Rennertshofen und Andreas Kruse: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Andreas Kruse''' (* August [[1955]] in [[Aachen]]) ist ein führender Vertreter der deutschen [[Gerontologie]] und [[Demografie]] und seit 1987 für die [[Altenbericht]]e des [[Deutscher Bundestag|Bundestags]] verantwortlich. |
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{{Dieser Artikel|behandelt die Marktgemeinde Rennertshofen in Bayern; zu weiteren Begriffen siehe [[Rennertshofen (Begriffsklärung)]].}} |
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== Leben == |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Art = Markt |
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|Wappen = Wappen Rennertshofen.png |
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|Breitengrad = 48/45//N |
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|Längengrad = 11/02//E |
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|Lageplan = Rennertshofen - Lage im Landkreis.png |
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|Bundesland = Bayern |
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|Regierungsbezirk = Oberbayern |
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|Landkreis = Neuburg-Schrobenhausen |
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|Höhe = 394 |
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|Fläche = 93.07 |
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|PLZ = 86643 |
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|Vorwahl = 08434 |
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|Kfz = ND |
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|Gemeindeschlüssel = 09185153 |
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|Straße = Marktstr. 18 |
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|Website = [http://www.rennertshofen.de/ www.rennertshofen.de] |
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|Bürgermeister = Ernst Gebert |
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|Partei = [[Freie Wähler|FW]] |
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'''Rennertshofen''' ist ein [[Marktrecht|Markt]] im [[Regierungsbezirk Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Neuburg-Schrobenhausen]] nahe der Stadt [[Neuburg an der Donau]] und etwa 35 km westlich von [[Ingolstadt]]. |
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Am Ortsrand durchfließt den Ort die Ussel, kurz bevor sie in die [[Donau]] einmündet. |
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Kruse wuchs in einem [[Aachen]]er Medizinerhaushalt auf, war Mitglied der [[Regensburger Domspatzen]] und studierte später [[Psychologie]], [[Philosophie]] und [[Musik]]. Sein Interesse an der Gerontologie wurde von der Altenforscherin und CDU-[[Familienminister]]in [[Ursula Lehr]] geweckt, die 1986 in Heidelberg das [[Institut für Gerontologie]] gründete und ihn als ersten Mitarbeiter einstellte. |
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== Geografie == |
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[[Datei:Rennertshofen mit Rathausturm.jpg|thumb|left|Rennertshofen mit Rathausturm]] |
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[[Datei:Rennertshofen, Turm der Pfarrkirche.jpg|thumb|Rennertshofen, Turm der Pfarrkirche]] |
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[[Datei:Rennertshofen, Pfarrkirche, Inneres.jpg|thumb|Rennertshofen, das barocke Innere der Pfarrkirche]] |
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[[Datei:Hütting bei Rennertshofen.jpg|thumb|Hütting im Wellheimer Trockental]] |
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[[Datei:Hütting bei Rennertshofen, Kirche außen.jpg|thumb|Kirche von Hütting]] |
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[[Datei:Hütting bei Rennertshofen, Barockes Kircheninneres.jpg|thumb|Hütting, barocke Kirchenausstattung]] |
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[[Datei:Mauern, Gemeindeteil von Rennertshofen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.jpg|thumb|Der Gemeindeteil Mauern im Ausgang des Wellheimer Trockentals]] |
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[[Datei:Stepperg, Schloss und Kirche. Aquarell.jpg|thumb|Stepperg, Schloss und Kirche. Aquarell von Siegfried Schieweck-Mauk, Eichstätt]] |
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Rennertshofen liegt in der [[Planungsregion Ingolstadt]]. |
