Erdbeben im Indischen Ozean 2004 und Freie Software: Unterschied zwischen den Seiten
Vicaut (Diskussion | Beiträge) →Opfer aus Nicht-Anrainer-Staaten: Update Schweden |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
In Interpretation der Definition der [[Free Software Foundation (FSF)]] bezeichnet man solche [[Software]] als '''frei''', |
|||
{| style="float:right" |
|||
deren [[Lizenz]] jedem, der dies möchte, mindestens folgende Freiheiten |
|||
| colspan=2 align="center" |[[Bild:Indischer Ozean Beben2004.png|thumb|300px|[[Epizentrum|Epizentren]] und betroffene Küsten]] |
|||
ermöglicht: |
|||
|- |
|||
| colspan=2 align="center" |[[Bild:Banda Aceh Before and After 2004 Tsunami.jpg|thumb|right|300px|Ortsteil von [[Banda Aceh]], der Provinzhauptstadt von [[Aceh]] mit 150.000 Einwohnern auf Sumatra (Indonesien), vor und nach dem Tsunami. Deutlich größere Bildausschnitte siehe [http://www.digitalglobe.com/images/tsunami/banda_aceh_northernshore_june23_2004_dg.jpg vorher] und [http://www.digitalglobe.com/images/tsunami/banda_aceh_northernshore_dec28_2004_dg.jpg nachher]. (Credit: DigitalGlobe)]] |
|||
|} |
|||
Das '''{{PAGENAME}}''' am [[26. Dezember]] [[2004]] um 1.58 Uhr [[MEZ]] (7.58 Uhr Ortszeit in West-[[Indonesien]] und [[Thailand]]) hatte eine Stärke von 9,0 auf der [[Richterskala]] mit [[Epizentrum]] vor der Nordwestküste [[Sumatra]]s und verursachte durch seine [[Tsunami|Flutwelle]]n verheerende Schäden in Küstenregionen am [[Golf von Bengalen]], der [[Andamanensee]] und [[Südasien]]. Auch in [[Ostafrika]] kamen Menschen ums Leben. |
|||
# Die Freiheit, das [[Programm]] zu jedem Zwecke auszuführen. |
|||
Insgesamt hat das Erdbeben bisher ca. 230.000 Menschenleben gefordert. Allein in Indonesien sind nach offiziellen Schätzungen vom [[18. April]] [[2005]] 165.778 Todesopfer zu beklagen. Über 110.000 Menschen wurden verletzt, über 1,7 Millionen Einheimische sind rund um den [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]] obdachlos geworden. Die Zahl der Toten wird jedoch vermutlich nie genau feststehen, da wegen der Furcht vor Seuchen viele Opfer ohne genaue Zählung rasch in Massengräbern beerdigt wurden. Fast alle Trinkwasserquellen der betroffenen Gebiete sind durch das Unglück verunreinigt worden. |
|||
# Die Freiheit, [[Kopie]]n des Programms anzufertigen und zu verbreiten, sowohl gegen Entgelt als auch kostenlos. |
|||
# Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu studieren. Voraussetzung dafür ist der Zugang zum [[Quellcode]]. |
|||
# Die Freiheit, das Programm an eigene Bedürfnisse anzupassen oder zu verbessern. |
|||
# Die Freiheit, das veränderte Programm zu verbreiten. Schutz der Freiheiten durch ein [[Copyleft]] ist hierbei erlaubt. <!-- durch die FSF erwünscht, aber nicht erforderlich --> |
|||
Im Gegensatz zu freier Software wird Software, die diesen Bedingungen nicht genügt, als [[proprietär|proprietäre]] oder unfreie Software bezeichnet. Der Ausdruck "freie Software" wird oft als Synonym für "[[Open_Source|Open-Source-Software (OSS)]]" verwendet, wenn auch die Verfechter der jeweiligen Begriffe verschiedene Schwerpunkte setzen (siehe dazu Abschnitt [[Open_Source#Open_Source_und_Freie_Software|Open Source und Freie Software]]). |
|||
== Stärke und Entstehung == |
|||
{| style="float:right" |
|||
|[[Image:2004 Indonesia Tsunami.gif|framed|right|Animation: Epizentrum und Ausbreitung]] |
|||
|- |
|||
|} |
|||
Das [[Erdbeben]] vor Sumatra ist mit einer Stärke von 9,0 und einer Energie von rund 32 [[TNT-Äquivalent|Gigatonnen TNT]] das fünftstärkste aufgezeichnete Beben in der Geschichte [http://neic.usgs.gov/neis/eqlists/10maps_world.html] (Auswahl s. u.). Es folgten im Laufe der folgenden Tage täglich etwa 25 [[Nachbeben]] mit Stärken um 5,5. Darunter eines bei den [[Nikobaren]] am gleichen Tag etwa drei Stunden später mit einer Stärke von 7,1. Das letzte größere Beben in der Region fand am [[6. Januar]] 2005 um 00:56 UTC mit einer Stärke von 6,2 statt (siehe hier: |
|||
[http://earthquake.usgs.gov/recenteqsww/Quakes/quakes_all.html Letzte Erdbeben]). |
|||
Um zu gewährleisten, dass Freiheit Nr. 5 der Gemeinschaft zugute kommt, enthält insbesondere die führende Lizenz freier Software, die [[GNU General Public License|GNU General Public License (GPL)]], eine [[Copyleft]]-Bestimmung zum Schutz der einmal eingeräumten Freiheiten: Ein verändertes GPL-Programm muss bei Weiterverbreitung wiederum frei sein. <br> |
|||
Im Februar 2005 sprachen sich Geologen der Northwestern University nach Analyse von weltweiten Seismografen-Aufzeichnungen für eine Korrektur der Bebenstärke von 9,0 auf 9,3 aus. Damit wäre das Beben dreimal stärker als bisher angenommen und das zweitstärkste seit Beginn seismischer Messungen ([http://www.earth.northwestern.edu/people/seth/research/sumatra2.html]). Von offiziellen Behörden, wie etwa der [[USGS]], wurde diese Korrektur jedoch nicht bestätigt. |
|||
Aber auch Lizenzen ohne Copyleft werden von der FSF als frei betrachtet, wie z.B. die [[BSD-Lizenz]] |
|||
In dieser Region finden mit Regelmäßigkeit (ca. alle 230 Jahre) größere Beben statt ([http://www.gps.caltech.edu/~sieh/publications/a10.html] und [http://www.usembassy.ro/WF/300/eur308.htm]), wobei einige Jahrzehnte nach dem ersten Beben meist ein weiteres folgt. Vermutlich wird es daher in den nächsten 40 Jahren – nach dem Wiederaufbau der Region – erneut zu Schäden kommen. |
|||
== Freie-Software-Bewegung == |
|||
Vor Sumatra, den Nikobaren und den [[Andamanen]] schiebt sich die [[indisch-australische Platte]], die einen großen Teil des [[Indischer Ozean|Indischen Ozeans]] umfasst, in einer 1.000 Kilometer langen Bruchzone mit ca. sieben [[Zentimeter]]n pro Jahr in Richtung Nordosten unter die [[eurasische Platte]]. Dies geschieht normalerweise mit vielen kleinen Rucken. |
|||
Der Begriff der freien Software wurde geprägt durch [[Richard Stallman]], dem Gründer der [[Free Software Foundation]] (FSF) im Rahmen des [[GNU-Projekt]]es. Die FSF kritisiert an der [[Open Source|Open-Source-Bewegung]] unter anderem, dass der Begriff Open Source Unklarheiten schafft (siehe auch [[Open_Source#Open_Source_und_Freie_Software|Open Source und freie Software]]) und die Ziele der OSS-Bewegung rein technischen, aber keinen sozialen und ethischen Kriterien folgen. |
|||
Auslöser dieses Erdbebens war möglicherweise ein Beben zwei Tage zuvor am anderen Ende der indo-australischen Platte. Dieses stärkste Beben in der Region seit 1924 hatte die Stärke 8,1; das Epizentrum lag zwischen Australien und der Antarktis, rund 500 Kilometer nördlich von Macquarie Island. „Man kann vermuten, dass das Beben auf der einen Seite der Platte eine unausgeglichene Situation auf der anderen Seite verursacht hat, was zu diesem riesigen Seebeben in Asien geführt hat“, sagte Cvetan Sinadinovski vom Institut Geoscience Australia in Canberra. [http://www.taz.de/pt/2004/12/28/a0136.nf/text.ges,1 taz, 28.12.04, nach: AP, Sydney] |
|||
Es wird auch kritisiert, dass diese die freie Software nicht unbedingt gegen eine zukünftige Vereinnahmung durch unfreie Lizenzierung von Fortentwicklungen schützen will (z. B. [[Berkeley Software Distribution|BSD]]-Lizenz). |
|||
Oftmals wird auch in [[Deutsche Sprache|deutschen]] Texten betont, dass sich "frei" in "freie Software" auf Freiheit und nicht auf den Preis beziehe. Dies stammt aus der Übersetzung [[Englische Sprache|englischer]] Texte, da "free" sowohl "frei" als auch "kostenlos" bedeutet. Im Deutschen kommt dies jedoch nur selten vor, so dass der Zusatz ''Free as free speech not as free beer'' (''frei wie freie Meinungsäußerung, nicht wie Freibier'') nicht nötig ist. Wegen der [[Phonetik|phonetischen]] Ähnlichkeit kommen aber manchmal Verwechslungen mit dem Begriff [[Freeware]] vor, der eine andere Bedeutung hat. |
|||
Am 26. Dezember 2004 kam es zu einer ruckartigen Anhebung des Meeresbodens auf zunächst 500 Kilometern Länge, die sich durch die zahlreichen Nachbeben auf 1.000 Kilometer ausdehnte. Dabei bewegte sich der Meeresboden der eurasischen Platte in dieser Länge um 10 bis 30 Meter nach oben. Diese plötzlichen Vertikalbewegungen lösten Flutwellen, [[Tsunami]]s, aus, die den ganzen Indischen Ozean durchzogen und an einigen Stellen die Küsten überschwemmten. |
|||
Bekannte Persönlichkeiten: |
|||
=== Geophysikalische Folgen === |
|||
* [[Richard Stallman]], Initiator des GNU-Projektes, Initiator und Entwickler von [[Emacs]] und [[GNU Compiler Collection | GCC]] |
|||
Im [[Jet Propulsion Laboratory]] der [[NASA]] stellten US-Forscher fest, dass sich durch die Verlagerung der tektonischen Platten in Folge des schweren Bebens die [[Erdrotation]] beschleunigt haben könnte. Auf Grund der bei dem Beben bewegten Erdmasse komme man rechnerisch darauf, dass die Länge eines Tages um 3 Mikrosekunden kürzer geworden sei. Außerdem habe die [[Erdachse]] bei dem Beben einen Schlag um rund 2,5 Zentimeter bekommen. Die Veränderungen werden von den Experten aber als nicht bedeutsam eingestuft. Da die Erdpole ohnehin eine variable Kreisbahn von rund zehn Metern zögen, fielen diese 2,5 Zentimeter auch nicht weiter ins Gewicht. Ferner wurde die europäische Platte um 1 cm emporgehoben und um 2 cm nach Norden verschoben, rutschte aber nach wenigen Minuten wieder in ihre Ausgangslage zurück. |
|||
* [[Linus Torvalds]], Entwickler des [[Linux]]-Kernels |
|||
* [[Andrew Tridgell]], Entwickler des [[Samba (Software)|Samba]]-Pakets |
|||
* [[Larry Wall]], Autor der [[Programmiersprache]] [[Perl]] |
|||
* [[Jamie W. Zawinski]], Initiator der [[Mozilla]]-Freigabe |
|||
* [[Guido van Rossum]], Autor der [[Programmiersprache]] [[Python (Programmiersprache)|Python]] |
|||
* [[Lawrence Lessig]], Jura-Professor und Urheberrechtsspezialist |
|||
== Freie Software == |
|||
Eine weitere Folge der Verschiebung der tektonischen Platten ist das Versinken von 15 kleineren der 572 Inseln der [[Andamanen]] und [[Nikobaren]] unter den Meeresspiegel. Darüber hinaus wurden die Nikobaren und die vor der Nordwestküste Sumatras und damit dem Epizentrum am nächsten gelegene Simeulue-Insel messbar etwa 15 Meter in südwestliche Richtung verschoben. |
|||
=== Lizenzen === |
|||
== Todesopfer und Zerstörungen == |
|||
<!-- Please update the relevant sections of the article before updating this table. NB: This table refers only to countries directly affected by the tsunami and blagger, not to countries whose citizens were affected while overseas. --> |
|||
{| cellspacing="0" cellpadding="3" style="font-size: small" |
|||
|- style="font-size: small" |
|||
| colspan="2" | |
|||
{| border="1" cellpadding="4" cellspacing="0" style="background: #f9f9f9; border: 1px solid gray; font-size: 100%; border-collapse: collapse; white-space: nowrap; text-align: right" |
|||
|- style="text-align: center; background: #eee" |
|||
Es gibt verschiedene Lizenzen, die die Kriterien freier Software erfüllen (Auswahl): |
|||
! rowspan="2" | Land |
|||
! colspan="2" | Tote |
|||
! rowspan="2" | Verletzte |
|||
! rowspan="2" | Vermisste |
|||
! rowspan="2" | Obdachlose |
|||
|- style="text-align: center; background: #eee" |
|||
! Bestätigt |
|||
! Geschätzt |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Indonesien]] |
|||
| 128.715 |
|||
| 165.778 |
|||
| 76.712 |
|||
| 37.063 |
|||
| 514.150 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Sri Lanka]] |
|||
| 31.225 <br> - 38.938 <br> |
|||
| 35.238 <br> - 43.862 |
|||
| 23.176 |
|||
| 4.013 <br> - 4.924 <br> |
|||
| 546.509 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Indien]] |
|||
| 10.779 |
|||
| 16.393 |
|||
| k.A. |
|||
| 5.614 |
|||
| 647.599 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Thailand]] |
|||
| 5.395 |
|||
| 8.327 |
|||
| 8.457 |
|||
| 2.932 |
|||
| 8.500 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Somalia]] |
|||
| 298 |
|||
| 298 |
|||
| k.A. |
|||
| k.A. |
|||
| 4.000 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Myanmar]] (Birma) |
|||
| 61<sup>1)</sup> |
|||
| 90 |
|||
| 43 |
|||
| — |
|||
| 2.592 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Malediven]] |
|||
| 82 |
|||
| 82 |
|||
| 1.113 |
|||
| 26 |
|||
| 11.568 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Malaysia]] |
|||
| 68 |
|||
| 68 |
|||
| 767 |
|||
| — |
|||
| 4.296 |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Tansania]] |
|||
| 10 |
|||
| 10 |
|||
| k.A. |
|||
| k.A. |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Seychellen]] |
|||
| 3 |
|||
| 3 |
|||
| ? |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Bangladesh]] |
|||
| 2 |
|||
| 2 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| align="left" | [[Kenia]] |
|||
| 1 |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- bgcolor="#f3f3f3" style="border-top: 3px double gray" |
|||
! align="left" | Total |
|||
