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Hans Joachim von Zieten und Jharkhand: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Indien Jharkhand.png|thumb|200px|Jharkhand]]
'''Hans Joachim von Zieten''', seltener auch '''Ziethen''', genannt ''Zieten aus dem Busch'', (* [[14. Mai]] [[1699]] in [[Wustrau-Altfriesack|Wustrau]] bei [[Neuruppin]]; † [[26. Januar]] [[1786]] in [[Berlin]]) war einer der berühmtesten Reitergeneräle der [[Preußen|preußischen]] Geschichte und ein enger Vertrauter [[König]] [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrichs des Großen]].
'''Jharkhand''' ([[Hindi]], झारखंड, Jhārkhaṇḍ, [{{IPA|ʤʰɑːɽkʰʌɳɖ}}]) ist ein [[Indien|indischer]] [[Bundesstaat]] mit einer Fläche von 79.722 km² und ca. 27 Millionen Einwohnern (Stand 2001).


[[Hauptstadt]] ist die Industriestadt [[Ranchi]]. Die größten Städte sind [[Jamshedpur]] und [[Dhanbād]].
Zieten kommt als Sohn eines Landedelmannes zur Welt, der in sehr beschränkten Verhältnissen lebte – sein Geburtshaus hat er später als eine [[Kaluppe]] bezeichnet.
In Jharkhand liegen die wichtigste Kohlenabbaugebiete Indiens.
[[Image:Zieten.jpg|thumb|Hans Joachim von Zieten]]


==Geografie==
== Im Dienste des Soldatenkönigs ==


Jharkhand grenzt an die Bundesstaaten [[Bihar]], [[Westbengalen]], [[Orissa]], [[Chhattisgarh]] und [[Uttar Pradesh]] (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden).
Ein Nachbar, General von Schwendy auf [[Bukow]], nimmt Zieten [[1715]] als [[Freikorporal]] in sein Regiment in Neuruppin auf. Nachdem sein Vater [[1720]] stirbt, fällt Wustrau Zieten und seinen drei Schwestern zu. Das Gut ist zu 8000 Talern geschätzt, davon muss der Unterhalt der Mutter bestritten und die Erbteile der Schwestern ausgezahlt werden, so dass Zieten nur die Hälfte bleibt.


==Geschichte==
Am [[7. Juli]] [[1722]] wird Zieten [[Fähnrich]]. Schwendy gibt sein Regiment an den späteren Feldmarschall [[Kurt Christoph Graf von Schwerin]] ab. Dieser beschreibt Zieten in einem Bericht an den [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|Soldatenkönig]] wie folgt: "''ist gar klein und von schwacher Stimme für das Commandiren''", welches dem König genügt, Zieten bei allen seinen anderen Fähigkeiten bei den Beförderungen ständig zu übergehen. Am [[28. Juli]] [[1724]] wendet sich Zieten von [[Crossen]] aus, wo sein Regiment garnisoniert ist, mit einem Gesuch um Beförderung an den Soldatenkönig, welcher am Rande des Gesuches schreibt "''soll seine Dimission haben''". Zieten nimmt den Abschied und zieht sich nach seinen Gütern zurück.


Die Geschichte Jharkhands war lange eng mit der Geschichte des heute benachbarten [[Bihar]]s verküpft, aus dem es 2000 ausgegliedert wurde: Bihar bildete im Mittelalter ein eignes, mächtiges Reich und wurde 1525 dem Reich Dehli einverleibt, von diesem aber 1765 an die englisch-ostindische Kompanie abgetreten. Bihar entsprach damals seiner Lage nach dem alten Reich Maghada (mit der Hauptstadt Palipothra), wo der Stifter des [[Buddhismus]] im 6. Jahrh. v. Chr. zuerst seine Lehre vortrug und das somit der älteste und lange Zeit hauptsächlichste Sitz der buddhistischen Religion war. Diesem Umstand verdankt die Landschaft ihre Bedeutung. Die schönsten Gebäude und religiösen Denkmäler zierten sie; später sind sie verfallen, und die von Schlinggewächsen überzogenen Ruinen konnten teilweise nur mit Mühe wieder aufgefunden werden, da der [[Brahmanismus]], der hier seit dem 8. Jahrh. n. Chr. den Buddhismus verdrängte, alle Zeugen des Glanzes der frühern Religion vernichtete.
Zwei Jahre später hört Zieten während eines Aufenthaltes in Berlin von der Verdoppelung des Dragonerregiments [[Wuthenow]] aus [[Insterburg]] und erlangt eine Anstellung als [[Oberleutnant]] bei diesem Regiment. Doch bereits im darauf folgenden Jahr ([[1727]]) wird er, nach einem Streit mit seinem [[Rittmeister]], zu einer einjährigen Festungsstrafe auf der Festung [[Friedrichsburg]] wegen Ungehorsams verurteilt. Nach der Rückkehr aus der Festung zwingt Zieten den Rittmeister zu einem [[Duell]] und wird dafür aus dem Heer entlassen. Er geht nach Wustrau zurück.


