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Sega Master System und Al-Kindī: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Spielkonsole
'''Abū Yaʿqūb ibn Ishāq al-Kindī''' ({{arS|أبو يعقوب بن إسحاق الكندي|d=Abū Yaʿqūb bin Isḥāq al-Kindī}}, latinisiert: '''Alkindus'''; * um [[800]] in [[Kufa]]; † [[873]] in [[Bagdad]]), war ein [[Araber|arabischer]] [[Philosoph]], [[Wissenschaftler]], [[Mathematiker]], [[Arzt]] und [[Musiker]].
|Name = Sega Master System
|Logo =
|Bild = [[Bild:Sega_master_system.jpeg|270px|Sega Master System]]
|Hersteller = [[Sega]]
|Typ = [[Spielkonsole|Stationäre Spielkonsole]]
|Generation = 3. Generation / 8-Bit-Ära
|EU-VÖ = 1987
|J-VÖ = 20. Oktober [[1985]]
|US-VÖ = Juni [[1986]]
|CPU = CPU: 8-bit 3,57 [[Megahertz|MHz]] [[Zilog]] [[Zilog Z80|Z80]] CPU
|GPU =
|Medien = [[Modul (Computerspiele)|Module]], Karten
|Controller = Steuerkreuz, 2 Buttons
|Online-Dienst =
|Verkauft = 13 Millionen
|Topspiel = [[Alex Kidd in Miracle World]]
|Vorgänger = [[SG-1000]]
|Nachfolger = [[Sega Mega Drive]]
|Info =
}}
Das '''Sega Master System''' (kurz '''SMS'''; [[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja-Kana|マスターシステム}}, ''Masutā Shisutemu'') ist eine cartridge-basierende 8-bit-[[Videospielkonsole]] von [[Sega]]. Sie stand in direkter Konkurrenz zum [[Nintendo Entertainment System|Nintendo Entertainment System (NES)]]. Das [[Maskottchen]] des Systems war [[Alex Kidd]].


Überdies kommt ihm eine Bedeutung im Bereich islamischer [[Philosophie]] zu, da er in [[Bagdad]] viele philosophische Schriften ([[Aristoteles]], [[Platon]], [[Alexander von Aphrodisias]], [[Johannes Philoponos]]) aus dem Griechischen ins Arabische übersetzen ließ. Besonders Aristoteles' naturphilosophische Schriften waren von Einfluss auf al-Kindîs eigenes philosophisches Werk. Kindî verfasste mehrere eigenständige Texte, in denen er Gedanken zur Beschaffenheit der Welt entwickelte. Berührungspunkte mit der Theologie bestehen hierbei durchaus. Seine Abhandlung ''Über den Intellekt'' wurde über Jahrhunderte in der islamischen Welt und auch in Europa in Gelehrtenkreisen breit rezipiert.
== Geschichte ==
Als Nachfolger des [[SG-1000]] ''Mark I'' und des ''SG-1000 Mark II'' wurde die Konsole [[1984]] unter der Bezeichnung '''SG-1000 Mark III''' in [[Japan]] vorgestellt. Im Juni [[1986]] wurde das System in neuem Design unter dem neuen Namen ''Sega Master System'' auch in den [[USA]] veröffentlicht, ein Jahr nach dem Start des [[Nintendo Entertainment System]]s (NES). Die Konsole kostete zum Verkaufsstart $200. Anschließend wurde sie in anderen Märkten veröffentlicht, in [[Japan]] erschien sie [[1987]] unter ihrem neuen Namen.


