [[Sierra Leone]], in [[Australien (Kontinent)|Australien]] und in [[Russland]].
Es wurden aber auf allen [[Kontinent]]en bis auf [[Europa]] und die [[Antarktis]] Diamanten gefunden. Die Weltproduktion liegt heute bei etwa zwanzig Tonnen pro Jahr.

Mikrodiamanten entstehen vor allem bei [[Meteorit]]eneinschlägen: Bei den dabei entstehenden hohen Temperaturen und Drücken wird irdischer Kohlenstoff
so stark komprimiert, dass sich kleine Diamantkristalle bilden, die sich aus der Explosionswolke ablagern und noch heute in der Umgebung von [[Meteoritenkrater]]n nachgewiesen werden können.

Winzige Diamanten, wegen ihrer typischen Größe von nur einigen Nanometern oft Nanodiamanten genannt, kommen zudem in Form von [[präsolare Minerale|präsolaren Mineralen]] in primitiven [[Meteorit]]en vor.

== Künstlicher Diamant ==

Seit [[1955]] ist es mit Hilfe des sogenannten Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahrens (HPHT - engl.: ''high-pressure high-temperature'') möglich, künstliche Diamanten herzustellen. Bei diesem Verfahren wird Graphit in einer hydraulischen Presse bei [[Druck (physikalische Größe)|Drücken]] von einigen Gigapascal und [[Temperatur]]en von über 1500°C zusammengepresst. Unter diesen Bedingungen ist Diamant die [[Thermodynamik|thermodynamisch]] stabilere Form von Kohlenstoff, so dass sich der Graphit zu Diamant umwandelt. Dieser Umwandlungsprozess kann unter Beigabe eines [[Katalysator]]s beschleunigt werden.

Eine Alternativmöglichkeit zur Herstellung von künstlichem Diamant ist die Beschichtung von Substraten mit Hilfe der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD - engl.: ''chemical vapour deposition''). Dabei wird in einer Vakuumkammer eine einige [[Mikrometer]] dicke Diamantschicht auf den [[Substrat]]en (z.B. Hartmetallwerkzeuge) abgeschieden. Ausgangsstoff dabei ist ein Gasgemisch aus [[Methan]] und [[Wasserstoff]]. Die Aktivierung des Gases erfolgt thermisch oder mit Hilfe eines [[Plasma]]s.

Als weitere Entwicklung können mit Hilfe der Technik der [[Plasmabeschichtung]] nur wenige Mikrometer dünne Schichten aus so genanntem diamantartigen Kohlenstoff (DLC - engl.: ''diamond-like carbon'') hergestellt werden. Diese Schichten vereinigen gleichzeitig die extreme Härte des Diamant und die sehr guten Gleitreibungseigenschaften von Graphit. In ihnen liegt, je nach Beschichtungsparametern, eine Mischung von sp<sup>2</sup>- und sp<sup>3</sup>-hybridisierten Kohlenstoffatomen vor.

== Verwendung ==

Ein Diamant hat eine sehr hohe [[Lichtbrechung]] und daher einen starken [[Glanz]], weshalb er als [[Schmuckstein|Edelstein]] verschliffen werden kann. Erst durch die Erfindung moderner Schliffe im [[20. Jahrhundert]], durch die das ''Feuer'' eines Diamanten erst richtig zur Geltung kommt, wurde aber sein wahrer Wert offenbar. Es beruht auf zahllosen inneren Lichtreflexionen, die durch den sorgfältigen Schliff der einzelnen Facetten hervorgerufen werden, welche in speziell gewählten Winkelverhältnissen zueinander stehen müssen. Nur ein Viertel aller Diamanten ist aber als Schmuckstein geeignet.

Eine höhere wirtschaftliche Bedeutung haben Diamanten heute durch ihre industrielle Verwendung in der Produktion von Schneid- und Schleifwerkzeugen, wobei man sich ihre große Härte zunutze macht. Dünne Schichten aus diamantartigem Kohlenstoff dienen in großtechnischem Maßstab als Verschleißschutz.

