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Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands und Undine (Schiff, 1910): Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e. V.''' wurde 1913 in [[Marburg]] gegründet. Er vertritt die fachbezogenen Interessen der Geschichtslehrer/innen in der Bundesrepublik Deutschland und ist in 16 Landesverbände untergliedert. Zu seinen Aktivitäten gehören die Herausgabe einer Verbandszeitschrift der Landesverbände "''Geschichte für heute''", die 2008 aus ''[[Geschichte in Wissenschaft und Unterricht]]'', ''Informationen für den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer'' und ''Geschichte, Politik und ihre Didaktik'' hervorgegangen ist, die mitverantwortliche Veranstaltung des [[Deutscher Historikertag|Deutschen Historikertages]], die Pflege von internationalen Kontakten und die Organisation von Fortbildungen. Der Verband hat einen Sitz im Ausschuss des [[Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands|Verbandes der Historiker Deutschlands]]. In Fragen des [[Geschichtsunterricht]]s ist er einer der wichtigen Gesprächspartner der Kultus- und Bildungsministerien. Er arbeitet in zahlreichen Kooperationen mit namhaften Bundesinstitutionen, Verlagen, Universitäten und Akademien zusammen.
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! colspan="2" bgcolor="skyblue" |MS Kronprinz
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! colspan="2" bgcolor="skyblue" |Technische Daten (Überblick)
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| Schiffstyp:
| [[Passagierschiff]]
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| Einsatzzweck:
| Seebäderverkehr
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| [[Schiffsvermessung]]:
| 151 [[BRT]]
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| [[Schiffsmaße|Länge]] (LüA):
| 34,5 m
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| [[Schiffsmaße|Breite]] (BüA):
| 6,7 m
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| [[Schiffsantrieb]] (bis 1943):
| 1 x Compound-[[Dampfmaschine]] mit 250 [[Pferdestärke|PS]]
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| Schiffsantrieb (ab 1951):
| [[Dieselmotor]]
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| [[Schiffsbesatzung|Besatzung]]:
| 9
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| Passagiere:
| 250
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| [[Werft]]:
|[[Neptun-Werft]] Rostock
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| Baunummer:
| 306
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| [[Stapellauf]] ([[Schiffstaufe]]):
| 9. März 1910
|}
Die '''MS Kronprinz''' ist das älteste erhalte Seebäderschiff Deutschlands. Die 1910 als [[Dampfschiff]] gebaute '''Kronprinz Wilhelm''' wurde 1920 in ''Kronprinz'' umbenannt und nach dem Umbau zum [[Motorschiff]] unter dem Namen '''MS Undine''' von der [[Weiße Flotte (Stralsund)|Weißen Flotte]] eingesetzt. Das unter [[Denkmalschutz]] stehende Schiff wird seit April 2007 auf einer [[Dresden|Dresdner Werft]] restauriert.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Kronprinz Wilhelm ===
Die ''Kronprinz Wilhelm'', die im Auftrag des [[Rostock]]er Kapitäns Paul Mestermann auf der [[Neptunwerft]] gebaut wurde, hatte am 9. März 1910 ihren [[Stapellauf]]. Unstimmigkeiten mit der Verwaltung des Rostocker Hafens veranlassten Mestermann, den ständigen Liegeplatz des Schiffes nach Greifswald zu verlegen.


