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Guntersblum und Olching: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = Wappen von Guntersblum.png
|Wappen = Olching.svg
|Breitengrad = 49/47/50/N
|Breitengrad = 48/12//N
|Längengrad = 08/20/44/E
|Längengrad = 11/19//E
|Lageplan =
|Lageplan = Olching in ffb.svg
|Bundesland = Rheinland-Pfalz
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = Oberbayern
|Landkreis = Mainz-Bingen
|Landkreis = Fürstenfeldbruck
|Verbandsgemeinde = Guntersblum
|Höhe = 89
|Höhe = 503
|Fläche = 16.71
|Fläche = 29.91
|PLZ = 67583
|PLZ = 82140
|Vorwahl = 06249
|PLZ-alt = 8037
|Kfz = MZ
|Vorwahl = 08142
|Kfz = FFB
|Gemeindeschlüssel = 07339024
|Gemeindeschlüssel = 09179142
|Adresse-Verband = Alsheimer Straße 29<br />67583 Guntersblum
|Website = [http://www.guntersblum.de/ www.guntersblum.de]
|Straße = Rebhuhnstraße 18
|Website = [http://www.olching.de/ www.olching.de]
|Bürgermeister = Reiner Schmitt
|Bürgermeister = Andreas Magg
|Bürgermeistertitel= Ortsbürgermeister
|Partei = [[Wählergruppe|GLG]]
|Partei = SPD
}}
}}
'''Olching''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Fürstenfeldbruck]] und liegt etwa 20 Kilometer westlich von München. Die Gemeinde Olching entstand 1978 als Verwaltungseinheit, in der die bis dahin selbständigen Gemeinden Olching, Esting, Neu-Esting, Grasslfing und Geiselbullach zusammengefasst wurden. Mit einer Einwohnerzahl von knapp 25.000 gilt Olching als bevölkerungsreichste Gemeinde Bayerns, die weder [[Stadtrecht|Stadt-]] noch [[Marktrecht]] besitzt.


== Geografie ==
'''Guntersblum''' ist eine [[Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Mainz-Bingen]] in [[Rheinland-Pfalz]] (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz der [[Verbandsgemeinde Guntersblum]].


== Geographie ==
=== Geografische Lage ===
[[Datei:Gebietsreform_Gedenkstein.jpg|thumb|upright|Gedenkstein zur [[Gebietsreform]] 1978]]
=== Geographische Lage ===
Das Gebiet der Gemeinde Olching liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen [[Dachau]] und [[Fürstenfeldbruck]] und erstreckt sich auf beiden Seiten der [[Amper]].
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc -->
[[Datei:Blick auf Guntersblum von den Weinbergen- Ev. Kirche und Rathaus 23.12.2007.jpg|thumb|Blick auf Guntersblum von den westlichen [[Weinberg]]en aus]]
Guntersblum liegt auf der linken [[Rhein]]seite zwischen [[Mainz]] und [[Worms]] in [[Rheinhessen]], direkt an der [[Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen]].


=== Nachbargemeinden ===
Gesamtfläche: 1.668&nbsp;[[Hektar|ha]]. 1373 ha werden land- und forstwirtschaftlich genutzt, davon 550 ha weinbaulich.
Olching grenzt im Westen an das Gemeindegebiet von [[Maisach]], im Norden an [[Bergkirchen]] (Landkreis [[Dachau]]), im Osten an das Stadtgebiet von [[München]], im Südosten an die Gemeinde [[Gröbenzell]], im Süden an [[Puchheim]] und [[Eichenau]] und im Südwesten an [[Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)|Emmering]] und [[Fürstenfeldbruck]].


=== Ortsgliederung ===
*Großlagen: Guntersblumer Vögelsgärten und Oppenheimer Krötenbrunnen.
[[Datei:St._Nepomuk_(Geiselpullach).jpg|thumb|upright|[[Johannes Nepomuk|St. Nepomuk]] Kapelle, <small>Geiselbullach</small>]]
*Einzellagen: Steinberg, Authental, Steigterassen, Bornpfad, Kreuzkapelle, Eiserne Hand, St. Julianenbrunnen, Sonnenhang.
[[Datei:St._Nepomuk_Kapelle_(Geispelbullach).jpg|thumb|St. Nepomuk, <small>Altarraum</small>]]
1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Olching, Esting und Geiselbullach zu einer Verwaltungseinheit zusammengefasst. Heute besteht Olching aus den Ortsteilen Olching, Geiselbullach, Graßlfing und Esting. Der Ortsteil Esting untergliedert sich wiederum in (Alt-)Esting und Neu-Esting.


<!-- === Geologie === -->
=== Ausdehnung ===
[[Datei:Olching, Amper.jpg|thumb|Der Amperkanal (Mühlbach)]]
<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === -->
Die Gesamtfläche der Gemeinde Olching beträgt 2.990,5 ha. Hiervon entfallen 1960 ha auf landwirtschaftliche Nutzflächen, 303 ha auf Gebäude und zugehörige Freiflächen, 224 ha auf Verkehrsflächen, 193 ha auf Waldflächen, 103 ha auf Wasserflächen, 35 ha auf Erholungsflächen, 23 ha auf Betriebsflächen und 151 ha auf Flächen anderer Nutzung.

[[Datei:Ampersteg.jpg|thumb|left|Steg an der alten Amper. Ölgemälde von Emmi Schmitt *19. März 1916 †29. März 2006]]
=== Nachbargemeinden ===
In der Gemeinde Olching gibt es das Landschaftsschutzgebiet "Untere Amper" (ca. 553 ha davon 316 ha auf dem Gebiet der Gemeinde Olching) sowie das Landschaftsschutzgebiet "Graßlfinger Moos und Olchinger See" (ca. 590 ha).
An Guntersblum grenzen im Uhrzeigersinn die Gemeinden Ludwigshöhe, Gimbsheim, Alsheim, Eimsheim und Uelversheim. Die Gemeinden Ludwigshöhe, Eimsheim und Uelversheim gehören dabei zur eigenen Verbandsgemeinde Guntersblum, die Gemeinden Gimbsheim und Alsheim gehören zur benachbarten [[Verbandsgemeinde Eich]].
<!-- === Stadtgliederung === -->


=== Klima ===
=== Klima ===
Olching liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen kontinentalen [[Klima]]. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die [[Alpen]] als mitteleuropäische und die [[Donau]] als regionale [[Wetterscheide]]. Aufgrund dieser Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der [[Föhn]] bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung immer wieder warme und trockene Luftströmungen nach Olching. Damit verbunden ist eine sehr gute Fernsicht – und insbesondere auch der berühmte bayerisch-blaue Himmel – so dass auch die [[Bayerische Alpen|Bayerischen Alpen]] sehr deutlich zu sehen sind. Bei einigen Menschen löst der Föhn Kopfschmerzen und/oder Kreislaufprobleme aus.
Als Ort in Rheinhessen hat Guntersblum eines der trockensten und wärmsten Klimate in ganz Deutschland. Diese Wärme und die Trockenheit begünstigen dabei auch den hier in hohem Maße betriebenen Weinanbau.

== Wappen ==
Das Wappen der Gemeinde Olching stammt aus dem Jahr 1951. Der blaue Wellenbalken im unteren Teil symbolisiert [[Heraldik|heraldisch]] die Lage am Fluss [[Amper]], welcher große wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hat. Der schwarze Moorkolben in der Mitte erinnert daran, dass Olching früher eine Sumpfgegend war und Teile des [[Dachauer Moos]] umfasste. Der Weizen steht für die Landwirtschaft auf dem kultivierten Land. Der obere Teil des Wappens zeigt das bayerische Rautenwappen, was auf eine enge Verbindung zum [[Wittelsbach|bayerischen Herrscherhaus]] hinweist, welche begründet wurde durch die ehemalige kurfürstliche [[Schwaighof (Hofform)|Schwaige]] Graßlfing auf dem Gemeindegebiet. Obwohl seit 1928 keine Bestandteile des bayerischen Staatswappens mehr in kommunale Wappen übernommen werden dürfen, wurde hier eine Ausnahme genehmigt, um eine Verwechslung mit dem Gemeindewappen von [[Kolbermoor]] zu vermeiden.<ref>Haus der Bayerischen Geschichte: Gemeinde Olching: [http://www.hdbg.de/gemeinden2/bayerns-gemeinden_detail.php?gkz=9179142]</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:St. Peter und Paul (Olching).jpg|thumb|St. Peter und Paul]]
=== 9. bis 10. Jahrhundert ===
[[Datei:Olching, St. Peter und Paul, Innenraum.jpg|thumb|St. Peter und Paul, Innenraum]]
*830 - 850 Früheste Erwähnung Guntersblums (''Chunteres Frumere'') im [[Lorscher Codex]] ([[Reichsurbar]]) - ein königlicher [[Leibeigener]] musste einen Zins von 2 [[Fuder]]n [[Wein]] an den Königshof liefern.
[[Datei:Schuppen_an_der_Amper_in_Olching.jpg|thumb|Geräteschuppen an der [[Amper]]]]
Gräberfunde und Knochenreste auf dem Gemeindegebiet weisen alte bajuwarische Ansiedlungen für Zeit um 600 v. Chr. nach.<ref>''Attraktives Olching'' Broschüre der Gemeinde Olching, S. 4, Nov. 2006 </ref> Die früheste urkundliche Erwähnung eines Olchinger Ortsteils nennt Esting, das im Jahre 806 in einer Schenkungs-Urkunde genannt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung Olchings stammt aus dem frühen [[Mittelalter]]. In einer Schenkungsurkunde von 740 übergibt der [[Agilolfinger]]herzog [[Tassilo II.]] den Ort mit Kirche und Getreidemühle dem [[Kloster Benediktbeuern]] (die Echtheit der Beurkundung ist umstritten). Die 1903 abgerissene frühgotische Kirche wurde durch die neuromanische Basilika "St. Peter und Paul" ersetzt.