== Soziale Einflüsse ==

Während der Großteil der heutigen Diamanten mit modernen Mitteln von sehr wenigen international operierenden Konzernen wie der Firma [[De Beers]] abgebaut wird, kommt es durch den exorbitanten Preis, der für Diamanten gezahlt wird, vor allem in den unterentwickelten Regionen und Krisengebieten der Welt zu Grabungen unter erbärmlichen und zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen. Selbst wenn einzelne der Arbeiter fündig werden, werden die Rohdiamanten zumeist billig an die lokalen Kriegsherren verkauft, so dass nur ein Bruchteil der Gewinne bei den eigentlichen Produzenten verbleibt.

Mit den Gewinnen aus dem Diamantenhandel werden auf dem afrikanischen Kontinent auch viele Bürgerkriege finanziert, so z. B. in der [[Kongo (Zaire)|Demokratischen Republik Kongo]]. Auch aus diesem Grunde wird heute versucht, den Handel mit diesen "Blutdiamanten" zu unterbinden.

== Geschichte ==

Der erste bekannte Diamantfund ist aus dem [[4. Jahrtausend v. Chr.]] in [[Indien]] überliefert. Bereits damals sagte man Diamanten magische Wirkungen nach, weshalb man sie auch als [[Talisman]]e nutzte. Diamanten waren auch bei den alten [[Römer]]n bekannt und geschätzt.

Um [[600|600 n. Chr.]] wurde der erste Diamant auf der [[Indonesien|indonesischen]] Insel [[Borneo]] gemeldet. Obwohl Indien nun nicht mehr die einzige Quelle war, blieben die indonesischen Funde unbedeutend.

Erst im [[13. Jahrhundert]] entdeckte man, dass sich Diamanten bearbeiten lassen. In Indien wurde dies jedoch abgelehnt, da die Steine so angeblich ihre magischen Kräfte verloren. Der heutige typische Brillantschliff wurde erst um [[1910]] entwickelt.

Im [[18. Jahrhundert]] fingen die indischen (und auch die indonesischen) Minen an, sich zu erschöpfen. Als ein [[Portugal|Portugiese]] auf der Suche nach [[Gold]] in [[Brasilien]] war, entdeckte er den ersten Diamanten außerhalb Asiens. Dieser Fund verursachte in der Folge einen "Diamantenrausch".

Den ersten Diamanten mit dem Muttergestein [[Kimberlit]] fand man [[1869]] im [[Südafrika|südafrikanischen]] [[Kimberly]]. Ein Jahr später übernahm Südafrika die Rolle als Hauptlieferant, da auch Brasiliens Funde seltener wurden.

[[1926]] entdeckte man Diamanten auch an der [[Atlantik]]küste. [[1955]] wurde schließlich der erste Diamant künstlich hergestellt. Den ersten Diamanten auf dem Meeresgrund fand man jedoch erst [[1961]]. Heute ist [[Australien (Staat)|Australien]] Hauptlieferant für Diamanten.

Weitere Erstfunde:

*[[1826]] in [[Russland]]
*[[1867]] in [[Südafrika]] (erster in Afrika)
*[[1851]] in [[Australien (Kontinent)|Australien]] (erster in Australien)
*[[1901]] in [[Venezuela]]
*[[1906]] in den [[USA]] (Bundesstaat [[Arkansas]])
*[[1906]] auf dem Gebiet des heutigen [[Zaire]]
*[[1908]] in [[Namibia]]
*[[1912]] in [[Angola]]
*[[1920]] an der Westküste Afrikas ([[Ghana]])
*[[1969]] in [[China]]

== Fancy Diamonds ==

Fancy Diamonds (von [[Englische Sprache|englisch]] fancy: "schick", auch kurz Fancys genannt sind farbige Diamanten. Sie sind seltener und viel wertvoller als weiße Diamanten: von 100.000 Diamanten ist durchschnittlich nur einer ein Fancy-Diamant. Gelb- und Brauntöne, die mehr als 80 % aller farbigen Diamanten ausmachen, sind allerdings keine Fancys, sondern gehen auf Verunreinigungen zurück. Kanariengelb ist hingegen eine Fancy Farbe. Die erste größere Fancy-Quelle wurde [[1867]] in [[Südafrika]] gefunden. Heute ist die Argyle Mine in [[Australien (Staat)|Australien]] die wichtigste Fundstätte für Fancy Diamanten.

