Perseus (Sohn des Zeus) und Bahnhof Delft: Unterschied zwischen den Seiten
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| Name= Delft |
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| Bild= [[Datei:Delft Station.jpg|300px]] |
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| Bildtext= Haupteingang des Bahnhofs |
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| Kategorie= |
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| Art= Durchgangsbahnhof |
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| Bahnsteiggleise= 3 |
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| Reisende=ca. 26.000<ref>[http://www.ovwereld.nl/kennisnet/reizigersaantallen/cijfers/Aantal_in-_en_uitstappers_%282006%29_-_alfabetische_volgorde ovwereld.nl]</ref> |
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| Zugfahrten= |
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| Abkürzung= Dt |
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| Homepage= [http://ns.nl/cs/Satellite?pagename=NS2007/Generic/GetStation&station=Delft NS-Infoseite] |
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| Eröffnung= 3. Juni 1847 |
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| Stilllegung= |
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| Architekt= Christiaan Posthumus Meyjes sr. |
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| Architekt_Bezeichnung= |
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| Baustil= |
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| Stadt= Delft |
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| Ort= |
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| Bundesland= [[Südholland]] |
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| Bundesland_Bezeichnung= Provinz |
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| Staat= Niederlande |
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| Koordinate_Breite= N |
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| Koordinate_Region= NL-ZH |
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| Koordinate_Typ= landmark |
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| Strecken= |
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* [[Bahnstrecke Amsterdam–Rotterdam|Amsterdam–Rotterdam]] |
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Der '''Bahnhof Delft''' ist der größte Bahnhof der [[Niederlande|niederländischen]] Stadt [[Delft]]. Der Bahnhof wird von täglich ca. 25.000 Personen (2005) genutzt. Er ist zentraler Knotenpunkt im städtischen ÖPNV. Am Bahnhof verkehren nationale Regional- und Fernverkehrszüge. |
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[[Datei:Perseus_und_Andromeda_MKL1888.png|thumb|Andromeda und Perseus]] |
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== Geschichte == |
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[[Datei:Pompejanischer Maler des 1. Jahrhunderts 001.jpg|thumb|Perseus (Wandmalerei aus [[Pompeji]], 1. Jh. n.Chr.)]] |
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[[Datei:Station-Delft 9898.JPG|thumb|left|Gleise und Bahnsteige]] |
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Der erste Bahnhof wurde am 3. Juni 1847 mit der [[Bahnstrecke Amsterdam–Rotterdam]] eröffnet. 1885 wurde der heutige Bahnhof weiter nördlich des ersten Bahnhof, nach den Plänen des Architekt Christiaan Posthumus Meyjes sr., erbaut. Zwischen 1995 und 2003 hielten am Bahnhof keine InterCity-Züge, jedoch nahm das Passagieraufkommend kontinuierlich zu, weshalb der Bahnhof 2003 wieder an das InterCity-Netz angeschlossen wurde. In Zukunft soll Delft einen [[Tunnelbahnhof]] erhalten. Die heutige Bahntrasse durch die Stadt, welche momentan auf einem Viadukt geführt wird, soll in den einen Tunnel, den sogenannten ''Spoortunnel Delft'', verlegt werden. Jedoch gibt es auch Widerstand gegen das Projekt, weshalb mit einer Fertigstellung frühestens in mehreren Jahren gerechnet werden kann. |
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== Streckenverbindungen == |
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'''Perseus''' (griech. Περσεύς) ist einer der berühmtesten Heroen in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]], der Sohn des [[Zeus]] und der [[Danaë]]. |
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{| class="prettytable vatop" |
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== Erzählung und Deutung == |
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! Zugtyp |
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! Linienverlauf |
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! Frequenz |
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| Nachtnet |
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| [[Bahnhof Eindhoven|Eindhoven]] - [[Bahnhof Tilburg|Tilburg]] - [[Bahnhof Breda|Breda]] - [[Bahnhof Dordrecht|Dordrecht]] - [[Bahnhof Rotterdam CS|Rotterdam CS]] - '''Delft''' - [[Bahnhof Den Haag HS|Den Haag HS]] - [[Leiden Centraal]] - [[Bahnhof Schiphol|Schiphol]] - [[Amsterdam Centraal]] - [[Utrecht Centraal]] - [[Bahnhof 's-Hertogenbosch|'s-Hertogenbosch]] - [[Bahnhof Eindhoven|Eindhoven]] |
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| stündlich, in den Späten Abendstunden, Do, Fr und Sa |
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| [[Intercity]] |
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| Den Haag Centraal - [[Den Haag HS]] - '''Delft''' - [[Bahnhof Rotterdam Centraal| Rotterdam Centraal]] - Dordrecht - Breda - Tilburg - Eindhoven - [[Bahnhof Helmond|Helmond]] - [[Bahnhof Deurne|Deurne]] - [[Bahnhof Venlo|Venlo]] |
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|Sneltrein |
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| Amsterdam Centraal - [[Bahnhof Haarlem|Haarlem]] - Leiden Centraal - Den Haag HS - '''Delft''' - [[Rotterdam Centraal]] - Dordrecht - Breda |
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| Leiden Centraal - Den Haag HS - '''Delft''' - Rotterdam Centraal - Dordrecht |
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| Stoptrein |
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| Den Haag Centraal - Den Haag HS - '''Delft''' - Rotterdam Centraal - Dordrecht - [[Bahnhof Roosendaal|Roosendaal]] |
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| halbstündlich |
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== Einzelnachweise == |
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=== Die göttliche Abstammung === |
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[[Akrisios]], dem König von [[Argos (Stadt)|Argos]], wird geweissagt, dass ein Sohn seiner Tochter Danaë ihm zum Verhängnis werden würde. So schloss er Danaë zusammen mit einer Amme in den Keller des Palastes und ließ diesen von blutrünstigen Hunden bewachen. Zeus befruchtet die Schlafende als Goldregen, woraufhin Perseus [[Jungfrauengeburt|geboren]] wird. In seiner Genealogie stehende Nachkommen werden [[Perseiden]] oder Persiden genannt. |
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=== Die Verbannung === |
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Mit der Geburt des Perseus steht Akrisios neuerlich – und jetzt verschärft – vor dem Dilemma, was er mit den beiden machen soll, denn wohl liebt er seine Tochter, wird aber seinen Enkel um so mehr fürchten müssen, als sein erster Versuch, dem Schicksal zu entkommen, auf für ihn unverständliche Weise misslungen ist. |
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Er schließt beide in eine Kiste, Truhe oder [[Arche]] und setzt sie auf dem Meer aus, wobei aber Zeus mit Hilfe [[Poseidon]]s verhindert, dass beide umkommen. |
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Als sie auf [[Seriphos]], einer Insel der [[Kykladen]], an Land gespült werden, findet der Fischer (Schiffer, Hirte) [[Diktys]], der Bruder des Königs [[Polydektes]], die beiden und lässt sie bei sich wohnen. Der König allerdings beginnt Danaë nachzustellen, doch Diktys wie später auch der heranwachsende Perseus wissen sie zu beschützen. |
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=== Die Aufgabe === |
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So versucht der König, Perseus loszuwerden, indem er von ihm verlangt, ihm das Haupt der [[Gorgonen|Gorgo]] [[Medusa (Mythologie)|Medusa]] zu bringen, das jeden, der es sieht, zu Stein verwandelt. |
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Eine Version berichtet, dass er von jedem Bewohner der Insel Pferde als Abgabe zur Hochzeit der [[Hippodameia (Pisa)|Hippodameia]] verlangt, wohl wissend, dass Danaë und Perseus nichts besitzen. Nach einer anderen Version lädt Polydektes Perseus zu sich an den Hof ein und fragt ihn, was denn wohl das passende Geschenk für einen König sei. Perseus antwortet, dass er ihm auch das Haupt der Medusa bringen würde, wenn er es verlange - und Polydektes nimmt ihn beim Wort. Nach wiederum einer anderen Version will Perseus seine Mutter von den Nachstellungen des Königs bewahren, um dies zu gewährleisten sagt Perseus dass er ihm alles bringen würde, selbst wenn es das Haupt der Medusa sei. |
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Pallas [[Athene]], die Lieblingstochter des Zeus, erscheint Perseus und übergibt ihm einen glänzenden Schild, der in der Lage ist, ein [[Spiegelbild]] zurückzuwerfen. Sie zeigt ihm damit eine Möglichkeit, der Gefahr nicht direkt ins Auge zu schauen. Außerdem müsse er die Schwestern der Medusa, die [[Graien]], die Töchter des [[Phorkys]], aufsuchen, um herauszufinden, wo die Gorgone sich befinde. |
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=== Der Trickster === |
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In der Version [[Michael Köhlmeier]]s sitzen die Graien, drei Schwestern der Gorgonen, grauhaarig seit Geburt, deshalb auch die Gräulichen genannt, an einem See in Afrika, als Perseus sie findet. Sie teilen sich zusammen einen Zahn und ein Auge, die sie sich gegenseitig bei Bedarf überlassen. Perseus fragt nun nach den Gorgonen (bzw. laut [[Gustav Schwab]] nach den [[Nymphe]]n), erhält zunächst aber keine Auskunft. Daraufhin beginnt er, seine Wegzehrung aufzuessen, und weil die Graien auch davon wollen, bietet er ihnen an, zwischenzeitig Auge und Zahn zu halten. Sie willigen ein, und Perseus erpresst sie: Entweder sie sagen ihm, wo Medusa zu finden sei, oder alle drei bleiben blind und zahnlos. Nachdem er die Auskunft bekommen hat, gibt er ihnen laut Schwab beides zurück, nach anderen Erzählungen wirft er das Auge und/oder den Zahn in den See, in den die Graien jetzt steigen müssen. Danach sind ihm die Nymphen dieser Gegend, die jahrhundertelang unter dem Gestank der Graien leiden mussten, so dankbar, dass sie ihm Flugsandalen, einen Mantelsack (Schubsack) und eine [[Tarnkappe]] schenken. Nach Schwab erfragt Perseus von den Graien den Aufenthaltsort der Nymphen und dort findet er und nimmt er sich dann, was er will. So oder so erweist sich Perseus hier als zwielichte Gestalt, als [[Trickster]], dessen [[Aggression]] letztlich allen zugute kommt. |
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Auf der weiteren Reise trifft er auf [[Hermes (Mythologie)|Hermes]], den geflügelten Götterboten, Beschützer der Diebe, Reisenden und Kaufleute, der ihm noch eine [[Sichel (Werkzeug)|Sichel]] als Waffe übergibt. |
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=== Medusa === |
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[[Datei:Perseus-2.JPG|thumb|[[Benvenuto Cellini]]:'' Perseus mit dem Haupt der Medusa'']] |
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Die dritte, jüngste und hässlichste der drei [[Gorgonen]], [[Medusa (Mythologie)|Medusa]] - die ehemalige Geliebte des [[Poseidon]] in einem Tempel der Athene - ist alleine sterblich. Als Perseus kommt, schlafen sie alle. Ihre Häupter haben statt Haaren Schlangen, und jeder, der sie direkt ansieht, erstarrt sofort zu Stein. Er naht sich der Medusa, indem er in den Schild der Göttin Athene schaut, schneidet ihr unter Führung [[Pallas Athene]]s den Kopf ab und fängt ihn im Mantelsack der Nymphen auf. Aus der blutenden Wunde der kopflosen Medusa entspringen ein geflügeltes Ross, der [[Pegasus (Mythologie)|Pegasus]], und ein [[Riese]] namens [[Chrysaor]], beides Geschöpfe des Poseidon. |
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=== Atlas === |
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Mit Hilfe der Tarnkappe und der Flugsandalen flieht er und wird von den Winden wie Regengewölk bald hierhin, bald dorthin geschleudert. Als er sich endlich im Reich des Königs [[Atlas (Mythologie)|Atlas]], der einen Hain goldener Früchte mit Hilfe eines Drachens hütet, niedersetzt, um zu rasten und ihn um Obdach bittet, wird diesem um seine Besitztümer bange - wohl nicht zu unrecht! - und deshalb stößt er ihn fort. Das ergrimmt Perseus so sehr, dass er Atlas das Medusenhaupt zeigt, woraufhin dieser sofort zu dem Stein erstarrt, das heute das [[Atlas (Gebirge)|Atlasgebirge]] ist. Man kann vielleicht auch sagen, dass Perseus hier sein wahres Gesicht zeigt: ein Jungheld, der nach seinem ersten Sieg hin und her gebeutelt worden ist, und nicht mit offenen Armen empfangen wird; von den Göttern reich beschenkt, der sich mit Hilfe der "Tarnkappe" auch gut verstecken kann, das aber jetzt nicht tut. Ein Held besonderer Art, jähzornig, der kurz darauf seine Sandalen wieder anschnallt, um sich neuerlich in die Lüfte zu erheben. |
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Erwähnen sollte man aber auch, dass [[Mapsaura]] ("der Windstoß") eine der Töchter des [[Titan (Mythologie)|Titanen]] Atlas war, sodass der Grimm des Perseus mehrere Gründe gehabt haben mag. Es muss auch bemerkt werden, dass Atlas der Vater bzw. in einer anderen Version als der Bruder von [[Hesperos]] der Onkel der [[Hesperiden]] ist, die in einem Garten wohnen, in dem goldene Äpfel wachsen und die vom Drachen [[Ladon (Mythologie)|Ladon]] bewacht werden: In den späteren Erzählungen von den Taten des [[Herakles]] ist Atlas, der Träger des [[Himmelsgewölbe]]s, diesem behilflich, die Äpfel zu gewinnen. |
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=== Geliebte === |
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Auf dem Rückweg sieht er an [[Äthiopien]]s Küste eine schöne junge Frau an einen Felsen gekettet. Sie ist so blass und regungslos, dass er zunächst glaubt, sie sei aus Stein gehauen - wenn er nicht das Haar sich bewegen und ihre Tränen fließen sehen würde. |
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[[Datei:Tizian 052.jpg|thumb|Perseus und Andromeda ([[Tizian]])]] |
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[[Andromeda (Mythologie)|Andromeda]], so heißt die Schöne, soll geopfert werden, weil ihre Mutter [[Kassiopeia (Mythologie)|Kassiopeia]] damit geprahlt hatte, sie sei viel schöner als die [[Nereide (Mythologie)|Nereiden]], die schönen Meeresnymphen. Daher schickt [[Poseidon]] erzürnt das [[Meeresungeheuer]] [[Ketos]], das die Küstengebiete mit so viel Unglück überhäuft, dass ein [[Seher]] befragt wird, was zu tun sei. Man müsse Andromeda dem Ungeheuer opfern, ist sein Spruch, und weil das Volk derselben Meinung ist, gibt König [[Kepheus (Äthiopien)|Kepheus]], ihr Vater, nach - soweit der Hintergrund. |
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Wir dürfen annehmen, dass der Gegensatz zwischen der schuldlos an den Felsen geketteten, handlungsunfähigen und weinenden Andromeda und diesem Helden, der (nach Schwab) mit seiner Tarnkappe sehen kann, ohne gesehen zu werden, dem bislang alles so leicht von der Hand gegangen und gleichsam zugeflogen ist, so groß nicht ist. |
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Bislang ist Perseus von einem göttlichen Vater, dem er nie persönlich begegnet ist, bzw. von Helferfiguren aus göttlicher (Poseidon, Athene, Hermes) oder königlicher (Diktys) Abstammung beschützt und geleitet worden. Bislang hat nichts ihm etwas anhaben können; wenn er bis jetzt womöglich etwas "abgehoben" war, sind nicht die Flugsandalen alleine dafür verantwortlich zu machen. Jetzt aber geht es darum, die Liebe für sich zu entdecken und zu gewinnen, für die Geliebte und sich selbst zu kämpfen. |
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=== Der Kampf mit dem Meeresungeheuer === |
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Und so sind wir gezwungen, seine Geschichte in einem anderen, zusätzlichen Licht zu sehen: Er, der die Medusa enthaupten konnte und musste, diese einst schöne und stolze, dann aber hässliche und todbringende Gestalt, die wohl als Verkörperung der inneren Befindlichkeit seiner Mutter und in der Folge auch seines eigenen Frauenbildes gesehen werden darf, hat sich jetzt diesen zerstörerischen Aspekten im Kampf mit dem Meeresungeheuer zu stellen, will er die Geliebte nicht wieder verlieren, bevor er sie wirklich gewonnen hat. |
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Als das Ungeheuer (der Fisch, das Untier) nun auf Andromeda zuschießt um sie zu verschlingen und deren Eltern andererseits wehklagend heranlaufen, erbittet sich Perseus für die Rettung Andromedas deren Hand und bekommt nicht nur diese, sondern das ganze Königreich versprochen. In der einen Version zeigt er dem Ungeheuer das Medusenhaupt, in der Version von Gustav Schwab kommt es zu einem dramatischen Kampf, in dem Perseus sein Schwert benutzt - psychologisch gesehen die stimmigere Variante, denn [[Schwert]] und der von Schwab dramatisch geschilderte Kampf mit dem Meeresungeheuer, deuten auf eine [[Erwachsensein|erwachsenere]] Auseinandersetzung mit der eigenen [[Sexualität]], die das bloße Herzeigen des Medusenhauptes unmöglich machen würde. |
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=== Das Hochzeitsmahl === |
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Die Hochzeit findet statt. Während des Mahls taucht jedoch [[Phineus]], der Onkel Andromedas, der schon früher um Andromeda geworben hat, mit einer Überzahl an Bewaffneten auf, um seine Ansprüche zu erneuern. Es kommt zum Kampf, bei dem Perseus trotz heldenhafter Gegenwehr zu erliegen droht. Erst hier holt er sich Hilfe bei "seinem alten Feinde" (Schwab), warnt jedoch zuvor seine Gefährten, indem er bittet, dass jeder, der noch sein Freund sei, das Gesicht von ihm abwende. Er zieht das Gorgonenhaupt, und alle seine Feinde erstarren zu Stein. <br /> |
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Hier sehen wir, dass Perseus sich der hässlichen, gewalttätigen Aspekte seines Selbst bewusst geworden ist und gelernt hat, verantwortungsbewusst damit umzugehen. Wer zeigt sich schon gerne seinen Freunden als mörderisches Tier. |
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=== Die Heimkehr === |
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Vor seiner Heimkehr nach Seriphos kommt noch sein Sohn [[Perses]] zur Welt, der bei Kepheus bleiben und das Königreich übernehmen wird. Dieser soll später der Ahnherr aller [[Perserreich|persischen]] Könige werden. Mit seiner Gemahlin auf Seriphos angelangt, zeigt er Polydektes, der von den Nachstellungen seiner Mutter nicht abgelassen hat, das Medusenhaupt, da dieser nicht glauben will, dass er es tatsächlich herbeigeschafft hat. |
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Nach [[Karl Kerényi]] ist der [[Eranos]], die Versammlung der Seriphier, noch nicht einmal zu Ende, als Perseus zurückkehrt und seine Aufgabe vollendet haben will. Niemand glaubt ihm - sodass Seriphos heute zu den felsigsten Inseln Griechenlands gehören soll. Die Herrschaft über die Insel übergibt er Dyktis. |
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Auf dem Weg in die "Heimat" Argos macht er in [[Larisa]] im [[Pelasger]]land Halt, wo gerade [[Kampfspiel]]e stattfinden. Ein Wurf mit dem [[Diskuswurf|Diskus]] trifft seinen Großvater - der eben dorthin geflohen war, um seinem Enkel zu entgehen - unglücklich und unbeabsichtigt, sodass sich der [[Orakel]]spruch erfüllt. |
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In tiefer Trauer begräbt er ihn. All die gewonnenen [[Magischer Gegenstand|magischen Gegenstände]] gibt er wieder zurück, das Medusenhaupt erhält Pallas Athene. Nach [[Pausanias Periegetes|Pausanias]] wurde der Kopf der Gorgone nahe dem Markt von Argos in einem Hügelgrab vergraben. Die nun ererbte Herrschaft über Argos tauscht er wegen der Tötung des Akrisios mit [[Megapenthes (Sohn des Proitos)|Megapenthes]] gegen [[Tiryns]] und gründete von dort aus [[Mideia]] und [[Mykene]]. Perseus ist ein langes und glückliches Leben zusammen mit Andromeda gegönnt. Beide haben viele Kinder, neben Perses, des [[Alkaios]], [[Sthenelos (Sohn des Perseus)|Sthenelos]], Heleios, Mestor, Kynouros und [[Elektryon (Sohn des Perseus)|Elektryon]] und der [[Gorgophone]]; sind Großeltern der [[Alkmene]], des [[Eurystheus]] und des [[Amphitryon]] und Vorfahren des [[Teleboer]]königs [[Pterelaos]] sowie des [[Herakles]]. Nach ihrem Tod werden beide zusammen mit [[Kepheus (Sternbild)|Kepheus]], [[Kassiopeia (Sternbild)|Kassiopeia]] und dem [[Walfisch (Sternbild)|Walfisch]] Cetus als leuchtendes Beispiel als [[Sternbild]]er in den Himmel erhoben. |
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Pausanias berichtet, dass [[Dionysos]] mit einer Schar Frauen vom Meer (''Aliai'' = Meerfrauen) her kommend, Argos bekriegte. Perseus konnte sie abwehren, und viele Frauen starben. Schließlich versöhnten sich Dionysos und Perseus. |
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== Zusammenfassung == |
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Der [[Mythos]] von Perseus zeigt sehr schön, dass eine zu frühe Auseinandersetzung mit den eigenen [[Dämon]]en die persönliche Entwicklung des [[Held]]en verunmöglichen würde bzw. nur mit fremder, göttlicher Hilfe möglich ist. Wer sich diesen aber schließlich doch gestellt hat, wird sich von seiner Vergangenheit auf eine Art und Weise lösen können, dass das wie zufällig und ungewollt geschieht. Perseus scheint das letztlich erkannt zu haben - nimmt sein Erbe nicht an und gibt die "göttlichen" Geschenke zurück. Nun, da er sich von seiner Vergangenheit gelöst hat und er auf seine eigenen Kräfte vertrauen kann, ist er tatsächlich fruchtbar, zeugt mit seiner "Geliebten" viele "Kinder" und wird "Kulturschöpfer" in einem "anderen Land". |
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== Quellen == |
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* [[Apollodor von Athen (Schriftsteller)|Pseudo-Apollodor]], ''Bibliotheke'', 1, 87; 1, 94; 2, 35 - 59; 3, 117. |
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* [[Herodot]], ''Historien'', 2, 91; 6, 53; 7, 61; 7, 150. |
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* [[Hesiod]], ''Theogonie'', 280 |
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* Hesiod, ''Der Schild des Herakles'', 216 - 230. |
|||
* Hesiod, ''Eoien'', 129, 11; 135, 3. |
|||
* Pausanias, ''Reisen in Griechenland'', 1, 22, 7; 2, 15, 3 - 4; 2, 16, 2 - 3; 2, 18, 1; 2, 20, 4; 2, 21, 5 - 7; 2, 22, 1; 2, 23, 7, 2, 27, 2; 3, 1, 4; 3, 2, 2; 3, 17, 3; 3, 18, 11; 3, 20, 6; 4, 2, 4; 4, 35, 9; 5, 18´, 5; 10, 10, 5. |
|||
== Literatur == |
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* E.S. Hartland: The Legend of Perseus. A Study of Tradition in Story, Custom and Belief, 3 Bde., London, 1894. |
|||
* [[Karl Kerényi]]: "Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten", dtv, ISBN 3-423-30030-2 |
|||
* [[Michael Grant]] und John Hazel: "Lexikon der antiken Mythen und Gestalten", dtv, ISBN 3-423-32508-9 |
|||
* Schefold, K.: Götter- und Heldensagen der Griechen in der früh- und hocharchaischen Kunst (1993), 76-88. S. 227-233. |
|||
* Boardman, J.: The Oxford History of Classical Art, Oxford 1993, 32 Nr. 12. 364-365 Nr. 378. |
|||
* Michael Köhlmeier: "Klassische Sagen des Altertums", ORF, 1995, Edition Radio Literatur |
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=== Sekundärliteratur === |
|||
* Perseus, Herakles, Satyrn auf Vasenbildern und das Satyrdrama, Göttingen 1867 (= Philologus 27/I). |
|||
* E. Langlotz: Der triumphierende Perseus, Köln & Opladen 1960. (=Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Geisteswissenschaften 69). |
|||
* H. Flasche: Antiker Mythos in christlicher Umprägung: Andromeda und Perseus bei Calderón. In: Romanisches Jahrbuch 16 (1965), S. 290-317. |
|||
* C. Gould: The Perseus and Andromeda and Titiaris Poesy. In: Burligton Magazine 105 (1963), S. 112-117. |
|||
* Rieke-Neitzel, R.: Neue Beobachtungen zur "Gorgo" des Berliner Perseuseimers, in: Boreas 10 (1987), S. 61-62. |
|||
* Oakley, J. H. : Perseus, the Graiai, and Aeschylus' "Phorkides", in: AJA 92 (1988), S. 388-391. |
|||
* P. Jicha: Die Andromedaepisode in Giovanni Pontanos Urania, (Diplomarbeit)Wien 1989. |
|||
* Jameson, M.H.: Perseus, the Hero of Mykenai, in: Celebration of Death and Divinity in the Bronze Age Argolid, Stockholm 1990, S. 213-222. |
|||
* J. Salmi, Andromeda and Perseus: treatment of the themes of entrapment and escape in Edith Wharton´s novels, Helsinki 1991. |
|||
* B. Bolduc: Andromede au rocher: fortune theatrale d´une image en France et en Italie, 1587-1712, Florenz 2002 (= Teatro 12). |
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== Verfilmungen == |
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* [[Kampf der Titanen]] von [[Ray Harryhausen]] |
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== Siehe auch == |
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[[Märchen]] - [[Sage]] - [[Legende (Erzählung)]] - [[Tiefenpsychologie]] - [[Perseus]] (Begriffsklärungsseite) |
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== Weblinks == |
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* [http://gutenberg.spiegel.de/schwab/sagen/sch1119.htm Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums: Perseus] |
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* [http://www.sungaya.de/schwarz/griechen/perseus.htm Das Schwarze Netz: Perseus] |
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* [http://www.mythentor.de/griechen/perseus1.htm Perseus bei Mythentor.de] |
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{{Commons|Category:Perseus|Perseus}} |
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|VORGÄNGER= [[Akrisios]] |
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<references /> |
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[[Kategorie:Person der Griechischen Mythologie]] |
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[[Kategorie:Bahnhof (Südholland)|Delft]] |
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{{Link FA|ka}} |
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[[Kategorie:Delft]] |
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[[en:Delft railway station]] |
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[[ar:بيرسيوس]] |
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[[nl:Station Delft]] |
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[[bg:Персей (митология)]] |
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[[pl:Delft (stacja kolejowa)]] |
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[[bn:পের্সেউস]] |
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[[br:Perseüs]] |
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[[bs:Perzej (mitologija)]] |
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[[ca:Perseu (heroi mític)]] |
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[[cs:Perseus]] |
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[[cy:Perseus (mytholeg)]] |
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[[da:Perseus]] |
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[[el:Περσέας]] |
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[[en:Perseus]] |
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[[eo:Perseo]] |
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[[es:Perseo]] |
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[[fi:Perseus]] |
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[[fr:Persée]] |
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[[hr:Perzej (mitologija)]] |
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[[hu:Perszeusz (mitológia)]] |
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[[is:Perseifur]] |
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[[it:Perseo (mitologia)]] |
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[[ja:ペルセウス]] |
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[[ka:პერსევსი]] |
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[[ko:페르세우스]] |
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[[sk:Perseus (mytológia)]] |
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[[sv:Perseus (mytologi)]] |
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[[tr:Perseus (mitoloji)]] |
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[[uk:Персей]] |
|||
[[zh:珀耳修斯]] |
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Version vom 27. August 2009, 10:27 Uhr
| Delft | |
|---|---|
Haupteingang des Bahnhofs
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| Daten | |
| Bahnsteiggleise | 3 |
| Abkürzung | Dt |
| Eröffnung | 3. Juni 1847 |
| Webadresse | NS-Infoseite |
| Architektonische Daten | |
| Architekt | Christiaan Posthumus Meyjes sr. |
| Lage | |
| Koordinaten | |
| Eisenbahnstrecken | |
Der Bahnhof Delft ist der größte Bahnhof der niederländischen Stadt Delft. Der Bahnhof wird von täglich ca. 25.000 Personen (2005) genutzt. Er ist zentraler Knotenpunkt im städtischen ÖPNV. Am Bahnhof verkehren nationale Regional- und Fernverkehrszüge.
Geschichte
Der erste Bahnhof wurde am 3. Juni 1847 mit der Bahnstrecke Amsterdam–Rotterdam eröffnet. 1885 wurde der heutige Bahnhof weiter nördlich des ersten Bahnhof, nach den Plänen des Architekt Christiaan Posthumus Meyjes sr., erbaut. Zwischen 1995 und 2003 hielten am Bahnhof keine InterCity-Züge, jedoch nahm das Passagieraufkommend kontinuierlich zu, weshalb der Bahnhof 2003 wieder an das InterCity-Netz angeschlossen wurde. In Zukunft soll Delft einen Tunnelbahnhof erhalten. Die heutige Bahntrasse durch die Stadt, welche momentan auf einem Viadukt geführt wird, soll in den einen Tunnel, den sogenannten Spoortunnel Delft, verlegt werden. Jedoch gibt es auch Widerstand gegen das Projekt, weshalb mit einer Fertigstellung frühestens in mehreren Jahren gerechnet werden kann.
Streckenverbindungen
| Zugtyp | Linienverlauf | Frequenz |
|---|---|---|
| Nachtnet | Eindhoven - Tilburg - Breda - Dordrecht - Rotterdam CS - Delft - Den Haag HS - Leiden Centraal - Schiphol - Amsterdam Centraal - Utrecht Centraal - 's-Hertogenbosch - Eindhoven | stündlich, in den Späten Abendstunden, Do, Fr und Sa |
| Intercity | Den Haag Centraal - Den Haag HS - Delft - Rotterdam Centraal - Dordrecht - Breda - Tilburg - Eindhoven - Helmond - Deurne - Venlo | halbstündlich |
| Sneltrein | Amsterdam Centraal - Haarlem - Leiden Centraal - Den Haag HS - Delft - Rotterdam Centraal - Dordrecht - Breda | halbstündlich |
| Stoptrein | Leiden Centraal - Den Haag HS - Delft - Rotterdam Centraal - Dordrecht | halbstündlich |
| Stoptrein | Den Haag Centraal - Den Haag HS - Delft - Rotterdam Centraal - Dordrecht - Roosendaal | halbstündlich |