1258 muss Herzog [[Ludwig der Strenge]] als Sühne für den Mord an seiner Frau [[Maria von Brabant (1226–1256)|Maria von Brabant]] ein Kloster gründen. Dieses wurde 1262 vom Aiblinger Gebiet nach Olching verlegt. Die Zisterziensermönche trafen daraufhin am 14. August 1262 in Olching ein und "erstellten gar bald einen hölzernen Bau". Nicht endgültig geklärt ist ob ein Starzelhochwasser oder ungeklärte Eigentumsverhältnisse dafür sorgten, dass die Mönche schon 1263 auf "des Fürsten Feld" – in der Nähe des heutigen [[Fürstenfeldbruck]] übersiedelten.
*13. Juni 897 Erste genau datierte Erwähnung Guntersblums, bezeichnet als ''Cundheresprumare'' (Gunters Pflaumengarten) - [[König]] [[Zwentibold]] bestätigt den [[Mönch]]en des [[Kloster St. Maximin|Klosters St. Maximin]] in [[Trier]], dass sie in Guntersblum über Besitz verfügen.


Das [[Kloster Fürstenfeld]] hatte in den folgenden Jahrhunderten bis zur [[Säkularisation in Bayern|Säkularisierung]] (1802/03) in Olching viele Besitztümer, aber auch andere kirchliche und weltliche Grund- und Lehensherrschaften sind in vielen Dokumenten erwähnt.
*922/927 Der [[Erzbischof von Köln]] stattet das Kloster zu den heiligen Jungfrauen und das [[Ursula von Köln|Ursulastift]] in Köln mit Besitz aus, u.a. mehrere [[Arpent]] Feldbesitz in Guntersblum.


Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] hinterließ auch in Olching seine Spuren. Am 17. Mai 1632 zog König [[Gustav II. Adolf (Schweden)|Gustav Adolf von Schweden]] in München ein. Während die Stadt gegen eine Kontributionszahlung verschont blieb, spürte vor allem das Umland die Last des Krieges. Von 67 Anwesen in Olching im Jahr 1631 waren 1648 nur noch ganze neun erhalten.
=== 13. bis 18. Jahrhundert ===
*1215 Das [[Xantener Dom|Stift Xanten]] verpachtet seine Einkünfte aus der Guntersblumer Kirche (jährlich 12 Fuder Wein, 100 [[Malter]] [[Roggen]] und 50 Malter [[Weizen]]) an den [[Ritter]] [[Herbord von Albig]] und dessen Sohn Cuselin


Im 18. Jahrhundert konnte sich der Ort allerdings von den Kriegsschäden wieder etwas erholen, und als 1802/03 große Gebiete aus dem Besitz des Kloster Fürstenfeld der Gemeinde zufielen erwarben 55 Anwesensbesitzer ihre Nutzungsrechte an den Flächen.
*1237 Das Stift Xanten verkauft das [[Kirchenpatronat|Patronatsrecht]] und seinen gesamten Besitz in Guntersblum an das [[Wormser Dom|Domstift Worms]]. Güterteilung zwischen den Brüdern Friedrich III. von Leiningen und Emich IV. von Leiningen-Landeck. Letzterer erhält den [[kurköln]]ischen Lehnshof in Guntersblum.


1821 wurde Olching (das bis dahin über Jahrhunderte von Dachau aus verwaltet worden war) an das neu gegründete Rentamt Fürstenfeldbruck angegliedert und 1823 auch dem Landgericht Fürstenfeldbruck.
*Vor 1242 wird Friedrich III. von Leiningen von den Erzbischöfen von Köln (den Besitzern des Dorfs) mit der [[Vogt]]ei über Guntersblum belehnt. Ab dann bleibt Guntersblum unter leiningischer Herrschaft und gehörte bis 1316 zum [[Leiningen (Adelsgeschlecht)|Haus Leiningen]]
:bis 1466 zum Haus Leiningen-Hardenburg.
:bis 1572 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Hardenburg.
:bis 1658 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (in Heidesheim).
:bis 1766 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Falkenburg in Guntersblum.
:bis 1787 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Hardenburg.
:Ab 1787 zum Haus Leiningen-Guntersblum.
:Ende 1797 Ende der leiningischen Herrschaft, die linke Rheinseite wird [[Frankreich]] zugeschlagen.


1834 wird die erste Schule gegründet.
=== 19. Jahrhundert ===
*1814/1815 [[Wiener Kongress]]. Ende der französischen Herrschaft.


1839 war Olching ein kleines Dorf mit etwa 50 Höfen und etwa 300 Einwohnern. Dies änderte sich mit dem Beginn des Eisenbahnzeitalters. Es begann am 27. Oktober 1839 mit der Fertigstellung des 19 km langen Streckenabschnittes München-Olching durch die zunächst private ''[[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]]''. Erst ab dem 4. Oktober 1840 konnten die Olchinger Bürger auch das knapp 43 km entfernte Augsburg via Dampfzug erreichen. Nach [[Bayerische Ludwigsbahn|Nürnberg-Fürth]] im Jahre 1835 war dies die zweite Eisenbahnlinie im damaligen [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]].
*1815/1816 Die [[Provinz Rheinhessen]] entsteht, wird dem [[Großherzogtum Hessen]] zugeteilt und damit wird Guntersblum hessisch.


[[Datei:Olchingerkirche.jpg|thumb|left|Olchinger Kirche, vom winterlichen Mühlbach. Aquarell von Emmi Schmitt *19. März 1916 †29. März 2006]] In Olching siedelte sich daraufhin eine Holzstoff-Fabrik an welche dem Ort einen erheblichen Bevölkerungszuwachs durch den Zuzug von Arbeitskräften bescherte.
*1828/1829 [[Rheinbegradigung|Rheindurchstich]], die [[Kühkopf (Insel)|Insel Kühkopf]] entsteht.


Durch die hohe Anzahl von Arbeitern in Olching hatten sie auch im 20. Jahrhundert einen großen Einfluss auf die soziale und politische Kultur in Olching. Die linken Parteien hatten in der [[Weimarer Republik]] stets die Mehrheit im Gemeinderat.<br />
*1852 Guntersblum kommt zum neu gegründeten [[Kreis Oppenheim]]
Einige dieser Politiker, wie beispielsweise für den [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Bürgermeister Josef Tauscheck, brachte ihre Überzeugung ab 1933 KZ-Haft und endlose Schikanen. Denn auch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] im "[[Drittes Reich|Dritten Reich]]" hatten in Olching eine breite Anhängerschaft.


In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts errang Olching Bekanntheit als Badeort für Erholungssuchende aus der Großstadt. Es wird berichtet, dass an heißen Sommertagen täglich bis zu 15.000 Badegäste mit der Eisenbahn an die Seen und Flüsse kamen. Schließlich durfte sich die Gemeinde ab den 10. Dezember 1936 als „Fremdenverkehrsgemeinde“ und „Erholungsort“ nennen.<ref>''Attraktives Olching'' Broschüre der Gemeinde Olching, S. 5, Nov. 2006 </ref>
*1853 Bau der [[Hessische Ludwigsbahn|Hessischen Ludwigsbahn]] von [[Mainz]] nach [[Worms]].


Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] begann 1937 der Bau der [[Autobahn]] von München nach Stuttgart, der späteren [[Bundesautobahn 8]]. Am 2. Dezember 1938 fand die Eröffnung des ersten Teilabschnittes von München bis Olching statt.
=== 20. Jahrhundert ===
[[Datei:St. Peter und Paul Olching.JPG|thumb|upright|St. Peter & Paul, Sanierungsarbeiten 2008]]
*1930 Die letzten [[Okkupation|Besatzungstruppen]] des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] verlassen Guntersblum
Bei einem alliierten [[Luftkrieg#Bombenangriffe auf Deutschland|Bombenangriff]] am 22. Februar 1944 mittags wurden 22 Menschen, darunter auch zwei von den ca. 1000 in und um Olching beschäftigten [[Zwangsarbeit]]ern, getötet.<ref>[Nationalsozialistischer "Fremdarbeitereinsatz" in einer bayerischen Gemeinde 1939–1945. Das Beispiel Olching (Landkreis Fürstenfeldbruck) (Taschenbuch), ISBN 3-631-32909-1] </ref>


Nach dem Kriegsende 1945 mussten rund 2.000 [[Heimatvertriebener|Heimatvertriebene]], meist aus [[Schlesien]] und der [[Tschechoslowakei]] aufgenommen werden. Der Anteil dieser Neubürger machte 1950 mehr als 25 % der Gesamtbevölkerung aus und ihr Engagement trug nicht unerheblich zur dynamischen Entwicklung Olchings in der Nachkriegszeit bei.
*März 1945 Amerikanische Panzerverbände überrollen Rheinhessen und auch Guntersblum. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entwickelt sich Guntersblum im Zuge der [[Wirtschaftswunder|Aufwärtsentwicklung]] in ganz Deutschland zu mehr als doppelter Größe. Mit der Bildung der Besatzungszonen kommt das Gebiet des Kühkopfes nach Hessen.


Prägten nach dem Krieg vor allem Bauernhöfe das Ortsbild von Olching, sind an deren Stelle nun längst moderne Geschäftsbauten in der Hauptstraße getreten. Viele Bürger arbeiten in München und profitierten von der Einrichtung des S-Bahnverkehrs 1972 anlässlich der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele in München]]. Seit der Bildung der Großgemeinde 1978 steigen die Einwohnerzahlen weiter an, vor allem durch den Bau einer neuen Wohnsiedlung im Schwaigfeld.
*1969 Guntersblum kommt zum neugebildeten [[Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz]] im neugebildeten [[Landkreis Mainz-Bingen]].
<!-- == Religionen == -->


== Politik ==
*1972 Guntersblum wird Sitz der gleichnamigen [[Verbandsgemeinde Guntersblum|Verbandsgemeinde]].
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] der Gemeinde Olching umfasst 30 Sitze und setzt sich seit der letzten [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl am 2. März 2008]] wie folgt zusammen:


* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] – 12 Sitze (+2)
=== Religionen ===
* [[SPD Bayern|SPD]] – 7 Sitze (+3)
==== Evangelische Gemeinde ====
* FWO – 6 Sitze (-2)
[[Datei:Guntersblum- Evangelische Kirche- von Marktplatz aus 16.5.2009.JPG|thumb|Evangelische Kirche]]
* [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] – 3 Sitze (+1)
Die Kirche wurde um [[1100]] als dreischiffige [[Basilika]] mit zwei Türmen erbaut. Damals besaß das [[Stift (Kirche)|Stift]] [[Xanten]] das [[Kirchenpatronat|Patronat]] über die Kirche und stellte sie unter den Schutz des [[Viktor von Xanten|Heiligen Viktor]]. 1617/18 wurde das [[Kirchenschiff]] wegen seiner Baufälligkeit abgerissen. 1619 begann der Wiederaufbau. Aufgrund des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] erfolgte die Fertigstellung des Gebäudes erst zwischen 1685 und 1688. Im Jahre 1702 stürzte der Südturm (heute mit Uhr) ein. Er wurde in den Jahren 1839-42 wieder aufgebaut. Die beiden Türme der Kirche sind besonders bemerkenswert. Der Stil solcher achtseitigen Gewölbe auf quadratischem Grundriss wurde möglicherweise in [[Perserreich|Persien]] begründet und im [[Armenien]] des [[7. Jahrhundert]]s weiter entwickelt. Diese ''orientalische Verwandtschaft'' führte dazu, dass man sie [[Sarazenen]]türme nannte. Türme dieses Stils sind in Deutschland nur fünfmal vorhanden (vgl. Alsheim, [[Dittelsheim-Heßloch#Bauwerke|Dittelsheim]], [[Pauluskirche (Worms)|Worms]], [[Wetzlarer Dom|Wetzlar]]). Zu den weiteren Besonderheiten der Kirche gehört der [[Gotik|gotische]] [[Taufbecken|Taufstein]]. Er ist vermutlich um 1490 entstanden und gehört zu den sogenannten Löwentaufsteinen.
* FW-GEO – 1 Sitz (-3)
* [[Ökologisch-Demokratische Partei|ödp]] – 1 Sitz (-1)


In Klammern die Veränderungen gegenüber der Gemeinderatswahl vom März 2002.
==== Katholische Pfarrei St. Viktor ====
[[Datei:Guntersblum- Alsheimer Straße (in Höhe des Rathauses)- Richtung katholische Kirche 21.4.2009.JPG|thumb|Katholische Kirche]]
Etwa 100 Jahre lang teilten sich die beiden [[Glauben]]srichtungen ein [[Sakralbau|Gotteshaus]]. Schließlich verhalf die bürgerliche Gemeinde den [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] 1844/45 zum Bau einer eigenen '''Sankt Viktorskirche'''. Das Kirchengebäude fand seinen Standort auf dem gemeindeeigenen Gelände gegenüber dem Rathaus. Die feierliche Einweihung nahm Bischof [[Petrus Leopold Kaiser]] aus Mainz am 16. November 1845 vor. Die [[Konsekration]]surkunde hängt in der [[Sakristei]] der Kirche. Im Juli 1965 konnte der damalige Pfarrer in das kirchengemeindeeigene [[Pfarrhaus]] gegenüber der katholischen Kirche einziehen. In den Jahren 1982/83 baute die katholische Pfarrgemeinde weitgehend in Selbsthilfe und aus Spendenmittel ihr Pfarrheim, welches [[Domkapitular]] Fahney am 13. März 1983 einweihte.


== Wirtschaft ==
Der die katholische Gemeinde Guntersblums schon lange leitende Pfarrer Alphons Mohr feierte im September 2008 sein 50-jähriges Priesterjubiläum.
<!-- === Eingemeindungen === -->
=== Verkehr ===
[[Datei:Olching,_S-Bahn_Unterführung.jpg|thumb|Fußgängerunterführung nach Neu-Esting]]
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->
Olching ist über die Anschlussstellen Dachau/Fürstenfeldbruck oder Lochhausen/Langwied mit der Autobahn [[Bundesautobahn 8|A 8]], sowie über Anschlussstelle [[Lochhausen]] mit der [[Bundesautobahn 99|A 99]] verbunden. Außerdem gibt es zwei Auffahrten auf die [[Bundesstraße 471|B 471]]. Im öffentlichen Nahverkehr sind Olching und Neu-Esting mit eigenen Haltestellen an der Linie S4 (Mammendorf – Esting – Olching – München Hauptbahnhof – Ebersberg) an das S-Bahnnetz des [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund]]es angeschlossen. Die Münchner Innenstadt ist damit in gut 20 Minuten zu erreichen. Darüber hinaus bestehen Busverbindungen in die umliegenden Ortschaften. Olching befindet sich an der [[Schnellfahrstrecke Augsburg-München]], bei der die Züge bis zu 230 km/h schnell werden können.
[[Datei:Olching, Elektrizitätswerk am Mühlbach.jpg|thumb|Wasserkraftwerk am Mühlbach]]


== Politik ==
=== Gewerbe ===
[[Datei:Olching, Schwaigfeld Center.JPG|thumb|Einkaufszentrum im Schwaigfeld]]
{{Vorlage:Weinbaugemeinden Rheinhessen}}
Neben dem großen Gewerbegebiet, südlich der S-Bahnlinie mit den üblichen [[Discounter]]n, [[Supermarkt|Super-]], Bau- und Medienmarkt sowie verschiedenen Handwerksbetrieben entstand Ende 2007 im nördlich Teil Olchings in der Feurstraße, neben dem Gymnasium ein kleineres Gewerbengebiet unter der Bezeichnung „Schwaigfeld Center“. Neben einem Supermarkt, einem Drogerie- und Billigdiscounter findet sich dort unter anderem eine Fahrschule, ein Fitness-Center sowie ein Zahnarzt.
=== Stadtgliederung ===
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
Neben der eigentlichen Ortsgemeinde Guntersblum gibt es noch eine circa 1 Kilometer vom Guntersblumer Ortskern entfernte kleinere Siedlung am Rhein. Sie heißt ''Guntersblum am Rheindamm''. Vorhanden sind hier der Guntersblumer [[Rhein]][[hafen]], eine [[Gaststätte]] sowie einige [[Wohngebäude]]. Verbunden ist dieser Ortsteil mit dem Guntersblumer Ortskern mittels der Kreisstraße 43.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Gemeinderat ===
[[Datei:Olchinger Kriegsdenkmal.jpg|thumb|Kriegerdenkmal]]
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] in Guntersblum besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahl]] am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem [[Ehrenamt|ehrenamtlichen]] [[Ortsbürgermeister]] als Vorsitzenden.