== Leben ==
Obwohl das Master System dem NES in manchen Bereichen technisch überlegen war, konnte es sich dennoch nicht gegen dieses durchsetzen. Lediglich in Europa und Südamerika verkaufte sich die Konsole zufriedendstellend.
''Abū Yaʿqūb ibn Ishāq al-Kindī'' (vom Stamme der Kinda) war arabischer Abstammung und wurde von seinen vielen nichtarabischen Genossen und Kollegen (waren meist [[Perser (Volk)|Perser]]) deshalb „der arabische Philosoph“ genannt. Er selbst führt seinen [[Stammbaum]] auf die alten Kinda-Fürsten zurück, was nicht nachweisbar ist, aber darauf hindeutet, dass er aus einer wohlhabenden Familie stammte. Er wurde um 800 in [[Kufa]] geboren, wo sein Vater [[Statthalter]] war. Der erwähnte Reichtum seiner Ahnen führte einerseits zu einem sehr gebildeten und bewanderten Stamm, wovon ''al-Kindī'' in seiner Ausbildung profitierte, als auch später zu der Möglichkeit, sehr viele Übersetzer beschäftigen zu können. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in [[Bagdad]], das damals das kulturelle Zentrum der islamischen Welt schlechthin war und es ihm ermöglichte, sich mit den verschiedensten [[Kulturen]] und [[Lehren]] auseinanderzusetzen. So gilt er auch als einer der ersten großen „Übersetzer“, da er einen Großteil des Werkes von [[Aristoteles]], [[Platon]] und des [[Neuplatonismus]] übersetzen ließ. ''al-Kindī'' selbst baute darauf seine eigenen Werke auf. Er hatte Zugang zum Hof des [[Kalif]]en, auch wenn nicht überliefert ist, in welcher Stellung. Zeitweise dürfte er auch in Ungnade gefallen sein, seine Bibliothek war eine Zeit lang konfisziert und das Fehlen seiner genauen Geburts- und Todesjahre deutet darauf hin, dass er in untergeordneter Stellung gestorben sein dürfte.
Der mäßige Erfolg des Systems wird verschiedenen Ursachen zugeschrieben, hauptsächlich der im Vergleich zum NES geringeren Anzahl erhältlicher Titel sowie das etwas spätere Erscheinen des Master Systems. [[Nintendo]]s gute Beziehungen zu Drittentwicklern dürften ebenfalls nicht unerheblich gewesen sein; das Übereinkommen lief darauf hinaus, dass die Entwickler letztendlich nur Spiele für das NES entwickelten.


Bekannt war er aber nicht nur als [[Philosoph]] sondern auch als [[Arzt]], [[Mathematiker]], [[Physiker]], [[Pharmakologe]] (von [[Alchemie]] hingegen hielt er wenig), [[Astrologe]], [[Geograph]] und Prinzenerzieher am Hofe [[Al-Ma'mun|al-Ma'mūns]]. Lange Zeit galt er auch als [[Theologe]], vor allem wegen seiner Versuche, Philosophie und [[Religion]] zu einen. Tatsächlich stand er der [[Mu'tazila|mu'tazilistischen Schule]] sehr nahe – oder eher diese ihm, da sie als [[rationalistisch]] orientierte Islam-Schule bekannt ist. ''Al-Kindī'' starb vermutlich um das Jahr 870 herum, eventuell im Jahre 873.
=== Japan ===
Das SMS war in [[Japan]] nicht übermäßig erfolgreich, da das [[Nintendo Famicom]], das mit dem japanischen Master System konkurrierte, den japanischen Markt beherrschte.


=== Nordamerika ===
== Werk und Philosophie ==
Wie bereits erwähnt, war das philosophische Schaffen ''al-Kindīs'' vor allem durch seine vielen Übersetzungen geprägt, die er in der Regel selbst korrigierte. So wandelt sich auch sein Werk im Laufe seines Lebens und lässt immer starke Anlehnung vor allem an [[Sokrates]] erkennen, den er als Ideal schätzte, und an [[Aristoteles]], dessen Werke eine starke Stellung in ''Kindīs'' [[Bibliothek]] einnehmen. In seinem Hauptwerk „Über die Erste Philosophie“ sieht man, wie sehr diese Einflüsse ihn und sein Denken gelenkt haben. Es ist in vier Abschnitte geteilt:
In Nordamerika verkaufte sich das Master System nur sehr langsam. Innerhalb der ersten vier Monate wurden 125 000 Konsolen verkauft. In derselben Zeit gingen rund 2 000 000 NES-Konsolen über die Ladentheke.
*Im ersten Teil steckt er den Rahmen der Untersuchung ab und erklärt, dass die Aufgabe des Philosophen die Wahrheitssuche ist, also die Suche nach den Ursachen für [[Form]], [[Materie]], [[Bewegung (Physik)|Bewegung]] und [[Zweck]] der Dinge (in Anlehnung an Aristoteles' „Metaphysik“).
*Im zweiten Teil ändert sich die Perspektive, und ''Kindī'' erklärt, dass die Welt endlich ist und die Unendlichkeit der Welt nur eine [[Potenz]] ist. Er zeigt, dass die [[Dimension]]en des Raumes endlich sind (in Anlehnung an Aristoteles' „Über den Himmel“), so wie aber auch die Zeit endlich sei (hier geht er einen Schritt weiter) und also einen zeitlichen Anfang haben müsse (in Anlehnung an [[Johannes Philoponos]]).
*Im dritten Teil erklärt er die Existenz Gottes mit dem Argument, dass die Vielheit der sinnlich wahrnehmbaren Dinge auf der Existenz des ursprünglichen Einen beruhe (in Anlehnung an den [[Neuplatonismus|Neuplatoniker]] [[Proklos]]).
*Im vierten Teil beschreibt ''Kindī'' [[Gott]] und bedient sich einer negativen [[Theologie]] im Sinne des späten [[Neuplatonismus]] (in Anlehnung an Proklos); der Text wird aber abermals mit einer Wendung beschlossen: Der ferne und unbekannte Gott habe unsere Welt nicht von [[Ewigkeit]] her sondern in der Zeit aus dem [[Nichts]] bewirkt (in Anlehnung an das religiöse [[Dogma]] der [[Schöpfung]] aus dem Nichts).