Man unterscheidet sieben Fancy-Farben, neben denen noch viele weitere Zwischenfarben wie z. B. Gold, Grau oder Gelbgrün existieren. Für die Färbung ist je ein anderer Stoff verantwortlich:
*'''Kanariengelb:''' Für die Gelbtöne ist [[Stickstoff]] verantwortlich. Je größer der Stickstoffgehalt, desto intensiver der Gelbton. Der berühmteste und wahrscheinlich größte gelbe Diamant ist der ''Tiffany'' von 128,5 Karat. Gelb ist nach weiß und zusammen mit braun die häufigste Farbe von Diamanten.
*'''Braun:''' Für die Brauntöne sind Kristallverunreinigungen verantwortlich. Der größte braune geschliffene Diamant ist der ''Earth Star'' mit 111, 6 Karat. Der größte je gefundene braune Diamant ist wahrscheinlich der ''Lesotho'' mit 601 Karat.
*'''Blau:''' Das Element [[Bor]] ist für die blaue Färbung von Diamanten verantwortlich. Der größte und berühmteste blaue Diamant ist der angeblich verfluchte ''Hope'' Diamant, welcher unbeschliffen 112, 5 Karat wog und in geschliffenem Zustand heute 45, 5 Karat wiegt. Blaue Diamanten sind sehr selten, doch häufiger als grün oder rot.
*'''Grün:''' Der bekannteste und vielleicht auch größte Diamant dieser Farbe ist der ''Dresden''-Diamant mit einem Gewicht von 40, 7 Karat (unbeschliffen 119, 5 K.). Grüne Diamanten sind sehr selten.
*'''Rot:''' Vermutlich sind Kristallunreinheiten verantwortlich für diese Färbung. Der größte je gefundene rote Diamant ist der [[Australien (Kontinent)|australische]] ''Red Diamond'' mit einem Rohgewicht von 35 Karat. Der größte geschliffene Diamant ist der ebenfalls australische ''Red Shield'' mit 5,11 Karat. Keine Farbe ist seltener als die Rottöne. 90% der roten Diamanten stammen von der ''Argyle Mine'' in Australien. Von den purpurnen Diamanten existieren nur zehn Exemplare, wovon der größte 3 Karat wiegt. Alle kamen ebenfalls aus der Argyle Mine. Rote Diamanten sind die teuersten aller Diamanten.
*'''Pink oder Rosa:''' Oft werden pinkfarbene Diamanten zu den roten Diamanten gezählt. Auch hier sind Kristallunreinheiten für die Farbe verantwortlich. Der größte Rohdiamant ist der ''Daya-I-Nur'' mit einem Gewicht von 285 Karat, der größte geschliffene Diamant der ''Steinmetz Pink'' mit 59,6 Karat. Von den 66 größten Diamanten ist nur einer rosa gefärbt.

==Große und berühmte Diamaten==

In der folgenden Tabelle sind einige besonders berühmte Diamanten zusammen mit ihrem Fundgewicht sowie Fundort und -jahr aufgeführt:

{| border="0" bgcolor="#DDDDFF" cellspacing="2"
|----- align="center" valign="top"
! Name
! Rohgewicht
! Fundjahr
! Fundland
! width="30%" | Bemerkung
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Cullinan]] || 3106 Karat || [[1905]]
| [[Südafrika]] || Wurde in 105 Steine aufgespaltet.
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Excelsior]] || 995,20 Karat || [[1893]]
| [[Südafrika]] || Wurde in 22 Steine aufgespaltet.
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Star of Sierra Leone]] || 968,90 Karat
| [[1972]]
| [[Sierra Leone]] || Wurde in 17 Steine aufgespaltet.
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Großmogul]] || 797,5 Karat || [[1650]]
| [[Indien]] || Gilt seit 1739 als verschwunden.
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Koh-i-Noor ]] || 186 Karat || ca. 3000 v. Chr.
| evt. Indien || ältesten bekannten Diamanten
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Florentiner]] || 137,27 Karat || unbekannt
| unbekannt || gelber Diamant
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Regent (Diamant)|Regent]] od. [[Pitt]]
| 136,75 Karat || um 1700 || [[Indien]]
| heute im Louvre
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Hope]] || 112 Karat || unbekannt || unbekannt
| 1642 erstmals aufgetaucht. Soll Unglück bringen!
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Schah]] || 86 Karat || unbekannt || unbekannt
| mit Gravur seiner drei königlichen Besitzer (einer war Schah Janan, deshalb sein Name); heute im Kreml in Moskau
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Sancy]] || 55 Karat || unbekannt || [[Indien]] || &nbsp;
|----- align="center" valign="top" bgcolor="#F8F8FF"
| [[Dresden Diamant]] || 41 Karat || um [[1743]]
| Indien
| Grüne Farbe, heute im Grünen Gewölbe in Dresden
|}

'''Siehe auch:''' [[Liste von Mineralen]]

==Weblinks==
* [http://www.rohdiamant.de/rohdiamant2.html Hintergründe zu Diamanten aus dem gemmologischen Labor]
* [http://www.steine.de/diamant.htm Berühmte Diamanten im Bild]

<!--=== Geschichte ===-->
<!--=== Varietäten ===-->
<!--=== Bemerkenswerte Eigenschaften ===-->
<!--=== Struktur ===-->
<!--=== Literatur ===-->


[[en:diamond]]
[[es:Diamante]]
[[fr:Diamant]]
[[it:Diamante]]
[[ja:ダイヤモンド]]
[[nl:Diamant]]

Version vom 24. Februar 2004, 05:30 Uhr

Diamant
Chemismus C
Kristallsystem kubisch fcc
Kristallklasse __
Farbe farblos, durch Verunreinigungen auch rot, grün, gelb, blau, etc.
Strichfarbe weiß
Härte 10
Dichte 3,5 g/cm3
Glanz Diamantglanz (Fettglanz)
Opazität __
Bruch muschelig
Spaltbarkeit vollkommen (111)
Habitus __
häufige Kristallflächen __
Zwillingsbildung __
Kristalloptik
Brechungsindex 2,41 bei λ = 590 nm
Doppelbrechung keine
optische Orientierung __
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ ___
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten chemisch inert gegenüber fast allen Chemikalien außer Sauerstoff bei hohen Temperaturen
ähnliche Minerale __
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen höchster Schmelzpunkt (3820 Kelvin), Wärmeleitfähigkeit fünfmal besser als Silber

Diamant (von griechisch diaphainein: durchscheinen und adamantos: das Unbezwingbare) ist neben Graphit und Fulleren eine der drei Modifikationen des Kohlenstoffs und mit einer Mohshärte von 10 das härteste natürlich vorkommende Mineral. Nur das künstlich erzeugte Bornitrid ist noch härter. Diamant besitzt ein kubisches Kristallsystem und ist in reinem Zustand transparent, oft aber durch Verunreinigungen in den verschiedensten Farben gefärbt. Die Strichfarbe ist weiß.

Die Dichte betragt ca. 3,5 g/cm, die Masse individueller Diamanten wird traditionell in Karat angegeben, einer Einheit, die 0,2 g entspricht.

Datei:Diamant gitter.png
Kubisch flächenzentrierte Kristallstruktur (fcc) des Diamant. Jedes Kohlenstoffatom ist gleichwertig mit 4 Nachbaratomen kovalent gebunden, unten links in der Zeichnung hervorgehoben.

Aufbau und chemisches Verhalten

Im Diamant sind die Kohlenstoffatome tetraedrisch gebunden, das bedeutet, jedes Atom hat vier symmetrisch ausgerichtete Bindungen zu seinen nächsten Nachbarn. Die große Härte resultiert aus der sehr hohen Bindungsenergie der vollständig in sp3-Hybridisierung vorliegenden chemischen Bindungen.

Diamant verbrennt in reinem Sauerstoff bei ca. 720 °C, in Luft bei über 800 °C zu Kohlendioxid.