Jharkhand wurde am [[15. November]] [[2000]] aus dem südlichen Teil des Bundesstaats [[Bihar]] gebildet.
[[1730]] wird Zieten rehabilitiert und tritt am [[8. Oktober]] auf Empfehlung des Generals [[Wilhelm Dietrich von Buddenbrock]] in die neugebildete Freikompanie der [[Husaren]] zu [[Potsdam]] ein. Am [[1. März]] des nächsten Jahres wird eine zweite Kompanie der Husaren aufgestellt, und Zieten zu ihrem Chef ernannt sowie zum Rittmeister mit 50 Talern Monatsgehalt befördert. Im Sommer desselben Jahres bekommt Zieten 4 Wochen Arrest wegen eines dienstlichen Versehens. [[1735]] ernennt der Soldatenköning Zieten zum Kommandeur einer Husarenkompanie, die aus Berliner und Litauischen Husaren besteht und sendet ihn zum [[Reichsheer]] an den [[Rhein]]. Der österreichische Husarenoberstleutnant von Baranyi fungiert als Zietens Lehrer in den Kämpfen gegen [[Frankreich]]. Zietens nächste Beförderung erfolgt am 29. Januar [[1736]] zum [[Major]].


In der Region operieren mehrere [[Maoismus|maoistische]] Terrorgruppen, die vorgeben, für die Rechte armer Bauern zu kämpfen, so etwa das [[Maoistisches Kommunistisches Zentrum|Maoistische Kommunistische Zentrum]] (MCC).
[[1737]] heiratet Zieten das 33jährige Fräulein von Jürgas. Aus dieser Ehe stammt seine älteste Tochter. Kurz vor der Hochzeit duelliert er sich mit seinem Vorgesetzten, dem Oberstleutant von Wurmb. Beide Gegner werden schwer verwundet.


Im Februar 2005 wurde zum ersten mal Wahlen in dem selbstständigen Unionsstaat abgehalten. Dabei wurden 81 Abgeordnete in den Landtag (Vidhyan Sabha) von Ranchi gewählt. Kontroversen gab es, nachdem der Gouverneur des Bundesstaates nach der Wahl ein Mitglied der regierenden Allianz der Zentralregierung in New Delhi als ihren Leiter einschwor<!-- swore in -->, obwohl die oppositionelle Bharatiya Janata Party [[BJP]] in Koalition mit Juniorpartnern eine Mehrheit im Landesparlament stellen konnte. [[Shibu Soren]] trat schließlich als Chefminister<!-- chief minister --> zurück und seit dem 12. März regiert nun die hindu-nationalistische BJP unter Chefminister [[Arjun Munda]] den ostindischen Unionsstaat.
Der junge Husarenoffizier entwickelt unter dem Spott, den er wegen seiner kleinen, verwachsenen Gestalt oft über sich ergehen lassen muss, ein starkes Selbstbewusstsein, das ihn auch in späteren Kontroversen mit dem Monarchen nicht verlässt. Nach einigen Alkoholexzessen und verschiedenen Raufhändeln findet der unter Friedrich Wilhelm I. zum Rittmeister avancierte Junkerssohn zu einer soliden Dienstauffassung, die, verbunden mit aufrichtigem protestantischem Gottvertrauen, zum konstituierenden Merkmal seines Charakters und seines erzieherischen Ethos wird. Hinzu gesellt sich eine im historischen Vergleich besonders hervorzuhebende Güte gegenüber den Übertretungen des einfachen Mannes: Ziethen lehnt die ubiquitäre Prügelstrafe kategorisch ab und glänzt gerade als Zuchtmeister der stets unkonventionellen, ebenso verwegenen wie libertinären und schwer zu disziplinierenden Husarentruppe durch maßvolle Strenge und gerechte, kameradschaftliche Gesinnung. Dasselbe gilt für den Gutsherren Ziethen, der die Jahre im Anschluss an den [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] mit der Pflege seines Anwesens in seiner Heimatstadt Ruppin zubringt. Schließlich zeichnen den weniger tollkühnen als besonnenen Taktiker in Krieg und Frieden echte, mannhafte Gottesfurcht und ein eher gleichrangiges, feinfühliges und in gegenseitigem Respekt bestehendes Verhältnis zum König aus.