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1987 wurde Kruse erstmals in der Öffentlichkeit bekannt, als er den Abschlussbericht des Stuttgarter [[Zukunftskongress]]es verfasste, der das Thema „[[Gerontologie|Altern]] als Chance und Herausforderung“ hatte. Zwei Jahre später berief ihn die neuernannte [[Gesundheitsminister]]in Lehr in die [[Expertenkommission|Kommission]] für den ersten [[Altenbericht]]. In den neunziger Jahren [[Habilitation| habilitierte]] sich Kruse mit der Schrift „[[Kompetenz (Psychologie)|Kompetenz]] im Alter in ihren Bezügen zur objektiv und subjektiv bewerteten Lebenssituation“ und wurde nach [[Greifswald]] berufen, um an der dortigen Universität das neu gegründete ''Institut für Psychologie'' aufzubauen. 1997 folgte er einem Ruf zurück an die [[Universität Heidelberg]] als Nachfolger seiner [[Mentoring|Mentor]]in Ursula Lehr, die 1998 emeritiert wurde. |
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=== Gemeindegliederung === |
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Zum Markt Rennertshofen gehört der Ort Rennertshofen (1.696 Einwohner), sowie die [[Ortsteil]]e Altstetten (38 EW), Ammerfeld (177 EW), Asbrunn, [[Bertoldsheim]] (756 EW), Dittenfeld, Ellenbrunn (71 EW), Emskeim (128 EW), Erlbach (83 EW), Hatzenhofen (258 EW), Hütting (321 EW), Kienberg (81 EW), Mauern (89 EW), Riedensheim (208 EW), Rohrbach (182 EW), Siglohe, Stepperg (662 EW), Treidelheim (154 EW) und Trugenhofen (118 EW). |
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Zu seinen akademischen Lehrern an der [[Musikhochschule]] zählte [[Georg Ratzinger (Kirchenmusiker)|Georg Ratzinger]], der Bruder des jetzigen Papstes [[Benedikt XVI.]]. Mit dem ehemaligen Regensburger [[Chorleiter]] verbindet Kruse eine Mischung aus [[Freundschaft]] und wissenschaftlichem Interesse, seit ihn Ratzinger in die Entwicklung seine Alterspläne einbezieht. Denn die von [[Ursula Lehr]] übernommene und weitergeführte Forschungsrichtung zielt auf den Kernsatz „[[Mitverantwortung|Mitverantwortliches]] Leben im Alter“. |
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== Geschichte == |
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Der Ort ist eine alemannische oder bajuwarische Gründung wahrscheinlich um das 7. Jahrhundert. Am 31. Oktober 1335 erhielt Rennertshofen das Marktrecht. |
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In der demografischen [[Forschung]] Andreas Kruses geht es u. a. um neue Rollen und [[Aufgabe (Pflicht)|Aufgabe]]n für ältere Menschen in Europas Gesellschaft. Zwei konkrete Ausflüsse davon sind ein Modell der [[Lehrerausbildung]] für deutsche [[Pflegefachschule]]n, sowie eine Studie mit Ratschlägen für [[Alteneinrichtung]]en. Als schwierigste Aufgabe sieht Kruse nicht die Komplexität und gesellschaftliche [[Vernetzung]] dieser Forschungsthemen, sondern die Frage, „wie politische Entscheidungsträger zu erreichen sind“, um längst notwendige Schritte zur Bewältigung des gesellschaftlichen und persönlichen Alterungsprozesses zu setzen bzw. zu fördern. |
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Vor der Landkreisreform war der Markt Rennertshofen dem [[Regierungsbezirk Schwaben]] zugeordnet, seit dem 1. Juli 1972 gehört er zum [[Regierungsbezirk Oberbayern]]. |
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Die periodische Veröffentlichung des jeweils neuen, parlamentarischen ''Altenberichts'' und die zugehörige [[Pressekonferenz]] erweckt nach Kruse trotz zunehmender Dringlichkeit zu wenig öffentliches Interesse („es flacht nach drei Tagen wieder ab“), sodass nun größere [[Wissenschaftliche Konferenz|Konferenz]]en folgen sollen. Es geht um das [[Potential]] des Alters, „da steckt viel drin“.<ref>[[FAZ]]-Bericht vom 21. November 2005</ref> |
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Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde zum 1. Mai 1978 die Einheitsgemeinde Rennertshofen gebildet, die außer der Kerngemeinde Rennertshofen noch weitere 15 Gemeindeteile umfasst. |
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Der Markt Rennertshofen ist seit dem 1. Mai 1979 verbindlich als Kleinzentrum ausgewiesen. |
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== Veröffentlichungen == |
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* ''Kompetenz im Alter in ihren Bezügen zur objektiven und subjektiven Lebenssituation.'' Steinkopff, Darmstadt 1994. |
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=== Bürgermeister === |