=== Kulturelle Einrichtungen ===
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:<ref>[http://wahlen.rlp.de/kw/wahlen/2009/gemeinderatswahlen/ergebnisse/3390402400.html Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat]</ref>
* Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach, Hauptstraße 68 / 70
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="400"
* [[Bibliothek|Bücherei]] Olching, Schwojerstraße 31
|- bgcolor="#eeeeee" align="center"
* [[Spielothek]] in der Bücherei Olching
| || [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || [[Freie Wähler|FWG]] || [[Wählergruppe|GLG]] || '''Gesamt'''
* [[Bibliothek|Bücherei]] Esting, Schloßstraße 19
|- align="center"
* [[Spielothek]] in der Bücherei Esting
| 2009 || 6 || 7 || 4 || 3 || 20 Sitze
* [[Bibliothek]] der katholischen Pfarrgemeinde Olching, Andachtsraum der Kirche St. Peter und Paul
|}
<!-- === Bürgermeister === -->
<!-- === Museen === -->
=== Wappen ===
<!-- === Bauwerke === -->
Das Wappen zeigt im geteilten Schild oben in blau einen rot-bewehrten und -bezungten silbernen [[Leininger Adler]], unten in Silber einen blauen [[Blumentopf]] mit fünf grün-bestielten roten [[Rosen]] mit roten [[Butzen]].


=== Städtepartnerschaften ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
==== Faschingsumzug ====
*[[Muldenstein]]
[[Datei:Gedenkfigur_40_Jahre_Olchinger_Faschingumzug.jpg|thumb|upright|left|Gedenkfigur „40 Jahre Umzug“]]
[[Datei:Olching faschingsumzug opening.JPG|thumb|left|Faschingsumzug in Olching]]
[[Datei:Olching faschingsumzug messerschmidt.JPG|thumb|Faschingsumzug in Olching]]
[[Datei:Olching faschingsumzug baustelle.JPG|thumb|Faschingsumzug in Olching]]
Der [[Karnevalsumzug|Faschingsumzug]], der jedes Jahr am Faschingsdienstag um 14 Uhr stattfindet, hat in Olching eine lange Tradition. Schon ca. 1923 fand, organisiert vom damaligen Burschenverein, ein Faschingszug statt. Zwischen 1938 und 1952 fanden keine belustigende Umzüge statt. Erst 1953, als sechs Maskierte (darunter drei Musikanten) durch Olching zogen, war das Eis gebrochen. Bis zum Jahr 1980 prägte vor allem Sepp Miller als Organisationsleiter das Bild des Olchinger Faschingstreibens.


Der Zug wurde durch die Mitwirkung von Vereinen aus Olching und den umliegenden Gemeinden immer größer. Mittlerweile ist der Olchinger Faschingsumzug der größte in ganz Oberbayern. Nur 1962 wegen der [[Sturmflut 1962|Flutkatastrophe in Hamburg]], 1990 wegen des [[Orkan]]s ''Wiebke'' und 1991 während des [[Zweiter Golfkrieg|Golfkrieges]] fand die Veranstaltung nicht statt. In den folgenden Jahren verfolgten jeweils ungefähr 30.000–40.000 Zuschauer das Spektakel in der Olchinger Hauptstraße.
=== Verkehr ===
Guntersblum liegt direkt an der [[Bundesstraße 9]], die von [[Ludwigshafen am Rhein]] am Rhein entlang, parallel der [[Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen]], nach [[Mainz]] führt. Guntersblum liegt zwischen den Metropolregionen [[Rhein-Main-Gebiet|Rhein-Main]] und [[Metropolregion Rhein-Neckar|Rhein-Neckar]].


==== Volksfest ====
Es besteht außerdem im Schienenverkehr im Halbstundentakt Anschluss an diese zwei Metropolregionen. 2015 soll hier die [[S-Bahn RheinNeckar]] verkehren.
Das Olchinger Volksfest findet jährlich in der zweiten Pfingstferienwoche statt. An Fronleichnam wird im Rahmen des Festprogramms das traditionelle Speedwayrennen ausgetragen. Darüber hinaus veranstaltet die Gemeinde Olching ein breites Rahmenprogramm rund um das Volksfest. Meistens am Montag findet, nach Einbruch der Dunkelheit, ein großes Brillantfeuerwerk statt.


==== BladeFever ====
Des Weiteren besteht über das ca. 25 km entfernte [[Autobahnkreuz Alzey]] Anschluss an die [[Bundesautobahn 61|Autobahnen 61]] und [[Bundesautobahn 63|63]], welche sich jedoch nur in den Richtungen Koblenz und Kaiserslautern lohnen, da Mainz und Worms bzw. Ludwigshafen schneller und kürzer über die B9 erreicht werden können.
Die Jugendinitiative [[TROJA Olching e.V.]], ein Verein von Jugendlichen für Jugendliche, veranstaltet jährlich eine Rollerblade-Veranstaltung namens BladeFever.
Diese Veranstaltung ist die größte Sportveranstaltung in Olching mit aktiven Sportlern. In enger Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Polizei wird ein sicheres Fahren ermöglicht.
Künftig wird das BladeFever in weitere Runden gehen.


=== Freizeit- und Sportanlagen ===
Ferner besitzt Guntersblum über die Linie 432 Anschluss an das Netz der [[Busverkehr Rhein-Neckar|BRN]]. Die Linie führt dabei vom Guntersblumer Bahnhof über [[Gimbsheim]], [[Eich]], [[Hamm]] und Worms-Rheindürkheim zum [[Worms Hauptbahnhof|Wormser Hauptbahnhof]].
[[Datei:Olchinger_see_041211.jpg|thumb|Blick auf den [[Olchinger See]]]]
* [[Olchinger See]]
* Hallenbad Olching, Heckenstr.
* Speedway Stadion
* Volksfestplatz (mit Skaterpark)
* [[Vogelpark Olching]]
* Turnier-Minigolfanlage
* 18 Loch Golfplatz
* Bowlingbahn
* Sportanlage des SC Olching
* Sportanlage des SV Esting
* Sportanlage des TSV Olching
* zahlreiche Tennisplätze


== Öffentliche Einrichtungen ==
<gallery>
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->
Datei:Guntersblumer Bahnhof- auf Bahnsteig Richtung Worms- Richtung Mainz (RB 425 261-5) 12.12.2008.JPG|RB 44 der [[DBAG-Baureihe 425|Baureihe 425]] im Guntersblumer Bahnhof auf dem Weg nach Mainz
Datei:Guntersblumer Bahnhof- Busbahnhof- Richtung Worms (Süd) (Bus Mercedes-Benz LU-ET-903) (SEV-Bus) 14.7.2009.JPG|Bus im Guntersblumer Busbahnhof im SchienenErsatzVerkehr-Einsatz auf dem Weg nach Mainz
Datei:Guntersblum- Alte und neue B9 nach Oppenheim- bei Guntersblum- Richtung Oppenheim 23.12.2007.jpg|Bundesstraße 9 bei Guntersblum
</gallery>


=== Bildungseinrichtungen ===
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
<!-- === Theater === -->
==== Schulen ====
* [[Grundschule]] Olching
=== Museen ===
* [[Hauptschule]] Olching
[[Datei:Guntersblum_Museum_1.jpg|thumb|Museum im Kellerweg]]
* Grund- und Hauptschule Esting
*Kelterhaus (Kellerweg 20) aus dem 19. Jh., alter Gebäudetrakt im klassischen Gründerzeitstil errichtet, mit imposanter, holzvertäfelter und bemalter Weinprobierstube aus der Zeit, zuletzt als Restaurant betrieben, seit 2000 im Gemeindebesitz, seit 2003 als Museum genutzt.
* [[Grundschule]] Graßfling/Geiselbullach
* Staatl. [[Gymnasium]] Olching
* [[Maria Montessori|Montessori]]-Grund- und Hauptschule