==Weblinks==
== Im Dienste Friedrich II. ==


*[http://jharkhand.nic.in/ Offizielle Webpräsenz der Regierung von Jharkhand]
[[1741]] bricht der [[Erster Schlesischer Krieg|Erste Schlesische Krieg]] aus. Zieten zieht in ihn als [[Major]] und Schwadronchef. Am [[10. Mai]] 1741 zeichnet er sich in einem Gefecht mit den Österreichern zwischen [[Strzelin|Strehlen]] und [[Nimptsch]] aus. Dafür wird er zum [[Oberstleutnant]] im [[Leibhusaren]]regiment befördert und erhält den Orden [[Pour le Mérite]]. Schon am 22. Juli dieses Jahres wird er [[Oberst]] und bekommt ein eigenes Regiment, "''Husarenregiment Joachim von Zieten''", das bis [[1918]] besteht. In den Winterquartieren 1741-1742 beschäftigt sich Zieten mit der Arbeit an der Reorganisation der preußischen Reiterei. [[1743]] lässt er sein Geburtshaus, die alte "Kaluppe" abreißen und errichtet in Wustrau ein neues, stattliches Herrenhaus.
*[http://www.suedasien.net/laender/indien/unionstates/jharkhand.htm Länderportrait Jharkhand bei suedasien.info]


[[1744]] rückt Zieten mit der Avantgarde des preußischen Heeres in Böhmen bis nach Budweis ([[České Budějovice]]) vor. Bei Moldauthein kann der Obrist mit seinem rotuniformierten, späterhin bis ins [[20. Jahrhundert]] hinein legendären Husarenregiment Nr. 2 am [[9. Oktober]] erstmals in eigener Regie eine größere gegnerische Streitmacht in die Knie zwingen. Zieten deckt den Rückzug hinter die Elbe und gerät am 12. Oktober in ein heftiges Gefecht bei [[Moldautein]]. In diesem Jahre entsteht das geflügelte Wort "''Zieten aus dem Busche''"


[[Kategorie:Indischer Bundesstaat]]
Ebenso zeichnet er sich am [[20. Mai]] [[1745]] durch die gewagte nächtliche Durchquerung mit seinem Regiment eines österreichischen Korps von 20 000 Mann bei [[Jägerndorf]] in [[Schlesien]] (dies wird später ''Zietenritt'' genannt) aus, wodurch er die Vereinigung der königlichen Hauptarmee mit dem Korps des Markgrafen Karl von Schwedt ermöglicht. Bei [[Schlacht bei Hohenfriedeberg|Hohenfriedeberg]] schließlich, vierzehn Tage später ([[4. Juni]]), können sich die Zietenhusaren erstmals in einem großen Schlachteneinsatz auszeichnen. Der Sieg bei Katholisch Hennersdorf im November des Jahres geht zum großen Teil auf das Konto des mittlerweile zum Generalmajor aufgestiegenen Zieten.
{{Navigationsleiste Indische Bundesstaaten und Unionsterritorien}}


[[da:Jharkhand]]
Nach dem Dresdener Frieden beginnt wieder der altgewohnte Alltag des militärischen Dienstes, der Ziethen nicht immer Freude bereitet; zeitweise fällt er beim König in Ungnade, der ihn seiner Ansicht nach nicht ausreichend fördert und seinerseits die allzu lasche Disziplin der Husarentruppe bemängelt. Über lange Jahre hinweg sondert sich Zieten vom Hofe ab und grollt auf seinem Landgut dem Monarchen. Den erbetenen Abschied erhält er jedoch nicht. Im März [[1756]] stirbt seine Gattin und der schon alternde General beginnt ein Gichtleiden zu spüren.
[[en:Jharkhand]]