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* mit Eric Schmitt: ''Wir haben uns als Deutsche gefühlt. Lebensrückblick und Lebenssituation jüdischer Emigranten und Lagerhäftlinge''. Steinkopff, Darmstadt 2000, ISBN 3-7985-1035-0. |
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* 1. Bürgermeister ist Ernst Gebert ([[Freie Wähler]]) |
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* mit Gereon Heuft und [[Hartmut Radebold]]: ''Lehrbuch der Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie.'' E. Reinhardt, München und Basel 2000; 2. Auflage, UTB, Stuttgart 2005, ISBN 3-8252-8201-5 |
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* mit Elisabeth Gaber, Gereon Heuft und Peter Oster: ''Gesundheitsberichterstattung des Bundes - Gesundheit im Alter.'' Robert Koch-Institut, 2002, ISBN 3896061313 |
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* mit Mike Martin: ''Enzyklopädie der Gerontologie. Alternsprozesse in multidisziplinärer Sicht.'' Huber, Bern 2004, ISBN 3456831080 |
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* ''Biografische Aspekte des Alter(n)s. Lebensgeschichte und Diachronizität''. In: U. Staudinger und S.-H. Filipp (Hrsg.): ''Entwicklungspsychologie des mittleren und höheren Erwachsenenalters'' (=Enzyklopädie der Psychologie, Band 6). Hogrefe, Göttingen 2005, S. 1–38 |
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* mit Eric Schmitt: ''Adult education''. In: J. Birren u.a. (Hrsg.): ''Encyclopedia of Ageing''. Elsevier, London 2006, ISBN 0122268601, S. 41–49 |
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* ''Das letzte Lebensjahr. Zur körperlichen, psychischen und sozialen Situation des alten Menschen am Ende seines Lebens.'' Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018066-5 |
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* ''Alter. Was stimmt? Die wichtigsten Antworten.'' Herder, Freiburg 2007, ISBN 3451057506 |
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* Mitherausgeber der [[Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie]] |
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=== Gemeinderat === |
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== Ehrungen == |
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* René-Schubert-Preis der [[Deutsche Gesellschaft für Geriatrie|Deutschen Gesellschaft für Geriatrie]], 1988 |
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|+ Die Sitzeverteilung im Gemeinderat. |
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* First International Award of the International Association of Gerontology, 1989 |
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* Erster Preis im Medizinischen Wettbewerbes der Zeitschrift für Allgemeinmedizin für das Modellprojekt „Ambulante Begleitung und Pflege sterbender Patienten“, 1989 |
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! Jahr |
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* Erster Preis des Medizinischen Wettbewerbes der Zeitschrift für Allgemeinmedizin für das Modellprojekt „Ambulante Rehabilitation von Schlaganfallpatienten“, 1991 |
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| [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] |
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* Max-Bürger-Preis der [[Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie|Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie]], 1992 |
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| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] |
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* Erster Generationenpreis des Ministerpräsidenten des Landes [[Rheinland-Pfalz]], 1997 |
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| [[Wählergruppe|aktive Bürger]] |
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* Wissenschaftler Preis der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie für die Arbeiten zur psychosomatischen Forschung (zusammen mit der Klinik für Psychosomatik der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]), 2002 |
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| [[Wählergruppe|FW]] |
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* [[Bundesverdienstkreuz]] I. Klasse, 2008 |
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== Quellen == |
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| Wahlbeteiligung (in %) |
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! [[2008]] |