Seine eigentliche Philosophie war zunächst auf der [[Mathematik]] aufbauend; es finden sich irrwitzige [[Zahlenspiel]]e in seinen Schriften. Nach ihm konnte niemand „Philosoph“ werden, ohne nicht Mathematik beziehungsweise [[Logik]] studiert zu haben. Trotzdem ist die Welt bei ihm ein Werk Gottes, dessen Wirken von oben nach unten vermittelt wird: alles Höhere wirkt auf das Niedere ein, nicht aber das Verursachte auf seine (über ihm auf der Stufe des Seins stehende) Ursache. So entsteht eine durchgehende [[Ursächlichkeit]] in der Welt, deren Erkenntnis es ermöglicht, Zukünftiges vorherzusagen. Die Welt besteht aus dem (göttlichen) [[Geist]], der (materiellen) Körperwelt und der [[Seele]], die sich dazwischen befindet. Die menschliche Seele ist ein Ausfluss dieser [[Weltseele]], daher in ihren Wirkungen an den [[Körper (Biologie)|Körper]] gebunden, ihrem geistigen Wesen nach aber unabhängig. Die Seele ist in die Sinnenwelt herabgekommen, mit einer Ahnung ihres ursprünglichen Zustands und findet sich daher hier nicht heimisch. Erlösung kann sie erst wieder ''im Aufstieg in die geistige Welt'' finden, wo alle ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Dafür muss sie sich indes von allen materiellen und körperlichen Begierden befreien – hier finden also wieder deutliche islamische Elemente Einzug.
Nintendo hatte zu dieser Zeit 90% des nordamerikanischen Marktes inne. [[Hayou Nakayama]], damaliger CEO von Sega, entschied, keinen zu großen Aufwand auf vom NES dominierten Märkten zu betreiben. 1988 wurden die Master-System-Rechte in Nordamerika an Tonka verkauft, aber seine Popularität nahm weiterhin ab. 1990 hatte Sega Erfolg mit seinem [[Sega Mega Drive]]/[[Sega Genesis]] und kaufte die SMS-Rechte von [[Tonka Corporation]] zurück. Man entwickelte das '''Sega Master System II''', eine neuere, kleinere Konsole ohne Reset-Knopf. Letzteres sollte die Kosten senken. Zudem war das Spiel [[Alex Kidd in Miracle World]] bereits integriert, so dass kein zusätzliches Modul gekauft werden musste. Später wurde es durch [[Sonic|Sonic the Hedgehog]] ersetzt.


Als wesentlichstes ''eigenes'' Werk (also unabhängig von den Vorlagen durch den [[Islam]] oder die [[griechische Philosophie]]) dürfte „Über den Intellekt“ gelten, das die meisten eigenen Konzepte aufweist, auch wenn es sich wiederum an [[Aristoteles]]' „Über die Seele“ und einige [[spätantike]] Kommentatoren ([[Alexander von Aphrodisias]], [[Themistios]] und [[Johannes Philoponos]]) anlehnt. Es geht dabei um Aristoteles' Unterscheidung zwischen aktivem und passivem [[Intellekt]]. Konnten die Kommentatoren den Grund dafür nicht herausfinden, so definierte ''Kindî'': Der aktive Intellekt sei die Ursache und das universale Prinzip aller Intellekte und er sei die Spontaneität des Denkens und ohne Ruhe. Das Denken sei in drei Stufen aufgebaut:
Um 1992 waren die Master-System-Verkäufe in Nordamerika praktisch nicht mehr existent und die Produktion wurde eingestellt.
*Der potentielle Intellekt (das Vermögen des Menschen zu denken)
*Der erworbene Intellekt (das Vermögen des Menschen, etwas tun zu können–  beispielsweise Schreiben − es aber gerade nicht auszuüben; auch aktualisierter Intellekt genannt)
*Der sichtbare Intellekt (das Vermögen des Menschen, das erworbene Wissen anzuwenden; auch demonstrativer Intellekt genannt)


Diese drei Stufen sind Formen des passiven (rezeptiven) Intellekts. So kann man die vier Intellekte (also den aktiven und den passiven mit seinen vier Zwischenstufen) chronologisch reihen. Dies wird von vielen anderen Philosophen, auch in Europa, übernommen.
=== Europa ===
In [[Europa]] wurde das Master System von Sega in vielen verschiedenen Ländern vermarktet, darunter sogar einige, in denen [[Nintendo]] keine Konsolen verkaufte. Die Europäer gewährten dem SMS breite Third-Party-Unterstützung, so dass es das NES in diesem Markt übertraf. Nintendo war gezwungen, Lizenzen für einige beliebte SMS-Titel in diesem Markt zu erwerben. Das Master System erhielt in Europa Unterstützung bis [[1996]]. Die Produktion wurde schließlich eingestellt, damit Sega sich auf den [[Sega Saturn]] konzentrieren konnte.