[[fr:Jharkhand]]
Der Ausbruch des Siebenjährigen Krieges [[1756]]-[[1763]] bringt auch in der persönlichen Beziehung eine Wende. Friedrich wirbt ernsthaft um den mittlerweile fast sechzigjährigen Generalleutnant, der schließlich ein hohes Kommando im friderizianischen Heer übernimmt und in den folgenden sieben Jahren der Prüfung ein verlässlicher Kommandeur und - was fast noch wichtiger wird - ein väterlicher Freund für den schicksalsgeprüften Monarchen sein wird.
[[hi:झारखंड]]
[[Bild:Wustrau Zieten Gedenktafel.jpg|thumb|200px|left|Gedenktafel (in Wustrau) für Zieten in der Schlacht auf den Süptitzer Höhen]]
[[ja:デリー]]
Zieten wird zum [[Generalleutnant]] befördert, nimmt [[1757]] an den Gefechten bei [[Reichenberg]] und an der [[Schlacht bei Prag]] teil. In der [[Schlacht von Kolín]] befehligt er den linken Flügel und wird dann dem Herzog [[August Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Bevern]] zugeteilt, der das Kommando in Schlesien erhält. Nach dessen Gefangennahme am 24. November [[1757]] führt er den Rest des Heeres über [[Glogau]] nach [[Liegnitz]] dem König Friedrich entgegen und zeichnet sich in der [[Schlacht von Leuthen]] am 5. Dezember aus. Während der [[Schlacht bei Liegnitz]] am 15. August [[1760]] gelingt es ihm, das österreichische Hauptheer in Schach zu halten, so dass es an der Schlacht nicht teilnehmen kann. Zieten wird dafür zum [[General der Kavallerie]] befördert. In der [[Schlacht bei Torgau]] am 3. November 1760 erstürmt er die Süptitzer Höhen und erringt dadurch den Sieg. Schließlich ist es Ziethen, der den König, im Heerlager zu Bunzelwitz [[1761]], aus einer tiefen seelischen Krisis herausreißt und zu neuer Initiative mitanspornt. Bis zum Ende des Krieges wird er in Abwesenheit des Königs mehrmals mit dem Oberbefehl der preußischen Armee betraut. Am Ende des Krieges gehört Zieten zur Elite des Königreiches und zum verschworenen Freundeskreis des gealterten Monarchen.
[[sa:झारखंड]]

[[sv:Jharkhand]]
Im Jahre [[1764]] am [[24. August]] heiratet der mittlerweile 65 Jahre alt gewordene Zieten die fünfundzwanzigjährige Hedwig von Platen. Seine Tochter aus der ersten Ehe ist damals 18 Jahre alt, in der zweiten Ehe werden ein Sohn [[1765]] und eine Tochter [[1773]] geboren. Von der jüngeren Tochter stammen die späteren Grafen Zieten-Schwerin, Herren auf Wustrau ab.
[[zh:恰尔康得邦]]

== Letzte Lebensjahre ==

Die sich anschließenden Friedensjahre sehen den alten Heerführer noch als Kavallerieinspekteur und unermüdlichen Ausbilder seines mittlerweile sagenumwobenen Husarenregimentes. Seine letzten Lebensjahre verbringt Zieten abwechselnd in Berlin und auf seinem Gute Wustrau, wo er sich vor allem der Wohltätigkeit widmet. Gleichzeitig arbeitet er mit großer Sorgfalt an der Hebung seines Besitzes.[[1786]] wird sein Gut auf 65 057 Taler geschätzt. Wohl als einziger der Generale der Epoche genießt er besonderes Vertrauen des Königs Friedrich II., der "''seinen alten Vater Zieten''" häufig besucht und sogar seine tiefe Religiosität respektiert.