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| 5 (31,9%) |
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| 2 (10,5%) |
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| 3 (19,2%) |
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| 6 (36,0%) |
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| 72,6 |
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|} |
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=== Wappen === |
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Das Wappen zeigt einen in Silber aufsteigenden roten Fuchs. |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Straßenverkehr === |
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Im Verkehrsknotenpunkt Rennertshofen kreuzen sich die Staatsstraße 2047 (Dollnstein-Donauwörth) und die Staatsstraße 2214 (Neuburg a.d.Donau-Monheim). |
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Der Markt Rennertshofen betreut ein gut ausgebautes Ortsstraßennetz von 63,255 km Länge (hiervon 22,820 km Innerortsstraßen und 40,508 km Gemeindeverbindungsstraßen). |
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=== Öffentlicher Personennahverkehr ([[ÖPNV]]) === |
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Zwischen Rennertshofen und Neuburg besteht eine Busverbindung. Die [[Bahnstrecke Dollnstein–Rennertshofen]] wurde bereits vor vielen Jahren stillgelegt und abgebaut. |
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=== Wirtschaft === |
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Die nachfolgenden Unternehmen sind in Rennertshofen ansässig: |
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* Kettlitz-Chemie GmbH & Co. KG |
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* DTB Donau Trockenbau GmbH |
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* Wilhelm Markmiller oHG |
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=== Bildung === |
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* [[Volksschule]] Rennertshofen |
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* [[Kindergarten]] Rennertshofen |
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=== Sport === |
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FC Rennertshofen (Kreisklasse Neuburg) |
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== Kultur == |
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=== Sehenswürdigkeiten === |
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*In Rennertshofen das Marktstraßen-Ensemble mit barocker Pfarrkirche und Renaissance-Rathaus (1. Hälfte des 16. Jahrhunderts) und die historische Marktmauer mit noch erhaltenen Tortürmen laden zur Besichtigung ein. |
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*Rennertshofen liegt am südlichen Eingang des [[Wellheimer Trockental]]es der [[Urdonau]], das zum [[Altmühltal]] hinführt. Mit Radwanderweg. |
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*Alljährlicher Körnerteppich zum Erntedankfest in der Pfarrkirche Rennertshofen |
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*Im Ortsteil Stepperg: [[Schloss Stepperg|Schloss]]: Mitteltrakt aus dem letzten Viertel des 16. Jahrhunderts, die Flügelbauten von 1806, Umbau 1907 von Gabriel von Seidl. Schlosspark mit Parkmauer, 18./19. Jahrhundert, im Park. [[Hermes]]skulptur von [[Ludwig von Schwanthaler]]. Pfarrhaus mit Steilsatteldach, 1735; Pfarrstadel und Gartenmauer mit Pavillon, 18. Jahrhundert. Katholische Pfarrkirche St. Michael, 1907 von Gabriel von Seidl erbaut, Turm von 1731. |
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*Im Ortsteil Hütting: sehenswerte Kirche und [[Burg Hütting|Burgruine]] auf einem Dolmomitkegel. |
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*Im Ortsteil Mauern wurden die Weinberghöhlen am westlichen Talhang bereits vom Eiszeitmenschen begangen. An der Straße von Mauern in Richtung Ellenbrunn befindet sich das Naturdenkmal "Steinerner Mann"; eine Hinweistafel gibt eine diesbezügliche Sage wieder. |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Söhne und Töchter des Marktes === |
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* [[Bernd Eichinger]], Filmproduzent und Regisseur |
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== Einzelnachweise == |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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*{{PND|115793739}} |
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*[http://www.gero.uni-heidelberg.de/ Institut für Gerontologie] |