==== Sonstige ====
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
* [[Volkshochschule]] Olching
* Erwachsenenbildung der kath. Kirche (Brucker Forum e.V.)
* Ev. Bildungswerk im Landkreis (Pfarramt Olching)
* [[Musikschule]] Olching und Esting


=== Bauwerke ===
== Einwohner ==
[[Datei:Kellerweg02.jpg|thumb|Kelterhäuser im Kellerweg]]
[[Datei:Einwohnerentwicklung olching.png|thumb|Einwohnerentwicklung von Olching]]
Besonders durch die Neubauten im ''Schwaigfeld'' (Ortsteil Graßfling) sind die Einwohnerzahlen in den letzten Jahren in Olching gestiegen.
[[Datei:Julianenbrunnen01.jpg|thumb|Julianenbrunnen - links im Hintergrund das ehemalige Sommer[[atelier]] von Prof. [[Carl Küstner]]]]
*Der '''Kellerweg''' ist eine Guntersblumer Eigentümlichkeit. Etwa einen Kilometer zieht sich am erhöhten Westrand des Ortes die Straße entlang, in der sicher vor [[Grundwasser|Grund-]] und [[Hochwasser]] des [[Rhein]]s die [[Weinkeller]] und [[Kelter]]häuser angelegt sind. Der älteste [[Keller]] trägt das Datum 1600. Der Mittelpunkt des Kellerweges bildet der '''[[Julianenbrunnen]]'''. Seit 1964 feiert die Gemeinde hier alljährlich am letzten und vorletzten [[Wochenende]] im August ''Kellerweg-Fest''. Ähnliche Bauanlagen gibt es auch in [[Österreich]], unter dem Namen [[Kellergasse]]. Siehe auch Hauptartikel [[Guntersblumer Kellerweg]].


=== Einwohnerentwicklung ===
*'''Pumpwerksgebäude der Wasserversorgung''': [[Pumpwerk]] mit [[Maschinenhalle]] und Maschinisten[[wohnhaus]], 1906/07 von Wilhelm Lenz (Großherzogliche Kulturinspektion Mainz), Baugruppe in barockisier. Jugendstilformen, die bauzeitlichen Maschinenanlagen sind teilweise erhalten (Gimbsheimer Straße 52).
==== Vergangenheit ====
Der Bevölkerungsstand am:
* 31. Dezember 1960: 9.130 Einwohner
* 31. Dezember 1970: 14.129 Einwohner
* 31. Dezember 1980: 18.973 Einwohner
* 31. Dezember 1990: 20.702 Einwohner
* 31. Dezember 2000: 22.796 Einwohner
* 31. Dezember 2001: 23.130 Einwohner
* 31. Dezember 2002: 23.607 Einwohner
* 31. Dezember 2003: 23.791 Einwohner
* 31. Dezember 2004: 24.107 Einwohner
* 31. Dezember 2005: 24.298 Einwohner
* 31. Dezember 2007: 24.474 Einwohner
(jeweils ohne Nebenwohnsitz)


Quelle: Statistisches Landesamt Bayern
=== Parks ===
* Im Rhein befindet sich auf Guntersblumer Höhe das [[Kühkopf-Knoblochsaue|Europa-Reservat Kühkopf-Knoblochsaue]]. Besuchen kann man diese Insel vom circa 1 Kilometer vom Guntersblumer Ortskern befindlichen Guntersblumer Hafen, der sich im Ortsteil ''Guntersblum am Rheindamm'' befindet, mittels einer Fähre von April bis Oktober eines Jahres. Dabei darf man bei einem Besuch nur unmotorisiert, das heißt höchstens mit einem Fahrrad, anreisen.
* Im Herzen von Guntersblum befindet sich eine circa 600 Meter lange [[Promenade]]. Sie zieht sich von der Hauptstraße der Ortsgemeinde bis zur Julianenstraße an der alten Schule. Früher war diese Anlage ein Graben, in dem allerlei Haushaltsabfälle der früheren Guntersblumer Bürger geleitet wurden und auch entsorgt wurden. Auch stellte er früher die natürliche Grenze Guntersblums dar. Heute finden sich dort vor allem viele hohe [[Baum|Bäume]] und zahlreiche [[Strauch|Büsche]]. Die Erhaltung und Verschönerung dieser Promenade wird dabei mit hohem Aufwand von der Gemeinde Guntersblum betrieben.
[[Datei:Guntersblum- Promenade (bei Grabenstraße) 2.10.2008.jpg|thumb|Promenade]]
<!-- === Naturdenkmäler === -->


=== Sport ===
==== Zukunft ====
Nachfolgende Werte basieren auf Schätzungen über die künftige Einwohnerentwicklung.
* SV 1921 Guntersblum - Mit ca. 430 Mitglieder ist der SV 1921 Guntersblum einer der größeren Vereine im Ort. Die erste Mannschaft spielt in der [[Landesliga#Fußball|Landesliga]]. Der Erfolg der ersten Mannschaft unter der Leitung des Trainers H. Scheffel, der jedoch zum Saisonende 2008/2009 den Verein nach vielen Jahren verlässt, steht im Vordergrund der Vereinsarbeit. Rainer Richter ist der 1. Vorsitzende des Vereins. Seit Beginn der Saison 2009/2010 ist Günter Braun Trainer der 1. Mannschaft. Das Vereinsgelände befindet sich an der Alsheimer Straße am Ortseingang von Alsheim kommend.
* 2010: 25.750 Einwohner
Vereinshomepage: [http://www.sv-guntersblum.de www.sv-guntersblum.de]
Homepage der Aktivenabteilung (1. und 2. Mannschaft): [http://www.sv-guntersblum-aktive.de www.sv-guntersblum-aktive.de]
* Turnverein 1848 e.V.
* Tennisklub
* Wassersportfreunde - Kanuwandersport. Direkt am Rhein gegenüber dem Naturschutzgebiet Kühkopf liegt das Bootshaus der Wassersportfreunde.


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Einwohnerstatistik ===
Juli 2003 – 30. Juni 2004
[[Datei:Kellerwegfest.jpg|thumb|Blick Richtung Julianenbrunnen]]
{| border="0"
* [[Guntersblumer Kellerweg#Kellerwegfest|Kellerwegfest]] am vor- und letzten Wochenende im August mit zahlreichen Besuchern aus dem Umland.
|-
* Rheinradeln im Mai auf der alten B 9, jetzt die L 439, zwischen Oppenheim und Worms-Herrnsheim. In Guntersblum sind dabei zahlreiche Winzerhöfe, insbesondere an der Strecke in der Hauptstraße und Alsheimer Straße, für die Radler, Skater und Jogger geöffnet.
| Anmeldungen
* Fastnachtsumzug durch die Straßen des Ortes am Sonntag vor jedem Rosenmontag eines Jahres. Der Fastnachtsumzug in Guntersblum ist mit ca. 50 Zugnummern in jedem Jahr dabei einer der größten in der Region.
| 1.723
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
|-
| Abmeldungen
| 1.563
|-
| Ummeldungen innerhalb der Gemeinde
| 728
|-
| Geburten
| 186
|-
| Sterbefälle
| 154
|}


=== Einwohnerverteilung auf die Ortsteile ===
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
(1995–2004, Quelle ist die Gemeinde selber)
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
=== Einkaufsmöglichkeiten ===
In Guntersblum gibt es mehrere Bäckereien, Metzgereien, Friseurläden, Supermärkte und Discounter. Auch verschiedene Gastronomische Betriebe sind neben den einzelnen Winzerhöfen vorhanden.
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->
=== Bildung ===
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->
[[Datei:Guntersblum- Carl-Küstner-Grundschule- von Schulhof aus 26.1.2009.JPG|thumb|Die Guntersblumer Carl-Küstner-Grundschule]]
Die nach dem Guntersblumer [[Carl Küstner]] benannte Grundschule zählt ca. 200 Schülerinnen und Schülern. In den Räumlichkeiten der Grundschule ist außerdem die [[Volkshochschule]] beheimatet.
Des Weiteren gibt es in Guntersblum die zwei Kindergärten ''Spatzennest'' und ''Zwergenpalast''.