Als das Schiff am 28. Juli 1912 an der [[Seebrücke]] von [[Binz]] auf [[Rügen]] anlegen wollte, stürzte die durch zahlreiche Menschen überlastete Seebrücke ein. Obwohl die ''Kronprinz Wilhelm'' keine Schuld traf, hielt man sie in Greifswald für mitverantwortlich. Mestermann, der sich mit den Rostockern geeinigt hatte, verlegte daher den Liegeplatz wieder nach [[Warnemünde]]. In der Zeit des Aufschwungs der Bäderschifffahrt zwischen 1912 und 1914 steuerte das Schiff die Seebäder [[Kühlungsborn|Arendsee]], [[Heiligendamm]], [[Graal-Müritz]], Brunshaupt (heute [[Kühlungsborn]]) und gelegentlich auch die dänische Insel [[Møn]] an.
Bei der Gründung 1913 wurde als Verbandszweck angegeben, die Forschungen der Geschichtswissenschaft für den Schulunterricht nutzbar zu machen, die Lehrpläne kritisch zu sichten, die Aus- und Fortbildung der Geschichtslehrer zu begleiten und Unterrichtsmaterialien (Quellen) zu erschließen. Bereits zu dieser Zeit verstand er sich als Korrektiv der Schulverwaltungen und auch gegen den [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|wilhelminischen]] Zeitgeist, dem aus einer konservativ-idealistischen Position verurteilten „Triumphzeitalter der technischen Fortschritte“.


Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurde der Ausflugsverkehr eingestellt. Die [[Kaiserliche Marine]] stellte die ''Kronprinz Wilhelm'' als Hilfsschiff ein und nutzte sie als [[Tender]], um von [[Wilhelmshaven]] aus die auf [[Reede]] liegenden Flottenverbände zu versorgen. Nach der [[Meuterei]] auf der ''[[SMS Prinzregent Luitpold]]'' im August 1917 wurden auf der ''Kronprinz Wilhelm'' die verhafteten Matrosen und Heizer nach Wilhelmshaven transportiert. Nach Kriegsende kehrte das Schiff nach Warnemünde zurück.
In der [[Weimarer Republik]] verhielt sich die Mehrheit des Verbandes demokratiekritisch sowie [[DNVP|deutschnational]] und engagierte sich sehr in der [[Kriegsschulddebatte]]. Aber auch in dieser Zeit zeigten sich progressive Tendenzen besonders in der Leipziger Gruppe, die [[Universalgeschichte]], Geistes- und [[Kulturgeschichte]] favorisierte.


=== Kronprinz ===
In der [[nationalsozialistisch]]en Zeit wurde der Verband 1933/34 im [[NS-Lehrerbund]] gleichgeschaltet.<ref> Tobias Arand: ''"(...) Ziel, der deutschen Jugend und darüber hinaus dem deutschen Volk ein einheitliches Geschichtsbild zu schaffen" - Die Rolle des ‚Reichssachbearbeiters Geschichte im NSLB’ Moritz Edelmann im Prozeß der Gleichschaltung des Geschichtsunterrichts im NS-Staat'', in: Geschichtsdidaktiker im Griff des Nationalsozialismus, hrsg. v. W. Hasberg und M. Seidenfuß. Münster 2005. (=Geschichtsdidaktik in Vergangenheit und Gegenwart 2). S. 121-143
1919 wurde der Seebäderverkehr mit wenig Erfolg wieder aufgenommen. Nach einer Überholung und der Umbenennung in ''Kronprinz'' wurde es 1920 kurzzeitig für den [[Seedienst Ostpreußen]] auf der Strecke nach [[Baltijsk|Pillau]] eingesetzt. Anschließend fuhr das Schiff wieder auf den alten Strecken und teilweise im Bäderverkehr. Die Weltwirtschaftskrise führte zum Zusammenbruch des Unternehmens. Bei einer Zwangsversteigerung im April 1932 wurde das Schiff von dem Rostocker Reeder und Schiffsausrüster August Cords erworben. 1934 verkaufte dieser es weiter an den Kapitän Paul Hahn, der es wieder im Passagierverkehr im Ostseeraum einsetzte.
[http://books.google.de/books?id=SFUxaAymtOIC&pg=PA121&source=gbs_toc_r&cad=0_0 online-Fassung]</ref>


Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde das Schiff ab 1940, nach einem Umbau auf der Neptunwerft, als [[Seemine|Minensucher]] und Wachschiff von der [[Kriegsmarine]] eingesetzt. Am 29. Juli 1945 wurde das Schiff bei einem amerikanischen Luftangriff auf die [[Arado]]-Flugzeugwerke von einer Bombe getroffen, wodurch es in Brand geriet und 5 Menschen starben. Aus dem ansonsten schwer beschädigten Schiff ließ die Kriegsmarine die unversehrt gebliebenen Kessel- und Maschinenanlagen ausbauen. Paul Hahn, der kurz vor Kriegsende als Hafenkommandant nach Rostock versetzt wurde, kaufte der Kriegsmarine das am [[Gehlsdorf]]er Ufer auf Grund liegende Schiff ab.
Am 15. September 1949 gelang es, den Verband auf dem Münchner Historikertag wiederzugründen. Als Zweck wurde vorsichtig formuliert, „unser gesamtes Geschichtsbild neu [zu] durchdenken“. Die Ziele des Geschichtsunterrichts in den Bundesländern wurden häufig mit Hilfe von Verbandsmitgliedern festgelegt. Treibende Kraft für die Neugründung war eine Gruppe nordrhein-westfälischer Geschichtslehrer um [[Gerhard Bonwetsch]], [[Ernst Wilmanns]] und [[Karl Krüger]], unterstützt vom Freiburger Historiker [[Gerhard Ritter]] und von [[Karl Bosl]] in Bayern. Der sozialdemokratische Gewerkschafter [[Georg Eckert]] wurde als Vorstandsmitglied integriert, ohne Einfluss zu gewinnen.<ref>[http://books.google.de/books?id=VrxPplBeyCMC&printsec=frontcover#PRA1-PA223,M1 Gründungsaufruf 1949], in: Tobias Arand: ''"Nach wie vor steht die deutsche Geschichte im Mittelpunkt." Die inhaltliche und organisatorische Neuordnung des Geschichtslehrerverbands ab 1949"'', in: W. Hasberg/M. Seidenfuß (Hg.): ''Modernisierung im Umbruch: Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht nach 1945'', LIT Berlin u.a. 2008, S. 217 ff</ref>
Beharrlich blieb diese noch sehr konservativ geprägte Generation auf traditionellen Positionen eines abendländisch und nationaldeutsch orientierten Geschichtsunterrichts und beeinflusste über die ''Calwer Empfehlungen'' von 1951 stark die Lehrpläne und Geschichtsbücher.<ref> Thomas Etzemüller: Sozialgeschichte als politische Geschichte: Werner Conze und die Neuorientierung der westdeutschen Geschichtswissenschaft nach 1945, München 2001, S. 185ff [http://books.google.de/books?id=ck-wnBoE0k8C&pg=PA185&vq=Geschichtsunterricht&source=gbs_search_r&cad=0_1 online-Fassung]</ref> Zum Hauptproblem entwickelte sich die Beziehung zur politischen Bildung als Unterrichtsziel und zur Einführung eines eigenen Faches [[Gemeinschaftskunde]]. Der Bundesvorsitzende [[Felix Messerschmid]] überwand die konservative Opposition gegen das neue Fach.


=== Undine ===
Der Verband setzte sich seit den 1970er Jahren erfolgreich für den Erhalt eines eigenständigen Geschichtsunterrichts ein und gegen die Integration in einen allgemein gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund. Die Verbandszeitschrift [[GWU]] opponierte gegen die Vertretern der kritischen Geschichtsdidaktik herausgegebene Zeitschrift ''"Geschichtsdidaktik"''. Seit 2008 erscheint die neue Bundeszeitschrift "geschichte für heute" im [[Wochenschau-Verlag]].
Nach dem Krieg nutzte die [[Rote Armee]] das Schiff bis 1948 als Abfalltender. Anschließend ließ Paul Hahn in mehrjähriger Arbeit auf der Werft von Otto Ludewig jr. den ehemaligen Dampfer zu einem Motorschiff umbauen. 1951 wurde das Schiff unter dem Namen ''Undine'' ins [[Schiffsregister]] eingetragen. Bis 1955 arbeitete die ''Undine'' als Bergungsschiff und übernahm gelegentlich Frachtaufträge.