Am [[26. Januar]] [[1786]] stirbt Zieten in Berlin (wo er [[1763]] für 14 500 Taler ein Haus in der Kochstraße Nr. 61/62 gekauft hat), nachdem es ein Jahr zuvor in [[Sanssouci]] zu jener berühmten Szene gekommen war, die wohl am eindrucksvollsten die Wertschätzung widerspiegelt, die König Friedrich seinem alten Kampfgefährten entegegenbringt: Der König lässt nach einer längeren Unterhaltung einen Stuhl bringen, auf den sich zu setzen er den 85jährigen Greis auffordert. Da dieser sich ernsthaft und trotz der Schmerzen, die ihm das lange Stehen bereitet, weigert, sich in Gegenwart des Monarchen niederzulassen, sagt der König mit gütiger Miene: ''"Setz Er sich, Ziethen, sonst geh' ich fort, denn ich will Ihm durchaus nicht zur Last fallen!"'' Da erst tut Ziethen, was sein königlicher Freund wünscht, der hier dem Mann symbolischen Vorrang gewährt, der Jahre lang unermüdlich an seiner Seite gekämpft, gelitten und schließlich gesiegt hat.
[[Bild:Wustrau Zietens Grab.jpg|thumb|right|220px|Zietens Grab]]
Am [[31. Januar]] des Jahres 1786 wird Zieten auf dem Wustrauer Erbbegräbnisplatze neben der Dorfkirche begraben. Außer dem Gute Wustrau hinterlässt er kein Vermögen. Das gesamte Mobiliar des Berliner Hauses muss nach seinem Tode versteigert werden und seine Witwe wird erst durch ein Geschenk König Friedrichs von 10 000 Talern von den Schulden befreit.

An den General erinnern drei Denkmäler in der [[Mark Brandenburg]]: Friedrichs Bruder Prinz [[Heinrich von Preußen]] errichtet ihm eines (1790) auf dem Wilhelmsplatz in [[Rheinsberg]]; [[1794]] wird das zweite von [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]] in Berlin gesetzt. Das dritte stiftet die Familie in [[Wustrau-Altfriesack|Wustrau]].

== Kinder ==

Zietens einziger Sohn, '''Friedrich Christian Ludwig Emil von Zieten''', geb. am [[6. Oktober]] [[1765]], dessen Taufe König Friedrich beiwohnt, ist erst Husarenrittmeister und ab 1800 Landrat des Ruppiner Kreises. 1840 wird er in den Grafenstand erhoben, 1844 besucht ihn König [[Friedrich Wilhelm IV. (Preußen)|Friedrich Wilhelm IV.]] in Wustrau. Am 29. Juni 1854 stirbt er unverheiratet auf Wustrau, wo er auf dem Friedhof unter einem großen Findlingsblock beigesetzt wird.

Besitzungen und Grafentitel gehen auf eine mit der Zietenschen Familie verwandte Linie des Geschlechts Schwerin über (die von Hans Joachims zweiter Tochter abstammt, welche einen anderen Zieten heiratet). Der jeweilige Majoratsherr auf Wustrau führt seit [[1859]] den Namen ''Graf von Zieten-Schwerin''.

Ein anderer berühmter Husaren-Zieten, Feldmarschall [[Hans Ernst Karl Graf von Zieten|Hans Graf von Zieten]] ist mit Hans Joachim nur entfernt verwandt.

== Literatur ==

*von Alten, G.: ''Handbuch für Heer und Flotte'', Band XIII, Berlin 1913

==Literarische Rezeption==
:[[Theodor Fontane]]
:Der alte Zieten

:Joachim Hans von Zieten, Husarengeneral,
:Dem Feind die Stirne bieten tät er viel hundertmal.
:Die haben all' erfahren, wie er die Pelze wusch
:Mit seinen Leibhusaren, der "Zieten aus dem Busch".

:Hei, wie den Feind die bläuten bei Lowositz und Prag,
:[[Schlacht bei Liegnitz|Bei Liegnitz]] und [[Schlacht bei Leuthen|bei Leuthen]] und weiter Schlag auf Schlag!
:[[Schlacht bei Torgau|Bei Torgau]], Tag der Ehre, ritt selbst der [[Friedrich II. (Preußen)|Fritz]] nach Haus,
:doch Zieten sprach: "Ich kehre erst noch das Schlachtfeld aus".

:Sie kamen nie alleine, der Zieten und der Fritz:
:Der Donner war der eine, der andre war der Blitz,
:Es zeigt sich keiner träge, darum schlugs auch immer ein;
:Ob warm, ob kalt die Schläge, sie pflegten gut zu sein.

:Der Friede war geschlossen, doch Krieges Lust und Qual,
:Die alten Schlachtgenossen durchlebten noch einmal.
:Wie [[Leopold Joseph Graf Daun|Marschall Daun]] gezaudert, doch Fritz und Zieten nie.
:Es ward jetzt durchgeplaudert bei Tisch in [[Sanssouci]].

:Einst mocht es ihm nicht schmecken, und sieh, der Zieten schlief.
:Ein Höfling wollt ihn wecken, der König aber rief:
:"Laßt schlafen nur den Alten, er hat in mancher Nacht
:Für uns sich wach gehalten, der hat genug gewacht!"