{| class="prettytable"
== Sonstiges ==
| Stand am
* Guntersblum ist aufgrund seiner reizvollen Lage am Rhein sowie in direkter Nähe zu den Weinbergen eine [[Fremdenverkehrsgemeinde]].
! 31. Dezember 1995
* Guntersblum darf sich seit einem Wettbewerb im Oktober 2007 offiziell ''SWR 1-Gemeinde'' nennen.
! 31. Dezember 1996
! 31. Dezember 1997
! 31. Dezember 1998
! 31. Dezember 1999
! 31. Dezember 2000
! 31. Dezember 2001
! 31. Dezember 2002
! 31. Dezember 2003
! 31. August 2004
! 31. Dezember 2007
|-
! Olching
| 13.001
| 13.135
| 13.195
| 13.371
| 13.498
| 13.496
| 13.854
| 13.739
| 13.820
| 13.901
| 13.885
|-
! Esting
| 1.685
| 1.676
| 1.684
| 1.643
| 1.655
| 1.655
| 1.665
| 1.623
| 1.605
| 1.629
| 1.655
|-
! Neu-Esting
| 4.173
| 4.140
| 4.091
| 4.111
| 4.069
| 4.162
| 4.260
| 4.283
| 4.361
| 4.401
| 4.358
|-
! Geiselbullach
| 1.357
| 1.388
| 1.443
| 1.547
| 1.592
| 1.620
| 1.614
| 1.698
| 1.727
| 1.872
| 1.819
|-
! Graßlfing
| 1.504
| 1.513
| 1.507
| 1.513
| 1.718
| 1.876
| 1.945
| 2.264
| 2.339
| 2.400
| 2.757
|-
! Gesamt
| 21.720
| 21.852
| 21.934
| 22.185
| 22.532
| 22.809
| 23.068
| 23.607
| 23.852
| 24.203
| 24.474
|}


=== Ausländische Bürger ===
== Persönlichkeiten ==
(Stand: 31. August 2004)
<!-- === Ehrenbürger === -->


2.202 (9,09 % der Gesamtbevölkerung)

=== Religionszugehörigkeit ===
(inkl. Nebenwohnsitz)

{| border="0"
| [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]]
| 12.772
|-
| [[evangelisch]]
| 3.975
|-
| sonstige bzw. ohne [[Religion]]
| 7.456
|}

== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
→ ''Hauptartikel:'' [[Liste der Ehrenbürger von Olching]]
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Rudolf Brunnenmeier]] († 20. April 2003 in Olching), Fußballspieler
*Heinrich "Henry" Dübs, (1816-24. April 1876) Deutsch-Britischer Ingenieur und Gründer der "Dübs & Company" Lokomotivfabrik in Glasgow.
* [[Harald Meller]] (* 10. Mai 1960 in Olching), Archäologe
*[[Georg K. Glaser]], (1910-1995) deutschsprachiger französischer Schriftsteller

*[[Johann Phillip Kreisler]], namensgebender und 1709 ausgewanderter Vorfahre des amerikanischen Automobil-Pioniers [[Walter Percy Chrysler]] (Begründer des Automobilunternehmens [[Chrysler Corporation]], heute [[Chrysler LLC]])
== Partnergemeinden ==
*[[Augustus Carl Büchel]] (1813–1864), Oberst der 1. Texas Cavalry
* [[Feurs]], [[Frankreich]]
* [[Ferdinand Adolf Kehrer]] (1837–1914), Gynaköloge, Erfinder des modernen Kaiserschnitts
* [[Tuchola]], [[Polen]]
* [[Carl Küstner]] (1861–1934), Landschaftsmaler und Kunstprofessor
* [[Heinrich Paulizky]] (1752-1791), Arzt und Schriftsteller
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->
<!-- ===Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben=== -->
<!-- d.h. Personen, die hier gelebt und vor Ort oder von diesem Ort aus bedeutendes geleistet haben, ohne dort geboren zu sein -->
<!-- == Sonstiges == -->
<!-- == Sonstiges == -->
<!-- == Literatur == -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
<!-- ==Sportverein== -->


== Quellen und Einzelnachweise ==
== Quellen ==
* [http://www.olching.de Internet-Seite der Gemeinde Olching]

=== Einzelnachweise ===
<references />
<references />

=== Literatur ===
* Konrad Bauer, Fritz Scherer, Tobias Weger: ''Geschichte der Gemeinde Olching. Olching, Esting, Geiselbullach, Graßlfing. Dachau 1994''.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{commonscat|Guntersblum}}
* {{HdBG GKZ|09179142}}
* [http://www.mainz-bingen-foto.de/pages/Guntersblum Fotos von Guntersblum auf mainz-bingen-foto.de]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck}}
* [http://www.vg-guntersblum.de/og/guntersblum/guntersblum.html Ortsgemeinde Guntersblum auf der Seite der Verbandsgemeinde]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Mainz-Bingen}}


[[Kategorie:Ort im Landkreis Mainz-Bingen]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck]]
[[Kategorie:Rheinhessen]]
[[Kategorie:Olching| ]]
[[Kategorie:Guntersblum|!]]


[[en:Guntersblum]]
[[bar:Oiching]]
[[eo:Guntersblum]]
[[da:Olching]]
[[nl:Guntersblum]]
[[en:Olching]]
[[ro:Guntersblum]]
[[eo:Olching]]
[[it:Olching]]
[[ru:Гунтерсблум]]
[[vo:Guntersblum]]
[[nl:Olching]]
[[pl:Olching]]
[[pt:Olching]]
[[ro:Olching]]
[[ru:Ольхинг]]
[[vi:Olching]]
[[vo:Olching]]

Version vom 28. September 2009, 17:51 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Olching
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Olching hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 12′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 48° 12′ N, 11° 19′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Fürstenfeldbruck
Höhe: 503 m ü. NHN
Fläche: 29,92 km2
Einwohner: 27.407 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 916 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82140
Vorwahl: 08142
Kfz-Kennzeichen: FFB
Gemeindeschlüssel: 09 1 79 142
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rebhuhnstraße 18
82140 Olching
Website: www.olching.de
Bürgermeister: Andreas Magg (SPD)
Lage der Gemeinde Olching im Landkreis Fürstenfeldbruck
KarteAmmerseeLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis StarnbergLandkreis MünchenLandkreis Landsberg am LechLandkreis DachauMünchenAdelshofen (Oberbayern)AllingAlthegnenbergEgenhofenEichenauEmmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)FürstenfeldbruckGermeringGrafrathGröbenzellHattenhofen (Bayern)JesenwangKottgeiseringLandsberiedMaisachMammendorfMittelstetten (Oberbayern)MoorenweisOberschweinbachOlchingPuchheimSchöngeisingTürkenfeld
Karte

Olching ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck und liegt etwa 20 Kilometer westlich von München. Die Gemeinde Olching entstand 1978 als Verwaltungseinheit, in der die bis dahin selbständigen Gemeinden Olching, Esting, Neu-Esting, Grasslfing und Geiselbullach zusammengefasst wurden. Mit einer Einwohnerzahl von knapp 25.000 gilt Olching als bevölkerungsreichste Gemeinde Bayerns, die weder Stadt- noch Marktrecht besitzt.

Geografie

Geografische Lage

Gedenkstein zur Gebietsreform 1978

Das Gebiet der Gemeinde Olching liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Dachau und Fürstenfeldbruck und erstreckt sich auf beiden Seiten der Amper.

Nachbargemeinden

Olching grenzt im Westen an das Gemeindegebiet von Maisach, im Norden an Bergkirchen (Landkreis Dachau), im Osten an das Stadtgebiet von München, im Südosten an die Gemeinde Gröbenzell, im Süden an Puchheim und Eichenau und im Südwesten an Emmering und Fürstenfeldbruck.

Ortsgliederung

St. Nepomuk Kapelle, Geiselbullach
St. Nepomuk, Altarraum

1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Olching, Esting und Geiselbullach zu einer Verwaltungseinheit zusammengefasst. Heute besteht Olching aus den Ortsteilen Olching, Geiselbullach, Graßlfing und Esting. Der Ortsteil Esting untergliedert sich wiederum in (Alt-)Esting und Neu-Esting.

Ausdehnung

Der Amperkanal (Mühlbach)

Die Gesamtfläche der Gemeinde Olching beträgt 2.990,5 ha. Hiervon entfallen 1960 ha auf landwirtschaftliche Nutzflächen, 303 ha auf Gebäude und zugehörige Freiflächen, 224 ha auf Verkehrsflächen, 193 ha auf Waldflächen, 103 ha auf Wasserflächen, 35 ha auf Erholungsflächen, 23 ha auf Betriebsflächen und 151 ha auf Flächen anderer Nutzung.