Ab 1955 begann wieder der Einsatz im Ausflugsverkehr. Die Reederei Paul Hahn musste dazu 1957 Vertragspartner der ''Weißen Flotte'' werden. Nachdem einige Passagiere Fahrten in die Nähe der dänischen Gewässer zur [[Republikflucht]] genutzt hatten, wurde die ''Undine'' nur noch für Hafenrundfahrten und kürzere Strecken, wie nach Kühlungsborn genutzt. 1972 wurde der Reeder enteignet und die ''Undine'' der Flotte eingegliedert. Seit dieser Zeit erfolgten einige notwendige Reparaturen auf einer Werft in [[Stettin]]. Mehrfach diente die ''Undine'' auch als Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen, wie zum Beispiel 1956 im [[DEFA]]-Film „Traumschiff“.
Eine aktuelle Initiative ist die Festlegung von nationalen [[Bildungsstandards]] für das Fach Geschichte. In verschiedenen Arbeitskreisen werden mehrere aktuelle Probleme des Geschichtsunterrichts bearbeitet, wie die zeitgemäße Behandlung der deutsch-deutschen Geschichte, die Universalgeschichte, die deutsch-jüdische Geschichte, die Neuen Medien.


== Vorsitzende des Verbandes ==
=== Nach der Wende ===
Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] wurde die ''Weiße Flotte'' privatisiert. Der neue Eigentümer verkaufte den Altbestand an Schiffen um ihn durch neue zu ersetzen. 1991 gründete sich in Rostock ein Förderverein zum Erhalt der ''Undine''. Die Witwe des letzten privaten Besitzers konnte das Schiff zu einem symbolischen Preis erwerben. Für die auf dem Schiff lastenden hohen Schulden kam Ralf Robrock aus [[Hamburg]] auf, der das Schiff damit in den Besitz des von ihm geleiteten Vereins „Schiffe der Arbeit“ brachte. Nach einer Reparatur auf der Hamburger „Jöhnk-Werft“ kehrte das Schiff 1992 unter dem Namen ''Kronprinz'' nach Rostock zurück.


Anfang 1993 verließ die ''Kronprinz'' auf Betreiben des Eigentümers Robrock, der sich mit dem Förderverein überworfen hatte, den Liegeplatz Rostock, um zum vorgesehenen neuen Standort [[Barth]] zu fahren. Nachdem das Schiff wegen [[Treibeis]] zunächst in [[Barhöft]] vor Anker gehen musste, setzte es am 13. Januar 1993 trotz Sturmwarnung seinen Weg nach Barth fort. In der [[Grabow (Bodden)|Grabow]] bei [[Groß Mohrdorf|Kinnbackenhagen]] lief die ''Kronprinz'' gegen 12:30 Uhr auf Grund. Wegen des Sturms konnte erst am folgenden Tag ein Schlepper das Schiff erreichen. Die Bergungsversuche misslangen jedoch.
:1913-1923 Dr. [[Friedrich Neubauer]], Frankfurt/Main
Da alle bisherigen Bergungsversuche gescheitert waren, sollte die in der Nähe des [[Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft|Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft]] liegende ''Kronprinz'' vor Ort abgebrochen und beseitigt werden. Am 3. Januar 1995 gelang es mit Hilfe eines Schleppers und eines weiteren Schiffes die ''Kronprinz'' bei einem Hochwasser frei zu bekommen und nach Barth zu bringen.
:1924-1933 Dr. [[Arnold Reimann]], Berlin
:1933-1934 Dr. Arnold Reimann, Berlin (satzungswidrig)
:1949-1955 Dr. [[Gerhard Bonwetsch]], Detmold
:1955-1967 Dr. [[Felix Messerschmid]], Ulm
:1967-1972 Dr. Hans-Georg Fernis, Mainz
:1972-1980 Dr. Siegfried Graßmann, Hamburg
:1980-1986 Dr. Gustav Adolf Süß, Mainz
:1986-1988 Prof. Dr. Paul Leidinger, Münster
:1988-1992 Dr. Traude Petersen, Voßloch
:1992-2002 Rolf Ballof, Seesen
:seit 2002 Dr. Peter Lautzas, Mainz