Entstehung und Vorkommen

Das Muttergestein des Diamant ist der Kimberlit. Innerhalb dieses Gesteins wandelt sich der Kohlenstoff in Tiefen von oft mehr als 150 km unter hohem Druck und bei Temperaturen von bis zu 3000 Grad Celsius zu Diamanten um. Diese kommen durch die so genannten Pipes an die Erdoberfläche. Von dort können sie durch natürliche Verwitterungsprozesse, bei denen sie aufgrund ihrer Härte intakt bleiben, abtransportiert werden und reichern sich dann meist in Sedimentgesteinen an, die heute eine der Hauptquellen des Minerals darstellen.

Abgebaut werden sie zudem in den Vulkanschloten erloschener Vulkane, die senkrecht nach unten abgebaut werden. Das Muttergestein wird dabei zermahlen, um die Diamanten zu gewinnen. Im Süden Afrikas liegen Diamanten auch am Grund der Wüste, so dass der Sand bis zum gewachsenen Fels abgetragen und gewaschen werden muss.

Die größten Diamantenvorkommen befinden sich in Afrika, insbesondere in Südafrika, Namibia, Botswana, der Demokratischen Republik Kongo und Sierra Leone, in Australien und in Russland. Es wurden aber auf allen Kontinenten bis auf Europa und die Antarktis Diamanten gefunden. Die Weltproduktion liegt heute bei etwa zwanzig Tonnen pro Jahr.

Mikrodiamanten entstehen vor allem bei Meteoriteneinschlägen: Bei den dabei entstehenden hohen Temperaturen und Drücken wird irdischer Kohlenstoff so stark komprimiert, dass sich kleine Diamantkristalle bilden, die sich aus der Explosionswolke ablagern und noch heute in der Umgebung von Meteoritenkratern nachgewiesen werden können.

Winzige Diamanten, wegen ihrer typischen Größe von nur einigen Nanometern oft Nanodiamanten genannt, kommen zudem in Form von präsolaren Mineralen in primitiven Meteoriten vor.

Künstlicher Diamant

Seit 1955 ist es mit Hilfe des sogenannten Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahrens (HPHT - engl.: high-pressure high-temperature) möglich, künstliche Diamanten herzustellen. Bei diesem Verfahren wird Graphit in einer hydraulischen Presse bei Drücken von einigen Gigapascal und Temperaturen von über 1500°C zusammengepresst. Unter diesen Bedingungen ist Diamant die thermodynamisch stabilere Form von Kohlenstoff, so dass sich der Graphit zu Diamant umwandelt. Dieser Umwandlungsprozess kann unter Beigabe eines Katalysators beschleunigt werden.

Eine Alternativmöglichkeit zur Herstellung von künstlichem Diamant ist die Beschichtung von Substraten mit Hilfe der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD - engl.: chemical vapour deposition). Dabei wird in einer Vakuumkammer eine einige Mikrometer dicke Diamantschicht auf den Substraten (z.B. Hartmetallwerkzeuge) abgeschieden. Ausgangsstoff dabei ist ein Gasgemisch aus Methan und Wasserstoff. Die Aktivierung des Gases erfolgt thermisch oder mit Hilfe eines Plasmas.

Als weitere Entwicklung können mit Hilfe der Technik der Plasmabeschichtung nur wenige Mikrometer dünne Schichten aus so genanntem diamantartigen Kohlenstoff (DLC - engl.: diamond-like carbon) hergestellt werden. Diese Schichten vereinigen gleichzeitig die extreme Härte des Diamant und die sehr guten Gleitreibungseigenschaften von Graphit. In ihnen liegt, je nach Beschichtungsparametern, eine Mischung von sp2- und sp3-hybridisierten Kohlenstoffatomen vor.