Ein weiteres wichtiges Werk ''Kindīs'' sind die [[Definition]]en der [[Begriff (Philosophie)|Begriffe]]. Wie erwähnt korrigierte er die von ihm in Auftrag gegebenen Übersetzungen immer selbst. Unter anderem entstand dabei auch eine Schrift über die Definition des Begriffs „Philosophie“, die seine Philosophie auch wesentlich charakterisieren. Es ist eine Definition von sechs Gesichtspunkten:
=== Australien ===
*[[Etymologisch]] ist Philosophie die „Liebe zur Weisheit“
Das SMS unterlag dem NES in [[Australien]], jedoch war die Niederlage nicht so vernichtend wie in Nordamerika.
*Philosophie ist das Bemühen, sich den göttlichen Taten anzugleichen und zwar nach Maßgabe des menschlichen Vermögens (Wovon handelt die Philosophie?)
*Philosophie ist die Sorge um den Tod, nämlich zum einen die Sorge um den Austritt der Seele aus dem Körper und zum anderen die Sorge um das Abtöten der Begierde (Ziele der Philosophie)
*Philosophie ist die Kunst der Künste und die Weisheit der Weisheiten (Ursprung der Philosophie)
*Die Dinge sind entweder körperlich oder unkörperlich. Der Mensch besteht aber aus Körper, Seele und Akzidenzia ([[Attribut]]en) und die Seele nachher besteht aus [[Substanz]]. Um seine Substanz zu kennen, muss der Mensch sich selbst erkennen. Erkennt der Mensch alle seine drei Bestandteile, erkennt der die ganze Welt (Philosophie als [[Selbsterkenntnis]] des Menschen)
*Philosophie ist die Kenntnis der ewigen [[Universalien]], ihres Wesens und ihrer Ursachen, soweit dies dem Menschen möglich ist (Philosophie aus dem Lesen)


''Kindī'' galt als erster [[Islamische Aristoteliker|islamischer Aristoteliker]], auch wenn er im Unterschied zu [[Aristoteles]] von einer endlichen Welt ausging. Ein großer Fehler aber passierte bei den Übersetzungen unter seiner Regie. Die ''[[Enneaden]]'' [[Plotin]]s (eher [[platonisch]]) werden irrtümlicherweise Aristoteles als „Theologie des Aristoteles“ zugeschrieben und in der islamischen Philosophie als „neuplatonischer Aristotelismus“ verwechselt. Dieser Fehler wird erst sehr viel später bemerkt werden und zieht sich ganz wesentlich durch die Geschichte der islamischen Philosophie.
=== Brasilien ===
[[Brasilien]] war einer der erfolgreichsten Märkte für das SMS. Es wurde dort von [[Tec Toy]], Segas brasilianischem Vertrieb, verkauft. Ein Sega [[Master System III]] (und sogar ein halb-tragbares SMS VI) erschienen auf diesem Markt, und mehrere Spiele wurden für die Brasilianer übersetzt. Die Charaktere dieser Spiele wurden dem brasilianischen Publikum angepasst, zum Beispiel wurde ''[[Wonder Boy]] in Monster Land'' zu ''Mônica'', der Hauptfigur eines beliebten brasilianischen Kinderbuches von [[Maurício de Sousa]].


== Primärliteratur ==
Später wurden in Brasilien [[Game Gear|Game-Gear]]-Spiele für das Master System konvertiert, und mehrere original brasilianische Titel erschienen für das System. Tec Toy produzierte auch eine lizenzierte Version des beliebten Kampfspiels [[Street Fighter II]] für das Master System. Trotz der begrenzten Möglichkeiten der Konsole war das Spiel überraschend gut. Die Konsolenherstellung war den Brasilianern vertraut, was den Erfolg auf diesem Markt erklärt. Während der späten Tage des Master Systems in Brasilien wurden Spiele für kleine Kinder vermarktet.
*Über die Erste Philosophie
*Über den Intellekt
*Definitionen (der Begriffe)
*Darlegung des Niederwerfens des äußersten Himmelskörpers (des Universums vor Gott)


== Sekundärliteratur ==
Das Sega Master System wird in Brasilien immer noch produziert. Die aktuelle Version ist das "Master System III Collection". Es ist designt wie das nordamerikanische Master System II (Master System III in Brasilien), aber es ist weiß und wird mit 74 eingebauten Spielen auf einer internen ROM ausgeliefert. Weiterhin gibt es das Master System Collection Super Compact, das Super Compact Girl (in pink), das Master System Handy (eine Konsole ohne Modul-Schacht mit 27 implementierten Spielen) und das Master System Collection 105, identisch mit dem Collection 74, aber mit 105 implementierten Spielen im ROM (u.a. das vorher unveröffentlichte Woody Woodpecker). Die aktuelle Fassung dieser Version des Master Systems, enthält 131 Spiele. Neben Klassikern wie Sonic und Alex Kidd finden sich auch zahlreiche, von TecToy entwickelte Spiele wie Cava Cava oder Resta Um in der Sammlung.
*Ulrich Rudolph: ''Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart''. München 2004: Verlag C. H. Beck. S. 15–21. ISBN 3-406-50852-9

*T. J. DeBoer: ''Geschichte der Philosophie im Islam''. Stuttgart 1901: Fr. Frommanns Verlag. S. 90–97.
== Hardware ==
Die Konsole besitzt einen Modulschacht sowie einen Kartenschacht für Spiele, die auf speziellen Steckkarten veröffentlicht wurden. Die Steckkarten konnten sich aufgrund ihrer geringen Kapazität jedoch nicht durchsetzen. An der Konsole selbst ist eine Pausetaste und eine Resettaste zum Neustart des Systems angebracht.

Zur Steuerung der Spiele wird ein Controller mit 2 Tasten sowie einer separaten Starttaste verwendet. Bis zu zwei Controller können an die Konsole angeschlossen werden. Eine Lichtpistole und eine 3D-Brille wurden als Zubehör angeboten.

=== Varianten ===
Das Master System wurde in seiner Geschichte mehrmals verändert. Die Änderungen betrafen jedoch hauptsächlich das Design der Konsole.

[[Bild:Master System II.jpg|thumb|Master System II]]

Beim ''Master System II'' handelt es sich im wesentlichen um ein Redesign der ursprünglichen Konsole. Aus Kostengründen verzichteten die Entwickler jedoch auf den Schacht für Steckkarten sowie die Reset-Taste.

Das ''Master System III'' wird bis heute von Tec Toy exklusiv für den brasilianischen Markt produziert. Die ersten Versionen entsprachen weitgehend dem Master System II. Später wurde das System jedoch mehrmals verändert und in unterschiedlichen Varianten angeboten, beispielsweise als kompakte Version mit eingebauten Spielen und ohne Modulschacht.

=== Technische Daten ===
* CPU: mit 3,54 [[Hertz (Einheit)|MHz]] getakteter [[Zilog Z80|Z80]] (8-bit-CPU)
* Grafik: ein vom [[Texas Instruments]] [[TMS9918]] abgeleiteter VDP (Video Display Processor)
* 128 KBit ROM
* 64 KBit (8 KByte) RAM
* 128 KBit (16 KByte) Video RAM
* 32 Farben gleichzeitig aus einer Palette von 64 Farben (mit Programmiertricks auch bis zu 64 Farben gleichzeitig)
* 256×192 bis 256×240 Pixel Bildschirmauflösung
* 8×8 Pixel Zeichen, maximal etwa 488 (aufgrund der begrenzten VRAM-Kapazität)
* 8×8 oder 8×16 Pixel Sprites, maximal 64 gleichzeitig
* ganzer oder teilweiser Bildschirmverschub (Scrolling) in horizontaler, vertikaler und diagonaler Richtung
* Musik: Texas Instruments [[SN76489]] 4-Kanalton (mono)
** beim Mark III auch [[YM2413]]
* Der [[SN76489]] implementiert einen Rauschgenerator sowie 3 Soundgeneratoren, die einen Frequenzbereich von 122 Hz bis etwa 12,5 kHz abdecken können.
* 1 Game-Card-Slot (nur Mark III und Master System 1)

== Bekannte Spiele ==
[[Bild:Smscarts.JPG|thumb|Spielemodule]]
* [[Alex Kidd in Miracle World]] (in einigen Konsolenvarianten auch als integriertes Spiel enthalten)
* [[After Burner]]
* [[Hang-On]] (in eine Version der Konsole eingebaut)
* [[Kenseiden]]
* [[Ninja Gaiden]]
* [[Phantasy Star]]
* [[Power Strike]]
* [[Safari Hunt]] (in einer Version der Konsole eingebaut)
* [[Shinobi (Computerspiel)|Shinobi]]
* [[Sonic the Hedgehog]]
* Sonic the Hedgehog 2
* Sonic Chaos
* Super Tennis The Sega Cartridge
* [[Snail Maze]] (ein einfaches ins [[Basic Input Output System|BIOS]]-System eingebautes Spiel, dass beim Einschalten der Konsole ohne Spiel mittels einer Tastenkombination gestartet werden konnte)
* [[Teddy Boy (Spiel)|Teddy Boy]]
* [[Wonder Boy]]
* Wonder Boy in Monster Land
* Wonder Boy III: The Dragon's Trap


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{PND|118887947}}
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/al-kindi/||Peter Adamson}}
* Peter Adamson: [http://science-islam.net/print_article.php3?id_article=563&lang=en Before Essence and Existence:al-Kindi’s Conception of Being], 2002
* [http://muslimheritage.com/topics/default.cfm?ArticleID=691 Werksbeschreibung und Biographie auf muslimheritage.com] Besucht am 3. Mai 2008
* [http://muslimheritage.com/topics/default.cfm?ArticleID=372 Al-Kindi, Cryptography, Code Breaking and Ciphers auf muslimheritage.com] Besucht am 3. Mai 2008
* [http://www.muslimphilosophy.com/kindi/index.html Linkliste und Werksverzeichnis auf muslimphilosophy.com] Besucht am 3. Mai 2008


{{DISPLAYTITLE:al-Kindi}}
{{Commonscat}}
{{DEFAULTSORT:Kindi, Abu Yaqub}}
* [http://www.konsolenfan.de/verschiedenes/master_database.php Sehr umfangreiche Übersicht aller für das Master-System erschienenen Spiele]
[[Kategorie:Islamischer Philosoph]]
* [http://www.konsolenfan.de/games/ms_game.php Sammlung mit vielen Raritäten]
[[Kategorie:Philosoph des Mittelalters]]
* [http://www.mastersystem-museum.de/ Umfangreiche Seite über das Master System]
[[Kategorie:Mathematiker des Mittelalters]]
* [http://www.smstributes.co.uk/ Fanpage über das Sega Master System] (englisch)
[[Kategorie:Mediziner des Mittelalters]]
[[Kategorie:Universalgelehrter]]
[[Kategorie:Person des Islam]]
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[[Kategorie:Gestorben 873]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Navigationsleiste Sega}}
|NAME=Al-Kindi

|ALTERNATIVNAMEN=Yaʿqūb ibn Isḥāq al-Kindī; Alkindus
[[Kategorie:Spielkonsole]]
|KURZBESCHREIBUNG=arabischer Wissenschaftler, Mathematiker, Arzt und Musiker
[[Kategorie:Sega]]
|GEBURTSDATUM=um 800
|GEBURTSORT=[[Kufa]]
|STERBEDATUM=873
|STERBEORT=[[Bagdad]]
}}


[[ar:يعقوب بن إسحاق الكندي]]
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[[sv:Al-Kindi]]
[[tr:Kindi]]
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[[zh:肯迪]]

Version vom 19. April 2009, 05:55 Uhr

al-Kindi

Abū Yaʿqūb ibn Ishāq al-Kindī (arabisch أبو يعقوب بن إسحاق الكندي, DMG Abū Yaʿqūb bin Isḥāq al-Kindī, latinisiert: Alkindus; * um 800 in Kufa; † 873 in Bagdad), war ein arabischer Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Arzt und Musiker.

Überdies kommt ihm eine Bedeutung im Bereich islamischer Philosophie zu, da er in Bagdad viele philosophische Schriften (Aristoteles, Platon, Alexander von Aphrodisias, Johannes Philoponos) aus dem Griechischen ins Arabische übersetzen ließ. Besonders Aristoteles' naturphilosophische Schriften waren von Einfluss auf al-Kindîs eigenes philosophisches Werk. Kindî verfasste mehrere eigenständige Texte, in denen er Gedanken zur Beschaffenheit der Welt entwickelte. Berührungspunkte mit der Theologie bestehen hierbei durchaus. Seine Abhandlung Über den Intellekt wurde über Jahrhunderte in der islamischen Welt und auch in Europa in Gelehrtenkreisen breit rezipiert.

Leben

Abū Yaʿqūb ibn Ishāq al-Kindī (vom Stamme der Kinda) war arabischer Abstammung und wurde von seinen vielen nichtarabischen Genossen und Kollegen (waren meist Perser) deshalb „der arabische Philosoph“ genannt. Er selbst führt seinen Stammbaum auf die alten Kinda-Fürsten zurück, was nicht nachweisbar ist, aber darauf hindeutet, dass er aus einer wohlhabenden Familie stammte. Er wurde um 800 in Kufa geboren, wo sein Vater Statthalter war. Der erwähnte Reichtum seiner Ahnen führte einerseits zu einem sehr gebildeten und bewanderten Stamm, wovon al-Kindī in seiner Ausbildung profitierte, als auch später zu der Möglichkeit, sehr viele Übersetzer beschäftigen zu können. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in Bagdad, das damals das kulturelle Zentrum der islamischen Welt schlechthin war und es ihm ermöglichte, sich mit den verschiedensten Kulturen und Lehren auseinanderzusetzen. So gilt er auch als einer der ersten großen „Übersetzer“, da er einen Großteil des Werkes von Aristoteles, Platon und des Neuplatonismus übersetzen ließ. al-Kindī selbst baute darauf seine eigenen Werke auf. Er hatte Zugang zum Hof des Kalifen, auch wenn nicht überliefert ist, in welcher Stellung. Zeitweise dürfte er auch in Ungnade gefallen sein, seine Bibliothek war eine Zeit lang konfisziert und das Fehlen seiner genauen Geburts- und Todesjahre deutet darauf hin, dass er in untergeordneter Stellung gestorben sein dürfte.

Bekannt war er aber nicht nur als Philosoph sondern auch als Arzt, Mathematiker, Physiker, Pharmakologe (von Alchemie hingegen hielt er wenig), Astrologe, Geograph und Prinzenerzieher am Hofe al-Ma'mūns. Lange Zeit galt er auch als Theologe, vor allem wegen seiner Versuche, Philosophie und Religion zu einen. Tatsächlich stand er der mu'tazilistischen Schule sehr nahe – oder eher diese ihm, da sie als rationalistisch orientierte Islam-Schule bekannt ist. Al-Kindī starb vermutlich um das Jahr 870 herum, eventuell im Jahre 873.

Werk und Philosophie

Wie bereits erwähnt, war das philosophische Schaffen al-Kindīs vor allem durch seine vielen Übersetzungen geprägt, die er in der Regel selbst korrigierte. So wandelt sich auch sein Werk im Laufe seines Lebens und lässt immer starke Anlehnung vor allem an Sokrates erkennen, den er als Ideal schätzte, und an Aristoteles, dessen Werke eine starke Stellung in Kindīs Bibliothek einnehmen. In seinem Hauptwerk „Über die Erste Philosophie“ sieht man, wie sehr diese Einflüsse ihn und sein Denken gelenkt haben. Es ist in vier Abschnitte geteilt:

  • Im ersten Teil steckt er den Rahmen der Untersuchung ab und erklärt, dass die Aufgabe des Philosophen die Wahrheitssuche ist, also die Suche nach den Ursachen für Form, Materie, Bewegung und Zweck der Dinge (in Anlehnung an Aristoteles' „Metaphysik“).
  • Im zweiten Teil ändert sich die Perspektive, und Kindī erklärt, dass die Welt endlich ist und die Unendlichkeit der Welt nur eine Potenz ist. Er zeigt, dass die Dimensionen des Raumes endlich sind (in Anlehnung an Aristoteles' „Über den Himmel“), so wie aber auch die Zeit endlich sei (hier geht er einen Schritt weiter) und also einen zeitlichen Anfang haben müsse (in Anlehnung an Johannes Philoponos).
  • Im dritten Teil erklärt er die Existenz Gottes mit dem Argument, dass die Vielheit der sinnlich wahrnehmbaren Dinge auf der Existenz des ursprünglichen Einen beruhe (in Anlehnung an den Neuplatoniker Proklos).
  • Im vierten Teil beschreibt Kindī Gott und bedient sich einer negativen Theologie im Sinne des späten Neuplatonismus (in Anlehnung an Proklos); der Text wird aber abermals mit einer Wendung beschlossen: Der ferne und unbekannte Gott habe unsere Welt nicht von Ewigkeit her sondern in der Zeit aus dem Nichts bewirkt (in Anlehnung an das religiöse Dogma der Schöpfung aus dem Nichts).

Seine eigentliche Philosophie war zunächst auf der Mathematik aufbauend; es finden sich irrwitzige Zahlenspiele in seinen Schriften. Nach ihm konnte niemand „Philosoph“ werden, ohne nicht Mathematik beziehungsweise Logik studiert zu haben. Trotzdem ist die Welt bei ihm ein Werk Gottes, dessen Wirken von oben nach unten vermittelt wird: alles Höhere wirkt auf das Niedere ein, nicht aber das Verursachte auf seine (über ihm auf der Stufe des Seins stehende) Ursache. So entsteht eine durchgehende Ursächlichkeit in der Welt, deren Erkenntnis es ermöglicht, Zukünftiges vorherzusagen. Die Welt besteht aus dem (göttlichen) Geist, der (materiellen) Körperwelt und der Seele, die sich dazwischen befindet. Die menschliche Seele ist ein Ausfluss dieser Weltseele, daher in ihren Wirkungen an den Körper gebunden, ihrem geistigen Wesen nach aber unabhängig. Die Seele ist in die Sinnenwelt herabgekommen, mit einer Ahnung ihres ursprünglichen Zustands und findet sich daher hier nicht heimisch. Erlösung kann sie erst wieder im Aufstieg in die geistige Welt finden, wo alle ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Dafür muss sie sich indes von allen materiellen und körperlichen Begierden befreien – hier finden also wieder deutliche islamische Elemente Einzug.

Als wesentlichstes eigenes Werk (also unabhängig von den Vorlagen durch den Islam oder die griechische Philosophie) dürfte „Über den Intellekt“ gelten, das die meisten eigenen Konzepte aufweist, auch wenn es sich wiederum an Aristoteles' „Über die Seele“ und einige spätantike Kommentatoren (Alexander von Aphrodisias, Themistios und Johannes Philoponos) anlehnt. Es geht dabei um Aristoteles' Unterscheidung zwischen aktivem und passivem Intellekt. Konnten die Kommentatoren den Grund dafür nicht herausfinden, so definierte Kindî: Der aktive Intellekt sei die Ursache und das universale Prinzip aller Intellekte und er sei die Spontaneität des Denkens und ohne Ruhe. Das Denken sei in drei Stufen aufgebaut:

  • Der potentielle Intellekt (das Vermögen des Menschen zu denken)
  • Der erworbene Intellekt (das Vermögen des Menschen, etwas tun zu können–  beispielsweise Schreiben − es aber gerade nicht auszuüben; auch aktualisierter Intellekt genannt)
  • Der sichtbare Intellekt (das Vermögen des Menschen, das erworbene Wissen anzuwenden; auch demonstrativer Intellekt genannt)

Diese drei Stufen sind Formen des passiven (rezeptiven) Intellekts. So kann man die vier Intellekte (also den aktiven und den passiven mit seinen vier Zwischenstufen) chronologisch reihen. Dies wird von vielen anderen Philosophen, auch in Europa, übernommen.

Ein weiteres wichtiges Werk Kindīs sind die Definitionen der Begriffe. Wie erwähnt korrigierte er die von ihm in Auftrag gegebenen Übersetzungen immer selbst. Unter anderem entstand dabei auch eine Schrift über die Definition des Begriffs „Philosophie“, die seine Philosophie auch wesentlich charakterisieren. Es ist eine Definition von sechs Gesichtspunkten:

  • Etymologisch ist Philosophie die „Liebe zur Weisheit“
  • Philosophie ist das Bemühen, sich den göttlichen Taten anzugleichen und zwar nach Maßgabe des menschlichen Vermögens (Wovon handelt die Philosophie?)
  • Philosophie ist die Sorge um den Tod, nämlich zum einen die Sorge um den Austritt der Seele aus dem Körper und zum anderen die Sorge um das Abtöten der Begierde (Ziele der Philosophie)
  • Philosophie ist die Kunst der Künste und die Weisheit der Weisheiten (Ursprung der Philosophie)
  • Die Dinge sind entweder körperlich oder unkörperlich. Der Mensch besteht aber aus Körper, Seele und Akzidenzia (Attributen) und die Seele nachher besteht aus Substanz. Um seine Substanz zu kennen, muss der Mensch sich selbst erkennen. Erkennt der Mensch alle seine drei Bestandteile, erkennt der die ganze Welt (Philosophie als Selbsterkenntnis des Menschen)
  • Philosophie ist die Kenntnis der ewigen Universalien, ihres Wesens und ihrer Ursachen, soweit dies dem Menschen möglich ist (Philosophie aus dem Lesen)

Kindī galt als erster islamischer Aristoteliker, auch wenn er im Unterschied zu Aristoteles von einer endlichen Welt ausging. Ein großer Fehler aber passierte bei den Übersetzungen unter seiner Regie. Die Enneaden Plotins (eher platonisch) werden irrtümlicherweise Aristoteles als „Theologie des Aristoteles“ zugeschrieben und in der islamischen Philosophie als „neuplatonischer Aristotelismus“ verwechselt. Dieser Fehler wird erst sehr viel später bemerkt werden und zieht sich ganz wesentlich durch die Geschichte der islamischen Philosophie.

Primärliteratur

  • Über die Erste Philosophie
  • Über den Intellekt
  • Definitionen (der Begriffe)
  • Darlegung des Niederwerfens des äußersten Himmelskörpers (des Universums vor Gott)

Sekundärliteratur

  • Ulrich Rudolph: Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 2004: Verlag C. H. Beck. S. 15–21. ISBN 3-406-50852-9
  • T. J. DeBoer: Geschichte der Philosophie im Islam. Stuttgart 1901: Fr. Frommanns Verlag. S. 90–97.