Anfang 1998 konnte der ''Barther Förderverein für Schifffahrt, Jugend und Tourismus'' die ''Kronprinz'' erwerben und mit Hilfe von Spendengeldern die aufgelaufenen Schulden bezahlen. Auf der Barther Schiffswerft wurden die Maschinen und Ausrüstungen geborgen und die verschlissenen Aufbauten und Decks entfernt. Der original erhaltene Schiffsrumpf wurde im Jahr 2000 nach Rostock zur Neptun-Werft überführt. 2001 erteilte die Stadt Rostock eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung für das Vorhaben, die Seefestigkeit des Schiffsrumpfes wieder herzustellen und die Aufbauten nach einer Ansicht von 1932 neu zu errichten. Die Gesamtkosten von etwa 2,3 Millionen Euro sollen vom Förderverein aufgebracht werden, der seit 2002 den Namen ''Förderverein SOS Seebäderschiff „Kronprinz“ ex. „Undine“'' trägt. Mit der Realisierung des Projektes wurde die „Schiffs- und Yachtwerft Dresden“ beauftragt. 2006 wurde die ''Kronprinz'' daher von Rostock über die Ostsee, den [[Elbe-Lübeck-Kanal]] und die [[Elbe]] nach [[Dresden]] geschleppt. Im April 2007 wurde das Schiff auf die [[Helling]] der Werft genommen.
== Arbeitsgemeinschaften ==

;AG "Bildungsstandards Geschichte/Gymnasium"
:Die AG überarbeitet die 2006 auf dem Historikertag in Konstanz vorgelegte Fassung für die Sekundarstufe I/Gymnasium anhand der eingegangenen Rückmeldungen und bereitet für den Historikertag 2010 in Berlin eine Neuausgabe vor.
:Leiter: Dr. Martin Stupperich, Hannover

;AG "Bildungsstandards Geschichte/Regelschule"
:Diese im Aufbau befindliche AG arbeitet an einer Umsetzung der gymnasialen Standards in die Sekundarstufe I der Regelschule Thüringen. Ein späterer Einbezug der entsprechenden Schulform der anderen Länder ist geplant.
:Leiterin: Katrin Herzig, Bad Frankenhausen

; AG "Deutsch-jüdische Geschichte - integriert betrachtet"
:Die AG arbeitet in Kooperation mit der wissenschaftlichen Kommission des Leo-Baeck-Institutes, des deutschen Büros von Yad Vashem und der Bundeszentrale für politische Bildung an einem didaktischen Konzept zur Vermittlung der deutsch-jüdischen Geschichte im Unterricht.
:Leiter: Rolf Ballof, Northeim

;AG "Welt- und globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht"
:Die AG entwickelt in Kooperation mit den Hochschullehrern der [[Konferenz für Geschichtsdidaktik|Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD)]] Vorschläge, wie die Welt- und Globalgeschichte didaktisch zu fassen ist und wie die entsprechenden Aspekte in die Lehrpläne der Länder und in den konkreten Unterricht integriert werden können.
:Leiter: Hans Woidt, Tübingen

;AG „Geschichte in medialer Vermittlung“
:Die AG entwickelt in Kooperation mit der Humboldt-Universität Berlin, dem FWU und mehreren kommerziellen Gesellschaften Konzepte und beteiligt sich an Produktionen zur Nutzung vor allem von filmischen und elektronischen Medien für den Unterricht.
:Leiter: Klaus Fieberg, Leverkusen

;AG "Begegnung der Kulturen"
:Diese AG hat es sich zum Ziel gesetzt, in Kooperation mit dem Zentrum für interkulturelle Studien der Universität Mainz und der Herbert-Quandt-Stiftung das weite Feld der interkulturellen Verständigung zunächst am Beispiel der islamischen Welt anzugehen und entsprechende Leitlinien zu erarbeiten sowie geeignete Materialien für die Schulen bereitzustellen.
:Leiter: Dr. Gisbert Gemein, Neuss


== Literatur ==
== Literatur ==
*Claus Rothe: ''Deutsche Seebäderschiffe. 1830 bis 1939.'' In: ''Bibliothek der Schiffstypen.'' transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, ISBN 3-344-00393-3, S. 104–106