Steg an der alten Amper. Ölgemälde von Emmi Schmitt *19. März 1916 †29. März 2006

In der Gemeinde Olching gibt es das Landschaftsschutzgebiet "Untere Amper" (ca. 553 ha davon 316 ha auf dem Gebiet der Gemeinde Olching) sowie das Landschaftsschutzgebiet "Graßlfinger Moos und Olchinger See" (ca. 590 ha).

Klima

Olching liegt im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen kontinentalen Klima. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheide. Aufgrund dieser Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der Föhn bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung immer wieder warme und trockene Luftströmungen nach Olching. Damit verbunden ist eine sehr gute Fernsicht – und insbesondere auch der berühmte bayerisch-blaue Himmel – so dass auch die Bayerischen Alpen sehr deutlich zu sehen sind. Bei einigen Menschen löst der Föhn Kopfschmerzen und/oder Kreislaufprobleme aus.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Olching stammt aus dem Jahr 1951. Der blaue Wellenbalken im unteren Teil symbolisiert heraldisch die Lage am Fluss Amper, welcher große wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hat. Der schwarze Moorkolben in der Mitte erinnert daran, dass Olching früher eine Sumpfgegend war und Teile des Dachauer Moos umfasste. Der Weizen steht für die Landwirtschaft auf dem kultivierten Land. Der obere Teil des Wappens zeigt das bayerische Rautenwappen, was auf eine enge Verbindung zum bayerischen Herrscherhaus hinweist, welche begründet wurde durch die ehemalige kurfürstliche Schwaige Graßlfing auf dem Gemeindegebiet. Obwohl seit 1928 keine Bestandteile des bayerischen Staatswappens mehr in kommunale Wappen übernommen werden dürfen, wurde hier eine Ausnahme genehmigt, um eine Verwechslung mit dem Gemeindewappen von Kolbermoor zu vermeiden.[2]

Geschichte

St. Peter und Paul
St. Peter und Paul, Innenraum
Geräteschuppen an der Amper

Gräberfunde und Knochenreste auf dem Gemeindegebiet weisen alte bajuwarische Ansiedlungen für Zeit um 600 v. Chr. nach.[3] Die früheste urkundliche Erwähnung eines Olchinger Ortsteils nennt Esting, das im Jahre 806 in einer Schenkungs-Urkunde genannt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung Olchings stammt aus dem frühen Mittelalter. In einer Schenkungsurkunde von 740 übergibt der Agilolfingerherzog Tassilo II. den Ort mit Kirche und Getreidemühle dem Kloster Benediktbeuern (die Echtheit der Beurkundung ist umstritten). Die 1903 abgerissene frühgotische Kirche wurde durch die neuromanische Basilika "St. Peter und Paul" ersetzt.

1258 muss Herzog Ludwig der Strenge als Sühne für den Mord an seiner Frau Maria von Brabant ein Kloster gründen. Dieses wurde 1262 vom Aiblinger Gebiet nach Olching verlegt. Die Zisterziensermönche trafen daraufhin am 14. August 1262 in Olching ein und "erstellten gar bald einen hölzernen Bau". Nicht endgültig geklärt ist ob ein Starzelhochwasser oder ungeklärte Eigentumsverhältnisse dafür sorgten, dass die Mönche schon 1263 auf "des Fürsten Feld" – in der Nähe des heutigen Fürstenfeldbruck übersiedelten.

Das Kloster Fürstenfeld hatte in den folgenden Jahrhunderten bis zur Säkularisierung (1802/03) in Olching viele Besitztümer, aber auch andere kirchliche und weltliche Grund- und Lehensherrschaften sind in vielen Dokumenten erwähnt.

Der Dreißigjährige Krieg hinterließ auch in Olching seine Spuren. Am 17. Mai 1632 zog König Gustav Adolf von Schweden in München ein. Während die Stadt gegen eine Kontributionszahlung verschont blieb, spürte vor allem das Umland die Last des Krieges. Von 67 Anwesen in Olching im Jahr 1631 waren 1648 nur noch ganze neun erhalten.

Im 18. Jahrhundert konnte sich der Ort allerdings von den Kriegsschäden wieder etwas erholen, und als 1802/03 große Gebiete aus dem Besitz des Kloster Fürstenfeld der Gemeinde zufielen erwarben 55 Anwesensbesitzer ihre Nutzungsrechte an den Flächen.

1821 wurde Olching (das bis dahin über Jahrhunderte von Dachau aus verwaltet worden war) an das neu gegründete Rentamt Fürstenfeldbruck angegliedert und 1823 auch dem Landgericht Fürstenfeldbruck.

1834 wird die erste Schule gegründet.

1839 war Olching ein kleines Dorf mit etwa 50 Höfen und etwa 300 Einwohnern. Dies änderte sich mit dem Beginn des Eisenbahnzeitalters. Es begann am 27. Oktober 1839 mit der Fertigstellung des 19 km langen Streckenabschnittes München-Olching durch die zunächst private München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft. Erst ab dem 4. Oktober 1840 konnten die Olchinger Bürger auch das knapp 43 km entfernte Augsburg via Dampfzug erreichen. Nach Nürnberg-Fürth im Jahre 1835 war dies die zweite Eisenbahnlinie im damaligen Deutschen Reich.

Olchinger Kirche, vom winterlichen Mühlbach. Aquarell von Emmi Schmitt *19. März 1916 †29. März 2006

In Olching siedelte sich daraufhin eine Holzstoff-Fabrik an welche dem Ort einen erheblichen Bevölkerungszuwachs durch den Zuzug von Arbeitskräften bescherte.

Durch die hohe Anzahl von Arbeitern in Olching hatten sie auch im 20. Jahrhundert einen großen Einfluss auf die soziale und politische Kultur in Olching. Die linken Parteien hatten in der Weimarer Republik stets die Mehrheit im Gemeinderat.
Einige dieser Politiker, wie beispielsweise für den SPD-Bürgermeister Josef Tauscheck, brachte ihre Überzeugung ab 1933 KZ-Haft und endlose Schikanen. Denn auch die Nationalsozialisten im "Dritten Reich" hatten in Olching eine breite Anhängerschaft.

In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts errang Olching Bekanntheit als Badeort für Erholungssuchende aus der Großstadt. Es wird berichtet, dass an heißen Sommertagen täglich bis zu 15.000 Badegäste mit der Eisenbahn an die Seen und Flüsse kamen. Schließlich durfte sich die Gemeinde ab den 10. Dezember 1936 als „Fremdenverkehrsgemeinde“ und „Erholungsort“ nennen.[4]

Während der Zeit des Nationalsozialismus begann 1937 der Bau der Autobahn von München nach Stuttgart, der späteren Bundesautobahn 8. Am 2. Dezember 1938 fand die Eröffnung des ersten Teilabschnittes von München bis Olching statt.

St. Peter & Paul, Sanierungsarbeiten 2008

Bei einem alliierten Bombenangriff am 22. Februar 1944 mittags wurden 22 Menschen, darunter auch zwei von den ca. 1000 in und um Olching beschäftigten Zwangsarbeitern, getötet.[5]

Nach dem Kriegsende 1945 mussten rund 2.000 Heimatvertriebene, meist aus Schlesien und der Tschechoslowakei aufgenommen werden. Der Anteil dieser Neubürger machte 1950 mehr als 25 % der Gesamtbevölkerung aus und ihr Engagement trug nicht unerheblich zur dynamischen Entwicklung Olchings in der Nachkriegszeit bei.

Prägten nach dem Krieg vor allem Bauernhöfe das Ortsbild von Olching, sind an deren Stelle nun längst moderne Geschäftsbauten in der Hauptstraße getreten. Viele Bürger arbeiten in München und profitierten von der Einrichtung des S-Bahnverkehrs 1972 anlässlich der Olympischen Spiele in München. Seit der Bildung der Großgemeinde 1978 steigen die Einwohnerzahlen weiter an, vor allem durch den Bau einer neuen Wohnsiedlung im Schwaigfeld.

Politik

Der Gemeinderat der Gemeinde Olching umfasst 30 Sitze und setzt sich seit der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen:

  • CSU – 12 Sitze (+2)
  • SPD – 7 Sitze (+3)
  • FWO – 6 Sitze (-2)
  • Grüne – 3 Sitze (+1)
  • FW-GEO – 1 Sitz (-3)
  • ödp – 1 Sitz (-1)

In Klammern die Veränderungen gegenüber der Gemeinderatswahl vom März 2002.