Verwendung

Ein Diamant hat eine sehr hohe Lichtbrechung und daher einen starken Glanz, weshalb er als Edelstein verschliffen werden kann. Erst durch die Erfindung moderner Schliffe im 20. Jahrhundert, durch die das Feuer eines Diamanten erst richtig zur Geltung kommt, wurde aber sein wahrer Wert offenbar. Es beruht auf zahllosen inneren Lichtreflexionen, die durch den sorgfältigen Schliff der einzelnen Facetten hervorgerufen werden, welche in speziell gewählten Winkelverhältnissen zueinander stehen müssen. Nur ein Viertel aller Diamanten ist aber als Schmuckstein geeignet.

Eine höhere wirtschaftliche Bedeutung haben Diamanten heute durch ihre industrielle Verwendung in der Produktion von Schneid- und Schleifwerkzeugen, wobei man sich ihre große Härte zunutze macht. Dünne Schichten aus diamantartigem Kohlenstoff dienen in großtechnischem Maßstab als Verschleißschutz.

Soziale Einflüsse

Während der Großteil der heutigen Diamanten mit modernen Mitteln von sehr wenigen international operierenden Konzernen wie der Firma De Beers abgebaut wird, kommt es durch den exorbitanten Preis, der für Diamanten gezahlt wird, vor allem in den unterentwickelten Regionen und Krisengebieten der Welt zu Grabungen unter erbärmlichen und zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen. Selbst wenn einzelne der Arbeiter fündig werden, werden die Rohdiamanten zumeist billig an die lokalen Kriegsherren verkauft, so dass nur ein Bruchteil der Gewinne bei den eigentlichen Produzenten verbleibt.

Mit den Gewinnen aus dem Diamantenhandel werden auf dem afrikanischen Kontinent auch viele Bürgerkriege finanziert, so z. B. in der Demokratischen Republik Kongo. Auch aus diesem Grunde wird heute versucht, den Handel mit diesen "Blutdiamanten" zu unterbinden.

Geschichte

Der erste bekannte Diamantfund ist aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. in Indien überliefert. Bereits damals sagte man Diamanten magische Wirkungen nach, weshalb man sie auch als Talismane nutzte. Diamanten waren auch bei den alten Römern bekannt und geschätzt.

Um 600 n. Chr. wurde der erste Diamant auf der indonesischen Insel Borneo gemeldet. Obwohl Indien nun nicht mehr die einzige Quelle war, blieben die indonesischen Funde unbedeutend.

Erst im 13. Jahrhundert entdeckte man, dass sich Diamanten bearbeiten lassen. In Indien wurde dies jedoch abgelehnt, da die Steine so angeblich ihre magischen Kräfte verloren. Der heutige typische Brillantschliff wurde erst um 1910 entwickelt.

Im 18. Jahrhundert fingen die indischen (und auch die indonesischen) Minen an, sich zu erschöpfen. Als ein Portugiese auf der Suche nach Gold in Brasilien war, entdeckte er den ersten Diamanten außerhalb Asiens. Dieser Fund verursachte in der Folge einen "Diamantenrausch".

Den ersten Diamanten mit dem Muttergestein Kimberlit fand man 1869 im südafrikanischen Kimberly. Ein Jahr später übernahm Südafrika die Rolle als Hauptlieferant, da auch Brasiliens Funde seltener wurden.

1926 entdeckte man Diamanten auch an der Atlantikküste. 1955 wurde schließlich der erste Diamant künstlich hergestellt. Den ersten Diamanten auf dem Meeresgrund fand man jedoch erst 1961. Heute ist Australien Hauptlieferant für Diamanten.

Weitere Erstfunde:

Fancy Diamonds

Fancy Diamonds (von englisch fancy: "schick", auch kurz Fancys genannt sind farbige Diamanten. Sie sind seltener und viel wertvoller als weiße Diamanten: von 100.000 Diamanten ist durchschnittlich nur einer ein Fancy-Diamant. Gelb- und Brauntöne, die mehr als 80 % aller farbigen Diamanten ausmachen, sind allerdings keine Fancys, sondern gehen auf Verunreinigungen zurück. Kanariengelb ist hingegen eine Fancy Farbe. Die erste größere Fancy-Quelle wurde 1867 in Südafrika gefunden. Heute ist die Argyle Mine in Australien die wichtigste Fundstätte für Fancy Diamanten.