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* [http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer/region/weinbrgh.htm Weinberghöhlen bei Mauern] |
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*[http://www.ag60plus.de/servlet/PB/menu/1379896 Stärken des Alters erkennen und nutzen] (Vortrag auf dem Bundeskongress 2004 der ''Arbeitsgemeinschaft [[SPD]] 60 plus'') |
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* [http://www.hdbg.de/pfalzweg/content/einzelorte/html/rennertshofen.htm Rennertshofen: Historische Spurensuche - Die Junge Pfalz in Bayern (Haus der Bayerischen Geschichte)] |
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* {{HdBG GKZ|9185153}} |
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{{DEFAULTSORT:Kruse, Andreas}} |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen}} |
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[[Kategorie:Gerontologischer Psychologe]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Heidelberg)]] |
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[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes (I. Klasse)]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1955]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen]] |
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|NAME=Kruse, Andreas |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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[[da:Rennertshofen]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Gerontologie und Demograf |
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[[en:Rennertshofen]] |
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|GEBURTSDATUM=August 1955 |
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[[eo:Rennertshofen]] |
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|GEBURTSORT=[[Aachen]] |
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[[id:Rennertshofen]] |
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|STERBEDATUM= |
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[[it:Rennertshofen]] |
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|STERBEORT= |
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[[nl:Rennertshofen]] |
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[[pl:Rennertshofen]] |
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[[pt:Rennertshofen]] |
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[[ro:Rennertshofen]] |
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[[ru:Реннертсхофен]] |
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[[vi:Rennertshofen]] |
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[[vo:Rennertshofen]] |
Version vom 17. September 2009, 13:00 Uhr
Andreas Kruse (* August 1955 in Aachen) ist ein führender Vertreter der deutschen Gerontologie und Demografie und seit 1987 für die Altenberichte des Bundestags verantwortlich.
Leben
Kruse wuchs in einem Aachener Medizinerhaushalt auf, war Mitglied der Regensburger Domspatzen und studierte später Psychologie, Philosophie und Musik. Sein Interesse an der Gerontologie wurde von der Altenforscherin und CDU-Familienministerin Ursula Lehr geweckt, die 1986 in Heidelberg das Institut für Gerontologie gründete und ihn als ersten Mitarbeiter einstellte.
1987 wurde Kruse erstmals in der Öffentlichkeit bekannt, als er den Abschlussbericht des Stuttgarter Zukunftskongresses verfasste, der das Thema „Altern als Chance und Herausforderung“ hatte. Zwei Jahre später berief ihn die neuernannte Gesundheitsministerin Lehr in die Kommission für den ersten Altenbericht. In den neunziger Jahren habilitierte sich Kruse mit der Schrift „Kompetenz im Alter in ihren Bezügen zur objektiv und subjektiv bewerteten Lebenssituation“ und wurde nach Greifswald berufen, um an der dortigen Universität das neu gegründete Institut für Psychologie aufzubauen. 1997 folgte er einem Ruf zurück an die Universität Heidelberg als Nachfolger seiner Mentorin Ursula Lehr, die 1998 emeritiert wurde.
Zu seinen akademischen Lehrern an der Musikhochschule zählte Georg Ratzinger, der Bruder des jetzigen Papstes Benedikt XVI.. Mit dem ehemaligen Regensburger Chorleiter verbindet Kruse eine Mischung aus Freundschaft und wissenschaftlichem Interesse, seit ihn Ratzinger in die Entwicklung seine Alterspläne einbezieht. Denn die von Ursula Lehr übernommene und weitergeführte Forschungsrichtung zielt auf den Kernsatz „Mitverantwortliches Leben im Alter“.
In der demografischen Forschung Andreas Kruses geht es u. a. um neue Rollen und Aufgaben für ältere Menschen in Europas Gesellschaft. Zwei konkrete Ausflüsse davon sind ein Modell der Lehrerausbildung für deutsche Pflegefachschulen, sowie eine Studie mit Ratschlägen für Alteneinrichtungen. Als schwierigste Aufgabe sieht Kruse nicht die Komplexität und gesellschaftliche Vernetzung dieser Forschungsthemen, sondern die Frage, „wie politische Entscheidungsträger zu erreichen sind“, um längst notwendige Schritte zur Bewältigung des gesellschaftlichen und persönlichen Alterungsprozesses zu setzen bzw. zu fördern.
Die periodische Veröffentlichung des jeweils neuen, parlamentarischen Altenberichts und die zugehörige Pressekonferenz erweckt nach Kruse trotz zunehmender Dringlichkeit zu wenig öffentliches Interesse („es flacht nach drei Tagen wieder ab“), sodass nun größere Konferenzen folgen sollen. Es geht um das Potential des Alters, „da steckt viel drin“.[1]
Veröffentlichungen
- Kompetenz im Alter in ihren Bezügen zur objektiven und subjektiven Lebenssituation. Steinkopff, Darmstadt 1994.
- mit Eric Schmitt: Wir haben uns als Deutsche gefühlt. Lebensrückblick und Lebenssituation jüdischer Emigranten und Lagerhäftlinge. Steinkopff, Darmstadt 2000, ISBN 3-7985-1035-0.
- mit Gereon Heuft und Hartmut Radebold: Lehrbuch der Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie. E. Reinhardt, München und Basel 2000; 2. Auflage, UTB, Stuttgart 2005, ISBN 3-8252-8201-5
- mit Elisabeth Gaber, Gereon Heuft und Peter Oster: Gesundheitsberichterstattung des Bundes - Gesundheit im Alter. Robert Koch-Institut, 2002, ISBN 3896061313
- mit Mike Martin: Enzyklopädie der Gerontologie. Alternsprozesse in multidisziplinärer Sicht. Huber, Bern 2004, ISBN 3456831080
- Biografische Aspekte des Alter(n)s. Lebensgeschichte und Diachronizität. In: U. Staudinger und S.-H. Filipp (Hrsg.): Entwicklungspsychologie des mittleren und höheren Erwachsenenalters (=Enzyklopädie der Psychologie, Band 6). Hogrefe, Göttingen 2005, S. 1–38
- mit Eric Schmitt: Adult education. In: J. Birren u.a. (Hrsg.): Encyclopedia of Ageing. Elsevier, London 2006, ISBN 0122268601, S. 41–49
- Das letzte Lebensjahr. Zur körperlichen, psychischen und sozialen Situation des alten Menschen am Ende seines Lebens. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018066-5
- Alter. Was stimmt? Die wichtigsten Antworten. Herder, Freiburg 2007, ISBN 3451057506
- Mitherausgeber der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
Ehrungen
- René-Schubert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, 1988
- First International Award of the International Association of Gerontology, 1989
- Erster Preis im Medizinischen Wettbewerbes der Zeitschrift für Allgemeinmedizin für das Modellprojekt „Ambulante Begleitung und Pflege sterbender Patienten“, 1989
- Erster Preis des Medizinischen Wettbewerbes der Zeitschrift für Allgemeinmedizin für das Modellprojekt „Ambulante Rehabilitation von Schlaganfallpatienten“, 1991
- Max-Bürger-Preis der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie, 1992
- Erster Generationenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz, 1997
- Wissenschaftler Preis der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie für die Arbeiten zur psychosomatischen Forschung (zusammen mit der Klinik für Psychosomatik der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster), 2002
- Bundesverdienstkreuz I. Klasse, 2008
Quellen
Weblinks
- Vorlage:PND
- Institut für Gerontologie
- Stärken des Alters erkennen und nutzen (Vortrag auf dem Bundeskongress 2004 der Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus)
Personendaten | |
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NAME | Kruse, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gerontologie und Demograf |
GEBURTSDATUM | August 1955 |
GEBURTSORT | Aachen |