| 176.639 <br> - 184.352 |
|||
| 226.290 <br> - 234.914 |
|||
| 110.268+ |
|||
| 49.648 <br> - 50.559 |
|||
| 1.739.214 |
|||
|- |
|||
|} |
|||
|- |
|||
| ''Hinweis: Stand vom 18.04.2005'' |
|||
| align="right" style="color: gray" | |
|||
|- |
|||
| colspan="2" | <sup>1)</sup> Die UNO schätzt die Anzahl der Opfer auf 90. |
|||
|- |
|||
|- |
|||
* Die [[GNU General Public License]] (GPL) ist die am häufigsten verwendete Lizenz für freie Software. In die Lizenz wurde das [[Copyleft]]-Prinzip integriert. Dies bedeutet, dass veränderte Programme – sofern sie weitergegeben werden – wiederum der GPL unterliegen müssen. Dabei sind die oben genannten fünf Freiheiten zwingend (u. a. muss also der Quellcode stets weitergegeben oder zur Verfügung gestellt werden). |
|||
|} |
|||
* Die [[GNU Lesser General Public License]] (früher ''GNU Library General Public License'') (LGPL) erlaubt das [[Linker (Programm)|Linken]] durch proprietäre Programme, sie wird daher oft für Bibliotheken verwendet. Die LGPL kann jederzeit von jedem durch die GPL ersetzt werden. |
|||
* Die [[BSD-Lizenz]] verlangt nur die Nennung des ursprünglichen Autors sowie des Haftungsausschlusses. Die Quellen müssen weder offen gelegt noch die Binärdateien der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Es gibt viele Lizenzen, die der BSD-Lizenz ähnlich sind, z. B. die [[MIT-Lizenz]]. |
|||
* [[Artistic License]] |
|||
=== |
=== Projekte === |
||
Eine kleine Auswahl wichtiger Projekte: |
|||
==== Bangladesch ==== |
|||
'''Betriebssysteme''' |
|||
In [[Bangladesch]] ertranken mindestens zwei Kinder, nachdem ein Boot in stürmischer See gekentert war. Nach Berichten des [[Roter Halbmond|Roten Halbmondes]] werden nur relativ geringe Schäden gemeldet, allerdings seien die [[Telekommunikation]]sverbindungen abgeschnitten. Einzelheiten über betroffene Regionen oder das Ausmaß der Schäden sind nicht bekannt (tagesschau.de, 10 .01.2005). |
|||
* [[Linux]] ist ein Unix-ähnlicher Betriebssystemkern für GNU. |
|||
* [[Debian|Debian GNU/Linux]] ist ein freies Betriebssystem, das auf dem [[Linux|Linux-Kernel]] und den [[GNU-Projekt|GNU-Tools]] aufbaut. |
|||
* [[Gentoo Linux|Gentoo Linux]] ist ebenfalls ein freies Betriebssystem. Diese [[Distribution (Software)|Distribution]] wird meist aus dem [[Quellcode|Quellcode]] erstellt. |
|||
* [[Knoppix]], ein [[Live-System]] auf CD, benötigt keine Installation, aufgebaut auf [[Debian]] |
|||
* [[LAMP]]: Die im Internet am meisten verwendete Softwareumgebung bestehend aus |
|||
** [[GNU/Linux]] als [[Server]]betriebssystem (s. o.) |
|||
** [[Apache (Software)|Apache]], die beliebte [[Webserver]]-Software |
|||
** [[MySQL]], die freie [[Relationale_Datenbank|Relationale Datenbank]] |
|||
** [[PHP]], die gängigste Entwicklungssprache für dynamische Webseiten |
|||
* [[OpenBSD]], [[FreeBSD]] und [[NetBSD]] sind aus dem [[Berkeley Software Distribution|BSD]]-Zweig der Unix-Familie entstandene freie Betriebssysteme. |
|||
'''Betriebssystem-Bausteine''' |
|||
==== Indien ==== |
|||
* Das [[GNU-Projekt]]: [[Emacs]], [[GNU Compiler Collection | GCC]], [[bash]] sowie Versionen fast aller [[Unix]]-[[Kommandozeile]]n-[[Utility|Utilities]] |
|||
* [[GNU Hurd]], der ursprünglich vorgesehene, Microkernel-basierte Betriebssystemkern für GNU |
|||
* [[Mach (Kernel)|Mach]], der für Hurd verwendete Microkernel |
|||
* [[X.Org]] ist eine freie Implementation des [[X11]]-Fenstersystems. |
|||
* [[K Desktop Environment|KDE]] und [[GNOME]] sind die zwei prominentesten Projekte zur Erstellung benutzerfreundlicher Oberflächen und zugehöriger Endanwender-Applikationen. |
|||
* [[GNU Savannah]] ist eine Entwicklerplattform für Programmierer freier Software. |
|||
'''Anwendungen''' |
|||
[[Bild:Tsunami04 india1.jpg|thumb|right|Indische Ostküste, MODIS Echtzeitbilder]] |
|||
* [[OpenOffice.org]] ist ein Bürosoftware-Paket im Stil von Microsoft Office. |
|||
* [[Mozilla]] ist eine Websuite, auf der viele andere – freie und [[proprietär]]e – Programme wie z. B. der [[Netscape Navigator]] aufbauen. |
|||
* [[GIMP|The Gimp]] (GNU Image Manipulation Program) ist ein [[Bildbearbeitungsprogramm]]. |
|||
Für eine wesentlich längere Liste von freier Software, siehe http://directory.fsf.org (englisch). |
|||
[[Indien]] ist offenbar neben Sri Lanka und Indonesien mit 10.779 sicheren und 16.393 geschätzten Toten am schwersten betroffen. Vermisst werden 5.614, und 647.599 sind obdachlos. |
|||
== Bedeutung == |
|||
Auf den [[Andamanen]] und [[Nikobaren]] rechnen Offizielle mit über 10.000 Toten, mehr als 25.000 Personen wurden obdachlos („The Hindu“, 29.12.2004). |
|||
Bestätigt sind 5.554 Tote (Quelle: CNN.com 19.01.2005). Über 60.000 Personen in Little Andamans, Car Nicobar, Nancowrie Islands und Campbell Bay sind vollständig von der Außenwelt abgeschnitten („The Hindu“, 29.12.2004). Es gibt bislang keine bestätigten Berichte über Tote von Ausländern oder Touristen („The Hindu“, 29.12.2004). Im Gegensatz zu früheren Spekulationen von Nachrichtenagenturen, dass möglicherweise ganze Stämme auf den Inseln ausgelöscht wurden, berichteten die Teams der Anthropological Survey of India ASI, die mit Booten zu den Andamanen gefahren waren, dass die Ureinwohner dort die Zeichen der Natur richtig gedeutet hätten und in die höher gelegenen Gebiete geflohen wären. Nach den Angaben der Forscher soll es unter den Ureinwohnern nur einige Tote geben. |
|||
=== Betriebswirtschaftliche Sichtweise === |
|||
Allein 7.872 Tote (Stand: 04.01.2005) soll es im Bundesstaat [[Tamil Nadu]] gegeben haben. In Teilen von [[Chennai]] sollen die Hütten von etwa 1.500 Fischern zerstört worden sein. |
|||
Freie Software kann auch verkauft werden, muss also nicht unbedingt kostenlos sein. Natürlich kann jeder die erhaltene Software auch kopieren und weitergeben. (Eine etwaige [[Restriktion]] gegen diese Verfahrensweise ist mit dem Begriff der freien Software nicht vereinbar.) So ist im Allgemeinen die Möglichkeiten zum Herunterladen über das [[Internet]] gratis und für [[CD-ROM]]s werden oft nur Kostenbeiträge verlangt. Selbst umfangreiche [[Distribution (Software)|Distribution]]en mit Handbüchern werden im Vergleich zu unfreier Software sehr günstig verkauft. Insbesondere für die Hersteller von umfangreichen Distributionen wie z. B. die Firmen SuSE/Novell oder Red Hat ist es dabei betriebswirtschaftlich von großem Vorteil, dass sie – im Vergleich zu unfreier Softwareentwicklung – kaum Kosten für die Softwareentwicklung aufwenden müssen, da ihre Produkte größtenteils von Softwareentwicklern produziert werden, die sie nicht bezahlen müssen. |
|||
Obwohl in den Lizenzen eindeutig zwischen Freiheit und Kostenlosigkeit unterschieden wird, verkennen einige Firmen den langfristigen effektiven Unterschied: Sobald einige Kopien verkauft worden seien, tauschten sich die Benutzer untereinander aus und umgingen somit die anfallende Gebühr. Ihre synonyme Verwendung von freier und kostenloser sowie von kommerzieller und proprietärer Software sorgt für einige Verwirrung unter Neuankömmlingen. |
|||
Todeszahlen in [[Tamil Nadu]] laut „The Hindu“ am 04.01.2005: insgesamt 7.872. |
|||
Ein Beleg dafür sei, dass die elementaren Programme tatsächlich von Freiwilligen entwickelt werden, und Software, deren Entwicklung umsonst war, habe folglich keinen Wert. |
|||
Luftbilder, Bilder, Texte und Hilfsmaßnahmen zum Bereich Tranquebar, das mit fast 1000 Toten schwer betroffen ist, siehe [[Trankebar]]. |
|||
=== Volkswirtschaftliche Sichtweise === |
|||
Die indische Regierung kündigte ein Hilfspaket von umgerechnet 482 Millionen Euro für die betroffenen Küsten an (haz 20.01.2005). |
|||
Gewöhnlicherweise werden Innovationen nicht durch hohe Margen, sondern durch einen breiten Absatz in den Verkehr gebracht (ISBN 0060521996). Freie Software wird deshalb von einigen Wirtschaftswissenschaftlern als gute Möglichkeit gesehen, qualitativ hochwertige Software ohne Lizenzkosten zu erhalten und die allgemein hohen Servicekosten konstant zu halten oder zu senken. |
|||
Freie Software unterliegt keiner [[Rivalität]] und auch nicht dem [[Ausschlussprinzip]], ist somit ein [[spezifisch öffentliches Gut]] und kann per Definition nicht einem üblichen Marktgeschehen unterliegen. Dennoch sehen die Herausgeber proprietärer Software mehr und mehr eine ernste Bedrohung für ihr Geschäft und versuchen deshalb Benutzer von freier Software fernzuhalten. Wenn sich die Benutzer von den von ihnen angeführten Argumenten wie garantierter, besserer Qualität, besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit, besserer Dienstleistungen usw. nicht überzeugen lassen, halten sie sich oft auch noch ein rechtliches Vorgehen gegen die Entwickler und Herausgeber freier Software offen und versuchen, ihnen Urheberrechts- und Patentverletzungen nachzuweisen. |
|||
Indien lehnt bis jetzt ausländische Hilfe ab, da es offiziell mit den Problemen fertig wird. Angenommen wird aber, dass die Hilfe auf Grund der militärischen Sperrgebiete auf den Inselgruppen nicht angenommen wird. |
|||
=== Politische Sichtweise === |
|||
Viele Politiker in Deutschland sehen das (größtenteils) freie GNU/Linux als zukünftigen Ersatz für das vorherrschende proprietäre Betriebssystem [[Microsoft Windows|Windows]]. Es wird häufig eine Übereinstimmung von Transparenz in einer Demokratie und der Transparenz der freien Software hergestellt. |
|||
Einige Menschen sehen in der Freie-Software-Bewegung sogar eine Möglichkeit, den [[Kapitalismus]] zu überwinden. In [[Deutschland]] beschäftigt sich hauptsächlich das Projekt [[Oekonux]] mit dieser Thematik. |
|||
Durch die Regierung in [[Indonesien]] offiziell bestätigt sind bislang 165.778 Opfer (17.04.2005). 128.715 seien bestätigte Todesfälle, während das Schicksal von 37.063 Menschen weiterhin unklar sei. Indonesien ist damit das am stärksten betroffene Land des Seebebens. Lange Zeit ging man von mehr als 220.000 Opfern aus, allerdings wurden die Vermisstenzahlen stark nach unten korrigiert. Die indonesische Regierung schätzt, dass es in der Küstenstadt Meulaboh 41.000 Opfer gegeben haben könnte. |
|||
Andere sehen in freier Software lediglich einen weiteren Wettbewerber innerhalb der [[Marktwirtschaft|marktwirtschaftlichen]] Ordnung. |
|||
Die Freiheit, die Software in andere Sprachen zu übersetzen, kommt besonders denjenigen [[Sprachgruppe]]n zugute, für die eine Übersetzung nicht kommerziell interessant ist. |
|||
In der Provinz [[Aceh]] herrscht seit Jahren ein Bürgerkrieg, wenn auch von beiden Parteien angesichts der Katastrophe sofort ein Waffenstillstand vereinbart wurde. Die Region ist von der indonesischen Regierung vollkommen isoliert worden, was die Hilfsarbeiten enorm erschwert. Mittlerweile wurde die Region für Hilfsaktionen geöffnet. |
|||
Zudem fließt bei Verwendung freier Software kein Geld in fremde Länder ab, wo die Anbieter proprietärer Software ihren Firmenhauptsitz haben. Alle Mittel, die vor Ort für IT bereit stehen können daher unmittelbar in die IT-Wirtschaft vor Ort einfließen. |
|||
==== Malaysia ==== |
|||
Offenbar ist auch die [[Malaysia|malaysische]] Urlaubsinsel [[Penang]] betroffen, an den Stränden wurden Menschen von den Flutwellen ins Meer gerissen (tagesschau.de, 02.01.2005). Unter den Toten hier sollen auch Ausländer sein. |
|||
=== UNO === |
|||
Auf der Inselgruppe [[Langkawi]] gab es laut Channel News Asia lediglich einen Toten. |
|||
Der Schutz ''freier Software'' für die Überwindung der ''digitalen Spaltung'', der Spaltung in Länder / Regionen der Erde, die sich die Beschaffung von [[Software]] und [[Betriebssystem]]en für ihre "Informationstechnologien" ([[IT]]) leisten können, und solche, die es sich nicht leisten können, bzw. für die es wegen der wirtschaftlichen Unattraktivität in ihren Fällen keine [[proprietär]]e (kommerzielle, geschlossenen) Software etc. gibt, zwischen arm und reich, Nord- und Südländern, ist 2003 in den Entwurf der ''UNO-Deklaration zur Informationsgesellschaft'' des 3. Vorbereitungskonferenz des [[UNO]]-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft "World Summit on the Information Society" ([[WSIS]]) in [[Genf (Stadt)|Genf]] in der Form einer elementaren Forderung der Zivilgesellschaft eingegangen. Die Freiheit der Software wird somit von der UNO als schützenswert anerkannt. |
|||
"Durch freie Software haben Entwickler in anderen Kulturräumen die Freiheit, Programme an ihre Sprache und Gegebenheiten anzupassen, um sie dann kommerziell oder nichtkommerziell weiterzugeben. Bei proprietärer Software ist dies generell verboten und von der Gnade des Herstellers abhängig" ([[Georg Greve]], Präsident der Free Software Foundation Europe und Vertreter des zivilgesellschaftlichen WSIS Koordinierungskreises in der deutschen Regierungsdelegation, 2003)*[http://www.nnm-ev.de/themen/wsis/28414.html]. |
|||
==== Malediven ==== |
|||
Zwei Drittel der Hauptinsel [[Malé]] wurde überflutet, der internationale Flughafen der [[Malediven]] war vorübergehend geschlossen. Einige [[Atoll]]e wurden vollständig überflutet, die Gebäude sind ins Meer gespült worden. Der Notstand ist ausgerufen. Auf den Malediven gibt es nach Behördenangaben mindestens 80 Todesopfer (AP, 03.01.2005), mehrere Menschen werden noch vermisst (tagesschau.de, 02.01.2005). Nach Informationen vom 30.12.2004 wurde die gesamte Infrastruktur auf 13 der 202 Einheimischeninseln zerstört (chennaionline.com). Insgesamt 29 von 87 Resortinseln trugen Schäden davon, 23 sind vorübergehend geschlossen, von denen 6 erhebliche Zerstörungen erlitten (visitmaldives.com.mv, 01.01.2005).Nach Informationen vom 10.1.05 (tagesschau.de [http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3958718_REF1_NAV,00.html]) sind 9 Inseln der Malediven nicht mehr bewohnbar. |
|||
== Geschichte == |
|||
Aufgrund der Flutwelle ist die Parlamentswahl auf den Malediven verschoben worden, sie soll nun am [[22. Januar]] stattfinden. |
|||
In den frühen Tagen der [[Computerwissenschaft|Computer-Wissenschaften]] war es für Forscher im akademischen sowie im industriellen Bereich gängige Praxis, den [[Quelltext]] ihrer experimentellen [[Software]] Technikern außerhalb der eigenen Organisation zur Verfügung zu stellen, um Feedback zu erhalten. |
|||
Zwischen [[1960]] und [[1970]] etablierte sich hauptsächlich an akademischen US-Einrichtungen ([[Stanford University|Stanford]], [[University of California, Berkeley|Berkeley]], [[Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon]] und [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]]) eine „[[Hacker]]-Kultur“, für die es selbstverständlich war, ihre Software-Verbesserungen mit anderen [[Programmierer]]n zu teilen. Vor 1970 war es auch für einen der weltgrößten Computer-Hersteller, [[IBM]], gängige Praxis, den Quelltext der mit ihren [[Computer|Computersystemen]] ausgelieferten Software mitzuliefern, wodurch auch viele Vorschläge für Verbesserungen und Fehlerkorrekturen von deren Kunden kamen. |
|||
==== Myanmar ==== |
|||
[[1969]] wurde die erste Version des [[Betriebssystem]]s [[Unix]] in den [[AT&T]] Labors geboren. Als einer der Ersten entschied die [[University of California, Berkeley|Berkeley Universität]], dieses Betriebssystem zu Forschungszwecken einzusetzen. In dieser Umgebung wurde Unix stetig verbessert und weiterentwickelt, was schließlich in einer ''[[Berkeley Software Distribution]]'' (BSD) des AT&T Unix resultierte. Aufgrund der zunehmenden Popularität von Unix erkannte AT&T den potenziellen Markt und brachte eine kommerzielle Version, nämlich ''UNIX System V'', auf den Software-Markt. Dies hatte negative Konsequenzen für die bis dahin anarchische, freie Software-Gemeinschaft. |
|||
In [[Myanmar]], ehemals ''Birma'' oder "Burma", sind einem UN-Bericht zufolge bisher 90 Menschen ums Leben gekommen. Offiziell bestätigt sind 61 Toten. Am stärksten betroffen waren die [[Tenasserim]]-Division sowie das [[Irawadi]]-Delta. Betroffen ist die südöstliche Küste des Landes. Es gibt jedoch nur wenige Nachrichten aus Myanmar, da das Regime alle Nachrichtenströme zensiert. Die [[WFP]], befürchtet, dass von der Militärjunta nur ein Bruchteil der Toten angegeben wurde und dass viel mehr Todesopfer zu beklagen sind. Hunderte Fischer sollen umgekommen sein. |
|||
Zwischen 1970 und [[1980]], mit dem Aufkommen von (finanzierbaren) Mikrocomputern von [[IBM]], [[Apple]], [[Atari]], [[Commodore]], etc., wurde es gängige Praxis, Software getrennt von Computer-[[Hardware]] zu verkaufen und den Quelltext vor der Konkurrenz zu verbergen; d. h. die Software wurde [[proprietär]]. Immer mehr „Hacker“ wurden von den Softwarefirmen angestellt und die bisher wahrgenommenen Freiheiten wurden stark eingeschränkt. |
|||
==== Singapur ==== |
|||
Es war [[Richard Stallman]] – ein Student am Massachusetts Institute of Technology ([[Massachusetts Institute of Technology|MIT]]) – der für die Fortführung und Stärkung der Freien-Software-Bewegung sorgte. In den Anfängen seines Studiums begann er die Entwicklung von [[Emacs]] (kurz zusammengefasst: ein funktional äußerst umfangreicher Texteditor) für ihn selbstverständlich mit frei verfügbarem Quelltext. Als kommerzielle Interessen mehr und mehr für das verstärkte Aufkommen von proprietärer Software sorgten, formte er eine philosophische Sicht, dass Software '''frei''' sein sollte. In einem Interview sagt er 1999: |
|||
In [[Singapur]] selbst gibt es keine Verletzten und die Insel ist von dem Seebeben nur leicht betroffen. Jedoch wurden bisher neun Todesopfer singapurischer Nationalität in Sri Lanka und Phuket bestätigt. |
|||
:''"I was faced with a choice. One: join the proprietary software world, sign the nondisclosure agreements and promise not to help my fellow hackers. Two: leave the computer field altogether. Or three, look for a way that a programmer could do something for the good. I asked myself, was there a program or programs I could write, so as to make a community possible again?"'' |
|||
Stallman entschied sich für die Freiheit und startete im Jahr [[1984]] das [[GNU-Projekt|GNU]]-Projekt (''„GNU's not UNIX“''), dessen Ziel es war, ein komplett freies Unix-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Die Früchte dieser Bestrebungen sind heute eine Reihe von weit verbreiteter und viel genutzter Software, wie |
|||
==== Sri Lanka ==== |
|||
* dem schon erwähnten [[Emacs|GNU Emacs]], |
|||
[[Bild:Srilanka kalutara flood dec26 2004 dg2.jpg|thumb|right|"DigitalGlobe" Aufnahmen des Tsunamis]] |
|||
* der [[GNU Compiler Collection]] (GCC) |
|||
* dem [[GNU Debugger]] (GDB) |
|||
und mehr, welche heute insbesondere durch [[Linux]] bekannt sind. |
|||
Um sicherzugehen, dass diese Software immer frei geändert und weitergegeben werden kann, schuf er zusammen mit dem Rechtswissenschaftler [[Eben Moglen]] die [[GNU General Public License]] (GPL). Im Vorwort der GPL heißt es: |
|||
[[Sri Lanka]], ehem. ''Ceylon'', ist von der Naturkatastrophe sehr stark betroffen. Krankenhäuser sind zum Teil nicht mehr in der Lage, Verletzte aufzunehmen. Nach offiziellen Angaben wurden mindestens 31.187 Menschen getötet, die Behörden rechnen aber bereits mit bis zu 43.000 Toten, etwa 5000 gelten als vermisst. Rund 550.000 Menschen sind obdachlos. Der [[Notstand]] wurde ausgerufen. Anscheinend ist mehr als die Hälfte der Küste der Insel von den Flutwellen erfasst worden (Quelle: englische Wikipedia). |
|||
:''"... the GNU General Public License is intended to guarantee your freedom to share and change free software – to make sure the software is free for all its users."'' |
|||
Es ist ein wichtiger Aspekt, dass ''frei'' im Sinne von ''Freiheit'' nicht ''freier Preis'' gemeint ist: |
|||
:''"When we speak of free software, we are referring to freedom, not price. Our General Public License are designed to make sure that you have the freedom to distribute copies of free software (and charge for this service if you wish), that you receive source code or can get it if you want it, that you can change the software or use pieces of it in new free programs; and that you know you can do these things."'' |
|||
Im Jahr [[1985]] gründete Stallman die gemeinnützige Organisation [[Free Software Foundation]] (FSF) zur Förderung der Entwicklung von GNU und GPL verwandter Software. Derzeit (März 2004) sind knapp 3000 GNU-Pakete im ''"Free Software Directory"'', welches 1999 ebenfalls als ein Projekt der FSF startete, eingetragen. |
|||
Ein besonderes Problem ergibt sich aus den 2.000.000 [[Mine (Waffe)|Antipersonenminen]], die im [[Bürgerkrieg]] zwischen der Regierung und der nach Autonomie strebenden [[Tamilen]]-Bewegung am Strand vergraben und nun aus dem Boden herausgespült wurden. Bereits als minenfrei markierte Gebiete stellen nun potentiell wieder eine Gefahr dar. |
|||
Bis in die 90er war die einzige Komponente, die dem GNU-Betriebssystem noch fehlte, das Herz eines jeden Betriebssystems: der [[Kernel]]. Glücklicherweise begann 1991 [[Linus Torvalds]], ein Student der Universität von Helsinki, einen eigenen Unix-artigen Kernel zu schreiben. Er ließ die Internet-Community an seiner Arbeit teilhaben und viele andere Programmierer auf der ganzen Welt begannen, den Quelltext ebenfalls zu modifizieren und die Änderungen an Torvalds zurückzuschicken, damit dieser sie im nächsten [[Release]] des Kernels einfügt. Dies sollte der Grundstein sein für [[GNU/Linux]], das heutzutage am häufigsten verwendete freie Betriebssystem. Der [[Linux-Kernel]] wurde zum De-facto-Kernel des GNU-Betriebssystems. |
|||
==== Thailand ==== |
|||
Die Arbeit am ursprünglich geplanten GNU-Kernel "[[Hurd]]" wird bis heute fortgeführt. |
|||
[[Bild:Index.1.gif|thumb|right|Betroffene Gebiete in Thailand]] |
|||
In [[Thailand]] ist besonders die touristisch erschlossene Küste um [[Phuket]] und [[Phi Phi]] von den Flutwellen betroffen. Die offizielle Opferzahl liegt momentan bei 5.395, davon etwa 2400 Ausländer. Für die 2.952 Vermissten besteht nach Regierungsangaben kaum noch Hoffnung. Ein norwegischer Diplomat gab an, alleine in [[Khao Lak]] seien 4000 Tote zu beklagen. Von den zunächst vermissten mindestens 100 Tauchern konnten jedoch laut AFP 80 gerettet werden. Das Urvolk der [[Morgan (Urvolk) | Morgan]] überlebte die Katastrophe komplett. |
|||
== Vorteile freier Software == |
|||
In den Flutwellen starb auch der Enkel des thailändischen [[König]]s [[Poom Jensen]]. |
|||
Freie Software bietet aus der Sicht ihrer Vertreter eine Reihe von Vorteilen, die jedoch durchaus unterschiedlich betrachtet werden. Im Folgenden werden diese kollektiv aufgelistet, ohne auf bestimmte Standpunkte näher einzugehen. |
|||
=== Afrikanische Staaten === |
|||
=== Vorteile für den Endnutzer === |
|||
Der Vorteil, der für den Endnutzer auf der Hand liegt, ist der, dass beim Erwerb von freier Software (typischerweise über das Internet) im Allgemeinen keine Kosten außer für den reinen Datentransfer entstehen. Dies entspricht zwar aus Gründen der ökonomischen Neutralität bewusst nicht der Definition freier Software, allerdings lässt sich ein Programm, das unter einer Lizenz für freie Software steht und nicht kostenlos angeboten wird, eine bestimmte Beliebtheit vorausgesetzt, immer noch über inoffizielle Quellen erlangen, was dank der Freiheiten, die freie Software gewährt, vollkommen legal ist. |
|||
An der ostafrikanischen Küste [[Kenia]]s gab es ein Todesopfer, ein Schwimmer des kenianischen Ferienresorts [[Malindi]]. |
|||
Darüber hinaus kann einem der Autor keine Eigenheit der Software verheimlichen. Zwar kann und will nicht jeder, der freie Software benutzt, den Quelltext lesen und verstehen, aber es gibt genug Leute, die das tun. Gegen [[Trojanisches Pferd (Computerprogramm)|trojanische Pferde]] ist man deshalb zwar keinesfalls immun, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie bald entdeckt werden, und gegebenenfalls lässt sich genau analysieren, wie sie arbeiten. Voraussetzung hierfür ist jedoch streng genommen, dass man das Programm selbst [[Compiler|compiliert]] und sich von der Unversehrtheit des Quelltexts überzeugt hat (z. B. durch den Vergleich einer [[Prüfsumme]]). |
|||
Nach Aussagen von Augenzeugen soll der Meeresspiegel plötzlich um mindestens zwei Meter angestiegen sein, die Welle überschwemmte die Strände. Zum Glück für die vielen Strandurlauber aus den kenianischen Städten, konnten die Sicherheitskräfte noch rechtzeitig für die Evakuierung der meisten Strände sorgen. |
|||
Das Selbstcompilieren von Software hat außerdem den Vorteil der Architekturoptimierung. Proprietäre Programme sind meist so übersetzt, dass sie auch noch auf älteren [[Plattform (Computer)|Plattformen]] der gleichen grundlegenden Architektur laufen, womit einige Formen der [[Compiler#Programmoptimierung (ausführlich)|Optimierung]] nicht möglich sind. Wenn man die Software selbst compiliert, kann man die Prozessoranweisungen genau an den verwendeten Rechner anpassen und so eventuell erhebliche Geschwindigkeitsvorteile erzielen. Andererseits gibt es aber auch Formen der Optimierung, die einen höheren Aufwand erfordern und deshalb nur für eine binäre Distribution lohnen. Hier wäre insbesondere das [[Profiling (Informatik)|Profiling]] zu nennen, aber auch die richtige Wahl der für das spezielle Programm überhaupt förderlichen Optimierungen. |
|||
==== Seychellen ==== |
|||
Für Anwender exotischerer oder neuerer Architekturen kann die Verfügbarkeit des Quelltexts auch die einzige Möglichkeit sein, ein Programm überhaupt zu nutzen. Sofern das Programm nur Standardschnittstellen (wie etwa [[POSIX]]) benutzt, die auf dieser Architektur verfügbar sind, ist oft eine einfache Übersetzung ohne Anpassung des Quelltexts ausreichend, während eine binäre Distribution nicht lauffähig wäre. |
|||
Auf den [[Seychellen]] kam es zu drei Todesopfern. Nach Aussagen soll der Meeresspiegel plötzlich um mindestens zwei Meter angestiegen sein, die Welle überschwemmte die Strände und Küsten. Da die Seychellen allergrößten Wert auf die Erhaltung der Natur legen und überwiegend von intakten Korallenriffen umgeben sind, richtete die Flutwelle hier nur geringe Sachschäden an. Auf der Hauptinsel [[Mahé]] gab es minimale Überschwemmungen, da der Wasserpegel im Bereich des Hafens von Victoria kurzfristig um einen Meter anstieg. Des weiteren wurden Straßen und Brücken in einigen Gebieten von [[Praslin]] und [[La Digue]] durch die Flutwelle zerstört. |
|||
=== Vorteile für den Programmierer === |
|||
Am Wiederaufbau wird bereits gearbeitet. Der Tourismus, eine wichtige Einnahmequelle in diesem Gebiet, soll durch den Tsunami nicht betroffen sein. Alle Hotels melden normalen Betrieb. |
|||
Mag freie Software für viele Endnutzer praktisch identisch zur Freeware sein, ergeben sich für den Programmierer und programmierbegabten Nutzer durch den offenen Quellcode und das Recht zur Anpassung und Verbesserung ganz neue Perspektiven. |
|||
==== Somalia ==== |
|||
Tritt im Programm ein schwerwiegender Fehler auf, kann man mithilfe eines [[Debugging|Debuggers]] den Fehler mehr oder weniger einfach lokalisieren (ein sogenannter „Backtrace“). Mit solch einer Information stehen die Chancen gleich höher, dass ein Bug-Report erfolgreich ist. Alternativ kann man gleich versuchen, den Fehler selbst zu beheben und einen [[Patch (Software)|Patch]] einsenden. |
|||
Der Sprecher des Präsidenten bestätigte die Bergung von bisher über 200 Leichen; mindestens 150 Menschen werden vermisst. Zudem wurde die Küstenstadt [[Hafun]] vollständig zerstört und ferner sollen Boote gekentert sein. Nach Angaben des U.N. World Food Programme (WFP) unter Berufung auf somalische Regierungsstellen benötigen 30.000 bis 50.000 Somalis in den küstennahen Städten der Region Puntland dringende Hilfe. |
|||
Nicht nur bei einem Programmfehler lassen sich Patches verwerten. Neue Funktionen lassen sich ebenso von Dritten implementieren und können in den offiziellen Entwicklungspfad einfließen. Alternativ können aus einem Programm verschiedene [[Fork|Forks]] hervorgehen, wenn sich die aus den Änderungen hervorgegangene neue Version nicht mit den eigentlichen Projektzielen vereinbaren lässt. |
|||
==== Tansania ==== |
|||
Trotz einiger unglücklicher Lizenzinkompatibilitäten erlauben im Prinzip alle Lizenzen für freie Software, dass man darunter lizenzierten Code in eigenen Projekten verwenden kann. Diese Wiederverwendbarkeit kann den Entwicklungsaufwand enorm senken. Selbst wenn der Code nicht wörtlich eingefügt wird, hält die enorme Masse an so zugänglichem Code für viele Implementierungsprobleme einige gute Beispiele bereit. |
|||
Der Polizeisprecher von [[Daressalam]] bestätigte inzwischen zehn Tote. Die meisten der Opfer seien zum Zeitpunkt des Unglücks am Strand der Hafenstadt im Wasser gewesen. Ihr Boot sei gekentert. Eine unbekannte Zahl weiterer Menschen werde auf See vermisst. |
|||
Lassen sich die benötigten Funktionen weit genug abstrahieren und geschieht dies auch, so entstehen [[Programmbibliothek|Programmbibliotheken]]. Ihnen kommt als freie Software eine besondere Rolle zu. Jederzeit hat man die Möglichkeit, eine verwendete Bibliothek zu studieren und zu verbessern. Man begibt sich in keinerlei Abhängigkeit hierdurch als auch dadurch, dass einem die Verwendung nicht im Nachhinein untersagt werden kann und keine Möglichkeit besteht, die Schnittstellen geheimzuhalten. |
|||
=== Abhängige Gebiete === |
|||
== Hindernisse und Bedrohungen für freie Software == |
|||
==== Réunion ==== |
|||
Die Vorteile, dass der Herausgeber auf den weiteren Umlauf seiner Software keinen Einfluss mehr hat, und die Funktionsweise offen liegt, werfen eine Reihe von Konflikten zu den gängigen Geschäftspraktiken im Umgang mit Software auf. |
|||
Auf der zu [[Frankreich]] gehörenden Insel [[Réunion|La Réunion]] (östlich von [[Madagaskar]]) kam es zu Sachschäden. Britische Journalisten berichten, dass mindestens elf Todesopfer zu beklagen sind. Den Bewohnern selbst sind jedoch nur Materialschäden, aber keine Todesfälle bekannt geworden. |
|||
=== Proprietäre Schnittstellen === |
|||
==== Tschagos-Archipel (Diego Garcia) ==== |
|||
Unter zunehmendem Wettbewerbsdruck gehen die Hardware-Hersteller immer mehr dazu über, ihre Schnittstellenspezifikationen geheim zu halten, um der Konkurrenz das Kopieren von technischen Lösungsmethoden unkompliziert (im Gegensatz zum Patent) zu verwehren oder zumindest zu erschweren. Leider fügt dies der sich zunehmend verbessernden Hardwareunterstützung freier Betriebssysteme mittels freier Treibern einen schweren Rückschlag zu, da nicht öffentlich dokumentiert ist, wie die Geräte anzusteuern sind. |
|||
Auf dem [[Tschagos-Archipel]] (südlich der [[Malediven]]), einem [[Britisches Territorium im Indischen Ozean|Britischen Territorium im Indischen Ozean]] auf dessen größter Insel [[Diego Garcia]] eine Militärbasis der [[USA]] und [[Großbritannien]]s liegt, kam es laut Aussagen von Sprechern des Militärs zu keinerlei relevanten Schäden. |
|||
Da die Hersteller jedoch die Benutzer größerer freier Plattformen ([[GNU-Projekt|GNU]]/[[Linux]], [[X-Window-System|XFree86]]) als Kundengruppe erkannt haben, stellen viele von ihnen proprietäre Treiber zur Verfügung, wie sie es auch für proprietäre Plattformen tun. Diese Treiber stoßen unter den Anhängern freier Software auf höchst geteilte Meinungen: Einige sind glücklich darüber, dass sie die Unterstützung der Hardware-Hersteller errungen haben und ihre Hardware auf ihrem präferierten Betriebssystem nun voll unterstützt wird, andere haben Bedenken, dass man aufgrund der proprietären Treiber von keinem freien Betriebssystem sprechen könne. |
|||
==== Weihnachtsinsel und Cocos (Keeling) Islands ==== |
|||
Sollte der Hersteller keinen entsprechenden Treiber zur Verfügung gestellt haben, gibt es immer noch die Möglichkeit, den Treiber für eine andere Plattform zu verwenden und über die Schnittstellen der Zielplattform darauf zuzugreifen. Dies hat sich jedoch als eine in der Praxis zweitklassige Lösung herausgestellt, insbesondere, wenn Hardware-Treiber in einer hoch privilegierten Ebene im System laufen und somit beim kleinsten Fehler komplette Abstürze verursachen können. |
|||
Die zu [[Australien]] gehörenden [[Kokosinseln]] (südlich des Bebens liegend) erreichte nur eine ca. 50 cm hohe Welle (ABC Australien). Von der, ebenfalls australischen, [[Weihnachtsinsel]] liegen noch immer keine Informationen vor. |
|||
Auch wenn das Problem als nicht allzu schwerwiegend anklingt und auch positive Seiten zu haben scheint, würde eine generelle Schnittstellenfreigabe die Benutzer freier Softwareplattformen sicherlich entlasten. Neben der philosophischen Sichtweise ist es, wie bereits erwähnt, auch eine Frage der Systemstabilität, denn sollte beispielsweise eine proprietärer Linux-Netzwerkkartentreiber zu regelmäßigen Abstürzen des Systems führen, wären die Linux-Entwickler dagegen machtlos und es würde von der Gnade des Herstellers abhängen, ob der Fehler behoben würde. |
|||
=== Opfer aus Nicht-Anrainer-Staaten === |
|||
=== Software-Patente === |
|||
{| cellspacing="0" cellpadding="3" |
|||
| colspan="2" | |
|||
{| border="1" cellpadding="4" cellspacing="0" style="background: #f9f9f9; border: 1px solid gray; font-size: 100%; border-collapse: collapse; white-space: nowrap; text-align: right" |
|||
|- style="text-align: center; background: #eee" |
|||
Die regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchenden [[Softwarepatente]] haben auf freie Software einen besonders schwerwiegenden Einfluss, denn es sind nicht nur die hohen Kosten, die durch die zumeist freiwilligen Entwickler nicht zu bezahlen wären, es ist auch zum Teil rechtlich noch nicht einmal möglich, mit freier Software die Patentauflagen zu erfüllen. Diese bestehen nämlich in einigen Fällen auf eine Gebühr pro in Umlauf gebrachte Kopie, aber freie Software verlangt gerade, dass der Herausgeber darüber keinen Einfluss haben darf. Selbst, wenn er die Lizenzgebühren zum Beispiel durch Spenden zahlen würde, müsste er eine genaue Zahl der Kopien, die im Umlauf sind, vorlegen können, womit es keine freie Software mehr wäre. |
|||
! Land |
|||
! Tote |
|||
! Vermisste |
|||
|- |
|||
| [[Argentinien]] |
|||
| 2 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Australien]] |
|||
| 21 |
|||
| 6 |
|||
|- |
|||
| [[Belgien]] |
|||
| 10 |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| [[Brasilien]] |
|||
| 2 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Brunei]] |
|||
| |
|||
| 2 |
|||
|- |
|||
| [[Chile]] |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[China]] |
|||
| 3 |
|||
| 15 |
|||
|- |
|||
| [[Dänemark]] |
|||
| 36 |
|||
| 10 |
|||
|- |
|||
| [[Deutschland]] |
|||
| 431 |
|||
| 137 |
|||
|- |
|||
| [[Estland]] |
|||
| 2 |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| [[Finnland]] |
|||
| 90 |
|||
| 88 |
|||
|- |
|||
| [[Frankreich]] |
|||
| 95 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Griechenland]] |
|||
| |
|||
| 3 |
|||
|- |
|||
| [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] |
|||
| 95 |
|||
| 74 |
|||
|- |
|||
| [[Hong Kong]] |
|||
| 22 |
|||
| 18 |
|||
|- |
|||
| [[Irland (Insel)|Irland]] |
|||
| 2 |
|||
| 5 |
|||
|- |
|||
| [[Israel]] |
|||
| 6 |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| [[Italien]] |
|||
| 54 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Japan]] |
|||
| 34 |
|||
| 10 |
|||
|- |
|||
| [[Kanada]] |
|||
| 15 |
|||
| 5 |
|||
|- |
|||
| [[Kolumbien]] |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Liechtenstein]] |
|||
| |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| [[Luxemburg]] |
|||
| 2 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Mexiko]] |
|||
| 2 |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| [[Neuseeland]] |
|||
| 6 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Niederlande]] |
|||
| 29 |
|||
| ~5 |
|||
|- |
|||
| [[Norwegen]] |
|||
| 76 |
|||
| 8 |
|||
|- |
|||
| [[Österreich]] |
|||
| 62 |
|||
| 40 |
|||
|- |
|||
| [[Philippinen]] |
|||
| 8 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Polen]] |
|||
| 4 |
|||
| 5 |
|||
|- |
|||
| [[Portugal]] |
|||
| 4 |
|||
| 4 |
|||
|- |
|||
| [[Russland]] |
|||
| 2 |
|||
| 8 |
|||
|- |
|||
| [[Schweden]] |
|||
| 387 |
|||
| 157 |
|||
|- |
|||
| [[Schweiz]] |
|||
| 71 |
|||
| 41 |
|||
|- |
|||
| [[Singapur]] |
|||
| 9 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Spanien]] |
|||
| 1 |
|||
| 1 |
|||
|- |
|||
| [[Südafrika]] |
|||
| 12 |
|||
| 3 |
|||
|- |
|||
| [[Südkorea]] |
|||
| 17 |
|||
| 3 |
|||
|- |
|||
| [[Taiwan]] |
|||
| 3 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| [[Tschechien]] |
|||
| 5 |
|||
| 3 |
|||
|- |
|||
| [[Türkei]] |
|||
| 1 |
|||
| 5 |
|||
|- |
|||
| [[Ukraine]] |
|||
| |
|||
| 2 |
|||
|- |
|||
| [[Ungarn]] |
|||
| |
|||
| 3 |
|||
|- |
|||
| [[USA]] |
|||
| 23 |
|||
| 10 |
|||
|- |
|||
| [[Weißrussland]] |
|||
| |
|||
| 5 |
|||
|- bgcolor="#f3f3f3" style="border-top: 3px double gray" |
|||
! align="right" | Total |
|||
| 1.646 |
|||
| 681 |
|||
|- |
|||
|} |
|||
=== [[Trusted_Computing_Group|TCG]], [[Digital_Rights_Management|DRM]], Kopierschutz, usw. === |
|||
=== Seuchen === |
|||
'''Trusted Computing''' und DRM haben das Ziel, die Aktivitäten auf dem eigenen System aus der Ferne zu kontrollieren. Dies ist mit freier Software nicht umsetzbar: |
|||
Als Folge der vielen Todesopfern in Verbindung mit dem heißen Klima und vielen Pfützen, in denen Mücken heranwachsen, wurde der Ausbruch von Seuchen wie [[Typhus]] oder [[Cholera]] befürchtet. Daher wurden vielerorts [[Massengrab|Massengräber]] ausgehoben und Leichen verbrannt. |
|||
* Politisch gesehen muss freie Software immer vom Benutzer ersetz- und veränderbar sein. Software, die in binärer Form zertifiziert sein muss, ist dies nicht. |
|||
In Indien hat man damit begonnen, die Bevölkerung in den Küstenregionen gegen Typhus und Cholera zu impfen. |
|||
* Technisch gesehen kann in freier Software vor dem Benutzer nichts im Binärcode verheimlicht werden, weil der Quellcode für jeden zugänglich ist. Somit kann die Verschlüsselung, mit der die Daten vor dem Benutzer „bewahrt“ werden, einfach hintergangen werden. |
|||
Eine weitere bespielhafte Inkompatibilität tut sich mit dem Kopierschutz bei DVDs auf: Der Kopierschutz ist effektiv kaum wirksam und leicht zu hintergehen, allerdings verhindert er das normale Abspielen. Programme, die den Kopierschutz lösen, müssen lizenziert sein, ansonsten ist schon das reine Abspielen in Deutschland illegal, weil ein Kopierschutz unter keinen Umständen umgangen werden darf. |
|||
Zu den anderen häufig auftretenden Problemen zählen [[Pneumonie|Lungeninfektionen]], weil verschmutztes [[Wasser]] in die Atemwege eindrang, und [[Sepsis]] („[[Blutvergiftung]]“), weil [[Wunde]]n in einem feuchtwarmen Klima [[Infektion|infektionsgefährdeter]] sind. |
|||
Falls Hardwarehersteller wie Intel oder AMD funktionseinschränkende Verfahren in Chipsätze oder Prozessoren implementieren sollten, könnte freie Software den vollen Funktionsumfang möglicherweise nur noch auf [[Freie Hardware|freier Hardware]] entfallten. |
|||
==Ökologische Schäden== |
|||
== Siehe auch == |
|||
Neben den Todesopfern und Schäden an der Infrastruktur hat der Tsunami auch langfristige ökologische Schäden verursacht. |
|||
[[Open Source]], [[Debian Free Software Guidelines]], [[Open-Source-Bewegung]], [[Portal Freie Software]] |
|||
== Literatur == |
|||
So scheint es bei den [[Korallenriff]]en, die als natürliche Wellenbrecher fungieren, besonders vor den Andamanen und vor der thailändischen Küste schwere Schäden zu geben. Vor Thailand sind etwa 10 % der untersuchten Riffe durch den Wasserdruck und mitgeführte Trümmerstücke geschädigt. Problematisch ist auch der aufgewirbelte Schlamm, der die Korallen bedeckt. Mit einer möglichen Erholung ist, wenn überhaupt, erst nach Jahren zu rechnen. |
|||
* [[Volker Grassmuck]]: ''[http://freie-software.bpb.de/ Freie Software. Zwischen Privat- und Gemeineigentum.]'' [[Bundeszentrale für politische Bildung]]. ISBN 3893314326 |
|||
* Stefan Kooths, Markus Langenfurth, Nadine Kalwey: ''[http://mice.uni-muenster.de/mers/ Open Source-Software: Eine volkswirtschaftliche Bewertung.]'' In: MICE Economic Research Studies. Volume 4 2003, Universität Münster, MICE. ISSN 1612-9032. |
|||
Auch die ebenfalls schützenden [[Mangrove]]nwälder an einigen Küsten sind geschädigt. |
|||
* Markus Pasche, Sebastian von Engelhardt: ''[http://ideas.repec.org/p/jen/jenasw/2004-18.html Volkswirtschaftliche Aspekte der Open-Source-Softwareentwicklung.]'' In: Jenaer Schriften zur Wirtschaftswissenschaft. 18/2004, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, ISSN 1611-1311. |
|||
Sie sind jedoch zu einer weit schnelleren Regeneration fähig. |
|||
* Lutterbeck, Bernd; Gehring, Robert A.; Bärwolff, Matthias (Hg.): ''Open Source Jahrbuch 2005. Zwischen Softwareentwicklung und Gesellschaftsmodell'', Berlin: Lehmanns Media, 2005, ISBN 3-86541-059-6, online: [http://www.opensourcejahrbuch.de]. |
|||
Betroffen sind daneben Nistgebiete von [[Meeresschildkröten]] wie der [[Lederschildkröte]]. |
|||
Viele der Sandstrände, zu denen sie jährlich zur Eiablage zurückkehren, existieren nicht mehr. |
|||
Auf Nicarugo einem kleinen Inselatoll ca. 3 Seemeilen südwestlich der Nicobaren wurden die letzten existierenden Feuerschildkröten ausgelöscht. Ein Sprecher der UNO bezeichnete den Verlust dieser fosilen Naturwunder als die Katastrophe für die Evolutionsforschung schlechthin. Von dieser erst 2002 entdeckten Art erhofften sich Biologen weltweit neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte der Landsäuger. |
|||
Der Hauptschaden entstand durch das weitgehende Abtragen des [[Humus]] in den überfluteten Gebieten. Betroffen sind 250 bis 3000 Meter breite Küstenstreifen, deren oft nur 30 Zentimeter dicke Humusschicht mitsamt vielen nicht tief wurzelnden Pflanzen fortgerissen wurde. Zurück bleibt meist nährstoffarmer, rötlicher [[Laterit]]boden aus [[Ton]], [[Aluminiumoxid|Aluminium-]] und [[Eisenoxid]], der zudem durch die Flut versalzen ist. Da der Kreislauf aus Pflanzen, abgestorbenen Pflanzenteilen und Humusbildung unterbrochen ist, werden diese Regionen ohne Bodensanierungsmaßnahmen, wie das regelmäßige Unterpflügen von Mist und Kompost, auf Jahrzehnte hinaus weitgehend unfruchtbar bleiben. |
|||
Die natürliche Bildung einer Humusschicht von bisheriger Dicke kann Jahrhunderte in Anspruch nehmen. |
|||
== Kritik wegen des Fehlens eines Vorwarnsystems == |
|||
Experten kritisierten, dass es im Indischen Ozean kein Tsunami-Warnsystem wie im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] gibt. Ihren Angaben zu Folge hätten mit einem solchen Warnsystem einige tausend Menschen gerettet werden können. |
|||
Die Tatsache, dass das pazifische Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii bereits Minuten nach dem Beben eine Flutwelle voraussagte, half niemandem. In den Ländern fehlten sowohl mögliche Ansprechpartner als auch Kommunikationsinfrastrukturen. Begründet wird das mit dem Umstand, dass die meisten betroffenen Länder mit größeren wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben und die Wahrscheinlichkeit eines Tsunamis in dieser Region als geringer eingeschätzt wurde als beispielsweise in [[Japan]] oder [[Hawaii]]. Auch sind die Menschen in den seltensten Fällen gegen solche Schäden versichert. |
|||
Unter anderem wurde eine Vorhersage eines deutlich schwächeren Bebens ([http://www.newstodaynet.com/27DEC/SS6.HTM]) mit einem Fehler von 157 km räumlichem und 28 Minuten zeitlichem Abstand nicht beachtet. Die Warnung eines indischen Fischers, der die Anzeichen eines [[Tsunami]]s kannte und die Bewohner seines Heimatdorfes zur Flucht aufrufen konnte, wurde nicht richtig weitergegeben, sondern an einen früheren [[Minister]] weitergeleitet, der allerdings bereits seit Mai 2004 nicht mehr im Amt war. Außerdem wurden Berichten aus Thailand zu Folge- Warnungen „mit Rücksicht auf den [[Tourismus]]“ nicht weitergeleitet, so dass viele Menschen keine Chance mehr hatten, zu fliehen. |
|||
Mittlerweile haben die Regierungen von Australien und Indien entschieden, ein Tsunami-Vorwarnsystem im Indischen Ozean aufzubauen, wie es auch im Pazifischen Ozean existiert. |
|||
== Hilfen == |
|||
=== Direkte Katastophenhilfe und Rückholung von Touristen === |
|||
Das [[Deutschland|deutsche]] Verteidigungsministerium hat den [[Einsatzgruppenversorger]] „Berlin“ entsandt, der wie ein kleines Krankenhaus ausgerüstet ist und 45 Patienten aufnehmen kann. |
|||
30 Beamte des BKAs sind vor Ort, um bei der Identifizierung der Opfer zu helfen (N-TV, [http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/panorama/special/359/45314/index.html/panorama/artikel/390/45345/article.html sueddeutsche.de]). |
|||
Die [[Bundeswehr]] entsandte am 29. Dezember einen [[Medevac|MedEvac]]-[[Airbus A310]] zur intensivmedizinischen Versorgung und Rückholung deutscher Touristen in das betroffene thailändische [[Phuket]]. Insgesamt wurden bisher auf 3 Flügen 130 vornehmlich deutsche Personen aus dem Katastrophengebiet ausgeflogen. Ein weiterer [[Airbus A310]]-MRT wurde mit der [[Medevac|MedEvac]]-Konfiguration ausgestattet und war Mitte der ersten Januarwoche einsatzbereit. |
|||
Darüber hinaus wird in [[Banda Aceh]] ein mobiles Rettungszentrum in Betrieb genommen. Dort werden 120 deutsche Soldaten ihren Dienst versehen, die eng mit dem [[Einsatzgruppenversorger]] Berlin zusammenarbeiten werden. |
|||
In dem Rettungszentrum wird es unter anderem eine Notaufnahme, einen [[Operation (Chirurgie)|OP]] und Möglichkeiten der [[Intensivpflege]] geben. |
|||
In einer Pressekonferenz am 29. Dezember kündigte Bundeskanzler Schröder an, dass bei Bedarf weitere Einheiten der Bundeswehr – nötigenfalls auch für längere Zeit – im Katastrophengebiet eingesetzt werden sollen. Insbesondere der Aufbau und Betrieb von Trinkwasseraufbereitungsanlagen soll von Soldaten übernommen werden, um die Arbeit ziviler Hilfsorganisationen zu ergänzen und den großen Bedarf zu decken. |
|||
Das [[Technisches Hilfswerk|Technische Hilfswerk]] (THW) ist seit dem [[27. Dezember]] mit einem dreiköpfigen Erkundungsteam in Sri Lanka. Die [[Schnelleinsatzeinheit für Bergung im Ausland|SEEBA]] ist seit dem [[28. Dezember]] mit 19 Helfern in Phuket, Thailand um dort die Bergungsarbeiten zu Unterstützen. 16 Helfer der [[Schnelleinsatzeinheit Wasserversorgung Ausland|SEEWA]] sind seit dem [[29. Dezember]] in Sri Lanka und haben ihr Ziel im Distrikt [[Galle]], um dort zwei [[Trinkwasseraufbereitung|Trinkwasseraufbereitungsanlagen]] zu betreiben. 23 Helfer wurden am 31. auf die Maledivien gesandt um dort die Trinkwasserversorgung mit mobilen Geräten sicherzustellen und zerstörte Infrastruktur wieder in Gang zu setzen. (Quelle: [http://www.thw.de www.thw.de]) |
|||
Mitarbeiter von [[Caritas]] und der [[Diakonie]] Katastrophenhilfe organisierten erste Hilfen wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und Notunterkünfte für 50.000 Opfer in den [[Indien|südindischen]] Bundesstaaten [[Tamil Nadu]] und [[Andhra Pradesh]]. Auch auf [[Sri Lanka]] und in [[Thailand]] sind die lokalen Partner vor Ort. |
|||
[[Großbritannien]] entsandte Identifikationsexperten von [[Scotland Yard]] sowie mehrere hundert Soldaten in die Region, insbesondere nach Sri Lanka. Die [[Royal Air Force]] begann am 27. Dezember mit dem Ausfliegen von Touristen, unter anderem mit vier Aeromed ([[Medevac|MedEvac]]) Lockheed-Tristar Flugzeugen sowie gecharterten [[Russland|russischen]] Transportflugzeugen. Zudem traf am 2. Januar ein Flottenverband der [[Royal Navy]] mit Hilfsgütern, technischem Gerät und Hubschraubern vor der Küste Sri Lankas ein. |
|||
Die Republik [[Österreich]] entsandte Polizisten und Rettungsleute nach Thailand und Sri Lanka, die bei der Vermisstensuche und Heimholung der Verletzten helfen sollen, sowie [[GEK Cobra|Cobra-Leute]] und [[Gerichtsmediziner]] zur Hilfe bei der [[Identifikation|Personenidentifikation]]. |
|||
Das [[Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichische Rote Kreuz]] sowie der [[Arbeiter-Samariter-Bund|ASB]] schickten am 27. und 28. Dezember eine [[Fact Finding Mission]] in das Katastrophengebiet, um vorerst den österreichischen Touristen zu helfen und in der Folge weitere Hilfsmöglichkeiten auszuloten. Speziell auf dem Gebiet der [[Wasseraufbereitung|Trinkwasseraufbereitung]] will das Rote Kreuz tätig werden. |
|||
Die [[Schweizerische Rettungsflugwacht]] Rega hat in Zusammenarbeit mit diversen Versicherungen über 60 Patienten aus [[Thailand]] und [[Sri Lanka]] repatriiert. Das [[Schweizerisches Korps für Humanitäre Hilfe|Schweizer Katastrophenhilfekorps]] hat unter der Leitung der [[DEZA]] am 28. Dezember Expertenteams und medizinisches Material nach Indien, Sri Lanka und Thailand geschickt. |
|||
Die Expertenteams sollen abklären, welche weiteren Spezialisten (Ärzte, Psychologen, Hundestaffeln, Bauspezialisten etc.) vor Ort benötigt werden. |
|||
Die [[USA]] haben die Flugzeugträgergruppe um die „[[USS Abraham Lincoln (CVN-72)|USS Abraham Lincoln]]“ von Hong Kong aus nach Sumatra beordert, wo seit dem 2. Januar die Soldaten und die Hubschrauber bei der Versorgung der Bevölkerung helfen. Ein weiterer Schiffsverband wurde in die Umgebung von Sri Lanka beordert. Die medizinischen Einrichtungen auf den Schiffen (OPs auf Flugzeugträger etc.) werden außerdem die Spitäler in der Gegend entlasten. |
|||
[[Japan]] hat verschiedene Einheiten der [[Selbstverteidigungsstreitkräfte|japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte]] in die Krisenregion entsandt. Das bisher 20-köpfige Erkundungsteam könnte laut Regierung auf bis zu 800 Mitglieder erhöht werden. |
|||
[[Frankreich]] hat am 2. Januar 2005 den [[Hubschrauberträger]] Jeanne D'Arc ins Krisengebiet entsandt. |
|||
Die Organisation ''[[Ärzte ohne Grenzen e.V.]]'' (MSF) schickte einen Charterflieger mit 32 Tonnen Hilfsgütern von [[Ostende]] nach [[Sumatra]]. Die Lieferung beinhaltet medizinische und sanitäre Hilfsgüter, die für 30.000 bis 40.000 Menschen reichen. Zudem reist ein Notfallteam, bestehend aus sechs Personen, in die Region. Darunter sind Wasserexperten, [[Logistik]]er und Mediziner (Quelle: [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]]). |
|||
Ferner ist das [[Greenpeace]]-Schiff ''[[Rainbow Warrior]]'' zur Unterstützung von ''Ärzte ohne Grenzen'' seit dem 4. Januar 2005 unterwegs an der Westküste von Sumatra, um deren Einsatz im Katastrophen-Gebiet auf Aceh logistisch zu unterstützen. |
|||
Es bringt Nahrungsmittel, Helikopter-Treibstoff, medizinische Geräte, Medikamente, und medizinisches Fachpersonal in die schwer erreichbare Krisenregion. |
|||
=== Finanzielle Großspenden von Firmen, Konzernen, Prominenten, u. a. === |
|||
Viele Firmen oder Konzerne zeigten sich spendewillig. So spendete [[Pfizer|Pfizer Corp.]] 35 Millionen US-Dollar oder die [[Deutsche Bank AG|Deutsche Bank]] 10 Millionen Euro. |
|||
Verschiedene vermögende Privatpersonen spendeten hohe Beiträge, so zum Beispiel [[Michael Schumacher]] 10 Millionen Dollar, [[Bill Gates]] 3 Millionen Dollar, der Filmregisseur [[Steven Spielberg]] 2 Millionen Dollar. Acht Millionen Dollar überwies die saudische Herrscherfamilie, der saudische Prinz al-Walid Ibn Talal, der die Finanzgeschäfte der Familie kontrolliert, spendete 18,5 Millionen Dollar. Der saudische König [[Fahd ibn Abd al-Aziz]] selbst stellte 5,3 Millionen zur Verfügung, Kronprinz [[Abdullah]] brachte es auf 2,8 Millionen Dollar. |
|||
=== Finanzielle Unterstützung durch Geberstaaten und Institutionen === |
|||
siehe auch: [http://en.wikipedia.org/wiki/Humanitarian_response_to_the_2004_Indian_Ocean_earthquake Humanitäre Unterstützung (englisch)] |
|||
{| border="1" cellpadding="4" cellspacing="4" style="background-color: #f9f9f9; border: 1px solid gray; font-size: 95%; border-collapse: collapse;" |
|||
|- style="text-align: center; background: #eee" |
|||
! rowspan="2" | Land/Institution |
|||
! colspan="3" | Beträge in Millionen Euro |
|||
| |
|||
|- style="text-align: center; background: #eee" |
|||
! staatlich |
|||
! privat |
|||
! insgesamt |
|||
! Anteil am [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] |
|||
|- |
|||
| [[Deutschland]] |
|||
| 500 |
|||
| 502,5 |
|||
| 1002,50 |
|||
| 0,04% |
|||
|- |
|||
| [[IWF]] |
|||
| 735 |
|||
| - |
|||
| 735 |
|||
|- |
|||
| [[Australien]] |
|||
| 600 |
|||
| 45 |
|||
| 645 |
|||
|- |
|||
| [[EU-Kommission]] |
|||
| 500 |
|||
| - |
|||
| 500 |
|||
|- |
|||
| [[Kanada]] |
|||
| 324,08 (425 USD) |
|||
| 93,61 (123 USD) |
|||
| 447 |
|||
|- |
|||
| [[USA]] |
|||
| 260 (350 USD) |
|||
| 152,30 (200 USD) |
|||
| 412 |
|||
|- |
|||
| [[Japan]] |
|||
| 370 |
|||
| k. A. |
|||
| 370 |
|||
|- |
|||
| [[Niederlande]] |
|||
| 230 |
|||
| 115 |
|||
| 345 |
|||
|- |
|||
| [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] |
|||
| 73,06 (96 USD) |
|||
| 143,84 (189 USD) |
|||
| 216 |
|||
|- |
|||
| [[Weltbank]] |
|||
| 190,26 (250 USD) |
|||
| - |
|||
| 190 |
|||
|- |
|||
| [[Italien]] |
|||
| 112 (146 USD) |
|||
| 69,05 |
|||
| 181 |
|||
|- |
|||
| [[Norwegen]] |
|||
| 135 |
|||
| 41 |
|||
| 175 |
|||
| 0,085% |
|||
|- |
|||
| [[Schweiz]] |
|||
| 17,3 |
|||
| 130(185 CHF) |
|||
| 147.3 |
|||
|- |
|||
| [[Asiatische_Entwicklungsbank|Asian Development Bank]] |
|||
| 133,18 (175 USD) |
|||
| - |
|||
| 133 |
|||
|- |
|||
| [[Schweden]] |
|||
| 59 |
|||
| 40 |
|||
| 99 |
|||
|- |
|||
| [[Frankreich]] |
|||
| 49 |
|||
| 45 |
|||
| 94 |
|||
|- |
|||
| [[Vereinigte Arabische Emirate]] |
|||
| 30 |
|||
| 62,36 |
|||
| 92 |
|||
|- |
|||
| [[Kuwait]] |
|||
| 76,05 (100 USD) |
|||
| k. A. |
|||
| 76 |
|||
|- |
|||
| [[Österreich]] |
|||
| 50 |
|||
| 20 |
|||
| 70 |
|||
|- |
|||
| Und weitere Länder |
|||
| |
|||
| |
|||
| |
|||
|- |
|||
|- bgcolor="#f3f3f3" style="border-top: 3px double gray" |
|||
! align="left" | Total |
|||
| ~4.8 Mrd. |
|||
| >> 1.5 Mrd. |
|||
| |
|||
| |
|||
|- |
|||
|} |
|||
== Liste der Beben in der Region == |
|||
Hauptbeben und Nachbeben bei Sumatra. 26.12. ab Stärke 5,0, ab 27.12. ab Stärke 6,0. Dabei ist für eine korrekte Einschätzung der Zerstörungskraft der einzelnen Beben zu beachten, dass die Erhöhung um einen Magnituden-Punkt etwa die 32-fache Energiefreisetzung bedeutet. Ein Erdbeben der Stärke 9,0 setzt also ca. 32 mal mehr Energie frei als ein Erdbeben der Stärke 8,0 (s. [[Richterskala]] bzw. [http://neic.usgs.gov/neis/eqlists/eqstats.html]). Daraus folgt wiederum, dass ein Erdbeben der Stärke 9,0 etwa 32768 (=32³) mal so energiereich ist wie ein Beben der Stärke 6,0. |
|||
Am [[28. März]] [[2005]] gab es ein weiteres [[Erdbeben vor Sumatra 2005|schweres Beben]] an der Westküste von Nordsumatra (Indonesien) mit einer Stärke von 8,7 auf der Richterskala. Hauptsächlich betroffen waren die [[Banyak-Inseln]], außerdem [[Nias]] und [[Simeuluë]]. Nach Angaben von US-Geologen handelte es sich auch hierbei um ein Nachbeben des Seebebens vom 26. Dezember 2004. Auf der Insel Nias stürzten 80% der Häuser ein, es wird mit 2.000 Toten gerechnet, Tausende wurden obdachlos. Deutsche Touristen waren nicht betroffen. |
|||
[[Bild:Diagram earthquake.png|275px|thumb|Zeitlicher Verlauf der Nachbeben im Indischen Ozean 2004]] |
|||
Quellen mit den letzten Erdbeben zur Aktualisierung: |
|||
*[http://wwwneic.cr.usgs.gov/neis/bulletin/bulletin.html Erdbeben der letzten 7 Tage] (englische Datumsangaben: Jahr, Monat, Tag) |
|||
*[http://www.iris.edu/seismon/last30days.phtml Erdbeben der letzten 30 Tage] |
|||
*[http://www.usgs.gov/ USGS] |
|||
*[http://www.iris.edu/seismon/ IRIS-Landkarte mit Seismic-Monitor und Erdbebenangaben unterhalb der Karte] |
|||
== Das Beben in Relation zu früheren Naturkatastrophen == |
|||
Das Beben ereignete sich fast exakt (1 Stunde früher) ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in [[Bam]] ([[Iran|Südiran]]). Sie erinnert auch an den Ausbruch des [[Krakatau]] [[1883]], der aufgrund einer Flutwelle 36.000 Menschen das Leben kostete. |
|||
Bei keinem anderen Ereignis seit dem [[29. April]] [[1991]], als vor der Küste [[Bangladesch|Bangladeschs]] ein verheerender Wirbelsturm tobte und eine anschließende 6 Meter hohe Flutwelle hervorrief, der die Küstenregionen verwüstete und etwa 200.000 Todesopfer insgesamt forderte, sind so viele Menschen ums Leben gekommen. |
|||
In den Medien aufgestellte Superlative („Schwerste Katastrophe aller Zeiten“, „Jahrtausendkatastrophe“) sind dennoch, selbst wenn man sich auf Naturkatastrophen oder Erdbeben beschränkt, deutlich übertrieben. Regelmäßig wiederkehrende Überschwemmungen in China bleiben im Westen weitgehend unbeachtet. 1887 beispielsweise forderten Überschwemmungen in Henan 900.000 Opfer, eine Dürreperiode in Indien 1965-1967 1,5 Mio. Allerdings ist die Größe des 2004 betroffenen Gebietes bisher einmalig. |
|||
Daten zu großen historischen Erdbeben: |
|||
*[[893]]: [[Iran]], 150.000 Tote |
|||
*[[1201]]: [[Ägypten]]/[[Syrien]], weit über 1 Mio. Tote |
|||
*[[1556]]: [[Volksrepublik China|Nordchina]], 830.000 Tote |
|||
*[[1737]]: [[Kalkutta]], Indien, 300.000 Tote |
|||
*[[1755]]: [[Lissabon]], [[Portugal]] ca. 100.000 Tote allein in Lissabon (Seebeben, Tsunami) |
|||
*[[1850]]: [[Sichuan]], China, 300.000 Tote |
|||
*[[1908]]: [[Italien]], Seebeben und größter Tsunami im 20. Jahrhundert ca. 80.000 Tote |
|||
*[[1920]]/[[1927]]: China, jeweils mehr als 200.000 Tote |
|||
*[[1976]]: [[Tangshan]] (China), offiziell ca. 255.000 Tote (Schätzungen gehen von einem Vielfachen aus) |
|||
Diese Zahlen relativieren sich allerdings, wenn man sie den Opferzahlen der unmittelbar vom Menschen verursachten Katastrophen gegenüberstellt: |
|||
*55,5 Millionen Tote während des [[Zweiter Weltkrieg | Zweiten Weltkrieges]] ([[1939]]-[[1945]]), siehe: [[Tote im Zweiten Weltkrieg]] |
|||
*30-43 Millionen (Hunger-)Tote ([[1961]]-[[1962]]) während Maos [[Großer Sprung nach vorn | Großen Sprunges nach vorn]] |
|||
* 800.000 Tote innerhalb von 100 Tagen (Frühjahr 1994) während eines Massakers in [[Ruanda]] |
|||
== siehe auch == |
|||
* [[Erdbeben im Indischen Ozean 2004/Liste]] |
|||
* [[Liste von Erd- und Seebeben]] |
|||
* [[Wasseraufbereitungsanlage]] |
|||
* [[Tsunami]] |
|||
* [[Erdbeben]] |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
* [http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html Die Definition Freier Software] – Artikel der [[Free Software Foundation]] zum Thema |
|||
{{Commons2|2004 Indian Ocean earthquake|Erdbeben im Indischen Ozean 2004}} |
|||
* [http://www.debian.de/intro/free.de.html Was bedeutet »Frei«? oder Was bedeutet der Begriff »Freie Software«?] – Artikel des [[Debian]]-Projekts zum Thema |
|||
{{Wikinews2|Verheerende_Erdbeben_in_Südostasien|Erdbeben im Indischen Ozean 2004}} |
|||
* [[Volker Grassmuck]]: [http://freie-software.bpb.de/frameset.html Freie Software. Zwischen Privat- und Gemeineigentum.] Im Volltext ([[HTML]]) |
|||
* [http://www.seebeben.de.ms Seebeben in Südostasien 2004] Informationen und Hilfe |
|||
* |
* http://www.gnu.org/philosophy/license-list.html Liste aller Lizenzen "Freier Software" (engl.) |
||
* http://www.germany.fsfeurope.org/index.de.html [[Free Software Foundation Europe]] |
|||
* [http://ioc.unesco.org/itsu ioc.unsesco.org/itsu] UNESCO-Tsunamihilfe (engl.) |
|||
* http://www.ifross.de/ Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software |
|||
* [http://www.globalsecurity.org/eye/andaman-ani.htm globalsecurity] Zeitliche Ausbreitung des Tsunami |
|||
* [http://www.bpb.de/methodik/6120BX,,0,Freie_Software_in_der_Schule.html Freie Software in der Schule] – eine Online-Publikation der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] |
|||
* [http://www.asienflut.de Asienflut] Offizielle deutsche Informations- und Rechercheseite |
|||
* [[Technology Review]]: [http://www.heise.de/tr/artikel/56526 Software: Endlich frei] |
|||
* [http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3917190_REF1_NAV,00.html Tagesschau] Die betroffenen Länder in der Übersicht |
|||
* [http://www. |
* [http://www.stephanmaus.de/open-source.htm Essai über die Kultur Freier Software] – (Süddeutsche Zeitung) |
||
* [http://www.gnu.org/music/free-software-song.html Free Software Song] |
|||
* [http://www.webcounter.goweb.de/cgi-bin/guestbook?95448&show Webcounter] Suchliste von "Khao Lak Guide" |
|||
* [http://www.deshalbfrei.org deshalbfrei.org] [[wiki]] zum Thema freie Software |
|||
* [http://www.reise-report.de/hotlines-flut.html Reisereport] Hotlines für Angehörige von deutschen Reiseveranstaltern, Airlines und des Auswärtigen Amtes |
|||
* [http://www.csiphuket.com Offizielle Opferliste und Infos aus Thailand] |
|||
* [http://tsunami-blog.zdf.de Tsunami-Weblog von ZDFonline, Autor Wolfgang Harrer] |
|||
* [http://www.asinah.org/blog/2005/02/list-of-surviving-staff-resort-and.html Liste von Ueberlebenden aud der Tourismbranche in Khao Lak] |
|||
* [http://www.taucher.net/tsunami_personensuche.html Tsunami-Personensuche bei Taucher@Net] |
|||
* [http://www.tsunamivideo.de Videos vom Tsunami 2004] |
|||
* [http://www.feuerwehrpresse.de/Tsunami.html Tsunami - Zeitlich befristete Sonderseite der Presseagentur Wolfgang Jendsch] |
|||
* [http://www.krisen24.de Netzwerk Humanitäre Huilfe] |
|||
{{Lesenswert}} |
|||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Urheberrecht]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Freie Software|!]] |
||
[[ar:برامج حرة]] |
|||
[[ar:زلزال المحيط الهندي]] |
|||
[[bg:Свободен софтуер]] |
|||
[[be:Землятрус ля Суматры 2004]] |
|||
[[ca:Programari Lliure]] |
|||
[[bg:Земетресение (26 декември 2004)]] |
|||
[[cs:Svobodný software]] |
|||
[[ca:Tsunami de l'Oceà Índic]] |
|||
[[da:Fri software]] |
|||
[[da:Jordskælvet i det indiske ocean 2004]] |
|||
[[en:Free software]] |
|||
[[el:Σεισμός 26ης Δεκεμβρίου (Ινδικός ωκεανός)]] |
|||
[[eo:Libera programaro]] |
|||
[[en:2004 Indian Ocean earthquake]] |
|||
[[es:Software libre]] |
|||
[[eo:Hinda-Oceana Tertremo en 2004]] |
|||
[[fi:Vapaa ohjelmisto]] |
|||
[[es:Terremoto del Océano Índico de 2004]] |
|||
[[fr:Logiciel libre]] |
|||
[[et:2004. aasta India ookeani maavärin]] |
|||
[[he:תוכנה חופשית]] |
|||
[[fa:زلزلهی ۲۰۰۴ میلادی در اقیانوس هند]] |
|||
[[hr:Slobodan softver]] |
|||
[[fi:Vuoden 2004 Intian valtameren maanjäristys]] |
|||
[[hu:Szabad szoftver]] |
|||
[[fr:Tremblement de terre du 26 décembre 2004]] |
|||
[[ia:Software libere]] |
|||
[[he:רעידת האדמה באוקיינוס ההודי (2004)]] |
|||
[[id:Perangkat lunak bebas]] |
|||
[[hi:हिंद महासागर सूनामी चेतावनी प्रणाली तंत्र]] |
|||
[[it:Software libero]] |
|||
[[id:Gempa bumi Samudra Hindia 2004]] |
|||
[[ja:フリーソフトウェア]] |
|||
[[it:Maremoto dell'Oceano Indiano]] |
|||
[[ko:자유 소프트웨어]] |
|||
[[ja:スマトラ島沖地震]] |
|||
[[ku:Nivîsbariya azad]] |
|||
[[kn:೨೦೦೪ ಹಿ೦ದೂ ಮಹಾಸಾಗರದ ಭೂಕ೦ಪ]] |
|||
[[lt:Laisvoji programinė įranga]] |
|||
[[ko:2004년 인도양 지진 해일 사태]] |
|||
[[nl:Vrije software]] |
|||
[[ms:Gempa bumi 26 Disember 2004]] |
|||
[[no:Fri programvare]] |
|||
[[nl:Aardbeving Indische Oceaan 2004]] |
|||
[[pl:Wolne oprogramowanie]] |
|||
[[no:Jordskjelvet i Indiahavet 2004]] |
|||
[[pt:Software livre]] |
|||
[[pl:Trzęsienie ziemi na Oceanie Indyjskim, 2004]] |
|||
[[ro:Software liber]] |
|||
[[pt:Terramoto do Índico de 2004]] |
|||
[[ru:Свободное программное обеспечение]] |
|||
[[ro:Cutremurul din Oceanul Indian din 2004]] |
|||
[[sl:prosto programje]] |
|||
[[ru:Землетрясение в Индийском океане в 2004 году]] |
|||
[[sv:Fri programvara]] |
|||
[[sl:Potres (Indijski ocean 2004)]] |
|||
[[tr:Özgür yazılım]] |
|||
[[sv:Jordbävningen i Indiska oceanen 2004]] |
|||
[[zh:自由软件]] |
|||
[[th:แผ่นดินไหวในมหาสมุทรอินเดีย พ.ศ. 2547]] |
|||
[[uk:Землетрус в Індонезії 2004]] |
|||
[[zh:2004年印度洋大地震]] |
|||
[[zh-min-nan:2004 nî Ìn-tō·-iûⁿ tōa tē-tāng]] |
Version vom 17. Mai 2005, 10:10 Uhr
In Interpretation der Definition der Free Software Foundation (FSF) bezeichnet man solche Software als frei, deren Lizenz jedem, der dies möchte, mindestens folgende Freiheiten ermöglicht:
- Die Freiheit, das Programm zu jedem Zwecke auszuführen.
- Die Freiheit, Kopien des Programms anzufertigen und zu verbreiten, sowohl gegen Entgelt als auch kostenlos.
- Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu studieren. Voraussetzung dafür ist der Zugang zum Quellcode.
- Die Freiheit, das Programm an eigene Bedürfnisse anzupassen oder zu verbessern.
- Die Freiheit, das veränderte Programm zu verbreiten. Schutz der Freiheiten durch ein Copyleft ist hierbei erlaubt.
Im Gegensatz zu freier Software wird Software, die diesen Bedingungen nicht genügt, als proprietäre oder unfreie Software bezeichnet. Der Ausdruck "freie Software" wird oft als Synonym für "Open-Source-Software (OSS)" verwendet, wenn auch die Verfechter der jeweiligen Begriffe verschiedene Schwerpunkte setzen (siehe dazu Abschnitt Open Source und Freie Software).
Um zu gewährleisten, dass Freiheit Nr. 5 der Gemeinschaft zugute kommt, enthält insbesondere die führende Lizenz freier Software, die GNU General Public License (GPL), eine Copyleft-Bestimmung zum Schutz der einmal eingeräumten Freiheiten: Ein verändertes GPL-Programm muss bei Weiterverbreitung wiederum frei sein.
Aber auch Lizenzen ohne Copyleft werden von der FSF als frei betrachtet, wie z.B. die BSD-Lizenz
Freie-Software-Bewegung
Der Begriff der freien Software wurde geprägt durch Richard Stallman, dem Gründer der Free Software Foundation (FSF) im Rahmen des GNU-Projektes. Die FSF kritisiert an der Open-Source-Bewegung unter anderem, dass der Begriff Open Source Unklarheiten schafft (siehe auch Open Source und freie Software) und die Ziele der OSS-Bewegung rein technischen, aber keinen sozialen und ethischen Kriterien folgen. Es wird auch kritisiert, dass diese die freie Software nicht unbedingt gegen eine zukünftige Vereinnahmung durch unfreie Lizenzierung von Fortentwicklungen schützen will (z. B. BSD-Lizenz).
Oftmals wird auch in deutschen Texten betont, dass sich "frei" in "freie Software" auf Freiheit und nicht auf den Preis beziehe. Dies stammt aus der Übersetzung englischer Texte, da "free" sowohl "frei" als auch "kostenlos" bedeutet. Im Deutschen kommt dies jedoch nur selten vor, so dass der Zusatz Free as free speech not as free beer (frei wie freie Meinungsäußerung, nicht wie Freibier) nicht nötig ist. Wegen der phonetischen Ähnlichkeit kommen aber manchmal Verwechslungen mit dem Begriff Freeware vor, der eine andere Bedeutung hat.
Bekannte Persönlichkeiten:
- Richard Stallman, Initiator des GNU-Projektes, Initiator und Entwickler von Emacs und GCC
- Linus Torvalds, Entwickler des Linux-Kernels
- Andrew Tridgell, Entwickler des Samba-Pakets
- Larry Wall, Autor der Programmiersprache Perl
- Jamie W. Zawinski, Initiator der Mozilla-Freigabe
- Guido van Rossum, Autor der Programmiersprache Python
- Lawrence Lessig, Jura-Professor und Urheberrechtsspezialist
Freie Software
Lizenzen
Es gibt verschiedene Lizenzen, die die Kriterien freier Software erfüllen (Auswahl):
- Die GNU General Public License (GPL) ist die am häufigsten verwendete Lizenz für freie Software. In die Lizenz wurde das Copyleft-Prinzip integriert. Dies bedeutet, dass veränderte Programme – sofern sie weitergegeben werden – wiederum der GPL unterliegen müssen. Dabei sind die oben genannten fünf Freiheiten zwingend (u. a. muss also der Quellcode stets weitergegeben oder zur Verfügung gestellt werden).
- Die GNU Lesser General Public License (früher GNU Library General Public License) (LGPL) erlaubt das Linken durch proprietäre Programme, sie wird daher oft für Bibliotheken verwendet. Die LGPL kann jederzeit von jedem durch die GPL ersetzt werden.
- Die BSD-Lizenz verlangt nur die Nennung des ursprünglichen Autors sowie des Haftungsausschlusses. Die Quellen müssen weder offen gelegt noch die Binärdateien der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Es gibt viele Lizenzen, die der BSD-Lizenz ähnlich sind, z. B. die MIT-Lizenz.
- Artistic License
Projekte
Eine kleine Auswahl wichtiger Projekte:
Betriebssysteme
- Linux ist ein Unix-ähnlicher Betriebssystemkern für GNU.
- Debian GNU/Linux ist ein freies Betriebssystem, das auf dem Linux-Kernel und den GNU-Tools aufbaut.
- Gentoo Linux ist ebenfalls ein freies Betriebssystem. Diese Distribution wird meist aus dem Quellcode erstellt.
- Knoppix, ein Live-System auf CD, benötigt keine Installation, aufgebaut auf Debian
- LAMP: Die im Internet am meisten verwendete Softwareumgebung bestehend aus
- GNU/Linux als Serverbetriebssystem (s. o.)
- Apache, die beliebte Webserver-Software
- MySQL, die freie Relationale Datenbank
- PHP, die gängigste Entwicklungssprache für dynamische Webseiten
- OpenBSD, FreeBSD und NetBSD sind aus dem BSD-Zweig der Unix-Familie entstandene freie Betriebssysteme.
Betriebssystem-Bausteine
- Das GNU-Projekt: Emacs, GCC, bash sowie Versionen fast aller Unix-Kommandozeilen-Utilities
- GNU Hurd, der ursprünglich vorgesehene, Microkernel-basierte Betriebssystemkern für GNU
- Mach, der für Hurd verwendete Microkernel
- X.Org ist eine freie Implementation des X11-Fenstersystems.
- KDE und GNOME sind die zwei prominentesten Projekte zur Erstellung benutzerfreundlicher Oberflächen und zugehöriger Endanwender-Applikationen.
- GNU Savannah ist eine Entwicklerplattform für Programmierer freier Software.
Anwendungen
- OpenOffice.org ist ein Bürosoftware-Paket im Stil von Microsoft Office.
- Mozilla ist eine Websuite, auf der viele andere – freie und proprietäre – Programme wie z. B. der Netscape Navigator aufbauen.
- The Gimp (GNU Image Manipulation Program) ist ein Bildbearbeitungsprogramm.
Für eine wesentlich längere Liste von freier Software, siehe http://directory.fsf.org (englisch).
Bedeutung
Betriebswirtschaftliche Sichtweise
Freie Software kann auch verkauft werden, muss also nicht unbedingt kostenlos sein. Natürlich kann jeder die erhaltene Software auch kopieren und weitergeben. (Eine etwaige Restriktion gegen diese Verfahrensweise ist mit dem Begriff der freien Software nicht vereinbar.) So ist im Allgemeinen die Möglichkeiten zum Herunterladen über das Internet gratis und für CD-ROMs werden oft nur Kostenbeiträge verlangt. Selbst umfangreiche Distributionen mit Handbüchern werden im Vergleich zu unfreier Software sehr günstig verkauft. Insbesondere für die Hersteller von umfangreichen Distributionen wie z. B. die Firmen SuSE/Novell oder Red Hat ist es dabei betriebswirtschaftlich von großem Vorteil, dass sie – im Vergleich zu unfreier Softwareentwicklung – kaum Kosten für die Softwareentwicklung aufwenden müssen, da ihre Produkte größtenteils von Softwareentwicklern produziert werden, die sie nicht bezahlen müssen.
Obwohl in den Lizenzen eindeutig zwischen Freiheit und Kostenlosigkeit unterschieden wird, verkennen einige Firmen den langfristigen effektiven Unterschied: Sobald einige Kopien verkauft worden seien, tauschten sich die Benutzer untereinander aus und umgingen somit die anfallende Gebühr. Ihre synonyme Verwendung von freier und kostenloser sowie von kommerzieller und proprietärer Software sorgt für einige Verwirrung unter Neuankömmlingen.
Ein Beleg dafür sei, dass die elementaren Programme tatsächlich von Freiwilligen entwickelt werden, und Software, deren Entwicklung umsonst war, habe folglich keinen Wert.
Volkswirtschaftliche Sichtweise
Gewöhnlicherweise werden Innovationen nicht durch hohe Margen, sondern durch einen breiten Absatz in den Verkehr gebracht (ISBN 0060521996). Freie Software wird deshalb von einigen Wirtschaftswissenschaftlern als gute Möglichkeit gesehen, qualitativ hochwertige Software ohne Lizenzkosten zu erhalten und die allgemein hohen Servicekosten konstant zu halten oder zu senken.
Freie Software unterliegt keiner Rivalität und auch nicht dem Ausschlussprinzip, ist somit ein spezifisch öffentliches Gut und kann per Definition nicht einem üblichen Marktgeschehen unterliegen. Dennoch sehen die Herausgeber proprietärer Software mehr und mehr eine ernste Bedrohung für ihr Geschäft und versuchen deshalb Benutzer von freier Software fernzuhalten. Wenn sich die Benutzer von den von ihnen angeführten Argumenten wie garantierter, besserer Qualität, besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit, besserer Dienstleistungen usw. nicht überzeugen lassen, halten sie sich oft auch noch ein rechtliches Vorgehen gegen die Entwickler und Herausgeber freier Software offen und versuchen, ihnen Urheberrechts- und Patentverletzungen nachzuweisen.
Politische Sichtweise
Viele Politiker in Deutschland sehen das (größtenteils) freie GNU/Linux als zukünftigen Ersatz für das vorherrschende proprietäre Betriebssystem Windows. Es wird häufig eine Übereinstimmung von Transparenz in einer Demokratie und der Transparenz der freien Software hergestellt.
Einige Menschen sehen in der Freie-Software-Bewegung sogar eine Möglichkeit, den Kapitalismus zu überwinden. In Deutschland beschäftigt sich hauptsächlich das Projekt Oekonux mit dieser Thematik. Andere sehen in freier Software lediglich einen weiteren Wettbewerber innerhalb der marktwirtschaftlichen Ordnung.
Die Freiheit, die Software in andere Sprachen zu übersetzen, kommt besonders denjenigen Sprachgruppen zugute, für die eine Übersetzung nicht kommerziell interessant ist.
Zudem fließt bei Verwendung freier Software kein Geld in fremde Länder ab, wo die Anbieter proprietärer Software ihren Firmenhauptsitz haben. Alle Mittel, die vor Ort für IT bereit stehen können daher unmittelbar in die IT-Wirtschaft vor Ort einfließen.
UNO
Der Schutz freier Software für die Überwindung der digitalen Spaltung, der Spaltung in Länder / Regionen der Erde, die sich die Beschaffung von Software und Betriebssystemen für ihre "Informationstechnologien" (IT) leisten können, und solche, die es sich nicht leisten können, bzw. für die es wegen der wirtschaftlichen Unattraktivität in ihren Fällen keine proprietäre (kommerzielle, geschlossenen) Software etc. gibt, zwischen arm und reich, Nord- und Südländern, ist 2003 in den Entwurf der UNO-Deklaration zur Informationsgesellschaft des 3. Vorbereitungskonferenz des UNO-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft "World Summit on the Information Society" (WSIS) in Genf in der Form einer elementaren Forderung der Zivilgesellschaft eingegangen. Die Freiheit der Software wird somit von der UNO als schützenswert anerkannt.
"Durch freie Software haben Entwickler in anderen Kulturräumen die Freiheit, Programme an ihre Sprache und Gegebenheiten anzupassen, um sie dann kommerziell oder nichtkommerziell weiterzugeben. Bei proprietärer Software ist dies generell verboten und von der Gnade des Herstellers abhängig" (Georg Greve, Präsident der Free Software Foundation Europe und Vertreter des zivilgesellschaftlichen WSIS Koordinierungskreises in der deutschen Regierungsdelegation, 2003)*[1].
Geschichte
In den frühen Tagen der Computer-Wissenschaften war es für Forscher im akademischen sowie im industriellen Bereich gängige Praxis, den Quelltext ihrer experimentellen Software Technikern außerhalb der eigenen Organisation zur Verfügung zu stellen, um Feedback zu erhalten.
Zwischen 1960 und 1970 etablierte sich hauptsächlich an akademischen US-Einrichtungen (Stanford, Berkeley, Carnegie Mellon und MIT) eine „Hacker-Kultur“, für die es selbstverständlich war, ihre Software-Verbesserungen mit anderen Programmierern zu teilen. Vor 1970 war es auch für einen der weltgrößten Computer-Hersteller, IBM, gängige Praxis, den Quelltext der mit ihren Computersystemen ausgelieferten Software mitzuliefern, wodurch auch viele Vorschläge für Verbesserungen und Fehlerkorrekturen von deren Kunden kamen.
1969 wurde die erste Version des Betriebssystems Unix in den AT&T Labors geboren. Als einer der Ersten entschied die Berkeley Universität, dieses Betriebssystem zu Forschungszwecken einzusetzen. In dieser Umgebung wurde Unix stetig verbessert und weiterentwickelt, was schließlich in einer Berkeley Software Distribution (BSD) des AT&T Unix resultierte. Aufgrund der zunehmenden Popularität von Unix erkannte AT&T den potenziellen Markt und brachte eine kommerzielle Version, nämlich UNIX System V, auf den Software-Markt. Dies hatte negative Konsequenzen für die bis dahin anarchische, freie Software-Gemeinschaft.
Zwischen 1970 und 1980, mit dem Aufkommen von (finanzierbaren) Mikrocomputern von IBM, Apple, Atari, Commodore, etc., wurde es gängige Praxis, Software getrennt von Computer-Hardware zu verkaufen und den Quelltext vor der Konkurrenz zu verbergen; d. h. die Software wurde proprietär. Immer mehr „Hacker“ wurden von den Softwarefirmen angestellt und die bisher wahrgenommenen Freiheiten wurden stark eingeschränkt.
Es war Richard Stallman – ein Student am Massachusetts Institute of Technology (MIT) – der für die Fortführung und Stärkung der Freien-Software-Bewegung sorgte. In den Anfängen seines Studiums begann er die Entwicklung von Emacs (kurz zusammengefasst: ein funktional äußerst umfangreicher Texteditor) für ihn selbstverständlich mit frei verfügbarem Quelltext. Als kommerzielle Interessen mehr und mehr für das verstärkte Aufkommen von proprietärer Software sorgten, formte er eine philosophische Sicht, dass Software frei sein sollte. In einem Interview sagt er 1999:
- "I was faced with a choice. One: join the proprietary software world, sign the nondisclosure agreements and promise not to help my fellow hackers. Two: leave the computer field altogether. Or three, look for a way that a programmer could do something for the good. I asked myself, was there a program or programs I could write, so as to make a community possible again?"
Stallman entschied sich für die Freiheit und startete im Jahr 1984 das GNU-Projekt („GNU's not UNIX“), dessen Ziel es war, ein komplett freies Unix-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Die Früchte dieser Bestrebungen sind heute eine Reihe von weit verbreiteter und viel genutzter Software, wie
- dem schon erwähnten GNU Emacs,
- der GNU Compiler Collection (GCC)
- dem GNU Debugger (GDB)
und mehr, welche heute insbesondere durch Linux bekannt sind.
Um sicherzugehen, dass diese Software immer frei geändert und weitergegeben werden kann, schuf er zusammen mit dem Rechtswissenschaftler Eben Moglen die GNU General Public License (GPL). Im Vorwort der GPL heißt es:
- "... the GNU General Public License is intended to guarantee your freedom to share and change free software – to make sure the software is free for all its users."
Es ist ein wichtiger Aspekt, dass frei im Sinne von Freiheit nicht freier Preis gemeint ist:
- "When we speak of free software, we are referring to freedom, not price. Our General Public License are designed to make sure that you have the freedom to distribute copies of free software (and charge for this service if you wish), that you receive source code or can get it if you want it, that you can change the software or use pieces of it in new free programs; and that you know you can do these things."
Im Jahr 1985 gründete Stallman die gemeinnützige Organisation Free Software Foundation (FSF) zur Förderung der Entwicklung von GNU und GPL verwandter Software. Derzeit (März 2004) sind knapp 3000 GNU-Pakete im "Free Software Directory", welches 1999 ebenfalls als ein Projekt der FSF startete, eingetragen.
Bis in die 90er war die einzige Komponente, die dem GNU-Betriebssystem noch fehlte, das Herz eines jeden Betriebssystems: der Kernel. Glücklicherweise begann 1991 Linus Torvalds, ein Student der Universität von Helsinki, einen eigenen Unix-artigen Kernel zu schreiben. Er ließ die Internet-Community an seiner Arbeit teilhaben und viele andere Programmierer auf der ganzen Welt begannen, den Quelltext ebenfalls zu modifizieren und die Änderungen an Torvalds zurückzuschicken, damit dieser sie im nächsten Release des Kernels einfügt. Dies sollte der Grundstein sein für GNU/Linux, das heutzutage am häufigsten verwendete freie Betriebssystem. Der Linux-Kernel wurde zum De-facto-Kernel des GNU-Betriebssystems.
Die Arbeit am ursprünglich geplanten GNU-Kernel "Hurd" wird bis heute fortgeführt.
Vorteile freier Software
Freie Software bietet aus der Sicht ihrer Vertreter eine Reihe von Vorteilen, die jedoch durchaus unterschiedlich betrachtet werden. Im Folgenden werden diese kollektiv aufgelistet, ohne auf bestimmte Standpunkte näher einzugehen.
Vorteile für den Endnutzer
Der Vorteil, der für den Endnutzer auf der Hand liegt, ist der, dass beim Erwerb von freier Software (typischerweise über das Internet) im Allgemeinen keine Kosten außer für den reinen Datentransfer entstehen. Dies entspricht zwar aus Gründen der ökonomischen Neutralität bewusst nicht der Definition freier Software, allerdings lässt sich ein Programm, das unter einer Lizenz für freie Software steht und nicht kostenlos angeboten wird, eine bestimmte Beliebtheit vorausgesetzt, immer noch über inoffizielle Quellen erlangen, was dank der Freiheiten, die freie Software gewährt, vollkommen legal ist.
Darüber hinaus kann einem der Autor keine Eigenheit der Software verheimlichen. Zwar kann und will nicht jeder, der freie Software benutzt, den Quelltext lesen und verstehen, aber es gibt genug Leute, die das tun. Gegen trojanische Pferde ist man deshalb zwar keinesfalls immun, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie bald entdeckt werden, und gegebenenfalls lässt sich genau analysieren, wie sie arbeiten. Voraussetzung hierfür ist jedoch streng genommen, dass man das Programm selbst compiliert und sich von der Unversehrtheit des Quelltexts überzeugt hat (z. B. durch den Vergleich einer Prüfsumme).
Das Selbstcompilieren von Software hat außerdem den Vorteil der Architekturoptimierung. Proprietäre Programme sind meist so übersetzt, dass sie auch noch auf älteren Plattformen der gleichen grundlegenden Architektur laufen, womit einige Formen der Optimierung nicht möglich sind. Wenn man die Software selbst compiliert, kann man die Prozessoranweisungen genau an den verwendeten Rechner anpassen und so eventuell erhebliche Geschwindigkeitsvorteile erzielen. Andererseits gibt es aber auch Formen der Optimierung, die einen höheren Aufwand erfordern und deshalb nur für eine binäre Distribution lohnen. Hier wäre insbesondere das Profiling zu nennen, aber auch die richtige Wahl der für das spezielle Programm überhaupt förderlichen Optimierungen.
Für Anwender exotischerer oder neuerer Architekturen kann die Verfügbarkeit des Quelltexts auch die einzige Möglichkeit sein, ein Programm überhaupt zu nutzen. Sofern das Programm nur Standardschnittstellen (wie etwa POSIX) benutzt, die auf dieser Architektur verfügbar sind, ist oft eine einfache Übersetzung ohne Anpassung des Quelltexts ausreichend, während eine binäre Distribution nicht lauffähig wäre.
Vorteile für den Programmierer
Mag freie Software für viele Endnutzer praktisch identisch zur Freeware sein, ergeben sich für den Programmierer und programmierbegabten Nutzer durch den offenen Quellcode und das Recht zur Anpassung und Verbesserung ganz neue Perspektiven.
Tritt im Programm ein schwerwiegender Fehler auf, kann man mithilfe eines Debuggers den Fehler mehr oder weniger einfach lokalisieren (ein sogenannter „Backtrace“). Mit solch einer Information stehen die Chancen gleich höher, dass ein Bug-Report erfolgreich ist. Alternativ kann man gleich versuchen, den Fehler selbst zu beheben und einen Patch einsenden.
Nicht nur bei einem Programmfehler lassen sich Patches verwerten. Neue Funktionen lassen sich ebenso von Dritten implementieren und können in den offiziellen Entwicklungspfad einfließen. Alternativ können aus einem Programm verschiedene Forks hervorgehen, wenn sich die aus den Änderungen hervorgegangene neue Version nicht mit den eigentlichen Projektzielen vereinbaren lässt.
Trotz einiger unglücklicher Lizenzinkompatibilitäten erlauben im Prinzip alle Lizenzen für freie Software, dass man darunter lizenzierten Code in eigenen Projekten verwenden kann. Diese Wiederverwendbarkeit kann den Entwicklungsaufwand enorm senken. Selbst wenn der Code nicht wörtlich eingefügt wird, hält die enorme Masse an so zugänglichem Code für viele Implementierungsprobleme einige gute Beispiele bereit.
Lassen sich die benötigten Funktionen weit genug abstrahieren und geschieht dies auch, so entstehen Programmbibliotheken. Ihnen kommt als freie Software eine besondere Rolle zu. Jederzeit hat man die Möglichkeit, eine verwendete Bibliothek zu studieren und zu verbessern. Man begibt sich in keinerlei Abhängigkeit hierdurch als auch dadurch, dass einem die Verwendung nicht im Nachhinein untersagt werden kann und keine Möglichkeit besteht, die Schnittstellen geheimzuhalten.
Hindernisse und Bedrohungen für freie Software
Die Vorteile, dass der Herausgeber auf den weiteren Umlauf seiner Software keinen Einfluss mehr hat, und die Funktionsweise offen liegt, werfen eine Reihe von Konflikten zu den gängigen Geschäftspraktiken im Umgang mit Software auf.
Proprietäre Schnittstellen
Unter zunehmendem Wettbewerbsdruck gehen die Hardware-Hersteller immer mehr dazu über, ihre Schnittstellenspezifikationen geheim zu halten, um der Konkurrenz das Kopieren von technischen Lösungsmethoden unkompliziert (im Gegensatz zum Patent) zu verwehren oder zumindest zu erschweren. Leider fügt dies der sich zunehmend verbessernden Hardwareunterstützung freier Betriebssysteme mittels freier Treibern einen schweren Rückschlag zu, da nicht öffentlich dokumentiert ist, wie die Geräte anzusteuern sind.
Da die Hersteller jedoch die Benutzer größerer freier Plattformen (GNU/Linux, XFree86) als Kundengruppe erkannt haben, stellen viele von ihnen proprietäre Treiber zur Verfügung, wie sie es auch für proprietäre Plattformen tun. Diese Treiber stoßen unter den Anhängern freier Software auf höchst geteilte Meinungen: Einige sind glücklich darüber, dass sie die Unterstützung der Hardware-Hersteller errungen haben und ihre Hardware auf ihrem präferierten Betriebssystem nun voll unterstützt wird, andere haben Bedenken, dass man aufgrund der proprietären Treiber von keinem freien Betriebssystem sprechen könne.
Sollte der Hersteller keinen entsprechenden Treiber zur Verfügung gestellt haben, gibt es immer noch die Möglichkeit, den Treiber für eine andere Plattform zu verwenden und über die Schnittstellen der Zielplattform darauf zuzugreifen. Dies hat sich jedoch als eine in der Praxis zweitklassige Lösung herausgestellt, insbesondere, wenn Hardware-Treiber in einer hoch privilegierten Ebene im System laufen und somit beim kleinsten Fehler komplette Abstürze verursachen können.
Auch wenn das Problem als nicht allzu schwerwiegend anklingt und auch positive Seiten zu haben scheint, würde eine generelle Schnittstellenfreigabe die Benutzer freier Softwareplattformen sicherlich entlasten. Neben der philosophischen Sichtweise ist es, wie bereits erwähnt, auch eine Frage der Systemstabilität, denn sollte beispielsweise eine proprietärer Linux-Netzwerkkartentreiber zu regelmäßigen Abstürzen des Systems führen, wären die Linux-Entwickler dagegen machtlos und es würde von der Gnade des Herstellers abhängen, ob der Fehler behoben würde.
Software-Patente
Die regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchenden Softwarepatente haben auf freie Software einen besonders schwerwiegenden Einfluss, denn es sind nicht nur die hohen Kosten, die durch die zumeist freiwilligen Entwickler nicht zu bezahlen wären, es ist auch zum Teil rechtlich noch nicht einmal möglich, mit freier Software die Patentauflagen zu erfüllen. Diese bestehen nämlich in einigen Fällen auf eine Gebühr pro in Umlauf gebrachte Kopie, aber freie Software verlangt gerade, dass der Herausgeber darüber keinen Einfluss haben darf. Selbst, wenn er die Lizenzgebühren zum Beispiel durch Spenden zahlen würde, müsste er eine genaue Zahl der Kopien, die im Umlauf sind, vorlegen können, womit es keine freie Software mehr wäre.
Trusted Computing und DRM haben das Ziel, die Aktivitäten auf dem eigenen System aus der Ferne zu kontrollieren. Dies ist mit freier Software nicht umsetzbar:
- Politisch gesehen muss freie Software immer vom Benutzer ersetz- und veränderbar sein. Software, die in binärer Form zertifiziert sein muss, ist dies nicht.
- Technisch gesehen kann in freier Software vor dem Benutzer nichts im Binärcode verheimlicht werden, weil der Quellcode für jeden zugänglich ist. Somit kann die Verschlüsselung, mit der die Daten vor dem Benutzer „bewahrt“ werden, einfach hintergangen werden.
Eine weitere bespielhafte Inkompatibilität tut sich mit dem Kopierschutz bei DVDs auf: Der Kopierschutz ist effektiv kaum wirksam und leicht zu hintergehen, allerdings verhindert er das normale Abspielen. Programme, die den Kopierschutz lösen, müssen lizenziert sein, ansonsten ist schon das reine Abspielen in Deutschland illegal, weil ein Kopierschutz unter keinen Umständen umgangen werden darf.
Falls Hardwarehersteller wie Intel oder AMD funktionseinschränkende Verfahren in Chipsätze oder Prozessoren implementieren sollten, könnte freie Software den vollen Funktionsumfang möglicherweise nur noch auf freier Hardware entfallten.
Siehe auch
Open Source, Debian Free Software Guidelines, Open-Source-Bewegung, Portal Freie Software
Literatur
- Volker Grassmuck: Freie Software. Zwischen Privat- und Gemeineigentum. Bundeszentrale für politische Bildung. ISBN 3893314326
- Stefan Kooths, Markus Langenfurth, Nadine Kalwey: Open Source-Software: Eine volkswirtschaftliche Bewertung. In: MICE Economic Research Studies. Volume 4 2003, Universität Münster, MICE. ISSN 1612-9032.
- Markus Pasche, Sebastian von Engelhardt: Volkswirtschaftliche Aspekte der Open-Source-Softwareentwicklung. In: Jenaer Schriften zur Wirtschaftswissenschaft. 18/2004, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, ISSN 1611-1311.
- Lutterbeck, Bernd; Gehring, Robert A.; Bärwolff, Matthias (Hg.): Open Source Jahrbuch 2005. Zwischen Softwareentwicklung und Gesellschaftsmodell, Berlin: Lehmanns Media, 2005, ISBN 3-86541-059-6, online: [2].
Weblinks
- Die Definition Freier Software – Artikel der Free Software Foundation zum Thema
- Was bedeutet »Frei«? oder Was bedeutet der Begriff »Freie Software«? – Artikel des Debian-Projekts zum Thema
- Volker Grassmuck: Freie Software. Zwischen Privat- und Gemeineigentum. Im Volltext (HTML)
- http://www.gnu.org/philosophy/license-list.html Liste aller Lizenzen "Freier Software" (engl.)
- http://www.germany.fsfeurope.org/index.de.html Free Software Foundation Europe
- http://www.ifross.de/ Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software
- Freie Software in der Schule – eine Online-Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung
- Technology Review: Software: Endlich frei
- Essai über die Kultur Freier Software – (Süddeutsche Zeitung)
- Free Software Song
- deshalbfrei.org wiki zum Thema freie Software