Wirtschaft

Verkehr

Fußgängerunterführung nach Neu-Esting

Olching ist über die Anschlussstellen Dachau/Fürstenfeldbruck oder Lochhausen/Langwied mit der Autobahn A 8, sowie über Anschlussstelle Lochhausen mit der A 99 verbunden. Außerdem gibt es zwei Auffahrten auf die B 471. Im öffentlichen Nahverkehr sind Olching und Neu-Esting mit eigenen Haltestellen an der Linie S4 (Mammendorf – Esting – Olching – München Hauptbahnhof – Ebersberg) an das S-Bahnnetz des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes angeschlossen. Die Münchner Innenstadt ist damit in gut 20 Minuten zu erreichen. Darüber hinaus bestehen Busverbindungen in die umliegenden Ortschaften. Olching befindet sich an der Schnellfahrstrecke Augsburg-München, bei der die Züge bis zu 230 km/h schnell werden können.

Wasserkraftwerk am Mühlbach

Gewerbe

Einkaufszentrum im Schwaigfeld

Neben dem großen Gewerbegebiet, südlich der S-Bahnlinie mit den üblichen Discountern, Super-, Bau- und Medienmarkt sowie verschiedenen Handwerksbetrieben entstand Ende 2007 im nördlich Teil Olchings in der Feurstraße, neben dem Gymnasium ein kleineres Gewerbengebiet unter der Bezeichnung „Schwaigfeld Center“. Neben einem Supermarkt, einem Drogerie- und Billigdiscounter findet sich dort unter anderem eine Fahrschule, ein Fitness-Center sowie ein Zahnarzt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kriegerdenkmal

Kulturelle Einrichtungen

  • Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach, Hauptstraße 68 / 70
  • Bücherei Olching, Schwojerstraße 31
  • Spielothek in der Bücherei Olching
  • Bücherei Esting, Schloßstraße 19
  • Spielothek in der Bücherei Esting
  • Bibliothek der katholischen Pfarrgemeinde Olching, Andachtsraum der Kirche St. Peter und Paul

Regelmäßige Veranstaltungen

Faschingsumzug

Gedenkfigur „40 Jahre Umzug“
Faschingsumzug in Olching
Faschingsumzug in Olching
Faschingsumzug in Olching

Der Faschingsumzug, der jedes Jahr am Faschingsdienstag um 14 Uhr stattfindet, hat in Olching eine lange Tradition. Schon ca. 1923 fand, organisiert vom damaligen Burschenverein, ein Faschingszug statt. Zwischen 1938 und 1952 fanden keine belustigende Umzüge statt. Erst 1953, als sechs Maskierte (darunter drei Musikanten) durch Olching zogen, war das Eis gebrochen. Bis zum Jahr 1980 prägte vor allem Sepp Miller als Organisationsleiter das Bild des Olchinger Faschingstreibens.

Der Zug wurde durch die Mitwirkung von Vereinen aus Olching und den umliegenden Gemeinden immer größer. Mittlerweile ist der Olchinger Faschingsumzug der größte in ganz Oberbayern. Nur 1962 wegen der Flutkatastrophe in Hamburg, 1990 wegen des Orkans Wiebke und 1991 während des Golfkrieges fand die Veranstaltung nicht statt. In den folgenden Jahren verfolgten jeweils ungefähr 30.000–40.000 Zuschauer das Spektakel in der Olchinger Hauptstraße.

Volksfest

Das Olchinger Volksfest findet jährlich in der zweiten Pfingstferienwoche statt. An Fronleichnam wird im Rahmen des Festprogramms das traditionelle Speedwayrennen ausgetragen. Darüber hinaus veranstaltet die Gemeinde Olching ein breites Rahmenprogramm rund um das Volksfest. Meistens am Montag findet, nach Einbruch der Dunkelheit, ein großes Brillantfeuerwerk statt.

BladeFever

Die Jugendinitiative TROJA Olching e.V., ein Verein von Jugendlichen für Jugendliche, veranstaltet jährlich eine Rollerblade-Veranstaltung namens BladeFever. Diese Veranstaltung ist die größte Sportveranstaltung in Olching mit aktiven Sportlern. In enger Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Polizei wird ein sicheres Fahren ermöglicht. Künftig wird das BladeFever in weitere Runden gehen.

Freizeit- und Sportanlagen

Blick auf den Olchinger See
  • Olchinger See
  • Hallenbad Olching, Heckenstr.
  • Speedway Stadion
  • Volksfestplatz (mit Skaterpark)
  • Vogelpark Olching
  • Turnier-Minigolfanlage
  • 18 Loch Golfplatz
  • Bowlingbahn
  • Sportanlage des SC Olching
  • Sportanlage des SV Esting
  • Sportanlage des TSV Olching
  • zahlreiche Tennisplätze

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Schulen

Sonstige

  • Volkshochschule Olching
  • Erwachsenenbildung der kath. Kirche (Brucker Forum e.V.)
  • Ev. Bildungswerk im Landkreis (Pfarramt Olching)
  • Musikschule Olching und Esting

Einwohner

Einwohnerentwicklung von Olching

Besonders durch die Neubauten im Schwaigfeld (Ortsteil Graßfling) sind die Einwohnerzahlen in den letzten Jahren in Olching gestiegen.

Einwohnerentwicklung

Vergangenheit

Der Bevölkerungsstand am:

  • 31. Dezember 1960: 9.130 Einwohner
  • 31. Dezember 1970: 14.129 Einwohner
  • 31. Dezember 1980: 18.973 Einwohner
  • 31. Dezember 1990: 20.702 Einwohner
  • 31. Dezember 2000: 22.796 Einwohner
  • 31. Dezember 2001: 23.130 Einwohner
  • 31. Dezember 2002: 23.607 Einwohner
  • 31. Dezember 2003: 23.791 Einwohner
  • 31. Dezember 2004: 24.107 Einwohner
  • 31. Dezember 2005: 24.298 Einwohner
  • 31. Dezember 2007: 24.474 Einwohner

(jeweils ohne Nebenwohnsitz)

Quelle: Statistisches Landesamt Bayern

Zukunft

Nachfolgende Werte basieren auf Schätzungen über die künftige Einwohnerentwicklung.

  • 2010: 25.750 Einwohner

Einwohnerstatistik

Juli 2003 – 30. Juni 2004

Anmeldungen 1.723
Abmeldungen 1.563
Ummeldungen innerhalb der Gemeinde 728
Geburten 186
Sterbefälle 154

Einwohnerverteilung auf die Ortsteile

(1995–2004, Quelle ist die Gemeinde selber)

Stand am 31. Dezember 1995 31. Dezember 1996 31. Dezember 1997 31. Dezember 1998 31. Dezember 1999 31. Dezember 2000 31. Dezember 2001 31. Dezember 2002 31. Dezember 2003 31. August 2004 31. Dezember 2007
Olching 13.001 13.135 13.195 13.371 13.498 13.496 13.854 13.739 13.820 13.901 13.885
Esting 1.685 1.676 1.684 1.643 1.655 1.655 1.665 1.623 1.605 1.629 1.655
Neu-Esting 4.173 4.140 4.091 4.111 4.069 4.162 4.260 4.283 4.361 4.401 4.358
Geiselbullach 1.357 1.388 1.443 1.547 1.592 1.620 1.614 1.698 1.727 1.872 1.819
Graßlfing 1.504 1.513 1.507 1.513 1.718 1.876 1.945 2.264 2.339 2.400 2.757
Gesamt 21.720 21.852 21.934 22.185 22.532 22.809 23.068 23.607 23.852 24.203 24.474

Ausländische Bürger

(Stand: 31. August 2004)

2.202 (9,09 % der Gesamtbevölkerung)

Religionszugehörigkeit

(inkl. Nebenwohnsitz)

römisch-katholisch 12.772
evangelisch 3.975
sonstige bzw. ohne Religion 7.456

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Olching

Söhne und Töchter der Stadt

Partnergemeinden

Quellen

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Haus der Bayerischen Geschichte: Gemeinde Olching: [1]
  3. Attraktives Olching Broschüre der Gemeinde Olching, S. 4, Nov. 2006
  4. Attraktives Olching Broschüre der Gemeinde Olching, S. 5, Nov. 2006
  5. [Nationalsozialistischer "Fremdarbeitereinsatz" in einer bayerischen Gemeinde 1939–1945. Das Beispiel Olching (Landkreis Fürstenfeldbruck) (Taschenbuch), ISBN 3-631-32909-1]

Literatur

  • Konrad Bauer, Fritz Scherer, Tobias Weger: Geschichte der Gemeinde Olching. Olching, Esting, Geiselbullach, Graßlfing. Dachau 1994.
Commons: Olching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien