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Johann Georg Müller (Bischof) und Lüder Rutenberg: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Lüder Rutenberg (1816–1890).jpg|thumb|Lüder Rutenberg]]
[[Datei:Johann Georg Mueller.jpg|miniatur|Johann Georg Müller als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung 1848]]
'''Johann Georg Müller''' (* [[15. Oktober]] [[1798]] in [[Koblenz]]; † [[19. Januar]] [[1870]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]) war ein deutscher [[Theologe]] und [[Römisch-katholische Kirche|katholischer]] [[Bischof]].
'''Lüder Rutenberg''' (* [[8. Februar]] [[1816]] in [[Bremen]]; † [[14. Juni]] [[1890]] in [[Bad Harzburg]]) war ein Bremer [[Baumeister]], [[Architekt]] und [[Brauerei]]besitzer.


== Leben und Werk ==
== Biographie ==
Müller stammte aus einer Juristenfamilie und studierte nach dem Abitur von 1817 bis 1821 [[Katholische Theologie|katholische Theologie]], Geschichte und [[orientalische Sprache]]n am [[Priesterseminar]] in [[Trier]] sowie den Universitäten [[Universität Würzburg|Würzburg]] und [[Universität Bonn|Bonn]].


Rutenberg – Sohn eines Baumeisters – lernte nach dem Besuch der Remberti- und der Lateinschule bei seinem Vater. Er studierte von 1836 bis 1840 in [[Berlin]] Physik, Chemie und Technik. Ab 1841 war er Mitarbeiter bei seinem Vater.
Nach seiner [[Weihesakrament|Priesterweihe]] 1821 in [[Köln]] war er zunächst [[Kaplan]] bei [[Josef von Hommer]] in [[Koblenz-Ehrenbreitstein|Ehrenbreitstein]]. 1825 erhielt Müller die [[Ehrendoktor]]würde der theologischen Fakultät der [[Universität Wien]]. 1826 ging er dann zu weiteren Studien nach Wien, [[Berlin]] und [[München]], wo er 1827 promovierte. Ab 1830 war er Professor für [[Kirchengeschichte]] und [[Kirchenrecht]] am Priesterseminar in Trier. 1836 wurde er dort [[Domkapitular]] und Domprediger, 1842 [[Generalvikar]] und 1844 [[Weihbischof]]. Ab 1847 war er schließlich [[Bischof von Münster]].


1847 wurde er eigenständiger Baumeister. Sein Betrieb war eines der größten Bauunternehmen in Bremen. Lüder Rutenberg war insbesondere während der Expansion der Bremer Vorstädte als Baumeister für die typischen Wohnstraßen mit ein- oder zweigeschössigen Reihenhäusern erfolgreich. Männer seines Berufsstandes errichteten damals auf eigene Rechnung ganze Straßenzüge und veräußerten die Häuser bzw. Wohnungen gewinnbringend. 1849 wurde vom [[Bremer Senat]] ein Antrag Rutenbergs abgelehnt, in Bremen ähnlich große Mietshäuser wie beispielsweise in Hamburg oder Berlin errichten zu dürfen. Wäre dem Antrag entsprochen worden, so hätte dies großen Einfluss auf das Erscheinungsbild vieler Bremer Wohngebiete gehabt.
Er kümmerte sich um den Erwerb der Musikbibliothek von [[Fortunato Santini]].


1853 stieg er zudem in das Brauereigeschäft ein und kaufte mit dem Braumeister [[Heinrich Beck (Brauer)|Heinrich Beck]] mehrere kleinere Brauereien auf, so wie die ''Rungesche Brauerei'', die er zur [[St. Pauli-Brauerei]] ausbaute und die ''Kaiserbrauerei'', aus der später die Großbrauerei [[Beck & Co.]] entstand.
Vom 18. Mai 1848 bis zum 7. August 1848 war er als Vertreter des 20. Wahlkreises der [[Provinz Westfalen]] (Münster) fraktionsloser Abgeordneter in der [[Frankfurter Nationalversammlung]].


Sein Sohn, der Arzt Christian Rutenberg, wurde 1878 in [[Madagaskar]] ermordet. Seine drei Töchter waren die Erben der Brauerei.
== Literatur ==
* {{ADB|52|513|514|Müller, Johann Georg, Bischof von Münster|Philippi|ADB:Müller, Johann Georg (Bischof von Münster)}}


Lüder Rutenberg ruht auf dem [[Riensberger Friedhof]] in einem [[Mausoleum]] (Grabnummer AA 17/25).

== Werke ==

[[Bild:Rutenhof - Bremen - 1877.jpg|thumb|Der ''Rutenhof'' am Domshof in Bremen (1873–1875 erbaut, 1967/1968 abgerissen)]]
Von 1847 bis 1849 wurde nach seinen Plänen die [[Kunsthalle Bremen]] ''[[Am Wall]]'' 207 gebaut, sein erstes namhaftes Bauwerk. Die Halle wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von [[Eduard Gildemeister]] umgebaut und erweitert.

Von 1862 bis 1910 entstand eine Reihe von Wohnhäusern im [[Östliche Vorstadt#Fesenfeld|Fesenfeldviertel]]. Rutenberg baute zahlreiche Reihenhäuser für wohlhabende Familien, wie z. B. in der Kohlhökerstraße, Contrescarpe und Humboldstraße. Vollständig von ihm gestaltet wurden die Straßenzüge der Rutenstraße und der Mathildenstraße.

1861 errichtete er sein eigenes Domizil – das ''Haus Rutenberg'' am Dobben 91. Es verblieb bis 1920 im Familienbesitz, wurde dann von der Stadt gekauft und diente seitdem als Gesundheitsamt, Gewerbeaufsichtsamt, Staatsarchiv. Heute befindet sich dort das Ortsamt Mitte.

== Ehrungen ==

Nach ihm sind in Bremen benannt die Rutenstraße in [[Bremen-Mitte]], der Rutenhof am [[Domshof]] und die Rutenbergstiftung an der Humboldtstraße, sowie die Rutenbergstraße in [[Bremerhaven]].

== Siehe auch ==

* [[Liste bedeutender Bremer Bauwerke]]
* [[Liste Bremer Architekten]]
* [[Bremer Haus]]

== Literatur ==


* {{Literatur
{{Folgenleiste|VORGÄNGER=[[Bernard Georg Kellermann]]|NACHFOLGER=[[Johannes Bernhard Brinkmann]]|AMT=[[Liste der Bischöfe von Münster|Bischof von Münster]]|ZEIT=[[1847]]–[[1870]]}}
| Autor=Thomas Schaefer
| Titel=Wer liegt wo? Prominente auf Bremer Friedhöfen
| Verlag=Siepmann und Kurze
| Ort=Bremen
| Jahr=1998
| ISBN=3-933410-00-2
}}
* {{Literatur
| Autor=[[Herbert Schwarzwälder]]
| Titel=Das Große Bremen-Lexikon
| Verlag=[[Edition Temmen]]
| Ort=Bremen
| Jahr=2003
| ISBN=3-86108-693-X
}}


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{{SORTIERUNG:Rutenberg, Luder}}
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[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (19. Jahrhundert)]]
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|NAME=Rutenberg, Lüder
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Version vom 23. August 2009, 16:13 Uhr

Lüder Rutenberg

Lüder Rutenberg (* 8. Februar 1816 in Bremen; † 14. Juni 1890 in Bad Harzburg) war ein Bremer Baumeister, Architekt und Brauereibesitzer.

Biographie

Rutenberg – Sohn eines Baumeisters – lernte nach dem Besuch der Remberti- und der Lateinschule bei seinem Vater. Er studierte von 1836 bis 1840 in Berlin Physik, Chemie und Technik. Ab 1841 war er Mitarbeiter bei seinem Vater.

1847 wurde er eigenständiger Baumeister. Sein Betrieb war eines der größten Bauunternehmen in Bremen. Lüder Rutenberg war insbesondere während der Expansion der Bremer Vorstädte als Baumeister für die typischen Wohnstraßen mit ein- oder zweigeschössigen Reihenhäusern erfolgreich. Männer seines Berufsstandes errichteten damals auf eigene Rechnung ganze Straßenzüge und veräußerten die Häuser bzw. Wohnungen gewinnbringend. 1849 wurde vom Bremer Senat ein Antrag Rutenbergs abgelehnt, in Bremen ähnlich große Mietshäuser wie beispielsweise in Hamburg oder Berlin errichten zu dürfen. Wäre dem Antrag entsprochen worden, so hätte dies großen Einfluss auf das Erscheinungsbild vieler Bremer Wohngebiete gehabt.

1853 stieg er zudem in das Brauereigeschäft ein und kaufte mit dem Braumeister Heinrich Beck mehrere kleinere Brauereien auf, so wie die Rungesche Brauerei, die er zur St. Pauli-Brauerei ausbaute und die Kaiserbrauerei, aus der später die Großbrauerei Beck & Co. entstand.

Sein Sohn, der Arzt Christian Rutenberg, wurde 1878 in Madagaskar ermordet. Seine drei Töchter waren die Erben der Brauerei.

Lüder Rutenberg ruht auf dem Riensberger Friedhof in einem Mausoleum (Grabnummer AA 17/25).

Werke

Der Rutenhof am Domshof in Bremen (1873–1875 erbaut, 1967/1968 abgerissen)

Von 1847 bis 1849 wurde nach seinen Plänen die Kunsthalle Bremen Am Wall 207 gebaut, sein erstes namhaftes Bauwerk. Die Halle wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Eduard Gildemeister umgebaut und erweitert.

Von 1862 bis 1910 entstand eine Reihe von Wohnhäusern im Fesenfeldviertel. Rutenberg baute zahlreiche Reihenhäuser für wohlhabende Familien, wie z. B. in der Kohlhökerstraße, Contrescarpe und Humboldstraße. Vollständig von ihm gestaltet wurden die Straßenzüge der Rutenstraße und der Mathildenstraße.

1861 errichtete er sein eigenes Domizil – das Haus Rutenberg am Dobben 91. Es verblieb bis 1920 im Familienbesitz, wurde dann von der Stadt gekauft und diente seitdem als Gesundheitsamt, Gewerbeaufsichtsamt, Staatsarchiv. Heute befindet sich dort das Ortsamt Mitte.

Ehrungen

Nach ihm sind in Bremen benannt die Rutenstraße in Bremen-Mitte, der Rutenhof am Domshof und die Rutenbergstiftung an der Humboldtstraße, sowie die Rutenbergstraße in Bremerhaven.

Siehe auch

Literatur