Man unterscheidet sieben Fancy-Farben, neben denen noch viele weitere Zwischenfarben wie z. B. Gold, Grau oder Gelbgrün existieren. Für die Färbung ist je ein anderer Stoff verantwortlich:

  • Kanariengelb: Für die Gelbtöne ist Stickstoff verantwortlich. Je größer der Stickstoffgehalt, desto intensiver der Gelbton. Der berühmteste und wahrscheinlich größte gelbe Diamant ist der Tiffany von 128,5 Karat. Gelb ist nach weiß und zusammen mit braun die häufigste Farbe von Diamanten.
  • Braun: Für die Brauntöne sind Kristallverunreinigungen verantwortlich. Der größte braune geschliffene Diamant ist der Earth Star mit 111, 6 Karat. Der größte je gefundene braune Diamant ist wahrscheinlich der Lesotho mit 601 Karat.
  • Blau: Das Element Bor ist für die blaue Färbung von Diamanten verantwortlich. Der größte und berühmteste blaue Diamant ist der angeblich verfluchte Hope Diamant, welcher unbeschliffen 112, 5 Karat wog und in geschliffenem Zustand heute 45, 5 Karat wiegt. Blaue Diamanten sind sehr selten, doch häufiger als grün oder rot.
  • Grün: Der bekannteste und vielleicht auch größte Diamant dieser Farbe ist der Dresden-Diamant mit einem Gewicht von 40, 7 Karat (unbeschliffen 119, 5 K.). Grüne Diamanten sind sehr selten.
  • Rot: Vermutlich sind Kristallunreinheiten verantwortlich für diese Färbung. Der größte je gefundene rote Diamant ist der australische Red Diamond mit einem Rohgewicht von 35 Karat. Der größte geschliffene Diamant ist der ebenfalls australische Red Shield mit 5,11 Karat. Keine Farbe ist seltener als die Rottöne. 90% der roten Diamanten stammen von der Argyle Mine in Australien. Von den purpurnen Diamanten existieren nur zehn Exemplare, wovon der größte 3 Karat wiegt. Alle kamen ebenfalls aus der Argyle Mine. Rote Diamanten sind die teuersten aller Diamanten.
  • Pink oder Rosa: Oft werden pinkfarbene Diamanten zu den roten Diamanten gezählt. Auch hier sind Kristallunreinheiten für die Farbe verantwortlich. Der größte Rohdiamant ist der Daya-I-Nur mit einem Gewicht von 285 Karat, der größte geschliffene Diamant der Steinmetz Pink mit 59,6 Karat. Von den 66 größten Diamanten ist nur einer rosa gefärbt.

Große und berühmte Diamaten

In der folgenden Tabelle sind einige besonders berühmte Diamanten zusammen mit ihrem Fundgewicht sowie Fundort und -jahr aufgeführt:

Name Rohgewicht Fundjahr Fundland Bemerkung
Cullinan 3106 Karat 1905 Südafrika Wurde in 105 Steine aufgespaltet.
Excelsior 995,20 Karat 1893 Südafrika Wurde in 22 Steine aufgespaltet.
Star of Sierra Leone 968,90 Karat 1972 Sierra Leone Wurde in 17 Steine aufgespaltet.
Großmogul 797,5 Karat 1650 Indien Gilt seit 1739 als verschwunden.
Koh-i-Noor 186 Karat ca. 3000 v. Chr. evt. Indien ältesten bekannten Diamanten
Florentiner 137,27 Karat unbekannt unbekannt gelber Diamant
Regent od. Pitt 136,75 Karat um 1700 Indien heute im Louvre
Hope 112 Karat unbekannt unbekannt 1642 erstmals aufgetaucht. Soll Unglück bringen!
Schah 86 Karat unbekannt unbekannt mit Gravur seiner drei königlichen Besitzer (einer war Schah Janan, deshalb sein Name); heute im Kreml in Moskau
Sancy 55 Karat unbekannt Indien  
Dresden Diamant 41 Karat um 1743 Indien Grüne Farbe, heute im Grünen Gewölbe in Dresden

Siehe auch: Liste von Mineralen