* Paul Leidinger (Hrsg.): Geschichtsunterricht und Geschichtsdidaktik vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. Festschrift des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands zum 75jährigen Bestehen. Ernst Klett Verlag Stuttgart 1988
* Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e. V., Geschichte, Aufgaben, Verfassung, Wochenschau-Verlag Schwalbach/Ts. 2000
* Verband der Geschichtslehrer Deutschlands, Landesverband Rheinland-Pfalz, Fachzeitschrift "Praxis Geschichte" und Klaus Fieberg (Autor): Wegweiser durch das Internet für den Geschichtsunterricht (CD-Rom). Westermann Braunschweig 2001
* Rolf Ballof (Hrsg.): Geschichte des Mittelalters für unsere Zeit. Erträge des Kongresses der Geschichtslehrer Deutschlands "Geschichte des Mittelalters im Geschichtsunterricht", Quedlinburg 20.-23. Oktober 1999. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 2003
* Christoph Kleßmann/Peter Lautzas (Hrsg.): Teilung und Integration. Die doppelte deutsche Nachkriegsgeschichte als wissenschaftliches und didaktisches Problem. Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2005 (= Schriftenreihe Bd. 482) und zugleich Wochenschau-Verlag Schwalbach/Ts.
* Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (Hrsg.): Bildungsstandards Geschichte. Rahmenmodell Gymnasium 5.-10. Jahrgangsstufe. Wochenschau-Verlag Schwalbach/Ts. 2006
* Arbeitsgruppe im Verband der Geschichtslehrer Deutschlands: Modell für die integrierte Behandlung der Geschichte beider deutscher Staaten von 1945 bis 1990. Ein Kerncurriculum. In: Ulrich Arnswald/Ulrich Bongertmann/Ulrich Mählert (Hrsg.): DDR-Geschichte im Unterricht. Schulbuchanalyse - Schülerbefragung - Modellcurriculum. Metropol Verlag Berlin 2006


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.uni-bielefeld.de/sonst/kronprinz/ Rettet die "Kronprinz"]
*[http://www.kronprinz-undine.de/0_NN/1_Projekt/Information-zum-Stand-des-Wiederaufbaus-der-MS-Kronprinz-ex-Undine.htm Wiederaufbau der "MS Kronprinz" ex Undine]
*[http://www.seereisenmagazin.com/jahrgang2006/Ausgabe-6-2006/031-ostseemagazin.htm Fast 100-jähriges Fahrgastschiff vor der Auferstehung?]


{{DEFAULTSORT:Kronprinz, MS}}
* [http://www.geschichtslehrerverband.de Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e. V.]
[[Kategorie:Rostock]]

[[Kategorie:Schiff im Ersten Weltkrieg]]
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Schiff im Zweiten Weltkrieg]]
<references/>
[[Kategorie:Bäderschiff]]

[[Kategorie:Schulwesen]]
[[Kategorie:Dampfschiff]]
[[Kategorie:Bildungspolitik]]
[[Kategorie:Motorschiff]]
[[Kategorie:Lehrerverband]]
[[Kategorie:Geschichtsdidaktik]]

Version vom 23. August 2009, 15:19 Uhr

MS Kronprinz
Technische Daten (Überblick)
Schiffstyp: Passagierschiff
Einsatzzweck: Seebäderverkehr
Schiffsvermessung: 151 BRT
Länge (LüA): 34,5 m
Breite (BüA): 6,7 m
Schiffsantrieb (bis 1943): 1 x Compound-Dampfmaschine mit 250 PS
Schiffsantrieb (ab 1951): Dieselmotor
Besatzung: 9
Passagiere: 250
Werft: Neptun-Werft Rostock
Baunummer: 306
Stapellauf (Schiffstaufe): 9. März 1910

Die MS Kronprinz ist das älteste erhalte Seebäderschiff Deutschlands. Die 1910 als Dampfschiff gebaute Kronprinz Wilhelm wurde 1920 in Kronprinz umbenannt und nach dem Umbau zum Motorschiff unter dem Namen MS Undine von der Weißen Flotte eingesetzt. Das unter Denkmalschutz stehende Schiff wird seit April 2007 auf einer Dresdner Werft restauriert.

Geschichte

Kronprinz Wilhelm

Die Kronprinz Wilhelm, die im Auftrag des Rostocker Kapitäns Paul Mestermann auf der Neptunwerft gebaut wurde, hatte am 9. März 1910 ihren Stapellauf. Unstimmigkeiten mit der Verwaltung des Rostocker Hafens veranlassten Mestermann, den ständigen Liegeplatz des Schiffes nach Greifswald zu verlegen.

Als das Schiff am 28. Juli 1912 an der Seebrücke von Binz auf Rügen anlegen wollte, stürzte die durch zahlreiche Menschen überlastete Seebrücke ein. Obwohl die Kronprinz Wilhelm keine Schuld traf, hielt man sie in Greifswald für mitverantwortlich. Mestermann, der sich mit den Rostockern geeinigt hatte, verlegte daher den Liegeplatz wieder nach Warnemünde. In der Zeit des Aufschwungs der Bäderschifffahrt zwischen 1912 und 1914 steuerte das Schiff die Seebäder Arendsee, Heiligendamm, Graal-Müritz, Brunshaupt (heute Kühlungsborn) und gelegentlich auch die dänische Insel Møn an.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde der Ausflugsverkehr eingestellt. Die Kaiserliche Marine stellte die Kronprinz Wilhelm als Hilfsschiff ein und nutzte sie als Tender, um von Wilhelmshaven aus die auf Reede liegenden Flottenverbände zu versorgen. Nach der Meuterei auf der SMS Prinzregent Luitpold im August 1917 wurden auf der Kronprinz Wilhelm die verhafteten Matrosen und Heizer nach Wilhelmshaven transportiert. Nach Kriegsende kehrte das Schiff nach Warnemünde zurück.

Kronprinz

1919 wurde der Seebäderverkehr mit wenig Erfolg wieder aufgenommen. Nach einer Überholung und der Umbenennung in Kronprinz wurde es 1920 kurzzeitig für den Seedienst Ostpreußen auf der Strecke nach Pillau eingesetzt. Anschließend fuhr das Schiff wieder auf den alten Strecken und teilweise im Bäderverkehr. Die Weltwirtschaftskrise führte zum Zusammenbruch des Unternehmens. Bei einer Zwangsversteigerung im April 1932 wurde das Schiff von dem Rostocker Reeder und Schiffsausrüster August Cords erworben. 1934 verkaufte dieser es weiter an den Kapitän Paul Hahn, der es wieder im Passagierverkehr im Ostseeraum einsetzte.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schiff ab 1940, nach einem Umbau auf der Neptunwerft, als Minensucher und Wachschiff von der Kriegsmarine eingesetzt. Am 29. Juli 1945 wurde das Schiff bei einem amerikanischen Luftangriff auf die Arado-Flugzeugwerke von einer Bombe getroffen, wodurch es in Brand geriet und 5 Menschen starben. Aus dem ansonsten schwer beschädigten Schiff ließ die Kriegsmarine die unversehrt gebliebenen Kessel- und Maschinenanlagen ausbauen. Paul Hahn, der kurz vor Kriegsende als Hafenkommandant nach Rostock versetzt wurde, kaufte der Kriegsmarine das am Gehlsdorfer Ufer auf Grund liegende Schiff ab.

Undine

Nach dem Krieg nutzte die Rote Armee das Schiff bis 1948 als Abfalltender. Anschließend ließ Paul Hahn in mehrjähriger Arbeit auf der Werft von Otto Ludewig jr. den ehemaligen Dampfer zu einem Motorschiff umbauen. 1951 wurde das Schiff unter dem Namen Undine ins Schiffsregister eingetragen. Bis 1955 arbeitete die Undine als Bergungsschiff und übernahm gelegentlich Frachtaufträge.

Ab 1955 begann wieder der Einsatz im Ausflugsverkehr. Die Reederei Paul Hahn musste dazu 1957 Vertragspartner der Weißen Flotte werden. Nachdem einige Passagiere Fahrten in die Nähe der dänischen Gewässer zur Republikflucht genutzt hatten, wurde die Undine nur noch für Hafenrundfahrten und kürzere Strecken, wie nach Kühlungsborn genutzt. 1972 wurde der Reeder enteignet und die Undine der Flotte eingegliedert. Seit dieser Zeit erfolgten einige notwendige Reparaturen auf einer Werft in Stettin. Mehrfach diente die Undine auch als Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen, wie zum Beispiel 1956 im DEFA-Film „Traumschiff“.

Nach der Wende

Nach der Wende wurde die Weiße Flotte privatisiert. Der neue Eigentümer verkaufte den Altbestand an Schiffen um ihn durch neue zu ersetzen. 1991 gründete sich in Rostock ein Förderverein zum Erhalt der Undine. Die Witwe des letzten privaten Besitzers konnte das Schiff zu einem symbolischen Preis erwerben. Für die auf dem Schiff lastenden hohen Schulden kam Ralf Robrock aus Hamburg auf, der das Schiff damit in den Besitz des von ihm geleiteten Vereins „Schiffe der Arbeit“ brachte. Nach einer Reparatur auf der Hamburger „Jöhnk-Werft“ kehrte das Schiff 1992 unter dem Namen Kronprinz nach Rostock zurück.

Anfang 1993 verließ die Kronprinz auf Betreiben des Eigentümers Robrock, der sich mit dem Förderverein überworfen hatte, den Liegeplatz Rostock, um zum vorgesehenen neuen Standort Barth zu fahren. Nachdem das Schiff wegen Treibeis zunächst in Barhöft vor Anker gehen musste, setzte es am 13. Januar 1993 trotz Sturmwarnung seinen Weg nach Barth fort. In der Grabow bei Kinnbackenhagen lief die Kronprinz gegen 12:30 Uhr auf Grund. Wegen des Sturms konnte erst am folgenden Tag ein Schlepper das Schiff erreichen. Die Bergungsversuche misslangen jedoch. Da alle bisherigen Bergungsversuche gescheitert waren, sollte die in der Nähe des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft liegende Kronprinz vor Ort abgebrochen und beseitigt werden. Am 3. Januar 1995 gelang es mit Hilfe eines Schleppers und eines weiteren Schiffes die Kronprinz bei einem Hochwasser frei zu bekommen und nach Barth zu bringen.

Anfang 1998 konnte der Barther Förderverein für Schifffahrt, Jugend und Tourismus die Kronprinz erwerben und mit Hilfe von Spendengeldern die aufgelaufenen Schulden bezahlen. Auf der Barther Schiffswerft wurden die Maschinen und Ausrüstungen geborgen und die verschlissenen Aufbauten und Decks entfernt. Der original erhaltene Schiffsrumpf wurde im Jahr 2000 nach Rostock zur Neptun-Werft überführt. 2001 erteilte die Stadt Rostock eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung für das Vorhaben, die Seefestigkeit des Schiffsrumpfes wieder herzustellen und die Aufbauten nach einer Ansicht von 1932 neu zu errichten. Die Gesamtkosten von etwa 2,3 Millionen Euro sollen vom Förderverein aufgebracht werden, der seit 2002 den Namen Förderverein SOS Seebäderschiff „Kronprinz“ ex. „Undine“ trägt. Mit der Realisierung des Projektes wurde die „Schiffs- und Yachtwerft Dresden“ beauftragt. 2006 wurde die Kronprinz daher von Rostock über die Ostsee, den Elbe-Lübeck-Kanal und die Elbe nach Dresden geschleppt. Im April 2007 wurde das Schiff auf die Helling der Werft genommen.

Literatur

  • Claus Rothe: Deutsche Seebäderschiffe. 1830 bis 1939. In: Bibliothek der Schiffstypen. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, ISBN 3-344-00393-3, S. 104–106