:Und als die Zeit erfüllet des alten Helden war,
:Lag einst schlicht eingehüllet Hans Zieten der Husar.
:Wie selber er genommen die Feinde stets im Husch,
:So war der Tod gekommen, wie Zieten aus dem Busch.

Die Schlusswendung nimmt die damals (2005 kaum noch) sehr geläufige [[Redensart]] "wie Zieten aus dem Busch" (für "aus heiterem Himmel") auf.


{{Lesenswert}}

[[Kategorie:Mann|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Deutscher|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Preuße|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Militärperson|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Militärperson (Preußen)|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Geboren 1699|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Gestorben 1786|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Siebenjähriger Krieg (Person)|Zieten, Hans Joachim von]]
[[Kategorie:Frankfurter (Oder)|Zieten, Hans Joachim von]]
[[en:Hans Joachim von Zieten]]

{{Personendaten|
NAME=Zieten, Friedrich Emil von
|ALTERNATIVNAMEN=Ziethen, Friedrich Emil von; Zieten aus dem Busch
|KURZBESCHREIBUNG=[[Preußen|preußischer]] General
|GEBURTSDATUM=[[14. Mai]] [[1699]]
|GEBURTSORT=[[Wustrau]] bei [[Neuruppin]]
|STERBEDATUM=[[26. Januar]] [[1786]]
|STERBEORT=[[Berlin]]
}}

Version vom 17. Juni 2005, 12:55 Uhr

Datei:Indien Jharkhand.png
Jharkhand

Jharkhand (Hindi, झारखंड, Jhārkhaṇḍ, [ʤʰɑːɽkʰʌɳɖ]) ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 79.722 km² und ca. 27 Millionen Einwohnern (Stand 2001).

Hauptstadt ist die Industriestadt Ranchi. Die größten Städte sind Jamshedpur und Dhanbād. In Jharkhand liegen die wichtigste Kohlenabbaugebiete Indiens.

Geografie

Jharkhand grenzt an die Bundesstaaten Bihar, Westbengalen, Orissa, Chhattisgarh und Uttar Pradesh (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden).

Geschichte

Die Geschichte Jharkhands war lange eng mit der Geschichte des heute benachbarten Bihars verküpft, aus dem es 2000 ausgegliedert wurde: Bihar bildete im Mittelalter ein eignes, mächtiges Reich und wurde 1525 dem Reich Dehli einverleibt, von diesem aber 1765 an die englisch-ostindische Kompanie abgetreten. Bihar entsprach damals seiner Lage nach dem alten Reich Maghada (mit der Hauptstadt Palipothra), wo der Stifter des Buddhismus im 6. Jahrh. v. Chr. zuerst seine Lehre vortrug und das somit der älteste und lange Zeit hauptsächlichste Sitz der buddhistischen Religion war. Diesem Umstand verdankt die Landschaft ihre Bedeutung. Die schönsten Gebäude und religiösen Denkmäler zierten sie; später sind sie verfallen, und die von Schlinggewächsen überzogenen Ruinen konnten teilweise nur mit Mühe wieder aufgefunden werden, da der Brahmanismus, der hier seit dem 8. Jahrh. n. Chr. den Buddhismus verdrängte, alle Zeugen des Glanzes der frühern Religion vernichtete.

Jharkhand wurde am 15. November 2000 aus dem südlichen Teil des Bundesstaats Bihar gebildet.

In der Region operieren mehrere maoistische Terrorgruppen, die vorgeben, für die Rechte armer Bauern zu kämpfen, so etwa das Maoistische Kommunistische Zentrum (MCC).

Im Februar 2005 wurde zum ersten mal Wahlen in dem selbstständigen Unionsstaat abgehalten. Dabei wurden 81 Abgeordnete in den Landtag (Vidhyan Sabha) von Ranchi gewählt. Kontroversen gab es, nachdem der Gouverneur des Bundesstaates nach der Wahl ein Mitglied der regierenden Allianz der Zentralregierung in New Delhi als ihren Leiter einschwor, obwohl die oppositionelle Bharatiya Janata Party BJP in Koalition mit Juniorpartnern eine Mehrheit im Landesparlament stellen konnte. Shibu Soren trat schließlich als Chefminister zurück und seit dem 12. März regiert nun die hindu-nationalistische BJP unter Chefminister Arjun Munda den ostindischen Unionsstaat.